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Informationen für <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten e.V.<br />

Klingende Natur<br />

Musik, Tanz und Spiel in den Gärten <strong>der</strong> Neuzeit<br />

In Herrenhausen wird das barocke Gartentheater seit über<br />

300 Jahren bespielt<br />

Spendenaktion für die Große Fontäne<br />

Pünktlich <strong>zum</strong> Saisonstart soll die stolze Säule wie<strong>der</strong> in<br />

den Himmel steigen<br />

In Planung: Kleines Fest für <strong>Freunde</strong><br />

Das beson<strong>der</strong>e Bonbon für unsere Mitglie<strong>der</strong><br />

Ausgabe 01 / 2009


Sepp D. Heckmann<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vereins „<strong>Freunde</strong> <strong>der</strong><br />

Herrenhäuser Gärten“<br />

Liebe <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten,<br />

2009 ist das Jahr <strong>der</strong> Gartenregion Hannover. Für uns ist das Inspiration und<br />

Ansporn zugleich, mit hohem Engagement an <strong>der</strong> Verwirklichung unserer<br />

hochgesteckten Ziele für Herrenhausen zu arbeiten. Der seit einigen Monaten<br />

arbeitende neue Vorstand des Vereins „<strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten e.V.“<br />

hat sich bereits für die kommende Saison Einiges vorgenommen. Wichtigstes<br />

Ziel ist die Sanierung <strong>der</strong> Großen Gartenfontäne. Dieses von Leibniz entwickelte<br />

Meisterwerk ist <strong>der</strong> publikumswirksame Mittelpunkt des Großen Gartens. Mit<br />

unserer Spendenaktion, für die bereits in einem direkten Schreiben an Sie geworben<br />

wurde, möchten wir ein Zeichen setzen, ja eine Art Patenschaft übernehmen.<br />

Rund 80.000 Euro kostet die Kompletterneuerung <strong>der</strong> Motorpumpe,<br />

jetzt im Winter wird saniert, und pünktlich <strong>zum</strong> Saisonstart im März soll die<br />

Fontäne dann mit voller Kraft im Einsatz sein (mehr dazu auf Seite 10).<br />

Die Herrenhäuser Gärten sind die Kronjuwelen von Hannover und ein ganz<br />

entscheiden<strong>der</strong> Imagefaktor für unsere Stadt. Noch ist diese Tatsache den<br />

Hannoveranern viel zu wenig bewusst – trotz vieler attraktiver Veranstaltungen<br />

im Sommer. Unser Ziel ist, unter an<strong>der</strong>em durch eigene Aktionen und Marketingstrategien<br />

die Begeisterung für Herrenhausen voranzutreiben. Wir möchten<br />

Herrenhausen viel stärker im gesellschaftlichen Leben verankern. Dazu gehören<br />

unter an<strong>der</strong>em die Unterstützung von Veranstaltungen, eine enge Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Leibniz-Universität, die För<strong>der</strong>ung einer Herrenhausen-Buchreihe,<br />

<strong>der</strong> Vertrieb hochwertiger Merchandising-Artikel und vieles mehr. Mit Sicherheit<br />

wird <strong>der</strong> Verein den Wie<strong>der</strong>aufbau des Schlosses begleiten. Wo immer<br />

erfor<strong>der</strong>lich, wird sich <strong>der</strong> Verein in dieses Projekt konstruktiv einbringen.<br />

Ich bedanke mich ausdrücklich für die starke Beteiligung an unserer Mitglie<strong>der</strong>befragung.<br />

Das Ergebnis lesen Sie bitte auf Seite 11 nach. Ihre Anregungen<br />

machen in hohem Maße Ihre enge Verbundenheit mit den Herrenhäuser Gärten<br />

deutlich. Die Broschüre „Aus den Gärten“, die Ihnen hier in neuer Aufmachung<br />

vorliegt, wird viermal im Jahr über die Aktivitäten unseres Vereins berichten.<br />

Daneben können Sie sich im Internet über aktuelle Aktivitäten informieren<br />

unter www.freunde-<strong>der</strong>-<strong>herrenhaeuser</strong>-<strong>gaerten</strong>.com.<br />

Ich freue mich über einen regen Austausch mit Ihnen. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

unseren Beitrag leisten, damit Herrenhausen im „Jahr <strong>der</strong> Gartenregion<br />

Hannover“ glänzt und funkelt.<br />

Mit herzlichen Grüßen


Ziele setzen, damit Visionen Wirklichkeit werden<br />

In einem Zehn-Punkte-Programm hat <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> „<strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser<br />

Gärten“ (FGH) seine Ziele gebündelt. Dieses Programm wurde auf <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung Ende November 2008 und danach auch <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Der Vorstand hat um Anregungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> gebeten.<br />

Auf <strong>der</strong> nächsten Mitglie<strong>der</strong>versammlung soll dieses „Grundsatz-Programm“<br />

verabschiedet werden.<br />

1. Die FHG repräsentieren die hannoversche Bürgerschaft. Sie verstehen sich<br />

als aktive Begleiter aller Belange rund um die Herrenhäuser Gärten und die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Gartenkunst.<br />

