Shuttle und RBG arbeiten Hand in Hand - FM
Shuttle und RBG arbeiten Hand in Hand - FM
Shuttle und RBG arbeiten Hand in Hand - FM
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T I T E L S TO RYFranzösischer<br />
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
<strong>Shuttle</strong> <strong>und</strong> <strong>RBG</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>Hand</strong> <strong>in</strong> <strong>Hand</strong><br />
Der Textillogistikdienstleister<br />
C-Log ist e<strong>in</strong> Tochterunternehmen<br />
des französischen<br />
Textil- <strong>und</strong> Bekleidungskonzerns<br />
Beaumanoir mit<br />
Hauptsitz <strong>in</strong> Sa<strong>in</strong>t Malo. Um<br />
die Anforderungen des Mutterkonzerns<br />
<strong>und</strong> anderer externer<br />
K<strong>und</strong>en erfüllen zu<br />
können, setzt der Dienstleister<br />
C-Log auf die Automatisierung<br />
strategischer Logistikzentren.<br />
Das jüngst <strong>in</strong> Betrieb<br />
genommene vollautomatische<br />
Lager <strong>in</strong> Sa<strong>in</strong>t Malo<br />
wurde von der Gebhardt<br />
Fördertechnik GmbH, S<strong>in</strong>sheim,<br />
realisiert <strong>und</strong> zeichnet<br />
sich durch e<strong>in</strong>e bemerkenswerte<br />
Besonderheit namens<br />
Dynamic <strong>Hand</strong>over System<br />
(DHS) aus: Innerhalb e<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>zigen Lagerzone komb<strong>in</strong>iert<br />
das System zwei sche<strong>in</strong>bar<br />
gegensätzliche Technologien<br />
<strong>und</strong> nutzt sie als e<strong>in</strong> Ensemble<br />
aus Spr<strong>in</strong>ter <strong>und</strong> Gewichtheber;<strong>Shuttle</strong>-Fahrzeug<br />
<strong>und</strong> Regalbediengerät<br />
<strong>arbeiten</strong> unmittelbar zusammen.<br />
Das Projekt wurde im<br />
Juni, r<strong>und</strong> zwölf Monate<br />
nach Auftragsvergabe, übergeben.<br />
Textillogistikdienstleister C-Log mit neuartigem Automatiklager von Gebhardt<br />
Die textilen Waren treffen bei C-<br />
Log <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> Conta<strong>in</strong>ern<br />
e<strong>in</strong>. Nach der Vere<strong>in</strong>zelung der<br />
Ladung wird die Ware über Teleskopgurtförderer<br />
zu e<strong>in</strong>er Kontrollstation<br />
transportiert, wo die<br />
Kartons vermessen, gewogen<br />
<strong>und</strong> zur weiteren Steuerung <strong>in</strong><br />
der <strong>in</strong>ternen Logistik etikettiert<br />
<strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutigen Kartonnummer<br />
versehen werden.<br />
Insgesamt wurden r<strong>und</strong> 120<br />
Scanner zur Materialflusssteue-<br />
10 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2012<br />
Seltenes Bild vom ‚Dynamic <strong>Hand</strong>over System‘: E<strong>in</strong> <strong>Shuttle</strong> des<br />
Typs Storebiter OLS im Lagere<strong>in</strong>gangs bereich <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Regal -<br />
bediengerät ‚Cheetah‘, das sich sonst <strong>in</strong> der Gassenmitte aufhält<br />
rung <strong>in</strong>stalliert. Auch die Produktlabels<br />
mit vier verschiedenen<br />
Codes werden erfasst. Damit<br />
s<strong>in</strong>d Artikelnummer, Mandant,<br />
Artikelmenge <strong>und</strong> Warene<strong>in</strong>-<br />
gangsnummer bekannt. Die Kleiderkartons<br />
werden gleichzeitig<br />
e<strong>in</strong>er Plausibilitätsprüfung –<br />
kann die avisierte Menge von T-<br />
Shirts dieses Gewicht haben? –<br />
EXKLUSIV IN<br />
<strong>FM</strong><br />
DAS LOGISTIK-MAGAZIN<br />
unterzogen, um Fehllieferungen<br />
gleich im Warene<strong>in</strong>gang festzustellen<br />
<strong>und</strong> reklamieren zu können.<br />
Falls die Kartons qualitativ<br />
<strong>und</strong> größenmäßig den Erfordernissen<br />
im automatischen Lager<br />
entsprechen, auch diese Informationen<br />
s<strong>in</strong>d jetzt im System gespeichert,<br />
gelangen sie nach der<br />
Erfassung über die Fördertechnik<br />
<strong>in</strong> das automatische Kartonlager.<br />
S<strong>in</strong>d die Textilien <strong>in</strong> beschädigten<br />
Kartons angekommen, wird<br />
die Ware <strong>in</strong> neue Kartonagen umgepackt,<br />
die nun ebenfalls über<br />
den Loop <strong>in</strong> der Lagervorzone <strong>in</strong><br />
das automatische Lager transportiert<br />
werden.<br />
Bei dem automatischen Kartonlager<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />
Gebäudeteil mit 100 m Länge<br />
<strong>und</strong> knapp 13 m Höhe. Dieses<br />
Lager bietet Platz für 80 000 Kartons<br />
mit Textilien als Liegeware.<br />
Das Lager hat fünf Regalgassen<br />
Im automatischen Kartonlager beim französischen Textillogistikdienstleister C-Log <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em komb<strong>in</strong>ierten System namens DHS <strong>Shuttle</strong>-Fahrzeuge <strong>und</strong> Regalbediengeräte zusammen
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
mit jeweils e<strong>in</strong>em automatischen<br />
Regalbediengerät (<strong>RBG</strong>) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />
doppelten Lastaufnahmemittel<br />
zur beidseitigen, doppelttiefen<br />
E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslagerung. Die<br />
Vorgabe an Gebhardt Fördertechnik<br />
war es, e<strong>in</strong>e Um -<br />
schlagsleistung von 1 000 Kartons<br />
<strong>in</strong> der St<strong>und</strong>e zu realisieren<br />
– stündlich 200 E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslagerungen<br />
pro Gasse. Um diese<br />
Anzahl an Doppelspielen zu erreichen,<br />
bedurfte es weiterer<br />
Hilfsmittel: Es wurden zusätzlich<br />
zehn <strong>Shuttle</strong>-Fahrzeuge des<br />
Typs ‚Storebiter OLS‘ (OLS =<br />
One-Level-<strong>Shuttle</strong>) <strong>in</strong>tegriert.<br />
„Der von C-Log geforderte<br />
Durchsatz wäre mit e<strong>in</strong>er konventionellen<br />
<strong>RBG</strong>-Lösung nicht<br />
zu erzielen gewesen. E<strong>in</strong> <strong>Shuttle</strong>-<br />
Lager mit mehreren Fahrzeugen<br />
pro Regal hätte unseren Kostenrahmen<br />
gesprengt, um die benötigte<br />
Leistung zu generieren“, erklärt<br />
Re<strong>in</strong>hold Himmelhan, e<strong>in</strong>er<br />
von drei Geschäftsführern der<br />
Gebhardt Fördertechnik GmbH,<br />
der <strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong> das C-Log-Projekt<br />
<strong>in</strong>volviert war. „Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> haben wir uns entschlossen,<br />
zusätzlich zum automatischen<br />
Regalbediengerät pro Gasse,<br />
<strong>in</strong> jeder Regalzeile e<strong>in</strong> <strong>Shuttle</strong>-Fahrzeug<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Damit<br />
kommen auf jedes Regalbediengerät<br />
