06|07 saison - SC Rot-Weiß Oberhausen eV
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portrait<br />
Marc-André Narewsky widerlegt<br />
Der kreative Kopf, der sich einmal den Begriff „Beamtenfussball“<br />
ausgedacht hat, kann damit die Mannschaft des <strong>SC</strong> <strong>Rot</strong>-<br />
<strong>Weiß</strong> <strong>Oberhausen</strong> in der jetzigen Zusammensetzung nun wirklich<br />
nicht gemeint haben. Da werden keine Ergebnisse verwaltet<br />
und mit der Aktentasche unter dem Arm wurde von den Kleeblättern<br />
bislang auch noch niemand auf dem Platz erwischt.<br />
Dabei könnte letzteres Marc-André Narewsky durchaus<br />
einmal passieren. Der Mittelfeldspieler arbeitet „so ganz nebenbei“<br />
noch als Diplom-Verwaltungsfachwirt halbtags im<br />
Integrationscenter für Arbeit in Gelsenkirchen. Durch seine<br />
Tätigkeit will er Arbeitslose ins Berufsleben zurückvermitteln<br />
oder den Betroffenen zumindest Wege zurück in den 1.<br />
Arbeitsmarkt aufzeigen. Denn hier genau liegen die größten<br />
Probleme, wie Marc-André Narewsky zu berichten weiß:<br />
„Zahlreiche Kunden sind erst einmal nicht vermittelbar, weil<br />
sie durch hohen Alkoholkonsum oder durch die Folgen einer<br />
Überschuldung nicht fi t für den Arbeitsmarkt sind. Ich kann<br />
Kontakte beispielsweise zu Schuldnerberatungsstellen herstellen<br />
und die Kunden notfalls auch zwingen da hin zu gehen,<br />
doch ich kann niemanden zwingen sein Leben so zu leben,<br />
dass diese Problematiken erst gar nicht auftreten.<br />
Nachdem Marc-André Narewsky vormittags anderen den<br />
Weg zurück ins Berufsleben aufzeigt oder erfolgreich vermittelt,<br />
geht es für ihn in <strong>Oberhausen</strong> weiter. Als arbeitender<br />
Fußballer, der nach eigener Aussage nicht übermäßig mit<br />
technischem Talent gesegnet wurde, muss er Tag für Tag genau<br />
die Dinge in die Waagschale werfen, die jede Mannschaft<br />
benötigt, weil es eben die Grundlagen des Fußballs sind: Laufstärke,<br />
Aggressivität und eine ausgeprägte Zweikampfstärke<br />
zeichnen die Spielweise von Marc-André Narewsky aus. Dass<br />
er damit zu den ganz wichtigen aber nicht so auffälligen Akteuren<br />
im Team zählt, sieht er absolut entspannt. Zumal er<br />
sich bislang überall durchsetzen konnte. „Es ist eine Tatsache,<br />
dass der Spieler den meisten Applaus bekommt, der zu schönen<br />
Kabinettstückchen neigt und den Ball dreimal hochhalten<br />
kann. Mit Willen und hundertprozentiger Einsatzbereitschaft<br />
lässt sich das kompensieren.“<br />
Auch als Torschütze kann der Defensivspezialist auf eine<br />
durchaus ansprechende Bilanz verweisen. In 84 Regionalligaspielen<br />
gelangen immerhin 13 Treffer. Dafür, dass die Quote<br />
von 0,15 Treffern pro Spiel ausgerechnet in der bisherigen<br />
böses Vorurteil<br />
Oberliga<strong>saison</strong> mit bislang „nur“ einem Tor beim 1:1 in Speldorf<br />
noch nicht erreicht werden konnte, hat für ihn einen<br />
einfachen Grund: „Die Gegner stehen gegen uns hinten noch<br />
dichter gestaffelt, da ist es schwer mit Schüssen aus der Distanz<br />
zum Erfolg zu kommen. Die bleiben meistens hängen.“<br />
Das ist Marc-André Narewsky…<br />
Er wurde am 14. Juli 1978 in Gelsenkirchen geboren. Bis<br />
zum vergangenen Wochenende ist er seiner Heimatstadt<br />
auch als Wohnort immer treu geblieben. Doch das spielfreie<br />
Wochenende wurde genutzt, um mit Freundin und dem<br />
zweijährigen Golden Retriever Enyo ein neues Haus in Haltern<br />
zu beziehen.<br />
Seine ersten fußballerischen Schritte unternahm er beim<br />
TuS <strong>Rot</strong>thausen, um 1990 in die Jugendabteilung des damaligen<br />
Bundesligisten SG Wattenscheid 09 zu wechseln. Von<br />
der Lohrheide ging es 1996 an den Borsigplatz. Doch als<br />
seine sportliche Karriere so richtig Fahrt aufnahm, zog er<br />
sich in einem Meisterschaftsspiel der BvB-Amateure einen<br />
Kreuzbandriss zu. Einen bereits zur Unterschrift vorliegenden<br />
Profi vertrag unterschrieb er daraufhin nicht. Lieber<br />
konzentrierte er sich auf seine berufl iche Karriere und<br />
spielte weiter im Amateurbereich. Der FC Gütersloh (1999-<br />
2000), Westfalia Herne (2002 – 2003) und der Wuppertaler<br />
SV waren die weiteren Stationen, ehe er im Januar des vergangenen<br />
Jahres zu RWO kam.