mierte psychiatrische Gesundheits- und Krankenschwester (-Pfleger)
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kurz notiert<br />
Zeitschrift der ÖGB-Fachgruppenvereinigung für <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berufe I Heft 4 I Juli/August 2006<br />
R<strong>und</strong> 285.000 Menschen in Österreich haben laut <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>ministerium überhaupt keine Krankenversicherung zur Verfügung.<br />
Menschen ohne<br />
Krankenversicherung<br />
Quantitative <strong>und</strong> qualitative erfassung <strong>und</strong> analyse<br />
der nicht krankenversicherten Personen in Österreich<br />
Die Erfassung <strong>und</strong> Analyse von nicht krankenversicherten<br />
Personen in Österreich, bei der auf eine Gesamtsicht wert gelegt<br />
wurde, kostete das B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Soziales (BMGSS) sehr viel Aufwand.<br />
Als erstes wurde festgestellt, dass<br />
die Zahl der durch eine soziale<br />
Krankenversicherung geschützten<br />
Personen r<strong>und</strong> 7,88 Millionen<br />
beträgt, wovon 3,81 Millionen<br />
männlich <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 4,07 Millionen<br />
weiblich sind. Nicht krankenversicherte<br />
Personen – ca. 80.000 Menschen bis<br />
15 Jahre <strong>und</strong> 205.000 Menschen ab 14<br />
Jahren – wurden in dem Bericht einzeln<br />
untersucht. Gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />
erfasst wurden jene Personen, die ihre<br />
Krankenversorgung über die Sozialhilfe<br />
beziehen (da hier eine Verrechnung<br />
zwischen Krankenanstalten <strong>und</strong> Sozialhilfe<br />
stattfindet) sowie Häftlinge in<br />
österreichischen Justizanstalten. Die<br />
Kosten für die ges<strong>und</strong>heitliche Pflege<br />
von Häftlingen werden direkt vom<br />
Staat – in diesem Fall vom Justizministerium<br />
– getragen bzw. ersetzt.<br />
Abzüglich der Bezieher von Sozialhilfe<br />
<strong>und</strong> Häftlinge bleiben 160.000 in Österreich<br />
lebende Personen übrig, die<br />
über keinen Krankenversicherungsschutz<br />
verfügen – anteilsmäßig sind das<br />
2,4 % der Bevölkerung. Als hauptsächlich<br />
betroffene Personengruppen wurden<br />
StudentInnen, geringfügig Beschäftigte<br />
<strong>und</strong> Personen, die wegen<br />
Regress keinen Krankenversicherungsschutz<br />
in Anspruch nehmen, genannt.<br />
Weitere Spezifizierungen waren nicht<br />
möglich, jedoch wurden „Träger von<br />
Notfällen“ über Krankheitsverläufe <strong>und</strong><br />
Ersatzforderungen befragt. Darunter<br />
fallen zum Beispiel Sozialeinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Sozialberatungen, die sich um Obdachlose,<br />
Bedürftige, psychisch Kranke,<br />
Sexarbeiterinnen, gehandelte Frauen,<br />
MigrantInnen <strong>und</strong> AsylantInnen, SozialhilfeempfängerInnen,<br />
Staatenlose,<br />
Konventionsflüchtlinge <strong>und</strong> ausländische<br />
StudentInnen bemühen.<br />
Hier ergaben sich folgende Prozentsätze<br />
von Personengruppen ohne Krankenversicherungsschutz:<br />
● 52,2% AsylwerberInnen außerhalb<br />
der B<strong>und</strong>esbetreuung<br />
● 23,8% Arbeitslose ohne Anspruch<br />
auf Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe<br />
● 24% andere Personengruppen mit<br />
heterogenen Ursachen für fehlende<br />
Krankenversicherung<br />
Ausländer, die keinen Anspruch auf<br />
Sozialhilfe haben, sind meist nicht<br />
krankenversichert. Weiter betroffen<br />
sind Asylwerber <strong>und</strong> Personen mit prekären<br />
Versicherungsbeziehungen, wie<br />
Teilzeitbeschäftigte, Werkvertragsbeschäftigte<br />
oder Schwarzarbeiter. Oft ist<br />
es hohe Scham bei der Einlösung eines<br />
„Krankenhilfescheins“, die Menschen<br />
von Inanspruchnahme von medizinischer<br />
Betreuung abhält. Ausländer<br />
ohne Arbeit in Österreich verfügen<br />
aber erst gar nicht über diese Möglichkeit<br />
<strong>und</strong> Personen ohne Staatsbürgerschaft<br />
haben überhaupt keine Möglichkeit<br />
zur Artikulation. Der Vorschlag<br />
der Experten ist daher, diesen<br />
Personen eine Krankenversicherung<br />
auf Antrag beim lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />
Sozialamt einzuräumen, sofern<br />
eine Unterkunft (Meldezettel) vorhanden<br />
ist. Dr. Sabine Stadler<br />
(-<strong>Pfleger</strong>) + Diplo<strong>mierte</strong> <strong>psychiatrische</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>- <strong>und</strong> <strong>Krankenschwester</strong> (-<strong>Pfleger</strong>) + PflegehelferIn + SchülerInnen + Hebammen + StudentInnen