Thema der Allgemeinen Diplomarbeit - Fakultät für Architektur ...
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FINANZGARTEN<br />
VON-DER-TANN-STRASSE<br />
LEISTUNGEN<br />
Mit Ihrer Arbeit soll ein Beitrag zur Diskussion über den rich-<br />
tigen Standort geleistet werden. Aus diesem Grund erwarten<br />
wir, dass Sie als Fazit dieser <strong>Diplomarbeit</strong> die Chancen und Ein-<br />
schränkungen schil<strong>der</strong>n, die Sie durch die Befassung mit dieser<br />
Aufgabe erkennen konnten. Auf dieser Argumentation sollen <strong>der</strong><br />
Kommentar und die Präsentation Ihrer Arbeit aufbauen. Fol-<br />
gende Leistungen sind in <strong>der</strong> Regel bei einer Standortuntersu-<br />
chung angemessen (begründete Abweichungen sind zulässig).<br />
Präsentationspläne<br />
max. acht Pläne DIN A0 quer, ungefaltet in Mappen. alle Pläne,<br />
Unterlagen, Mappe, CD und Modell oben rechts mit „Kenntitel“<br />
max. 30 Zeichen / Höhe 10 mm. Wichtig ist eine umfassende<br />
Darstellung <strong>der</strong> Entwurfsidee und nicht die Anzahl <strong>der</strong> Pläne.<br />
• AUSSENRAUMPERSPEKTIVE<br />
Darstellung einer charakteristischen Situation ca. DIN A1<br />
• INNENRAUMPERSPEKTIVE<br />
Darstellung eines repräsentativen Innenraummilieus<br />
(z. B. Foyer / Saal) Format ca. DIN A1<br />
• SCHWARZPLAN M 1:2000<br />
Einzeichnung in den Kontext <strong>der</strong> Bebauungsstruktur<br />
• LAGEPLAN M 1:500<br />
Darstellung im stadträumlichen Umfeld mit Dachlandschaft,<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Freiflächen und Baumbestand<br />
• GRUNDRISSE M 1:200<br />
Alle relevanten Grundrisse, Eintragung Anzahl <strong>der</strong> Sitzplätze<br />
im Saal, <strong>der</strong> Raumbezeichnung und Höhenkoten, Möblierung<br />
schematisch in Bezug auf das Raummilieu, Grundriss<br />
Erdgeschoß inklusive <strong>der</strong> Freiflächengestaltung<br />
• SCHNITT / ANSICHTEN M 1:200<br />
Darstellung <strong>der</strong> <strong>für</strong> das Verständnis des Entwurfs<br />
notwendigen Ansichten und Schnitte mit Kontext (nicht isoliert<br />
zeichnen) und Angabe <strong>der</strong> Geschoßhöhen<br />
• ERLÄUTERUNGEN<br />
Texte, Skizzen und Bil<strong>der</strong><br />
Modelle<br />
• STÄDTEBAUMODELL M 1:500<br />
Darstellung <strong>der</strong> Kubatur im Einsatzmodell mit Baumbestand<br />
(abstrahiert) Material Birke Vollholz<br />
• GEBÄUDEMODELL M 1:200<br />
Darstellung <strong>der</strong> räumlich-baulichen Struktur, Die Größe des<br />
Umgriffs liegt im Ermessen des Verfassers, Materialien nach<br />
Wahl<br />
• SCHNITTMODELL M 1:100<br />
Darstellung des Innenraums des Konzertsaals mit<br />
Akustikschale, als Schnittebene wird die Mitte des Saales<br />
empfohlen, Materialien sind freigestellt<br />
Berechnungen/Daten<br />
• BERECHNUNGSBLATT<br />
Berechnung <strong>der</strong> Nutzflächen, überschlägige Berechnung <strong>der</strong><br />
Bruttogeschossfläche und des Bruttorauminhaltes,<br />
Verwendung des vorgegebenen Dokumentes<br />
• CD / DVD<br />
zusätzlicher digitaler Datenträger mit folgenden Inhalten:<br />
Planunterlagen als JPG (DIN A0, Auflösung 300 DPI)<br />
Modellfotos als JPG (DIN A4, Auflösung 300 DPI)<br />
Sämtliche Abgabeleistungen sind anonym abzugeben und an<br />
