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FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH

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Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug House of Logistics<br />

and Mobility Standort der Zukunft So viel Bio steckt in der Region<br />

Vom Biohof in den Öko-Supermarkt <strong>FRM</strong> – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44<br />

Ländern Community Moskau am Main <strong>FRM</strong> Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit<br />

HERBST <strong>2009</strong><br />

Auf Goethes Spuren<br />

Literaturcluster<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong>


lufthansa.com<br />

Bei über 2.600 Europa-Flügen täglich<br />

gibt es immer einen früheren.<br />

Früher Feierabend<br />

Ein Produkt von Lufthansa.<br />

Zu über 170 europäischen Zielen bieten wir gemeinsam mit unseren Partnern<br />

so viele Flugverbindungen, dass Sie Ihre Geschäftsreise perfekt planen können<br />

– oder auch ändern, wenn es mal drauf ankommt. Mehr unter lufthansa.com<br />

//<br />

editorial<br />

Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug House of Logistics<br />

and Mobility Standort der Zukunft So viel Bio steckt in der Region<br />

Vom Biohof in den Öko-Supermarkt <strong>FRM</strong> – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44<br />

Ländern Community Moskau am Main <strong>FRM</strong> Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit<br />

HERBST <strong>2009</strong><br />

Auf Goethes Spuren<br />

Literaturcluster<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

Der Titel zeigt eine<br />

Montage „Goethe vor<br />

dem Messe gelände“ als<br />

Sinnbild für das Literaturcluster<br />

<strong>FRM</strong> mit der<br />

Buchmesse als weltweit<br />

führendem Treffpunkt<br />

Titelbild: Michael Hudler<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser<br />

> Ende<br />

erste Ausgabe war schon nach wenigen Wochen zum größten Teil vergriffen. Viele<br />

Juni erschien <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> – zum ersten Mal und erhielt viel Zuspruch. Die<br />

Leser aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland und dem Ausland haben<br />

<strong>FRM</strong> abonniert, weil sie mehr über <strong>FrankfurtRheinMain</strong> erfahren wollen. Danke,<br />

diese positive Resonanz ist uns ein Ansporn für die Zukunft.<br />

Auch in dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, die Region aus ungewohnten<br />

Blickwinkeln zu beleuchten und den Blick auf Entwicklungen zu lenken, die<br />

Aufmerksamkeit verdienen. Hätten Sie gewusst, dass in Offenbach eine Kreativschmiede<br />

der Region ihren Platz hat? <strong>FRM</strong> hat die Macher in ihren Lofts besucht.<br />

Hätten Sie gewusst, das <strong>FrankfurtRheinMain</strong> eine der bedeutendsten Bio-Regionen<br />

in Deutschland ist? Begleiten Sie uns auf einer Tour über die Höfe und durch<br />

die Naturkostläden. Hätten Sie gewusst, dass fast 250.000 Menschen in <strong>FRM</strong> in der<br />

Logistik beschäftigt sind? Wir stellen die Planungen für das House of Logistics and<br />

Mobility (HOLM) vor, in dem die Stärken der Branche gebündelt werden sollen.<br />

International bekannt hingegen ist die Frankfurter Buchmesse, das größte Medienevent<br />

der Welt, der Marktplatz für Autoren, Verleger, Buchhändler, Agenten<br />

und Filmproduzenten. Jedes Jahr im Oktober kommen sie in der Goethe-Stadt<br />

zusammen. Aber längst geht es nicht mehr nur um Bücher. Content ist das Wort<br />

der Stunde. Weit weniger bekannt ist das ebenso einmalige wie vielschichtige Literaturcluster<br />

der Region. In <strong>FRM</strong> arbeiten bedeutende Verlage und Autoren. Hier<br />

werden die wichtigsten Buch- und Literaturpreise im deutschsprachigen Raum<br />

vergeben. Die Deutsche Nationalbibliothek ist in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ebenso zu<br />

Hause wie das deutsche PEN-Zentrum. <strong>FRM</strong> hat versucht, aus den Strängen und<br />

Knoten ein Netz zu bilden. Entstanden ist ein Geflecht, das selbst Kenner der Szene<br />

überraschen wird.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der neuesten Ausgabe von <strong>FRM</strong>.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Petra Roth<br />

Oberbürgermeisterin Frankfurt am Main


12 20<br />

LITERATUR CLUSTER<br />

FRAnkFURTRhEInMAIn<br />

Was die Region zu einem Epizentrum<br />

der Literatur macht<br />

36<br />

hOUSE OF<br />

LOgISTICS AnD<br />

MOBILITy<br />

4 4 5 F R M 0 2 1 I 0 9<br />

Literaturhaus<br />

Villa Clementine<br />

Poetikdozentur<br />

Mainzer Stadtschreiber<br />

(<strong>2009</strong>:<br />

Gutenberg­<br />

Gesellschaft<br />

Monika Maron)<br />

Museum<br />

für deutsche<br />

Sprache<br />

Stiftung<br />

Lesen<br />

Verlag Hermann<br />

Schmidt<br />

Tre Torri<br />

Mainzer<br />

Poetikdozentur<br />

Verlag<br />

Minipressen­<br />

Messe<br />

Institut für<br />

Buchwissenschaft<br />

Institut für Allgemeine<br />

Campus<br />

und Vergleichende<br />

Literaturwissenschaft<br />

Frankfurter Verlagsanstalt<br />

S. Fischer Verlag<br />

Stroemfeld<br />

Verlag<br />

Societäts­<br />

Verlag<br />

Martin<br />

Suhrkamp<br />

Mosebach<br />

Verlag<br />

(bis 2010)<br />

Slamffm:<br />

Café an<br />

der FH<br />

Eichborn<br />

weissbooks.w<br />

Peter<br />

Meyer<br />

Verlag<br />

Frankfurter<br />

Buchmesse<br />

Verlag<br />

Hessischer<br />

der Autoren<br />

Schöffling & Co<br />

Gernhardt Bibliotheks­<br />

Förderpreis preisZweitausendeins<br />

Frankfurt<br />

University Press<br />

Literaturca<br />

Verlag<br />

Büchergilde Gutenberg<br />

Suhrkamp (bis 2010)<br />

Axel Dielmann Verlag<br />

Vittorio<br />

Klostermann<br />

Verlag<br />

CoCon<br />

Verlag<br />

Klingspor­<br />

Wissenschaftliche<br />

Museum<br />

Buchgesellschaft<br />

Bund Deutscher<br />

Schriftsteller,<br />

Dietzenbach<br />

Verlagsgruppe<br />

Beltz<br />

//<br />

literaturszene<br />

Andreas Maier<br />

Sinclair­Haus<br />

Nidda literarisch<br />

Brüder<br />

Grimm­<br />

Haus<br />

Junges<br />

Friedrich­Hölderlin­Preis<br />

Institut für<br />

Deutsche StiftungsLiteraturJugenbuchNationalgastdozenturforumforschungbibliothek<br />

Poetik<br />

Hans­im­Glück­Preis Hessen­<br />

Wissenschafts- Linie<br />

für Jugendliteratur<br />

Thüringen<br />

Eva Demski<br />

Limburger Lesedom<br />

Hessischer<br />

Deutscher<br />

Verleger­ und<br />

Börsenverein Buchpreis<br />

Goethehaus<br />

Heinrich­Hoffmann­Museum,<br />

Stoltze­Museum<br />

Wiesbadener Buchhändler­<br />

des deutschen<br />

Bodo Kirchhoff Struwwelpeterhaus<br />

Literaturtage Verband e.V.<br />

Buchhandels<br />

Hessische<br />

GrimmelshauBren­<br />

Hessischer<br />

Schulen des deutschen<br />

Lese förderung<br />

Literaturgesellschaft Goethe­Institut Peter Suhrkamp Stiftung<br />

sen­Geburtstano­<br />

Literaturrat e.V.<br />

Buchhandels<br />

Hessen e.V.<br />

haus (Hotel)<br />

Haus<br />

Wettbewerb<br />

Rheingau<br />

Poetry sLaM-Linie<br />

Alissa Walser<br />

„Die Schönsten<br />

Literatur Preis<br />

Where<br />

Deutschen Bücher“<br />

Friedenspreis<br />

the wide<br />

Johanndes<br />

deutschen<br />

Eckhard Henscheid<br />

words are<br />

Jakob­Chri­<br />

Buchhandels<br />

Stadtschreiber<br />

stoffel­von<br />

Messe-Linie<br />

von Bergen<br />

Grimmels­<br />

(<strong>2009</strong>/ 10: Ulrich<br />

hausen­Preis<br />

Josef­<br />

Ludwig­<br />

Peltzer)<br />

Breit­<br />

Alfred­Kerr­ Frankfurter<br />

bach­<br />

Börne­Preis<br />

Theodor­W.­<br />

Preis für Autoren­<br />

Brüder­<br />

Preis<br />

Adorno­Preis<br />

Literaturkritik stipendium Robert<br />

Grimm­<br />

Preis<br />

Poetry<br />

Slam<br />

Mainz<br />

Hessisches<br />

Dietmar Dath<br />

Literaturforum im<br />

Jens<br />

Romanfabrik<br />

Aspekte­Literaturpreis des ZDF<br />

Mousonturm e.V. Literaturhaus<br />

Schumacher<br />

Preis-Linie<br />

Kreativ-Linie<br />

Literaturm<br />

Zsuzsa Bank<br />

2010<br />

Bücherfest<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

Rhein­Main<br />

SWR­<br />

und der Literatur<br />

Literaturfestival<br />

event-Linie<br />

SWR „Literatur im<br />

Foyer“­Sendung<br />

Jan Seghers/<br />

Matthias Altenburg<br />

KLassiK-Linie<br />

Alina Bronsky<br />

Literaturpreis<br />

des<br />

Peter Härtling<br />

Bundes<br />

Karl­Dedecius­Preis<br />

Deutscher<br />

für polnische Übersetzer<br />

Schrift­<br />

deutscher Literatur<br />

steller<br />

Gabriele<br />

Wohmann<br />

Georg­<br />

Büchner­<br />

Preis<br />

NächsteR halt<br />

Kranichsteiner<br />

Ricarda­<br />

LiteraturHuchpreis<br />

Preis<br />

Johann­Hein­<br />

LITERATURCLUsTER <strong>FRM</strong><br />

rich­Merck­Preis<br />

Hermann­<br />

Darmstädter<br />

für Literarische<br />

Kesten­Preis<br />

Dichterschlacht<br />

Kritik und Essay<br />

Literatur ist überall in frankfurtrheinMain<br />

LiteraPaulrischer Celan­<br />

Im Zeichen von Goethe, Gutenberg und den Brüdern Grimm<br />

Die Deutsche Akademie<br />

März Preis<br />

Peter­Härtling­Preis<br />

für Sprache und Dichtung<br />

für Kinder­ und<br />

Jugendliteratur<br />

sorgen die Buchmesse, Verlage und Autoren für viel Bewegung<br />

Johann­Heinrich­Voss­Preis<br />

in einem der stärksten Epizentren der Literatur<br />

für Übersetzung<br />

Karrillon­Zimmer<br />

Büchnerhaus<br />

im Alten Rathaus<br />

VON MATTHIAS BISCHOFF (TEXT) uNd CAEPSELE (ILLuSTRATION)<br />

P.E.N.­Zentrum<br />

Zentrum für<br />

Deutschland<br />

junge Literatur<br />

// Wissenschaft<br />

40 41 F r M 0 2 i 0 9<br />

organisations-Linie<br />

Business-Linie<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem<br />

House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen<br />

und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die<br />

Weltspitze vor<br />

von Martin orth und Michael hudler (Fotos)<br />

Geodaten<br />

49 ° 3 8 '32 . 9 3 " N<br />

1<br />

0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E<br />

F<br />

1<br />

Die Macher<br />

Stefan Walter und Jack Thoms<br />

treiben das Projekt „House of<br />

Logistics and Mobility“ in den<br />

Gateway Gardens voran<br />

03 editorial > Petra Roth<br />

06 Menschen in <strong>FRM</strong><br />

beatrice Weder di Mauro<br />

Tobias Rehberger<br />

ariane Friedrich<br />

12 Literaturcluster <strong>FRM</strong><br />

20 Ideenschmiede Offenbach<br />

30 <strong>FRM</strong>-Gespräch<br />

> daniel Cohn-bendit<br />

34 Innovative <strong>2009</strong><br />

35 <strong>FRM</strong>-Pocketguide<br />

36 <strong>FRM</strong> standards<br />

40 House of Logistics and Mobility<br />

46 bio-Region <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

54 <strong>FRM</strong>-Partnerstädte<br />

58 Moskau am Main<br />

62 Chill-out-Zone <strong>FRM</strong><br />

66 Vorschau<br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Wo das internationale Wissenszentrum<br />

der Branche entsteht<br />

LIMbURG<br />

WIesbaden<br />

MaInZ<br />

HOFHeIM<br />

GROss-GeRaU<br />

// Kreativwirtschaft<br />

IdeenschmIede<br />

offenbach<br />

Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum<br />

Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen<br />

entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.<br />

Jetzt kommt der neue Hafen<br />

vON MARTIN ORTh uND MIchAEl huDlER (FOTOs)<br />

IDEEnSChMIEDE<br />

OFFEnBACh<br />

Wie sich die Fabrikstadt zu einem<br />

Kreativ-Zentrum entwickelt<br />

48<br />

20 21 F R M 0 2 I 0 9<br />

// Lebensqualität<br />

SO VIEL BIO<br />

steckt in der region<br />

Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In <strong>FrankfurtRheinMain</strong> konzentrieren<br />

sich mehr Bio­Unternehmen und Öko­Verbände, als man denkt. Eine<br />

Rund reise zu den Orten, an denen <strong>FRM</strong> sich von seiner natürlichsten Seite zeigt<br />

von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS)<br />

46 47 f r M 0 2 i 0 9<br />

GEODATEN<br />

5 0 ° 0 9 ' 9 9.7 8 " N<br />

1<br />

0 8 ° 7 5' 6 2 . 1 1" E<br />

5 0 ° 0 9 ' 91 . 1 1" N<br />

2<br />

0 8 ° 7 8 ' 8 6 .76" E<br />

5 0 ° 10 ' 69.01" N<br />

3<br />

0 8 ° 74' 9 0.6 5" E<br />

5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />

F<br />

4<br />

0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />

1/2/3/4/5/6<br />

5 0 ° 10 ' 16 . 5 7 " N<br />

5 0 8 ° 7 5'37. 2 2 " E<br />

5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />

6<br />

0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />

Denk-Fabriken<br />

Die Kreativen erobern die alten<br />

Produktionshallen in Offenbach.<br />

Hier: das Loft von Sensory Minds,<br />

einem überaus erfolgreichen<br />

Start-up, in einer ehemaligen<br />

Lederwarenfabrik<br />

„Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang > und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des<br />

Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem<br />

vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich<br />

das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht<br />

dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene<br />

noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer<br />

liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft<br />

sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter<br />

führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie<br />

ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad<br />

Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber<br />

zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein<br />

gutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt<br />

RheinMain.<br />

Lebendige Ökobranche<br />

Kuh „Andorra“ mit Kälbchen<br />

auf dem Dottenfelder Hof und<br />

glückliche Schweine auf der<br />

Domäne Mechtildshausen<br />

Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und<br />

Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings<br />

sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe<br />

erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in<br />

Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen<br />

Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittel unter nehmen Alnatura<br />

etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten<br />

ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren<br />

mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den<br />

Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen<br />

in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-<br />

Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt<br />

forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmstadt.<br />

Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen eben-<br />

Hier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom falls über ihren Verband in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> zusammen.<br />

der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum- Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahnsatz<br />

in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.<br />

(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein: Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-<br />

Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die<br />

BIO-REgIOn<br />

FRAnkFURTRhEInMAIn<br />

Wo sich <strong>FRM</strong> von seiner natürlichsten Seite zeigt<br />

GIessen<br />

ObeR URseL<br />

bad HOMbURG<br />

FRanKFURT<br />

bICKenbaCH<br />

WeInHeIM<br />

FRIedbeRG<br />

HanaU<br />

OFFenbaCH<br />

daRMsTadT<br />

WaLd MICHeLbaCH<br />

asCHaFFenbURG<br />

FULda


Ich ÄuSSer e mIch<br />

nur zu The men,<br />

zu denen Ic h<br />

eTwaS zu S agen<br />

abe<br />

6 7 F R M 0 2 I 0 9<br />

Menschen in <strong>FRM</strong><br />

GEODATEN<br />

1<br />

5 0 ° 07 ' 17 . 8 1" N<br />

0 8 ° 2 5 ' 16 . 9 8 " E<br />

1<br />

F<br />

Treffen der wirtschaftsweisen<br />

Gustav-Stresemann-Ring 11,<br />

12. Stock, Wiesbaden heißt die<br />

Adresse des Beratergremiums.<br />

Es tritt im Gebäude des Statistischen<br />

Bundesamts zusammen<br />

Auf der Website ihres Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Universität<br />

Mainz rauft sich George Washington auf der Ein-Dollar-Note die Haare. Die Frau<br />

hat doch Humor. Dabei wird sie immer wieder als zurückhaltend und kontrolliert<br />

beschrieben. Aber muss man das als eines der fünf Ratsmitglieder im „Sachverständigenrat<br />

zur Begutachtung der wirtschaftlichen Gesamtlage“ nicht auch<br />

sein? In diesen Wochen tagen die Wirtschaftsweisen wieder in Wiesbaden, um<br />

dann im November mit ihrem neuen Gutachten an die Öffentlichkeit zu gehen.<br />

Im Jahr eins nach dem großen Bankencrash wird es mit größerer Spannung erwartet<br />

als je zuvor. Beatrice Weder di Mauro, Schweizerin, 44 Jahre alt, spricht<br />

sieben Sprachen und hat eine internationale Spitzenkarriere hingelegt: Harvard,<br />

Vereinte Nationen, IWF. Was sie auch kann: senkrecht in einer steilen Wand hängen<br />

und trotzdem weiterklettern. Auch die Eigenschaften, die sie für ihr Hobby<br />

Sportklettern braucht, können in ihrem Job als Wirtschaftsweise nur nützlich<br />

sein: Selbstvertrauen, Umsicht, Willensstärke. Vor allem aber: Können. \\<br />

gewöhnt an Pionierrollen<br />

Beatrice Weder die Mauro<br />

ist die erste Frau und erste<br />

Ausländerin in dem<br />

Politikberater gremium<br />

BEATRICE<br />

WEDER DI MAURO<br />

Die Spitze ist ihr Ziel Im Sportklettern – aber auch als Wirtschaftswissenschaftlerin.<br />

Washington, Tokio, Harvard heißen ihre Karrierestationen,<br />

heute lehrt die Schweizerin in Mainz und gehört als Wirtschaftsweise zu<br />

den führenden Ökonomen Deutschlands<br />

Joachim Gern/photoselection, Markus Hintzen (2)


8 8 F R M 0 1 I 0 9<br />

Menschen in <strong>FRM</strong><br />

TOBIAS<br />

REHBERGER<br />

Er schafft löwenstarke Kunsträume Der Professor der<br />

Städelschule Tobias Rehberger ist auf der Biennale di Venezia<br />

<strong>2009</strong> als bester Künstler ausgezeichnet worden.<br />

2007 Getty Images/Mark Thompson<br />

<strong>2009</strong> Getty Images/Paul Gilham, picture-alliance/dpa (2), <strong>2009</strong> Bongarts<br />

GEODATEN<br />

1<br />

5 0 ° 10 ' 2 6 . 3 4" N<br />

0 8 ° 6 7 ' 5 7 .02 " E<br />

F<br />

1<br />

begehbare raumskulptur<br />

Wo hört der Raum auf, wo fängt<br />

er an? Tobias Rehbergers Biennale-<br />

Café ist ein optischer Irrgarten im<br />

Stil des „Dazzle Paintings“<br />

bester Künstler <strong>2009</strong><br />

Der Goldene Löwe der Biennale<br />

di Venezia ist der Ritterschlag<br />

für jeden Künstler. Tobias Rehberger<br />

hat ihn bekommen. Die<br />

Kunstschau in der Lagunenstadt<br />

hat ihre Pforten noch bis<br />

zum 22. November geöffnet<br />

Ein Café kann unter Umständen Kunst sein. Wie die Cafeteria des zentralen<br />

Ausstellungspalasts der Biennale von Venedig. Die hat Tobias Rehberger gestaltet,<br />

in psychedelischen Schwarz-Weiß-Streifen und -Punkten mit neonfarbenen<br />

Einsprengseln. Eine begehbare Skulptur, ein Irrgarten der Sinne. „Was du liebst,<br />

bringt dich auch zum Weinen“ heißt die Arbeit. Rehberger aber brachte sie zum<br />

Strahlen, denn der 43-Jährige erhielt für das Raumkunstwerk den Goldenen<br />

Löwen als bester Künstler. Der Professor für Bildhauerei und stellvertretender<br />

Rektor der Frankfurter Städelschule liebt das humorvolle Vexierspiel mit und<br />

in dem Raum, Perpektivwechel inbegriffen und immer das Besondere im Alltäglichen<br />

suchend. Der Schwabe findet dies für sich auch in Frankfurt: Er hat schon<br />

hier studiert, ebenfalls an der Städelschule, und ist bekennender Eintracht-Fan.<br />

Zwischendurch hatte er auch mal eine Wohnung in Berlin. Aber dann habe er sich<br />

ausgerechnet, erzählte er der „Frankfurter Allgemeinen“, dass er bei seinen vielen<br />

internationalen Flügen von Berlin aus jährlich zwei Wochen länger unterwegs<br />

wäre als von Frankfurt aus. Und dann hat er die Perspektive gewechselt. \\


10 11 F R M 0 2 I 0 9<br />

Menschen in <strong>FRM</strong><br />

GEODATEN<br />

1<br />

49 ° 3 8 '32 . 9 3 " N<br />

0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E<br />

F<br />

1<br />

Was für eine Szene. Großes Kino. Totale Spannung. Komprimiert auf Kurzfilmlänge.<br />

Das Hochsprung-Finale der Damen bei der Leichtathletik-WM im Sommer<br />

in Berlin. In der Hauptrolle: Ariane Friedrich. Die blonde Sportlerin aus Frankfurt<br />

kokettiert mit der Kamera, murmelt noch etwas vor sich hin, scheint wie in<br />

Trance. Das Fernsehen zeigt ihr Gesicht in Nahaufnahme. Sie tritt an gegen ihre<br />

große Gegenspielerin Blanka Vlašić. Mit starken Leistungen, großen Gesten und<br />

tosendem Applaus – für beide. Die Kroatin holt Gold, Ariane Friedrich Bronze.<br />

Aber auch als Drittplatzierte hat sie einen großen Sieg errungen, der deutschen<br />

Leichtathletik wieder ein Gesicht gegeben: hübsch, flippig und eigenwillig. Ariane<br />

Friedrich sorgt für Gesprächsstoff weit über die WM hinaus. Einen Reporter<br />

wird sie fragen: „Ich gelte als arrogante Ziege, stimmt’s?“ Um gleich zu antworten:<br />

„Ich weiß, woher der Eindruck kommt. Ich trage immer eine Sonnenbrille.<br />

Und einen Kopfhörer. Die Musik – meist Hip-Hop – das pusht.“ Und wo bleibt der<br />

Spaß? „Springen ist Spaß. Gewinnen ist Spaß.“ \\<br />

picture-alliance/dpa (2), Freese/drama-berlin.de<br />

weltmeisterin der herzen<br />

Bei der Leichtathkletik-WM in Berlin<br />

holt Ariane Friedrich nach einem<br />

Herzschlag-Finale Bronze<br />

ARIANE<br />

FRIEDRICH<br />

F<br />

3<br />

geht ihren eigenen weg<br />

Sonnenbrille und Kopfhörer sind das<br />

Markenzeichen der charismatischen<br />

Sportlerin aus Frankfurt<br />

Sie springt für Frankfurt Die erfolgreiche Hochspringerin<br />

1 2<br />

der LG Eintracht Frankfurt gibt der deutschen Leichtathletik ein<br />

neues Gesicht: hübsch, flippig und eigenwillig


14 15 <strong>FRM</strong> 02 I 09<br />

1<br />

1


16 17 F R M 0 2 I 0 9<br />

literaturszene<br />

Wer sich aufmacht, all die Aktivitäten<br />

und Initiativen, die Menschen<br />

und die Literaturszene auszumachen,<br />

kommt an kein Ende<br />

Verlag. Während bei S.Fischer zunächst das literarische Erbe der klassischen Moderne dominierte,<br />

wuchs Suhrkamp zu jener Institution heran, die das geistige Leben der alten Bundesrepublik vier<br />

Jahrzehnte lang entscheidend prägte, ja beherrschte. Die „Suhrkamp-Kultur“ stand viele Jahre<br />

lang synonym für deutschsprachige Gegenwartsliteratur – die Lindenstraße im Westend war die<br />

Zentrale der Nachkriegsliteratur. Und einige der kleineren Verlage, die in und um Frankfurt ihren<br />

Sitz haben, sind durch Abspaltung (bisweilen durchaus im Streit) aus den beiden Großen Suhrkamp<br />

und Fischer hervorgegangen. Nach Jahren als Lektor bei Fischer gründete Vito von Eichborn<br />

bereits 1980 seinen eigenen Verlag, Joachim Unseld übernahm nach seiner Trennung vom Vaterhaus<br />

die „Frankfurter Verlagsanstalt“, Lektor Rainer Weiss gründete vor wenigen Jahren Weissbooks.<br />

Aber auch der Schöffling Verlag, der Stroemfeld Verlag, der Axel Dielmann Verlag und andere<br />

zählen zu jenen feinen Adressen, ohne die die literarische Landschaft um einiges ärmer wäre.<br />

und schließlich residiert nicht zufällig in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goethe-Haus im Großen<br />

Hirschgraben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 1948 vom 1825 in Leipzig gegründeten<br />

Börsenverein abgespalten, seit 1990 wieder gesamtdeutsch. Als Dachverband sämtlicher<br />

deutscher Verlage, Buchhändler und Auslieferer ist der Börsenverein Hirn und Herz der Buchbranche,<br />

er ist die schlagkräftige Lobby der Bücherwelt. Mit dem „Deutschen Buchpreis“ ist es ihm<br />

zudem gelungen, das lange vermisste Pendant zum britischen Booker Prize oder dem Prix Goncourt<br />

zu schaffen. Wer den Titel „Bester deutschsprachiger Roman des Jahres“ zugesprochen bekommt,<br />

für den ist das Preisgeld von 25 000 Euro nur ein geringer Teil des Lohns: Hohe Auflagen,<br />

internationale Aufmerksamkeit und Übersetzungen sind ihm gewiss; der Deutsche Buchpreis hat<br />

sich binnen kürzester Zeit als wichtigste deutsche Auszeichnung für ein Einzelwerk etabliert.<br />

Während der auf die Preisverleihung folgenden sechs Buchmesse-Tage ist Frankfurt dann tatsächlich<br />

der Mittelpunkt der literarischen Welt. In einem der nobelsten Hotels der Stadt, dem Frankfurter<br />

Hof, kann man während der Messe die nicht-geistige, die ökonomische Kehrseite der Literatur<br />

erleben. Nirgendwo sonst wird der Warencharakter der Literatur begreifbarer; hier wird der<br />

ansonsten leise summende Motor der Bücherwelt hörbar, und zartere Gemüter tun sich oft schwer<br />

damit anzuerkennen, dass das Gebaren der Agenten und Lektoren unverzichtbar zu einem vitalen<br />

