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Lebensspuren II

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» Wenn’s recht heiß war, haben wir geschwitzt «<br />

Amalia Bleier, geb. 1913 in Krumbach, verzog später nach Bad Schönau,<br />

Landwirtin und Wirtin<br />

Was war dann nach der Schulzeit? Da sind wir halt in den Arbeitsprozess hineinkommen. Da<br />

hat man müssen in den Stall gehen, die Kühe halten, die Sau füttern und aufs Feld hinaus. Zu der<br />

Zeit sind viele Hackfrüchte angebaut worden, da musste man stundenlang in gebückter Stellung<br />

alles behauen. Wenn’s recht heiß war, haben wir geschwitzt. Einmal habe ich in den Hut hineingeweint,<br />

weil’s so heiß war. Aber das hat sein müssen. Die Arbeiten, die früher am Bauernhof waren,<br />

die gibt’s ja heute nimmermehr, die Maschinen haben das alles ersetzt.<br />

» Ich war zu arm dazu «<br />

Klaus Wilfinger, geb. 1922 in Oberpetersdorf (Burgenland),<br />

verzog später nach Schwarzenbach, Knecht, Gendarm und Baustoffhändler<br />

Meine Familie war: die Großmutter, meine Mutter, mein Onkel, die Tante und der Bruder. Die<br />

Tochter war schon verheiratet, und die anderen drei Brüder waren schon in der Wirtschaft, die<br />

waren schon teilweise ausgelernt. Ich konnte keinen Beruf erlernen, weil ich dazu keine Möglichkeit<br />

hatte. Ich war zu arm dazu, denn meine Mutter hatte kein Einkommen, und als ich zwölf<br />

Jahre alt war, war meine Großmutter gestorben. Dann war es ganz schlecht für mich. Sie hatte mir<br />

immer gut gekocht.<br />

» Die Mühle ist mit Wasser betrieben worden «<br />

Anton Pfneisl, geb. 1927 in Thal (Gemeinde Lichtenegg),<br />

Müller und Landmaschinenhändler<br />

Wie ich in der Mühle gelernt habe, ist schon alles mechanisch gegangen. Wir haben immer auch<br />

was hinauftragen müssen, aber die ganze Beförderung in der Mühle war schon mechanisch. Der<br />

Vater hat 1938 neu gebaut, also erneuert, denn das Gebäude ist schon zwanzig Jahre alt gewesen.<br />

Nur aufgestockt und neu eingerichtet. Die Mühle ist mit Wasser betrieben worden. Damals hat<br />

es nur Wasser gegeben. Wenn Wasserknappheit war, ging halt wenig. Eine Säge hatten wir auch<br />

dabei. Und was die Arbeitsgänge in der Mühle betrifft: Das war eine langwierige Angelegenheit.<br />

50 - Arbeitswelten - Kinder und Jugendliche<br />

BuchRegionsbuch<strong>II</strong>.indb 50 31.08.2009 14:17:19 Uhr

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