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Demographie Europas seit der Antike

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Gesellschaft und Soziale Arbeit<br />

im demographischen Wandel<br />

Prof. Dr. Wolf Wagner<br />

Vorlesung im Sommersemester 2009<br />

9. Sitzung: <strong>Demographie</strong> in Europa und <strong>der</strong><br />

OECD - Wie machen es an<strong>der</strong>e<br />

Industrielän<strong>der</strong>?


Klausurfragen<br />

• Hängt die ökonomische Entwicklung eines<br />

Landes von <strong>der</strong> demographischen Entwicklung<br />

ab? Nennen Sie Argumente dafür und dagegen<br />

und begründen Sie Ihre abschließende Antwort.<br />

• Was sind die Gründe dafür, dass sich Männer<br />

und Frauen in Deutschland bei <strong>der</strong> Frage des<br />

Kin<strong>der</strong>wunsches geradezu gegensätzlich<br />

verhalten, wenn man Einkommen und Bildung<br />

als Variable betrachtet. Gehen Sie dabei auf das<br />

Konzept <strong>der</strong> Opportunitätskosten ein.


Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Ökonomie und Bevölkerung – ein<br />

Zusammenhang?<br />

• Was beeinflusst den Kin<strong>der</strong>wunsch?<br />

• Das generative Verhalten


Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Ökonomie und Bevölkerung – ein<br />

Zusammenhang?<br />

• Was beeinflusst den Kin<strong>der</strong>wunsch?<br />

• Das generative Verhalten


Quelle<br />

• ADRIAN, Hermann (2005). Die demografische,<br />

wirtschaftliche und soziale Lage Deutschlands --<br />

Problemanalyse und Lösungswege --<br />

Wohlstandsverlust ist eine zwangsläufige Folge von<br />

35 Jahren Kin<strong>der</strong>mangel. Eine Steigerung <strong>der</strong><br />

Geburtenrate würde sofort eine positive Wendung<br />

bewirken. Powerpointpräsentation vom März 2005 im<br />

Netz veröffentlicht unter: http://www.unimainz.de/FB/Physik/AG_Adrian/adrian/adrian.htm<br />

• Zum Dowload freigegeben unter: http://www.unimainz.de/FB/Physik/AG_Adrian/adrian/cd/2-Lage.pdf<br />

• (Zugriff: 12.05.2009)


Entscheidende Frage: gibt es eine<br />

Korrelation zur Geburtenziffer und<br />

dem Wachstum?<br />

Beim Vergleich <strong>der</strong> Wachstumsraten von<br />

1999 und Fertility Rates von 2000 von 30<br />

Industriestaaten ergibt sich eine<br />

Korrelationskoffizient von r = 0,055<br />

Keine Korrelation – kein Zusammenhang


Geburtenüberschuss bzw. Defizit


Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Ökonomie und Bevölkerung – ein<br />

Zusammenhang?<br />

• Was beeinflusst den Kin<strong>der</strong>wunsch?<br />

• Das generative Verhalten


Was heißt wählen?


Op por tu ni täts-<br />

kosten<br />

Von engl. „opportunity“, die Gelegenheit.<br />

Opportunitätskosten sind sozusagen die „Kosten“ einer verpassten<br />

Gelegenheit.<br />

„Kosten“ meint hier aber nicht Geld, son<strong>der</strong>n den entgangenen Nutzen


Unsere Aufgabe bei <strong>der</strong><br />

Entscheidung<br />

• Der durch die Entscheidung erreichte<br />

zusätzliche Nutzen soll immer größer sein<br />

als die Opportunitätskosten.<br />

Gibt es Fälle, in denen gar keine<br />

Opportunitätskosten auftreten?<br />

• Das ist immer dann <strong>der</strong> Fall, wenn gar<br />

keine Entscheidung nötig ist, da jede<br />

Alternative gewählt werden kann.


•Wir wollen<br />

Das Ziel<br />

– mit unseren knappen Mitteln Zeit und Geld<br />

– durch die Auswahl <strong>der</strong> besten Alternativen<br />

– den höchsten Nutzen erreichen.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

• Fast alle Entscheidungen müssen unter Unsicherheit getroffen<br />

werden,<br />

das heißt, wir wissen zur Zeit <strong>der</strong> Entscheidung nicht, ob sie auch im<br />

Nachhinein richtig ist.<br />

• Was löst diese Unsicherheit bei uns aus?


Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Ökonomie und Bevölkerung – ein<br />

Zusammenhang?<br />

• Was beeinflusst den Kin<strong>der</strong>wunsch?<br />

• Das generative Verhalten


Quelle<br />

• http://www.querellesnet.de/index.php/qn/article/view/529/537<br />

• Sind es die Männer und nicht die Frauen, die keine<br />

Kin<strong>der</strong> wollen? Ergebnisse aktueller quantitativer<br />

Forschung zum generativen Verhalten<br />

• Rezension von Lena Correll<br />

• Jan Eckhard, Thomas Klein:<br />

• Männer, Kin<strong>der</strong>wunsch und generatives Verhalten.<br />

• Eine Auswertung des Familiensurvey zu<br />

Geschlechterunterschieden in <strong>der</strong> Motivation zur<br />

Elternschaft.<br />

• Wiesbaden: VS 2006.<br />

• 193 Seiten, ISBN 978–3–531–15096–3, € 28,90


Design<br />

• Die quantitative Studie von Eckhard und Klein<br />

basiert auf Daten des Familiensurveys und<br />

wurde vom Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend geför<strong>der</strong>t.<br />

• Fragestellung: Geschlechterdifferenzen beim<br />

Kin<strong>der</strong>wunsch und bei <strong>der</strong> Motivation zur<br />

Elternschaft.<br />

• Theorieansatz: Das Geburtenverhalten wird von<br />

den Autoren als Folge des „Zusammenwirkens<br />

von ‚inneren‘ Motivstrukturen und ‚äußeren‘<br />

Rahmenbedingungen“ (S. 9) analysiert.