zwei <strong>Shuttle</strong>s. Der <strong>Shuttle</strong><br />
verfährt dabei unterhalb der ersten<br />
Regalebene, um die Kartons<br />
an das Regalbediengerät zu übergeben.<br />
E<strong>in</strong> weiterer <strong>Shuttle</strong> auf<br />
der anderen Seite der Gasse<br />
nimmt die beiden ausgelagerten<br />
Kartons auf, um sie zum Lager -<br />
e<strong>in</strong>- <strong>und</strong> -ausgang zu transportieren.<br />
Da die E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslagerprozesse<br />
<strong>in</strong> den Regalen vom<br />
<strong>RBG</strong> durchgeführt werden, werden<br />
Liftsysteme bei dieser Lösung<br />
nicht benötigt.“<br />
Diese <strong>in</strong>teressante Lösung zeigt<br />
mehrere Vorteile: Da der <strong>Shuttle</strong><br />
gegenüber e<strong>in</strong>em Regalbediengerät<br />
e<strong>in</strong>e um mehr als den Faktor<br />
zehn ger<strong>in</strong>gere Masse aufweist,<br />
verfügt dieser Gerätetyp<br />
über weit höhere Beschleunigungswerte<br />
sowie e<strong>in</strong>e deutlich<br />
Lagervorzone des automatischen Kartonlagers bei C-Log <strong>in</strong><br />
Sa<strong>in</strong>t Malo. Die Förderanlage führt zum Kommissionierlager<br />
höhere Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>und</strong> verbraucht<br />
obendre<strong>in</strong> wesentlich<br />
weniger Energie. Das Regalbediengerät<br />
bef<strong>in</strong>det sich zumeist<br />
im mittleren Gassenbereich; die<br />
bei e<strong>in</strong>er Länge von 100 m erheblichen<br />
Transportwegstrecken<br />
werden zumeist von e<strong>in</strong>em <strong>Shuttle</strong><br />
zurückgelegt. Das deutlich<br />
schwerere, mit zwei Lastaufnahmemitteln<br />
für die beiden Seiten<br />
der Gassen ausgestattete <strong>RBG</strong><br />
benötigt für denselben Transportweg<br />
weit mehr Energie als<br />
e<strong>in</strong> <strong>Shuttle</strong>-Fahrzeug. Es verfügt<br />
auch nicht über dieselbe Beschleunigung<br />
<strong>und</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
<strong>und</strong> wird deshalb schwerpunktmäßig<br />
zur doppelttiefen<br />
E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslagerung der Kartons<br />
<strong>in</strong> die 22 Regalebenen e<strong>in</strong>-<br />
gesetzt. Durch den begrenzten<br />
E<strong>in</strong>satz der Regalbediengeräte<br />
wird viel Energie e<strong>in</strong>gespart. Da<br />
Liftsysteme, wie sie bei re<strong>in</strong>en<br />
<strong>Shuttle</strong>-Lägern unverzichtbar<br />
s<strong>in</strong>d, wegfallen, konnte der e<strong>in</strong>gesparte<br />
Platz für zusätzliche<br />
Stellplätze <strong>in</strong> den Regalen genutzt<br />
werden.<br />
Dynamisches Kommissionier -<br />
lager mit Storebiter MLS<br />
Aus dem Kartonlager gelangen<br />
die Kartons über den Loop <strong>in</strong> der<br />
Vorzone <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e anschließende<br />
Förderstrecke <strong>in</strong> das ebenfalls<br />
100 m lange, dynamische Lager,<br />
das ebenfalls von Gebhardt implementiert<br />
wurde. Dieses zweigassige<br />
Kommissionierlager mit<br />
vier Regalreihen ist e<strong>in</strong>e Bühnen-<br />
anlage, mit drei vone<strong>in</strong>ander getrennten<br />
Ebenen von je r<strong>und</strong> 2,5<br />
m Höhe. Alle Regale s<strong>in</strong>d über<br />
die Fördertechnik mite<strong>in</strong>ander<br />
verb<strong>und</strong>en. Zwei Liftsysteme<br />
transportieren die Kartons <strong>in</strong> die<br />
zwei oberen Etagen dieses dynamischen<br />
Kommissionierlagers.<br />
Von dieser Übergabeposition ab<br />
sorgt pro Ebene <strong>und</strong> Gasse e<strong>in</strong><br />
Gebhardt-<strong>Shuttle</strong> ‚Storebiter<br />
MLS‘ für den Nachschub mit<br />
Kartons über die ganze Länge e<strong>in</strong>er<br />
Kommissioniergasse h<strong>in</strong>weg.<br />
Insgesamt werden damit <strong>in</strong> den<br />
drei Lageretagen sechs Fahrzeuge<br />
dieses Typs e<strong>in</strong>gesetzt. Die<br />
Spezifikation MLS steht dabei<br />
für Multi-Level-<strong>Shuttle</strong> <strong>und</strong> zeigt<br />
an, dass das Fahrzeug über e<strong>in</strong>e<br />
Hubvorrichtung verfügt, mit der<br />
auf e<strong>in</strong>er Bühnenetage unterschiedliche<br />
Regalebenen der e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Durchlaufregale erreicht<br />
werden.<br />
Die Picker verfügen über manuelle<br />
Kommissionierwagen mit<br />
denen sie <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er der<br />
sechs Kommissionierzonen pro<br />
Gang unterwegs s<strong>in</strong>d. Sie kommissionieren<br />
e<strong>in</strong>en vorgegebenen<br />
Artikel aus den Nachschubkartons<br />
<strong>in</strong> die sechs Lieferkartons<br />
– mit e<strong>in</strong>em Fassungsvermögen<br />
von r<strong>und</strong> 30 Textilien –<br />
auf dem Wagen. Die Picker erhalten<br />
über Dialoge auf dem<br />
Bildschirm e<strong>in</strong>es mobilen Industrie-PCs<br />
visuell unterstützte Anweisungen<br />
an welchem Entnahmeplatz,<br />
welche <strong>und</strong> wie viele<br />
Artikel <strong>in</strong> welche der sechs auf<br />
dem Kommissionierwagen bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Lieferkartons gelegt<br />
werden sollen. Auch <strong>Hand</strong>computer<br />
zur mobilen Datenerfassung<br />
werden e<strong>in</strong>gesetzt. Des<br />
Weiteren zeigen Positionsleuchten<br />
denjenigen Karton an, <strong>in</strong> den<br />
kommissioniert werden soll.<br />
Nachdem der Pickvorgang abgeschlossen<br />
ist, transportiert von<br />
den sechs Übergabeplätzen (e<strong>in</strong>em<br />
pro Kommissionierzone)<br />
e<strong>in</strong> <strong>Shuttle</strong> die fertig kommissionierten<br />
Lieferkartons zu den Liftsystemen<br />
oder, <strong>in</strong> der Erdgeschossebene,<br />
direkt zur automa-<br />
7-8/2012 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 11
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
tischen Förderanlage. Diese führt<br />
zu e<strong>in</strong>em bereits vor der Beauftragung<br />
von Gebhardt vorhandenen<br />
Versandsorter, der die Lieferpakete<br />
auf die diversen Ziele für<br />
die zu versorgenden Outlets verteilt.<br />
Dort werden mit den Kartons<br />
Paletten ‚gebaut‘, umreift<br />
<strong>und</strong> versandt.<br />
Bekanntlich ist e<strong>in</strong>e reibungslos<br />
<strong>arbeiten</strong>de IT bei der Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Steuerung e<strong>in</strong>es Logistikzentrums,<br />
noch dazu e<strong>in</strong>es automatischen<br />
Lagers, die entscheidende<br />
Voraussetzung für den Erfolg e<strong>in</strong>es<br />
Projekts. Bei C-Log <strong>in</strong> Sa<strong>in</strong>t<br />
Malo erhält das Lagerverwaltungssystem<br />
(LVS) Storeware<br />
von Gebhardt die Lieferaufträge<br />
aus dem ERP-System des Textillogistikdienstleisters.<br />