Literaturbetrieb gehört.<br />

Wiederum nur wenige hundert Meter vom „Frankfurter Hof“ entfernt findet am Morgen des Buchmessesonntags<br />

dann die Hohe Messe des Literaturfestes Buchmesse statt. Schauplatz der Verleihung<br />

des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ist die Paulskirche. Wer zu den Auserwählten<br />

zählt, die zur Preisverleihung geladen werden, findet sich unter den Spitzen des Staates wieder,<br />

die hier ihre Verbundenheit mit der Literatur zeigen. Doch nicht allein dadurch wird die Paulskirchenrede<br />

zum Politikum. Wer hier spricht, darf gewiss sein, dass seine Worte weltweit Gehör<br />

finden, und nicht selten, wie etwa in der skandalumwitterten Rede Martin Walsers 1998 oder<br />

beim bewegenden Auftritt Saul Friedländers 2007 werden die Anwesenden zu Zeugen bedeutender<br />

Ansprachen, Marksteine im geistigen Leben nicht nur der Bundesrepublik.<br />

LiNie 6 > Die Kreativ-LiNie<br />

1<br />

Matthias altenburg<br />

kennen Krimileser besser<br />

unter seinem Pseudonym Jan<br />

Seghers. Er war auch mal Lektor<br />

im Verlag der Autoren und lebt<br />

in Frankfurt.<br />

2<br />

Martin Mosebach<br />

ist Georg-Büchner-Preisträger<br />

von 2007 und gilt als begnadeter<br />

Stilist. Der Frankfurtkenner porträtierte<br />

seine Stadt eindrucksvoll<br />

im Roman „Westend“.<br />

3<br />

eva Demski<br />

ist die „Grande Dame“ der<br />

Frankfurter Literaturszene; zu<br />

ihrem jüngsten Buch „Gartengeschichten"<br />

inspirierte sie das<br />

Grün vor ihrer Terrassentür.<br />

4<br />

Zsuzsa Bánk<br />

war Buchhändlerin, studierte<br />

Literatur in Mainz, lebt heute als<br />

Schriftstellerin („Der Schwimmer“)<br />

in Frankfurt.<br />

5<br />

Bodo Kirchhoff<br />

hat von seiner „Schreibwohnung“<br />

in Sachsenhausen aus die<br />

Skyline im Blick.<br />

1<br />

3<br />

5<br />

2<br />

4


1<br />

2<br />

18 19 F R M 0 2 I 0 9<br />

literaturszene<br />

Die schiere Menge ist ebenso beeindruckend<br />

wie erdrückend. Bezieht<br />

man die Institutionen noch ein, ist die<br />

Literaturszene nachgerade uferlos<br />

LiNie 2 > Die Preis-LiNie<br />

1<br />

Georg-Büchner-Preis<br />

Seit 1923 wird der hochangesehene<br />

Preis in Darmstadt vergeben,<br />

benannt nach dem Literaturgenie<br />

aus Goddelau.<br />

LiNie 1 > Die Messe-LiNie<br />

2<br />

frankfurter Buchmesse<br />

An sechs Tagen im Oktober trifft<br />

sich die Buchbranche der Welt in<br />

den Messehallen in Frankfurt –<br />

und um sie herum.<br />

Während alle Welt die große frankfurter Buchmesse kennt, wissen nur wenige um ein anderes<br />

Buch-Event, das seinerseits das größte seiner Art im deutschen Sprachraum ist: Über 300 Aussteller<br />

kommen alle zwei Jahre zur „Mainzer Mini-Pressen-Messe“, nur wenige hundert Meter entfernt<br />

vom Gutenberg-Museum, das auf ganz andere Weise als das Goethehaus im Hirschgraben<br />

ein Epizentrum nicht nur der deutschen, ja der Literatur der ganzen westlichen Welt ist. Ohne<br />

Buchdruck mit beweglichen Lettern keine Bibeldrucke, ohne Bibeldrucke keine maßstabsetzende<br />

Verbreitung der Lutherbibeln und damit einer Sprachnorm für die gesamte deutsche Sprache, ohne<br />

Buchdruck keine Verlagsindustrie.<br />

in Mainz wurde der Buchdruck erfunden. Die Frankfurter hingegen erfanden das Stadtschreiberamt.<br />

Mittlerweile gibt es viele Orte, die für ein ganzes Jahr einem Autor Logis zur Verfügung stellen<br />

und mit einem ansehnlichen Deputat versorgen. Übrigens seit 1984 auch Mainz, wo derzeit Monika<br />

Maron die Stadtschreiberwohnung nutzt. Das Anrecht auf das Original aber hat Frankfurt-Bergen-<br />

Enkheim, hier oben wurde das Stadtschreiberamt 1974, als Bergen noch gar nicht zu Frankfurt gehörte,<br />

erfunden. Wenn Ulrich Peltzer, der gegenwärtige Stadtschreiber von Bergen, ein paar Schritte<br />

hinter seinem Stadtschreiberhäuschen in die Streuobstwiesen des Berger Hangs spaziert, liegt ihm<br />

im wortwörtlichsten Sinne die Region zu Füßen. Von hier aus wird <strong>FrankfurtRheinMain</strong> als zusammenhängender<br />

Naturraum erkennbar, am südlichen Rand begrenzt durch den Odenwald, im Osten<br />

durch die Hänge des unterfränkischen Spessarts. Hätte Darmstadt eine mit Frankfurt vergleichbare<br />

Skyline, ließe sich von hier aus bei guter Sicht der Südrand der Region ausmachen. Und dort,<br />

in Darmstadt, ist gleichsam der Olymp der deutschen Literatur. Einmal im Jahr, als Höhepunkt der<br />

<strong>Herbst</strong>tagung der 1949 gegründeten Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache, wird hier der<br />

wichtigste deutsche Literaturpreis, der Büchner-Preis, verliehen. Im Großen Haus des Darmstädter<br />

Staatstheaters versammelt sich alljährlich Ende Oktober die Elite des deutschen Literaturbetriebs.<br />

Neben dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gehen von dieser Preisverleihung entscheidende<br />

Impulse für das literarische Leben der Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz aus – im<br />

allerbesten Fall werden hier Trends und Standortbestimmungen für die nächsten Jahre geliefert.<br />

Ohnehin ist die Preisdichte in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> beeindruckend: Wer sich aufmacht, all die<br />

literarischen Aktivitäten und Initiativen, die Menschen und die Institutionen, die die literarische<br />

Szene ausmachen, zu erkunden, kommt kaum an ein Ende. Die schiere Menge ist ebenso beeindruckend<br />

wie erdrückend und wird, bezieht man noch die Universitäten und Fachverlage, die Bibliotheken,<br />

Literaturhäuser und Medien mit in die Betrachtung ein, nachgerade uferlos. Letztendlich<br />

ist das Schreiben aber immer ein einsames Geschäft. Die romantische Vorstellung von Dichtern<br />

im Café oder disputierenden Denkern in literarischen Salons ist passé. Literarisches Leben heute<br />

ist die Summe all dessen, was in den Schnittmengen zwischen Kreativen, Verlagen, Akademien,<br />

Kulturdezernaten, Festivals, Messen, Institutionen und nicht zuletzt den hier zeitweise oder ständig<br />

lebenden Autoren und einer interessierten Öffentlichkeit geschieht. In diesem Sinne blüht die<br />

Literatur in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> wie kaum an einem anderen Ort. \\


Kreativwirtschaft<br />

IdeenschmIede<br />

offenbach<br />

Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum<br />

Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen<br />

entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.<br />

Jetzt kommt der neue Hafen<br />

vON MArTiN OrTh uND MichAEl huDlEr (FOTOs)<br />

20 21 F r M 0 2 i 0 9<br />

GEODATEN<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

5 0 ° 0 9 ' 9 9.7 8 " N<br />

0 8 ° 7 5' 6 2 . 1 1" E<br />

5 0 ° 0 9 ' 91 . 1 1" N<br />

0 8 ° 7 8 ' 8 6 .76" E<br />

5 0 ° 10 ' 69.01" N<br />

0 8 ° 74' 9 0.6 5" E<br />

5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />

0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />

5 0 ° 10 ' 16 . 5 7 " N<br />

0 8 ° 7 5'37. 2 2 " E<br />

5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />

0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />

F<br />

1/2/3/4/5/6<br />

Denk-Fabriken<br />

Die Kreativen erobern die alten<br />

Produktionshallen in Offenbach.<br />

Hier: das Loft von Sensory Minds,<br />

einem überaus erfolgreichen<br />

Start-up, in einer ehemaligen<br />

Lederwarenfabrik


Kreativwirtschaft<br />

1 2<br />

Wolfgang Henseler<br />

Der Absolvent der Offen-<br />

bacher Hochschule für Gestaltung<br />

(HfG) wurde schon mit<br />

seiner ersten Internet-Firma<br />

zum Millionär. Jetzt entwickelt<br />

er innovative Websites und ist<br />

international gefragt<br />

www.sensory-minds.com<br />

22 23 F r M 0 2 i 0 9<br />

Knut Hartmann<br />

Der Markendesigner zog 2002<br />

mit seiner Agentur von Frankfurt<br />

nach Offenbach und konnte<br />

damit die Mietkosten halbieren.<br />

Inzwischen hat er die Geschäftsführung<br />

seiner Tochter (rechts)<br />

übertragen und konzentriert<br />

sich auf die Fotografie<br />

www.khdesign.de


Sebastian Herkner<br />

Der Produktgestalter machte<br />

2007 sein Diplom in Offenbach<br />

mit der Neuinterpretation eines<br />

Ohrensessels. <strong>2009</strong> zählt das<br />

Design-<strong>Magazin</strong> „Wallpaper“<br />

seinen Tisch (oben) schon zu<br />

den 20 besten Produkten der<br />

Mailänder Möbelmesse<br />

www.sebastianherkner.com<br />

24 25 F r M 0 2 i 0 9<br />

Kreativwirtschaft<br />

3<br />

> Dienstag waren die Leute von Google in Offenbach. Auf der Suche nach neuen Internet-<br />

Lösungen. Bei Sensory Minds in der Ludwigstraße. Das Start-up von Wolfgang Henseler<br />

ist in kurzer Zeit zu einem großen Player im Bereich Natural User Interface aufgestiegen. Dieser Begriff<br />

bezeichnet den Wandel an der Schnittstelle Mensch-Maschine: Weg von Maus und Tastatur, hin zur<br />

Bedienung mit Fingern, Händen oder einem Stift direkt am Bildschirm – eben hin zu einer „natürlichen<br />

Nutzung“. „Kein Umweg mehr über Menüs und Eingabebefehle“, sagt Wolfgang Henseler, „die<br />

Bedienung wird unmittelbarer, einfacher, schneller, effizienter und spielerischer. Jeder Mensch, ob<br />

jung oder alt, kommt damit intuitiv klar.“ Diese Entwicklung betrifft auch das Geschäftsmodell von<br />

Google. Wie verändern sich Websites? Wie muss das Interface aussehen? Darauf hat Sensory Minds<br />

Antworten. Und deshalb war Google am Dienstag in Offenbach – und Youtube am Mittwoch.<br />

Offenbach im Spätsommer <strong>2009</strong>. Eine Stadt vor dem größten Wandel in ihrer Geschichte? Gestern<br />

Fabrikstadt, morgen der Hot Spot der Kreativszene. Offenbach häutet sich, wischt den Schweiß<br />

von der Stirn. Zwar zählen die Maschinenbauer wie Manroland (Druck) oder GKN Löbro (Automobil)<br />

noch zu den größten Arbeitgebern. Aber die Lederwarenproduktion im großen Stil, durch<br />

die sich die 120 000-Einwohner-Stadt einst einen Namen machte, ist Geschichte. Davon zeugt<br />

heute nur noch das Ledermuseum. Dafür rückt immer stärker, aber bislang über die Stadtgrenzen<br />

hinaus kaum wahrgenommen, die so genannte Kreativ-Wirtschaft in den Vordergrund. Künstler,<br />

Musiker und Fotografen machen auf sich aufmerksam. IT-Firmen, Designer und Werbeagenturen<br />

entwickeln Ideen für Produkte. Mit 4000 Menschen in 900 Unternehmen ist Offenbach in dieser<br />

Branche überdurchschnittlich stark vertreten, wie eine Studie zeigt. Das Cluster formiert sich. Aus<br />

leerstehenden Fabriken werden schicke Lofts, eine alte Ölhalle wird für Ausstellungen genutzt, in<br />

Hinterhöfen entstehen Werkstätten, aus einer Brache wird ein Open Air-Kino und aus einem ausgedienten<br />

Lokschuppen ein angesagter Szene-Treff.<br />

Wolfgang Henseler sitzt im zweiten Stock einer ehemaligen Lederwarenfabrik. Die Räume großzügig,<br />

offen, alles in Schwarz und Weiß. Er ist der Bill Gates von Offenbach, die Ikone der Kreativszene,<br />

ein Mann der ersten Stunde. Kunststudent, Gründer, Millionär – immer an der Spitze der<br />

Entwicklung. Bereits als Student an der Hochschule für Gestaltung bastelt er an der Zukunft des<br />

Computers. Er legt seinen Profs 1988 ein schwarzes Plexiglas-Teil auf den Tisch, das auf Berührung<br />

reagiert. Zu der Zeit ein Fall von Genie oder Wahnsinn. 1994 gründet er die „Pixel Factory“, entwirft<br />

die ersten Internet-Seiten für die Deutsche Bank, Mercedes-Benz, Lufthansa. Zu Hochzeiten beschäftigt<br />

das Unternehmen 120 Mitarbeiter in Offenbach, dazu Filialen in London und New York. 1999<br />

übernimmt Henseler an der Pforzheimer Hochschule für Gestaltung eine Professur für Visuelle Kommunikation<br />

