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BEZIRK OBERFRANKEN Tätigkeitsbericht 2007

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<strong>BEZIRK</strong> <strong>OBERFRANKEN</strong><br />

Fachberatung für Fischerei<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />

für das<br />

Jahr<br />

<strong>2007</strong><br />

Bitterling<br />

Kleinfischart, die nur in Symbiose mit Teichmuscheln leben kann<br />

1


1. Personal und grundsätzliche Angelegenheiten in der Fachberatung für Fi-<br />

scherei und in der Lehranstalt für Fischerei Aufseß<br />

Bei der Fachberatung für Fischerei (einschließlich Lehranstalt für Fischerei Aufseß)<br />

waren im Jahr <strong>2007</strong> folgende Stellen besetzt:<br />

Ltd. Fischereidirektor Dipl.-Ing. agr. Dr. 1<br />

Fischwirtschaftsmeister 2<br />

Fischwirt 2<br />

Betriebshandwerker 1<br />

Verwaltungsangestellte im Schreibdienst (zwei Halbtagsstellen) 1<br />

Auszubildende 3<br />

Umschüler (Lehranstalt für Fischerei) 1<br />

Im Berichtsjahr beendete Herr Simon Stäblein seine Ausbildung zum Fischwirt in<br />

der Lehranstalt für Fischerei Aufseß. Herr Stäblein begann ein Studium der Fischereibiologie<br />

an der Humboldt-Universität in Berlin. Die frei werdende Stelle für Auszubildende<br />

wurde mit Herrn Julian Abt besetzt. Außerdem beendete Herr Alexander<br />

Stenglein seine Umschulungsmaßnahme.<br />

Die Aufgaben der Fachberatung für Fischerei wurden im Berichtsjahr neu eingeteilt.<br />

Der bisherige Leiter der Lehranstalt für Fischerei Aufseß, Herr Fischwirtschaftsmeister<br />

Manfred Popp, wechselte zum 01.08.<strong>2007</strong> in die Fachberatung für Fischerei und<br />

übernahm den Aufgabenbereich „Fischartenschutz – Freie Gewässer“. Für die Lehranstalt<br />

für Fischerei Aufseß wurde als neuer Leiter Herr Ronny Seyfried zum<br />

01.08.<strong>2007</strong> eingestellt. Herr Seyfried absolvierte seine fischereiliche Ausbildung in<br />

der Lehranstalt für Fischerei Aufseß. Danach arbeitete er im Fischhof Salgen des<br />

Bezirks Schwaben. Er wurde der Öffentlichkeit durch Herrn Bezirkstagspräsidenten<br />

Dr. Günther Denzler am 08.08.<strong>2007</strong> vorgestellt. An dieser Veranstaltung nahmen<br />

vom Bezirksfischereiverband Oberfranken Herr Albert Schütze, von der Teichgenossenschaft<br />

Oberfranken Herr Karl-Peter Schwegel und Bürgermeister Ludwig<br />

Bäuerlein, Gemeinde Aufseß, teil.<br />

2


Abb. 1: Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler stellte der Öffentlichkeit den neuen<br />

Leiter der Lehranstalt für Fischerei Aufseß vor. Von links: Karl-Peter Schwegel, Bürgermeister<br />

Ludwig Bäuerlein, Manfred Popp, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler,<br />

Ronny Seyfried. Foto: Wolf<br />

Am 02.04.<strong>2007</strong> feierte Herr Günther Taschner sein 25-jähriges Dienstjubiläum bei<br />

der Lehranstalt für Fischerei Aufseß.<br />

Aufgrund der Neustrukturierung der Fachberatung für Fischerei wurde auch ein neuer<br />

Geschäftsverteilungsplan für die Fachberatung für Fischerei erstellt. Die Fachberatung<br />

für Fischerei wurde in vier Aufgabengebiete unterteilt:<br />

Zentrale Aufgaben: Herr Dr. Robert Klupp, Frau Kordelia Wirth,<br />

Frau Heidemarie Miklis.<br />

Teichwirtschaft: Herr Kay Kuhlen.<br />

Fischartenschutz - Freie Gewässer: Herr Manfred Popp<br />

Lehranstalt für Fischerei Aufseß: Herr Ronny Seyfried, Herr GüntherTaschner,<br />

Herr Friedhold Schürer.<br />

Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Mitarbeiter der Fachberatung für Fischerei<br />

in Bayreuth bei Bedarf auch in den anderen Arbeitsbereichen tätig sind.<br />

3


Infolge des Umzugs der Fachberatung für Fischerei im Dezember 2006 von den<br />

Landwirtschaftlichen Lehranstalten in das Gebäude der Regierung von Oberfranken<br />

wurde auch die Bücherei der Fachberatung für Fischerei geordnet und dem heutigen<br />

Anspruch entsprechend EDV-mäßig erfasst. Die Arbeiten übernahm Herr Dieter<br />

Gottschling, der als Ernährungswissenschaftler in der Lehranstalt für Fischerei Aufseß<br />

auch eine Diplomarbeit durchführte.<br />

In der Lehranstalt für Fischerei Aufseß leisteten im Jahr <strong>2007</strong> folgende Personen ein<br />

fischereiliches Praktikum ab:<br />

Falk Wernitzsch, 91126 Schwabach 02.01. – 06.01.<strong>2007</strong><br />

Daniel Möckel, 96332 Rothenkirchen 26.03. – 30.03.<strong>2007</strong><br />

Bastien Schöneck, 91186 Büchenbach 10.04. – 20.04.<strong>2007</strong><br />

Dominik Lux, 96472 Rödental 16.04. – 20.04.<strong>2007</strong><br />

Kevin Pommerenke, 91555 Feuchtwangen 07.05. – 11.05.<strong>2007</strong><br />

Björn Taschner, 91344 Waischenfeld 30.04. – 12.05.<strong>2007</strong><br />

Dominic Baumann, 95503 Hummeltal 21.05. – 25.05.<strong>2007</strong><br />

Sebastian Lauterbach, 95359 Kasendorf 29.05. – 01.06.<strong>2007</strong><br />

Julian Abt, 96114 Hirschaid 21.05. – 01.06.<strong>2007</strong><br />

Patric Klauß, 96277 Schneckenlohe 13.08. – 24.08.<strong>2007</strong><br />

Felicitas Erhardt, 96142 Hollfeld 07.08. – 21.08.<strong>2007</strong><br />

Franziska Lang, Regelmannsbrunn 20.08. – 24.08.<strong>2007</strong><br />

Daniela Gundelsheimer, 91161 Gerach 27.08. – 07.09.<strong>2007</strong><br />

Wolfgang Dietz, 61231 Bad Nauheim 29.10. – 31.10.<strong>2007</strong> (Abbruch)<br />

Alle Praktikanten zeigten sich äußerst interessiert an der Fischerei. Es bleibt zu hoffen,<br />

dass sie, wenn sie nicht in der Fischerei tätig sind, die Fischerei und den Fischartenschutz<br />

positiv in ihrem Bekanntenkreis vertreten.<br />

Bei der Abwicklung der Haushalte <strong>2007</strong> in Bayreuth und in Aufseß traten keine<br />

Schwierigkeiten auf. In der Lehranstalt für Fischerei wurde ein Budgetüberschuss<br />

von 12.719,54 € erwirtschaftet.<br />

4


Gutachtliche Tätigkeit.<br />

Die Mitarbeiter der Fachberatung für Fischerei verstehen ihre Aufgabe bei der Mitwirkung<br />

im Vollzug von Gesetzen im Wesentlichen darin, die Interessen der Fischarten<br />

und der Fischerei einzubringen. Ihre Stellungnahmen zieln darauf ab, dass die bisherige<br />

Arbeit der Fischereiberechtigten, der Fischereivereine, aber auch der Teichwirte<br />

und Fischzüchter weiterhin möglich ist. Insbesondere achten sie darauf, dass die<br />

Fischarten in den einzelnen Gewässern soweit als möglich wieder selbsterhaltende<br />

Bestände bilden können. Auf die Problematik, dass Fische von einem großen Teil der<br />

Bevölkerung nur als Futter für andere Beutegreifer gesehen werden, wird in den Abschnitten<br />

7 und 9 noch gesondert eingegangen. Dies ist eines der großen Probleme<br />

der Fischerei, die bezüglich ihrer Akzeptanz der nicht fischereilich interessierten Bevölkerung<br />

gegenübersteht. Fischer haben mit ihrer Tätigkeit in Oberfranken, Bayern<br />

und Deutschland bisher noch keinen Schaden an der Natur verursacht. Sie haben im<br />

Gegenteil durch ihre Tätigkeit viele Arten erst erhalten.<br />

Die Fachberatung für Fischerei wirkt beim Vollzug nachfolgender Gesetze und sonstiger<br />

Verwaltungsaufgaben mit:<br />

- Fischereigesetz mit Landes- und Bezirksfischereiverordnung.<br />

- Wasserhaushaltsgesetze.<br />

- Flurbereinigungsgesetz<br />

- Baugesetze (Bauen im Außenbereich; Beurteilung der Privilegierung).<br />

- Tierseuchen- und Lebensmittelgesetz.<br />

- Jagdgesetze (u. a. Stellungnahmen zu Anträgen zur Reduzierung von Fisch fressenden<br />

Tieren).<br />

- Naturschutzgesetze (u. a. Stellungnahmen zu Naturschutzgebieten und Unterschutzstellungen<br />

nach der FFH-Richtlinie).<br />

- Mitwirkung beim Vollzug des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).<br />

- Erstellung von Managementplänen für FFH-Gebiete.<br />

- Mitwirkung bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.<br />

- Stellungnahmen zu den Gewässerentwicklungsplänen.<br />

Wie in den vergangenen Jahren muss hervorgehoben werden, dass die Fachberatung<br />

für Fischerei sehr konstruktiv und unbürokratisch mit den für sie relevanten<br />

Sachgebieten bei den oberfränkischen Landratsämtern bzw. kreisfreien Städten zu-<br />

5


sammenarbeitet. Dies sind die Sachgebiete Wasserrecht, Fischereirecht und Naturschutz.<br />

Dies wirkt sich bei dem Vollzug von Wasserbaumaßnahmen positiv aus. Wie<br />

schon in den vergangenen Jahren beklagt, ist es immer noch nicht gelungen identische<br />

Vorgänge bei den einzelnen Landratsämtern gleich abzuwickeln. Bei manchen<br />

Landratsämtern wird die Fachberatung für Fischerei als Sachverständiger, bei anderen<br />

als Träger öffentlicher Belange gehört. Es ist unverständlich, dass diese Vorgänge<br />

auf Regierungsbezirksebene bzw. auf bayerischer Ebene nicht einheitlich geregelt<br />

werden können. Mit den Wasserwirtschaftsämtern Kronach und Hof bestehen intensive<br />

Kontakte. Auch mit der Regierung von Oberfranken und dem Institut für Fischerei<br />

in Starnberg wird beim Vollzug der Gesetze bzw. bei der Erstellung von Statistiken<br />

(z.B. Zusammenstellung von Daten über den Aal) unbürokratisch zusammengearbeitet.<br />

Im Bereich der freien Gewässer ist das Hauptziel die Verbesserung der Struktur der<br />

Gewässer. Diese Situation wird am besten durch die sogenannte Restauranttheorie<br />

verständlich dargestellt. Ein Restaurant mit einer noch so guten Küche kann nur so<br />

viele Gäste verköstigen, wie es Plätze in seinen Gasträumen bereitstellen kann. Auf<br />

ein Fließgewässer bezogen bedeutet das, dass ein Gewässer von der Gewässergüte<br />

her zwar für die einzelnen Fischarten geeignet ist, wenn es aber keine Lebensräume<br />

von ihrer Struktur her bietet, dann können diese Fischarten nicht in ihm leben. Es gilt<br />

sowohl die Gewässergüte als auch die strukturellen Fragen so zu gestalten, dass ein<br />

artenreicher Fischbestand im Gewässer leben kann. Bezüglich der Struktur gilt es die<br />

Durchgängigkeit, die Sedimentbelastung und die Versteckmöglichkeiten zu beachten.<br />

Außerdem darf der zunehmende Freizeitdruck den Lebensraum der Fische nicht<br />

zerstören.<br />

Beratung.<br />

Die Fachberatung für Fischerei betrachtet die Beratung der Fischer, der Fischereivereine<br />

und auch der Teichwirte als eine ihrer ursprünglichsten Aufgaben. In engem<br />

Kontakt mit den Bürgern vor Ort können so schnell viele Fragen unbürokratisch beantwortet<br />

werden. Zahlreiche Probleme lassen sich lösen, bevor sie zu einem langwierigen<br />

