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Die Weichen stehen auf Wachstum - FM

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T I T E L S TO RY<strong>FM</strong>-Interview<br />

INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

<strong>Die</strong> <strong>Weichen</strong> <strong>stehen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Wachstum</strong><br />

Nachdem sich die damalige<br />

MAN Logistics GmbH im<br />

Jahr 2005 durch ein Management-Buy-Out<br />

mit Unterstützung<br />

einer Investorengruppe<br />

vom MAN-Konzern selbstständig<br />

gemacht hatte, ist die<br />

heutige MLog Logistics<br />

GmbH nun wieder Teil einer<br />

Unternehmensgruppe – und<br />

gehört zur Schweizer Kardex<br />

AG. <strong>FM</strong> sprach in der neuen<br />

Unternehmenszentrale in<br />

Neuenstadt bei Heilbronn mit<br />

Mark Vogt, Leiter Global<br />

Sales und Marketing der<br />

MLog Logistics GmbH, über<br />

die strategische Aufstellung<br />

und die Ziele des Anlagenbauers<br />

und Generalunternehmens<br />

für Intralogistiksysteme.<br />

mit Mark Vogt, Leiter Global Sales und Marketing der MLog Logistics GmbH, Neuenstadt<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsführung stand je-<br />

<strong>FM</strong>: Herr Vogt, MLog Logistics<br />

gehört seit vier Monaten<br />

zur Schweizer Kardex<br />

AG. Was waren die Gründe<br />

zu diesem Schritt? Waren<br />

die Investitionen in Verbindung<br />

mit dem neuen Firmensitz<br />

in Neuenstadt anders<br />

nicht zu bewältigen?<br />

Vogt: <strong>Die</strong> vollständige Übernahme<br />

aller Firmenanteile<br />

an MLog durch Kardex hat<br />

mit unserem neuen Standort<br />

Neuenstadt nichts zu tun – es<br />

waren ausschließlich strategische<br />

Beweggründe entscheidend.<br />

MLog ist hier Mieter<br />

<strong>auf</strong> 20 Jahre und unsere Investitionen<br />

in neue Fertigungsanlagen<br />

blieben in einem verkraftbaren<br />

Rahmen von rund vier Millionen<br />

Euro. In der Phase der Selbstständigkeit<br />

stieg die Mitarbeiterzahl<br />

von 150 <strong>auf</strong> 250 und der<br />

Umsatz verdreifachte sich <strong>auf</strong> 72<br />

Millionen Euro im Jahr 2008.<br />

10 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 10/2010<br />

Mark Vogt, Leiter Global<br />

Sales und Marketing der<br />

MLog Logistics GmbH<br />

doch vor der Frage: ‚Wie kommt<br />

das Unternehmen weiter voran?‘<br />

<strong>Die</strong> Mitgliedschaft von MLog im<br />

Kardex-Verbund bot die bestmögliche<br />

Antwort. Darüber hinaus<br />

ist Kardex eine Unternehmensgruppe<br />

von überschaubarer<br />

Größe und kennt unser Intralogistikgeschäft<br />

sehr gut. Das weltweite<br />

Vertriebs- und Servicenetz<br />

von Kardex bietet uns die Möglichkeit,<br />

unsere internationalen<br />

Aktivitäten auszubauen.<br />

<strong>FM</strong>: Kardex hat mit Stow einen<br />

bekannten Regalbauer in der<br />

Gruppe. <strong>Die</strong> Synergien für das<br />

MLog baut nicht nur automatische Läger, sondern setzt sie<br />

auch selbst ein. Kleines Foto: Kameraüberwachung des Regals<br />

EXKLUSIV IN<br />

<strong>FM</strong><br />

DAS LOGISTIK-MAGAZIN<br />

Geschäft von MLog leuchten<br />

ein. Wo sind jedoch Ihre Schnittmengen<br />

mit Materialbereitstellungssystemen<br />

für Kleinstteile?<br />

Vogt: Natürlich ist ein automatischesMaterialbereitstellungssystem<br />

etwas ganz anderes als<br />

ein automatisches Lager im Verständnis<br />

der MLog. Aber der<br />

Kundenkreis überschneidet sich<br />

und bei vielen Funktionen gibt es<br />

enorme Synergien. <strong>Die</strong> Frage<br />

nach der Sicherstellung von Aftersales-Services<br />

hat uns bislang<br />

bei unseren Auslandsprojekten<br />

immer stark beschäftigt und sogar<br />

gehemmt. Kardex Remstar<br />

verfügt in sehr vielen Ländern<br />

über ein ausgezeichnetes Servicenetzwerk,<br />

das uns bisher<br />

weitgehend fehlte.<br />

<strong>FM</strong>: Verfügen die Verkäufer und<br />

Techniker von Regalanlagen und<br />

Materialbereitstellungssystemen<br />

über die Kompetenz von MLog-<br />

Intralogistikspezialisten?<br />

Vogt: <strong>Die</strong> Anlagentypen unterscheiden<br />

sich voneinander sehr<br />

stark, doch verfügen die Mitarbeiter<br />

von Kardex Remstar über<br />

ein gutes Grundlagenwissen, was<br />

eine rasche Einarbeitung ermöglicht.<br />

Wir werden zusätzlich Vertriebsmitarbeiter<br />

von MLog in<br />

die be<strong>stehen</strong>den Kardex-Remstar-<br />

bzw. Kardex-Stow-Ländergesellschaften<br />

integrieren, die<br />

gemeinsam mit ihren Kollegen –<br />

und in Zusammenarbeit mit der<br />

Zentrale in Neuenstadt – die Entwicklung<br />

von Projekten durchführen<br />

können.<br />

Dazu bauen wir eine schlagkräftige<br />

Mannschaft für den Global<br />

Sales in der Zentrale als ‚Backoffice‘<br />

<strong>auf</strong>. Zusätzlich stellen wir<br />

Planungs- und Projektierungswerkzeuge<br />

<strong>auf</strong> der Basis von Datenbanken<br />

zur Verfügung.


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

<strong>FM</strong>: Kardex ließ verlauten, es<br />

sei ein neues Regalbediengerät<br />

für Kleinteileläger geplant. Wird<br />

dieses neue Gerät hier in Neuenstadt<br />

gefertigt werden?<br />

Vogt: Ja. Wir haben ein neues,<br />

dynamisches Regalbediengerät<br />

für Kleinteileläger entwickelt.<br />

Kleinteileläger werden im Markt<br />

für automatische Lagertechnik<br />

immer wichtiger, auch als Ergänzung<br />

zu automatischen Palettenhochregallägern.<br />

Ein Prototyp<br />

wird ab Herbst hier in Neuenstadt<br />

für die Produktionsversorgung<br />

eingesetzt. Auf der Logimat,<br />

Anfang des kommenden<br />

Jahres, wollen wir das AKL-<br />

RBG erstmals der Öffentlichkeit<br />

präsentieren.<br />

<strong>FM</strong>: <strong>Die</strong> IT-Kompetenz spielt<br />

bei der Realisierung von Logistikprojekten<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Gibt es in der neuen Konstellation<br />

