Briefe an die SpenderInnen - Ferien vom Krieg
Briefe an die SpenderInnen - Ferien vom Krieg
Briefe an die SpenderInnen - Ferien vom Krieg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2. Samah (Pal. Erhielt künstliches Auge)<br />
Auf einem so kleinen Papier k<strong>an</strong>n ich meine Erfahrungen in <strong>die</strong>sem großen Projekt nur schwer<br />
beschreiben. Es gab schwierige Situationen, in denen ich mit neuen Tatsachen konfrontiert war. Ich<br />
habe daraus gelernt, dass m<strong>an</strong> sich engagieren muss und alles ernst nehmen (auch <strong>die</strong><br />
Pünktlichkeit).<br />
Die erste Trennung von meiner Familie - auch wenn sie nur kurz war - hat bei mir das Gefühl<br />
geweckt, dass <strong>die</strong> Fremde schwer ist, obwohl ich Respekt und Bewunderung von meinen<br />
Gastgebern erfahren habe.<br />
Diese Erfahrung hat mein Leben entscheidend verändert. Ich werde sie nie vergessen, weil sie<br />
meine Menschlichkeit herauskristallisierte. So fing ich <strong>an</strong>, <strong>die</strong> <strong>an</strong>dere Seite als Menschen zu sehen.<br />
Ich war eine eher ungeduldige Person mit unklaren Ideen, und habe mich total gew<strong>an</strong>delt. Meine<br />
Erfahrungen in <strong>die</strong>sem Projekt sind das wichtigste Ereignis meines Lebens. Besonders <strong>die</strong> mit den<br />
<strong>an</strong>deren Teilnehmern.<br />
Ursprünglich bin ich ja mit 2 Themen hierher gekommen:<br />
- <strong>die</strong> Beh<strong>an</strong>dlung meines Auges,<br />
- meine Lage und <strong>die</strong> meines Vaters darzustellen und über <strong>die</strong> kriminellen Akte der<br />
Besatzung zu erzählen.<br />
Die Möglichkeit hier ist einmalig, deinen Feind vor der Nase zu sehen und ihm das Vorgehen gegen<br />
das Palästinensische Volk vorzuwerfen.<br />
Zum Schluss bed<strong>an</strong>ke ich mich bei allen, <strong>die</strong> dazu beigetragen haben, dass <strong>die</strong>ses Projekt stattfinden<br />
konnte. Ich wünsche mir, dass „<strong>Ferien</strong> <strong>vom</strong> <strong>Krieg</strong>“ weiterhin und auf l<strong>an</strong>ge Dauer stattfindet, weil<br />
m<strong>an</strong> nur l<strong>an</strong>gfristig positive Schritte zur Lösung des Konflikts machen k<strong>an</strong>n.<br />
D<strong>an</strong>kbare Grüße Samah<br />
3. Rami (Pal. Bethlehem)<br />
Am Anf<strong>an</strong>g will ich meinen tief gefühlten D<strong>an</strong>k <strong>an</strong> alle aussprechen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Treffen<br />
org<strong>an</strong>isierten. Es war eine großartige Erfahrung und das Wertvollste, was ich bisher erlebt habe. Ich<br />
hatte <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> menschliche Seite in mir kennenzulernen. Dabei habe ich entdeckt, dass<br />
ich mit der <strong>an</strong>deren Seite sehr guten Kontakt haben k<strong>an</strong>n. Für mein Leben habt Ihr eine große<br />
Veränderung verursacht, und ich wünsche mir, dass <strong>die</strong>ser W<strong>an</strong>del mein g<strong>an</strong>zes weiteres Leben<br />
bestimmt.<br />
4. Roshu<strong>an</strong> (Pal.)<br />
D<strong>an</strong>k <strong>an</strong> alle: <strong>die</strong> Deutschen, das Team und <strong>die</strong> Spender.<br />
Die „<strong>Ferien</strong> <strong>vom</strong> <strong>Krieg</strong>“ waren für mich wertvoll und nützlich. Ich bin zufrieden mit dem, was ich<br />
in den Diskussionen mit der <strong>an</strong>deren Seite beitragen konnte. Ich wünsche mir, dass wir alle so<br />
weitermachen, wie wir hier <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen haben. Trotz einiger kleiner Probleme und<br />
Ausein<strong>an</strong>dersetzungen, <strong>die</strong> wir als Palästinenser unterein<strong>an</strong>der oder mit der israelischen Seite<br />
hatten, war es eine wertvolle Erfahrung, aber auch ein lustiges Experiment, erfolgreich durch eine<br />
exzellente Führung und Beratung.<br />
5. Munis (Pal. Jerusalem)<br />
Ich bed<strong>an</strong>ke mich bei der deutschen Gruppe, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Projekt realisiert, für <strong>die</strong> Mühe und das<br />
Engagement. Sie machen es möglich, dass wir uns gut fühlen und unsere Stimme bei der <strong>an</strong>deren<br />
Seite gehört wird. Diese Erfahrung ist nicht leicht, besonders für eine Bürgerin, <strong>die</strong> in Jerusalem<br />
lebt und Tag für Tag den Israeli begegnet.<br />
Ich habe hier im Seminar sehr viel gelernt, vor allem, der <strong>an</strong>deren Seite ruhig zuzuhören, nicht<br />
aufzugeben und zu versuchen, mit allen möglichen Mitteln den Frieden zu realisieren.