Verwaltungsverfahren werden. Leider wird infolge der zunehmenden Verwaltungsaufgaben<br />

die Zeit für Beratungsgespräche an den Gewässern immer knapper.<br />

6


Die Beratung, soweit sie noch stattfindet, ist darauf ausgerichtet die Gewässer ökologisch<br />

verträglich zu nutzen. Wir sind der Ansicht, dass Gewässer und die darin lebenden<br />

Fischarten am besten erhalten werden, wenn eine biotopgerechte Nutzung<br />

möglich ist. Das Hauptproblem der Fischerei gipfelt in der Tatsache, dass Fische den<br />

Beschützerinstinkt der Menschen nicht ansprechen. Insofern wird bei vielen Entscheidungen<br />

bei Behörden und auch bei privaten Organisationen den Fischarten die<br />

ihnen gebührende Bedeutung im Artengefüge nicht eingeräumt. Besonders krass ist<br />

die Benachteiligung der Fischarten in Bezug auf Fisch fressende Tiere, die bei vielen<br />

Menschen einen höheren Stellenwert einnehmen. Von Bedeutung ist die Beratung<br />

bezüglich der Besatzmaßnahmen und der Erstellung von Artenhilfsprogrammen mit<br />

dem Bezirksfischereiverband Oberfranken und der fischereilichen Nutzung (Zahl der<br />

Fischereierlaubnisscheine).<br />

Im Bereich der Teichwirtschaft werden bedauerlicher Weise die Leistungen der<br />

Teichwirte nicht anerkannt. Ohne Teichwirte und ihre Arbeit würde das Artengefüge<br />

im wasserarmen Oberfranken ärmer sein. Die Arbeit der Teichwirte wird von der<br />

städtischen Bevölkerung immer unter dem Gesichtspunkt der Nutzung der Gewässer<br />

und damit der Schädigung auch im Gewässer lebender Arten, z. B Amphibien, gesehen.<br />

Es wird bewusst übersehen, das die Teiche das Vorhandensein der Amphibien<br />

in diesen Regionen erst ermöglichen. Wir versuchen den Teichwirten die multifunktionellen<br />

Aufgaben der Teiche; insbesondere der Karpfenteiche zu vermitteln um so<br />

mehr Verständnis für ihre Arbeit zu erreichen.<br />

Die Beratung der Teichwirte beinhaltet weiter Fragen, welche Fischarten in den Teichen<br />

gehalten werden und wie sie sinnvoll und wirtschaftlich vermarktet werden.<br />

2. Wissenschaftliche Arbeiten.<br />

Die Fachberatung für Fischerei arbeitete auch im Jahr <strong>2007</strong> an wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen, in denen Fragen der Fischerei und der Gewässerökologie behandelt<br />

wurden, intensiv mit. Auf folgende Arbeiten wird besonders hingewiesen:<br />

7


Bewirtschaftung von Fischteichen unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher<br />

Belange einschließlich des Fischartenschutzes<br />

Die Arbeit wurde von Herrn Dr. Wolfgang Völkl im Auftrag der Fachberatung für Fischerei,<br />

des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken, der Teichgenossenschaft Oberfranken,<br />

des Landesbundes für Vogelschutz, Kreisgruppe Bayreuth und des Landratsamtes<br />

Bayreuth durchgeführt. Ziel der Arbeit war es aufzuzeigen, dass Teiche im<br />

Artengefüge einer Region eine wesentliche Aufgabe haben. Aufbauend auf diese<br />

Untersuchung wurde ein Faltblatt mit dem Titel „Artenvielfalt in Fischteichen - Erhalten<br />

durch Nutzung“ herausgegeben. Die Vorstellung dieses Faltblattes erfolgte am<br />

24.05.<strong>2007</strong> im Landratsamt Bayreuth. Daran nahmen u. a. Herr Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler und Herr Landrat Dr. Klaus-Günter Dietel teil.<br />

Abb. 2: Vorstellung des Faltblattes „Artenvielfalt in Fischteichen – Erhalten durch<br />

Nutzung“. Von links: Helmut Beran, Karl-Peter Schwegel, Dr. Wolfgang Völkl, Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler, Landrat Dr. Klaus-Günter Dietel, Albert<br />

Schütze. Foto: Popp<br />

8


Untersuchungen zur Abklärung des Einflusses der Qualität von Sperma und<br />

Eiern auf den Erbrütungserfolg der Salmoniden.<br />

Die Untersuchung war notwendig, um den dramatischen Rückgang der Befruchtungsraten<br />

bei Salmonideneiern zu erforschen. Die Arbeit wird von Herrn Dr. Dennis<br />

Kallert, Universität München, durchgeführt. Die Mittel für diese Untersuchung erhält<br />

die Fachberatung für Fischerei zu 100 % aus der Fischereiabgabe des Landesfischereiverbandes<br />

Bayern. Herr Dr. Robert Klupp bedankt sich beim Präsidenten des<br />

Landesfischereiverbandes Bayern, Herrn Eberhard Roese, und Herrn Ministerialrat<br />

Dr. Franz Geldhauser, Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten,<br />

für die Bereitstellung der Mittel.<br />

Die Entwicklung der Fischereiwirtschaft in Oberfranken mit besonderer Berücksichtigung<br />

der Karpfenteichwirtschaft.<br />

Im Rahmen einer Facharbeit am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Kulmbach<br />

untersuchte Herr Sebastian Büchner die Bedeutung der Teichwirtschaft in Oberfranken.<br />

Der Steinkrebs in Oberfranken.<br />

Die Untersuchung wurde vom Bezirksfischereiverband Oberfranken in Auftrag gegeben.<br />

Die Fachberatung für Fischerei wirkte bei der Auswahl der zu untersuchenden<br />

Gewässer mit. Die Arbeit wurde von Herrn Dipl.-Geoökologen Christian Strätz<br />

durchgeführt. Sie wurde am 19.10.<strong>2007</strong> von Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Günther<br />

Denzler der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein erfreuliches Ergebnis dieser Arbeit ist,<br />

dass der Steinkrebs im westlichen Oberfranken überraschender weise noch stabile<br />

Bestände bildet.<br />

9


Abb. 3: Vorstellung der Arbeit „Der Steinkrebs in Oberfranken“. Von links: Dr. Robert<br />

Klupp, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Christian Strätz. Foto: Fuchs<br />

Sedimentmanagement in Gewässereinzugsgebieten am Beispiel der Wiesent.<br />

Die Fachberatung für Fischerei hat erreicht, dass für diese Untersuchung die ca. 4<br />

Jahre in Anspruch nimmt 150.000,-- € bereitgestellt wurden. 45 % der Kosten übernimmt<br />

die Oberfrankenstiftung, 45 % der Kosten das Bayerische Staatsministerium<br />

für Landwirtschaft und Forsten aus Mitteln der Fischereiabgabe und 10 % der Kosten<br />

trägt der Bezirk Oberfranken. Mit dieser Untersuchung wurde Herr Dr. Philipp Strohmeier<br />

am 11.09.<strong>2007</strong> beauftragt. Ziel der Untersuchung ist es Wege aufzuzeigen,<br />

wie eine erneute Verschlammung bzw. Sedimentbelastung der Gewässer, nachdem<br />

die Sedimente entnommen wurden, verhindert werden kann. Die Arbeit wird von einer<br />

Arbeitsgruppe an der Regierung von Oberfranken begleitet, in der die maßgebenden<br />

Verwaltungen und Organisationen eingebunden sind.<br />

Schwermetallgehalt + PCB + DDT, DDE einschließlich Wasser- und Sedimentproben<br />

in Gewässern mit Teichmuscheln.<br />

Für diese Diplomarbeit an der Universität Bayreuth stellte die Fachberatung für Fischerei<br />

Teichmuscheln aus verschiedenen Gewässern zur Verfügung. Die Arbeit<br />

10


wurde von Herrn Andreas Bantle am Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie<br />

der Universität Bayreuth angefertigt.<br />

Genetische Untersuchung an Großen Teichmuscheln (Anodonta cygnea).<br />

Frau Jutta Geismar wurden am 19.10.<strong>2007</strong> fünf Proben von Teichmuscheln aus<br />

Oberfranken übergeben. Ziel dieser Arbeit ist es festzustellen, ob genetische Differenzen<br />

zwischen Teichmuschelpopulationen bestehen.<br />

3. Bach- und Flussfischerei.<br />

Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das bayerische Fischereigesetz im Jahre<br />

1908 erlassen wurde. Im Wesentlichen besteht es in seinen Grundzügen bis heute.<br />

Es ist damit 100 Jahre alt. Die Wertschätzung der Fischerei ist durch dieses Gesetz<br />

bei Behörden und Interessensgruppen bedauerlicherweise nicht wesentlich verbessert<br />

worden. Die Fische werden häufig in ihren Lebensansprüchen hinten angestellt.<br />

Die bayerischen Bezirke und die Fachberatungen für Fischerei sind die einzigen<br />

Dienststellen, die sich vehement für den Schutz der Fischarten engagieren.<br />

Fischarten sind europaweit die gefährdeten Wirbeltiere. In Oberfranken sind vor allem<br />

die wandernden Flussfischarten stark bedroht. Fischarten sind gefährdeter als<br />

Vögel oder Säugetiere, weil sie ihren Lebensraum, das Wasser, nicht verlassen können.<br />

Um stabile, sich selbst erhaltende Bestände zu bilden, müssen sie verschiedenen<br />

Lebensbereiche im Laufe ihrer Entwicklung oder eines Jahres erreichen können.<br />

Dies ist nur möglich, wenn die Gewässer intakt sind. Vögel dagegen können vom<br />

Brutplatz zum Nahrungsangebot fliegen und dabei geschädigte Flächen ohne weiteres<br />

überwinden; ähnliches gilt für Säugetiere.<br />

Der Rückgang der Fischarten ist auf menschliche Einflüsse in den Gewässern zurückzuführen.<br />

Durch die Arbeit der Fischer ist zwar einiges abgemildert worden und<br />

einzelne Fischarten sind überhaupt erst durch die Tätigkeit der Fischer erhalten worden.<br />

Die Schwierigkeiten der Menschen (Organisationen und Dienststellen), die sich für<br />

Fischarten einsetzen und sie auch nutzen, haben im Wesentlichen folgende Gründe:<br />

1. Fischarten sprechen den menschlichen Beschützerinstinkt nicht an, weil sie keine<br />

„niedlichen“ Tiere sind. Sie sind stumm, schlecht zu beobachten und für den<br />

11


Betrachter auch nicht besonders farbig. Das Lebensrecht der Fischarten leiten<br />

viele nicht an der Fischerei interessierte Menschen nur aus ihrer Funktion als Vogelfutter<br />

ab. Dies ist ziemlich deutlich daran zu erkennen, dass in vielen Vogeldarstellungen<br />

ein Vogel einen Fisch im Schnabel hat.<br />

2. Die Entscheidungen über fischereiliche Fragen beim Vollzug der Gesetze fallen<br />

meist auf der Ebene der Landratsämter und kreisfreien Städte. Dort sind keine eigenen<br />

Fischereifachleute beschäftigt. Diese Ämter schalten sinnvoller weise, soweit<br />

der Vollzug der Gesetze dies erforderlich macht, die Fachberatungen für Fischerei<br />

oder das Institut für Fischerei in Starnberg ein. Für den Ausgang einer<br />

Prüfung, was in einem Vorgang zu tun ist, sind nach hiesiger Meinung persönliche<br />

Kontakte zwischen den Personen, die in den einzelnen Behörden tätig sind,<br />

von Vorteil. Die fischereilichen Fragen werden hier – weil keine eigenen Fachleute<br />

in den Landratsämtern tätig sind – oftmals nicht entsprechend berücksichtigt.<br />

3. Es ist offensichtlich für manche Fischer auch schwierig, ihre Einzelinteressen den<br />

Erfordernissen der Fischerei im Allgemeinen unterzuordnen. Ein besonders krasses<br />

Beispiel ist dem Unterzeichneten im Jahr <strong>2007</strong> aufgefallen. Die Fachberatung<br />

für Fischerei hatte erreicht, dass die Wiesent von Sedimenten gereinigt wurde.<br />