auch Synergien der Soft -<br />

ware-Entwicklung?<br />

Vogt: Wir haben in der Gruppe<br />

Projektteams für verschiedene<br />

Aufgabenbereiche gebildet, unter<br />

anderem auch für die Informationstechnologien.<br />

Somit<br />

wird an den Synergien auch im<br />

Bereich IT engagiert gearbeitet.<br />

Wir werden jedoch immer auch<br />

die Zusammenarbeit mit externen<br />

IT-Partnern und Softwarehäusern<br />

pflegen, weil wir mit ihnen<br />

bisher außerordentlich gute<br />

Erfahrungen gesammelt haben.<br />

Häufig hat der Kunde bereits eine<br />

Lagerverwaltungssoftware<br />

eingeführt, die er weiter verwenden<br />

möchte, oder die branchenspezifische<br />

Besonderheiten abgedeckt.<br />

Beispielsweise legen<br />

französische Kunden explizit<br />

Wert dar<strong>auf</strong>, mit einer Softwarelösung<br />

eines französischen Partners<br />

zu arbeiten.<br />

<strong>FM</strong>: <strong>Die</strong> Kardex AG will den<br />

Konzern zum Anbieter automatischer<br />

Logistikanlagen ‚aus einer<br />

Hand‘ ausbauen. Wie soll<br />

die Koordination mit Stow und<br />

mit Kardex Remstar geregelt<br />

werden?<br />

Vogt: Wir haben einen Maßnahmenkatalog<br />

ausgearbeitet, wie<br />

wir die Integration im Konzern<br />

fördern werden. Kollegen aus<br />

den verschiedenen Divisionen<br />

arbeiten <strong>auf</strong> praktischer Ebene<br />

zusammen. Zusätzlich führen<br />

wir bereits seit der Übernahme<br />

von MLog durch Kardex Schulungsmaßnahmen<br />

durch, die die<br />

Mitarbeiter über die Produkte der<br />

anderen Gruppenmitglieder weiterbilden.<br />

In Anbetracht der kurzen<br />

Zeit, in der wir zusammen<br />

sind – es sind gerade mal vier<br />

Monate – haben wir schon viel<br />

mehr erreicht, als ich selbst erwartet<br />

habe. Bereits <strong>auf</strong> der Logimat<br />

wird sich die Gruppe mit einem<br />

gemeinsamen, großen Messestand<br />

präsentieren.<br />

Eines unterscheidet uns von vielen<br />

anderen Anbietern im Markt:<br />

Wir sind keine Händler, sondern<br />

wir definieren uns, egal ob Kardex<br />

Remstar, Stow oder MLog<br />

Logistics, als produzierende Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong> Auslastung der<br />

eigenen Fertigung ist ein wichtiges<br />

Ziel für uns.<br />

<strong>FM</strong>: Wie lange dauerte der<br />

komplette Umzug Ihres Unternehmens<br />

von Heilbronn nach<br />

Neuenstadt?<br />

Vogt: Wir hatten genügend Zeit,<br />

unseren Umzug vernünftig und<br />

detailliert zu planen und zu organisieren.<br />

Für unsere Büros samt<br />

EDV haben wir rund eine Woche<br />

benötigt. <strong>Die</strong> Neuinstallation der<br />

Produktion war <strong>auf</strong>wändiger.<br />

Wir haben neue Fertigungsanlagen<br />

erworben, aber auch schon in<br />

Besitz von MLog befindliche<br />

Maschinen nach Neuenstadt verlagert.<br />

<strong>Die</strong>ser Umzug erforderte<br />

einen Zeitraum von circa zwei<br />

Monaten. Dabei stand unsere<br />

Produktion nicht still, sondern<br />

wir verfügten über zwei Fertigungsstandorte:<br />

Während wir<br />

Fördertechnik schon in Neuenstadt<br />

herstellten, wurden in Heilbronn<br />

noch Regalbediengeräte<br />

produziert. Dass wir im vergangenen<br />

Jahr umgezogen sind, war<br />

eine glückliche Fügung: Bei der<br />

Rekordauslastung des Jahres<br />

2008 hätte uns dasselbe Projekt<br />

vor große Probleme gestellt.<br />

<strong>FM</strong>: Wie lange hat sich MLog<br />

mit diesem Gedanken getragen,<br />

und wie lange dauerte die konkrete<br />

Umsetzung?<br />

Vogt: Wir hatten bereits seit längerer<br />

Zeit Überlegungen in diese<br />

Richtung angestellt. <strong>Die</strong> Gebäude<br />

und der Grund in Heilbronn<br />

gehören dem MAN-Konzern und<br />

die Unternehmensführung wusste,<br />

dass diese veräußert werden<br />

sollten. Der Gedanke, diese Immobilie<br />

zu erwerben, wurde bald<br />

verworfen. Eine <strong>auf</strong> der ‚grünen<br />

Wiese‘ errichtete neue Fertigung<br />

stellte für unseren Produktionsleiter<br />

einen Glücksfall dar. Unsere<br />

200 Meter langen Hallen sind<br />

zum Beispiel dar<strong>auf</strong>hin ausgelegt,<br />

bis zu 45 Meter lange Regalbediengeräte<br />

an einem Stück herzustellen,<br />

ohne dass <strong>auf</strong>wändige<br />

Transporte zwischen verschiedenen<br />

Betriebszonen erforderlich<br />

sind.<br />

<strong>FM</strong>: Während in Heilbronn bis<br />

zu 80 Regalbediengeräte pro<br />

Jahr hergestellt wurden, sind es<br />

in Neuenstadt nun 150. Können<br />

Der Anlagenbauer MLog verfügt am neuen Standort Neuenstadt über 200 m lange<br />

Produktions hallen. Bis zu 45 m lange Regalbediengeräte lassen sich in einem Stück herstellen<br />

10/2010 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 11


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Sie diese Zahl an RGBs überhaupt<br />

