21.10.2013 Aufrufe

Broschüre - Schleswig-Holsteinische Landesforsten

Broschüre - Schleswig-Holsteinische Landesforsten

Broschüre - Schleswig-Holsteinische Landesforsten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Dieser Ort ist etwas Besonderes.<br />

Die Besucher sind beeindruckt von der<br />

einzigartigen Atmosphäre.«<br />

Klaus-Dieter Schmidt,<br />

Revierförster der Försterei Glücksburg »Werte schaffen und Werte erhalten – eine ‚<br />

doppelte Herausforderung für die SHLF.«<br />

Neue Geschäftsfelder – RuheForst<br />

Erster Bestattungswald in den <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinische</strong>n <strong>Landesforsten</strong><br />

Im Quellental nahe Glücksburg liegt der nördlichste<br />

RuheForst Deutschlands. Am 30. September 2010<br />

fand unter dem hohen Blätterdach altehr würdiger<br />

Buchen die feierliche Einweihung statt. In den<br />

vorangegangenen Monaten hatten Forstwirte der<br />

SHLF den 13 Hektar großen Wald aufwendig herausgeputzt<br />

und die Wege von Stolperfallen befreit.<br />

Immer mehr Menschen wünschen sich eine Bestattung<br />

in der Natur. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich.<br />

Steht für die einen die Naturverbundenheit<br />

im Vordergrund oder die Möglichkeit, die letzte<br />

Ruhestätte selbst auswählen zu können, wollen<br />

die anderen ihre Hinterbliebenen nicht mit der<br />

Grabpfl ege belasten und schätzen die »natürliche<br />

Pfl ege« durch den Wald. Interessenten haben alle<br />

14 Tage Gelegenheit, den RuheForst Flensburger<br />

Förde / Glücksburg im Rahmen einer Führung<br />

kennenzulernen und sich mit dem Ort vertraut zu<br />

machen. Die Revierförsterei Glücksburg informiert<br />

ausführlich über die Möglichkeiten einer naturnahen<br />

Waldbestattung.<br />

Die Bestattung erfolgt in RuheBiotopen, die oft durch<br />

einen Baum, einen Baumstumpf oder ein anderes<br />

Naturmerkmal gekennzeichnet sind. Dort wird<br />

die Asche der Verstorbenen in biologisch abbaubaren<br />

Urnen beigesetzt. Bis zu zwölf Personen fi nden<br />

Platz in einem der rund 100 Quadratmeter großen<br />

Areale. Menschen, die eine Bestattung im RuheForst<br />

| 22 | <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinische</strong> <strong>Landesforsten</strong> | Geschäftsbericht 2010<br />

wünschen, können ihre letzte Ruhestätte gemeinsam<br />

mit einem Förster auswählen. Das Recht auf<br />

die Nutzung »ihres« RuheBiotops erwerben<br />

sie für bis zu 99 Jahre. Schmuck und Pfl ege der<br />

Urnengrabplätze übernimmt die Natur, so bleibt<br />

der typische Waldcharakter erhalten.<br />

Die Beisetzung in einem RuheBiotop ist frei von<br />

Zwängen. Sie richtet sich nach den Vorstellungen<br />

der Verstorbenen oder der Angehörigen. Ein<br />

Andachtsplatz mit Kreuz und Bänken und einem<br />

malerischen Blick auf Dänemark verleiht der<br />

Begräbniszeremonie den würdigen Rahmen. Ruhe<br />

und Harmonie des Waldes sind für die Angehörigen<br />

und Freunde ein starker Trost.<br />

Die Försterei Glücksburg bewirtschaftet den Ruhe-<br />

Forst Flensburger Förde / Glücksburg in Kooperation<br />

mit der RuheForst GmbH und der Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein. Deren Forstabteilung<br />

