Zur richtigen Zeit am richtigen Ort - FM
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INTEGRIERTE LOGISTIK<br />
LOGISTIK-OUTSOURCING<br />
KTO organisiert Transport, Aufbereitung, Reinigung und Lagerung von Kühl- und Tiefkühlgeräten<br />
<strong>Zur</strong> <strong>richtigen</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>am</strong> <strong>richtigen</strong> <strong>Ort</strong><br />
Der neue Supermarkt neben -<br />
an muss leider wieder<br />
schließen, weil die Kunden<br />
fehlen, der Kiosk um die<br />
Ecke möchte in Zukunft<br />
auch Eis verkaufen und die<br />
Fleisch-Aktionstheke im<br />
Discounter muss einem<br />
Saisonschokoladenregal<br />
weichen. Die entsprechenden<br />
Waren bringen oder holen die<br />
jeweiligen Hersteller – was<br />
aber passiert mit den Kühlund<br />
Tiefkühltruhen, die nötig<br />
sind beziehungsweise nicht<br />
mehr gebraucht werden?<br />
Um ein Hersteller-Lieferanten-<br />
Speditionen-Chaos zu vermeiden,<br />
hat sich die KTO GmbH,<br />
Boppard-Buchholz, auf die logistische<br />
Organisation, Aufbereitung<br />
und Lagerung von Kühlund<br />
Tiefkühlgeräten spezialisiert.<br />
Der Dienstleister nimmt der<br />
Lebens- und Genussmittelindustrie<br />
sowie filialisierten Handelsbetrieben<br />
Arbeit ab, indem diese<br />
sich nicht mehr einzeln darum<br />
kümmern müssen,<br />
dass ihre Aktionskühlschränke,Tiefkühltruhen<br />
und Getränkekühlschränkeabgeholt,<br />
repariert, gereinigt<br />
und gelagert werden.<br />
Die KTO GmbH<br />
arbeitet dabei unter<br />
anderem für n<strong>am</strong>hafte<br />
Brauereien, Discounter<br />
sowie große Süßwarenhersteller.<br />
Das Procedere ist dabei<br />
für den Kunden<br />
einfach aufgebaut:<br />
Wünscht er, dass eine<br />
oder mehrere Kühlgeräte<br />
aus seinem Geschäft<br />
abgeholt wer-<br />
Der Logistikdienstleister KTO holt nicht mehr benötigte<br />
Kühltruhen ab, reinigt und bereitet sie auf – oder entsorgt sie<br />
den, beauftragt er KTO mit der<br />
logistischen Organisation. „Wir<br />
holen dann die Geräte ab, registrieren<br />
und verwalten diese,<br />
überprüfen die weitere Tauglichkeit<br />
und entscheiden uns dann für<br />
eine Aufbereitung oder Entsorgung“,<br />
erklärt Andreas Stockel,<br />
Geschäftsführer der KTO<br />
GmbH. „Anschließend werden<br />
die funktionstüchtigen Geräte bis<br />
zu ihrem nächsten Einsatz in un-<br />
serem Zentrallager in Boppard-<br />
Buchholz gelagert.“ Möglich ist<br />
auch eine Reinigung vor <strong>Ort</strong>, dazu<br />
kommt ein Te<strong>am</strong> direkt zum<br />
Kunden und reinigt die Kühlund<br />
Tiefkühlgeräte außerhalb der<br />
Geschäftszeiten. Eine speziell<br />
für diese Geräte entwickelte Methode<br />
reduziert die Verunreinigungen<br />
dabei auf ein Minimum.<br />
Einen besonderen Service dem<br />
Kunden gegenüber stellt das Pau-<br />
Professionelle Aufbereitung von Tiefkühltruhen bei der KTO GmbH in<br />
Boppard-Buchholz, einschließlich Reinigung und Reparatur<br />
schalpreiskonzept dar: Egal, ob<br />
der Kunde im nahen Koblenz<br />
oder in Flensburg sitzt – für den<br />
Transport und die Reinigung<br />
zahlt er immer denselben Preis.<br />
Außerdem sind die angebotenen<br />
Leistungen modulartig aufbaut,<br />
sodass sich der Kunde einzeln<br />
entscheiden kann, ob die Geräte<br />
nur gereinigt und technisch überprüft<br />