2. Die FHG wollen das historische Erbe <strong>der</strong> Gärten erhalten und bewahren.<br />

Durch vielfältige Aktivitäten sollen die Herrenhäuser Gärten den Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />

und einem breiten Publikum als geistiges und kulturelles<br />

Zentrum Norddeutschlands nahe gebracht werden.<br />

3. Die Aufgaben <strong>der</strong> FHG umfassen alle Themenbereiche Herrenhausens:<br />

Botanik, Architektur, Kultur sowie übergreifende wissenschaftliche und<br />

gesellschaftliche Themen.<br />

4. Vorrangiges Ziel des Vereins ist die Erhaltung und Fortentwicklung <strong>der</strong><br />

botanischen Anlagen und technischen Einrichtungen <strong>der</strong> Gärten.<br />

Entsprechende Projekte werden durch eigene finanzielle Mittel unterstützt/gesichert<br />

bzw. durch gezielte PR-Aktionen ermöglicht.<br />

5. Dank ihrer Einmaligkeit sind die Herrenhäuser Gärten ein wichtiger Imagefaktor<br />

von Hannover. Diese Leuchtturmfunktion soll durch fachspezifische<br />

Veranstaltungen und Publikationen öffentlichkeitswirksam herausgestellt<br />

werden.<br />

6. Darüber hinaus för<strong>der</strong>n die FHG herausragende Feste und kulturelle<br />

Veranstaltungen, die diese Bedeutung unterstreichen.<br />

7. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Leibniz Universität<br />

Hannover soll ausgebaut werden mit dem Ziel, Herrenhausen <strong>zum</strong><br />

geistigen Zentrum für Gartenkunst zu entwickeln.<br />

8. Die FHG befürworten den Wie<strong>der</strong>aufbau des Schlosses in <strong>der</strong> historischen<br />

Erscheinung. Sie werden sich konstruktiv in die Planungen einbringen.<br />

9. Die neue Corporate Identity (CI) hebt den Verein in seiner eigenständigen<br />

Positionierung deutlich hervor.<br />

10. Der Verein strebt eine Zunahme <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahl auf 5000 an.


Seit 00 Jahren wird das Gartentheater<br />

im Großen Garten bespielt. Hier trat bereits<br />

Kurfürst Georg Ludwig auf.<br />

Klingende Natur<br />

Musik, Tanz und Spiel in den Gärten <strong>der</strong> Neuzeit<br />

Weithin bekannt geworden sind seit 1952 die sommerlichen Veranstaltungen<br />

„Musik und Theater in Hannover-Herrenhausen“ o<strong>der</strong> Festwochen Herrenhausen,<br />

die einem breiten Publikum Konzerte, Opern und Tänze anbieten. Der<br />

Große Garten, das seit 1691 bespielte Gartentheater sowie das Galeriegebäude<br />

bieten optimale Räume für „son et lumière“, für szenische und akustische<br />

Ereignisse. Alle Sinne werden damit angesprochen. Was heute <strong>der</strong> Organisation<br />

bedarf, wurde am selben Ort in <strong>der</strong> Vergangenheit im Rahmen einer Feudalkultur<br />

dargeboten und von einer exklusiven Gesellschaft genossen, die alltäglich<br />

damit umging, die das Wort „Freizeit“ noch nicht kannte, aber <strong>der</strong> Muße pflegte<br />

und auf Divertissements o<strong>der</strong> Entertainments erpicht war, die in den Tagesablauf<br />

eingeglie<strong>der</strong>t waren. Der Bericht über einen Sommertag bei Hofe um 1710<br />

zur Zeit <strong>der</strong> Kurfürstin Sophie schil<strong>der</strong>t:<br />

„Das Gefolge <strong>der</strong> Kurfürstin war klein ... Die Kurfürstin übersah nichts, was<br />

ihrem kleinen Hof Vergnügen machen konnte. Sie verschaffte ihm die Ergötzlichkeiten<br />

des Spazierengehens, des Fischfangs und beson<strong>der</strong>s einer lebendigen<br />

und aufgeweckten Unterhaltung. Zuweilen fand man ... kleine Vespermahlzeiten<br />

mit Reinlichkeit und Delikatesse zubereitet in den Lustgebüschen. Ein an<strong>der</strong>mal<br />

ward man überrascht durch die Töne mehrerer musikalischer Instrumente, die<br />

plötzlich sich zu einem angenehmen Konzert vereinigten. Prächtige Gondeln,


von leichtgekleideten Fährleuten geführt, lagen auf dem Großen Kanal, <strong>der</strong> den<br />

Garten begrenzt, <strong>zum</strong> Gebrauch für diejenigen bereit, welche etwa Lust hatten,<br />

eine Spazierfahrt auf dem Wasser zu machen. Kleine, schön angestrichene<br />

und vergoldete Wagen, worin vier Personen sitzen konnten, und die von zwei<br />

Pferden gezogen wurden, standen am Abend für diejenigen bereit, die lieber im<br />

