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DER WISSENSCHAFTLICHE OSTEOPATH - KOMPETENZPROFIL -

Kompetenzprofil "Osteopath" des Verbands wissenschaftlicher Osteopathen Deutschlands e.V. (VWOD e.V.).

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Kompetenzprofil Osteopathie, Stand 2013<br />

Die Ausbildung zum wissenschaftlichen Osteopathen sollte auf die Vermittlung der in diesem<br />

Kompetenzprofil beschriebenen Fachkompetenzen ausgerichtet sein und akademisch<br />

geschulte Osteopathen hervorbringen.<br />

Es sollte ein regelmäßiger Dialog zwischen den Berufsverbänden und den<br />

Ausbildungseinrichtungen stattfinden, um die Kohärenz zwischen Ausbildungszielen und<br />

beruflichen Anforderungen sicherzustellen.<br />

12. Tätigkeiten des wissenschaftlichen Osteopathen<br />

Die Osteopathie wird von den klassischen, grundlegenden medizinischen Wissenschaften der<br />

Anatomie, Physiologie, Neurologie, Biochemie, Biomechanik und Pathologie unterstützt.<br />

Diese grundlegenden medizinischen Wissenschaften finden bei Anamnese, Untersuchung und<br />

Behandlung funktional Anwendung.<br />

Die Beziehungen zwischen den einzelnen Körperregionen, die behandelt werden, und dem<br />

Beschwerdebereich werden anhand von Verbindungen aus der allopathischen Medizin erklärt:<br />

neurologisch, vaskulär und mechanisch.<br />

Die Osteopathie folgt mehreren, in Abschnitt 1.2 beschriebenen Grundprinzipien.<br />

Nachstehend wird die Anwendung dieser Prinzipien näher ausgeführt:<br />

12.1. Mobilität<br />

Die Osteopathie geht von der Annahme aus, dass die gestörte Mobilität einzelner Gelenke<br />

schwache Gewebe wie Muskeln, Gelenkkapseln und Bänder belasten kann (Verspannung,<br />

Retraktion oder trophische Störungen, schlechte Durchblutung).<br />

Gestörte Mobilität bedeutet in der Osteopathie, dass ein Gelenk nicht den normalen<br />

(biomechanischen) Bewegungsachsen folgt. Ein solches Fehlverhalten kann verschiedene<br />

Folgen nach sich ziehen:<br />

Verspannungen in Weichgeweben, die Beschwerden verursachen.<br />

Beschwerden infolge schlechter Durchblutung von retraktiven Weichgeweben.<br />

Knorpelverformungen aufgrund von Achsenveränderungen in den Gelenken, die zu<br />

Arthrose, Degeneration und Beschwerden führen.<br />

Die gestörte Biomechanik in einem Gelenk hat ihre Ursachen häufig in Fehlfunktionen<br />

(Bewegungsstörungen) entfernterer Gelenke. Das bedeutet, dass ein Fuß mit geringer<br />

Mobilität, der verdreht wird, den Gang verändert und mechanische Auswirkungen auf den<br />

unteren Rückenbereich hat, was wiederum zu einer Schädigung von Knorpeln, Bandscheiben<br />

und sogar der Nervenstrukturen führen kann. (Quelle: Fairbank et al 1984, Häkkinen 2005,<br />

Schulte et al 2005)<br />

Gestörte Mobilität sollte nicht nur als Fehlfunktion des muskuloskeletalen Systems betrachtet<br />

werden. Adhäsionen oder Narbengewebe im viszeralen System nach Entzündung, Infektion,<br />

Operation oder Trauma können ebenfalls Funktionsstörungen in den betroffenen Organen<br />

verursachen. So kann u. a. die Mobilität mit Beeinflussung des Zwerchfells gestört werden.<br />

Infolgedessen ist die Funktion des Zwerchfells beeinträchtigt, und die Atmung wird behindert,<br />

sodass Funktionsstörungen im O2-CO2-Mechanismus die Folge sein können.<br />

© Lason/Peeters (VWOD e.V.) 2013 18

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