oder auch neu beklebt und<br />
von einem Kältetechniker oder<br />
Elektriker geprüft werden sollen.<br />
Ein Beispiel für einen professionell<br />
ausgeführten Auftrag stellen<br />
die Leistungen für einen Discounter<br />
dar. Dieser wünschte,<br />
dass 20 000 Neugeräte innerhalb<br />
von sechs Monaten außerhalb der<br />
Öffnungszeiten in die vorhandenen<br />
Discount-Märkte disponiert<br />
werden. Von den 20 000 abgeholten<br />
Gebrauchtgeräten bereitete<br />
KTO die Hälfte auf und lagerte<br />
sie ein, die andere Hälfe wurde<br />
entsorgt oder verkauft. Weitere<br />
10000 Geräte verblieben in den<br />
Märkten und wurden mit den<br />
Neugeräten in einem Aufbaukonzept<br />
integriert. Diesen Auftrag<br />
löste die KTO zus<strong>am</strong>men mit<br />
dem Discounter reibungslos.<br />
Die frei werdenden Kühlgeräte<br />
dieser Art oder auch ein Teilbereich<br />
davon sind für viele Branchen<br />
interessant – so benötigen<br />
etwa auch Bäckereien, Zoos,<br />
Tankstellen, Freizeitparks und<br />
viele andere Kühl- sowie Tiefkühlgeräte.<br />
D<strong>am</strong>it wiederum<br />
sind sie potenzielle KTO-Kunden<br />
und benötigen eine Reinigung,<br />
Reparatur, Aufbereitung<br />
und gegebenenfalls Entsorgung.<br />
fm<br />
Weitere Informationen<br />
www.ktogmbh.de<br />
12/2012 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 55
INTEGRIERTE LOGISTIK<br />
LOGISTIK-OUTSOURCING<br />
H<strong>am</strong>burger Logistik- und Hafendienstleister Unikai mit 25-jährigem Firmenjubiläum<br />
In der Vielfalt liegt die Kraft<br />
Ein erfolgreicher Hafendienstleister<br />
muss im Idealfall<br />
beides beherrschen: die Spezialisierung<br />
auf den Umgang<br />
mit einigen ausgesuchten Gütern,<br />
gleichzeitig aber die Fähigkeit,<br />
die eigene Produktund<br />
Dienstleistungspalette<br />
laufend selbstkritisch zu<br />
überprüfen und gegebenenfalls<br />
anzupassen. Beispiele<br />
dafür gibt es einige. Zu ihnen<br />
zählt auch die H<strong>am</strong>burger<br />
Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft<br />
mbH. Das Unternehmen<br />
feierte in diesen<br />
Tagen seinen 25. Geburtstag.<br />
An diesem Unternehmen lassen<br />
sich sehr gut auch die wechselvolle<br />
Geschichte und die fortwährenden<br />
Anpassungsprozesse<br />
des H<strong>am</strong>burger Hafens und der in<br />
Michael Sieck, Geschäfts -<br />
führer der Unikai Lagereiund<br />
Speditionsgesellschaft<br />
mbH, H<strong>am</strong>burg<br />
ihm tätigen Unternehmen ablesen.<br />
So gehörte Unikai beispielsweise<br />
in der Vergangenheit einmal<br />
zu einhundert Prozent der<br />
Reederei Hapag-Lloyd AG. Die<br />
HHLA erwarb das Unternehmen<br />
1989 vollständig von Deutschlands<br />
größter Reederei. Die operative<br />
Urzelle befand sich zunächst<br />
im ‚Mittleren Freihafen‘,<br />
im Bereich der ‚Schuppen‘ 70<br />
<strong>am</strong> Kaiser-Wilhelm-Hafen. Als<br />
‚Schuppen‘ werden in Deutschlands<br />
größtem Universalhafen<br />
auch heute noch modernste Umschlageinrichtungen<br />
bezeichnet,<br />
auch wenn sich im allgemeinen<br />
Hafensprachgebrauch immer<br />
mehr das Wort ‚Terminal‘ durchsetzt.<br />
Neuer Standort – viel<br />
mehr Möglichkeiten<br />
Die begrenzten operativen Möglichkeiten<br />
– vor allem Aufstellfläche<br />
für Fahrzeuge oder Container<br />