Park herumfahren wollten.“<br />

Maskenball zu Ehren Georgs II.<br />

Im August 1750 wurden im Großen Garten in Herrenhausen in Anwesenheit<br />

König Georgs II. mehrtägige Festlichkeiten <strong>der</strong> Hofgesellschaft offeriert, eine<br />

davon war ein Maskenball, worüber die Kaiserliche Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung<br />

in Frankfurt berichtete:<br />

„Gegen Abend 8 Uhr, ward das Theater und Amphitheater im Garten zu Herrenhausen,<br />

wie auch die Frontispice vor <strong>der</strong> Gallerie, ersteres <strong>zum</strong> masquirten Ball<br />

mit fast 7000 Lampen prächtig erleuchtet. Gegen 9 Uhr nahm <strong>der</strong> Ball, wozu Se.<br />

Majestät <strong>der</strong> König im goldnen, und Ihro Königl. Hoheit die Prinzessin Maria<br />

von Hessen-Cassel im rothen Domino erschienen, seinen Anfang. Der Cammerherr,<br />

so an diesem Tage die Aufwartung hatte, <strong>der</strong> Vice-Ober-Stallmeister<br />

Herr von Frechapel tanzte zuerst mit <strong>der</strong> höchstgedachten Prinzessin, welchem<br />

nachher mehrere Paare folgten. Um 11 Uhr nach geendetem Tanze begabe<br />

man sich an die Tafel . . . Während <strong>der</strong> Tafel entstand ein hefftiges Gewitter mit<br />

starkem Regen, welches den ferneren Tanz auf dem Theater hemmete; dieserwegen<br />

wurden nach geendetem Abend-Essen die Tafeln in <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

aus <strong>der</strong> Gallerie weggeräumet, . . . worauf <strong>zum</strong> Tanzen wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anfang<br />

gemacht, und damit bis des Morgens um 4 fortgesetzet wurde.“<br />

Ballett im Schloßpark, um 1700<br />

Kupferstich von Johann Ulrich Kraus<br />

Wien, Museen <strong>der</strong> Stadt, I.N. 14.24


Reigen im Garten, um 1460<br />

Miniatur <strong>zum</strong> „Roman de la Rose“<br />

Paris, Bibliothèque Nationale,<br />

ms. fr. 191 , fol.7<br />

Werfen wir ergänzend zu diesen Berichten einen Blick nach Berlin-Charlottenburg,<br />

wo im dortigen Park am 12. August 1805 <strong>der</strong> Geburtstag des Erbprinzen<br />

von Mecklenburg-Strelitz wie folgt gefeiert wurde:<br />

„Morgens um 8 Uhr Trompeter <strong>der</strong> Gardes du Corps vor seinem Schlafzimmer.<br />

Spazierfarth mit <strong>der</strong> Königin. Diner im Belve<strong>der</strong>e, wohin <strong>der</strong> Hof zu Wasser<br />

ging. Abends um 7 Uhr folgende schöne und geschmackvolle Feyer: <strong>der</strong> runde<br />

Saal nach dem Garten war auf Italienische Art decorirt; hinter dem Orangenwäldchen<br />

die Hautboisten versteckt, und eine Gesellschaft von Herren und<br />

Damen, als Albanerinnen, Römerinnen etc. gekleidet, feyerten den Tag. Fünf <strong>der</strong><br />

Damen führten einen Tanz auf. Dann begab man sich in die Gallerie, die<br />

gleichfalls mit Blumenguirlanden geziert war, und es begann ein Ball, <strong>der</strong> erst<br />

Morgens nach 2 Uhr endigte.“


Diese Gärten wurden somit als akustisch und tänzerisch belebte Räume genutzt<br />

für Ereignisse, bei denen die Gesellschaft selbst mitmachte, die zudem das<br />

höfische Gefolge zu Aufwartungen heranzog sowie die umgebende Natur als<br />

Aura mitklingen ließ.<br />

„Musikalischer Lustgarten“<br />

Musik und Tanz gehörten früher unverzichtbar <strong>zum</strong> gesellschaftlichen Leben in<br />

Gärten und Parks. Der englische Musikhistoriker John Hawkins stellte in London<br />

fest, daß dort „in the gardens and parks music seemed to be essentiell“.<br />

Diese Funktion <strong>der</strong> Musik im Freien und <strong>der</strong> Gartenmusik im Beson<strong>der</strong>en gab<br />

es im Leben aller Stände, welche im Umfeld von Städten, Burgen<br />

und Schlössern zahlreiche sogenannte „Lustgärten“ pflegten. Indem<br />

diese sommertags mit Sang, Spiel und Tanz belebt wurden, machte<br />

man daraus „Musikalische Lustgärten“. Die Bezeichnung „Musikalischer<br />

Lustgarten“ o<strong>der</strong> auch „Literarisch-Musikalischer Lustgarten“<br />

wurde in Druckwerken des 16. bis 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts allgemein<br />

geläufig. Man benutzte diesen Terminus sowohl als Metapher für<br />

ein beson<strong>der</strong>es Angebot von Dichtungen, von Tänzen, Lie<strong>der</strong>n und<br />