Ein Fischereiberechtigter verlangte daraufhin eine Entschädigung für den unzweifelhaft<br />

sinnvollen und notwendigen Eingriff in das Gewässer, um den Lebensraum<br />

für die Fischarten wieder zu verbessern. Diese Person hatte offensichtlich nur ihren<br />

egoökonomischen Vorteil im Sinn und für das Ökosystem des Gewässers (in<br />

diesem Fall der Wiesent) keinerlei Verständnis. Derartige Handlungsweisen sind<br />

unverständlich und schädigen das Ansehen der Fischerei.<br />

In den letzten Jahren hat man erkannt, dass die Fließgewässer die zentralen Landschaftsbestandteile<br />

eines Raumes sind. Im Berichtsjahr nahm die Tätigkeit für die<br />

Wiesent einen Schwerpunkt ein. Leider ist es so, dass viele Menschen die Gewässer<br />

nur nutzen, aber für ihren Schutz wenig Interesse haben, und vor allen Dingen persönlich<br />

nichts dazu beitragen. Dies ist bedauerlicherweise auch bei den Menschen<br />

so, die in unmittelbarer Nähe am Fluss wohnen. Der Fluss wird als Transportmittel für<br />

Abfälle benutzt. Wenn Personen auf diese Situation angesprochen werden, wird mit<br />

Unverständnis bzw. mit Aggressivität gegenüber den Mahnenden reagiert.<br />

12


Die Fachberatung für Fischerei nimmt dankbar zur Kenntnis, dass auf Initiative von<br />

Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Günther Denzler im Haushalt des Bezirks Oberfranken<br />

für das Jahr <strong>2007</strong> 100.000,-- € zur Entschlammung der Wiesent eingestellt<br />

wurden. Mit diesen Mitteln wurden 2.800 m Wiesent zwischen Plankenfels und Doos<br />

entschlammt. Die entnommene Menge betrug 7.300 m³ Sediment und 2 to. Abfälle.<br />

Die Sedimente wurden wieder von Landwirten abgenommen. Außerdem wurden<br />

Laichplätze angelegt und Strukturelemente in die Wiesent eingebaut. Die Fachberatung<br />

für Fischerei nahm an den Sitzungen des begleitenden Arbeitskreises am<br />

27.06.<strong>2007</strong> und 06.12.<strong>2007</strong> teil. Mit der Wiesent-Entschlammung befasste sich auch<br />

der umweltpolitische Arbeitskreis des CSU-Kreisverbandes Forchheim. Herr Dr. Robert<br />

Klupp nahm an den Sitzungen am 04.05.<strong>2007</strong> in Aufseß und am 22.11.<strong>2007</strong> in<br />

Behringersmühle teil.<br />

Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler besichtigte mit Fachleuten die<br />

Entschlammungsarbeiten an der Wiesent am 31.07.<strong>2007</strong>.<br />

Abb. 4: Spezialbagger der Firma Lämmlein zur Entschlammung der Wiesent.<br />

Foto: Klupp<br />

13


Abb. 5: Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler besichtigt die Arbeiten zur<br />

Entschlammung der Wiesent am 31.07.<strong>2007</strong>. Von links: Albert Schütze, Dr. Günther<br />

Denzler, Dr. Robert Klupp, Richard Langmeyer, Richard Oberhauser, Dr. Philipp<br />

Strohmeier (vorne). Foto: Hopf<br />

Im Jahre <strong>2007</strong> nahmen die E-Abfischungen im Vollzug der Wasserrahmenrichtlinie<br />

einen breiten Raum bei der Fachberatung für Fischerei ein. In Oberfranken musste<br />

an 32 Stellen der Fischbestand mittels E-Abfischung erfasst werden. Aus personellen<br />

Gründen war die Fachberatung für Fischerei nicht in der Lage alle E-Abfischungen<br />

durchzuführen. Ein Teil der E-Abfischungen wurde von einer Arbeitsgruppe des Landesamtes<br />

für Umweltschutz und des Instituts für Fischerei in Starnberg durchgeführt.<br />

Das Befischungsteam der Fachberatung für Fischerei wurde von Herrn Dieter<br />

Gottschling und Frau Diana Geyer sowie von Herrn Horst Schramm und weiteren<br />

14


Mitgliedern des Angelsportvereins Lichtenfels/Staffelstein und Umgebung, unterstützt.<br />

Die Abfischungen konnten termingerecht abgewickelt werden.<br />

Abb. 6: Befischung der Selbitz am 23.10.<strong>2007</strong>. Mitarbeiter der Bayerischen Zoologischen<br />

Staatssammlung München nahmen Proben von jeder gefangenen Fischart,<br />

um ein Arteninventar bayerischer Fischarten aus den einzelnen Einzugsgebieten anzulegen.<br />

Von links: Nadja Pöllath, Matthias Geiger (beide Zoologische Staatssammlung<br />

München), Dieter Gottschling, Dr. Robert Klupp. Foto: Popp<br />

Die Fachberatung für Fischerei hat erreicht, dass an der Wiesent eine zusätzliche<br />

Probestelle für die Erfassung der Fischarten im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie<br />

eingerichtet wurde. Die letzte Abfischung für die Wasserrahmenrichtlinie fand daher<br />

am 21.11.<strong>2007</strong> in der Wiesent unterhalt Burggaillenreuth statt.<br />

15


Eine Auswertung der Befischung am 20.02.2008 ergab, dass es den Fischen nicht<br />

gut geht. Es wurden folgende Bewertungen errechnet.<br />

Gewässer gut 6 Bewertungen<br />

Gewässer mäßig 11 Bewertungen<br />

Gewässer unbefriedigend 13 Bewertungen<br />

Gewässer schlecht 1 Bewertung<br />

Eine Stelle (Alster) wurde von der Arbeitsgruppe des Bayerischen Landesamtes für<br />

Umweltschutz und des Instituts für Fischerei, Starnberg nicht befischt.<br />

Es wurde festgestellt, dass in folgenden Bereichen Verbesserungen notwendig sind:<br />

Biologische Durchgängigkeit.<br />

Gewässerstruktur.<br />

Verschlammung – Sedimentbelastung.<br />

Anbindung von Altwässern.<br />

Die Fachberatung für Fischerei war im Berichtsjahr auch sehr belastet durch die Mitwirkung<br />

beim Vollzug des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Dieses Gesetz<br />

sichert den Triebwerksbetreibern, die Strom mit Wasserkraft erzeugen, einen höheren<br />

Strompreis zu, wenn ihre Anlage ökologisch verbessert wird. Die Fachberatung<br />

für Fischerei ist bei der Beurteilung der Maßnahmen maßgeblich beteiligt. Das Erneuerbare<br />

Energien Gesetz wird als goldener Zügel betrachtet, der die Entwicklung<br />

in die richtige Richtung lenkt. Zum Problem Stromerzeugung durch Wasserkraft ist<br />

grundsätzlich noch zu bemerken, dass sich die Erzeugung von elektrischer Energie<br />

durch Wasserkraft sehr publikumswirksam von den Stromerzeugern darstellen lässt.<br />

Sie können sich damit als Umweltschützer präsentieren, was in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung positiv aufgenommen wird. In diesem Zusammenhang wird, wie in<br />

den letzten Jahren auch, auf die Problematik am Wehr Viereth hingewiesen. Die Firma<br />

E.ON betreibt dort ein Kraftwerk und ist nicht bereit Wasser für ein Umgehungsgerinne<br />

abzugeben. Dies ist umso unverständlicher, wenn man bedenkt, dass durch<br />

die Überleitung von Wasser aus dem Donau-Einzugsgebiet in das Main-<br />

Einzugsgebiet nun ca. 5 cbm mehr Wasser im Main fließt. Wenigstens ein Teil dieses<br />

Wassers sollte für ökologische Maßnahmen verwendet werden dürfen. Das Umgehungsgerinne<br />

in Viereth steht für die Fachberatung für Fischerei für eine Maßnahme<br />

16


mit höchster Priorität, weil damit der gesamte oberfränkische Main und das Regnitz-<br />

Gebiet, das einen Großteil Mittelfrankens entwässert, an den unteren Main angeschlossen<br />

wird. Leider sind die Verantwortlichen der Firma E.ON für fischereiliche<br />

Belange bisher nicht zu gewinnen.<br />

Die Fachberatung für Fischerei ist auch dankbar, dass von Seiten der Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

den Fragen der Gewässer III durch Veranstaltungen im Rahmen<br />

der Gewässernachbarschaften eine große Bedeutung zukommt. Die Fachberatung<br />

für Fischerei nahm an den Veranstaltungen zur Aufklärung über die Gewässernachbarschaften<br />

am 15.05.<strong>2007</strong> im Landratsamt Wunsiedel und am 17.10.<strong>2007</strong> in der<br />

Gemeinde Ludwigschorgast und am 12.11.<strong>2007</strong> in der Gemeine Regnitzlosau teil. Es<br />

wurden dort die Fachfragen aus fischereilicher Sicht erläutert.<br />

Breiten Raum nahm auch die Frage des Ausmaßes der Nutzung der Fließgewässer<br />

für die Freizeitgestaltung durch Bootsfahrten ein. Ein besonderer Schwerpunkt war<br />

die Wiesent, der Main und die Itz. An der Sitzung des Arbeitskreises Kanufahrten auf<br />

der Wiesent am 09.05.<strong>2007</strong> in Muggendorf nahm die Fachberatung für Fischerei teil.<br />

Sie nahm auch Stellung zu Fragen der Kanufahrten am Main und der Itz. Zwischenzeitlich<br />

ist auch bekanntgeworden, dass Kanuwanderwege in der Sächsischen Saale<br />

und in der Eger geplant sind. Die Fachberatung für Fischerei war im Vorfeld mit den<br />

betroffenen Fischereiberechtigten im intensiven Kontrakt, um Regelungen zu erreichen,<br />

die für die Fischarten und die Ausübung der Fischerei verträglich sind.<br />

Bezüglich der Fließgewässer wird noch auf folgendes hingewiesen.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> gab es ein starkes Maifliegenaufkommen (Ephemera danica) in der<br />

Wiesent. Herr Dr. Robert Klupp besichtigte die Wiesent unterhalb von Gößweinstein<br />

am 14.06.<strong>2007</strong> nach einer Information von Herrn Manfred Herrmann, Fliegenfischerschule<br />

Waischenfeld.<br />

Am 11.04.<strong>2007</strong> wurde die Rauhe Ebrach bei Grasmannsdorf befischt. Im Hauptgewässer<br />

der Rauhen Ebrach konnten wegen der dramatischen Versandung der Gewässersohle<br />

nur einige Gründlinge festgestellt werden. In den Bewässerungsgräben<br />

17


dagegen konnte ein artenreicher Fischbestand ermittelt werden. Besonders erfreulich<br />

war ein starker Bestand an Bitterlingen.<br />

Ein Graben bei Bad Rodach wurde am 06.11.<strong>2007</strong> elektrisch befischt. Dies war notwendig,<br />

weil in diesem Bereich die Errichtung einer größeren Teichanlage durch den<br />

Fischereiverein Bad Rodach geplant ist. Es konnten einige Bartgrundeln und Dreistachlige<br />

Stichlinge gefangen werden.<br />

Mit dem Bezirksfischereiverband Oberfranken, dem Sportfischereiverein Bamberg<br />

und der Mainfischereigemeinschaft Lichtenfels wurde das Einbringen von Totholz als<br />

Strukturelement zur Verbesserung der Fortpflanzungssituation für Raubfische am<br />

20.11.<strong>2007</strong> besprochen. Die Maßnahmen werden durch Mittel aus der Fischereiabgabe<br />

gefördert.<br />

4. Teichwirtschaft.<br />

Aus der Sicht der Fachberatung für Fischerei sind Teiche nicht nur Produktionsstätten<br />

für heimische Süßwasserfische, sondern sie erfüllen auch wichtige Aufgaben im<br />

Bereich des Wasserhaushaltes und des Artenschutzes. Besonders die Speicherung<br />

von Wasser nach längeren Trockenperioden dürfte in Zukunft den Wert von Teichen<br />

in wasserarmen Regionen auch Personen vor Augen führen die derzeit der Teichwirtschaft<br />

gleichgültig oder skeptisch gegenüberstehen.<br />

Im Rahmen von Teichbauprogrammen durch die Teichgenossenschaft Oberfranken<br />

wurden im Berichtsjahr 41 Maßnahmen mit einer Bausumme von ca. 650.000,-- €<br />

abgewickelt. Die Teichbauförderung, die nach dem FIAF-Programm abgewickelt wurde,<br />

läuft im Jahr 2008 aus. Es wurde ein neues Teichbauprogramm nach dem Europäischen<br />