- und verkauft sein Unternehmen gewinnbringend. Nach einem Intermezzo als Geschäftsführer<br />

bei einer Bad Homburger Internet-Agentur („Da hätte ich die Entwicklung verschlafen“)<br />

ist er nun wieder da. Und wie. Die großen Namen stehen Schlange bei Sensory Minds, das erst im<br />

Mai <strong>2009</strong> gegründet wurde. AMG Mercedes will sein Natural User Interface Design im großen Stil<br />

einsetzen, die Bundeswehr ist an seinen Projekten interessiert. Zwölf Mitarbeiter arbeiten fieberhaft<br />

an innovativen Web sites für MLP und Arte. Erst im Juli installierte Sensory Minds die weltweit größte<br />

Multi-Touch- und Multi-User-Wand am Nürburgring – 45 Meter lang und 11 Meter hoch. Nur ein<br />

Warm-up für ein großes Rennen.<br />

Aber warum gerade in Offenbach? Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, kreatives Potenzial,<br />

multikulturelles Flair – und günstige Mieten. Wie in Berlin-Kreuzberg. Der Maler Johannes<br />

Kriesche verlegte 1997 sein Atelier von Frankfurt nach Offenbach. In die Mato-Fabrik, eine ehemalige<br />

Maschinenfabrik in der Bieberer Straße. Sie sollte eigentlich abgerissen werden, die Ateliernutzung<br />

nur eine Übergangslösung sein. Heute arbeiten in der Fabrik mit dem Charme des Berliner<br />

Kunsthauses „Tacheles“ über 40 Maler, Bildhauer und Musiker. Es riecht noch nach Metall, aber es<br />

entsteht Kunst. Die Künstlervereinigung „Kunst Raum Mato“ macht sich für den Kreativ-Standort<br />

Offenbach stark. Kriesche, der durch seine Paraffin-Arbeiten überregional bekannt wurde, ist


Kreativwirtschaft<br />

4 5<br />

Wilfrid Kreutz<br />

Der Metallbildhauer gründete<br />

1998 sein Atelier „Hammer Art“<br />

in der Offenbacher Mato-Fabrik.<br />

<strong>2009</strong> entwarf er für den Deutschen<br />

Fußball-Bund (DFB)<br />

einen Pokal<br />

www.kunst-raum-mato.de<br />

26 27 F r M 0 2 i 0 9<br />

Bernd Kracke<br />

Der Professor für Elektronische<br />

Medien ist seit 2006 Präsident<br />

der Offenbacher Hochschule<br />

für Gestaltung. Für den <strong>Herbst</strong><br />

<strong>2009</strong> erhofft er sich eine Richtungssentscheidung<br />

für den<br />

Umzug auf das Hafengelände<br />

www.hfg-offenbach.de


Johannes Kriesche<br />

Der Maler, international<br />

bekannt durch seine Paraffin-<br />

Arbeiten, zog 1997 mit<br />

seinem Atelier in die Mato-<br />

Fabrik. Inzwischen leitet<br />

er die Künstlervereinigung<br />

„Kunst Raum Mato“ mit<br />

großem Engagement<br />

www.johannes-kriesche.de<br />

28 29 F r M 0 2 i 0 9<br />

Kreativwirtschaft<br />

6<br />

Die HfG<br />

Die Hochschule für Gestaltung<br />

(HfG) Offenbach zählt<br />

zu den größten deutschen<br />

Kunsthochschulen. Sie bildet<br />

600 Studenten in den Fachbereichen<br />

„Visuelle Kommunikation“<br />

und „Produktgestaltung“<br />

aus und verleiht<br />

das anerkannte Diplom. Bewusst<br />

wurde an dem Diplomabschluss<br />

festgehalten, um<br />

hohe Qualitätsstandards und<br />

internationale Mobilität zu<br />

gewähren. Ab Wintersemester<br />

<strong>2009</strong> wird die Möglichkeit<br />

der Promotion geboten. Zum<br />

Sommersemester 2010 wird<br />

es eine Stiftungsprofessur<br />

zur „Kreativität im urbanen<br />

Kontext“ geben – initiiert von<br />

der Stadt Offenbach.<br />

Vorsitzender des Vereins. Hemdsärmelig, unprätentiös, „hier geht einiges“. Längst lebt er auch in<br />

Offenbach. Kontakte binden. Gerade kommt er von einer Ausstellung aus Nürnberg. Dort entsteht<br />

auf dem ehemaligen AEG-Gelände ein neuer Kunstraum nach dem Vorbild der Leipziger Baumwollspinnerei.<br />

In dieser Liga sähe er Offenbach gerne.<br />

Knut Hartmann, Gründer und Inhaber von khdesign, zog 2002 mit seiner Markenagentur von<br />

Frankfurt nach Offenbach – und konnte damit die Mietkosten halbieren. Er sitzt in der Heyne-Fabrik.<br />

Die ehemalige Schrauben-Fabrik in der Nähe des Hafens war einmal die drittgrößte Fabrik in Offenbach.<br />

Nach Einstellung der Produktion 1968 wurde das Gelände renoviert und mit mehreren Architektur-<br />

und Denkmalschutzpreisen ausgezeichnet. In den schicken Lofts und Showrooms arbeiten<br />

heute 200 Firmen. Sie entwickeln Trends in Design, Mode, Architektur und Werbung. Knut<br />

Hartmann betreut Großkunden wie den Pharmariesen GlaxoSmithKline und die Drogeriemarktkette<br />

„dm“. Der finanzielle Vorteil in Offenbach ist längst in den Hintergrund getreten. Kreative Netzwerke<br />

sind ein überzeugender Standortfaktor. Mit dem Möbelhändler im Erdgeschoss hat Hartmann ebenso<br />

über gemeinsame Projekte nachgedacht wie mit dem Werber über ihm – allerdings über Kunstaktionen.<br />

Das Agentur-Geschäft hat ihn nachdenklich gemacht. Hartmann will zurück an die Ursprünge.<br />

Er hat die Geschäftsführung der Agentur seiner Tochter übertragen. Und macht jetzt Fotografie. „City<br />

Lights“, verwackelte Stadtaufnahmen mit strahlender Leuchtkraft, sind sein Markenzeichen.<br />

Kunst, das ist das eigentliche Argument für Offenbach. Die traditionsreiche Hochschule für Gestaltung<br />

(HfG) bildet den Humus des Kreativstandortes. Sie ist national die Nummer 1 im Kommunikationsdesign<br />

und – nur zum Vergleich - fünfmal so groß wie die renommierte Frankfurter Städel-<br />

Schule. Die HfG bildet mit 22 Professoren und 15 Dozenten 600 Studenten in den Fachbereichen<br />

Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung aus und bringt immer neue Topleute und Talente<br />

hervor. Den Künstler Thomas Bayrle. Den Designer Oliver Grabes, der die XBox für Microsoft gestaltete.<br />

Den Filmregisseur Carsten Strauch und jüngst erst Sebastian Herkner. Der Produktgestalter und<br />

Absolvent von 2007 zeigte im April drei Entwürfe auf der weltgrößten Möbelmesse „Salone“ in Mailand.<br />

Prompt wurde ein Ausstellungsstück von dem international führenden Designmagazin „Wallpaper“<br />

zu den besten zwanzig Produkten gekürt. Mit zwei weiteren Entwürfen steht Herkner in Verhandlungen<br />

mit Herstellern in den Niederlanden und Spanien. Geboren und aufgewachsen in Bad<br />

Mergentheim, ist Herkner – wie so viele - in Offenbach hängen geblieben. Er lebt und arbeitet in einem<br />

Hinterhausloft in der Geleitsstraße – barfuß, in Jeans und T-Shirt. Ein Offenbacher Bohème. „Natürlich<br />

gehen einige Absolventen nach Berlin“, sagt Herkner. „Aber die Region um Offenbach ist viel<br />

finanzstärker. Außerdem finden in Frankfurt die großen Messen statt.“ Auf seinem Arbeitstisch liegt<br />

bereits ein Entwurf eines Sideboards aus Holz und gekantetem Messing für die kommende Mailänder<br />

Möbelmesse.<br />

„Es gibt in dieser Stadt so eine Art Kreuzberg-Effekt“, sagt Professor Bernd Kracke, Präsident der<br />

Hochschule für Gestaltung. „In der Hochschule liegt das Potenzial, in der Stadt sind die Freiräume.<br />

Beide profitieren voneinander.“ Sein größtes Projekt ist der Umzug der HfG auf das frei gewordene<br />

Hafengelände. Am alten Standort mit dem idyllischen Isenburger Schloss wird es zu eng. Nach einem<br />

Gutachten werden 5000 Quadratmeter mehr Nutzfläche benötigt. „Wenn wir jetzt nicht erweitern,<br />

bekommen wir in zehn oder fünfzehn Jahren Probleme und fallen im Wettbewerb mit anderen Hochschulen<br />

zurück“, sagt Kracke. Anspruchsvoll, eigenwillig, aber überzeugend und überzeugt von der<br />

Sache. Das Hafengelände bietet sich für das Millionenprojekt geradezu an. Es ist mit 26 Hektar Landund<br />

6 Hektar Wasserfläche das größte und attraktivste Baugebiet in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> – doppelt so<br />

groß wie der Frankfurter Westhafen, etwa ein Viertel so groß wie die Hamburger Hafencity. Ein Bebauungsplan<br />

ist vorhanden, die Erschließung läuft, im kommenden Jahr könnte der Hochbau beginnen.<br />

Derzeit prüft die Landesregierung das Projekt Kreativ-Campus. Im <strong>Herbst</strong> soll eine Richtungsentscheidung<br />

fallen. Fällt sie positiv aus – und das wünschen sich alle Kreativen von Henseler über<br />

Kriesche bis Hartmann und Herkner – wäre das der Big Bang für die Stadtentwicklung. \\


<strong>FRM</strong>-Gespräch<br />

Der Europäer<br />

Daniel Cohn-Bendit, 1945 im südwestfranzösischen<br />

Montauban geboren,<br />

gilt als eine der schillerndsten<br />

Figuren der 68er-Bewegung und als<br />

„Wanderer“ zwischen Deutschland und<br />

Frankreich. Seit 1994 ist „Dany le<br />

Rouge“ Abge ordneter im Europäischen<br />

Parlament, abwechselnd für die deutschen<br />

und die französischen Grünen.<br />

Bei der Europawahl <strong>2009</strong> errang er<br />

mit seiner Liste Europe Ecologie 16, 9<br />

Prozent und entfachte in Frankreich<br />

einen regelrechten „Dany Boom“. Daniel<br />

Cohn-Bendit, der Co-Fraktionsvorsitzende<br />

der Grünen, lebt in Frankfurt.<br />

30 31 F R M 0 2 I 0 9<br />

Picture credit<br />

COHN-BENDIT<br />

Warum Frm international ist<br />

Ein <strong>FRM</strong>-Gespäch über Frankfurt, seine Stärken und Chancen<br />

> Als jemand, der wie kein Zweiter aus der Region in und für > Liebgewonnen ist nicht identisch mit Heimat.<br />

Europa tätig ist – wie wird Frankfurt aus Ihrer Sicht interna- Nein, natürlich nicht. Für mich hat dieses Gefühl mehr mit Mentional<br />

wahrgenommen? Wie blickt man von Brüssel, Straßschen und bestimmten Orten zu tun als mit urbanen Zuweiburg,<br />

London oder Paris auf <strong>FrankfurtRheinMain</strong>?<br />

sungen. Bei meinem Sohn ist das schon anders. Er ist hier gebo-<br />

Frankfurt wird in erster Linie wahrgenommen durch die Euroren. Für ihn ist Frankfurt Heimat. Insgesamt gibt es in Deutschpäische<br />

Zentralbank, die so etwas wie ein europäisches Wahrzeiland ja ein starkes Regional- oder Lokalbewusstsein. Man setzt<br />

chen ist. Das Zweite ist der Frankfurter Flughafen. Das sind die sich gern ab von den andern, die Bayern beispielsweise vom Rest<br />

beiden Fixpunkte in der europäischen Öffentlichkeit. Für be- der Bundesdeutschen. Insofern ist es für einen in Frankfurt lestimmte<br />

Gruppen spielt auch die Buchmesse eine wichtige Rolle. benden Türken auch leichter, sich als Frankfurter zu definieren,<br />

denn als deutscher Türke.<br />

> Wie erklären Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen im EU-<br />