Instrumentalstücken, als auch real zur Beschreibung von Gartenanlagen,<br />

in denen die Lust <strong>zum</strong> Spielen eine freie, von den engen<br />

Wohnungen gelöste Atmosphäre finden konnte.<br />

Spezifisch „Musikalisch“ wurden diese Gärten nicht nur durch die<br />

Aktivitäten von Singenden, Tanzenden und Spielenden, son<strong>der</strong>n<br />

auch durch Einbauten von Gegenständen, welche die eingefriedete<br />

Natur zu einer klingenden machten, so etwa 1783 in einem Garten<br />

in Bremen, wo ein Springbrunnen verbunden war mit einem Glockenspiel,<br />

das durch geleitetes Wasser <strong>zum</strong> Klingen gebracht wurde.<br />

Brunnen, Grotten, Pavillons<br />

So wie man Kathedralen mit Bildwerken von Heiligen ausstattete, Schlösser mit<br />

reichen Bildprogrammen auf Wandteppichen o<strong>der</strong> Deckengemälden versah,<br />

brachte man in den Gärten Bauten und figürliche Gegenstände ein, die<br />

spezifisch zur Aura des spielerischen Wohllebens im Freien gehörten. Unter den<br />

Objekten möchte ich lediglich nennen:<br />

• mehrstöckige Tanzbäume, sogenannte geleitete Tanzlinden<br />

• Brunnen als Symbol des Lebens. Der französische Gartenarchitekt Alexan<strong>der</strong><br />

Kleines Fest im Großen Garten<br />

7


Die Hannoversche Hofkapelle<br />

gibt regelmäßig Konzerte in Herrenhausen,<br />

hier im Galeriegebäude<br />

Blonds schreibt dazu in seiner „Neueröffneten Gärtner-<br />

Akademie“ von 1764: „Brunnen sind die vornehmste Zierde<br />

<strong>der</strong> Gärten. Denn sie beseelen dieselben gleichsam durch ihr<br />

liebliches Geräusche.“<br />

• Grotten mit dem musizierenden Orpheus. Hierbei sollte die<br />

Natur selbst mitspielen, indem Echoeffekte evoziert wurden,<br />

die als Resonanz <strong>der</strong> unsichtbaren Natur vernommen wurden.<br />

Den Echo-Grotten kam somit auch eine kosmologische Relevanz<br />

und Perspektive zu.<br />

• Als Wi<strong>der</strong>hall <strong>der</strong> Natur waren auch die nach 1760 in Bäumen<br />

aufgehängten Aeolsharfen dienlich, die als Windmusik<br />

von Dichtern wie Her<strong>der</strong>, Goethe o<strong>der</strong> Annette von Droste-<br />

Hülshoff besungen und mit dem Nimbus des Ätherischen<br />

wie auch des Lebensbedrohenden versehen wurden.<br />

• Wasserorgeln und an<strong>der</strong>e klingende Automaten.<br />

• Pavillons für Gartenkonzerte fehlten seit dem frühen 18. Jahrhun<strong>der</strong>t auch in<br />

keinem <strong>der</strong> vielen „pleasure gardens“, den Vauxhalls o<strong>der</strong> Tivolis benannten<br />

Vergnügungsparks, o<strong>der</strong> Kuranlagen.<br />

• Im Bagno, dem großen englischen Garten bei Burgsteinfurt, baute man 1774<br />

das erste frei stehende Konzerthaus, eine „Grande Galerie pour les concerts“<br />

mit je sechs großen Türen bei<strong>der</strong>seits des 28 Meter langen eingeschossigen<br />

Bauwerks, welches von den Grafen von Bentheim-Steinfurt ausdrücklich <strong>zum</strong><br />

Besuch von Konzerten <strong>der</strong> Hofkapelle durch alle Bewohner dieses Territoriums<br />

bestimmt worden war und den Genuss symphonischer Werke inmitten<br />

dieses Lustparks bei je<strong>der</strong> Witterung ermöglichte.<br />

• Die optisch fesselnde, auf Musikalisches verweisende Präsenz von Objekten<br />

wurde zudem durch ein reichhaltiges Programm von Statuen bekräftigt, die<br />

<strong>zum</strong>eist Figuren <strong>der</strong> Fröhlichkeit und des Lebensgenusses antiker Überlieferung<br />

darstellten (Apoll, Orpheus, Pan, Tritonen, Nymphen).<br />

Der Garten – für Poeten ein Ort paradiesischer Freuden<br />

Neben dem praktischen Musizieren prägte auch die Vorstellung vom Garten als<br />

eines Ortes paradiesischer Freuden die Bil<strong>der</strong>sprache vieler Poeten und Komponisten.<br />

Gärten standen ein für das mythologische Eingedenken an den ersten<br />

Garten, an den Garten Eden als Garten Gottes, freilich auch verbunden mit dem<br />