absetzen?<br />

Vogt: Obwohl unser neues Areal<br />

nur um 15 Prozent größer ist als<br />

das alte, sind unsere Kapazitäten<br />

bedeutend größer. Unter anderem<br />

haben wir uns auch ein eigenes<br />

automatisches Lager – ein<br />

Paletten- und ein Tablarlager –<br />

gegönnt, was immer für die Optimierung<br />

der vorhandenen Flächen<br />

sorgt. Wir werden zukünftig<br />

jährlich sogar bis zu 200 Regalbediengeräte<br />

herstellen können.<br />

In diesem Jahr werden wir diese<br />

Stückzahl nicht <strong>auf</strong> dem Markt<br />

absetzen können. Persönlich bin<br />

ich jedoch überzeugt, dass wir<br />

dieses Ziel gemeinsam mit Kardex<br />

erreichen werden.<br />

<strong>FM</strong>: Sie haben viele automatische<br />

Läger für die Lebensmittelbranche<br />

und für den Pharmabereich<br />

realisiert. Ist dies die Erklärung<br />

für Ihre gute Unternehmensentwicklung?<br />

Vogt: Wir sind generell in allen<br />

Branchen tätig, die automatische<br />

Intralogistikanlagen benötigen.<br />

Aber tatsächlich liefern wir relativ<br />

viele automatische Läger an<br />

Lebensmittel- und pharmazeutische<br />

Unternehmen, die das Jahr<br />

2009 recht unbeschadet überstanden<br />

haben. Der Wettbewerb<br />

ist hier nicht ganz so<br />

stark und nicht so<br />

kompetent. Tiefkühltemperaturen<br />

stellen<br />

ganz besondere Anforderungen<br />

an den Maschinen-<br />

und Anlagenbau,<br />

die nicht jeder erfüllt.<br />

Darüber hinaus<br />

ist es erforderlich, die<br />

Prozesse in diesen<br />

Branchen zu kennen,<br />

denn es muss die Prozesssicherheit,Stichwort<br />

Rückverfolgung<br />

von Lebensmitteln,<br />

oder die Validierung<br />

im Pharmabereich,<br />

stets gewährleistet<br />

sein. Wir verfügen<br />

über beste Referenzen,<br />

auch im Ausland.<br />

12 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 10/2010<br />

Neben Rollenförderern stellt MLog viele weitere Anlagen -<br />

komponenten für die automatische Fördertechnik her<br />

<strong>FM</strong>: Welche Produkte stellen<br />

Sie außer Regalbediengeräten in<br />

Neuenstadt her?<br />

Vogt: Für Regalbediengeräte fertigen<br />

wir den gesamten Maschinenbau<br />

mit Mechanik und Elektrotechnik<br />

samt Schaltschrankbau.<br />

Alles wird vor der Auslieferung<br />

ab Werk einem Funktionstest<br />

unterzogen. Darüber hinaus<br />

stellen wir eigene Palettenfördertechnik<br />

mit Rollen- und Kettenförderern<br />

her. Zusätzlich produzieren<br />

wir in Neuenstadt alle dazugehörigenFördertechnikkomponenten<br />

wie Aufzüge, Umset-<br />

zer, Verteilerwagen sowie Elektrohängebahnen.<br />

<strong>Die</strong> Komponenten<br />

für Behälterfördertechnik<br />

beziehen wir von Partnerfirmen<br />

und statten diese mit eigener<br />

Steuerungstechnik aus. Außerdem<br />

haben wir ein eigenes Kanalfahrzeug<br />

entwickelt, da wir<br />

bei unseren Projekten immer<br />

wieder nach Kanallagertechnik<br />

gefragt werden. <strong>Die</strong>ses konnten<br />

wir bereits bei einem ersten Kunden<br />

erfolgreich einsetzen.<br />

<strong>FM</strong>: Seit Januar ist Hans-Jürgen<br />

Heitzer zum zweiten Geschäfts-<br />

Elektrohängebahnen für die flurfreie Fördertechnik werden von MLog<br />

Logistics ebenfalls am neuen Standort in Neuenstadt hergestellt<br />

führer von MLog bestellt worden.<br />

War zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits geplant, MLog zu einem<br />

Teil der Kardex-Gruppe werden<br />

zu lassen?<br />

Vogt: Da ist etwas dran. Wir benötigen<br />

einen Geschäftsführer,<br />

der die Anliegen von MLog im<br />

Konzernvorstand von Kardex in<br />

strategischer Hinsicht vertritt,<br />

und wir brauchen einen Geschäftsführer,<br />

der sich um das<br />

immer stärker anwachsende Tagesgeschäft<br />

von MLog kümmert.<br />

Unsere Aktivitäten haben sich in<br />

den letzten fünf Jahren stark ausgeweitet<br />

und wir werden weiter<br />

expandieren, auch international.<br />

Unsere Strukturen sind gewachsen,<br />

und wir haben 100 neue Mitarbeiter<br />

eingestellt. Hans-Jürgen<br />

Heitzer ist ein Logistikexperte<br />

und kennt sowohl unsere Branche<br />

als auch unser Unternehmen<br />

bestens.<br />

<strong>FM</strong>: Wird MLog weiter eigenständig<br />

am Markt <strong>auf</strong>treten können,<br />

oder entscheidet stets die<br />

Züricher Konzernspitze mit?<br />

Vogt: Wir werden zukünftig einheitlich<br />

nach außen <strong>auf</strong>treten und<br />

Kardex Mlog heißen. Sicherlich<br />

werden verschiedene Funktionen<br />

zentralisiert. Doch jede Division<br />

wird in wesentlichen Punkten ihre<br />

Freiräume behalten und eigenständig<br />

bleiben. Wir alle haben<br />

unser eigenes Know-how und<br />

unser eigenes Geschäft. In der<br />

Kardex-Gruppe sind keine Brachialmaßnahmen<br />

gefragt, sondern<br />

Kollegialität und Kooperation.<br />

Der Erwerb von MLog durch<br />

Kardex war schließlich keine unfreundliche<br />

Übernahme, sondern<br />

eine sinnvolle strategische <strong>Weichen</strong>stellung.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit in diversen<br />

Projektgruppen zeigt, dass<br />

gemeinsame Ergebnisse erzielt<br />

werden, von denen schlussendlich<br />

alle profitieren.<br />

Interview: Hans-Martin Piazza<br />

Weitere Informationen<br />

www.mlog-logistics.com


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Zählen, kommissionieren und versenden<br />