– in diesem historisch bedeuts<strong>am</strong>en<br />
Hafenteil waren angesichts<br />
des schnell wachsenden<br />
Umschlaggeschäftes und der<br />
Großzügigkeit in der Anlagenplanung und -umsetzung: Der neugestaltete Zentral-Gate-<br />
Bereich der Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH im H<strong>am</strong>burger Hafen<br />
56 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 12/2012<br />
EXKLUSIV IN<br />
<strong>FM</strong><br />
DAS LOGISTIK-MAGAZIN<br />
sich gleichzeitig verändernden<br />
Erscheinungsformen der Ladung<br />
recht schnell erschöpft. So erfolgte<br />
1995 der Umzug des Unternehmens<br />
zum so genannten<br />
O’Swaldkai. Auch dieser Teil des<br />
H<strong>am</strong>burger Hafens erlebte im<br />
Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte<br />
zahlreiche Met<strong>am</strong>orphosen.<br />
So befand sich hier zum Beispiel<br />
der ‚Segelschiffhafen‘. Historische<br />
Postkarten zeigen Dutzende<br />
von Segelschiffen, die hier<br />
an den Pfählen lagen und auf Ladung<br />
warteten. In den 1970er<br />
Jahren begann die Hafenverwaltung<br />
d<strong>am</strong>it, das als solches viel<br />
zu große, schlecht genutzte Hafenbecken<br />
mit Sand zu verfüllen.<br />
Somit entstanden im Laufe der<br />
Jahre wertvolle Hafenflächen für<br />
Neuansiedlungen. In H<strong>am</strong>burg<br />
bezeichnete die Hafenverwaltung<br />
diesen Vorgang als ‚Hafenwachstum<br />
nach innen‘. D<strong>am</strong>it<br />
entstanden auf einen Schlag<br />
200000 m² Neufläche, auf denen<br />
wiederum 30000 m² Schuppenfläche<br />
verfügbar wurden. Aus der<br />
Vogelperspektive erinnert dieser<br />
Hafenteil an eine Halbinsel. Heute<br />
besteht sie aus insges<strong>am</strong>t 75 ha<br />
Fläche.<br />
„Wir haben in den Folgejahren<br />
die Anlagen schrittweise umgebaut<br />
und auf diese Weise optimal<br />
an die Anforderungen unserer<br />
Kunden angepasst. Vor allem<br />
Freilagerflächen für Container,<br />
Neu- und Gebrauchtfahrzeuge<br />
oder Projekt- und Schwergutladung<br />
wurden benötigt“, berichtet<br />
Michael Sieck (56), Geschäftsführer<br />
der Unikai Lagerei- und<br />
Speditionsgesellschaft mbH. Ein<br />
direkter Nachbar auf dieser<br />
Halbinsel war und ist der Fruchtumschlag<br />
des Mehrheitsgesellschafters<br />
HHLA. Die Vielseitigkeit<br />
der Anlage k<strong>am</strong> zum Bei-
INTEGRIERTE LOGISTIK<br />
LOGISTIK-OUTSOURCING<br />
Rollenspiel: Auf Mafi-Trailer verladene Container werden<br />
mittels Tugmaster an Bord eines Con-Ro-Schiffes gefahren<br />
spiel 1996 zur Entfaltung, als <strong>am</strong><br />
O’Swaldkai das erste Kreuzfahrtschiff,<br />
die ‚Chrysytal Harmony‘,<br />
abgefertigt wurde. D<strong>am</strong>als<br />
konnte noch keiner ahnen,<br />
dass Kreuzfahrten für den H<strong>am</strong>burger<br />
Hafen von großer Bedeutung<br />
werden sollten. Einer der<br />
Nutznießer dieser Entwicklung:<br />
das Unternehmen Unikai.<br />
Nur wer investiert, kann<br />
das Geschäft halten<br />
Ein weiterer, wichtiger Meilenstein<br />
in der Firmengeschichte<br />
war die Beteiligung der italienischen<br />
Grimaldi-Gruppe an dem<br />
Unternehmen zum 1. Januar<br />
2007. Sie erwarb d<strong>am</strong>als 49 Prozent<br />
des Firmenkapitals. Die<br />
Reederei-Gruppe selbst war bereits<br />