Bild <strong>der</strong> Geliebten sowie als Kulisse für erotische Begegnungen. Dem Garten<br />

spendete man Lob als einer auratischen, überschaubar gestalteten Lokalität,<br />

in <strong>der</strong> menschliche Nähe, Erkenntnis, Wachstum, Lust in <strong>der</strong> Kunst, „riforma“,<br />

saturnische Tätigkeit, aber auch Ängste, Verlassenheit o<strong>der</strong> Irrwege im Labyrinth<br />

erlebt werden konnten. In den allegorischen Garten projizierte man viele<br />

Träume, Stoffe von Märchen, auch Hoffnungen auf ein „künftiges Paradies“.<br />

Die Leitmetapher des Lustgartens als verschönter Natur regte zu einer Vielheit<br />

von poetischen Bil<strong>der</strong>n an. Darunter findet man Titelmetaphern wie „Fruchtbringen<strong>der</strong><br />

Lustgarten“, „Hortus Philosophicus“, „Anmütiger Weißheit Lust<br />

Garten“, „Geistliches Blumen-Gärtlein“, „Neuerbaueter Poetischer Lust- und<br />

Blumen-Garten“. Manche Autoren schwelgten in dieser dekorierenden Bil<strong>der</strong>welt,<br />

so z. B. <strong>der</strong> Coburger Hofkapellmeister Melchior Franck, <strong>der</strong> u. a. die<br />

Sammlungen publizierte:<br />

1610 „Flores musicales“<br />

1616 „Geistlicher musicalischer Lustgarten“<br />

1627/28 „Rosetum musicum“<br />

1636 „Paradisus musicus“


Zu Lebzeiten Francks brachten auch viele an<strong>der</strong>e Autoren<br />

„schöne Gesänge“ heraus, die nicht dazu bestimmt waren,<br />

als Buchlyrik gelesen zu werden, vielmehr sollten diese<br />

möglichst in einem dazu einladenden Lustgarten klingend<br />

wirksam werden. Mit dieser Intention stand <strong>der</strong> Königsberger<br />

Dichter Simon Dach gewiß nicht allein, wenn er in<br />

seinem „Lied <strong>der</strong> Freude“ sang:<br />

„Der habe Lust zu Würfeln und zu Karten,<br />

Der zu dem Tanz und <strong>der</strong> <strong>zum</strong> kühlen Wein,<br />

Ich liebe nichts, als was in diesem Garten<br />

Mein Drangsalstrost und Krankheitsarzt kann sein.<br />

Ihr grünen Bäume,<br />

Du Blumenzier,<br />

Ihr Haus <strong>der</strong> Reime,<br />

Ihr zwinget mir<br />

Dies Lied herfür.“<br />

Diese Rückschau vermittelt einen ausschnitthaften Einblick in die Gartengeschichte<br />

mit ihren akustischen Ereignissen, die einst in den als künstlerischen Paradiesen<br />

gestalteten Räumen essentiell zur Gartenkunst gehörten. Auch unter den heutigen<br />

Verhältnissen bieten Gärten Raum für Musizieren, Tanzen und Theaterspiel – wie<br />

es unter an<strong>der</strong>em „das Kleine Fest im Großen Garten“ alljährlich beweist.<br />

Walter Salmen<br />

In Planung: Kleines Fest für „<strong>Freunde</strong>“<br />

Allein für die „<strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten“ und ihre Angehörigen<br />

und <strong>Freunde</strong> wird es ein Kleines Fest im Großen Garten geben – unter <strong>der</strong><br />

Voraussetzung, dass genügend Eintrittskarten verbindlich bestellt werden.<br />

Dieses „Kleine Fest“ soll am Dienstag, dem 21. Juli 2009, stattfinden.<br />

Programm und Ablauf sind identisch mit den an<strong>der</strong>en Kleinen Festen.<br />

Über die Bedingungen hat <strong>der</strong> Vorstand die Mitglie<strong>der</strong> bereits Ende Januar<br />

in einem eigenen Brief informiert:<br />

• Jedes Mitglied kann bis zu sechs Eintrittskarten bestellen.<br />

• Die Tickets kosten 26,00 EUR für Erwachsene, 15 EUR ermäßigt für<br />

Schüler und Studenten.<br />

• Dieses „Kleine Fest“ wird durchgeführt, wenn rund 3000 Eintrittskarten<br />

– die Zahl <strong>der</strong> Besucher ist auf 3000 beschränkt – verbindlich bestellt sind.<br />

• Sollte die Veranstaltung wegen Regens nicht durchgeführt o<strong>der</strong> vorzeitig<br />

abgebrochen werden, kann keine Rückzahlung des Eintrittsgeldes<br />

erfolgen.<br />

Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung Ende November wurde dieses Vorhaben<br />

erstmals diskutiert und von den Anwesenden begeistert aufgenommen.<br />

Der Vorstand ist von einer positiven Reaktion <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> fest überzeugt,<br />

so dass am 21. Juli das „Kleine Fest für <strong>Freunde</strong>“ im Großen Garten stattfinden<br />

kann.<br />

Singen zur Gitarre im Hausgarten, vor 18 8<br />

Fe<strong>der</strong>zeichnung von Johann Michael Voltz<br />

München, Staatliche Graphische Sammlung,<br />

Inv. Nr. 1910 : 190<br />

9


10<br />

Die große Fontaine begeistert die Besucher<br />

<strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten<br />

Eine stolze Säule aus blitzenden Diamanten<br />

In <strong>der</strong> nächsten Saison soll die Große Fontäne wie<strong>der</strong> kraftvoll in<br />

den Himmel steigen – dank einer Spende <strong>der</strong> „<strong>Freunde</strong>“<br />