Fischereifonds (EFF) ausführlich in den verschiedensten Gremien diskutiert.<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war gekennzeichnet durch einen milden Januar (teilweise bis 15° C)<br />

und ein trockenes Frühjahr. Im gesamten April fiel kein Niederschlag. Der Sommer<br />

war eher kühl und es gab genug Regen, um die Teiche ausreichend zu versorgen.<br />

18


Schäden an Bäumen auf den Deichdämmen gab es durch den Sturm Kyrill am<br />

19./20.01.<strong>2007</strong>.<br />

Karpfenteichwirtschaft.<br />

Die Karpfen laichten natürlich am 28.05.<strong>2007</strong> ab.<br />

Abb. 7: Vorgestreckte Karpfen, Alter 6 Wochen, Gewicht 1 g. Foto: Hoffmann<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war aus der Sicht der Karpfenteichwirtschaft durch folgende Ereignisse<br />

gekennzeichnet.<br />

- Im Frühjahr gab es in Oberfranken einen Mangel an K1.<br />

- Nach dem Besatz im Frühjahr beklagten Teichwirte einen verstärkten Ausfall bei<br />

den Satzkarpfen (K2).<br />

- Durch den kühlen Sommer erreichten die Speisekarpfen oft nicht das Idealgewicht<br />

für die Gastronomie.<br />

19


- Das Getreide, das als Futter für die Karpfen benötigt wird, hat einen deutlich höheren<br />

Preis erreicht.<br />

- Der Karpfenabsatz war zufriedenstellend.<br />

- In einer Teichanlage wurde der Erreger der Karpfen-Herpes-Virose (KHV) festgestellt.<br />

In späteren Untersuchungen wurde der Erreger nicht mehr gefunden.<br />

Über die Situation der Karpfenteichwirtschaft in der Oberpfalz und in Oberfranken<br />

erstellte Frau Jana Feustel eine Studie.<br />

Am 29.07.<strong>2007</strong> wurden die Hornecksweiher bei Heroldsbach als Kulturgut Teich von<br />

der Teichgenossenschaft Oberfranken und dem Bezirk Oberfranken ausgezeichnet.<br />

An der Veranstaltung nahmen u. a. teil: Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther<br />

Denzler, Herr Bezirkstagsvizepräsident Hans Kotschenreuther, Herr Baudirektor<br />

Hans Hemmerlein, Wasserwirtschaftsamt Kronach, Herr Ltd. Baudirektor Winkler,<br />

Amt für ländliche Entwicklung Bamberg, Herr Bürgermeister Richard Gügel, Heroldsbach.<br />

Das Gespräch über Fragen der Teichwirtschaft fand am 02.08.<strong>2007</strong> auf dem Haider-<br />

Keller statt. An diesem Gespräch nahmen u. a. teil: Herr Bezirkstagspräsident Dr.<br />

Günther Denzler, Herr Hartmut Koschyk, MdB, Herr Ministerialrat Dr. Franz Geldhauser,<br />

Herr Bürgermeister Heribert Weber, Hallerndorf, und Herr Dr. Peter Thoma,<br />

Teichgenossenschaft Oberfranken.<br />

Um den Wert des Karpfens und die Bedeutung der Karpfenteichwirtschaft der heimischen<br />

Bevölkerung deutlich zu machen, unternahm Herr Landrat Dr. Klaus-Günter<br />

Dietel am 19.10.<strong>2007</strong> eine Informationsfahrt an den Craimoosweiher bei Schnabelwaid.<br />

Anlässlich eines Fischessens in der Gaststätte Freiberger, Schnabelwaid, wies<br />

er auf den heimischen Karpfen als gesundes Lebensmittel hin, das artgerecht erzeugt<br />

wird.<br />

Das traditionelle Karpfenessen des Bezirks Oberfranken fand am 09.12.<strong>2007</strong> in<br />

Wüstenselbitz statt. Der Einladung von Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Günther<br />

Denzler zu diesem Essen folgten Herr Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Herr<br />

Regierungspräsident a. D. Hans Angerer, Herr Landrat Bernd Hering, Herr Klaus<br />

20


Wolfram, MdL, Herr Hartmut Koschyk, MdB, Herr Ministerialrat Dr. Franz Geldhauser,<br />

Herr Prof. Dr. Hartmut Frank, Universität Bayreuth, Herr Ltd. Baudirektor<br />

Richard Oberhauser, Wasserwirtschaft Hof, Herr Friedrich Schmauser, Bezirksfischereiverband<br />

Oberfranken, und Herrn Dr. Peter Thoma, Teichgenossenschaft<br />

Oberfranken.<br />

Forellenteichwirtschaft.<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war aus der Sicht der Forellenteichwirtschaft wie folgt gekennzeichnet.<br />

- In den Forellenteichen traten keine größeren Ausfälle infolge von Krankheiten auf.<br />

- Durch den kühlen Sommer und die ausreichenden Niederschläge war eine gute<br />

Wasserversorgung für die Forellenteiche gegeben.<br />

- Die Preise für Speiseforellen waren stabil oder leicht steigend.<br />

- Bei Kleinteichwirten wurden wieder vermehr Regenbogenforellensetzlinge zur<br />

Speisefischerzeugung nachgefragt.<br />

Abb. 8: Speisefische, Elsässer Saiblinge. Foto: Geyer<br />

21


5. Förderung des Absatzes heimischer Süßwasserfische.<br />

Die Fachberatung für Fischerei arbeitete auch im Berichtsjahr <strong>2007</strong> sehr engagiert<br />

daran, den Absatz heimischer Süßwasserfische zu fördern. Auf folgende Veranstaltungen<br />

wird besonders hingewiesen.<br />

Am 10.02.<strong>2007</strong> wurden anlässlich des 3. oberfränkischen Fischkolloquiums im Jagdund<br />

Fischereimuseum, Schloss Tambach, Gaststätten, die dem heimischen Fisch<br />

eine besondere Bedeutung einräumen, mit dem Zertifikat „Oberfranken Fisch krönt<br />

den Tisch“ durch Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Günther Denzler und die Teichgenossenschaft<br />

Oberfranken ausgezeichnet.<br />

Auf Initiative des Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Günther Denzel und des Landrates<br />

von Forchheim, Herrn Reinhard Glauber wurde am 14.03.<strong>2007</strong> anlässlich einer<br />

Veranstaltung in Buttenheim darauf hingewiesen, dass es notwendig ist „beim Karpfen<br />

fränkisch Flagge zeigen“. Es ging darum, dass in den fränkischen Gaststätten<br />

und den Restaurants auf den servierten Karpfengerichten eine rot-weiße Fahne anstelle<br />

einer blau-weißen Fahne den Preis anzeigt. Die Aktion erregte großes Aufsehen<br />

bei der örtlichen Presse.<br />

Am 05.05.<strong>2007</strong> fand in der Hotelfachschule Pegnitz der Wettbewerb um den Fischer-<br />

Wanderpokal statt. Die Teilnehmer aus verschiedenen Hotelfachschulen Oberfrankens,<br />

der Oberpfalz und Mittelfranken sowie aus der Tschechischen Republik bereiteten<br />

fantasievolle Fischmenüs zu. Die Vorspeise dominierte der Karpfen, die Hauptspeise<br />

der Hecht. Die Urkunden überreichte Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther<br />

Denzler, die Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Frau Andrea Luger,<br />

und der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberfranken, Herr Dr. Peter Thoma,<br />

gratulierten den Teilnehmern. Die Fachberatung für Fischerei bedankt sich auch an<br />

dieser Stelle für die Initiative von Frau Heidemarie Fischer, die den Kochwettbewerb<br />

wieder hervorragend vorbereitet und organisiert hat.<br />

Am 05.06.<strong>2007</strong> fand in Hollfeld in der Gaststätte Moritz die Eröffnung der Fischgrillsaison<br />

statt. Zu dieser Veranstaltung begrüßte der Vorsitzende der Teichgenossen-<br />

22


schaft Oberfranken u. a. die Abgeordneten Herrn Christoph Rabenstein, MdL, Frau<br />

Gudrun Brendel-Fischer, MdL, und den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes,<br />

Bezirk Oberfranken, Herrn Werner Reihl.<br />

Abb. 9: Eröffnung der Fischgrillsaison am 05.06.<strong>2007</strong> in der Gaststätte Moritz, Hollfeld.<br />

Von links: Christoph Rabenstein, MdL, Rudolf Burger, Bezirk Oberfranken, Gudrun<br />

Brendel-Fischer, MdL, Dr. Peter Thoma, Mitarbeiter der Gaststätte Moritz, Frau<br />

Thoma, Michael Lindenberger, Dr. Robert Klupp, Stefan Degen. Foto: Popp<br />

Am 30.08.2008 fand an den Seehofteichen bei Memmelsdorf die Eröffnung der bayerischen<br />

Karpfensaison statt. Der Bayerische Staatsminister für Landwirtschaft und<br />

Forsten, Herr Josef Miller, erläuterte die Bedeutung der Karpfenteichwirtschaft und<br />

wies besonders auf die ernährungsphysiologischen Vorteile des Karpfens hin. Herr<br />

Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler stellte die landeskulturelle Bedeutung der<br />

Teichwirtschaft bezüglich des Wasserhaushaltes und der Bereitstellung von Lebensräumen<br />

für seltene Tier- und Pflanzenarten heraus. Außerdem nahmen an der Veranstaltung<br />

u. a. die Abgeordneten Frau Melanie Humml, MdL, Herr Eduard Nöth,<br />

23


MdL, und Herr Klaus Wolfrum, MdL, teil. Die Fachberatung für Fischerei bedankt<br />

sich an dieser Stelle bei der Fischzucht Oberle für die hervorragende Organisation<br />

und vor allem für die Zubereitung von hervorragenden Karpfengerichten. Die Eröffnung<br />

der bayerischen Karpfensaison <strong>2007</strong> in Oberfranken war eine gelungene Werbung<br />

für den heimischen Karpfen.<br />

Abb. 10: Eröffnung der bayerischen Karpfensaison am 30.08.<strong>2007</strong> an den Seehofteichen<br />

bei Memmelsdorf. Von links: Staatsminister Josef Miller, Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler, Melanie Hummel, MdL (jetzt Staatssekretärin im Bayerischen<br />

Staatsministerium für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen).<br />

Foto: Klupp<br />

Es wird noch darauf hingewiesen, dass vom Personal der Lehranstalt für Fischerei<br />

Aufseß in der Berufsfachschule Ahornberg, in der Hauswirtschaftsschule Vierzehnheiligen<br />

und in der Staatlichen Berufsschule für Hauswirtschaft in Bayreuth Kurse<br />

über das Schlachten und das küchenfertige Vorbereiten von Fischen durchgeführt<br />

wurden.<br />

24


Die Fachberatung für Fischerei erlaubt sich noch den Hinweis, dass Fischgaststätten<br />

nur dann realistischer Weise mit heimischen Süßwasserfischen werben können,<br />

wenn eine eigene Erzeugung von Karpfen und Salmoniden in der Region stattfindet.<br />

Insofern ist die heimische Teichwirtschaft die Voraussetzung für die Akzeptanz von<br />

Süßwasserfischgerichten bei den Besuchern von Gaststätten und Restaurants. Aus<br />

hiesiger Sicht ist im westlichen Oberfranken der Karpfen ein Zugpferd für diese Region.<br />

Die Forelle hat eine ähnliche Funktion im Fichtelgebirge, Frankenwald und besonders<br />

in der Fränkischen Schweiz. Die Förderung von Teichwirtschaften fördert<br />

also auch die heimische Gastronomie. Es wäre vieles in der Fischerei leichter, wenn<br />

sich die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, dieser Frage bewusst wären.<br />

6. Fischsterben.<br />

Im Berichtsjahr wurden der Fachberatung für Fischerei 13 Fischsterben gemeldet.<br />

Ein gravierender Vorgang war nicht darunter.<br />

7. Fischereilich bedeutsame Tiere.<br />

Kormoran.<br />

Der Kormoran bereitete im Berichtszeitraum insbesondere im Bereich der Wiesent<br />

und im Maintal zwischen Lichtenfels und Bamberg erhebliche Schwierigkeiten. Auslöser<br />

dieser Situation ist, dass diese Gebiete FFH-Gebiete sind und nun zusätzlich<br />

einen Schutzstatus als Vogelschutzgebiete (VoGEF) erhalten haben, das bedeutet,<br />

die Kormorane dürfen in diesen Räumen nicht mehr bejagt werden, weil die Kormoranverordnung<br />

in VoGEF-Gebieten keine Gültigkeit hat. Diese Situation hat zur Folge,<br />

dass, obwohl Ausnahmegenehmigungen nach der EU-Gesetzgebung bezüglich<br />

der Jagd auf Kormorane möglich sind, die zuständige Regierung von Oberfranken<br />

alle Anträge mit Hinweis auf die Rechtslage ablehnt. Die Regierung von Oberfranken<br />

wertet den Schutz der Vogelarten offensichtlich höher als den Schutz von Fischarten.<br />