Parlament Ihre persönliche Verbundenheit zu Frankfurt?<br />

Erst einmal lebt man ja nicht primär in einer Stadt, sondern man<br />

lebt in einem Lebenszusammenhang. Für mich hat dies viel mit<br />

meiner Geschichte zu tun, meiner Ehe, meinem Kind, meinen Beziehungen,<br />

meinen Freunden. Ich meine: Irgendwann hat mich<br />

das Leben hierher verschlagen, es hat mir hier gefallen, ich habe<br />

mich hier verliebt und lebe hier. In diesem Beziehungsnetzwerk<br />

finde ich in Frankfurt sehr angenehme Lebensmöglichkeiten.<br />

> Kann Frankfurt für jemanden, der hierher kommt, Heimat<br />

werden?<br />

Heimat ist für mich ein schwieriger Begriff und – wie er in<br />

Deutschland manchmal quasi vor sich her getragen wird – sehr<br />

fremd. Frankfurt kann man liebgewinnen, das auf alle Fälle. Man<br />

fühlt sich wohl in Frankfurt. Irgendwann geht einem vielleicht<br />

das Provinzielle auf die Nerven – aber natürlich habe ich Frankfurt<br />

liebgewonnen.<br />

GEODATEN<br />

5 0 ° 07 ' 3 0.6 6" N<br />

0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E<br />

F 1<br />

> In Frankreich, den Niederlanden, auch in Berlin ist die<br />

Gettoisierung von Menschen mit Migrationshintergrund evident.<br />

Wie hat es die Region hier geschafft, ein gesellschaftliches<br />

Klima zu entwickeln, das zwischen all diesen enormen<br />

Spannungsfeldern ausgleichend wirkt?<br />

Da ist manches auch in Frankfurt von Stadtteil zu Stadtteil unterschiedlich,<br />

und man sollte nicht unterschätzen, dass auch in<br />

Frankfurt jugendliche Türken Schwierigkeiten haben. Aber sicher<br />

ist, dass man in Frankfurt nicht mehr nur eine „Apfelwein-<br />

Identität“ haben muss, um angenommen zu werden. Das hat viel<br />

mit dem zu tun, was politisch für die Integration getan wurde.<br />

Aber generell ist richtig: Die hohe Anzahl von Ausländern schützt<br />

alle. Man fühlt sich als Ausländer nicht fremd, einfach weil so<br />

viele andere Fremde da sind. Dadurch wird sozusagen auch das<br />

Verhältnis zwischen den Eingeborenen und den Fremden klar<br />

definiert. Es gibt so viele Fremde, dass alle das Gefühl haben, der<br />

Fremde gehöre dazu.<br />

1


Daniel Cohn-Bendit, Exdezernent für<br />

multikulturelle angelegenheiten: „Man fühlt<br />

sich wohl in Frankfurt.“<br />

> Von Richard Florida, dem amerikanischen Soziologen,<br />

stammt die These von den 3 Ts: Florida hat gezeigt, dass besonders<br />

Städte und Regionen für kreative Menschen interessant<br />

sind, in denen neue Technologien, Talent und gesellschaftliche<br />

Toleranz in hohem Maße vorhanden sind. Wie<br />

sind, Ihrer Meinung nach, diese drei Attribute für Frankfurt<br />

RheinMain vorhanden?<br />

Talent ist natürlich relevant und vorhanden. Und dass die neuen<br />

Technologien eine unheimliche Kreativität nach sich ziehen, ist<br />

klar. Gleichzeitig sind sie heute fast überall vorhanden. Ich meine<br />

aber, Florida unterschätzt die soziale Komponente. Ich glaube<br />

zum Beispiel, dass eine Stadt, die in einer hohen sozialen Spreizung<br />

zwischen Arm und Reich lebt, auf Dauer nicht so produktiv<br />

sein kann. Eine Stadt ist für mich kreativ und in Bewegung,<br />

wenn die soziale Mobilität real ist - wenn zum Beispiel Schulen<br />

als soziale Aufstiegsleitern funktionieren. Das ist hier nur begrenzt<br />

der Fall und deshalb hat Frankfurt sein Kreativitätspotenzial<br />

noch nicht voll ausgeschöpft; dazu müsste es sozial<br />

dichter sein. Es gibt zum Beispiel Talente bei jugendlichen Migranten,<br />

die ohne Förderung nicht einfach so entdeckt werden.<br />

> Was macht in Ihren Augen die Qualität einer Stadt, einer<br />

Metropolregion der Zukunft aus?<br />

Damit die Lebensgrundlagen stimmen, muss eine Stadt erst einmal<br />

die ökologischen Gefahren meistern. Das ist sehr schwierig,<br />

weil die ökologische Stadt einen völlig anderen Umgang mit Verkehr,<br />

mit Lärm, mit dem CO -Ausstoß verlangt. Die Stadt von<br />

2<br />

morgen ist aber auch eine Stadt, die Solidarität und Freiheit miteinander<br />

verbinden kann. Dass es einen Gemeinsinn gibt, der<br />

jeden Schwachen beschützt, und es gleichsam auch eine Freiheit<br />

32 33 F R M 0 2 I 0 9<br />

<strong>FRM</strong>-Gespräch<br />

Picture credit<br />

gibt, die jedes Talent, jede Initiative ermöglicht, das gehört zu<br />

den Merkmalen der Stadt von morgen.<br />

> Hat Frankfurt dafür gute Voraussetzungen?<br />

Frankfurt hat gute Voraussetzungen, wenn es bestimmte Probleme<br />

löst. Die guten Voraussetzungen sind, dass Frankfurt eine<br />

ganz interessante Mischung aus Stadt und Dorf ist. Das Dorf kann<br />

Geborgenheit geben und die Stadt kann die Freiheit der Anonymität<br />

geben. Das ist eine positive Sprengkraft und Qualität.<br />

> Hat angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel<br />

und Finanzkrise die lokale und regionale Dimension<br />

eigentlich noch ihren Platz auf der europäischen Bühne?<br />

Alle Verhaltensänderungen, die notwendig sind, um die ökologische<br />

Krise zu meistern, werden in den Städten zu lösen sein. Es<br />

gibt da keinen Widerspruch zwischen dem, was man global angehen<br />

muss und der notwendigen Dimension des Handelns auf<br />

der städtischen, der urbanen Ebene.<br />

> Obwohl es ja immer heißt, Europa sei weit weg…<br />

Das ist so eine Floskel, die sich eingebürgert hat, dass Europa<br />

weit weg sei. Das ist aber widersinnig. Zunächst lebt man nicht<br />

in „der“ Welt. Man lebt in viel kleineren Zusammenhängen, als<br />

man denkt. Und trotzdem ist Europa in Frankfurt. Wenn man<br />

zum Beispiel in Paris ist, dann ist Paris mitten in Europa. Und<br />

wenn man in Frankfurt ist, dann ist Frankfurt mitten in Europa.<br />

Man kann da nicht sagen: Frankfurt ist weit weg. \\<br />

DaS GESpRäCh FühRtE FRaNÇOISE GIBERt.<br />

FrankFurt am main<br />

Einwohner insgesamt: 674 604<br />

164 163 ausländische<br />

Einwohnerinnen und<br />

Einwohner in Frankfurt,<br />

das sind 24,3 %<br />

Ausländische Einwohnerinnen und<br />

Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt<br />

am Main nach Staatsangehörigkeit:<br />

Die top10<br />

1. Türkei: 31 066<br />

2. Italien: 13 661<br />

3. Kroatien: 11 861<br />

4. Serbien: 10 245<br />

5. Polen: 9321<br />

6. Griechenland: 6411<br />

7. Marokko: 6183<br />

8. Bosnien und Herzegowina: 5260<br />

9. Spanien: 4494<br />

10. Portugal: 3423<br />

NEU: SURROUNDINGS<br />

Jetzt ist Frankfurt<br />

meine zweite Heimat.<br />

Bryan Jones und seine Familie lesen Surroundings.<br />

www.surroundingsmagazine.de<br />

Gotta have it!<br />

Surroundings: Das englische Frankfurt-Rhein-Main-Medium<br />

Jetzt erhältlich im ausgesuchten Buch- und Zeitschriftenhandel und als Abo.<br />

Einzelpreis: € 6<br />

Jahresabo (4 Ausgaben): nur € 20


34 35 F R M 0 2 I 0 9<br />

Veranstaltung<br />

NACHT DER INNOVATION<br />

ZUKUNFT ERLEBEN<br />

Wie groß ist das Wissenpotenzial in <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

wirklich? Die Antwort gibt die kreative Leistungsschau<br />

Innovative <strong>2009</strong> in Darmstadt<br />

Darmstadtium/Jürgen Mai(2)<br />

> Feuerwerk der Kreativität: Hochschulen, Forschungsinstitute<br />

und Unternehmen präsentieren erstmals<br />

gemeinsam die Innovationskraft der Region. Innova tive <strong>2009</strong><br />

heißt die Ausstellung, die am 2. Oktober von 10 bis 21 Uhr<br />

in Darmstadt Premiere feiert. Im Darmstadtium wird all<br />

das zu sehen sein, was Wissenschaftler, Dienstleister und Ingenieure<br />

zwischen Mainz und Aschaffenburg, zwischen Gießen<br />

und Darmstadt tagtäglich entwickeln und erforschen. Über 60<br />

Aussteller zeigen Exponate und Mitmachexperimente, informieren<br />

mit Vorträgen und Videopräsentationen. „Edutainer“<br />

führen durch die Ausstellung und werden die komplexe Welt<br />

des Wissens einfach und anschaulich erklären. Wie ein „Who’s<br />

Who“ aus <strong>FRM</strong> liest sich die Teilnehmerliste. In das Darmstadtium<br />

kommen unter anderem die Universitäten Frankfurt,<br />

Gießen und Darmstadt, das Mathematikum aus Gießen, das<br />

Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT,<br />

das Max-Planck-Institut für Biophysik sowie die Unternehmen<br />

Heraeus, Schott, Continental und die Software AG. Die Innovative<br />

<strong>2009</strong> soll kein einmaliges Event bleiben. Nach der Premiere<br />

in diesem Jahr soll die Leistungsschau der Innovatoren künftig<br />

jedes Jahr bei den Besucherinnen und Besuchern für Staunen<br />

sorgen. www.innovative<strong>2009</strong>.de<br />

Eine Region zeigt ihre Kreativität<br />

Das Darmstadtium gibt die passende<br />

Kulisse für die Innovative <strong>2009</strong><br />

für <strong>FrankfurtRheinMain</strong> <strong>2009</strong><br />

EvEnts, Kultur,<br />

GEnuss, AusFlüGE<br />

und MEhr<br />

Fotos: Pocket-Guide <strong>Herbst</strong><br />

Für die After-Work-Logistik!<br />

Mit vielen Empfehlungen und Infos<br />

1


StandardS<br />

In <strong>FRM</strong><br />

Marken sind das Besondere im Gewöhnlichen, das Bekannte im<br />

Anonymen. Sie geben Orientierung im Konsumlabyrinth. Elf starke Standards<br />

aus <strong>FrankfurtRheinMain</strong> – eine Übersicht<br />

IllustratIon: MartIn o'nEIll<br />

> „Deutsche Standards“ nennt sich ein 600<br />

Seiten starker Klassiker über deutsche Markenprodukte<br />

– sozusagen die Hall of Fame des deutschen<br />

Produktdesigns. Wer sich in der kiloschweren<br />

Schwarte wiederfindet, hat es geschafft, ist oben, angekommen<br />

im Marken-Olymp. Eine Auszeichnung wie<br />

ein Ritterschlag. Herausgeber Florian Langenscheidt,<br />

mit dem gleich namigen Verlag selbst eine über die<br />

Grenzen hinweg bekannte Marke, schreibt im Vorwort<br />

„Marken sind wie Macheten. Sie schlagen Schneisen<br />

durch den Dschungel des Waren angebotes. Marken sind<br />

Versprechen. Sie sichern mit Brief und Siegel Qualität<br />

und Tradition zu. Marken sind aber auch Verhei ßungen,<br />

Sirenen im Meer der Kauflust. Sie versprechen Status<br />

36 37 F r M 0 2 I 0 9<br />

FrM-Marken<br />

und Prestige.“ Marken ziehen Grenzlinien zwischen<br />

dem Besondern und dem Gewöhnlichen, dem Bekannten<br />

und dem Anonymen. Wer sich aufmacht, die <strong>FRM</strong>-<br />

Standards zu suchen, wird viele außergewöhnlichen<br />

Marken-Produkten finden. Elf von Ihnen stellen wir<br />

vor. Es sind Marken mit Geschichte und Geschichten.<br />

Marken mit Image- und Bekanntheitswerten weit über<br />

die Region hinaus. Marken, deren Wert auch von neuen<br />

Besitzern erkannt und weiter gepflegt werden. Marken,<br />

die manchmal anachronistisch anmuten und dennoch<br />

auf Erfolg getrimmt sind. Marken, die zur Region gehören.<br />

Marken, die Qualität verheißen. Marken, die hohen<br />

De signanspruch ausstrahlen. Und Marken, um deren<br />

Fortbestehen zu kämpfen, es sich lohnt.