Alles an einem Platz<br />

Eine flexible Kommissionier-,<br />

Pack- und Versandstation von Bizerba<br />

besteht aus dem Bedienterminal<br />

ST, dem Last<strong>auf</strong>nehmer<br />

LA 150 und entsprechenden<br />

Drucker- und Waagenmodellen,<br />

einem Scanner, einem PC mit<br />

Touch-Flachbildschirm, Windows-Oberfläche<br />

und intuitiver<br />

Benutzerführung sowie den Softwaresystemen<br />

Wincis Counting<br />

und PSS-manuell. Dabei ist das<br />

Bedienterminal mit Touchscreen-Oberflächeselbsterklärend,<br />

ohne Handbuch verständlich<br />

und führt den Arbeiter sicher<br />

durch die einzelnen Prozessschritte.<br />

Große Buttons garantieren<br />

hohe Treffsicherheit, selbst<br />

mit Handschuhen.<br />

Der Einsatz von Wincis Counting<br />

ermöglicht durch hinterlegte Referenzgewichte<br />

dabei genaue<br />

Zählergebnisse und einen stets<br />

<strong>Die</strong> Abläufe bei der Montage vereinfachen<br />

Schritt für Schritt<br />

Das Kommissioniersystem<br />

I-Pick von SSI Schäfer bietet die<br />

Möglichkeit, ein professionelles<br />

Lager gesamt oder partiell mit<br />

Pick-by-Light zu erweitern. Dabei<br />

installiert der Anwender das<br />

System ohne EDV-Spezialkenntnisse<br />

in wenigen Stunden selbst.<br />

Das Kommissioniersystem erzielt<br />

eine Pickleistung von 600<br />

Zeilen pro Stunde und eine Effizienzsteigerung<br />

um bis zu 300<br />

Prozent.<br />

Pickwork stellt eine Erweiterung<br />

des I-pick dar, die insbesondere<br />

der Koordination von Montagearbeitsplätzen<br />

und der Bauteileoptimierung<br />

dient. Das System<br />

verknüpft ergonomische Arbeitsplätze<br />

nicht nur mit Pick-by-<br />

Light sondern führt den Mitarbeiter<br />

mit Hilfe einer Displayanleitung<br />

Schritt für Schritt durch<br />

den Arbeitsprozess. <strong>Die</strong> zu ent-<br />

aktuellen Überblick über den<br />

Materialbestand. <strong>Die</strong> Sendungen<br />

werden manuell gescannt und<br />

verwogen, die Software ermittelt<br />

<strong>auf</strong>grund der integrierten Tarife<br />

die günstigste Versandart und<br />

den geeigneten Verkehrsträger,<br />

übermittelt die Daten an ein<br />

übergeordnetes Host-System und<br />

erstellt die notwenigen Versanddokumente.<br />

Außerdem erlaubt die Software<br />

nach Unternehmensangaben je<br />

nach Ausbaustufe unter anderem<br />

die Adressverwaltung, Stammdatenpflege<br />

oder das Einlesen der<br />

Routendatei des jeweiligen Verkehrsträgers.<br />

Das eichfähige<br />

System PSS erfüllt zudem die<br />

ISO 9001/2-Normen im Versandbereich.<br />

Dazu gehört die Dokumentation<br />

aller abgewickelten<br />

Versandvorgänge.<br />

www.bizerba.com<br />

nehmenden Lagerorte der Artikel<br />

leuchten in der fest gelegten Reihenfolge<br />

<strong>auf</strong>. Bilder <strong>auf</strong> einem<br />

Display veranschaulichen an-<br />

Durch die Visualisierung wird<br />

die Fehlerquote minimiert<br />

schließend schrittweise, in welcher<br />

reihenfolge die Bauteile zu<br />

montieren sind.<br />

www.ssi-schaefer.de<br />

Vollautomatisch von Portalrobotern kommissioniert<br />

Optimierte Nutzung der Ressourcen<br />

In der zentralen Teileauslieferung<br />

(ZTA) der BMW AG in<br />

Dingolfing werden zukünftig Ersatzteile<br />

mit einer hohen Anforderungswahrscheinlichkeit<br />

aus einem Variosprinter-Lager<br />

von<br />

PSB kommissioniert.<br />

<strong>Die</strong> so genannte<br />

‚Schnelldreherzone‘<br />

ist Teil der intralogistischen<br />

Systemlösung<br />

des Shuttle-Lagers:<br />

Über zwanzig Variosprinter<br />

versorgen aus<br />

der mehrgassigen Anlage<br />

die Kommissionierarbeitsplätze<br />

mit<br />

Ersatzteilen. Deutschlandweit<br />

werden die<br />

regionalen Distributionszentren<br />

und weltweit<br />

die Importeure<br />

zentral aus Dingolfing<br />

beliefert. Doch damit<br />

nicht genug – auch etwa<br />

300 BMW-Händlerbetriebe<br />

in Süddeutschland erhalten<br />

ihre Ersatzteile direkt aus<br />

dem zentralen Teileausliefungslager.<br />

Ein wesentlicher Vorteil der Anlage<br />

ist das flexible Management<br />

in der Anpassung der Distributionsstrukturen<br />

bei wachsenden<br />

Anforderungen. Mehrere Palettierroboter<br />

entnehmen vollautomatisch<br />

artikelreine Kartons unterschiedlicher<br />

Größen aus den<br />

bereitgestellten Gitterboxen und<br />

bestücken leere Kunststofftablare.<br />

<strong>Die</strong>se Tablare werden anschließend<br />

eingelagert.<br />

Das Lager hält Stellplatzkapazitäten<br />

im fünfstelligen Bereich<br />

bereit. Im Auftragsfall erfolgt die<br />

Auslagerung <strong>auf</strong> unterschiedlichste<br />

Art und Weise: Ganze<br />

Kartons werden <strong>auf</strong> Tablaren den<br />

Palettierrobotern zugeführt und<br />

vollautomatisch von den Portalrobotern<br />

kommissioniert. Teil -<br />

entnahmen aus den Kartons werden<br />

an mehreren Kommissio-<br />

nierplätzen bearbeitet und im<br />

Anschluss in einem Behälter direkt<br />

dem Tourensorter zugeführt.<br />

Daneben können mehrere<br />

Heber versetzen die Shuttles in die<br />

entsprechende Lagerebene<br />

Kleinst<strong>auf</strong>träge in einen Transportbehälter<br />

zusammengefasst<br />

werden; die Feinverteilung erfolgt<br />

durch die bereits vorhandene<br />

Ringsorter-Anlage dieses Anbieters.<br />

In jeder Lagergasse sorgen mehrere<br />

Variosprinter für die dynamische<br />

Lagerung. Heber versetzen<br />

die Shuttles in die entsprechende<br />

Lagerebene. Durch diese<br />

Konzeption kann der Leistungsbedarf<br />

im Lager zukunftsorientiert<br />

gesteuert werden. <strong>Die</strong> Softwaresteuerung<br />

übernimmt in diesem<br />

Projekt das Lagerverwaltungssystem<br />

Selektron WMS.<br />

Im Zusammenspiel mit der Materialflusssteuerung<br />

Selektron<br />

MFC ergibt sich darüber hinaus<br />

eine optimierte Nutzung der zur<br />

Verfügung <strong>stehen</strong>den Ressourcen.<br />

Das Selektron-Scada-Modul<br />

sorgt für eine übersichtliche Visualisierung<br />

der komplexen Gesamtanlage.<br />

www.psb-gmh.de<br />

10/2010 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 13


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Klebespezialist Klebchemie M. G. Becker erweitert das Hochregallager mit Regalbau von Kocher<br />