ist als zentraler Vertragspartner der RuheForst<br />

GmbH für das überregionale Marketing, das Vertragswesen<br />

und die Abwicklung zuständig. Trägerin<br />

des RuheForstes ist die Evangelisch-Lutherische<br />

Kirche Glücksburg.<br />

Lutz Boucsein,<br />

stellvertretender Direktor und Leiter der Abteilung 2 –<br />

Technische Produktion, Liegenschaften<br />

Liegenschaften<br />

Flächen und Gebäude nachhaltig entwickeln<br />

Die Betriebsfl äche der SHLF umfasst circa 50.000<br />

Hektar. Diesen Besitz nutzbringend und erfolgreich<br />

zu bewirtschaften, erfordert ein optimales Flächenund<br />

Gebäudemanagement. Angesichts der eher<br />

parzellierten Besitzstruktur in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

steht dabei die Arrondierung des Bestandes im<br />

Vordergrund. Ihren Plan verfolgen die SHLF durch<br />

den Ankauf angrenzender Waldfl ächen und den Erwerb<br />

bislang landwirtschaftlich genutzter Flächen<br />

für die Neuwaldbildung. Im Gegenzug verkauft das<br />

Unternehmen ungünstig gelegene Kleinfl ächen<br />

und nach der Umorganisation nicht mehr gebrauchte<br />

Gebäude. Die Nutzung der Flächen durch »Dritte«<br />

ist sehr vielfältig und reicht von sozialen Einrichtungen<br />

wie Waldkindergärten bis hin zum bewaldeten<br />

Kleingrundstück als Miet- oder Pachtfl äche.<br />

Im Geschäftsjahr 2010 erwarben die SHLF 10,5 Hektar<br />

bislang landwirtschaftlich genutzter Fläche<br />

sowie 13,5 Hektar Wald inklusive sonstiger Flächen<br />

– mit Investitionen im Wert von 250.000 Euro<br />

(ohne Nebenkosten). Sechs Gebäude, isoliert<br />

gelegene kleinere Wälder und Flächen für öffentliche<br />

Maßnahmen wurden verkauft, mit einem<br />

Gesamterlös von 1.172.526 Euro.<br />

Seit 2010 ergänzen ansprechende Ferienwohnungen<br />

das Angebot der SHLF. Zwei Appartements wurden<br />

im ehemaligen Stall des alten Forstamtes Segeberg<br />

in Glashütte eingerichtet. Sie bieten einen male-<br />

| 23 | Gelungener Wandel. | Wald für mehr. Werte<br />

rischen Blick auf die angrenzende Wiese. Von<br />

der Terrasse aus lassen sich Hirsche und Rehe<br />

beobachten. In Kellenhusen an der Ostee wohnen<br />

die Urlaubsgäste in einer umgebauten Waldhütte.<br />

Mitten im Forst gelegen ist sie insbesondere für<br />

naturverbundene Familien oder Kleingruppen mit<br />

Spaß am abgeschiedenen Waldleben attraktiv. Im<br />

ehemaligen Forsthaus Sehestedt am Nord-Ostsee-<br />

Kanal sind vier kleine Ferienwohnungen entstanden.<br />

In sonniger Lage direkt am Nordufer bietet<br />

das »Kanalforsthaus« einen einzigartigen Blick auf<br />

vorbeiziehende Kreuzfahrtschiffe und Segler.<br />

Die Sustainability Balanced Scorecard (SBSC) der<br />

SHLF verlangt neben der energetischen Sanierung<br />

des Gebäudebestandes den Einsatz regenerativer<br />

Energien, so weit die örtlichen Gegebenheiten dies<br />

zulassen. Bis Ende 2010 rüsteten die SHLF an sieben<br />

Standorten Dächer mit Solarmodulen aus. Die<br />

Anlagen produzieren Strom für den Eigenbedarf<br />

und speisen überschüssige Energie ins Stromnetz<br />

ein. Alle Gebäude des ErlebnisWaldes Trappenkamp,<br />

darunter auch der Gastronomiebereich,<br />

nutzen Sonnenenergie. Die Stromausbeute können<br />

die Besucher anhand eines Zählers nachvollziehen.<br />

Eine schöne Gelegenheit, Kinder mit dem Thema<br />

vertraut zu machen. Weitere Standorte für Solarmodule<br />

sind die Jugendwaldheime Hartenholm<br />

und Süderlügum, verschiedene Förstereien und<br />

Scheunen sowie das »Kanalforsthaus« in Sehestedt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!