Storeware<br />
steuert sämtliche E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslager-<br />
sowie Kommissionierprozesse<br />
<strong>und</strong> die gesamte Fördertechnik<br />
im Logistikzentrum. Das<br />
Lagerverwaltungssystem übermittelt<br />
Transportaufträge an die<br />
speicherprogrammierbaren<br />
Steuerungen (SPS) auf Materialflussrechnerebene,<br />
die wiederum<br />
erledigte Aufträge an das LVS zurückmelden.<br />
Sogar noch vor der<br />
Erledigung e<strong>in</strong>es Lieferauftrags<br />
werden Zwischenmeldungen<br />
12 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2012<br />
Mittagspause im dynamischen Kommissionierlager bei C-Log:<br />
Kommissionierwagen mit sechs Kartons, <strong>in</strong> die gepickt wird.<br />
Pickanweisungen werden auf den Industrie-PC ausgegeben<br />
vom LVS an das ERP-System<br />
kommuniziert. Die IT-Ingenieure<br />
von Gebhardt hatten aufgr<strong>und</strong><br />
des neuen komb<strong>in</strong>ierten Lager-<br />
typs e<strong>in</strong>en zusätzlichen Aufwand<br />
zu bewältigen, der <strong>in</strong> der Steuerungstechnik<br />
bislang noch nicht<br />
abgebildet war. Dies bedeutete<br />
In der Vorzone des automatischen Kartonlagers beim Textillogistikdienstleister C-Log <strong>in</strong> Sa<strong>in</strong>t<br />
Malo: Lagerrechner mit der Warehouse-Management-Software Storeware von Gebhardt<br />
für die Programmierer von Gebhardt,<br />
Optimierungen des Zusammenspiels<br />
von <strong>Shuttle</strong> <strong>und</strong> Regalbediengerät<br />
zu erzielen. Es mussten<br />
Strategien gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> programmtechnisch<br />
abgebildet werden,<br />
welche Wegeoptimierung<br />
für die <strong>Shuttle</strong>s <strong>und</strong> das <strong>RBG</strong> am<br />
besten geeignet s<strong>in</strong>d, um die Leistung<br />
unter den vorgegebenen Voraussetzungen<br />
zu maximieren<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig den Energieverbrauch<br />
zu m<strong>in</strong>imieren.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel für weitere, nicht so<br />
offensichtliche Optimierungen:<br />
Um bei der doppelttiefen Lagerung<br />
im Kartonlager Umlagerungen<br />
zu vermeiden, werden <strong>in</strong> beiden<br />
h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Kartons nach Möglichkeit dieselben<br />
Artikel gelagert. E<strong>in</strong> anderes<br />
Beispiel: E<strong>in</strong> Lieferauftrag umfasst<br />
fünfzig Kleidungsstücke e<strong>in</strong>er<br />
bestimmten Artikelnummer.<br />
Aus dem Kartonlager wird e<strong>in</strong><br />
kompletter Karton mit dreißig der<br />
Textilien direkt <strong>in</strong> Richtung Versand<br />
transportiert. Die zur Lieferung<br />
noch fehlenden zwanzig<br />
Shirts werden von Pickern im dynamischen<br />
Lager kommissioniert<br />
<strong>und</strong> an den Versandsorter geschickt<br />
– oder, falls es noch nicht<br />
so weit ist, zwischengepuffert.<br />
Die von Gebhardt bei C-Log implementierte<br />
Lösung im Kartonlager<br />
stellt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Variante<br />
dar, die die automatische<br />
Lagertechnik als Ganzes bereichert.<br />
Nicht nur unterschiedliche<br />
Lagerzonen, zum e<strong>in</strong>en mit<br />
<strong>Shuttle</strong>s, zum anderen mit Regalbediengeräten,<br />
können komb<strong>in</strong>iert<br />
werden. Beide Gerätetypen<br />
können sogar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen<br />
Lager zusammen<strong>arbeiten</strong>, sodass<br />
die Stärken sowohl des <strong>Shuttle</strong>s,<br />
als auch des Regalbediengerätes<br />
bei der ‚<strong>Hand</strong>-<strong>in</strong>-<strong>Hand</strong>‘-Lösung<br />
zum Tragen kommen. Und das<br />
Wichtigste: Die Erfahrungen bei<br />
C-Log haben gezeigt, dass es<br />
funktioniert.<br />
Hans-Mart<strong>in</strong> Piazza<br />
Weitere Informationen<br />
www.gebhardt-foerdertechnik.de
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
Den Anforderungen entsprechend gehandelt<br />
Das System modernisiert<br />
Für e<strong>in</strong>en Hersteller <strong>und</strong> Großhändler<br />
mit pharmazeutischen<br />
Artikeln <strong>und</strong> Kosmetikprodukten<br />
implementierte Knapp e<strong>in</strong>e Multichannel-Lösung,<br />
die nicht nur<br />
die Auftragsabwicklung des<br />
25 000 Artikel umfassenden Sortiments<br />
des E-Commerce-Geschäftes,<br />
sondern auch das<br />
Weihnachtsgeschenkangebot<br />
(r<strong>und</strong> 2 500 Artikel) <strong>und</strong> die <strong>in</strong>ternationale<br />
Distribution von<br />
Aufträgen unterstützt.<br />
Herzstück der Automatisierungslösung<br />
s<strong>in</strong>d zwei OSR <strong>Shuttle</strong>-<br />
Systeme, die automatische Lagerung<br />
mit Ware-zur-Person-Kommissionierung<br />
an den ergonomischenPick-it-Easy-Arbeitsplätzen<br />
komb<strong>in</strong>ieren. E<strong>in</strong> OSR<br />
<strong>Shuttle</strong>-System verfügt über<br />
46 000 Stellplätze <strong>und</strong> kann Behälter<br />
bis zu 15 kg be<strong>arbeiten</strong>;<br />
das zweite System verfügt über<br />
Platz sparend <strong>und</strong> multifunktional durch <strong>in</strong>dividuelles Konzept<br />
Arbeiten à la carte<br />
Die Arbeits<strong>in</strong>sel (ABI) von Apfel<br />
besteht aus e<strong>in</strong>em Rahmengestell<br />
aus 3 mm Stahlblech mit zwei<br />
Standfüßen. Der Rahmen kann<br />
vielseitig bestückt werden, sodass<br />
er für nahezu jede Arbeits -<br />
anforderung optimale Bed<strong>in</strong>gungen<br />
bereitstellt.<br />
Mit wenig Aufwand <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Investition,<br />
die nur den Bruchteil<br />
e<strong>in</strong>es herkömmlichen Arbeitsplatzes<br />
beträgt, lässt sich e<strong>in</strong><br />
multifunktionaler Arbeitsplatz<br />
realisieren, der je nach Bedarf<br />
e<strong>in</strong>mal als Büro <strong>und</strong> das andere<br />
Mal als Werkbank, Notfallstation<br />
oder Computer-Workstation fungiert.<br />
Dabei benötigt die ABI nur e<strong>in</strong>e<br />
ger<strong>in</strong>ge Stellfläche. Mit e<strong>in</strong>er<br />
Tiefe von nur 140 mm <strong>und</strong> Breite<br />
von 1 040 bis 2 000 mm (je nach<br />
Ausführung) passt sie <strong>in</strong> jede<br />
noch so kle<strong>in</strong>e Nische, <strong>in</strong> jeden<br />
25 700 Stellplätze <strong>und</strong> bearbeitet<br />
Behälter bis zu 25 kg. Mit dem<br />
OSR <strong>Shuttle</strong>, das sich für mittelschnell-<br />
<strong>und</strong> langsamdrehende<br />
OSR <strong>Shuttle</strong>-System für die<br />
automatische Lagerung<br />
Artikel eignet, wird e<strong>in</strong> Großteil<br />
des Sortiments bearbeitet.<br />
www.knapp.com<br />
Durchgang oder an die Wand. So<br />