38 39 F r M 0 2 I 0 9<br />

FrM-Marken<br />

49 ° 8 7 ‘ 51 . 1 2 “ N<br />

0 8 ° 6 5 4 8 . 2 3 “ E<br />

Wella schafft trends. die<br />

haarpflegeprodukte aus<br />

darmstadt ermöglichten in<br />

den 70er Jahren den afrolook,<br />

dann den legendären<br />

Wet-look und heute eine<br />

sehr individuelle haarmode.<br />

„Virtual life“ heißt die<br />

aktuelle Vision – optisch<br />

angesiedelt zwischen realität<br />

und virtueller Welt. Wer<br />

mehr erfahren möchte: im<br />

Wella-Museum gibt’s allerhand<br />

zu erkunden.<br />

www.wella.de<br />

49 ° 6 6‘76 . 0 0 “ N<br />

0 8 ° 9 9 ‘72. 4 5“ E<br />

Koziol your life. aus der<br />

ehemaligen Elfenbeinwerkstatt<br />

Koziol in Michelstadt<br />

kommen inzwischen modische<br />

leuchten, trendige<br />

raumteiler und bunte geschenkartikel.<br />

sogar eine<br />

eigene Philosophie, die<br />

Koziologie bahnt sich vom<br />

odenwald aus ihren Weg<br />

und führt das unternehmen<br />

auf die siegertreppchen<br />

der internationalen designwettbewerbe.<br />

Ideen zum<br />

anfassen.<br />

www.koziol.de<br />

5 0 ° 5 4‘3 9. 8 1“ N<br />

0 8 ° 3 9 ‘ 14 . 5 2 “ E<br />

leica ist ein Mythos. die<br />

Kult-cameras aus solms<br />

sind bei vielen bedeutenden,<br />

professionellen reportage-<br />

Fotografen besonders für<br />

die überragende optische<br />

und mechanische Qualität<br />

der objektive bekannt. sieben<br />

leica-galerien weltweit<br />

– unter anderem in new<br />

York, tokio und Frankfurt –<br />

zeigen Meisterwerke von<br />

leica-Fotografen.<br />

de.leica-camera.com<br />

5 0 °17 ‘ 10. 7 1“ N<br />

0 8 ° 5 3 ‘ 0 0. 6 8 “ E<br />

Verboten gut aussehen:<br />

der aktuelle Werbespruch<br />

für die Braun-rasierer aus<br />

Kronberg gilt für die Kundschaft<br />

wie für die geräte<br />

gleichermaßen. seit den<br />

60er Jahren schreiben<br />

die rasierer eine internationale<br />

Erfolgsgeschichte –<br />

auch im Industriedesign.<br />

„Mr. Braun“, designpapst<br />

Prof. dieter rams, gab<br />

den Produkten ein unverwechselbares<br />

gesicht –<br />

elementar funktionalistisch.<br />

www.braun.com<br />

5 0 ° 2 2 ‘ 5 9. 5 9 “ N<br />

0 8 ° 2 6‘ 5 3 . 8 8 “ E<br />

„draußen zuhause“: tatsächlich<br />

würde man den<br />

outdoor-ausrüster Jack-<br />

Wolfskin eher in Kanada<br />

verorten als in Idstein im<br />

taunus. Enstanden ist der<br />

spezialist mit der Wolfs-<br />

Pfote als Markenzeichen<br />

aus der Frankfurter Firma<br />

sine. heute bieten über<br />

200 Jack-Wolfskin-stores<br />

weltweit rucksäcke, Zelte<br />

und modische allwetterkleidung<br />

an.<br />

www.jack-wolfskin.de<br />

5 0 °1 2 ‘ 2 6 . 2 8 “ N<br />

0 8 ° 61‘7 7. 9 8 “ E<br />

sinn-uhren sind anders.<br />

Kein schnickschnack, keine<br />

platte Mode, kein schmuck<br />

im herkömmliche sinn.<br />

dafür sind die chronographen<br />

aus der Frankfurter<br />

Manufaktur reine, ungeschminkte,Ingenieurskunst,<br />

Innovationen pur.<br />

Mit seinen sechs Modellen<br />

der Finanzplatzuhr zeigt<br />

sinn auch sinn für den<br />

standort Frankfurtrhein-<br />

Main.<br />

5 0 °1 2 ‘4 6 .7 8 “ N<br />

0 8 ° 9 3 ‘ 8 8 . 3 7 “ E<br />

108 Jahre alt und quicklebendig.<br />

der Frosch aus<br />

Mainz dürfte der älteste<br />

der Welt sein. aber er<br />

macht immer noch große<br />

sprüche. „Erdal – gepflegte<br />

schuhe haben’s drauf“,<br />

behauptet der rote Frosch.<br />

seit über hundert Jahren<br />

steht er für kompromisslose<br />

Qualität. die schuhcreme<br />

aus Mainz-Mombach hält<br />

ziemlich konstant einen<br />

Marktanteil von 80 Prozent.<br />

www.erdal.de<br />

„Marken sind wie Macheten.<br />

Sie schlagen Schneisen<br />

durch den Dschungel des<br />

Warenangebotes“<br />

FlorIan langEnschEIdt<br />

49 ° 9 8 ‘75. 3 2 “ N<br />

0 8 °4 0 ‘7 3 . 9 5“ E<br />

www.sinn.de www.opel.de<br />

nicht nur für FrankfurtrheinMain<br />

ist opel eine<br />

Marke mit tradition und<br />

Zukunft. opel muss wieder<br />

blitzen sagt Ministerpräsident<br />

roland Koch nach den<br />

turbulenzen der vergangenen<br />

Monate. Mit dem Insignia<br />

und dem neuen astra<br />

haben sich die rüsselsheimer<br />

wieder hoffnungsvoll<br />

ins gespräch gebracht. ad<br />

aspera per astra. oder: der<br />

Beginn einer neuen Ära<br />

5 0 ° 10 ‘ 8 5 . 24“ n<br />

0 8 ° 7 2 ‘ 9 6 . 6 8 “ E<br />

the winner is: Ein Wasserkocher.<br />

seit den 1920er Jahren<br />

steht das offenbacher<br />

unternehmen rowenta für<br />

formschöne haushaltsgeräte<br />

mit innovativen Funktionen,<br />

die sich dem anwender<br />

häufig auch intuitiv erschließen.<br />

Erst kürzlich wurde<br />

der M-Edition der „red dot<br />

design award“ zuerkannt.<br />

die revolutionären dampfbügeleisen<br />

sind heute noch<br />

ein Verkaufsschlager.<br />

www.rowenta.de<br />

5 0 ° 0 8 ‘4 8 . 76“ N<br />

0 8 ° 8 3 ‘ 01 . 5 4“ E<br />

//<br />

cashmere in leder. die<br />

luxustaschen der offenbacherlederwarenmanufaktur<br />

seeger sind vor<br />

allem eins: unvergleichbar<br />

weich. das garantiert<br />

speziell bearbeitetes feinstes<br />

lammnappa. Einer<br />

der größten anhänger war<br />

leonard Bernstein. der<br />

star-dirigent legte seinen<br />

taktstock nur aus der hand,<br />

wenn sein seeger-spezialkoffer<br />

in der nähe war.<br />

www.seeger.de<br />

5 0 °16‘ 5 6 . 01“ N<br />

0 8 ° 2 1‘4 2 . 1 1“ E<br />

Ein name geht um die Welt.<br />

als heinz hankammer<br />

vor 40 Jahren auf die Idee<br />

kam, leitungswasser zu<br />

filtern, um ihm Kalk und<br />

chlor zu entziehen, benannte<br />

er das junge unternehmen<br />

der Einfachheit halber<br />

nach seiner tochter. heute<br />

ist der name Brita weltbekannt.<br />

die Wasserfilter aus<br />

taunusstein stehen in unzähligen<br />

haushalten.<br />

www.brita.net


40 41 F r M 0 2 i 0 9<br />

Wissenschaft<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem<br />

House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen<br />

und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die<br />

Weltspitze vor<br />

von Martin orth und Michael hudler (Fotos)<br />

Geodaten<br />

1<br />

49 ° 3 8 '32 . 9 3 " N<br />

0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E<br />

F<br />

1<br />

Die Macher<br />

Stefan Walter und Jack Thoms<br />

treiben das Projekt „House of<br />

Logistics and Mobility“ in den<br />

Gateway Gardens voran


Die Region besinnt sich auf ihre Stärken.<br />

Nach dem House of Finance nun das House Of Logistics<br />

and Mobility – ein weltweit einmaliges Gründungs-,<br />

Bildungs- und Wissenstransferzentrum<br />

> Frankfurt Airport. Gateway Gardens. Hinter dem blumigen Namen verbirgt sich<br />

noch eine riesige Brache. Bauzäune, abgestecktes Baugelände und ein paar verlassene<br />

Wohnungen. Nur die frisch asphaltierten Straßen lassen erahnen, dass hier Zukunft entsteht. Auf<br />

dem Gelände lebten einmal 2500 amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen. Mit Kino und<br />

Kirche, Elementary und Middle School, Cola und Barbecue. Geschichte. Jetzt steht Gateway Gardens<br />

für eine Vision. Auf dem 35 Hektar großen Areal soll bis 2016 ein urbaner Stadtteil für über<br />

10 000 Menschen nahe dem Flughafen entstehen, ein Zentrum der Zukunft. Mit Büros und Hotels,<br />

Cafés und Restaurants – und dem House of Logistics and Mobility (HOLM).<br />

Ein Transparent an einer dieser übrig gebliebenen ockerfarbenen „Baracks“ und ein Schild mit<br />

dem Hinweis „2. Stock“ weist den Weg in die Zukunft. Dort sitzt das HOLM-Projektbüro, genauer<br />

gesagt Geschäftsführer Prof. Dr. Stefan Walter, Marketingleiter Dr. Jack Thoms und ihre zwölf Mitarbeiter.<br />

In fünf zusammengelegten Wohnungen ein saniertes und modernes Office. Die jungen<br />

Wissenschafts-Manager, Direktoren am Supply Chain Management Institute (SMI) der European<br />

Business School (EBS), erzählen von „ihrem“ Projekt, schwärmen fast, ohne Punkt und Komma.<br />

„Nach dem House of Finance jetzt das House of Logistics and Mobility“, sagt Professor Walter. „Die<br />

Region besinnt sich auf ihre Stärken.“ Ein Silicon Valley der Logistik soll das HOLM werden. Ein<br />

weltweit einmaliges und richtungweisendes Forschungs-, Bildungs- und Wissenstransferzentrum.<br />

Die Voraussetzungen für ein derart ambitioniertes Projekt könnten kaum besser sein. Frankfurt-<br />

RheinMain ist ein europäischer Hub, der im direkten Wettbewerb mit Dubai oder Singapur steht.<br />

245.000 Menschen beschäftigt die Branche in der Region. Vier der fünf größten regionalen Arbeitgeber<br />

kommen aus diesem Bereich. <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist mit dem Flughafen, dem Frankfurter<br />

Kreuz und dem Frankfurter Hauptbahnhof ein europäisches Drehkreuz, die am besten erreichbare<br />

Region in Europa. Zur wirtschaftlichen Stärke kommt die wissenschaftliche Kompetenz - an der<br />

Uni Frankfurt, der FH Frankfurt, der TU Darmstadt und der European Business School (EBS) in<br />

Wiesbaden, den Gründungsuniversitäten von HOLM. In Darmstadt lehrt mit Professor Dr. Hans-<br />

Christian Pfohl ein Mitbegründer des Logistikmanagements in Deutschland. Und das Supply Chain<br />

Management Institute (SMI) der EBS mit Präsident Prof. Dr. Christopher Jahns an der Spitze ist eines<br />

der weltweit führenden Institute für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management.<br />

Walter und Thoms sind fasziniert von der Idee, aus dem geografischen Nebeneinander von Unternehmen<br />

und Hochschulen ein eng vernetztes integriertes Cluster zu schaffen. Denn erst das Cluster<br />

mit einem fähigen Management mache alle Beteiligten erfolgreich. Stefan Walter bemüht gerne einen<br />

Vergleich aus dem Sport. „Es ist so, als wenn behauptet würde, eine Ansammlung von elf Profifußballern<br />

mache bereits einen erfolgreichen Fußballverein aus. Die Erfahrung zeigt: Es ist nicht<br />

so. Erst ein erfolgreiches Clubmanagement wie durch Uli Hoeneß beim FC Bayern hat den Verein<br />

dauerhaft an der Spitze etabliert. Das gilt für Cluster genauso.“<br />

42 43 F r M 0 2 i 0 9<br />

Wissenschaft<br />

1<br />

Die Lage<br />

Das neue Stadtviertel „Gateway<br />

Gardens“ am Frankfurter Flughafen<br />

wird das wohl am besten<br />

erreichbare in Europa sein<br />

2<br />

Das Modell<br />

Das „House of Logistics and<br />

Mobility“ steht als Modell im Projektbüro.<br />

Im kommenden Jahr<br />

soll Baubeginn sein<br />

3<br />

Die Vision<br />

In der ehemaligen Housing<br />

Area der Amerikaner soll ein<br />

urbanes Zentrum für über<br />

10 000 Menschen entstehen<br />

1<br />

3<br />

2


Und Walter geht noch einen Schritt weiter. „Die Leistungsfähigkeit von Industrie-Clustern wird<br />

nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen von der Stärke der lokalen Logistik-Cluster bestimmt.<br />

Im Zeitalter von Global Sourcing und Global Supply & Distribution Networks sind Einkäufer<br />

und Vertriebler auf ein reibungslos funktionierendes Supply Chain Management angewiesen. Und<br />

genau dieses können vernetzte Logistik-Cluster in einzigartiger Weise bieten. Neue Forschungen<br />

zeigen sogar, dass Logistik-Cluster für alle anderen Industrie-Cluster entscheidend für Unternehmenserfolg<br />

und Neuansiedlung von Unternehmen sind – und damit auch für die Region.“ Dabei<br />

beruft sich Walter auf Michael E. Porter, den bekannten Harvard-Ökonomen und „Vater der Clustertheorie“,<br />

den er einmal im Jahr besucht.<br />

Zurzeit ist das Projektbüro allerdings noch mit der eigenen „Logistik“ beschäftigt. „Veranstaltungen,<br />

Konferenzen, Meetings und Gespräche, Gespräche, Gespräche“, sagt Stefan Walter. Die Dynamik<br />

ist spürbar. 70 Projektpartner wurden bereits gewonnen. Alle fünfzehn Hochschulen in Hessen<br />

sind inzwischen dabei. Sie decken über 90 Fachgebiete mit Logistik- und Mobilitätsbezug ab. 50<br />

Professoren werden dauerhaft am House of Logistics and Mobility arbeiten, überwiegend von den<br />

Gründungsuniversitäten. 40 weitere Professoren werden in Projektbüros arbeiten. Hinzu kommen<br />

über 200 Wissenschaftler aus aller Welt. Einer von ihnen aus Harvard. Er wird die Cluster-Ideen von<br />

Michael E. Porter am HOLM vertiefen. Baubeginn soll schon im kommenden Jahr sein. Denn fast 90<br />

Prozent der geplanten Bruttogeschossfläche von 20 000 Quadratmetern sind bereits reserviert. Im<br />

Jahr 2012 heißt es dann „Go HOLM!“ \\<br />

44 45 F r M 0 2 i 0 9<br />

Wissenschaft<br />

LOGISTICS<br />

& MOBILITY<br />

IN <strong>FRM</strong><br />

FLUGHAFEN HAFEN<br />

Der Flughafen Frankfurt ist<br />

einer der zentralen europäischen<br />

Hubs. Über 50 Millionen<br />

Passagiere starten oder landen<br />

jährlich auf dem Airport<br />

HAUPTBAHNHOF FRANKFURTER KREUZ<br />

Der Frankfurter Hauptbahnhof<br />

ist der größte in Europa.<br />

Rund 350 000 Menschen nutzen<br />

ihn täglich – mit bestem Anschluss<br />

an das Nahverkehrsnetz<br />

Die Häfen der Region schlagen<br />

weit über zehn Millionen Tonnen<br />

Güter pro Jahr um. Die Schiffe<br />

haben Zugang zur Nordsee und<br />

zum Schwarzen Meer<br />

Das Frankfurter Kreuz ist einer<br />

der meist befahrenen Straßenknotenpunkte<br />

Europas. Weit<br />

über 300 000 Fahrzeuge passieren<br />

das Kreuz täglich<br />

* Der Name Ernst & Young bezieht sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen der Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht.<br />