Mit einem beson<strong>der</strong>en Kraftakt startet <strong>der</strong> Verein <strong>der</strong> <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser<br />

Gärten ins das Jahr 2009: Für die Sanierung <strong>der</strong> Großen Fontäne wird <strong>der</strong><br />

Verein 80.000 Euro aufbringen. Pünktlich <strong>zum</strong> Saisonstart im März soll die<br />

Fontäne wie<strong>der</strong> bis zu 80 Meter hoch in den Himmel steigen. Die Kosten für die<br />

erfor<strong>der</strong>liche neue Pumpe wird <strong>der</strong> Verein komplett übernehmen.<br />

Deshalb hat <strong>der</strong> Vorstand bereits im Dezember zu einer Spendenaktion aufgerufen.<br />

Das Echo war sehr erfreulich: Im ersten Anlauf spendeten die Mitglie<strong>der</strong><br />

binnen weniger Wochen 20.000 Euro. Noch aber klafft eine Lücke, die geschlossen<br />

werden muss. Der Vorstand wendet sich daher erneut an die Mitglie<strong>der</strong> und<br />

bittet um weitere Spenden für dieses ehrgeizige Projekt. Die „<strong>Freunde</strong>“ können<br />

kaum besser ihre Verbundenheit mit den Herrenhäuser Gärten demonstrieren<br />

als durch eine Sanierung dieses einst von Leibniz entwickelten Meisterwerks,<br />

das für viele Besucher das Herzstück <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten ist.<br />

Je<strong>der</strong> Betrag ist hoch willkommen! Wer bereit ist, 1000 Euro und mehr zu<br />

spenden, wird sich voraussichtlich später auf einer Spendentafel wie<strong>der</strong>finden,<br />

die an <strong>der</strong> Außenmauer in <strong>der</strong> Nähe des Info-Pavillons angebracht werden soll.<br />

Hierzu laufen <strong>der</strong>zeit die Gespräche mit <strong>der</strong> Stadt Hannover.<br />

Ihre Spende erbitten wir auf das Konto bei <strong>der</strong> Stadtsparkasse,<br />

Nummer 181 161, BLZ 250 501 80. Kennwort: Große Fontäne<br />

Schon jetzt bedankt sich <strong>der</strong> Vorstand sehr herzlich für Ihr Engagement.<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> Großen Fontäne<br />

Vor rund 200 Jahren beschrieb <strong>der</strong> Gartenschriftsteller Cay Lorenz Hirschfeld<br />

die Große Fontäne mit folgenden Worten: „Es ist wohl das einzige Springwasser,<br />

das man seiner Höhe wegen mit einer Wonne betrachtet, die sich dem Gefühl<br />

des Erhabenen nähert. Die stolze Säule schäumt in die Höhe, blitzende Diamanten<br />

springen oben ab, fallen und verschwinden wie <strong>der</strong> Kronenschmuck von den<br />

Häuptern <strong>der</strong> Monarchen.“<br />

Die um 1700 erbaute Große Fontäne ist <strong>der</strong> Mittelpunkt des „Nouveau Jardin“.<br />

Viele Experten versuchten sich an diesem Meisterwerk – und mussten kapitulieren.<br />

Sie schafften zwar das Wasser in die Herrenhäuser Gärten. Nur den<br />

Wasserdruck konnten sie nicht erzeugen. Es war Kurfürst Georg Ludwig, Sohn<br />

von Kurfürstin Sophie, seit 1714 auf dem englischen Thron als Georg I., <strong>der</strong> nach<br />

etlichen Fehlschlägen englische Techniker nach Hannover sandte. Sie sorgten<br />

schließlich dank neuer Technik für den nötigen Wasserdruck. Und 1721 schoss<br />

<strong>der</strong> erste Wasserstrahl 35 Meter hoch in die Luft. Auf 67 Meter wuchs die<br />

Große Fontäne schon 1856 an – und erreichte 1956, als die Technik <strong>zum</strong> bisher<br />

letzten Mal verbessert wurde, die stolze Höhe von 82 Metern. Eine Höhe, die in<br />

einem Garten sonst nirgendwo in Europa erreicht wird.


Hohe Beteiligung bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>befragung<br />

Der neue Vorstand wollte die Vereinsmitglie<strong>der</strong> kennenlernen, vor allem wollte<br />

er sich über ihre Meinung und ihre Wünsche informieren. Und die Mitglie<strong>der</strong><br />

ließen sich nicht lange bitten. Das Echo auf die Mitglie<strong>der</strong>befragung im Herbst<br />

war ungemein positiv. Insgesamt kamen 454 Fragebögen zurück. Vereinsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Sepp D. Heckmann: „Eine außergewöhnlich hohe Beteiligung. Sie zeigt<br />

das Engagement <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en enge Verbundenheit mit den Herrenhäuser<br />

Gärten.“<br />

Hier in einer Kurzfassung Ihre Anregungen und Wünsche: Fast jedes zweite<br />

Mitglied – nämlich 44 Prozent <strong>der</strong> Antwortenden – wünscht sich häufigere Informationen<br />