Investition in die Lieferfähigkeit<br />

Mit dem zunehmenden Einsatz<br />

der Klebetechnologie bei<br />

industriellen und handwerklichen<br />

Anwendungen ist auch<br />

das mittelständische Unternehmen<br />

Klebchemie gefordert.<br />

Deshalb errichtete man<br />

ein Technologiezentrum mit<br />

modernen Maschinen und<br />

Forschungseinrichtungen<br />

und erweiterte das vorhandene<br />

Hochregallager, um<br />

schneller liefern zu können.<br />

Am 20. November 2009 war es<br />

soweit: <strong>Die</strong> Klebchemie M. G.<br />

Becker GmbH & Co. KG feierte<br />

die Eröffnung des neuen Technologiezentrums<br />

am Firmensitz in<br />

Weingarten im Landkreis Karlsruhe.<br />

Dort lassen sich nun die erforderlichen<br />

Versuche zur Entwicklung<br />

neuer Klebstoffe mit<br />

dem Markennamen ‚Kleiberit’<br />

auch im Beisein von Kunden mit<br />

deren Materialien durchführen.<br />

Das Technologiezentrum umfasst<br />

einen umfangreichen Maschinenpark.<br />

Investiert wurde auch in ein<br />

deutlich erweitertes Hochregallager<br />

(HRL). Für das neue Technologiezentrum,<br />

das Hochregallager,<br />

einen Mitarbeiterparkplatz<br />

sowie eine neue Zufahrtstraße,<br />

die von der Gemeinde Weingarten<br />

den Namen ‚Kleiberit Straße‘<br />

erhielt, wurden mehr als 12 Millionen<br />

Euro <strong>auf</strong>gewendet.<br />

Kleiberit-Klebstoffe sind aus<br />

vielen Bereichen unserer modernen<br />

Welt nicht mehr wegzudenken.<br />

Und doch wissen viele<br />

nicht, wo und wie sie eingesetzt<br />

werden. So sind viele Teile an<br />

Möbeln, Gebäuden, Fahrzeugen<br />

renommierter Firmen unter Verwendung<br />

dieser hochwertigen<br />

Klebstoffsysteme hergestellt.<br />

„Vor dem Einsatz der Klebstoffe<br />

14 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 10/2010<br />

Dr. Walter Höhn, Diplom -<br />

chemiker und Technischer<br />

Leiter bei Klebchemie<br />

liegt ein langer Weg durch Forschung,<br />

Entwicklung und Anwendungstechnik“,<br />

erläutert Dr.<br />

Walter Höhn, Diplomchemiker<br />

und Technischer Leiter bei Klebchemie.<br />

„Dabei müssen viele<br />

Normen, Belastungen, Tests und<br />

Beanspruchungen eingehalten<br />

respektive erfüllt werden, bevor<br />

ein Klebstoff für die Serienproduktion<br />

zugelassen wird.“<br />

<strong>Die</strong> Firma Klebchemie, die sich<br />

selbst als der Spezialist unter den<br />

Klebstoffherstellern sieht, ist seit<br />

über 60 Jahren der internationale<br />

Partner von Industrie, Handwerk<br />

und Fachhandel. Gegründet wurde<br />

das Unternehmen 1948 bei Ingolstadt,<br />

doch schon 1961 zog<br />

man nach Weingarten um. Heute<br />

beschäftigt das Unternehmen<br />

weltweit 350 Mitarbeiter. Der Exportanteil<br />

liegt bei rund 75 Prozent.<br />

Zu den 500 aktiven Produkten,<br />

die man ausschließlich am<br />

Standort Weingarten ‚made in<br />

Germany‘ entwickelt und herstellt,<br />

gehören PUR-Schmelzklebstoffe,<br />

Schmelzklebstoffe <strong>auf</strong><br />

Basis EVA, Polyolefin, Polyester<br />

und PSA, Dispersionen <strong>auf</strong> Basis<br />

PVAC, EVA, Acrylaten und PUR,<br />

1- und 2-Komponenten-PUR-<br />

Klebstoffe, Epoxide sowie<br />

Schäume und Dichtungsmassen.<br />

Eine Jahresproduktion von fast<br />

40000 t Klebstoffen und ein immer<br />

stärkerer Wunsch der Kunden<br />

nach ‚Just-in-Time‘-Belieferung<br />

machten auch die Erweiterung<br />

des vorhandenen Hoch re -<br />

Für Klebchemie in Weingarten errichtete der Stahlbauspezialist Kocher<br />

neben dem älteren Hochregallager einen weiteren, 30 m hohen Silo<br />

gal lagers von 2 400 <strong>auf</strong> 6400<br />

Stellplätze erforderlich. Das<br />

vollautomatische Hochregallager<br />

ermöglicht eine Lieferung<br />

binnen ein bis drei Tagen innerhalb<br />

Europas – je nach Entfernung.<br />

Eine Besonderheit ist, dass<br />

die Kleiberit-Klebstoffe in sehr<br />

unterschiedlichen Gebindegrößen<br />

vertrieben werden, das heißt,<br />

von der einzelnen 80-ml-Verpackung<br />

bis zum 20-t-Tankzug.<br />

Seit geraumer Zeit bestellen die<br />

Kunden auch im Internetshop unter<br />

www.kleiberit-direct.com.<br />

Sehr unterschiedlich sind auch<br />

die Ladehilfsmittel, mit denen<br />

man es bei Klebchemie zu tun<br />

hat. Dr. Höhn erklärt: „Bei uns<br />

werden neben Containern mit<br />

600 und 1000 Litern Inhalt vor<br />

allem Europaletten und die Paletten<br />

der chemischen Industrie CP<br />

1, CP 2 und CP 3 verwendet. Damit<br />

ergeben sich für die zu lagernden<br />

kompletten Ladeeinheiten<br />

(= Paletten plus Ladung) die<br />

Grundflächen 1100 x 1300, 900<br />

x 1300 und 1 250 x 1250 mm. Im<br />

alten Hochregallager dürfen die<br />

Paletten nur 1 200 mm<br />

hoch und nur 1 000 kg<br />

schwer sein, im neuen<br />

HRL bringen wir<br />

Paletten unter, die<br />

1500, 1 600 und 2000<br />

mm hoch und bis zu<br />

1500 kg schwer sind.“<br />

Mit dem alten Lager<br />

meint der Technische<br />

Leiter das 50 m lange,<br />

10 m breite und 20 m<br />

hohe HRL aus dem<br />

Jahre 1991, dessen<br />

Stahlbau nebst Dachund<br />

Wandverkleidung<br />

von dem Stuttgarter<br />

Spezialisten Kocher<br />

Regalbau GmbH errichtet<br />

wurde.


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Einbringen eines der Regalbediengeräte von<br />

oben mit Hilfe eines Mobilkrans<br />

„2007 machten wir uns daran, die<br />

vorhandene Anlage mit HRL,<br />

Kommissionierzone und Förderanlagen<br />

zu modernisieren und zu<br />

erweitern“, berichtet Dr. Höhn.<br />

Man baute die neue Zufahrtsstraße<br />

und das Kompetenzzentrum<br />

für die Entwicklungs- und Anwendungstechnik.<br />

Das be<strong>stehen</strong>de<br />

HRL wurde um 25 m verlängert,<br />

ein neues Hochregallager<br />

mit den Maßen 70 x 10 x 30 m (L<br />

x B x H) wurde errichtet und die<br />

‚Ware-zum-Mann‘-Kommissionierung<br />

erweitert. Den größten<br />

Teil der Förderanlagen ersetzte<br />

man durch neue Komponenten.<br />

„Da wir mit unseren Lieferanten<br />

in der Vergangenheit sehr zufrieden<br />

waren“, führte Dr. Höhn weiter<br />

aus, „setzten wir sie auch bei<br />

dem neuen Projekt wieder ein:<br />

Kocher für die HRL-Verlängerung<br />

und den Stahlbau für den<br />

neuen Silo sowie die Dambach<br />

Lagersysteme für die Regalbediengeräte.<br />

Dambach übernahm<br />

auch die Lieferung der Gesamtsteuerung<br />

des Systemes und die<br />

Anbindung an die übergeordnete<br />

EDV. Für die Förderanlagen hatten<br />

wir die Firma Minda Industrieanlagen<br />

be<strong>auf</strong>tragt.“ Im Juli<br />

2008 war es soweit: Das neue Lagersystem<br />

ging termingerecht<br />

und ohne besondere Vorkommnisse<br />

in Betrieb.<br />

Der neue Silo von Kocher aus<br />

warm und kalt gewalzten Profilen<br />

hat – wie das 1991er-Lager –<br />

zwei Gassen und verfügt über<br />

zwei Einfachregale und ein Doppelregal.<br />

Gelagert wird einfachtief.<br />

Um den Lagerraum besser<br />

nutzen zu können, sind die Lagerfächer<br />

unterschiedlich hoch:<br />

zwischen 1 350 und 2320 mm.<br />

Zur Sicherheit wurden Durchschubsicherungen<br />

als Einzelprofile<br />

beziehungsweise als durchl<strong>auf</strong>ende<br />

Profile montiert. Zum<br />

Lieferumfang der Stuttgarter gehörten<br />

auch zwei Bühnen. <strong>Die</strong> eine<br />

ist <strong>auf</strong> der Höhenkote 0,0, die<br />

andere in 5,05 m Höhe angeordnet.<br />

Auf beiden Bühnen wurde<br />

Fördertechnik <strong>auf</strong>gestellt, zudem<br />

sind die Bühnen auch für Befugte<br />

begehbar. Das Liefern und<br />

Montieren der Dach- und Wandverkleidung<br />

war ebenfalls Sache<br />

des Silo-Spezialisten. Ferner<br />

übernahm Kocher die Demontage<br />

der Fassade des be<strong>stehen</strong>den<br />

HRL und ersetzte sie durch 1530<br />

m² neue Trapezbleche.<br />

<strong>Die</strong> Regale bei Klebchemie sind für unter -<br />

schiedlich große Ladeeinheiten ausgelegt<br />

Momentan nimmt das Hochregallager<br />

neben Fertigwaren auch<br />

Rohmaterial <strong>auf</strong>. <strong>Die</strong>s ist aber<br />

nur eine Übergangslösung. Bei<br />

der geplanten Steigerung der<br />

Produktionsmenge wird sich zukünftig<br />

auch die Zahl der einund<br />

auszulagernden Paletten mit<br />

Fertigware erhöhen. Im HRL<br />

wird dann ausschließlich Fertigware<br />

gelagert.<br />

„<strong>Die</strong> gesamte Planung und Abwicklung<br />

des anspruchsvollen<br />

Projekts haben wir in Eigenregie<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

den Zulieferpartnern durchgeführt<br />

– und das im Wesentlichen<br />

bei l<strong>auf</strong>endem Betrieb“, betont<br />

Dr. Höhn nicht ohne Stolz. Da es<br />

<strong>auf</strong> dem Werksgelände noch<br />

Freiflächen gibt, ist davon auszugehen,<br />

dass Klebchemie sich<br />

auch in Zukunft dem dynamischen<br />

Markt anpassen und weiter<br />

investieren wird – bestimmt wieder<br />

mit viel Elan.<br />

gk<br />

Weitere Informationen<br />

www.kleiberit.com<br />

www.kocherregalbau.de<br />

www.dambach-lagersysteme.de


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Doll Fahrzeugbau AG mit automatischem Langgutlager von Stopa<br />