Alle Anstrengungen der Fachberatung für Fischerei, auf die Situation der Fischarten<br />

(Nase, Barbe, Nerfling, Äsche usw.) hinzuweisen, erreichten kein Umdenken bei der<br />

Regierung von Oberfranken. Wie bereits in Abschnitt 3 dargestellt, sind Fische gefährdeter<br />

als Vögel. Leider wird das von manchen Behörden nicht genauso beurteilt.<br />

25


Dieser Zustand ist mehr als unverständlich. Er führt zu einer Gefährdung bzw. Vernichtung<br />

von Fischbeständen außerhalb von Ortschaften.<br />

Abb. 11: Ein Kormoran frisst einen Hecht. Es ist kaum zu glauben, welche Fischgrößen<br />

ein Kormoran bewältigen kann. Foto: ARGE Main<br />

Fischreiher.<br />

Der Fischreiher hat in Oberfranken stabile Bestandsdichten erreicht. Teichwirte und<br />

Fischereiberechtigte in freien Gewässern klagen immer wieder über Verluste durch<br />

Fischreiher. Die nicht mehr hinnehmbaren Schäden durch Kormorane lassen den<br />

Fischreiher in den Hintergrund treten. Immer öfter kann nun auch der Silberreiher<br />

beobachtet werden. Er tritt regelmäßig im Raum Bamberg auf. Am 18.10.<strong>2007</strong> wurde<br />

sogar ein Silberreiher bei Schirnding an der Eger gesehen.<br />

Die Reiherente.<br />

Die Reiherente bereitet Verluste besonders in Karpfenteichen die mit KV (vorgestreckten<br />

Karpfen) besetzt sind. Die Reiherente jagt auch gerne in Karpfenteichen, in<br />

denen Zander vorgestreckt werden.<br />

Gänsesäger.<br />

Im Berichtsjahr wurde die Fachberatung für Fischerei erstmals über das Auftreten<br />

von Gänsesängern im Bereich der Wiesent unterrichtet. Es wurde beobachtet, dass<br />

26


ein kleiner Trupp Gänsesäger unterhalb der Pulvermühle sehr erfolgreich Mühlkoppen<br />

fischte.<br />

Biber.<br />

Der Biber bereitet, wie in den vergangen Jahren auch, im Raum Speichersdorf,<br />

Landkreis Bayreuth, Probleme. Auch in den Teichgebieten im südlichen Landkreis<br />

Bamberg traten Biber gehäuft auf, so dass Teichwirte über Störungen in den Winterungsteichen<br />

klagten.<br />

Fischotter.<br />

Der Fischotter kommt in Einzelexemplaren in den Landkreisen Wunsiedel und Kronach<br />

vor. Es wird z. Zt. versucht über ein Projekt „Otterfranken“ bei der Ökologischen<br />

Bildungsstätte Mitwitz dem Fischotter den Weg aus den tschechischen Verbreitungsgebieten<br />

in die Bundesrepublik Deutschland über sogenannte Trittsteine in den Gewässern<br />

den Wanderweg zu ebnen. Kommentar siehe auch Abschnitt 9.<br />

Mit der Projektleitung Frau Dr. Katrin Ruff und Herrn Dr. Manfred Scheidler, Regierung<br />

von Oberfranken, wurde das Projekt am 20.11.<strong>2007</strong> besprochen. Die Fachberatung<br />

für Fischerei wies darauf hin, dass zuerst die Fischbestände gestärkt werden<br />

müssen und dann können die Fischbestände Beutegreifer ernähren und nicht zuerst<br />

Beutegreifer auf Fischbestände setzen, die nicht intakt sind. Wenn dies geschieht hat<br />

das zur Folge, dass die Fischbestände noch mehr geschädigt werden, und außerdem<br />

die Teichwirtschaften erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Eisvogel und Wasseramsel.<br />

Diese beiden Vogelarten haben aus hiesiger Sicht zufriedenstellende Bestände erreicht.<br />

Sie kommen an allen Gewässern, die ihre Lebensansprüche erfüllen, vor. Es<br />

muss in diesem Zusammenhang klar gestellt werden, dass diese Vogelarten nie<br />

dichte Bestände gebildet hatten. Sie brauchen für die Aufzucht ihrer Jungen große<br />

Reviere, diese Tatsache schließt aus, dass sie häufig werden.<br />

8. Rückstandsuntersuchungen.<br />

Die Fachberatung für Fischerei führte im Berichtsjahr die Abfischungen zur Beurteilung<br />

der Quecksilberbelastung von Fischen in der Kösseine und Röslau durch. Die<br />

27


notwendige E-Abfischung leitete Herr Fischwirtschaftsmeister Kay Kuhlen. Sie wurde<br />

vom Landratsamt Wunsiedel vorbereitet.<br />

Leider zeigen sich noch immer Belastungswerte in den Fischen.<br />

Die Fachberatung für Fischerei führte für die Regierung von Oberfranken die Entnahme<br />

von Fischen für das Monitoring Schadstoffbelastung von Fischen in bayerischen<br />

Gewässern durch. Auch diese Abfischungen leitete Herr Fischwirtschaftsmeister<br />

Kay Kuhlen. Zusätzlich wurde Personal der Lehranstalt für Fischerei Aufseß eingesetzt.<br />

Die entnommenen Fische wurden dem Sachgebiet 52 der Regierung von<br />

Oberfranken übergeben.<br />

Der Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie, wurden<br />

Fische für die Untersuchung auf Schadstoffe oberhalb und unterhalb der Kläranlage<br />

Bayreuth übergeben. Die letzten Fische (6 Aitel, 5 Gründlinge) wurden am<br />

21.11.<strong>2007</strong> aus der Flutmulde des Roten Mains gegenüber dem Volksfestplatz durch<br />

Elektrofischerei gefangen.<br />

Am 04.09.<strong>2007</strong> wurde die Fachberatung für Fischerei darüber informiert, dass in einem<br />

Biotopgewässer neben der Steinach bei Fürth am Berg Grünfrösche mit verkrüppelten<br />

Extremitäten gefunden wurden. Die Fachberatung für Fischerei erreichte<br />

eine Untersuchung dieser Tiere beim Bayerischen Landesamt für Umweltschutz. Es<br />

wurde festgestellt, dass die Extremitätenverstümmelungen durch räuberische Insekten<br />

verursacht wurden. Die Übergriffe der Raubinsekten sind sicherlich darauf zurückzuführen,<br />

dass in diesem Biotopgewässer keine Fische leben. Dies wird systematisch<br />

von den Naturschutzbehörden bzw. -organisationen verhindert. Die Folge ist,<br />

dass die Libellenlarven und Gelbrandkäferlarven extrem hohe Dichten erreichen. Sie<br />

nutzen dann jede verfügbare Nahrungsquelle, eben auch Jungamphibien. Wenn Fische<br />

in diesen Gewässern leben würden, würde sich ein Gleichgewicht zwischen<br />

Räubern und Gejagten, also zwischen Fischen und Raubinsektenlarven einstellen. In<br />

Gewässern mit einem an die örtlichen Bedingungen angepassten Fischbesatz sind<br />

der Fachberatung für Fischerei noch keine durch Insekten verursachte Amphibienverkrüppelungen<br />

bekannt geworden. Ob die Handhabung der Naturschutzbehörden<br />

von den verkrüppelten Fröschen gut geheißen wird, wagt die Fachberatung für Fischerei<br />

zu bezweifeln.<br />

28


Abb. 12: Teichfrosch mit abgebissener, hinterer Extremität aus einem Biotopgewässer<br />

bei Fürth am Berg. Foto: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz<br />

9. Fischerei- und Naturschutz.<br />

Im Berichtsjahr gab es zahlreiche Kontakte zwischen den Naturschutzbehörden auf<br />

Landkreis- und Regierungsbezirksebene mit der Fachberatung für Fischerei. Differenzen<br />

gab es hinsichtlich der Beurteilung bei Fachfragen im Bereich Fischartenschutz/Vogelschutz.<br />

Aus der Sicht der Fachberatung für Fischerei sind Fischarten<br />

29


aufgrund ihrer hohen Nachkommenzahl auch dazu geeignet und sicherlich von der<br />

Natur vorgesehen, Fisch fressenden Tieren als Nahrung zu dienen. Dies ist aber nur<br />

dann ohne Gefährdung ihrer Bestände möglich, wenn ihr Lebensraum intakt ist und<br />

sie lebensfähige, sich selbst erhaltende Populationen bilden. Die Fischarten sind<br />

durch verschiedenste Faktoren erheblich gefährdet. Zu nennen sind hier unzureichende<br />

Durchgängigkeit, übermäßige Sedimentbelastung, starker Freizeitdruck,<br />

mangelnde Gewässerstruktur, stoßweise Schadstoffeinleitungen. Wenn zu diesen<br />

Gefährdungsursachen noch ein starker Fraßdruck durch Vögel kommt, ist der Zusammenbruch<br />

unausweichlich. Aus der Sicht der Fachberatung für Fischerei ist der<br />

Rückgang der Äschenbestände in der Wiesent und der Nerfling-, Barben- und Nasenbestände<br />

im Main mindestens zu 50 % dem Fraßdruck des Kormorans zuzurechnen.<br />

Es musste leider festgestellt werden, dass z. B. Äschen im Bereich der Wiesent<br />

nur noch innerhalb von Ortschaften gefangen werden können. Außerhalb von Ortschaften<br />

haben dies die Kormorane bereits erledigt. Die Fischarten sind aus hiesiger<br />

Sicht wesentlich gefährdeter als Vogelarten. Vor allem deshalb weil sie ihr Gewässer<br />

nicht verlassen können. Dies macht es notwendig, dass sie die verschiedensten Lebensbereiche<br />

im Laufe ihrer Entwicklung erreichen bzw. diese funktionsfähig sein<br />

müssen. Dies ist wie oben dargestellt häufig nicht der Fall. Fische sprechen leider<br />

den Beschützerinstinkt des Menschen nicht an, so dass viele Menschen Fischarten<br />

geringer als Vogelarten oder Säugetierarten einstufen. Wenigstens von Personen,<br />

die sich mit Artenschutzfragen beschäftigten, sollte man erwarten können, dass sie<br />

die Bedeutung der Fischarten richtig einordnen. Es gibt hier leider erhebliche Defizite<br />

bei den zuständigen Stellen.<br />

Die Situation wäre sicherlich eine andere, wenn Fischarten einen ähnlich, niedlichen<br />

und kuscheligen Eindruck hinterlassen würden wie z. B. der Eisbär Knut in Berlin<br />

oder der Eisbär Flocke in Nürnberg.<br />

Die Fachberatung für Fischerei ist sich im Klaren darüber, dass Fischarten nie so<br />

eingeschätzt werden. Die Fachberatung für Fischerei erachtet es daher als eine ihrer<br />

vordringlichen Aufgaben auf die Gefährdung und das Schutzbedürfnis der Fischarten<br />

hinzuweisen. Menschen müssen verstehen was wichtig ist. Die Situation der Fischarten<br />

muss ähnlich eingeschätzt werden, wie von gefährdeten Säugetierarten oder Vögeln.<br />

30


10. Fischartenschutz.<br />

Die Fachberatung für Fischerei misst dem Fischartenschutz eine zentrale Bedeutung<br />

zu und führt in Zusammenarbeit mit dem Bezirksfischereiverband Oberfranken Artenhilfsprogramme<br />

bei Fischarten durch. Derzeit werden folgende Fischarten durch<br />

ein Artenhilfsprogramm unterstützt.<br />

Bachforelle<br />

Äsche<br />

Nase<br />

Schleie<br />

Hecht<br />

Zander<br />

Aal<br />

Atlantischer Lachs<br />

Edelkrebs/Steinkrebs.<br />

Aus unserer Sicht ist es notwendig, die Fischer und auch die übrige Bevölkerung auf<br />

die Bedeutung der Fischarten hinzuweisen. Die Gesetze und Verordnungen sind<br />

zwar auch ein wichtiger Teil um die Arten zu erhalten und zu schützen, entscheidend<br />

ist aber unserer Ansicht nach, dass die Menschen über die Fischarten und ihre Gefährdung<br />