über die Gärten. Dazu gehören fachliche Führungen und Informationen<br />

über Veranstaltungen. Im Fokus stehen die Themen Botanik, die Historie<br />

<strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten, die Kunst und die Architektur. Über diese Komplexe<br />

möchten die Mitglie<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> Vereinsbroschüre „Aus den Gärten“ informiert<br />

werden. Veranstaltungstipps und Angebote <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten sind<br />

sehr willkommen.<br />

Für Gartenreisen mit den „<strong>Freunde</strong>n“ sprachen sich die Mitglie<strong>der</strong> mehrheitlich<br />

aus. Je<strong>der</strong> zweite Antwortende bevorzugt allerdings eine eintägige Reise.<br />

Immerhin 28 Prozent würden an einer Mehrtagesreise teilnehmen, um auch<br />

entfernt liegende Gärten kennenzulernen. Dagegen ziehen es 26 Prozent vor,<br />

individuell zu reisen.<br />

Die Frage nach <strong>der</strong> Nutzung des Internets ergab, dass etwa die Hälfte aller<br />

Mitglie<strong>der</strong> über einen Internetanschluss verfügt. Daraus resultiert <strong>der</strong> Wunsch<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> (90 Prozent), die Vereinsbroschüre „Aus den Gärten“ per Post zu<br />

erhalten. Diesem Wunsche werden wir selbstverständlich nachkommen.<br />

Die vereinzelt geäußerten Wünsche und Anregungen – sie beziehen sich auf<br />

Pflanzenbasar, Schlossneubau, Kleines Fest und Rendezvous im Berggarten<br />

– hat <strong>der</strong> Vorstand mit hohem Interesse aufgenommen. Soweit dies möglich ist,<br />

werden die Vorschläge in das Programm aufgenommen.<br />

Gut für den „grünen Daumen“: Profitipps <strong>der</strong> Gartenmeister<br />

Die bewährten Führungen „Profitipps aus Herrenhausen“ mit Gartenmeistern<br />

<strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten finden ab April wie<strong>der</strong> zweimal im Monat statt.<br />

Neben ausführlichen Hinweisen auf die jeweils aktuellen Pflanzenschönheiten<br />

im Berggarten, in den Schauhäusern und im Großen Garten bekommen die<br />

Teilnehmer fachkundige Antworten auf ihre Fragen zu Gartengestaltung und<br />

Pflanzenpflege: Wie dünge ich Frühjahrsblüher? Wie gestalte ich ein reizvolles<br />

Beet? Welche Pflege tut dem Rasen gut? Was brauchen exotische Kübelpflanzen<br />

o<strong>der</strong> Orchideen?<br />

Die „Profitipps“-Führungen starten an jedem ersten und dritten Donnerstag im<br />

Monat jeweils um 16.30 Uhr. Für Erwachsene kostet die Teilnahme fünf Euro;<br />

für Kin<strong>der</strong> in Begleitung Erwachsener ist sie kostenlos.<br />

Die genauen Themen und Termine 2009:<br />

ab März an den Kassen <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten und auf <strong>der</strong> Internetseite<br />

www.<strong>herrenhaeuser</strong>-<strong>gaerten</strong>.de<br />

Gastmitgliedschaft für die<br />

Erstsemester<br />

Die <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten<br />

intensivieren ihre Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Leibniz Universität<br />

Hannover. Ein beson<strong>der</strong>es Anliegen<br />

ist, junge Mitglie<strong>der</strong> zu werben. Um<br />

die Ziele des Vereins vorzustellen,<br />

wurden Ende Januar die Studienanfängerinnen<br />

und -anfänger <strong>der</strong><br />

Landschaftsarchitektur <strong>der</strong> Universität<br />

gemeinsam von <strong>der</strong> Leitung<br />

<strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten und den<br />

„<strong>Freunde</strong>n“ zu einer Informationsveranstaltung<br />

eingeladen. In den<br />

Schauhäusern des Berggartens informierte<br />

Vereinsvorsitzen<strong>der</strong> Sepp<br />

D. Heckmann die rund 25 Studenten<br />

über die Aktivitäten des Vereins.<br />

Anschließend führten Ronald<br />

Clark, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Herrenhäuser<br />

Gärten, und Vereinsvorstandsmitglied<br />

Bernd Lacaszus die Studenten<br />

durch die Schauhäuser.<br />

Die Erstsemester-Studierenden <strong>der</strong><br />

Landschaftsarchitektur erhalten<br />

für ein Jahr eine Gastmitgliedschaft<br />

im Verein <strong>der</strong> <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser<br />

Gärten. Natürlich hofft <strong>der</strong><br />

Vorstand, dass dann in einem Jahr<br />

aus den Gastmitglie<strong>der</strong>n ständige<br />

Mitglie<strong>der</strong> werden.<br />

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Eine von 394 ausländischen Pflanzen<br />

des Berggartens, die Johann Christoph<br />

Wendland 1788-91 gezeichnet hat<br />

Unsere Veranstaltungstipps<br />

bis 8. März Orchideenausstellung „Cymbidien – die Orchideen <strong>der</strong> Samurai“,<br />