Gesteigerte Produktivität<br />

<strong>Die</strong> Doll Fahrzeugbau AG,<br />

Oppenau, hat im Juni 2009<br />

ein neues automatisches<br />

Langgutlager von Stopa in<br />

Betrieb genommen. Durch<br />

die Einführung der Logistikmaschine<br />

zur Lagerung von<br />

Profilstählen konnten durch<br />

entkoppelte Prozesse und minimierte<br />

Nebenzeiten deutlicheProduktivitätssteigerungen<br />

erzielt werden.<br />

Ergonomie und Wirtschaftlichkeit<br />

prägen die Abläufe rund um<br />

das von Doll betriebene Langgutlager.<br />

Beispielsweise, wenn das<br />

System angefordertes Material<br />

automatisch bereitstellt, damit<br />

der Mitarbeiter der Warenausgangsstation<br />

es nur noch mithilfe<br />

eines Krans aus der Kassette heben<br />

und <strong>auf</strong> den Zuführtisch der<br />

angegliederten Kreis- oder Bandsäge<br />

legen muss. Dipl.-Ing.,<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Holger Reichert,<br />

Bereichsleiter Materialwirtschaft<br />

und IT der Doll Fahrzeugbau AG,<br />

Oppenau: „Durch die automatische<br />

Langgutlagerung direkt am<br />

Verwendungsort entfallen Transport-<br />

und Wegezeiten.“<br />

Das von der Stopa Anlagenbau<br />

GmbH & Co. KG, Achern-Gamshurst,<br />

gelieferte Langgutlager LG<br />

B3, in dem Rund- und Flachstähle,<br />

UNP-Profile, Rechteck- und<br />

Nahtlosrohre sowie andere Profilstähle<br />

liegen, bietet einen hohen<br />

Raumnutzungsgrad sowie<br />

schnelle und wahlfreie Zugriffe<br />

<strong>auf</strong> das Material. Darüber hinaus<br />

entlastet das System die Lagerund<br />

Fertigungsmitarbeiter. Reicherts<br />

Blick wandert vom Bediener,<br />

der die Kreissäge mit Langgut<br />

versorgt, zum Transportwagen<br />

der Warenausgangsstation,<br />

der in das Lager zurückfährt.<br />

16 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 10/2010<br />

Holger Reichert, Bereichs -<br />

leiter Materialwirtschaft und<br />

IT der Doll Fahrzeugbau AG,<br />

Oppenau<br />

„Das Lager trennt die Prozesse<br />

und ermöglicht einen effizienten<br />

Materialfluss. Da wir unabhängig<br />

Mit dem neuen Langgutlager kann Doll<br />

sämtliche Aufgaben ohne Wartezeiten und<br />

Zwischenpuffer erledigen<br />

von der Bearbeitung ein- und auslagern,<br />

können wir sämtliche<br />

Aufgaben ohne Wartezeiten erledigen.<br />

Außerdem benötigen wir<br />

keine Zwischenpuffer, greifen innerhalb<br />

kürzester Zeit <strong>auf</strong> die<br />

Profilstähle zu und ersparen uns<br />

den Aufwand für die Materialsuche<br />

und -bereitstellung. Alles in<br />

allem haben wir unsere Produktivität<br />

deutlich gesteigert.“<br />

Zu den weiteren wesentlichen<br />

Entscheidungskriterien haben für<br />

Doll die realisierte Anbindung des<br />

Lagers an das eigene ERP-System,<br />

eine hohe Verfügbarkeit,<br />

Standzeit und Arbeitssicherheit<br />

sowie permanente Bestandsüberwachungen<br />

gezählt. Obendrein<br />

kann Doll <strong>auf</strong> das Sandstrahlen<br />

verzichten, das bei einer Außenlagerung<br />

unabdingbar wäre. Ein<br />

Vorteil, der die Produktivität zusätzlich<br />

erhöht.<br />

Das Langgutlager,<br />

das seinen<br />

Betrieb im Juni<br />

2009 <strong>auf</strong>genommen<br />

hat, lagert<br />

in einer Stunde<br />

durchschnittlich<br />

sechs Kassetten<br />

ein und aus. Es<br />

hat ein Stapeljochlagerersetzt,<br />

das <strong>auf</strong> die<br />

Hilfe eines Brückenkransangewiesen<br />

und nur<br />

bei Materiallängen<br />

von 14 bis<br />

16 m wirtschaftlich<br />

war. Als Alternativen<br />

zu einemLanggutlager<br />

wären eine<br />

Kombination<br />

aus Kragarmregalen<br />

und Seitenstaplern<br />

oder<br />

EXKLUSIV IN<br />

<strong>FM</strong><br />

DAS LOGISTIK-MAGAZIN<br />

Paternoster in Betracht gekommen.<br />

Eine Lösung mit Kragarmregalen<br />

hätte zu einem hohen Bedarf<br />

an Verkehrsfläche sowie zu<br />

einer relativ niedrigen Höhenbegrenzung<br />

und weniger Arbeitssicherheit<br />

geführt. Und Paternoster<br />

haben den Nachteil, bei jedem<br />

Zugriff alle Kassetten bewegen<br />

zu müssen. Überdies lässt sich<br />

das Material nur längsseitig einund<br />

auslagern.<br />

Holger Reichert: „Für Stopa haben<br />

wir uns entschieden, weil uns<br />

das Unternehmen als Komplett -<br />

anbieter sowohl ein Langgut- als<br />

auch ein Blechlager liefern konnte.<br />

Außerdem haben die geografische<br />

Nähe und die Kompetenz<br />

sowie gute Referenzen für Stopa<br />

gesprochen. Und dass man<br />

prompt und fachkundig <strong>auf</strong> Fragen,<br />

Problemstellungen und Änderungswünsche<br />

reagiert.“<br />

Hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

als Grundbedingung<br />

Das zurzeit in zwei Schichten arbeitende<br />

Langgutlager, das eine<br />

Verfügbarkeit von 98 Prozent<br />

erreicht, ist 6895 mm hoch,<br />

20800 mm lang und 7300 mm<br />

breit. In seinen acht Regalgassen<br />

findet man 214 Stellplätze. 182<br />

von ihnen sind für den Kassettentyp<br />

1 ausgelegt, dessen nutzbare<br />

Abmessungen (B x H x L) bei 600<br />

x 245 x 6.476 mm liegen. 32 weitere<br />

Plätze hat Stopa für den Kassettentyp<br />

2 reserviert, der mit 400<br />

mm Beladehöhe ein größeres Volumen<br />

besitzt. Identisch ist bei<br />

beiden Varianten die maximal<br />

zulässige Nutzlast von 3000 kg je<br />

Ladungsträger, die mögliche<br />

Aufteilung in vier Fächer und die<br />

Mindestlänge der einzulagernden<br />

Stäbe von 2000 mm. Im System<br />

l<strong>auf</strong>en gegenwärtig 168 Kassetten<br />

vom Typ 1 und 32 vom Typ 2.


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Am Bedienpult des Wareneingangs,<br />

das aus Sicherheitsgründen<br />

mit einer Totmann-Schaltung<br />

ausgerüstet ist, zeigt die Steuerung<br />

dem Mitarbeiter vor jeder<br />

Einlagerung sämtliche leeren sowie<br />

die zum Zulagern geeigneten,<br />

mit gleichem Material beladenen<br />

Kassetten an. Hat er eine Kassette<br />

ausgewählt, stellt sie der stirnseitig<br />

verfahrbare Transportwagen<br />

der Wareneingangsstation<br />

bereit. Der Wagen ist mit einer<br />

frequenzgeregelten Steuerung für<br />

sanfte Starts und Stopps ausgestattet.<br />

Eine Lichtschranke prüft,<br />

ob die vorgegebene Beladehöhe<br />

eingehalten wird. Nachdem der<br />

Bediener den Ladungsträger mit<br />

Unterstützung eines Krans und<br />

eines Magneten befüllt und ihn<br />

freigegeben hat, fährt der Wagen<br />

mit einer Geschwindigkeit von<br />

bis zu 16 Metern in der Minute in<br />

das Lager zurück.<br />

Exakte Positionierungen<br />

durch Sensorik<br />

Das stabile und robuste Regalbediengerät<br />

nutzt zum Ein- und<br />

Auslagern eine beidseitig verfahrbare<br />

Kassetten<strong>auf</strong>nahme, die<br />

Stopa mit einem frequenzgeregelten<br />

Antrieb sowie mit einer<br />

Fachbelegt- und Kassettensitz-<br />

Kontrolle versehen hat. Ein digitales<br />

Wegmesssystem garantiert<br />

exakte Längspositionierungen.<br />

Ein weiteres digitales Wegmesssystem,<br />

das absolut und lastunabhängig<br />

arbeitet, sorgt für eine<br />

präzise Höhenpositionierung und<br />

erübrigt somit das Anfahren eines<br />

Referenzpunktes. Daten fließen<br />

berührungslos und verschleißfrei<br />

über eine Lichtschranke<br />

zum Regalbediengerät,<br />

das beim Fahren Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 80 m/Min.,<br />

