Die Schwarzpappel2-LWB250806 - Bayern
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pflanzte Hybridpappel-<br />
Klone und Sorten stellen<br />
hingegen keine Gefahr dar,<br />
weil sie geerntet werden,<br />
bevor sie erstmals blühen<br />
und durch den Pollenflug<br />
zur Hybridisierung beitragen<br />
könnten.<br />
Nutzung<br />
<strong>Die</strong> Forstwirtschaft hat die<br />
Schwarzpappel als Wirtschaftsbaumart<br />
kaum genutzt.<br />
In der Pappelzüchtung<br />
diente sie jedoch als<br />
Kreuzungspartner zur<br />
Züchtung von wüchsigen<br />
Pappelhybriden.<br />
Stecklinge von Pappeln für<br />
forstliche Zwecke dürfen<br />
nach dem Forstvermehrungsgutgesetz<br />
(FoVG) nur<br />
als Vermehrungsgut der<br />
Kategorie geprüft vertrieben<br />
werden. <strong>Die</strong>se gesetzlich<br />
vorgeschriebene Prüfung<br />
von Form- und Resistenzeigenschaften<br />
gegen<br />
Krankheiten stellt sicher,<br />
dass der Verbraucher nur<br />
bewährte Pappelsorten<br />
erhält.<br />
Als Stecklinge eigenen<br />
sich am besten ca. 20 cm<br />
lange, fingerdicke Abschnitte<br />
von einjährigen<br />
Trieben von Altbäumen<br />
oder aus Mutterquartieren,<br />
die extra zur vegetativen<br />
Vermehrung in Forstpflanzgärten<br />
angelegt werden.<br />
In Mutterquartieren<br />
werden die Jungpflanzen<br />
jährlich zurück geschnitten<br />
und die Ruten zu Stecklingen<br />
verarbeitet.<br />
Damit sich neu gepflanzte<br />
Schwarzpappelbestände<br />
selber fortpflanzen können,<br />
müssen stets Pflanzen unterschiedlichenGeschlechts<br />
angebaut wer-<br />
den. Um die genetische<br />
Vielfalt zu bewahren, dürfen<br />
bei Neuanpflanzungen<br />
nicht nur Klone einer Pflanze<br />
verwendet werden.<br />
Holz<br />
<strong>Die</strong> Schwarzpappel legt<br />
breite Jahrringe an und im<br />
frischem Zustand lässt sich<br />
das Kernholz deutlich vom<br />
Splintholz unterscheiden.<br />
Das Kernholz ist von hellgrünlich<br />
brauner bis olivähnlicher<br />
Färbung mit<br />
fallweiser gelblicher bis<br />
rötlicher Tönung. Mit der<br />
Austrocknung verliert sich<br />
die Kernfarbe jedoch. <strong>Die</strong><br />
Jahrringe sind mehr oder<br />
weniger deutlich voneinander<br />
abgesetzt, da am Ende<br />
des Jahreswachstums ein<br />
schmales dichtes Spätholzband<br />
ausgebildet wird.<br />
<strong>Die</strong> Gefäße sind zerstreutporig<br />
angeordnet. Das<br />
Holz der Pappelarten und<br />
Hybriden lässt sich nur<br />
unter dem Mikroskop sicher<br />
voneinander unterscheiden.<br />
Pappelholz ist sehr weich<br />
und von grobfaseriger<br />
Struktur. <strong>Die</strong> Festigkeitswerte<br />
und die Tragfähigkeit<br />
von Schwarzpappelholz<br />
sind gering. Es ist jedoch<br />
elastisch und zäh. Frisches<br />
Pappelholz weist einen<br />
hohen Feuchtigkeitsgehalt<br />
auf und der Witterung ausgesetzt<br />
ist es nicht dauerhaft.<br />
Holzverwendung<br />
Pappelholz ist auf Grund<br />
seines geringen Gewichtes<br />
und homogenen Struktur,<br />
hellen Farbe und Geruchlosigkeit<br />
ein gesuchtes<br />
Spezialholz. Aus Schälfunieren<br />
werden insbesondere<br />
Sperrholz, Schichtholz<br />
für gebogene Formteile im<br />
Gehäusebau und Holzfertigwaren<br />
wie Streichhölzer,<br />
Obst- und Gemüsesteigen,<br />
Käseschachteln, Geschenkverpackungen<br />
und<br />
Tischtennisschläger hergestellt.<br />
Traditionell wird<br />
Pappelholz in der Schuhindustrie<br />
für Sohlen und<br />
Holzabsätzen verwendet.<br />
Was wenig bekannt ist,<br />
Pappelholz wird auch als<br />
Schnitzholz verwendet.<br />
Weitere Verwendungszwecke<br />
sind der Möbelbau<br />
(Absperrfuniere), Ski- und<br />
Snowboardherstellung,<br />
Verpackungsindustrie<br />
(Holzwolle), im Musikinstrumentenbau<br />
sowie für<br />
die Herstellung von Prothesen.<br />
Wegen ihres geringen Anteils<br />
an Lignin (20%) eignet<br />
sich ihr Holz ausgezeichnet<br />
für die Herstellung von<br />
Zellstoff und Papier. Aber<br />
auch in Spanplatten, Faserplatten<br />
und Holzwolleplatten<br />
wird es verarbeitet.<br />
Im Energieholzbereich<br />
(Hackschnitzel) gewinnen<br />
Pappelkreuzungen, die in 5<br />
– 10 jährigen Intervallen<br />
geerntet werden, zunehmend<br />
an Bedeutung.<br />
Auch wenn die Schwarzpappel<br />
forstwirtschaftlich<br />
wenig Bedeutung hat, so<br />
ist sie dennoch ein unverzichtbarer<br />
Teil der biologischen<br />
Vielfalt unserer Auwaldökosysteme.<br />
Um ihren<br />
Bestand zu sichern, kommt<br />
der Renaturierung unserer<br />
Auwälder und der Wiederherstellung<br />
von Über-