geeigneter Stelle mit einem Kennwort, Schrifthöhe 10 mm, zu<br />
versehen. Die Präsentationspläne sind an <strong>der</strong> oberen rechten<br />
Ecke zu beschriften.<br />
Download<br />
• Alle verbindlichen und vollständigen Informationen zur<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> mit dem Schwerpunkt "Entwerfen und<br />
Gestalten" siehe entsprechenden Link unter:<br />
www.ar.tum.de/studiengaenge/architektur_diplom_<br />
auslaufend/pruefungen/<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Raumkunst und Lichtgestaltung<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hannelore Deubzer<br />
Dipl.-Ing. Rudolf M. Graf<br />
Dipl.-Ing. Lutz Harrer<br />
Dipl.-Ing. Mark Kammerbauer<br />
Dipl.-Ing. Bettina Müller<br />
Arcisstr. 21<br />
80333 München<br />
T +49 89 289 22501<br />
F +49 89 289 22500<br />
sekretariat.deubzer@tum.de<br />
www.lrl.ar.tum.de<br />
KONZERTSAAL AM HOFGARTEN<br />
Schwerpunkt Entwerfen und Gestalten<br />
PROLOG München – eine Stadt <strong>der</strong> Musik! Kaum eine Stadt kennt ein<br />
so breites, qualitativ hochwertiges Spektrum an Musik – vom Jazz und<br />
<strong>der</strong> volkstümlichen Blas- und Tanzmusik über Rock und Pop bis zur<br />
klassischen Musik. Mit den Münchner Philharmonikern als dem „Orchester<br />
<strong>der</strong> Stadt“, dem Bayerischen Staatsorchester zugleich Orchester<br />
<strong>der</strong> Staatsoper und nicht zuletzt dem Symphonieorchester und Chor des<br />
Bayerischen Rundfunks, verfügt die Stadt über drei Orchester von internationalem<br />
Rang. Sofern sie nicht auf Gastspielreise sind, treten die<br />
Orchester in erster Linie in ihren eigenen „Häusern“ auf, die Münchner<br />
Philharmoniker in <strong>der</strong> Philharmonie im Gasteig, das Bayerische Staatsorchester<br />
im Nationaltheater und das Symphonieorchester des Bayerischen<br />
Rundfunks im Herkulessaal <strong>der</strong> Residenz. Die hohen Ansprüche, die in<br />
<strong>der</strong> außerordentlichen Qualität <strong>der</strong> Orchester begründet sind, finden wie<br />
berichtet wird, in den Konzertsälen, die in München bespielt werden,<br />
nicht die angemessene Resonanz im konkreten wie auch im übertragenen<br />
Sinn. Renommierte Orchester und Dirigenten aus an<strong>der</strong>en Städten und<br />
Län<strong>der</strong>n würden häufiger in München gastieren als dies bisher <strong>der</strong> Fall<br />
ist, wenn die Stadt einen Konzertsaal aufweisen könnte, <strong>der</strong> beispielsweise<br />
dem in Berlin, Wien o<strong>der</strong> Luzern zumindest ebenbürtig wäre.<br />
Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass seit Jahren von Fachleuten<br />
wie Musikern, Dirigenten, Akustikern und den Bürgern bis hin zur<br />
Politik über die Schaffung eines adäquaten Raumes intensiv diskutiert<br />
wird – es werden Wettbewerbe ausgelobt, Machbarkeitsstudien in Auftrag<br />
gegeben, Gutachten eingeholt und Standorte untersucht. Im Jahr 2007<br />
sollte im Rahmen eines Ideenwettbewerbs geklärt werden, ob und wie<br />
es möglich wäre, einen entsprechenden Konzertsaal im o<strong>der</strong> am Marstall<br />
unterzubringen. Zu Beginn diesen Jahres wurde das Ergebnis <strong>der</strong><br />
Machbarkeitsstudie <strong>für</strong> die „Isarphilharmonie“ am Deutschen Museum,<br />