Bescheid wissen. Kenntnisse bei den Menschen über die Situation sind<br />

wichtiger als Gesetze und Verordnungen.<br />

Bachforelle.<br />

Nach einem Besatzprogramm des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken wurden<br />

auch im Berichtsjahr wieder Bachforellenbrütlinge in geeignete oberfränkische Gewässer<br />

eingesetzt, um die heimische Bachforelle zu erhalten. Da Oberfranken vier<br />

Gewässereinzugsgebiete umfasst wurden die Besatzprogramme aufgeteilt in das<br />

Main- und Elbe-Einzugsgebiet. In den Bach des Weser-Einzugsgebietes und in die<br />

Bäche des Donau-Einzugsgebietes wurden keine Fische eingesetzt. Im Main-<br />

Einzugsgebiet wurden 152.000 Brütlinge und in das Elbe-Einzugsgebiet 55.500 Brütlinge<br />

ausgesetzt.<br />

31


Die Fische für das Main-Einzugsgebiet wurden in der Lehranstalt für Fischerei Aufseß<br />

erzeugt. Die weiblichen Elterntiere waren Fische, die von Wiesent-Fischen abstammen.<br />

Zum Befruchten der abgestreiften Eier wurden Wildfischmilchner aus der<br />

Aufseß elektrisch abgefischt. Die Fische für das Elbe-Einzugsgebiet wurden in der<br />

Fischzuchtanlage Kleppermühle von Herrn Fischwirtschaftsmeister Alexander Horn<br />

produziert.<br />

Äsche.<br />

Zur Erzeugung von Äschenbrütlingen für das Main-Einzugsgebiet wurden von der<br />

Lehranstalt für Fischerei Aufseß im März Laichäschen aus der Wiesent bei Hollfeld<br />

und Waischenfeld gefangen. Die Fische wurden abgestreift und ohne Verluste wieder<br />

in die Wiesent zurückgebracht. Aus den abgestreiften Eiern konnten leider nur<br />

ca. 1.200 Jungäschen aufgezogen werden. Sie wurden in die Wiesent und die Aufseß<br />

eingesetzt. Das Aussetzen in die Aufseß nahm Herr Bezirkstagspräsident Dr.<br />

Günther Denzler am 08.08.2008 persönlich vor.<br />

Abb. 13: Aussetzen von Äschenbrütlingen in die Aufseß am 08.08.<strong>2007</strong>. Von links:<br />

Bezirkstagspräsident Dr. Denzler, Ronny Seyfried, Bürgermeister Ludwig Bäuerlein,<br />

Albert Schütze, Karl-Peter Schwegel. Foto: Wolf<br />

32


Nase.<br />

Im Berichtsjahr wurden im Rahmen des Artenhilfsprogramms des Bezirksfischereiverbandes<br />

Oberfranken wieder Nasenbrütlinge in oberfränkische Gewässer ausgesetzt.<br />

Die Jungnasen wurden im Teichwirtschaftlichen Beispielbetrieb des Bezirks<br />

Unterfranken in Maidbronn aufgezogen. Die vom Bezirksfischereiverband Oberfranken<br />

bestellten 18.500 Fische holte die Fachberatung für Fischerei am 20.11.<strong>2007</strong> in<br />

Maidbronn ab und setzte sie zusammen mit den Fischereiberechtigten in die Gewässer<br />

Aisch, Rodach, Main und Itz aus.<br />

Aal.<br />

Im Berichtsjahr wurden durch den Bezirksfischereiverband Oberfranken 64 kg<br />

Glasaale in oberfränkische Gewässer ausgesetzt. Dies war notwendig, um den Bestand<br />

an Aalen zu stützen. Der Aal ist mittlerweile eine gefährdete Fischart. Ursache<br />

sind die Verluste durch Turbinenschäden bei den abwandernden, laichreifen Aalen.<br />

Mit dem Aal beschäftigt sich zwischenzeitlich auch die EU. Die Fachberatung für Fischerei<br />

verfasst einen Bericht über die Situation des Aales im oberfränkischen<br />

Main-Einzugsgebiet. Das Institut für Fischerei erarbeitet einen Gesamtbericht zur<br />

Situation des Aales im Main-Einzugsgebiet. Die Fachberatung für Fischerei wies<br />

wiederholt darauf hin, dass auch das bayerische Elbe-Einzugsgebiet ein natürliches<br />

Verbreitungsgebiet des Aales ist. Hierzu gehören die Flüsse Eger, Sächsische Saale,<br />

Selbitz und Wondreb (Regierungsbzeirk Oberpfalz).<br />

Edelkrebs.<br />

Am 12./13.09.<strong>2007</strong> wurde die Vorsperre der Ködeltalsperre, wegen Reparaturarbeiten<br />

abgelassen. Bei der Abfischung waren Herr Fischwirtschaftsmeister Kay Kuhlen<br />

und Herr Fischwirtschaftsmeister Manfred Popp anwesend, um den Fischbestand zu<br />

bergen. Sie stellten fest, dass in der Vorsperre die beiden Krebsarten Edelkrebs<br />

(Astacus astacus) und Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) gemeinsam vorkamen.<br />

Die Fachberatung für Fischerei beantragte beim Landesfischereiverband Bayern ein<br />

Untersuchungsprogramm um festzustellen, was die Ursache für das gemeinsame<br />

Vorkommen dieser beiden sonst unverträglichen Krebsarten ist.<br />

Edelkrebssetzlinge wurden am 16.10.<strong>2007</strong> in den Krebsbach bei Glashütten auf Initiative<br />

von Herrn Bürgermeister Werner Kaniewski ausgesetzt.<br />

33


Steinkrebs.<br />

Es wird auf die wissenschaftliche Arbeit über das Vorkommen des Steinkrebses in<br />

Oberfranken unter Abschnitt 2 hingewiesen.<br />

Signalkrebs.<br />

Um nähere Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie Fischarten auf Signalkrebsbestände<br />

reagieren bzw. welchen Fraßdruck Fische auf den Signalkrebs ausüben können,<br />

wurde in einer kleinen Studie an der Itz untersucht. Es wurde festgestellt, dass größere<br />

Exemplare der Fischarten Bachforelle und Hecht den Signalkrebs als Beute<br />

gerne fressen. In Gewässern mit Signalkrebsen sind daher diese Fischarten zu schonen.<br />

Ganz abgesehen davon ist eine intensive Entnahme sinnvoll. Die Fachberatung<br />

für Fischerei bedankt sich bei den Fischereivereinen Coburg und Großheirath für die<br />

intensive Befischung des Signalkrebses in ihren Fischereirechten in der Itz. Im Raum<br />

Coburg haben sich mittlerweile zahlreiche Personen auf das Essen von Signalkrebsen<br />

eingestellt. Signalkrebse sind ein hervorragendes Gericht. Sie sind zubereitet<br />

von Edelkrebsen nicht zu unterscheiden.<br />

Perlmuscheln.<br />

Der Schutz der Perlmuschel ist eine wichtige Aufgabe des Bezirks Oberfranken und<br />

der Fachberatung für Fischerei. Im Berichtszeitraum wurde das LIFE-Projekt „Schutz<br />

der Perlmuschel in der Südlichen Regnitz“ abgeschlossen. Eine Broschüre gibt über<br />

die durchgeführten Maßnahmen Auskunft. Am 09.08.<strong>2007</strong> besichtigten Herr Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler und Herr Regierungspräsident Wilhelm<br />

Wenning die im LIFE-Projekt „Schutz der Perlmuschel in der Südlichen Regnitz“<br />

durchgeführten Maßnahmen.<br />

Im LIFE-Projekt Flussperlmuschel in der Südlichen Regnitz wurden auch zwei Teiche<br />

erworben. Die Fachberatung für Fischerei fischte einen Teich ab und schlug vor diesen<br />

zur extensiven Bewirtschaftung einem örtlichen Teichwirt zu überlassen. Mit Frau<br />

Regina Ernstberger vom Landschaftspflegeverband, Landkreis Hof, wurde am<br />

07.11.<strong>2007</strong> die Pflegemaßnahmen an den Perlmuschelbächen besprochen.<br />

Am 25.01.<strong>2007</strong> eröffnete Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler die von<br />

Frau Dr. Silke Gerstmann, Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und<br />

34


Ökotoxikologie, konzipierte Ausstellung „Flussperlmuscheln – Künstler in heimischen<br />

Gewässern“ in der Schalterhalle der Sparkasse Bayreuth. An der Eröffnung nahmen<br />

u. a. auch Herr Horst Friedrich, MdB, Herr Walter Nadler, MdL, Herr Bürgermeister<br />

Thomas Ebersberger, teil.<br />

Abb. 14: Eröffnung der Ausstellung „Perlmuschel in heimischen Gewässern“ in der<br />

Sparkasse Bayreuth am 25.01.<strong>2007</strong>. Von links: Bezirkstagspräsident Dr. Günther<br />

Denzler, Dr. Silke Gerstmann, Prof. Dr. Hartmut Frank. Foto: Klupp<br />

Die gleiche Ausstellung wurde am 22.03.<strong>2007</strong> im Jagd- und Fischereimuseum<br />

Schloss Tambach von Bezirksrätin Frau Elke Protzmann eröffnet.<br />

Herr Dr. Robert Klupp nahm vom 13.-18.06.<strong>2007</strong> an einer Exkursion des Lehrstuhles<br />

für Umweltchemie und Ökotoxikologie der Universität Bayreuth zu finnischen und<br />

norwegischen Perlmuschelgewässern teil. Die Mitarbeiter der Universität Bayreuth<br />

entnahmen Proben aus finnischen und norwegischen Gewässern und brachten aus<br />

zwei norwegischen Gewässern adulte lebende Perlmuscheln mit nach Bayreuth, um<br />

mit ihnen Experimente bezüglich der Schadstoffbelastung durchzuführen.<br />

35


Zur Abklärung der Fragen, was die Ursache des Rückgangs der Perlmuscheln ist,<br />

veranstaltete die Universität Bayreuth am 10./11.12.<strong>2007</strong> einen Muschelworkshop.<br />

Die Veranstaltung wurde von Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Günther Denzler<br />

eröffnet. An der Aussprache nahmen Wissenschaftler aus Frankreich, Russland,<br />

Schottland, Luxemburg, Polen, Portugal, Finnland und Schweden teil.<br />

Es gibt zwei Denkmodelle für den Rückgang der Perlmuschel. Eine Theorie besagt,<br />

dass die Sedimentbelastung (Eutrophierung und Verfestigung) Ursache für den<br />

Rückgang ist. Eine zweite Theorie ist der Ansicht, dass das Absterben der Perlmuschel<br />

auf Schadstoffeinträge zurückzuführen ist. Es ist notwendig, diese beiden Theorien<br />

zu verknüpfen. Aus der Sicht der Fachberatung für Fischerei ist dies möglich.<br />

11. Stau- und Baggerseen.<br />

Am 05.10.<strong>2007</strong> wurde der Westsee in Staffelstein mit Netzen und seine Uferregionen<br />

mit dem E-Gerät befischt. Die Fischereiberechtigten klagten über Defizite bei den<br />

Raubfischen; insbesondere beim Zander. Die Abfischung ergab, dass der Fischbestand<br />

hinsichtlich der Raubfischpopulationen in Ordnung ist. Es konnten genügend<br />

Zander und Hechte nachgewiesen werden. Bei der E-Abfischung wurde der größte,<br />

jemals von der Fachberatung für Fischerei festgestellte Fisch gefangen. Es handelte<br />

sich um einen Waller mit der Länge von 1,80 m und einem Gewicht von 70,3 kg. Der<br />

Fisch wurde den Fischereiberechtigten zur ordnungsgemäßen Verwertung überlassen.<br />

36


Abb. 15: Waller aus dem Westsee (Länge 1,80 m, Gewicht 70,3 kg). Von links: Manfred<br />

Popp, Dr. Robert Klupp, Kay Kuhlen. Foto: Gottschling<br />

Über die Abfischung des Vorspeichers der Ködeltalsperre wurde unter Abschnitt 10,<br />

Edelkrebs, berichtet.<br />

Weitere Abfischungen von Stau- oder Baggerseen konnten wegen der starken Belastung<br />

beim Vollzug der Wasserrahmenrichtlinie nicht durchgeführt werden.<br />

12. Lehranstalt für Fischerei.<br />

Am 01.08.<strong>2007</strong> wurde die Stelle des Leiters der Lehranstalt für Fischerei Aufseß neu<br />

besetzt (siehe Abschnitt 1).<br />

Die immer stärker zunehmenden Preise vor allem bei den Futtermitteln und der<br />