kann zum Beispiel die Re<strong>in</strong>igungsmasch<strong>in</strong>e<br />
direkt an ihr vorbeigefahren<br />
werden.<br />
In der Basisversion ist die Arbeits<strong>in</strong>sel<br />
mit e<strong>in</strong>em Lochblech,<br />
das e<strong>in</strong>e komb<strong>in</strong>ierte Quadrat<strong>und</strong><br />
R<strong>und</strong>lochung besitzt, ausgestattet.<br />
Daran können Zusatzmodule<br />
wie Dokumentenhalter,<br />
Druckerfach oder Schatten -<br />
boards für Werkzeuge befestigt<br />
werden. In der zweiten Ausbaustufe<br />
ist die ABI mit ausklappbarer,<br />
abschließbarer Arbeitsplatte<br />
erhältlich, dieses schützt wertvolle<br />
D<strong>in</strong>ge vor ungewolltem Zugriff<br />
<strong>und</strong> verh<strong>in</strong>dert e<strong>in</strong>e willkürliche<br />
Ablage von Gegenständen.<br />
Noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter, <strong>und</strong><br />
die ABI wird zur PC-Station mit<br />
Schreibablage, Monitorhalter<br />
<strong>und</strong> kompletter Elektrifizierung.<br />
www.apfel-gmbh.de<br />
Modifizierte Intralogistik mit hoher Dynamik<br />
Komplettes System<br />
E<strong>in</strong> System- <strong>und</strong> Serviceanbieter<br />
für polymerbasierte Lösungen <strong>in</strong><br />
den Bereichen Bau, Automotive<br />
<strong>und</strong> Industrie fertigt für die Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />
großvolumige<br />
Stoßfängerverkleidungen. Der<br />
<strong>in</strong>nerbetriebliche Transport zwischen<br />
Spritzguss über die Lackierung<br />
bis zur Just-<strong>in</strong>-timeoder<br />
Just-<strong>in</strong>-sequence-Montage<br />
erfolgt derzeit mit Gabelstaplern.<br />
Um die Logistikprozesse zu optimieren,<br />
hat sich das Unternehmen<br />
dazu entschlossen, den <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />
Materialfluss zu<br />
automatisieren <strong>und</strong> zur Pufferung<br />
der Stoßfänger zwischen<br />
den e<strong>in</strong>zelnen Fertigungsschritten<br />
e<strong>in</strong> automatisches Hochregallager<br />
zu errichten.<br />
Für die Leistungsanforderungen<br />
an das Hochregallager <strong>und</strong> die<br />
verb<strong>in</strong>dende Fördertechnik hat<br />
Hörmann Logistik e<strong>in</strong> Materialflusskonzept<br />
ausgearbeitet, das<br />
dieser hohen Dynamik <strong>in</strong> allen<br />
Situationen gerecht werden soll.<br />
Inklusive des Lagerverwaltungs<strong>und</strong><br />
-steuerungssystems wird<br />
dieses Projekt derzeit realisiert.<br />
Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt der künftigen<br />
Produktionsabläufe s<strong>in</strong>d<br />
die speziellen Ladungsträger, auf<br />
denen die Stoßfängerverkleidun-<br />
gen transportiert <strong>und</strong> gelagert<br />
werden. Um Lagerumschlag <strong>und</strong><br />
Transportaufkommen zwischen<br />
den unterschiedlichen Arbeitsbereichen<br />
(Module) reibungslos zu<br />
gewährleisten, wird e<strong>in</strong>e Elektrohängebahn<br />
EHB e<strong>in</strong>gesetzt, die<br />
<strong>in</strong> verschiedene Kreisläufe unterteilt<br />
ist.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der Prozesskette werden<br />
mittels EHB an mehreren<br />
Spritzgussmasch<strong>in</strong>en leere Ladungsträger<br />
bereitgestellt, <strong>in</strong><br />
welche die rohen Verkleidungen<br />
e<strong>in</strong>gehängt <strong>und</strong> zur Zwischenlagerung<br />
<strong>in</strong> das 12-gassige Hochregallager<br />
transportiert werden.<br />
Durch die Elektrohängebahn<br />
können die längeren Transportstrecken<br />
wirtschaftlich mit hoher<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit zurückgelegt<br />
<strong>und</strong> so der Produktionsausstoß<br />
sicher bewältigt werden.<br />
Die etwa 20 m hohen <strong>RBG</strong>s <strong>arbeiten</strong><br />
mit e<strong>in</strong>er speziellen Zieh-<br />
Durch <strong>in</strong>telligenten Energieausgleich können die RGBs bis zu<br />
25 Prozent des Energieverbrauchs e<strong>in</strong>sparen<br />
vorrichtung zur Lastaufnahme,<br />
die den Ladungsträger am vorgesehen<br />
Stellplatz im Hochregallager<br />
e<strong>in</strong>- <strong>und</strong> auslagert. Vorteil der<br />
Ziehvorrichtung ist die ger<strong>in</strong>ge<br />
Regalhöhe, da der Freiraum für<br />
die Technik nur wenige Millimeter<br />
betragen muss.<br />
www.hoermann-logistik.de<br />
7-8/2012 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 13
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
Lehrmittelverlag Betzold nimmt neues, durch Pierau geplantes Versandgebäude <strong>in</strong> Betrieb<br />
Nachschub für die ABC-Schützen<br />
Die Arnulf Betzold GmbH<br />
mit Hauptsitz <strong>in</strong> Ellwangen –<br />
im Osten Baden-Württembergs<br />
gelegen – hat e<strong>in</strong> neues<br />
Versandgebäude für Lehrmittel<br />
<strong>in</strong> Betrieb genommen.<br />
Für die Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />
zeichneten die Hamburger<br />
Logistikexperten von<br />
Pierau Planung verantwortlich.<br />
Zu dem 2009 – ebenfalls<br />
von der Pierau Unternehmensberatung<br />
GmbH – geplanten<br />
Vorratslager <strong>in</strong> der<br />
Alfred-Nobel-Straße gesellt<br />
sich nun e<strong>in</strong> modernes <strong>und</strong><br />
fortschrittliches Versandgebäude.<br />
Im Juni 2010 begann<br />
die Planung. Der Startschuss<br />
für den Versand vom neuen<br />
Standort aus fiel am 6. Januar<br />
2012.<br />
In e<strong>in</strong>er Rekordzeit von weniger<br />
als zwei Wochen zog das Versandhaus<br />
mit der gesamten Regaltechnik,<br />
der Versandtransportanlage<br />
<strong>und</strong> dem Warenbestand<br />
um. Am 21. Dezember 2011 wurde<br />
der Versand am alten Standort<br />
<strong>in</strong> der Wilhelm-Maybach-Straße<br />
um genau 15:00 Uhr e<strong>in</strong>gestellt<br />
<strong>und</strong> nur 15 Tage später um Punkt<br />
10:00 Uhr konnte im neuen Versandhaus<br />
<strong>in</strong> der Alfred-Nobel-<br />
Straße der erste Auftrag bearbeitet<br />
werden.<br />
Zum H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>: Der Arnulf<br />
Betzold GmbH Lehrmittelverlag<br />
ist e<strong>in</strong> Spezialversender für Lehrmittel,<br />
Schulausstattung <strong>und</strong> Bildungsmedien.<br />
Das Sortiment von<br />
circa 40 000 Artikeln, davon<br />
10000 ständig am Lager <strong>und</strong><br />
30000 im Streckengeschäft, wird<br />
über Katalog <strong>und</strong> eigene Webshops<br />
vertrieben. Bekanntermaßen<br />
ist e<strong>in</strong>e schnelle Lieferung<br />
für Versandhausk<strong>und</strong>en sehr<br />
14 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2012<br />
Das neue Versandgebäude von Betzold ist seit Anfang dieses<br />
Jahres <strong>in</strong> Betrieb. Die Gr<strong>und</strong>fläche des Neubaus beträgt 3250 m²<br />