Wechseln Sie<br />

Ihre Perspektive.<br />

Betrachten Sie Ihr Unternehmen einmal aus einem anderen<br />

Blickwinkel: dem Ihrer Kunden, Investoren und Wettbewerber.<br />

Das gibt Ihnen neue Einblicke – und eröffnet Ihnen neue Chancen.<br />

Wir* unterstützen Sie dabei. Damit Sie das ganze Potenzial<br />

Ihres Unternehmens nutzen können.<br />

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SO VIEL BIO<br />

steckt in der region<br />

Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In <strong>FrankfurtRheinMain</strong> konzentrieren<br />

sich mehr Bio­Unternehmen und Öko­Verbände, als man denkt. Eine<br />

Rund reise zu den Orten, an denen <strong>FRM</strong> sich von seiner natürlichsten Seite zeigt<br />

von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS)<br />

46 47 f r M 0 2 i 0 9<br />

Lebensqualität<br />

> „Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang<br />

und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des<br />

Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem<br />

vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich<br />

das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht<br />

dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene<br />

noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer<br />

liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft<br />

sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter<br />

führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie<br />

ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad<br />

Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber<br />

zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein<br />

gutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt<br />

RheinMain.<br />

Hier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom<br />

der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelumsatz<br />

in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro<br />

(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein:<br />

Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten<br />

Lebendige Ökobranche<br />

Kuh „Andorra“ mit Kälbchen<br />

auf dem Dottenfelder Hof und<br />

glückliche Schweine auf der<br />

Domäne Mechtildshausen<br />

Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und<br />

Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings<br />

sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe<br />

erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in<br />

Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen<br />

Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittel unter nehmen Alnatura<br />

etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten<br />

ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren<br />

mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den<br />

Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen<br />

in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-<br />

Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt<br />

forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmstadt.<br />

Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen ebenfalls<br />

über ihren Verband in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> zusammen.<br />

Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahnhofs<br />

mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.<br />

Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-<br />

Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die


Der Dottenfelder Hof<br />

Seit gut 40 Jahren wird auf dem<br />

Vorzeige­Demeter­Hof in Bad<br />

Vilbel biologisch gewirtschaftet –<br />

mit eigener Viehzucht, Käserei<br />

und Bäckerei<br />

48 49 f r M 0 2 i 0 9<br />

Lebensqualität<br />

1. ALnATurA<br />

2. BioLAnD Mainz<br />

3. DeMeTer darMStadt<br />

4. Hess nATur ButzBacH<br />

5. insTiTuT für<br />

BienenkunDe<br />

oBerurSel<br />

6. Öko-insTiTuT darMStadt<br />

7. Öko TesT frankfurt<br />

8. TeguT…<br />

Gutberlet<br />

Stiftung & co<br />

BickenBacH<br />

Bergstraße,<br />

landkreis<br />

darmstadt-dieburg<br />

fulda<br />

Die Domäne Mechtildshausen<br />

Schicker Hofladen, große<br />

Stalllungen, gutes Restaurant<br />

– und bis zur letzten Praline<br />

alles einhundert Prozent Bio<br />

Produktions- und<br />

Handels <strong>GmbH</strong><br />

verband ökologischer<br />

erzeuger<br />

verband für öko-<br />

logischen anbau auf<br />

anthroposophischer<br />

Grundlage<br />

naturfaser-Bekleidung<br />

forschung<br />

forschung<br />

verbrauchermagazin<br />

Handelsunternehmen


50 51 f r M 0 2 i 0 9<br />

Lebensqualität<br />

Bioaffine Zielgruppe<br />

In <strong>FrankfurtRheinMain</strong> entwickelt<br />

sich die Bio­Branche gut,<br />

weil hier eine bioaffine Zielgruppe<br />

lebt – Menschen mit<br />

guter Aus bildung und höherem<br />

Einkommen, die Wert auf gesunde<br />

Ernährung und Produkte<br />

aus der Region legen<br />

Geodaten*<br />

4 9 ° 7 5' 5 0. 5 6" n<br />

0 8 ° 6 1' 9 0. 5 3 " e<br />

5 0 ° 0 0 ' 3 0.7 8 " n<br />

0 8 ° 2 6' 2 5 . 9 9 " e<br />

4 9 ° 8 3 ' 5 9. 3 4" n<br />

0 8 ° 5 7 '4 0. 14" e<br />

5 0 °4 3 ' 0 4 . 2 0 " n<br />

0 8 ° 6 9 ' 07. 2 2 " e<br />

Hersteller und 800 weitere Bioland-Betriebe wie Molkereien oder<br />

Fleischfabriken. Der Grund für die Ansiedlung des Verbandes in<br />

Mainz vor elf Jahren: „Wir sind hier verkehrsmäßig gut gelegen<br />

in der Mitte Deutschlands“, erklärt Agraringenieur Wehde ganz<br />

pragmatisch.<br />

Die Häufung von Biobetrieben, Unternehmen und Verbänden in<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> liegt für Wehde vor allem daran, dass die<br />

Kaufkraft in der Region so groß ist – der Hochtaunuskreis ist der<br />

kaufkräftigste Kreis in Deutschland, der Main-Taunus-Kreis steht<br />

an vierter Stelle. „Bio-Produkte sind im Schnitt immer noch teurer<br />

als konventionelle Lebensmittel und werden vor allem von<br />

besser ausgebildeten Menschen mit höheren Gehältern konsumiert“,<br />

sagt Wehde. Auch Renée Herrnkind argumentiert in diese<br />

Richtung: „Die Vermarktung funktioniert in der Region sehr<br />

gut, weil die bio-affine Zielgruppe dort lebt“, sagt die Sprecherin<br />

des Demeter-Bundes. Wahrscheinlich funktioniert deshalb auch<br />

der Dottenfelder Hof in Bad Vilbel so gut, der seit 1968 mit 130 Arbeitsplätzen<br />

nach den biologisch-dynamischen Prinzipien wirtschaftet.<br />

Rund 100 Menschen leben mittlerweile von und auf dem<br />

romantisch aussehenden Hof, der als Klostergut schon seit 976 bekannt<br />

ist. Zu den Dottenfeldern gehören 30 Kinder und einige<br />

Senioren mit lebenslangem Wohn- und Lebensmittel-Entnahmerecht<br />

– die Gründer des Hofes, die in den 1960er-Jahren, als sich<br />

die Landwirtschaft zunehmend industrialisierte, eine nachhaltige<br />

vielfältige Landwirtschaft ausprobieren wollten.<br />

ein paar kilometer weiter arbeitet in ebenfalls freundlichländlicher<br />

Atmosphäre der Bio-Lieferservice Querbeet. In Reichelsheim<br />

flitzen die Mitarbeiter durch die hintereinander liegenden<br />

Regale, in denen gelbe Zucchini, lila-schwarz glänzende<br />

Auberginen und dunkelgrüne Gurken in Kisten liegen, und packen<br />

das Bio-Gemüse und Bio-Produkte aus den Kühlräumen<br />

für Käse und Wurst oder dem Weinlager in Versandkisten für<br />

rund 3000 Kunden im gesamten Gebiet von FrankfurtRhein-<br />

Main. Vier Transporter fahren vom Pappelhof morgens los, um<br />

die Kunden zu beliefern; inklusive frischer Backwaren, die ein<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

* der Unternehmen von Seite 49<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

5 0 ° 2 1' 8 0. 5 1" n<br />

0 8 ° 5 4' 8 3 . 9 3 " e<br />

4 9 ° 8 7 ' 0 8 .67 " n<br />

0 8 ° 6 3 '4 0. 3 1" e<br />

5 0 ° 1 2 ' 1 2 . 3 8 " n<br />

0 8 ° 6 3 ' 70. 1 3 " e<br />

5 0 ° 5 7 ' 1 9.0 0 " n<br />

0 9 ° 6 7 ' 5 8 .6 5" e<br />

4<br />

7 F 5<br />

2<br />

3/6<br />

1<br />

Biobäcker anliefert. Die Idee zu Querbeet, das sich mit Bio-Lieferanten<br />

wie „Novum“ aus Bischofsheim und „Paradieschen“<br />

aus Geiselheim den Markt teilt, hatte vor 13 Jahren Thomas<br />

Wolff. Nach seiner Lehre zum Bioland-Bauern kam der heute<br />

48-Jährige 1992 auf den Pappelhof. Mit der Zeit stellte Wolff<br />

fest, dass ihm die Vermarktung der Produkte viel besser gefiel<br />

als nur der Anbau. Der groß gewachsene sportliche Unternehmer,<br />

der als begeisterter Langstreckenläufer und geschickter<br />

Marketingmann mit einigen anderen Firmen den Frankfurt-<br />

Marathon mit Bioobst für die Läuferinnen und Läufer versorgt,<br />

kümmerte sich zunächst um die Marktstände. Anschließend<br />

bestückte er den ersten Bio-Stand auf dem Frankfurter Erzeugermarkt<br />

(Konstablerwache), wo heute 15 von 55 Ständen Bio<br />

sind, und organisierte den großen Querbeet-Stand in der<br />

Frankfurter Kleinmarkthalle.<br />

gut in der Vermarktung ist auch die Domäne Mechtildshausen,<br />

die zur Wiesbadener Jugendwerkstatt gehört. Das Gut, unweit<br />

des Flughafens Erbenheim, arbeitet seit 22 Jahren daran, mit drei<br />

Außenstellen auf insgesamt 600 Hektar Land ein feines bio-logisches<br />

landwirtschaftliches System zu schaffen. So lange mit<br />

dabei ist auch Horst Freund, der Leiter des Obst- und Gemüseanbaus.<br />

Beim Hofrundgang bleibt er bei den cremefarbenen<br />

Charolais-Rindern stehen oder schaut prüfend auf die Gewächshäuser<br />

mit den Tomaten und Gurken. „Wir bieten nur Bio-Spitzenprodukte<br />

an“, macht der 53-Jährige klar. Auf der Domäne<br />

Mechtildshausen sieht er den Bio-Gedanken perfekt umgesetzt.<br />

„Bei uns ist bis zur letzten Praline im Hofladen alles Bio.“ Daneben<br />

steht die soziale Dimension des Hofes. Rund 80 festangestellte<br />

Meister, Ingenieure und andere Experten bilden auf der Domäne<br />

Mechtildshausen zurzeit 300 Jugendliche im Echtbetrieb aus,<br />

auch viele Langzeitarbeitslose erhalten hier eine Chance.<br />

Biobauer aus überzeugung ist Andreas Schneider. Den 39-Jährigen<br />

hat das Thema Ökologie als Jugendlicher gepackt. „Als<br />

Tschernobyl und andere Umweltkatastrophen passierten, war<br />

mir klar, dass ich mit unserem Betrieb etwas anderes machen<br />

8


werde“, sagt der Apfelweinbauer. Nach einer konventionellen<br />

Obstbauernlehre übernimmt er den Betrieb, der seit 1965 der Familie<br />

gehört. Er stellte 1994 seine sechs Hektar Plantagen und 2,5<br />

Hektar Streuobstwiesen auf Bio um und wird 1996 nach der<br />

Übergangszeit zertifiziert. Die zweite Besonderheit: Schneider<br />

ist einer der wenigen Apfelbauern, die sortenreine, und vor allem<br />

ambitionierte und geschmacklich hervorragende Apfelweine<br />

aus dem Obst herstellen. Seine Produkte stammen entweder<br />

von den eigenen Bio-Plantagenäpfeln, oder, falls die Ernte nicht<br />

ausreicht, aus Äpfeln von Streuobstwiesen. Damit schützt er zugleich<br />

die arbeitsintensive Anbauform, die weite Teile von<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> landschaftlich prägt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

sind aussterbende alte Apfelsorten, die er auf den Plantagen<br />

bewahrt. „Sie erfordern eine lange Entwicklungszeit“, sagt<br />

Schneider, „erst nach 20 Jahren kann man die Früchte seiner<br />

Arbeit anfangen zu ernten.“<br />

ein anderes, in Deutschland fast schon vergessenes Produkt<br />

wächst rund um Gießen. Zehn Biobauern pflanzen und ernten<br />

seit 2005 etwas, was allerdings ungenießbar ist: Flachs. Die<br />

Pflanze, die seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger<br />

von deutschen Feldern verschwunden war, erfüllt wieder eine<br />

sinnvolle Aufgabe. „Aus dem Flachs lassen wir Leinen herstellen,<br />

den wir für unsere Kleidung einsetzen“, sagt Verena Kuh-<br />

52 53 f r M 0 2 i 0 9<br />

Lebensqualität<br />

Arbeiten in der natur<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist mehr<br />

als Finanzen und Big Business<br />

nert. Die 37-Jährige ist Sprecherin von Hessnatur, das seit 1976<br />

versucht, Damen-, Herren- und Kinderkleidung vollständig aus<br />

biologisch angebauten und vor allem auch ökologisch weiterverarbeiteten<br />

Materialien herzustellen. 310 Mitarbeiter in Butzbach<br />

und in den Geschäftsstellen in den USA und der Schweiz arbeiten<br />

für 700 000 Kunden, die die Bio-Kleider vor allem per Versand<br />

kaufen. Hessnatur verbessert beständig die Standards, lässt sich<br />

seit Jahren unabhängig prüfen und bohrt so lange, bis auch die<br />

letzten Stoffe Bio werden. Zudem verzichten die Butzbacher auf<br />

bedenkliche Farbstoffe, chlorbleiche Aufheller, chemischen<br />

Mottenschutz oder Bügelfreiausrüstungen der Kleidung und setzen<br />

sich für die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern ein.<br />

„Wir sind das bisher einzige unternehmen in Deutschland, das<br />

sich von der holländischen Fair Wear Foundation kontrollieren<br />

lässt“, berichtet Verena Kuhnert stolz. Sogar das nach anthroposophischen<br />

Grundlagen erbaute Firmengebäude greift die Linie<br />

des Unternehmens auf. Und zeigt damit ziemlich plakativ den<br />

weit verbreiteten ökologisch-biologischen Ansatz in Frankfurt-<br />

RheinMain: Es steht unweit der Autobahn A5 an der Ausfahrt<br />

Butzbach in einem eher durchschnittlichen Industriegebiet und<br />

fügt mit seinen rötlichen, blauen und gelben Farbtönen einen<br />

matten, aber sehr entspannt wirkenden Farbtupfer in die grüne<br />

Landschaft. \\<br />

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Altenstadt Beauchamp<br />

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Allendorf (Lumda) Nouvion-sur-<br />