beim Heben und bei der Gabelfahrt<br />

von 30 m/Min. erreicht.<br />

<strong>Die</strong> Steuerung zeigt vor der Einlagerung leere sowie die mit<br />

gleichem Material beladenen Kassetten zum Zulagern an<br />

Nachschub für die Sägen lagert<br />

der ebenfalls stirnseitig verfahrbare<br />

Transportwagen der Warenausgangsstation<br />

aus, der dem<br />

Wagen des Wareneingangs entspricht.<br />

Reichert blickt dem Bediener<br />

über die Schulter, der gerade<br />

einen Entnahme<strong>auf</strong>trag auslöst.<br />

„Zum Auslagern gibt unser<br />

Mitarbeiter entweder die Nummer<br />

der gewünschten Kassette<br />

ein oder er lässt den Profilstahl<br />

anhand von Suchkriterien durch<br />

die Steuerung auswählen, die<br />

ihm alle Ladungsträger mit dem<br />

betreffenden Langgut nennt.“<br />

Material kann auch direkt von<br />

der Ein- zur Auslagerstation<br />

transportiert werden, ohne die<br />

Kassette erst in ihr Fach zurückbringen<br />

zu müssen. Außerdem ist<br />

es möglich, mehrere Auslagerungen<br />

als Liste in Auftrag zu geben<br />

Kito Europe GmbH<br />

Heerdter Lohweg 93<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 - 52 80 09 - 0<br />

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10/2010 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 17<br />

9:4


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Das Stopa-Langgutlager bietet einen hohen Raumnutzungsgrad<br />

sowie schnelle und wahlfreie Zugriffe <strong>auf</strong> das Material<br />

und sie schrittweise abarbeiten<br />

zu lassen. Rohmaterial lagert<br />

Doll, nach der Entnahme der benötigten<br />

Menge beziehungsweise<br />

Länge, wieder ein.<br />

Kommunikationsfreudiger<br />

Lagerverwaltungsrechner<br />

<strong>Die</strong> Steuerung des Langgutlagers<br />

übernimmt ein Industrie-PC mit<br />

integriertem Prozessor. Während<br />

der PC für die Bedienung und die<br />

Anzeige der Anlagenzustände bereitsteht,<br />

steuert der Prozessor die<br />

Systemkomponenten. Eine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung<br />

(USV) gewährleistet eine hohe<br />

Betriebssicherheit der Anlage.<br />

Vom 12-Zoll-TFT-Display des<br />

ergonomischen Bedienpults können<br />

die Mitarbeiter l<strong>auf</strong>end und<br />

in Klartext den Status des Regalbediengeräts<br />

ablesen und sich<br />

das Regallager und das Regalbediengerät<br />

in Dr<strong>auf</strong>sicht visualisieren<br />

lassen. Ausgelagerte Kassetten<br />

zeigt die Steuerung mit ihren<br />

Nummern und Materialübersichten<br />

an. Außerdem bildet sie<br />

die jeweilige Lagergasse grafisch<br />

ab. Dabei stellt sie freie, belegte<br />

und gesperrte Fächer dar. Ebenso<br />

leere und befüllte Ladungsträger<br />

in Abhängigkeit von ihrer Beladehöhe.<br />

Um einen kontinuierlichen<br />

Nachschub für die Maschinen<br />

und deren Auslastung zu sichern,<br />

hinterlegt Doll für jeden<br />

Profilstahl eine Mindestmenge,<br />

die das System automatisch über<br />

18 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 10/2010<br />

Soll-Ist-Vergleiche kontrolliert.<br />

Holger Reichert schaut dem Mitarbeiter<br />

zu, der routiniert seine<br />

Befehle eingibt. „Für die Bediener<br />

ist der Umgang mit dem Lager<br />

nach einer Schulung durch<br />

Stopa und einigen Tagen Praxis<br />

bald zur Routine geworden. Zumal<br />

die Menüoptionen und<br />

-funktionen den Ein- und Auslagerungsvorgängen<br />

entsprechend<br />

<strong>auf</strong>gebaut sind und sich das System<br />

intuitiv bedienen lässt.“<br />

<strong>Die</strong> Anlagensteuerung kommuniziert<br />

mit dem Lagerverwaltungsrechner,<br />

der die Bestände<br />

und Materialdaten verwaltet und<br />

durch seine permanente Inventur<br />

einen raschen Bestandsüberblick<br />

erlaubt. <strong>Die</strong> Lagerverwaltungs-<br />

software ist aber nicht nur für das<br />

Langgutlager, sondern parallel<br />

für das Blechlager zuständig, das<br />

Stopa in derselben Halle installiert<br />

hat. Zur Leistung des Unternehmens<br />

gehört auch die Schnittstelle<br />

zwischen dem Lagerverwaltungsrechner<br />

und dem ERP-<br />

System des Betreibers. Sollte<br />

einmal eine Störung <strong>auf</strong>treten,<br />

nutzt Stopa die Fernwartungs-<br />

Software ‚PC Anywhere‘ und das<br />

Modem der Steuerung, um den<br />

Fehler vom eigenen Standort aus<br />

zu analysieren und zu beheben.<br />

Mit dem Stopa-Langgutlager<br />

wählt man allein deshalb eine<br />

sehr ökonomische Lösung, weil<br />

es eine wesentlich längere L<strong>auf</strong>zeit<br />

erreicht als die angeglieder-<br />

An der Warenausgangsstation muss das Material nur noch aus<br />

der Kassette gehoben und der Säge übergeben werden<br />

Zum Auslagern wird die Kassettennummer eingegeben. Der<br />

Profilstahl kann auch durch Suchkriterien ausgewählt werden<br />

ten Maschinen. Beim Betreten<br />

des völlig eingehausten Lagers<br />

fällt ein weiterer wichtiger Punkt<br />

<strong>auf</strong>: Da die Profilstähle platzsparend<br />

<strong>auf</strong> engem Raum untergebracht<br />

sind, kommt Doll bei gleicher<br />

Materialmenge mit erheblich<br />

weniger Fläche aus. Durch<br />

eine mannlose dritte Schicht ließe<br />

sich zudem die Kapazität vergrößern.<br />

Abgesehen davon kann man<br />

beim Einsatz eines Langgutlagers,<br />

bei identischer Personalstärke,<br />

mehr Maschinen und darüber<br />

hinaus das Lager bedienen. Und<br />

das bei höherer Arbeitssicherheit.<br />

Ferner versetzt das System Doll<br />

in die Lage, die gesamte Auftragsabwicklung<br />

einfacher und<br />

genauer zu planen. Zur Wirtschaftlichkeit<br />

des Lagers trägt<br />

auch eine bessere Teilequalität<br />

bei. Sie resultiert aus einem schonenderen<br />

Materialhandling, das<br />

<strong>auf</strong> dem Verzicht <strong>auf</strong> Gabelstapler<br />

in der Fertigung beruht, sowie<br />

aus dem Wegfall von Verschmutzungen.<br />

Einen zusätzlichen ökonomischen<br />

Vorteil bringen um<br />

rund 50 Prozent verkürzte<br />

Durchl<strong>auf</strong>zeiten, weil manuelle<br />

Nebentätigkeiten <strong>auf</strong>grund der<br />

optimalen organisatorischen Abläufe<br />

entfallen.<br />

Jürgen Warmbold<br />

Weitere Informationen<br />

www.stopa.com<br />

www.doll-oppenau.de


INTERNE LOGISTIK<br />

LAGERTECHNIK<br />

Teilprozesse in die gesamte Logistikkette integrieren<br />

Wirtschaftliches Management<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung von Teilprozessen<br />