die einen Umbau des Kongresssaales bzw. einen Neubau an dessen Stelle<br />
vergleichend gegenüber stellte, <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert. Auch verschiedene<br />
Hochschulen haben sich schon durch Entwurfsprojekte von<br />
<strong>Architektur</strong>studenten an <strong>der</strong> Diskussion beteiligt. Neben <strong>der</strong> räumlichbaulichen<br />
Ausformulierung eines Konzerthauses stellt sich zunächst die<br />
Frage, an welchem Ort in <strong>der</strong> Stadt diese herausragende öffentliche Einrichtung<br />
den größten Erfolg erzielen könnte.<br />
ORT Die Situation, mit <strong>der</strong> wir uns befassen wollen, liegt nördlich des Hofgartens,<br />
am sogenannten Finanzgarten. Die Bezeichnung „Finanzgarten“<br />
entstand in <strong>der</strong> Zeit um 1880, als das heute „Prinz-Carl-Palais“ genannte<br />
Palais Royal vom Obersten Rechnungshof und als Dienstwohnung des Finanzministers<br />
genutzt wurde. Der gesamte Bereich vom Prinz-Carl-Palais<br />
im Osten bis einschließlich dem Landwirtschaftsministerium im Westen<br />
an <strong>der</strong> Ludwigstraße erscheint trotz <strong>der</strong> zentralen Lage im Bewusstsein<br />
vieler Bürger, bis auf wenige Kenner, wie ein „weißer Fleck“ auf <strong>der</strong><br />
Stadtkarte. Bei näherer Betrachtung birgt dieser Ort ein enormes Potential<br />
durch seine exklusive Lage am Hofgarten, <strong>der</strong> unmittelbaren Nachbarschaft<br />
zur Ludwigstraße und dem parkähnlichen Garten westlich des<br />
Prinz-Carl-Palais.<br />
AUFGABE Für die Interpretation des Ortes gibt es zunächst zwei verschiedene<br />
Optionen hinsichtlich <strong>der</strong> Lage des Konzertsaales:<br />
A <strong>der</strong> Bereich östlich des Landwirtschaftsministeriums in enger Verknüpfung<br />
mit dem Parkareal und in Korrespondenz zum Hofgarten.<br />
B die Position an <strong>der</strong> Ludwigstraße, an Stelle des Gebäudes aus <strong>der</strong> Zeit<br />
des Dritten Reichs (NSDAP Gauleitung), heute genutzt vom o. g. Ministerium.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Diplomarbeit</strong> soll eine <strong>der</strong> beiden Optionen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Fragestellung untersucht werden. Entsprechend <strong>der</strong> jeweiligen Rahmenbedingungen<br />
werden sowohl räumliche Bezüge (Stadtraum, Typologie)<br />
als auch funktionale Anfor<strong>der</strong>ungen (Adresse, Zugang, Erschließung)<br />
zu unterschiedlichen Lösungsansätzen führen. Die Wahl <strong>der</strong> Position<br />
ist den Diplomanden freigestellt.<br />
A Die Formulierung des Bauvolumens wird hier vor allem davon geprägt<br />
sein, welche stadträumliche Qualität sich aus <strong>der</strong> unmittelbaren Nachbarschaft<br />
zum Hofgarten gewinnen und wie sich ein positives räumliches<br />
Verhältnis zum bestehenden Bau des Ministeriums herstellen lässt. Aus<br />
dem direkten Zusammenspiel von Konzerthaus und anschließendem<br />
Park könnte ein beson<strong>der</strong>er Gewinn <strong>für</strong> die gesamte Situation und damit<br />
auch <strong>für</strong> die Stadt erzielt werden. Der geschützte Baumbestand muss mit<br />
beson<strong>der</strong>er Sorgfalt in die Planung einbezogen werden, wobei Verän<strong>der</strong>ungen<br />
