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06|07 saison - SC Rot-Weiß Oberhausen eV

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34<br />

menschen hinter der kolonne<br />

Heinz und Andreas Münker haben das<br />

Gesundheitswesen auf solide Beine gestellt<br />

Persönliche Sorgen und Probleme, Stress mit dem Teamkollegen;<br />

auf der Behandlungsbank im Massageraum an der Landwehr sind<br />

nicht nur die kleineren und größeren Verletzungen ein Thema. Es<br />

gibt wohl außer dem Vereinsmasseur niemanden im Umfeld einer<br />

Mannschaft, der so zeitnah mitbekommt, wie einzelne Spieler oder<br />

gar das gesamte Team ticken. Neben der Behandlung von Blutergüssen<br />

und Muskelfaserissen sind es eben auch die persönlichen<br />

Dinge, die bei einer Behandlung besprochen werden. Wie weit dies<br />

geht, das hängt von dem gegenseitigen Vertrauensverhältnis zwischen<br />

Masseur und Spieler ab.<br />

Dieses Vertrauen in die fachliche Qualifi kation und die persönliche<br />

Integrität genießen Heinz und Andreas Münker seit vielen Jahren<br />

bei Spielern, Trainern und Vorstand. „Das, was zwischen Spieler<br />

und Therapeut besprochen wird, bleibt im Raum und wird nicht<br />

nach Außen getragen“, sind sich Heinz und Andreas Münker einig.<br />

Allerdings gewährt Heinz Münker schon einmal einen Einblick,<br />

wenn es um eher lustige Dinge geht. So war es in den 80er Jahren,<br />

als er als Masseur die Kleeblatt-Elf im Trainingslager in Dänemark<br />

betreute. Manfred Burgsmüller, der im vergangenen Jahr als „Held<br />

der Kreisklasse“ für bundesweites Aufsehen sorgte, fragte bei<br />

der Behandlung auf der Liege nach einem Wunsch, den er Heinz<br />

Münker erfüllen wollte. „Erst habe ich gesagt, dass ich das hier<br />

gerne mache und keine Wünsche habe. Doch dann kam mir der<br />

Gedanke, dass Trainer Slobodan Cendic für das letzte ausstehende<br />

Freundschaftsspiel nur noch elf gesunde Akteure zur Verfügung<br />

hat.“ Warum dann nicht mal als Einwechselspieler auf der Bank<br />

Platz nehmen und in den letzten fünf Minuten eingewechselt werden,<br />

dachte er und äußerte gegenüber Manfred Burgsmüller diesen<br />

Wunsch. Der regelte alles Weitere mit dem Coach, und beim Spiel<br />

saß Heinz als Einwechselspieler neben dem Trainer auf der Bank.<br />

„In den letzten zwanzig Minuten durfte ich dann mitspielen und<br />

wurde von den Kollegen sogar aufgefordert, einen fälligen Elfmeter<br />

auszuführen.“ Flach und hart geschossen, das Ding war drin. Der<br />

RWO-Masseur erzielte das entscheidende 3:0.<br />

Doch in der Laufbahn bei RWO gab es für Heinz Münker größere<br />

Probleme, als einen Elfmeter in Dänemark zu verwandeln. „Als<br />

ich 1982 hier anfi ng, gab es außer einer zusammengenagelten<br />

‚Behandlungsbank‘ und zwei Aspirintabletten nichts, das irgendwie<br />

mit Medizin zu tun hatte.“ So nach und nach wurden Dinge<br />

angeschafft, die lange Jahre im Umkleidekeller des Clubhauses zur<br />

Behandlung der Spieler genutzt wurden. Selbst ein ausrangiertes<br />

Elektrotherapiegerät seines Arbeitgebers wurde in den Fundus an<br />

der Landwehr übernommen. Doch für Heinz Münker war 1987 erst<br />

einmal Schluss, weil Hans-Werner Moors einen hauptamtlichen<br />

Masseur forderte. Das hätte für Moors ruhig Heinz Münker sein<br />

dürfen, doch der konnte und wollte seine Arbeit als Ausbildungsleiter<br />

nicht aufgeben.<br />

Nach fünfjähriger RWO-Abstinenz war er 1992 wieder zur Stelle,<br />

als das durch den Zwangsabstieg welk gewordene Kleeblatt wieder<br />

aufblühte. Bis zum Zweitligaaufstieg 1998 war er nebenberufl ich<br />

wieder für RWO tätig. Dass er praktisch durch seinen eigenen<br />

Sohn abgelöst werden konnte, verdanken er und der <strong>SC</strong> <strong>Rot</strong>-<strong>Weiß</strong><br />

mehreren Zufällen. Dem gelernten Zimmermann Andreas Münker<br />

offenbarte ein Arzt, dass er seinen Beruf aufgrund von chronischen<br />

Schulterproblemen nicht weiter ausüben kann. So schulte Andreas<br />

zum Masseur und medizinischen Bademeister um und sammelte<br />

Praxis als zweiter Masseur bei RWO. In beiden Fällen war sein<br />

eigener Vater der Lehrmeister. Eine Zeit, auf die Andreas mit einem<br />

fl auen Gefühl in der Magengegend reagiert aber auch mit Stolz<br />

zurückblickt. „Ich bin zwei Jahre durch die Hölle gegangen, aber<br />

ich habe sehr viel gelernt.“ Ein Lernerfolg, von dem nicht nur die<br />

RWO-Spieler profi tieren. In Chemnitz rettete er Kai-Uwe Jendrossek<br />

das Leben, als dieser nach einem Zusammenprall mit Daniel Ciuca<br />

bewusstlos auf dem Rasen liegen blieb. „Den Tipp, wie ich eine

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