wichtig. E<strong>in</strong>er Umfrage zufolge<br />
bewerten 88 Prozent der Betzold-<br />
K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>e schnelle Lieferung<br />
als wichtig bis sehr wichtig.<br />
Nach dem Motto ‚Heute bestellt,<br />
morgen zur Post!‘ liefert Betzold<br />
daher serviceorientiert <strong>in</strong>nerhalb<br />
von 24 St<strong>und</strong>en bei über 90 Prozent<br />
der Paketbestellungen – e<strong>in</strong><br />
hoher Anspruch an die Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> die Abwicklung <strong>in</strong><br />
dem neuen Versandgebäude.<br />
Nachdem das ursprüngliche Lo-<br />
gistikgebäude aus dem Jahr 2000<br />
die stetig wachsende Zahl von<br />
Bestellungen nicht mehr bewältigen<br />
konnte, erweiterte Arnulf<br />
Betzold die eigene Abwicklung<br />
zunächst 2006 durch E<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>er zweistufigen Karton-Direktkommissionierung<br />
mit teilautomatisierten<br />
Prozessen <strong>und</strong><br />
neuer Lagertechnik. Auch hier<br />
übernahm Pierau Planung bereits<br />
die Konzeption <strong>und</strong> Realisierung.<br />
Im Jahr 2009 folgte der be-<br />
EXKLUSIV IN<br />
sagte Bau des Vorratslagers mit<br />
e<strong>in</strong>em vollautomatischen Paletten-Hochregallager,<br />
das durch<br />
e<strong>in</strong> erweitertes Versand- <strong>und</strong> Lagersystem<br />
ergänzt wurde. Aktuell<br />
plant Pierau Planung für Betzold<br />
e<strong>in</strong>e neue Retourenabwicklung,<br />
die noch <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong><br />
Betrieb genommen wird.<br />
Anfang 2012 fand nun die Expansion<br />
mit e<strong>in</strong>em neuen Versandgebäude<br />
ihren vorläufigen<br />
Höhepunkt. Die Gr<strong>und</strong>fläche des<br />
Neubaus beträgt 3 250 m², die gesamte<br />
Geschossfläche beläuft<br />
sich auf 10 500 m². Im Erdgeschoss<br />
bef<strong>in</strong>det sich die zweistufigeKarton-Direkt-Kommissionierung.<br />
Pro Schicht werden bis<br />
zu 2000 bearbeitet. Die Warenausgänge<br />
werden direkt auf<br />
Lkws verladen. Auch bei der Entsorgung<br />
wurde vorgesorgt, <strong>in</strong>dem<br />
die Altkartonage-Entsorgung<br />
zentral <strong>in</strong>tegriert wurde. E<strong>in</strong>en<br />
kurzen Weg nimmt zudem<br />
die Nachschubversorgung, die<br />
über Transportbänder direkt <strong>in</strong><br />
Modular aufgebaute Retourenstelle, wie sie von Pierau Planung, Hamburg, für den<br />
Lehrmittelverlag Arnulf Betzold GmbH <strong>in</strong> Ellwangen konzipiert wurde<br />
<strong>FM</strong><br />
DAS LOGISTIK-MAGAZIN
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
das Kommissionierlager erfolgt.<br />
Insgesamt verfügt das Karton -<br />
lager über 12 000 Lagerplätze.<br />
E<strong>in</strong> Stockwerk höher bef<strong>in</strong>det<br />
sich das Kommissionierlager, <strong>in</strong><br />
dem über 20000 Artikel als Palettenware<br />
pro Schicht direkt<br />
kommissioniert werden. Kartons<br />
<strong>und</strong> Kartonagen werden mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>es Kartonaufrichters automatisch<br />
aufgestellt.<br />
Für das neue Versandgebäude<br />
wird als weiteres Highlight e<strong>in</strong><br />
neues Retourenkonzept erstellt.<br />
Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />
Konstruktion aus e<strong>in</strong>zelnen Systembauste<strong>in</strong>en.<br />
Die Retourenbearbeitung<br />
basiert auf den drei<br />
Modulen ‚Process<strong>in</strong>g‘ (Bearbeitung),<br />
‚Sortation‘ <strong>und</strong> ‚Rework‘<br />
(Nachbehandlung) mit dem Ziel,<br />
die E<strong>in</strong>zelkomponenten zu e<strong>in</strong>em<br />
so genannten ‚<strong>in</strong>telligenten Retourensystem‘<br />
zu komb<strong>in</strong>ieren.<br />
Das Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zip lautet: wei-<br />
Anlagenlayout: In der leistungsfähigen Versandhalle können<br />
bis zu 2 000 Sendungen pro Schicht abgewickelt werden<br />
testgehende Reduzierung von<br />
<strong>Hand</strong>l<strong>in</strong>gstufen.<br />
Bereits am Process<strong>in</strong>g-Arbeitsplatz<br />
können erste Rework-Arbeiten<br />
durchgeführt <strong>und</strong> die Artikel<br />
f<strong>in</strong>al sortiert werden mit dem<br />
Vorteil, dass unnötige Sortier-<br />
Geht nicht, gibt’s bei uns nicht! Da ist die<br />
Hebetechnik von STAHL CraneSystems<br />
genau die richtige. Robust, langlebig,<br />
immer modern <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach zu handhaben.<br />
In unserer Firmengeschichte haben sich<br />
diese Produkte schon immer bewährt.<br />
Egal ob es um Sonderlösungen, Umrüstung<br />
oder Modernisierung geht.<br />
Bernd Vorbeck, Geschäftsführer<br />
Thofehrn, Partner of STAHL CraneSystems<br />
<strong>und</strong> Umlagervorgänge vermieden<br />
werden. An den Rework-Arbeitsplätzen<br />
erfolgt die Aufarbeitung<br />
<strong>in</strong>dividuell nach Marken beziehungsweise<br />
Produktkategorien.<br />
Das System aus e<strong>in</strong>zelnen eigenständigen<br />
Arbeitsplätzen ist voll<br />
skalierbar. Die e<strong>in</strong>zelnen Module<br />
werden durch e<strong>in</strong>fache Fördertechnik<br />
mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en.<br />
So ist das Gesamtsystem äußerst<br />
flexibel <strong>und</strong> kann bedarfsgerecht<br />
schrittweise erweitert werden<br />
<strong>und</strong> – je nach Ausbaustufe – als<br />
Kle<strong>in</strong>anwendung um die 1 000<br />
Retourenstücke pro Tag bis h<strong>in</strong><br />
zu 20 000 Retouren abwickeln.<br />
Die Retourenstelle ist an e<strong>in</strong>en<br />
Webshop für Zweite-Wahl-Retouren<br />
angeb<strong>und</strong>en. Der Rückläuferversand<br />
kann aus der Retourenstelle<br />
oder aus dem Retourenlager<br />
aus Mischboxen kommissioniert<br />
werden, ohne dass jedes<br />
Mal e<strong>in</strong> aufwändiger Rücktransport<br />
der Retouren <strong>in</strong> das Kommissionierlager<br />
notwendig wäre.<br />
fm<br />
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STAHL CraneSystems ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational führender Hersteller von Hebetechnik <strong>und</strong><br />
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INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
Armaturenhersteller Dornbracht realisiert Intralogistiklogistik mit PSB Intralogistics<br />
AKL mit flexiblen Strukturen<br />
Für se<strong>in</strong>e modulare Fabrik<br />
hat der Bad- <strong>und</strong> KüchenarmaturenherstellerDornbracht,<br />
Iserlohn, geme<strong>in</strong>sam<br />
mit PSB Intralogistics, Pirmasens,<br />
e<strong>in</strong>e flexible <strong>in</strong>tralogistische<br />
Gesamtlösung entwickelt,<br />
<strong>in</strong> deren Mittelpunkt<br />
zwei automatische Kle<strong>in</strong>teilelager<br />