seit vielen Jahren ein wichtiger<br />
Kunde, der zudem als sehr<br />
innovationsfreudig gilt. Die Beteiligung<br />
der Italiener an Unikai<br />
hatte vor allem den Grund, dass<br />
die Reederei neben Antwerpen<br />
einen Standort für ein zweites<br />
Nordeuropa-Hub suchte. H<strong>am</strong>burg<br />
konnte die vielfältigen<br />
Wünsche erfüllen. Dazu gehört<br />
auch, dass die Reederei hier weiter<br />
wachsen kann. Sieck: „1998<br />
führte die Reederei einen neuartigen<br />
Schiffstyp im Markt ein, eine<br />
Kombination aus Roro-Frachter<br />
und Containerschiff.“ Das<br />
war die so genannte ‚Grande-<br />
America‘-Klasse. Für den Hafendienstleister<br />
hatte das eine<br />
Reihe von Folgen, und zwar sowohl<br />
auf der Investitionsseite als<br />
auch im operativen Geschäft. Es<br />
mussten zum Beispiel umfangreiche<br />
Anpassungen im Bereich<br />
der Umschlageinrichtungen vorgenommen<br />
werden.<br />
Frei nach dem Motto ‚Nichts ist<br />
so beständig wie der Wandel‘<br />
wurde ab 2006 ein umfassendes<br />
Neu- und Umbauprogr<strong>am</strong>m für<br />
den Bereich O’Swaldkai in Angriff<br />
genommen, das 2008 abgeschlossen<br />
wurde und einen Ges<strong>am</strong>twert<br />
von rund 100 Millionen<br />
Euro umfasste. Kernbestandteile<br />
dieses Progr<strong>am</strong>ms waren unter<br />
anderem der Bau eines Zentral-<br />
Gates, also eines zentralen Einund<br />
Ausfahrbereichs für Lkws.<br />
Für die Edeka-Gruppe entstand<br />
zudem eine eigene Bananenreiferei.<br />
Als Bauherr trat die HHLA-<br />
Gruppe auf, die das Gebäude<br />
langfristig an den Kunden Edeka.<br />
Kreuzfahrtschiffe – das<br />
bedeutet jede Menge Logistik<br />
Die Umschlagmenge bei Unikai<br />
konnte seit den 1990er Jahren<br />
kontinuierlich gesteigert werden,<br />
im Besonderen dank des Groß-<br />
Die Grimaldi-Gruppe ist nicht nur an Unikai beteiligt, sie<br />
sorgt auch für eine bedeutende Auslastung des Terminals<br />
Auf Wiedersehen: Über den Unikai-Terminal werden große<br />
Mengen gebrauchter Nutzfahrzeuge nach Übersee verladen<br />
kunden Grimaldi-Gruppe. Für<br />
das Unternehmen wurden beispielsweise<br />
2011 rund 1,3 Mil -<br />
lio nen t Ladung und 190000<br />
Fahrzeuge umgeschlagen. Zum<br />
Vergleich: 2007 waren es noch<br />
840000 t und 124000 Fahrzeuge,<br />
und zwar Gebraucht- und Neufahrzeuge.<br />
Ein weiter an Bedeutung gewinnendes<br />
Geschäft ist das Kreuzfahrtsegment.<br />
H<strong>am</strong>burg kommt<br />
2012 in diesem Jahr auf rund 160<br />
Anläufe. Das bedeutet auch: Jede<br />
Menge Arbeit für Logistikdienstleister<br />
und Umschlagfirmen. Das<br />
boomende Kreuzfahrtgeschäft in<br />
H<strong>am</strong>burg hatte 2009 konkrete<br />
Folgen für Unikai. In dem Jahr<br />
gründete die HHLA gemeins<strong>am</strong><br />
mit Aida-Cruises das ‚Hanseatic<br />
Cruise Center‘‚ (HCC). Das Unternehmen<br />
betreibt die beiden<br />
Kreuzfahrtterminals in der Hafencity<br />
und in H<strong>am</strong>burg-Altona.<br />
Es ist echte Präzisionsarbeit.<br />
Doch es ist ein Geschäft, mit dem<br />
jede Menge Wertschöpfung verbunden<br />
einhergeht. Genau das<br />
Richtige für einen auf Viel sei -<br />
tigkeit ausgerichteten Hafendienstleister.<br />
Eckhard-Herbert Arndt<br />
Weitere Informationen<br />
www.unikai.de<br />
12/2012 <strong>FM</strong> DAS LOGISTIK-MAGAZIN 57