dann möglich sind, wenn eine Steigerung <strong>der</strong> Qualität <strong>für</strong> den Ort<br />
erkennbar ist. Der Bereich an <strong>der</strong> Von-<strong>der</strong>-Tann-Straße mit seinem wenig<br />
ansprechenden Milieu sollte im Rahmen des Entwurfs und <strong>der</strong> Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Freiflächen eine Aufwertung erfahren. Dabei sollte das Prinz-<br />
Carl-Palais in die Überlegungen mit einbezogen werden.<br />
B Die Ludwigstraße, neben Maximilian- und Prinzregentenstraße einer<br />
<strong>der</strong> wenigen großzügigen Straßenzüge Münchens, wäre <strong>für</strong> einen Konzertsaal<br />
wie er hier entworfen werden soll, eine angemessene Adresse<br />
wenn auch die Möglichkeit zunächst utopisch erscheint. Die Lage direkt<br />
an <strong>der</strong> Ludwigstraße erfor<strong>der</strong>t zunächst eine genaue Befassung mit ihren<br />
räumlichen und baulichen Aspekten, welche sie wesentlich prägen, wie<br />
Raumproportion, Straßenraumprofil, Baukörpertypologie, Rhythmus und<br />
Materialität, um nur die wichtigsten zu nennen. Volumen und Proportion,<br />
Glie<strong>der</strong>ung und Ausdruck und die präzise Position sind zu entwickeln.<br />
Das Verhältnis zu den benachbarten Gebäuden ist dabei zu klären und<br />
dem räumlichen Übergang von <strong>der</strong> Straße bis in den Innenraum gilt beson<strong>der</strong>e<br />
Aufmerksamkeit. Das Raumkonzept sollte die Orientierung nach<br />
Osten zum Park hin unbedingt mit einbeziehen so dass unterschiedliche<br />
Stimmungen entstehen könnten – „Straße“ und „Park“.<br />
RAUM Raum - Licht - Klang – <strong>der</strong> Stoff aus dem die Räume sind, ist immateriell.<br />
Welche räumliche Absicht liegt meinem Konzept zugrunde und<br />
mit welchen baulichen Mitteln formuliere ich den Raum – dies sind die<br />
grundsätzlichen Fragen, die sich von Beginn an je<strong>der</strong> stellen muss und<br />
die ihn den gesamten Entwurfsprozess begleiten werden. Welche Atmosphäre<br />
begleitet den Besucher zum Eingang des Konzerthauses? Welche<br />
räumliche Dramaturgie schafft den Übergang von außen nach innen?<br />
Empfängt mich ein dem Ereignis angemessenes Raummilieu? Wie und<br />
wo bin ich erst einmal angekommen? Auf welche Art und Weise kann ich<br />
mich orientieren? Zwingt o<strong>der</strong> geleitet mich die Erschließung durch das<br />
Foyer? Wie empfängt mich <strong>der</strong> Konzertsaal? Dem Wesen nach die eigentliche<br />
Aufgabe besteht darin, <strong>für</strong> den Konzertraum eine bauliche Form<br />
zu finden. Konzertsäle unterliegen unterschiedlichen räumlichen Bedingungen<br />
wie Theaterräume, aber die Quintessenz aller Bemühungen führt<br />
dann doch zu höchst ähnlichen Zielsetzungen: Wie erreicht man einen<br />
möglichst dichten unmittelbaren Kontakt zwischen den Künstlern und<br />
ihren Besuchern, wie können die baulichen Vorgaben dieses Verhältnis<br />
begünstigen o<strong>der</strong> unter Umständen sogar belasten?<br />
UNTERLAGEN Raumprogramm, Flurkarte, Luftbild, Bestandspläne und<br />
Hinweise zu Akustik sind digital abrufbar unter <strong>der</strong> allgemeinen Adresse:<br />
www.ar.tum.de/studiengaenge/architektur_diplom_auslaufend/pruefungen