stehen. Durch das neue<br />
Konzept s<strong>in</strong>d Strukturen geschaffen<br />
worden, die sich<br />
schnell an wechselnde Gegebenheiten<br />
anpassen lassen.<br />
Basis für das so genannte Strukturgebermodell<br />
der Aloys F.<br />
Dornbracht GmbH & Co. KG,<br />
Iserlohn, die zu den <strong>in</strong>ternational<br />
führenden Produzenten hochwertiger<br />
Design-Armaturen <strong>und</strong><br />
-Accessoires zählt, ist die physikalische<br />
<strong>und</strong> organisatorische<br />
Trennung e<strong>in</strong>zelner Bereiche<br />
nach Funktionen, Daten <strong>und</strong> Prozessen.<br />
Als Ergebnis verzeichnet<br />
der Hersteller e<strong>in</strong>e hohe Wandlungsfähigkeit<br />
se<strong>in</strong>er Fabrik, e<strong>in</strong>schließlich<br />
der Intralogistik.<br />
E<strong>in</strong>es der zwei automatischen<br />
Kle<strong>in</strong>teilelager für Behälter <strong>und</strong><br />
Tablare, die beide von der PSB<br />
Intralogistics GmbH aus Pirmasens,<br />
geliefert worden s<strong>in</strong>d, nutzt<br />
der Betreiber im Bereich se<strong>in</strong>er<br />
Montageversorgungslogistik. In<br />
fünf Gassen mit e<strong>in</strong>fachtiefer Lagerung<br />
fährt jeweils e<strong>in</strong> Regalbediengerät<br />
‚PSB Spr<strong>in</strong>ter‘.<br />
PSB hat das r<strong>und</strong> 14 m hohe <strong>und</strong><br />
31,5 m lange AKL für e<strong>in</strong>e maximale<br />
Umschlagleistung von 550<br />
Doppelspielen <strong>in</strong> der St<strong>und</strong>e<br />
ausgelegt. In etwa 26000 Lagerfächern<br />
mit Gr<strong>und</strong>maßen von<br />
600 x 400 m stehen Stapelbehälter<br />
<strong>in</strong> Höhen von 68 <strong>und</strong> 285 mm,<br />
die beladen bis zu 40 kg wiegen<br />
dürfen. Kle<strong>in</strong>ere Kästen, die die<br />
16 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2012<br />
Matthias Dornbracht,<br />
geschäftsführender Gesell -<br />
schafter der Dornbracht<br />
GmbH & Co. KG, Iserlohn<br />
Fächer nicht komplett ausfüllen<br />
würden, stellt Dornbracht auf Tablare.<br />
Das AKL puffert Rohmaterial<br />
aus der eigenen Fertigung,<br />
beispielsweise aus der Galvanik,<br />
Poliererei <strong>und</strong> Schleiferei. H<strong>in</strong>zu<br />
kommen Kaufteile, wie Schrauben<br />
<strong>und</strong> Rosetten für Armaturen.<br />
Zurzeit lagert der Betreiber hier<br />
nur ganze Behälter aus.<br />
Matthias Dornbracht, Mit<strong>in</strong>haber<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er der drei Geschäftsführer<br />
des Unternehmens: „Wir<br />
montieren unsere Produkte aus<br />
circa 25 000 E<strong>in</strong>zelteilen <strong>in</strong> Losgrößen<br />
von monatlich 20 bis 30<br />
Stück. Damit verb<strong>und</strong>en ist e<strong>in</strong><br />
hoher logistischer Aufwand, der<br />
sich nur mit e<strong>in</strong>em AKL bewälti-<br />
Automatisches Kle<strong>in</strong>teilelager mit Regalbediengeräten von<br />
PSB beim Iserlohner Armaturenhersteller Dornbracht<br />
gen lässt.“ Das automatische<br />
Kle<strong>in</strong>teilelager verb<strong>in</strong>det den<br />
Warene<strong>in</strong>gang <strong>und</strong> Warenausgang<br />
sowie die Produktion <strong>und</strong><br />
Montage mite<strong>in</strong>ander. Fehler<br />
schließt dabei die Software ‚PSB<br />
Selektron‘ aus, die die Artikel jeweils<br />
über die Behälterbarcodes<br />
korrekt zusammenführt. Bei manuellen<br />
Abläufen wäre dagegen<br />
e<strong>in</strong>e Verwechslungsgefahr gegeben,<br />
da viele der Komponenten<br />
gleichartig aussehen.<br />
Aus dem zweiten AKL, das PSB<br />
für langsam drehende Teile <strong>in</strong><br />
Halle 4B des Werkes <strong>in</strong>stalliert<br />
hat, beliefert der Betreiber die<br />
dort angesiedelte Montage.<br />
Kommissioniert wird manuell<br />
via Pick-by-Light aus 60 Durchlaufkanälen.<br />
In der r<strong>und</strong> 30 m<br />
langen Gasse des etwa 5,4 m hohen<br />
Tablar- <strong>und</strong> Behälterlagers<br />
erreicht das Regalbediengerät<br />
‚Spr<strong>in</strong>ter‘ e<strong>in</strong>e Umschlagleistung<br />
von bis zu 108 Doppelspielen je<br />
St<strong>und</strong>e. Dieses AKL verfügt über<br />
circa 1 500 Fächer im Gr<strong>und</strong>maß<br />
von 600 x 400 mm. Es ist e<strong>in</strong>schließlich<br />
Mechanik, Steuerung<br />
<strong>und</strong> Software modular <strong>und</strong> damit,<br />
konträr zum starren Lagerblock<br />
<strong>in</strong> der Montageversorgungslogistik,<br />
komplett nach<br />
dem Strukturgebermodell ausgelegt.<br />
Insofern wäre es beispielsweise<br />
möglich, das AKL <strong>in</strong> andere<br />
Hallen umzuziehen.<br />
Matthias Dornbracht: „Durch<br />
unsere komplexen Endprodukte,<br />
von denen wir im Bereich der<br />
Langsam dre her jährlich unge -<br />
fähr 2500 <strong>in</strong> Los größen von e<strong>in</strong>s<br />
bis fünf fertigen, kommen wir<br />
hier auf fast 20000 Lagerteile.<br />
Angesichts dieser Artikelvielfalt,<br />
die sogar noch wächst, müssen<br />
wir die Abläufe für Schnell- <strong>und</strong><br />
Langsamdreher aus ökonomischen<br />
Gründen trennen <strong>und</strong> ha-
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
Das Regalbediengerät ‚Spr<strong>in</strong>ter‘ erreicht bei Dornbracht e<strong>in</strong>e<br />
Umschlagleistung von bis zu 108 Doppelspielen je St<strong>und</strong>e<br />
ben daher ergänzend <strong>in</strong> das zweite<br />
AKL <strong>in</strong>vestiert.“<br />
Das automatische Kle<strong>in</strong>teilelager<br />
für Langsamdreher ist im März<br />
2010 <strong>in</strong> Betrieb gegangen, das der<br />
Montageversorgungslogistik Ende<br />
2010. Dornbracht: „Unsere Facility-Manager<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Team von<br />
PSB haben auf Basis des Strukturgebermodells<br />
geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e<br />
Logistiklösung entwickelt. Wie<br />
zügig das geht, hat man bei der<br />
Realisierung des Lagers für Lang-<br />
samdreher gesehen. Es ist <strong>in</strong> der<br />
Hälfte der üblichen Zeit fertiggestellt<br />
worden. Vom Planungsbeg<strong>in</strong>n<br />
bis zur Nutzung s<strong>in</strong>d bloß<br />
vier Monate vergangen.“ Dazu<br />
hat beigetragen, dass PSB bereits<br />
während der Planungsphase mit<br />
der Installation begonnen hat. Bei<br />
der Inbetriebnahme ist das System<br />
auf Knopfdruck voll funktionsfähig<br />
gewesen.<br />
„Bei der Wahl des Lieferanten haben<br />
letztlich nicht nur technische<br />
Manuelle Kommissionierzone mit 60 Durchlaufkanälen <strong>und</strong><br />
optischen Hilfen nach dem Pick-to-Light-Pr<strong>in</strong>zip<br />
<strong>und</strong> wirtschaftliche Fakten den<br />
Ausschlag gegeben. Wichtig war,<br />
dass PSB Intralogistics unsere<br />
Philosophie verstanden hat. Außerdem<br />