Energie erschweren es immer mehr, den Haushalt positiv abzuschließen. Dies ist<br />

aber im Berichtsjahr dennoch gelungen (siehe Abschnitt 1).<br />

37


Das Wetter im Jahr <strong>2007</strong> zeigte für die Lehranstalt für Fischerei in Aufseß einige Extreme.<br />

Herauszunehmen ist der Sturm Kyrill am 19./20.01.<strong>2007</strong>. Er verursachte mehrere<br />

kleine Sturmschäden auf dem Betriebsgelände. Die Aufseß führte am 10.02.,<br />

04.03., 19.07., 29.09. und 07.12.<strong>2007</strong> einen erhöhten Wasserstand. Der erhöhte<br />

Wasserstand im März hatte zur Folge, dass nur wenige Laichäschen gefangen werden<br />

konnten. Das Unwetter am 19.07.<strong>2007</strong> hatte zur Folge, dass ein großer Kastanienbaum<br />

am sogenannten Quellteich umstürzte und in den Teich fiel. Die Sauerstoffzehrung<br />

infolge der Blattmasse war so stark, dass über das Wochenende die<br />

gesamten Fische im Teich, es handelte sich um Namaychus-Brütlinge, verendeten.<br />

Es entstand ein Schaden von ca. 5.500,-- €. Auch der Laichfischfang auf Bachforellen<br />

im Herbst aus der Aufseß wurde durch die erhöhte Wasserführung beeinträchtigt.<br />

Es konnten daher nur wenige laichreife Rogner gefangen werden. Die Zahl der gefangenen<br />

Milchner war ausreichend, um die Eier der im Betrieb gehaltenen weiblichen<br />

Bachforellen zu befruchten.<br />

Das mittlere Niveau der Quellschüttung lag bei ca. 25 l/sec. Die oben genannten<br />

Hochwässer führten zu einer starken Trübung der Quelle. Im Frühjahr verzögerte<br />

sich der Absatz von Fischen, Verluste waren aber bei keiner Altersgruppe im größeren<br />

Umfang zu verzeichnen.<br />

Die Fortpflanzungsperiode begann am 13.09.<strong>2007</strong>. Es wurden Namaycush-<br />

Laichfische abgestreift. Danach folgten die Bachforellen und zum Schluss die Bachund<br />

Seesaiblinge. Es zeigten sich folgende Befruchtungsergebnisse:<br />

Namaycush ca. 60-70 %<br />

Bachforellen ca. 30 %.<br />

Erschreckend war die Befruchtungsrate bei Eiern von wilden Bachforellenrognern<br />

aus der Aufseß. Sie lag bei 20%.<br />

Bachsaibling 65-70 %<br />

Elsässer Saibling 92 %.<br />

Aufseßer Saibling 90 %.<br />

Es standen genügend Fische für den Verkauf und für den eigenen Betrieb zur Verfügung.<br />

38


Herr Dr. Dennis Kallert arbeitete weiter am Projekt „Untersuchung zur Abklärung<br />

des Einflusses der Qualität von Sperma und Eiern auf den Erbrütungserfolg der Salmoniden“<br />

(siehe Abschnitt 2)<br />

Ab 28.03.<strong>2007</strong> begann die Wanderung der Erdkröten und Grasfrösche in dem großen<br />

Teich. Insgesamt wurden ca. 250 Erdkrötenpaare und 20 Grasfroschpaare festgestellt.<br />

Die Jungamphibien schlüpften am 22.04.<strong>2007</strong>. Die Entwicklung der Jungamphibien<br />

verlief problemlos (es wurden keine verkrüppelten Tiere beobachtet). Die<br />

Rückwanderung begann Ende Juli <strong>2007</strong>.<br />

Kormorane zeigten sich nur vereinzelt in der Teichanlage. Bedauerlicherweise sind<br />

ganzjährig bis zu 9 Graureiher früh und abends an den Teichen. Durch die Anschaffung<br />

eines Jagdhundes – Deutscher Wachtel – ist die Reiherproblematik deutlich zurückgegangen.<br />

Fischereilichen Schaden richten auch die Stockenten an. Ganzjährig<br />

sind mehrere Eisvögel, Wasseramseln, grünfüßige Teichhühner und Ringelnattern zu<br />

beobachten. Sehr kritisch muss man die stark zunehmenden Bisambestände betrachten.<br />

Sie unterhöhlen das gesamte Ufer der Aufseß.<br />

Folgende fischereilichen Aktionen wurden von oder mit Hilfe der Lehranstalt für Fischerei<br />

durchgeführt:<br />

- Erfolgreiche Nachzucht von Albinobachsaiblingen.<br />

- Fang von Laichäschen aus der Aufseß und der Wiesent, Erbrütung im Bruthaus<br />

und anschließend Aufzucht mit „Warmwasser“ aus dem großen Teich.<br />

- Durchführung des Artenhilfsprogramms für die heimische Bachforelle.<br />

- Quecksilber-Monitoring-Befischung im Landkreis Wunsiedel.<br />

- Mithilfe bei der Abfischung des Vorspeichers der Trinkwassertalsperre Mauthaus.<br />

- Mitwirkung beim Projekt „Monitoring Schadstoffbelastung von Fischen in bayerischen<br />

Gewässern“.<br />

- Versuch der Schlammreduzierung in den Teichen der Lehranstalt für Fischerei mit<br />

der Firma Söll, Hof.<br />

- Durchführung der Versuche zur Überprüfung der Wirksamkeit einer Solarpumpe<br />

zum Eintrag von Sauerstoff und zur Durchbrechung der Wasserschichten im großen<br />

Naturteich.<br />

- Mitwirkung bei Ausstellungen (siehe Abschnitt 15).<br />

39


Die Renovierung der Anlage und der technische Ausbau wurden ebenfalls weitergeführt.<br />

Als wichtigere Arbeiten werden genannt:<br />

- Sicherung der Geländer an den Teichen und am Aufseßufer.<br />

- Installation der Solaranlage auf der Überdachung der Quarantänestation zum Betrieb<br />

einer Pumpe mit Solarenergie.<br />

- Befestigung der Dämme am großen Naturteich.<br />

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird auf folgende Aktivitäten hingewiesen.<br />

- 38 Führungen für große Gruppen (bis 100 Personen) - 9 davon Schulklassen.<br />

- 9 Führungen für kleine Besuchergruppen (bis 10 Personen).<br />

- 4 Räucherkurse.<br />

- 9 Fischverarbeitungskurse in Aufseß, einschließlich Kurs für Selbstvermarkter.<br />

- 7 Fischverarbeitungskurse in oberfränkischen Schulen.<br />

- 1 Fisch-Fach-Tagung (Himmelkron).<br />

- 22 Besprechungen (FFB, Uni, Firmen).<br />

- 3 Fischuntersuchungen für Teichwirte.<br />

- 14 Praktikanten.<br />

- 4 Auslandspersonen oder Gruppen wurden betreut.<br />

- 5 Pressetermine/Fernsehtermine.<br />

- 1 Tag der Offenen Tür (20.05.<strong>2007</strong>).<br />

Zahlreiche nicht mitgezählte Beratungsgespräche und Fischuntersuchungen.<br />

40


Abb. 16: Kinder in der Lehranstalt für Fischerei Aufseß. Foto: Geyer<br />

Insgesamt wurde die Lehranstalt für Fischerei von 3.500 Personen besucht.<br />

Die Besucher der Aktionen außerhalb der Lehranstalt für Fischerei sind hierbei nicht<br />

erfasst.<br />

13. Karpfenteiche in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten.<br />

In den neuen Teich bei den Landwirtschaftlichen Lehranstalten wurden die aus dem<br />

großen Naturteich der Lehranstalt für Fischerei Aufseß abgefischten Karpfen (K1 und<br />

K2) am 05.11.<strong>2007</strong> und die gefangenen Schleien am 15.11.<strong>2007</strong> zur Überwinterung<br />

eingesetzt. Der unterschiedliche Zeitpunkt ist auf den Versuch zurückzuführen die<br />

abgefischten Schleien zu verkaufen. Dies gelang nicht vollständig.<br />

41


14. Jagd- und Fischereimuseum Schloss Tambach.<br />

Im Jagd- und Fischereimuseum Schloss Tambach fand im Berichtsjahr am<br />

10.02.<strong>2007</strong> das 3. oberfränkische Fischkolloquium statt. Herr Ministerialrat Dr. Franz<br />

Geldhauser sprach über das Thema „Regelungen und Verordnungen in der Fischerei“.<br />

15. Ausstellungen.<br />

Die Fachberatung für Fischerei ist sehr daran interessiert durch Teilnahme an Ausstellungen<br />

der Öffentlichkeit die Schönheit der heimischen Fische und die Teichfische<br />

als Nahrungsmittel vorzustellen.<br />

Auf folgende Ausstellungen wird besonders hingewiesen.<br />

Oberfrankenausstellung Hof vom 21. bis 29.04.<strong>2007</strong><br />

Tag der Franken in Bamberg am 01.07.<strong>2007</strong>. Die Fachberatung für Fischerei stellte<br />

Infomaterial zur Verfügung.<br />

Umwelttag Stegaurach am 21.07.<strong>2007</strong>. Die Fachberatung für Fischerei stellte Plakate<br />

und Faltblätter zur Verfügung.<br />

Vorstellung der Vereine des Marktes Nordhalben am 10.08.<strong>2007</strong>. Die Fachberatung<br />

für Fischerei stellte dem Fischereiverein Nordhalben Ausstellungsmaterial zur Verfügung.<br />

Tausend Jahre Bistum Bamberg, Ausstellung auf der Burg Feuerstein am<br />

23.09.<strong>2007</strong>. Die Fachberatung für Fischerei stellte Fische in Aquarien und Ausstellungsmaterial<br />

zur Verfügung. Die Ausstellung wurde betreut von Herrn Kay Kuhlen,<br />

und Personal des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken und der Fischzucht<br />

Schwegel.<br />

16. Zusammenarbeit.<br />

Die Fachberatung für Fischerei arbeitete auch im Jahr <strong>2007</strong> mit den Fischereiorganisationen<br />

auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene konstruktiv zusammen und nahm<br />

auch an zahlreichen Veranstaltungen, in denen fischereiliche Fragen besprochen<br />

wurden, teil. Zusammenarbeit bedeutet für die Fachberatung für Fischerei Rücksicht<br />

42


nehmen auf die Belange der jeweils anderen Seite, sie erwartet das aber auch von<br />

dem jeweiligen Gegenüber. Wir haben den Eindruck, dass gelegentlich einseitige<br />

Konzessionen von der Fachberatung für Fischerei bzw. der Fischerei erwartet werden.<br />

Die Fischerei wird vielfach nur unter dem Aspekt der Nutzung gesehen.<br />

Bezirksfischereiverband Oberfranken.<br />

Die Fachberatung für Fischerei nahm mit Bestürzung zur Kenntnis, dass in der Nacht<br />

vom 20. auf den 21.03.<strong>2007</strong> der Präsident des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken,<br />

Herr Egon Stübinger, verstorben ist. Herr Dr. Robert Klupp sprach auf der<br />

Beerdigung am 26.03.<strong>2007</strong> einen Nachruf und würdigte Herrn Egon Stübinger. Er<br />

verfasste auch einen entsprechenden Artikel für die bayerischen Fischereizeitungen.<br />

An folgenden Veranstaltungen wurde teilgenommen.<br />

- Hauptausschusssitzungen.<br />

- Delegiertentagung am 04.03.<strong>2007</strong>.<br />

An dieser Veranstaltung nahm auch Präsident Eberhard Roese vom Landesfischereiverband<br />

Bayern teil.<br />

- Oberfränkischer Fischereitag am 01.07.<strong>2007</strong> in Unterbrunn. An dieser Veranstaltung<br />

nahmen Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler und Herr Manfred<br />

Popp teil.<br />

- Gewässerwartelehrgang am 17./18.08.<strong>2007</strong>. Der Gewässerwartelehrgang wurde<br />

im Wesentlichen von Mitarbeitern der Fachberatung für Fischerei durchgeführt.<br />

Die einzelnen Mitarbeiter behandelten folgende Themen:<br />

Herr Kay Kuhlen – Wassermessungen.<br />

Herr Manfred Popp – Fischkrankheiten.<br />

Herr Dr. Robert Klupp – Aufgaben der Gewässerwarte und gefährdete Fischarten.<br />