Berggarten – Tropenschauhaus<br />

12. April Osterspaziergang in den Herrenhäuser Gärten – Familienprogramm<br />

16. Mai Intern. Feuerwerkswettbewerb: Frankreich, Großer Garten<br />

29. Mai bis 1. Juni Gartenfestival Herrenhausen mit „gartenvisionen“, Georgengarten<br />

30. Mai bis 19. Juni Festwochen Herrenhausen, Herrenhäuser Gärten, Galerie, Orangerie<br />

6. Juni Intern. Feuerwerkswettbewerb: Polen, Großer Garten<br />

26. Juni Premiere Musical „Der geheime Garten“, Großer Garten, Gartentheater<br />

(insgesamt 14 Aufführungen zwischen dem 27.6. und 23.8.2009)<br />

21. Juli „Kleines Fest für <strong>Freunde</strong>“, Son<strong>der</strong>veranstaltung für die<br />

(in Planung) „<strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten“<br />

Neuigkeiten aus <strong>der</strong><br />

„Königlichen Gartenbibliothek Herrenhausen“<br />

Die 1832 gegründete Dienstbibliothek <strong>der</strong> hannoverschen Hofgärten war bis<br />

1936 in dem von Hofbaumeister Laves erbauten Berggartenpavillon untergebracht.<br />

Beim Verkauf des Berggartens und des Großen Gartens (1936) an die<br />

Stadt Hannover blieb sie jedoch im Privatbesitz des Welfenhauses.<br />

Im Jahr 2005 veröffentlichte das Auktionshaus Reiss & Sohn einen aufwändig gestalteten<br />

Katalog <strong>der</strong> Königlichen Gartenbibliothek, <strong>der</strong> die Einzelversteigerung<br />

<strong>der</strong> 51 umfangreichen Handschriften und 691 gedruckten Werke (rund 1950<br />

Bände) im Auftrag eines ungenannten Eigentümers ankündigte. Nach langen<br />

Verhandlungen gelang es im Sommer 2007, diese Sammlung mit öffentlichen<br />

Mitteln und Zuwendungen von Stiftungen in den Besitz von drei wissenschaftlichen<br />

Bibliotheken zu überführen. Seither befinden sich die Handschriften,<br />

Zeichnungen und Herbarien sowie 68 gedruckte Werke in <strong>der</strong> Gottfried Wilhelm<br />

Leibniz Bibliothek / Nie<strong>der</strong>sächsische Landesbibliothek in Hannover, die übrigen<br />

Bücher in <strong>der</strong> Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt<br />

am Main und in <strong>der</strong> Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar.<br />

Im Sommer 2008 hat das vom Nie<strong>der</strong>sächsischen Ministerium für Wissenschaft<br />

und Kultur geför<strong>der</strong>te Forschungsprogramm über die Gartenbibliothek begonnen.<br />

Es wird vom Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) <strong>der</strong> Leibniz<br />

Universität Hannover gemeinsam mit <strong>der</strong> Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

in mehreren Stufen bis <strong>zum</strong> Sommer 2011 durchgeführt. Ziel dieses Projekts ist<br />

die Bearbeitung und Auswertung <strong>der</strong> Sammlung, in <strong>der</strong> sich einzigartige, aussagekräftige<br />

Quellen zur Geschichte <strong>der</strong> Herrenhäuser Gärten befinden. Ein kommentierter<br />

Katalog wird die Möglichkeit bieten, die auf drei Standorte verteilte<br />

Bibliothek weiterhin – <strong>zum</strong>indest virtuell – als Gesamtheit wahrzunehmen. Eine<br />

Auswahl von Handschriften und Büchern soll digitalisiert und allen an Botanik<br />

und Gartenkultur Interessierten über das Internet zugänglich gemacht werden.<br />

Heike Palm<br />

Literatur: Reiss & Sohn: Königliche Gartenbibliothek Herrenhausen. Auktionskatalog.<br />

Königstein am Taunus 2005.<br />

Heike Palm: Königliche Gartenbibliothek Herrenhausen. Erarbeitung eines Forschungsprogramms.<br />

In: Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur, Hannover 2008<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Verein „<strong>Freunde</strong> <strong>der</strong><br />

Herrenhäuser Gärten e.V.“<br />

Herrenhäuser Str. 4, 30149 Hannover<br />

Tel. 0511-1684 75 83, Fax 0511-1684 73 74<br />

E-Mail: info@freunde-<strong>der</strong>-<strong>herrenhaeuser</strong><strong>gaerten</strong>.com<br />

Internet: www.freunde-<strong>der</strong>-<br />

<strong>herrenhaeuser</strong>-<strong>gaerten</strong>.com<br />

Redaktionsteam: Georg Preißel,<br />

Anne Winkel-Kirch,<br />

Joachim Wolschke-Bulmahn<br />

Druckerei: Gödicke Druck<br />

Bildnachweis: Isabell Adolf,<br />

Herrenhäuser Gärten, Hassan Mahramzadeh,<br />

Stadt Hannover, TfN Theater für<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, Jutta Wollenberg.

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