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mierte psychiatrische Gesundheits- und Krankenschwester (-Pfleger)

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landesgruppen<br />

Zeitschrift der ÖGB-Fachgruppenvereinigung für <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berufe I Heft 4 I Juli/August 2006<br />

Wien: eine schule im spital<br />

Die Wiener Heilstättenschule ist als Teil des öffentlichen Wiener<br />

Schulwesens österreichweit – aber auch international – beispielgebend<br />

für die gelungene Zusammenarbeit des <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong><strong>und</strong><br />

Bildungswesens.<br />

Die Schulen in den Wiener Spitälern sind wichtig für die Genesung der kleinen Patienten meinen<br />

auch ÖGB-Präsident Rudolf H<strong>und</strong>storfer <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>stadträtin Mag. Renate Brauner.<br />

Kinder, die im Laufe eines Schuljahres<br />

so schwer erkranken, dass<br />

sie stationär in einem Krankenhaus<br />

aufgenommen werden müssen,<br />

können durch die „Schule im Spital“<br />

weiter am Unterricht teilnehmen.<br />

„Dies ist nicht nur wichtig für den gesamten<br />

weiteren Bildungsweg des Kindes,<br />

sondern kann sich auch positiv auf<br />

den Genesungsprozess auswirken“,<br />

stellte Wiens <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>- <strong>und</strong> Sozialstadträtin<br />

Renate Brauner im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz, die gemeinsam<br />

mit Wiens amtsführender<br />

Stadtschulratspräsidentin Susanne<br />

Brandsteidl gehalten wurde, fest.<br />

Brauner weiter: „Für viele dieser jungen<br />

PatientInnen bringt ein Krankenhausaufenthalt<br />

auch die Sorge mit sich,<br />

dass sie den versäumten Lernstoff in<br />

der Schule nachholen müssen. In allen<br />

Kinderabteilungen der Wiener Gemeindespitäler<br />

ist daher der Schulunterricht<br />

normaler Bestandteil des Spitalsalltags.“<br />

Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl<br />

unterstrich, dass Wien mit seinen Heilstättenschulen<br />

den Anspruch des<br />

„Rechts auf Bildung für alle“ in der<br />

Realität verwirkliche: „In Wien hat jedes<br />

Kind ein Recht auf Bildung unter<br />

Berücksichtigung seiner körperlichen,<br />

geistigen <strong>und</strong> psychischen Verfassung.<br />

Mit den derzeit 34 Spitalsklassen an elf<br />

Wiener Spitälern sowie der Jugend<strong>psychiatrische</strong>n<br />

Tagesklinik des Psychosozialen<br />

Dienstes garantieren wir<br />

den Kindern eine aktive Partizipation<br />

am Schulunterricht unabhängig von<br />

ihrer Erkrankung <strong>und</strong> somit auch eine<br />

echte Teilhabe am ‚normalen‘ Leben.<br />

Es ist von unschätzbarem Wert, dass<br />

SchülerInnen, die aufgr<strong>und</strong> ihrer ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Situation Nachteile erleiden,<br />

auf diese Weise das zusätzliche<br />

Manko eines größeren Schullaufbahnverlustes<br />

erspart werden kann.“<br />

Als besonders positiv hob Brandsteidl<br />

die enge Kooperation der SchülerInnen<br />

der Heilstättenschule mit ihren<br />

Stammschulen <strong>und</strong> Stammklassen hervor:<br />

„Gerade wenn man schwer erkrankt<br />

ist, schenkt es Kraft <strong>und</strong> Mut,<br />

wenn der Kontakt zur eigentlichen <strong>und</strong><br />

gewohnten Schulklasse erhalten bleibt.<br />

Und dabei geht es dann nicht nur um<br />

‚Schule im engeren Sinn‘, sondern<br />

auch um Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

sowie ganz<br />

konkret um eine Verbindung zu der<br />

‚Welt da draußen‘.“<br />

Details zur Heilstättenschule<br />

Als Kernelemente der Heilstättenschule<br />

bezeichnete die zuständige Schuldirektorin<br />

Mag. Ingrid Schierer folgende<br />

Gr<strong>und</strong>sätze:<br />

Die Heilstättenschule ...<br />

● ist ein Teil des öffentlichen Schulwesens<br />

<strong>und</strong> hat das Ziel, Kindern<br />

mit langer Erkrankungsdauer ein<br />

erfolgreiches Bestehen der Schullaufbahn<br />

gemeinsam mit den Kindern<br />

der Herkunftsklasse zu ermöglichen,<br />

● kooperiert <strong>und</strong> vernetzt sich auf<br />

breitester Ebene – sowohl mit der<br />

Stammschule als auch mit allen involvierten<br />

Einrichtungen im Dreieck<br />

von Medizin, Schule <strong>und</strong> Psychologie,<br />

● bringt durch den Schulunterricht<br />

Alltag ans Krankenbett, ermöglicht<br />

Erfolgserlebnisse <strong>und</strong> sichert Zukunftschancen,<br />

● gewährleistet durch den regelmäßigen<br />

Unterricht einen strukturierten<br />

Tagesablauf <strong>und</strong> hilft somit auch<br />

beim Erhalt der sozialen Bezugssysteme.<br />

Betreuung von<br />

5.000 Kindern jährlich<br />

Quantitativ betrachtet werden von<br />

LehrerInnen der Heilstättenschule pro<br />

Schuljahr ca. 5.000 Kinder betreut, im<br />

Schnitt sind dies 300 bis 400 Kinder<br />

pro Tag. An folgenden Krankenanstalten<br />

(Standorten, Exposituren) unterrichten<br />

geprüfte PflichtschullehrerInnen<br />

erkrankte SchülerInnen: Krankenanstalt<br />

Rudolfstiftung, St. Anna-<br />

Kinderspital, Universitätsklinik <strong>und</strong><br />

Universitätskliniken, AKH-Interdisziplinäre<br />

Tagesklinik, AKH-Jugendneuropsychiatrie,<br />

Preyer’sches Kinderspital,<br />

UKH-Meidling, Orthopädisches<br />

Spital Speising, Krankenhaus<br />

Hietzing mit Neurologischem Zentrum<br />

Rosenhügel, Otto-Wagner-Spital,<br />

Wilhelminenspital, Lorenz-Böhler-<br />

Sanitärhilfsdienste: OperationsgehilfIn + LaborgehilfIn + ProsekturgehilfIn + OrdinationsgehilfIn + Beschäftigungs- u. ArbeitstherapiegehilfIn + Desin

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