ist das Unternehmen aufgr<strong>und</strong><br />
se<strong>in</strong>es breiten Produktspektrums<br />
nicht <strong>in</strong> die Verlegenheit gekommen,<br />
e<strong>in</strong>e Standardlösung anbieten<br />
zu müssen <strong>und</strong> konnte die<br />
Läger durch se<strong>in</strong>e hohe Fertigungstiefe,<br />
die vom Anlagenbau<br />
bis zur Informationstechnik<br />
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7-8/2012 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 17
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
Schneider-Drehteile setzt auf automatisches Langgutlagersystem Unitop von Kasto<br />
Langgutlager stärkt Drehteileproduktion<br />
E<strong>in</strong> automatisches Kassetten-<br />
Lagersystem des Typs ‚Unitop‘,<br />
geliefert von der Kasto<br />
Masch<strong>in</strong>enbau GmbH & Co.<br />
KG aus Achern, unterstützt<br />
bei Schneider-Drehteile <strong>in</strong><br />
Gutach im Breisgau sowohl<br />
die Materialverfügbarkeit als<br />
auch die qualitätsorientierte<br />
Drehteileproduktion <strong>und</strong><br />
nicht zuletzt die Lieferfähigkeit<br />
nachhaltig.<br />
Die fortschreitende Globalisierung<br />
bei der Herstellung mechanischer<br />
Komponenten <strong>und</strong> Baugruppen<br />
stellt für klassische mittelständischeZulieferunternehmen<br />
e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />
dar. Doch muss man sich der<br />
landläufig verbreiteten Me<strong>in</strong>ung,<br />
dass zum Beispiel Dreh- <strong>und</strong><br />
Frästeile <strong>in</strong> den europäischen<br />
Hochlohnländern nicht mehr<br />
wirtschaftlich zu fertigen s<strong>in</strong>d,<br />
nicht anschließen. Denn sobald<br />
die mechanischen Komponenten<br />
<strong>und</strong> Baugruppen das Wort ‚Präzision‘<br />
<strong>in</strong> ihrer Bezeichnung tragen,<br />
trennt sich sehr schnell die<br />
Spreu vom Weizen. Bestes Beispiel<br />
dafür ist das Schwarzwälder<br />
Technologieunternehmen Thomas<br />
Schneider Präzisionsdrehteile<br />
<strong>in</strong> Gutach, das mit e<strong>in</strong>em<br />
Masch<strong>in</strong>enpark von über 85<br />
CNC-gesteuerten Drehmasch<strong>in</strong>en,<br />
Bearbeitungszentren,<br />
Schleifmasch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Rolliermasch<strong>in</strong>en<br />
zu den größeren Zulieferern<br />
zählt. Im Jahr 1952 vom<br />
Senior Friedrich Schneider als<br />
Drehteile-Hersteller gegründet,<br />
hat sich e<strong>in</strong> Spezialist für hochwertige<br />
Präzisions-Dreh- <strong>und</strong><br />
Frästeile entwickelt. Mit über 80<br />
Fachkräften werden heute Langdrehteile<br />
bis zu e<strong>in</strong>em Durch-<br />
18 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2012<br />
messer von 38 mm <strong>und</strong> Längen<br />
bis 1000 mm, Dreh- <strong>und</strong> Frästeile<br />
bis zu e<strong>in</strong>em Durchmesser von<br />
60 mm <strong>und</strong> schließlich auch<br />
komplette Baugruppen produziert.<br />
Zur Verarbeitung kommen<br />
alle Stahl-, Edelstahl-, Alum<strong>in</strong>ium-,<br />
Kunststoff, Kupfer- <strong>und</strong><br />
Mess<strong>in</strong>gwerkstoffqualitäten. Außerdem<br />
stehen auf Zuruf leistungsfähige<br />
Partner für die Wärme-<br />
<strong>und</strong> Oberflächen-Behandlung<br />
parat, sodass man <strong>in</strong> der Lage<br />
ist, die K<strong>und</strong>en aus e<strong>in</strong>er <strong>Hand</strong><br />
mit e<strong>in</strong>baufertigen Komponenten<br />
<strong>und</strong> Baugruppen beliefern zu<br />
können. Soweit so gut – doch<br />
dies können andere Zulieferer<br />
heute auch. Deshalb geht Thomas<br />
Schneider Präzisionsdrehteile<br />
noch e<strong>in</strong>ige Schritte weiter,<br />
etwa die Qualitätssicherung, die<br />
Produktionsautomatisierung, die<br />
Prozesssicherheit <strong>und</strong> die Lieferfähigkeit<br />
betreffend, <strong>und</strong> hebt<br />
sich damit von der grauen Masse<br />
des herkömmlichen Zulieferwesens<br />
ab.<br />
Automatiklager beseitigt<br />
mehr als nur Engpässe<br />
Folgerichtig wird sukzessive <strong>in</strong><br />
neue Technologien, Masch<strong>in</strong>en,<br />
Gebäude <strong>und</strong> Personal <strong>in</strong>vestiert.<br />
Längst hat man auch erkannt,<br />
dass es mit dem Investment <strong>in</strong><br />
Masch<strong>in</strong>en sowie Fachpersonal<br />
alle<strong>in</strong> nicht getan ist, sondern<br />
dass die Peripherie um die Masch<strong>in</strong>en<br />
herum entscheidenden<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die Produktivität<br />
hat. Da auch die K<strong>und</strong>enwünsche,<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Lieferfähigkeit,<br />
reproduzierbarer Qualität<br />
<strong>und</strong> Flexibilität <strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>-,<br />
Mittel-, Chargen- <strong>und</strong> Großserienfertigung,<br />
ke<strong>in</strong>e Kompromisse<br />
mehr zulassen, fiel der Entschluss,<br />
das Lager- <strong>und</strong> Materialflusswesen<br />
auf e<strong>in</strong>e neue Basis<br />
EXKLUSIV IN<br />
zu stellen <strong>und</strong> gleichzeitig Engpässe<br />
im Materiallager sowie <strong>in</strong><br />
der Verfügbarkeit zu beseitigen.<br />
Die Lösung fand sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
automatischen Langgutlagersystem<br />
von der Kasto Masch<strong>in</strong>enbau<br />
GmbH & Co. KG, Achern. Die<br />
Wahl fiel auf e<strong>in</strong> so genanntes<br />
Überfahrlager vom Typ Unitop<br />
3.0. Firmenchef Thomas Schneider:<br />
„Der positive Geschäftsgang<br />
veranlasste uns dazu, das konventionelle<br />
Lager <strong>und</strong> den damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Platz- <strong>und</strong> Verkehrsflächenbedarf<br />
auf den Prüfstand<br />
zu stellen. Zumal wir aus<br />
Qualitätsgründen immer wieder<br />
größere Mengen von e<strong>in</strong>er Materialcharge<br />
– <strong>und</strong> wegen der Lieferfähigkeit<br />
auch von speziellen<br />
Materialien e<strong>in</strong>e zunehmende<br />
Materialvielfalt zu verzeichnen<br />
hatten <strong>und</strong> haben. In enger Zusammenarbeit<br />
mit Kasto entschieden<br />
wir uns deshalb zum<br />
Bei Schneider-Drehteile: Komplettansicht des kompakten Unitop-Langgutlagers <strong>in</strong><br />
Blockbauweise mit oben fahrendem Regalbediengerät <strong>und</strong> den Lagerkassetten<br />
<strong>FM</strong><br />
DAS LOGISTIK-MAGAZIN
INTERNE LOGISTIK<br />
LAGERTECHNIK<br />
E<strong>in</strong>e auf dem Wagen aus der Längsstation ausgefahrene<br />
Kassette zum Be- <strong>und</strong> Entladen oder Kommissionieren auf<br />
dem Wagen oder zur Aufnahme durch den Hallenkran<br />
Bau e<strong>in</strong>er neuen Lagerhalle mit<br />
<strong>in</strong>tegriertem Automatik-Langgutlager.“<br />