- Vorständetagung 26.10.<strong>2007</strong>. Vortrag Herr Manfred Popp - Fischkrankheiten.<br />

Mitarbeiter der Fachberatung für Fischerei nahmen außerdem an vielen Veranstaltungen<br />

von oberfränkischen Fischereivereinen teil.<br />

Auf folgende Veranstaltungen wird noch hingewiesen.<br />

- 700 Jahre Fischerzunft Bamberg am 28.01.<strong>2007</strong>.<br />

- Mitgliederversammlung Mainfischereigemeinschaft in Trieb am 02.03.<strong>2007</strong>.<br />

43


- Jahrestagung Fischereiverband Fränkische Schweiz am 18.03.<strong>2007</strong>,<br />

Vortrag Herr Manfred Popp - Situation der Fischerei in der Fränkischen Schweiz.<br />

- 25 Jahre Fischereiverein Schönwald am 30.03.<strong>2007</strong>.<br />

Die Fachberatung für Fischerei muss leider noch auf folgendes Problem hinweisen.<br />

Es gibt noch einige Fischereivereine in denen die Verantwortungsträger nicht erkannt<br />

haben, dass die Fischerei eine starke Gesamtoberfranken umfassende Vertretung<br />

braucht, um den Lebensansprüchen der Fischarten Gehör zu verschaffen und um<br />

ihre Interessen gegenüber Behörden und anderen Organisationen zu vertreten. Die<br />

Fachberatung für Fischerei vermisst bei diesen Vereinen ein gesamtheitliches Denken.<br />

Ihr sektorales auf kurzfristige monitäre Belange ausgerichtetes Denken (man will<br />

den Beitrag zum Bezirksfischereiverband Oberfranken sparen) schädigt die Fischerei.<br />

Aus hiesiger Sicht sollten die Verpächter von Fischereirechten, insbesondere<br />

wenn dies Gemeinden oder sonstige Kommunen sind, im Pachtvertrag verlangen,<br />

dass der Pächter Mitglied beim Bezirksfischereiverband Oberfranken sein muss.<br />

Teichgenossenschaft.<br />

Auch mit der Teichgenossenschaft Oberfranken bestand im Jahre <strong>2007</strong>eine angenehme<br />

und erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Fachberatung für Fischerei nahm an<br />

folgenden Veranstaltungen teil:<br />

- Vorstands- und Beiratssitzungen.<br />

- Jahreshauptversammlung am 03.03.<strong>2007</strong>.<br />

- Bei dieser Veranstaltung wurde Herr Dr. Peter Thoma, Thiersheim, zum neuen<br />

Vorsitzenden und Herr Gerhard Mahr, Lichtenfels, als neuer Geschäftsführer<br />

gewählt. Dies war notwendig, weil der bisherige Vorsitzende Herr Hartmut Koschyk,<br />

MdL, und der bisherige Geschäftsführer Herr Peter Leitel für diese Ämter<br />

nicht mehr kandidierten.<br />

- Eröffnung der Fischgrillsaison am 05.06.<strong>2007</strong> in Hollfeld (siehe Abschnitt 5).<br />

- Auszeichnung Kulturgut Teich am 29.07.<strong>2007</strong> in Heroldsbach (siehe Abschnitt 4).<br />

- Eröffnung der Karpfensaison am 30.08.<strong>2007</strong> in Memmelsdorf (siehe Abschnitt 5).<br />

44


Mit dem Landesfischereiverband Bayern (LFV) bestand ebenfalls eine angenehme<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die Fachberatung für Fischerei nahm an folgenden Veranstaltungen teil:<br />

Jahreshauptversammlung am 24.03.<strong>2007</strong> in Weiden.<br />

Klausurtagung am 09./10.11.<strong>2007</strong> in Frauenau.<br />

Der Präsident des Landesfischereiverbandes Bayern, Herr Eberhard Roese feierte<br />

im April <strong>2007</strong> seinen 65. Geburtstag. Herr Dr. Robert Klupp nahm an der Feierstunde<br />

am 24.04.<strong>2007</strong> in Fürstenfeldbruck teil.<br />

Der Unterzeichnete leitete als Vorsitzender des Ausschusses für Fischerei und Gewässerschutz<br />

die Sitzungen dieses Gremiums am 09.02.<strong>2007</strong> in München und am<br />

05.12.<strong>2007</strong> in Nürnberg.<br />

Auch mit dem Verband der Bayerischen Berufsfischer (VBB) bestehen enge Kontakte.<br />

Die Fachberatung für Fischerei beteiligt sich an der Arbeit in den Ausschüssen<br />

für Karpfenteichwirtschaft und Forellenteichwirtschaft. Herr Dr. Robert Klupp ist Mitglied<br />

des Redaktionsausschusses der Zeitschrift „Fischer & Teichwirt“.<br />

Mit dem Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) besteht ebenfalls eine gute Zusammenarbeit.<br />

Die Fachberatung für Fischerei arbeitete im Berichtsjahr noch mit folgenden Dienststellen<br />

und Organisationen vertrauensvoll zusammen:<br />

- Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten.<br />

- Bayerische Staatskanzlei.<br />

- Regierung von Oberfranken, Sachgebiete 51 Naturschutz, Sachgebiet 52 Wasserwirtschaft,<br />

Sachgebiet 55/1 Rechtsfragen Umwelt, Sachgebiet 54 Veterinärwesen<br />

und der 5b-Stelle der Regierung von Oberfranken beim Amt für Landwirtschaft Wunsiedel.<br />

45


- Verband der Bayerischen Bezirke.<br />

Herr Dr. Robert Klupp ist Mitglied im Fachausschuss für Umwelt, Wasserwirtschaft<br />

und Fischerei.<br />

- Verband der Deutschen Fischereiverwaltungsbeamten und Fischereiwissenschaftler.<br />

- Fachberatungen für Fischerei der anderen Bayerischen Bezirke.<br />

- Wasserwirtschaftsämter Hof und Kronach.<br />

- Landratsämter in Oberfranken.<br />

Am 25.10.<strong>2007</strong> fand eine Infoveranstaltung im Landratsamt Lichtenfels über fischereirechtliche<br />

Fragen statt. Es nahmen Herr Manfred Popp und Herr Dr. Robert<br />

Klupp daran teil.<br />

- Kreisfreie Städte in Oberfranken.<br />

- Amt für Ländliche Entwicklung Bamberg.<br />

- Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei.<br />

Teilnahme an der Fortbildungstagung am 9./10.01.<strong>2007</strong>, Teilnahme von Herrn Kay<br />

Kuhlen.<br />

Herr Dr. Robert Klupp unterrichtete zum letzten Mal Genetik und Fischzucht in der<br />

Karpfenzucht beim Meisterkurs am 23.05.<strong>2007</strong> in Starnberg.<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft, Abteilung Förderrecht.<br />

- Fischgesundheitsdienst.<br />

Mit dem zuständigen Tierarzt für die Regierungsbezirke Oberfranken und Oberpfalz,<br />

Herrn Bernhard Feneis und mit Frau Dr. Cornelia Pfeil-Putzien, zuständig für Bezirke<br />

Mittel- und Unterfranken, besteht eine sehr intensive und angenehme Zusammenarbeit.<br />

- Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Wasserforschung, Wielenbach.<br />

- Universität Bayreuth.<br />

- Technische Universität München-Weihenstephan.<br />

- Landesbund für Vogelschutz.<br />

- Bund Naturschutz.<br />

- ARGE Main. Im Jahr <strong>2007</strong> wurden keine Lachse in Oberfranken ausgesetzt.<br />

- Fischregion Oberfranken (siehe Abschnitt 18).<br />

- Ökologische Bildungsstätte Mitwitz – Projekt Otterfranken.<br />

46


17. Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit wird auf folgende Aktivitäten besonders hingewiesen.<br />

- Durchführung der Fachtagung am 20.11.<strong>2007</strong> Thema: Artenvielfalt in Fischteichen<br />

– Erhalten durch Nutzung“, Referent Dr. Wolfgang Völkl.<br />

- Mitwirkung beim Imagefilm des Bezirks Oberfranken. Aufnahmen im Bereich der<br />

Fischerei wurden u. a. an der Förmitztalsperre, in der Fischzucht Krappmann, bei<br />

der Fischwanderhilfe Neuses an der Regnitz, bei den Renaturierungsmaßnahmen<br />

an der Rodach (Kronach) und in der Lehranstalt für Fischerei Aufseß gedreht.<br />

- Vorstellung Faltblatt „Artenvielfalt in Fischteichen“ am 24.05.<strong>2007</strong> (siehe Abschnitt 2).<br />

- Bereitstellung von Fischbildern für Infomaterial zur Fischerprüfung, Firma Schoderer.<br />

- Bereitstellung von Bildern für das Kochbuch „Köstliche Karpfen“, ARGE Tirschenreuth.<br />

Die oberfränkische Presse berichtete in verschiedenen Artikeln über die Arbeit der<br />

Fachberatung für Fischerei. Einen Schwerpunkt nahm hierbei die Entschlammung<br />

der Wiesent ein.<br />

Auf Anfrage der Gemeinde Fichtelberg wurde ein Kontakt zur Universität Keszthely,<br />

Herrn Prof. Dr. Miklos Bercsenyi, wegen der Lebensansprüche der Roten Saugbarbe<br />

(Garra rufa) hergestellt. Die Gemeinde Fichtelberg will für Patienten mit Hautproblemen<br />

eine Sonderbehandlungsmethode anbieten.<br />

18. Fischregion Oberfranken e.V.<br />

Bei der Mitgliederversammlung am 19.04.<strong>2007</strong> wurde Herr Bezirkstagspräsident Dr.<br />

Günther Denzler als neuer erster Vorsitzender gewählt.<br />

In den Vorstandssitzungen am 03.05.<strong>2007</strong> und 26.06.<strong>2007</strong> wurde die Aufstellung<br />

eines Forellendenkmals in Behringersmühle intensiv vorbesprochen.<br />

Am 13.12.<strong>2007</strong> wurde der Vorgang mit Herrn Bürgermeister Georg Lang, Markt<br />

Gößweinstein, abgeklärt.<br />

Der Vorstand des Vereins Fischregion Oberfranken e.V. kam überein, nur ein Forellendenkmal<br />

in der Fränkischen Schweiz zu errichten und dann die weitere Entwick-<br />

47


lung bezüglich der Aufstellung von Forellendenkmälern im Fichtelgebirge und Frankenwald<br />

von der Reaktion der Bevölkerung abhängig zu machen.<br />

19. Weiterer Handlungsbedarf.<br />

Als bedauerlich hat sich erwiesen, dass die Fachberatung für Fischerei zunehmend<br />

mit Verwaltungsarbeiten und der Anfertigung von Berichten bzw. Statistiken beschäftig<br />

ist, so dass die Mitarbeiter nicht mehr den nötigen, intensiven Kontakt zu den<br />

Teichwirten, Fischereivereinen und privaten Fischereiberechtigten aufrecht erhalten<br />

können. Dies wird zunehmend deutlicher gegenüber dem Unterzeichneten beklagt.<br />

Eine Änderung ist derzeit aber nicht abzusehen.<br />

20. Schlussbemerkung.<br />

Herr Dr. Robert Klupp bedankt sich an dieser Stelle bei Frau Kordelia Wirth und Frau<br />

Heidemarie Miklis, sowie seinen Mitarbeitern, Herrn Manfred Popp, Herrn Kay Kuhlen,<br />

Herrn Ronny Seyfried, Herrn Günther Taschner und Herrn Friedhold Schürer<br />

für die engagierte und qualifizierte Arbeit im Berichtsjahr. Außerdem bedankt sich Herr<br />

Dr. Robert Klupp, auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Herrn Bezirkstagspräsidenten<br />

Dr. Günther Denzler und allen Mitgliedern des Bezirkstages für<br />

die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit. Auch dem Direktor der Bezirksverwaltung,<br />

Herrn Rudolf Burger, und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hauptverwaltung<br />

sei an dieser Stelle gedankt. Ein besonderer Dank gebührt Herrn Werner<br />

Roder und Herrn Reiner Böhner für die Verhandlungen in Aufseß. Die Zusammenarbeit<br />

mit der EDV-Abteilung, insbesondere Frau Nicole Fleischer, ist besonders für<br />

Herrn Dr. Robert Klupp notwendig, um den Erfordernissen einer modernen Büroarbeit<br />

gerecht zu werden.<br />

Bayreuth, den 14. März 2008<br />

Dr. Robert Klupp<br />

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