reicht in der Logistik heute<br />

nicht mehr aus. Denn wo sich<br />

Teilprozesse zur gesamten Lo-<br />

<strong>Die</strong> Logistikprozesse müssen effizient<br />

und transparent ausgelegt sein<br />

gistikkette verbinden, existiert in<br />

der Regel ein erhebliches Verbesserungspotenzial.<br />

Besonders die Beladung und<br />

Entladung von Fahrzeugen bietet<br />

Chancen zur Optimierung von<br />

Trotz leichter Bauweise stabil<br />

Für die schweren Fälle<br />

Für die Lagerung und die sichere<br />

Bereitstellung schwerer Werkstücke<br />

entwickelte Bito den<br />

Großbehälter XL im Grundmaß<br />

Der Großraumbehälter kann für<br />

verschiedene Zwecke eingesetzt werden<br />

800 x 600 mm für die effektive<br />

Lagerung großer und schwerer<br />

Teile. Der Behälter ist trotz seiner<br />

leichten Bauweise stabil und<br />

kann bis zu 200 kg Last <strong>auf</strong>neh-<br />

Logistikprozessen entlang der<br />

gesamten Supply Chain. Denn<br />

umständliches und langsames<br />

Warenhandling bremsen den<br />

zeitkritischen Routentakt<br />

eines Lkw. Falsch<br />

gesicherte Ladung ist<br />

ein Risiko <strong>auf</strong> den<br />

Straßen und beeinträchtigt<br />

oft die Qualität<br />

der transportierten<br />

Waren. <strong>Die</strong> Produkte<br />

der Westfalia Loading<br />

Systems können so-<br />

wohl die Verladung als<br />

auch die ordnungsgemäße<br />

Sicherung der<br />

Waren vereinfachen<br />

und beschleunigen. Von diesem<br />

Unternehmen werden Hilfsmittel<br />

entwickelt, um Waren aus dem<br />

Lager wirtschaftlich ans Ziel zu<br />

bringen.<br />

www.westfaliaeurope.com<br />

men. Dadurch, dass er optional<br />

mit Kufen ausgerüstet werden<br />

kann, ist eine einfache Handhabung<br />

mit Staplern gewährleistet.<br />

Im Leerzustand lässt<br />

er sich platzsparend<br />

stapeln. Klappdeckel<br />

schützen die Artikel<br />

beim Transport vor<br />

Staub.<br />

Der Großbehälter besitzt<br />

ein großes Innenvolumen<br />

und kann daher<br />

mit individuellen<br />

Einsätzen für Teile<br />

wie zum Beispiel<br />

Zahnräder ausgestattet<br />

werden. Ein weiterer<br />

Vorteil besteht darin,<br />

dass der Behälter <strong>auf</strong> Rollenbahnen<br />

läuft. Damit ist kein Umpacken<br />

vormontierter Werkstücke<br />

erforderlich.<br />

www.bito.de<br />

Vorteile aus ökonomischer und ökologischer Sicht<br />

Integrierter Umweltschutz<br />

Energieeffiziente Systeme sind<br />

der Schlüssel zur Senkung des<br />

Energieverbrauches im Lager.<br />

Hänel legt großen Wert dar<strong>auf</strong>,<br />

Das Lagersystem ist energieeffizient<br />

konzipiert<br />

die Energieeffizienz seiner automatischen<br />

Lagersysteme permanent<br />

zu optimieren. Der Rotomat<br />

funktioniert nach dem Uml<strong>auf</strong>-<br />

Modernisierung bei l<strong>auf</strong>endem Betrieb<br />

Voller Funktionsumfang<br />

Eine umfangreiche Modernisierung<br />

eines 16-gassigen Hochregallagers<br />

hat Unitechnik in<br />

Berlin-Tegel abgeschlossen. Mit<br />

71 000 Palettenstellplätzen zählt<br />

das Logistikzentrum zu den<br />

größten und modernsten Anlagen<br />

in Europa.<br />

<strong>Die</strong> heutige Betreibergesellschaft<br />

Dock 100 Logistik hat diesen<br />

Standort von einem ‚Single-<br />

User‘ in einen ‚Multi-User‘-<br />

Standort umgewandelt. <strong>Die</strong> konsequenteMehrmandantenfähigkeit<br />

war folglich eine zentrale<br />

Anforderung für die Modernisierung.<br />

Bei der Modernisierung<br />

musste während des l<strong>auf</strong>enden<br />

Betriebes der Anlage die komplette<br />

Steuerungstechnik <strong>auf</strong> den<br />

neusten Stand der Technik gebracht<br />

und das Lagerverwaltungssystem<br />

komplett ersetzt<br />

werden. <strong>Die</strong> Kommunikation er-<br />

prinzip, das bereits konstruktionsbedingt<br />

energieeffizient ist.<br />

Durch die Nutzung der Unlastwarneinrichtung<br />

wird das Gewichtsverhältnis<br />

innerhalb des<br />

Systems ausballanciert.<br />

Aus diesem Grund ist wenig<br />

Energie für eine Verfahr- beziehungsweise<br />

Uml<strong>auf</strong>bewegung<br />

nötig. Automatisch wird immer<br />

der kürzeste Verfahrweg ausgewählt.<br />

<strong>Die</strong> Mikroprozessor-<br />

Steuerungen, die sowohl mit der<br />

kundenseitigen EDV kommunizieren<br />

als auch als eigenständige<br />

Lagerverwaltungssoftware eingesetzt<br />

werden können, haben<br />

ein Energiespar-Management integriert.<br />

<strong>Die</strong>ses optimiert die<br />

Fahrwege innerhalb eines Lagerliftes<br />

und minimiert bei mehreren<br />

Liften die L<strong>auf</strong>wege durch<br />

Wegoptimierung.<br />

www.haenel.de<br />

folgt durchgängig bis zur mitfahrenden<br />

Kabine der RBGs über<br />

Profibus. <strong>Die</strong> umfangreiche Palettenfördertechnik<br />

<strong>auf</strong> 9 Ebenen<br />

wurde ursprünglich von 39 Simatic-S5-Steuerungen<br />

koordiniert.<br />

<strong>Die</strong>se Funktion übernehmen jetzt<br />

8 S7-Steuerungen.<br />

<strong>Die</strong> be<strong>stehen</strong>de Lagerverwaltung<br />

wurde vollständig vom System<br />

Uniware abgelöst. Es bietet die-<br />

Funktionen, die ein Logistikimmobilienanbieter<br />

für seine Kunden<br />

benötigt: Mehrmandantenfähigkeit,<br />

individuelle Lagerstrategien<br />

und -restriktionen, Abrechnung<br />

von Lagernutzungsgebühren,<br />

Einlesen von zum Beispiel<br />

EAN- oder NVE-Barcodes und<br />

touroptimierte Warenausgangsbereitstellung<br />

und -verladung<br />

einschließlich Torscannung und<br />

Lieferscheinerstellung.<br />

www.unitechnik.de<br />

10/2010 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 19

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