Der Typ Langgutlager<br />
Unitop zeichnet sich durch e<strong>in</strong>e<br />
modulare <strong>und</strong> dabei sehr kompakte<br />
Bauweise mit oben auf<br />
dem Regalblock verfahrenden<br />
Regalbediengerät aus. Das Regalbediengerät<br />
ist für das komplette<br />
<strong>Hand</strong>l<strong>in</strong>g von Materialkassetten<br />
zuständig. Im Fall von<br />
Thomas Schneider Präzisionsdrehteile<br />
wurde die Traglastversion<br />
3.0, das s<strong>in</strong>d 3 t Nutzlast pro<br />
Kassette, gewählt <strong>und</strong> dementsprechend<br />
auch das Regalbediengerät<br />
ausgeführt.<br />
Flexibilität durch<br />
pragmatisches Lagerkonzept<br />
E<strong>in</strong>e Besonderheit beim Lagersystem<br />
für Schneider liegt dar<strong>in</strong>,<br />
dass zwei verschiedene Kassetten<br />
zum E<strong>in</strong>satz kommen, um<br />
nicht nur verschiedene Stangenmaterialien<br />
<strong>in</strong> Langgutkassetten,<br />
sondern zum Beispiel im oberen<br />
Lagerbereich auf zwei Lagerebenen<br />
auch <strong>in</strong> Holzkisten gelieferte<br />
Materialien <strong>in</strong> Kassetten flexibel<br />
lagern zu können. Demnach haben<br />
die beiden Kassetten vari -<br />
anten die nutzbaren Abmessun -<br />
gen 6800 x 440 x 240 mm (L x B<br />
x H Typ 1) beziehungsweise<br />
6800 x 440 x 360 mm (L x B x H<br />
Typ 2). Vom Typ 1 s<strong>in</strong>d 237 Stück<br />
<strong>und</strong> vom Typ 2 s<strong>in</strong>d 48 Stück im<br />
E<strong>in</strong>satz. Der ganze Lagerbock<br />
für die <strong>in</strong>sgesamt 285 Kassetten<br />
plus die Längsstation mit e<strong>in</strong><strong>und</strong><br />
ausfahrendem Kassettenwa -<br />
gen hat die Abmessungen 8 085 x<br />
17600 x 8 935 mm (H x L x B ohneLängsstation-Ausfahrbereich).<br />
Die erwähnte kompakte<br />
Bauweise, mit dem oben fahrenden<br />
Regalbediengerät, br<strong>in</strong>gt<br />
kurze Hub- <strong>und</strong> Verfahrwege mit<br />
sich. Da das Regalbediengerät <strong>in</strong><br />
Längsfahrt mit 2,0 bis 80<br />
m/M<strong>in</strong>., im Hubwerk mit 2,0 bis<br />
24,0 m/M<strong>in</strong>. <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Kassetten-Bewegungen<br />
mit 2,0 bis 30,0<br />
m/M<strong>in</strong>. recht dynamisch verfährt,<br />
ergeben sich kurze Kassetten-<br />
<strong>und</strong> damit schnelle Materialzugriffszeiten.<br />
Weil die Kassetten<br />
für die Ausrüstung von bis zu<br />
vier Längsfächern zusätzlich<br />
noch mit Querteilern zu versehen<br />
s<strong>in</strong>d (der E<strong>in</strong>bau wurde werkseitig<br />
schon vorgesehen), können <strong>in</strong><br />
den Kassetten demnach bis zu<br />
vier verschiedene Materialien <strong>in</strong><br />
Bündeln oder <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelstangen<br />
bevorratet werden. Dadurch<br />
steigt die Lagervielfalt theore -<br />
tisch auf 285 x 4 = über 1100 Lagerplätze<br />
beziehungsweise<br />
Werkstoffarten oder Abmessungen.<br />
Damit ist für die Teilefertigung<br />
e<strong>in</strong>e maximal hohe Verfügbarkeit<br />
gegeben, <strong>und</strong> es können<br />
auch ausgefallene K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong><br />
Prioritätswünsche term<strong>in</strong>gerecht<br />
E<strong>in</strong>e auf dem Längswagen ausgefahrene Kassette <strong>in</strong> Be-/<br />
Entlade-/Kommissionierposition mit freiem Zugang – wahl -<br />
weise für das <strong>Hand</strong>l<strong>in</strong>g per Kran oder durch den Bediener<br />
erledigt werden. Das E<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Auslagern erfolgt über die<br />
Längsstation mit e<strong>in</strong>em Wagen,<br />
wobei der um die Kassettenlänge<br />
e<strong>in</strong>- <strong>und</strong> ausfahrende Wagen<br />
auch den Kassettenablageplatz<br />
darstellt, oder die Kassette mittels<br />
Kran abzuheben <strong>und</strong> auf e<strong>in</strong>em<br />
externen Transportwagen<br />
abzusetzen ist.<br />
Schneller Zugriff auf<br />
E<strong>in</strong>zelstangen oder Bündel<br />
Mit solchen Transportwagen<br />
wird das <strong>in</strong> größeren Mengen benötigte<br />
Material bei Bedarf direkt<br />
an die Verbraucherstelle/Drehmasch<strong>in</strong>e<br />
befördert. Der Vorteil<br />
des externen Wagens ist, dass<br />
nach dem Auslagern der betreffenden<br />
Kassette am Automatiklager<br />
ohne Unterbrechung weitergearbeitet<br />
also e<strong>in</strong>gelagert/ausgelagert/kommissioniert<br />
werden<br />
kann. Die Steuerung des Lagers<br />
plus die Auftragsverwaltung für<br />
das Lagersystem erfolgt über die<br />
Kasto-eigene Steuerung Easycontrol,<br />
die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dem Lagersystem<br />
zugeordneten Schaltschrank<br />
mit Bedienteil untergebracht<br />
ist. Die Bedienung selbst<br />
läuft je nach Vore<strong>in</strong>stellung dann<br />
im <strong>Hand</strong>- oder im Automatik-<br />
Modus ab <strong>und</strong> wird von Sicherheitssystemen,<br />
wie zum Beispiel<br />
der optischen Konturenkontrolle<br />
der e<strong>in</strong>zulagernden Kassetten<br />
<strong>und</strong> deren Beladung, unterstützt.<br />
Das Lager ist EDV-technisch mit<br />
dem Produktionsplanungssystem<br />
von Schneider gekoppelt. Die Bediener<br />
scannen lediglich die Aufträge<br />
über Barcode ab. <strong>und</strong> dann<br />
werden die E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslagervorgänge<br />
automatisch vorgenommen.<br />
Thomas Schneider zeigt<br />
sich mit dem Automatik-Lager<br />
<strong>und</strong> vor allem dessen Verfügbarkeit<br />
sehr zufrieden, zumal das Lagersystem<br />
e<strong>in</strong>e Schlüsselstellung<br />
e<strong>in</strong>nimmt. Abschließend me<strong>in</strong>te<br />
er: „Wir <strong>arbeiten</strong> heute mit zwei<br />
Mann im Warene<strong>in</strong>gang <strong>und</strong> im<br />
Lager zum E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslagern<br />
beziehungsweise Kommissionieren<br />
<strong>und</strong> Bereitstellen des Materials.<br />
Früher dagegen mussten wir<br />
im Dreischichtbetrieb ständig<br />
Personal vorhalten – also bis zu<br />
sechs Mann. Über die Lager- <strong>und</strong><br />
Auftragsverwaltung ist auch sichergestellt,<br />
dass ke<strong>in</strong>e Materialverwechslungen<br />
mehr vorkommen<br />
<strong>und</strong> immer ausreichend Material<br />
bevorratet ist. Nach der E<strong>in</strong>fahr-<br />
<strong>und</strong> E<strong>in</strong>gewöhnungszeit ist<br />
das Automatiklager heute e<strong>in</strong> absoluter<br />
Selbstläufer, der uns <strong>in</strong><br />
mehrfacher H<strong>in</strong>sicht wirkungsvoll<br />
unterstützt.“<br />
Edgar Gr<strong>und</strong>ler<br />
Weitere Informationen<br />
www.kasto.de<br />
7-8/2012 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 19