Bisher kaum Thema: Männer und<br />

generatives Verhalten<br />

• Bei über 20 Jahre alten Männern etwa 33% kin<strong>der</strong>los,<br />

26% bei den Frauen (vgl. S. 23).<br />

• Jahrgänge 1935–40, <strong>der</strong>en reproduktive Phase als<br />

abgeschlossen angesehen werden kann, Frauen eine<br />

durchschnittliche Familiengröße von 2,21 Kin<strong>der</strong>n und<br />

für die Männer von 1,87.<br />

• Männer wünschen weniger häufig als Frauen ein erstes<br />

Kind (vgl. S. 9).<br />

• Der Wunsch nach eigenen Kin<strong>der</strong>n bei Männern häufiger<br />

erst vor dem Hintergrund einer konkreten<br />

Paarbeziehung,<br />

• bei Frauen auch „eher ‚abstrakt‘ existiert“ (S. 9).


Äußere Rahmenbedingungen – unterschiedliche<br />

Wirkungen auf Frauen und Männer<br />

• Kin<strong>der</strong>wunsch bei Arbeitslosigkeit sinkt bei Männern<br />

• bei Frauen eher steigend<br />

• Kin<strong>der</strong>wunsch und Wunsch zur Familienerweiterung bei<br />

Männern steigt mit <strong>der</strong> Höhe des Einkommens<br />

• Bei Frauen umgekehrt (vgl. S. 180).<br />

• Außerdem korreliert Höhe des Schulabschlusses „bei<br />

Frauen negativ, bei Männern hingegen positiv mit dem<br />

Wunsch nach einer Familiengründung“ (S. 179).<br />

• Effekte des Bildungsniveaus nur für den Wunsch nach<br />

dem ersten Kind relevant


Geschlechterrollen<br />

• 90% aller Frauen (Kin<strong>der</strong>lose und Mütter):<br />

eigene Kin<strong>der</strong> machen berufliche<br />

Einschränkungen notwendig.<br />

• Unabhängig von Bildungsabschluß<br />

• Bei Männern äußern sich Väter zu 45%<br />

bis 50% und Kin<strong>der</strong>lose zu etwa 65%<br />

entsprechend (vgl. S. 184).


Motive des Geburtenverhaltens<br />

• Wichtig für die Familiengründung nicht-instrumentelle Beweggründe<br />

– wie Erfüllung und Intensivierung des Lebens durch Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

Freude an Kin<strong>der</strong>n und Sinnstiftung –,<br />

• Weniger wichtig während instrumentelle Beweggründe – wie <strong>der</strong><br />

Nutzen von Kin<strong>der</strong>n als Hilfe im Alter – weniger häufig als<br />

ausschlaggebend für den Kin<strong>der</strong>wunsch genannt werden (vgl. S.<br />

181).<br />

• Interessant ist, dass nicht-materielle Gründe auch von über 80% <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>losen benannt werden (vgl. S. 84).<br />

• Stark verbreitet ist bei den Hin<strong>der</strong>ungsgründen „die Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> finanziellen und <strong>der</strong> psychisch-emotionalen Belastungen sowie<br />

<strong>der</strong> beruflichen Opportunitätskosten für die Frauen.<br />

• Hingegen werden Belastungen für die Partnerschaft o<strong>der</strong> Probleme<br />

mit Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Öffentlichkeit vergleichsweise selten erwartet und<br />

wahrgenommen“ (S. 180).


Verhaltensrelevanz<br />

• Anhand Längsschnittdaten von 1988 und 1994<br />

untersuchen die Autoren die Verhaltensrelevanz <strong>der</strong><br />

Motivationslagen:<br />

• immaterielle Beweggründe bedeutend (vgl. S. 180).<br />

Männer und Frauen, die psychisch-emotionale<br />

Belastungen erwarten, vergleichsweise seltener für ein<br />

erstes Kind (vgl. S. 184).<br />

• Erstaunlich ist, dass Eckhard/Klein „für die<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Unvereinbarkeit von<br />

Berufskarriere und Familie keine Verhaltensrelevanz<br />

feststellen“ können (S. 185).<br />

• freizeitbezogenen Opportunitätskosten seltener<br />

gesehen, dann aber entscheidend – wenn gesehen,<br />

dass eigene Kin<strong>der</strong> zu wenig freie Zeit lassen.


Quelle


Quelle


Klausurfragen<br />

• Hängt die ökonomische Entwicklung eines<br />

Landes von <strong>der</strong> demographischen Entwicklung<br />

ab? Nennen Sie Argumente dafür und dagegen<br />

und begründen Sie Ihre abschließende Antwort.<br />

• Was sind die Gründe dafür, dass sich Männer<br />

und Frauen in Deutschland bei <strong>der</strong> Frage des<br />

Kin<strong>der</strong>wunsches geradezu gegensätzlich<br />

verhalten, wenn man Einkommen und Bildung<br />

als Variable betrachtet. Gehen Sie dabei auf das<br />

Konzept <strong>der</strong> Opportunitätskosten ein.

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