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Thüringen<br />

Alsbach-Hähnlein Diósd<br />

Alsbach-Hähnlein Crinitzberg<br />

Alsfeld Amstetten<br />

Alsfeld Chaville<br />

Alsfeld New Mills<br />

Alsfeld Nakskov<br />

Alsfeld Spisská Nová Ves<br />

Alsheim Nossen<br />

Alsheim Pellerd<br />

Alsheim Pesmes<br />

Alzenau Thaon-les Vosges<br />

Alzenau Pfaffstätten<br />

Alzenau Sint-Oedenrode<br />

Alzey Josselin<br />

Alzey Harpenden<br />

Alzey Rechnitz<br />

Alzey Koscian<br />

Alzey Lembeye<br />

Alzey Kamenz<br />

Amorbach Vic-sur-Cère<br />

Antrifttal Rosora<br />

Appenheim Apfelstädt<br />

Appenheim Marano di Valpolicella<br />

Armsheim Fleville-devant-Nancy<br />

Aschaffenburg Perth & Kinross<br />

Aschaffenburg Saint-Germain-en-<br />

Laye<br />

Aschaffenburg Miskolc<br />

Aspisheim Moroges<br />

Aspisheim Sainte-Hélène im<br />

Babenhausen Bouxwiller<br />

Bacharach Santenay<br />

Bacharach Overijse<br />

Bad Camberg Chambray-lès-Tours<br />

Bad Homburg v. d. H. Chur<br />

Bad Homburg v. d. H. Dubrovnik<br />

Bad Homburg v. d. H. Exeter<br />

Bad Homburg v. d. H. Greiz<br />

Bad Homburg v. d. H. Marienbad<br />

Bad Homburg v. d. H. Mayrhofen<br />

Bad Homburg v. d. H. Peterhof<br />

Bad Homburg v. d. H. Terracina<br />

Bad Homburg v. d. H. Bad Mondorf<br />

Bad Homburg v. d. H. Cabourg<br />

Bad König Argentat<br />

Bad Nauheim Buxton<br />

Bad Nauheim Chaumont<br />

Bad Nauheim Oostkamp<br />

Bad Nauheim Langensalza<br />

Bad Orb Istra<br />

Bad Salzschlirf Bad Tennstedt<br />

Bad Salzschlirf Castel San Pietro<br />

Terme<br />

Bad Soden am Taunus Rueil-<br />

Malmaison<br />

Bad Soden/Taunus Kitzbühel<br />

Bad Soden/Taunus Franzensbad<br />

Bad Soden/Taunus Yoro-cho<br />

Bad Soden-Salmünster<br />

Guilherand-Granges<br />

Bad Vilbel Glossop<br />

Bad Vilbel Moulins<br />

Bad Vilbel Brotterode<br />

Bechtheim Lauterbach<br />

Beerfelden/Olfen Trévignin<br />

Bensheim Beaune<br />

Bensheim Amersham<br />

Bensheim Mohács<br />

Bensheim Riva del Garda<br />

Bensheim Klodzko<br />

Bensheim Hostinné<br />

Bessenbach Dury<br />

Bessenbach Saint Fuscien<br />

Bessenbach Sains-en-Amienois<br />

Biblis Gravelines<br />

Biblis Katy Wroclawskie<br />

Bickenbach Saint Philbert<br />

de Grand Lieu<br />

Bickenbach Tricarico<br />

Biebertal Denbigh<br />

Biebertal Eibenstock<br />

Biebertal Sarrians<br />

Biebesheim Romilly-sur-Andelle<br />

Biebesheim Palo-del-Colle<br />

Bingen Hitchin<br />

Bingen Nuits-Saint-Georges<br />

Bingen Prizren<br />

Bingen Venarey-les-Laumes<br />

Birkenau La Rochefoucauld<br />

Birstein<br />

Bischofsheim Dzierzoniow<br />

Bischofsheim Crewe & Nantwich<br />

Bodenheim Seurre<br />

Brensbach Ezy-sur-Eure<br />

Brombachtal La Rivière-de-Corps<br />

Bruchköbel Boskoop<br />

Bruchköbel Harkany<br />

Budenheim Eaubonne<br />

Budenheim Isola della Scala<br />

Büdingen Gistel<br />

Büdingen Loudéac<br />

Büdingen Tinley Park<br />

Büdingen Herzberg<br />

Büdingen Bruntal<br />

Büdingen Sebeş<br />

Burghaun Mertzwiller<br />

Bürstadt Krieglach<br />

Bürstadt Wittelsheim<br />

Buseck Molln<br />

Buseck Tát<br />

Butzbach Saint-Cyr-l’École<br />

Butzbach Eilenburg<br />

Dalheim Szomolya<br />

Darmstadt Alkmaar<br />

Darmstadt Troyes<br />

Darmstadt Chesterfield<br />

Darmstadt Graz<br />

Darmstadt Trondheim<br />

Darmstadt Bursa<br />

Darmstadt Plock<br />

Darmstadt Szeged<br />

Darmstadt Gyönk<br />

Darmstadt Freiberg<br />

Darmstadt Brescia<br />

Darmstadt Saanen<br />

Darmstadt Ushgorod<br />

Darmstadt Liepaja<br />

Darmstadt Logroño<br />

Dieburg Aubergenville<br />

Dieburg Mladá Boleslav<br />

Dieburg Vielau<br />

Dienheim Sours<br />

Dietzenbach Vélizy-Villacoublay<br />

Dietzenbach Masaya<br />

Dietzenbach Rakovník<br />

Dietzenbach Neuhaus am<br />

Rennweg<br />

Dorfprozelten Tullnerbach<br />

Dorn-Dürkheim Fontaine-<br />

Francaise<br />

Dorn-Dürkheim Gierstädt<br />

Dreieich Stafford<br />

Dreieich Montier-en-Der<br />

Dreieich Joinville-en-Village<br />

Dreieich Bleiswijk<br />

Dreieich Oisterwijk<br />

Egelsbach Chojnów (Haynau)<br />

Egelsbach Pont-Saint-Esprit<br />

Eich Fleury la Vallee<br />

Eichenzell Steinbach-Einhausen<br />

Attichy<br />

Einhausen Shoreview<br />

Eiterfeld Dermbach<br />

Elsenfeld Condé Intercom<br />

Eltville am Rhein Montrichard<br />

Eltville am Rhein Arzens<br />

Eltville am Rhein Passignano<br />

Elz Waldmünchen<br />

Ensheim Dommartemont<br />

Eppertshausen Chaource<br />

Eppertshausen Codigoro<br />

Eppstein Aizkraukle<br />

Eppstein Kenilworth<br />

Eppstein Langeais<br />

Eppstein Schwarza<br />

Erbach Ansião<br />

Erbach Jicín<br />

Erbach Königsee<br />

Erbach Pont-de-Beauvoisin<br />

Erbes-Büdesheim Maurepas-<br />

Leforest<br />

Erlenbach am Main Erlenbach am<br />

Zürichsee<br />

Erlenbach am Main Saint-Maurice<br />

Erlensee Biggleswade<br />

Erlensee Wusterwitz<br />

Erzhausen Incisa in Val d´Arno<br />

Erzhausen Mnichovo Hradiste<br />

Eschborn Montgeron<br />

Eschborn Póvoa de Varzim<br />

Eschborn Zabbar<br />

Esselborn Friedrichswalde<br />

Essenheim Stumsdorf<br />

Essenheim Werben<br />

Essenheim Göttnitz<br />

Essenheim Boursault<br />

Essenheim Chatillon sur Marne<br />

Essenheim Festigny<br />

Essenheim Verneuil<br />

Feldatal Friedrichswerth<br />

Fischbachtal Leutersbach<br />

54 55 F R M 0 2 I 0 9<br />

<strong>FRM</strong> International<br />

*Liste der <strong>FRM</strong>-Städtepartnerschaften (ohne Gewähr)<br />

1<br />

Flomborn Höckendorf<br />

Flonheim Schwepnitz<br />

Flonheim Villenauxe-la-Grande<br />

Flörsheim am Main Pérols<br />

Flörsheim am Main Pyskowice<br />

Florstadt Pléneuf-Val-André<br />

Florstadt Izbicko<br />

Florstadt Staden<br />

Frankfurt Deuil-la-Barre<br />

Frankfurt Lyon<br />

Frankfurt Birmingham<br />

Frankfurt Budapest<br />

Frankfurt Dubai<br />

Frankfurt Granada<br />

Frankfurt Guangzhou<br />

Frankfurt Kairo<br />

Frankfurt Krakau<br />

Frankfurt Leipzig<br />

Frankfurt Mailand<br />

Frankfurt Prag<br />

Frankfurt Tel Aviv<br />

Frankfurt Toronto<br />

Freiensteinau Tourouvre<br />

Freigericht St.Quentin-Fallavier<br />

Friedberg (Hessen) Bishop´s<br />

Stortford<br />

Friedberg (Hessen) Villiers-sur-<br />

Marne<br />

Friedberg (Hessen) Magreglio<br />

Friedberg (Hessen) Oliveto Lario<br />

Friedrichsdorf Bad<br />

Wims bach -Neydharting<br />

Friedrichsdorf Houilles<br />

Friedrichsdorf Chesham<br />

Fulda Arles<br />

Fulda Como<br />

Fulda Leitmeritz<br />

Fulda Sergiew Posad<br />

Fulda Willmington<br />

Fürth Thizy<br />

Fürth Buzancy<br />

Fürth Zabrani/Guttenbrunn<br />

Gau-Algesheim Saulieu<br />

Gau-Algesheim Caprino<br />

Gau-Bickelheim Aiserey<br />

Gau-Bischofsheim Bischofsheim<br />

a.d. Rhön<br />

Gau-Bischofsheim Liernais<br />

Gau-Odernheim Pulnoy<br />

Gedern Columbia<br />

Gedern Polanow<br />

Gedern Nucourt<br />

Geiselbach Bavent<br />

Geisenheim Puligny-Montrachet<br />

Geisenheim Chauvigny<br />

Geisenheim Trino<br />

Geisenheim Szerencs<br />

Gelnhausen Clamecy<br />

Gelnhausen Marling<br />

Gensingen Pierre-de-Bresse<br />

Gernsheim Bar sur Aube<br />

Gersfeld Bellegarde<br />

Gießen Winchester<br />

Gießen Ferrara<br />

Gießen Netanya<br />

Gießen Waterloo<br />

Gießen San Juan del Sur<br />

Gießen Gödöllö<br />

Gießen Hradec Králové<br />

Gimbsheim Talant<br />

Ginsheim-Gustavsburg Bouguenais<br />

Ginsheim-Gustavsburg Ballou<br />

Glashütten Caromb<br />

Glattbach Bretteville sur Odon<br />

Glauburg Allmenhausen<br />

Glauburg Maio<br />

Goldbach Courseulles sur Mer<br />

Grasellenbach Bédarrides<br />

Grasellenbach Cunit<br />

Grävenwiesbach Wuenheim<br />

Griesheim Bar-le-Duc<br />

Griesheim Pontassieve<br />

Griesheim Gyönk<br />

Griesheim Wilkau-Haßlau<br />

Groß-Bieberau Montmeyran<br />

Groß-Bieberau La Baume<br />

Cornillane<br />

Großenlüder Stadtlengsfeld<br />

Großenlüder Windischgarsten<br />

Groß-Gerau Brignoles<br />

Groß-Gerau Bruneck<br />

Groß-Gerau Szamotuły<br />

Groß-Gerau Tielt<br />

Großkrotzenburg Acheres<br />

Großkrotzenburg Torsby<br />

Großkrotzenburg Oederan<br />

Großostheim Olympia<br />

Großostheim Carbon Blanc<br />

Großostheim Saulxures<br />

Großostheim Hamoir<br />

Groß-Rohrheim Mouzon<br />

Groß-Umstadt St. Péray<br />

Groß-Umstadt<br />

Großwallstadt<br />

Santo Tirso<br />

Groß-Zimmern St. Fargeau<br />

Ponthierry<br />

Groß-Zimmern Rignano sull' Arno<br />

Grünberg Condom<br />

Grünberg Mragowo<br />

Gründau Neugersdorf<br />

Gründau Laussonne<br />

Gundersheim<br />

Guntersblum<br />

Hadamar 1<br />

Selongey<br />

Muldenstein<br />

Bellerive-sur Allier<br />

Hahnheim Váralja<br />

Haibach<br />

Hainburg<br />

Hainburg<br />

2<br />

Marck<br />

Alberndorf<br />

Retz<br />

Hainburg<br />

Hainburg<br />

Hamm<br />

Trumau<br />

Vernouillet 1Varois-et-Chaignot<br />

Hammersbach Wechmar-<br />

Günthersleben<br />

Hanau Dartford<br />

Hanau Conflans-Sainte-Honorine<br />

Hanau Francheville 2<br />

Hanau Doorn<br />

Hanau Jaroslawl<br />

Hanau Tottori<br />

Harxheim Messigny-et-Vantoux<br />

Hattersheim am Main Sarcelles<br />

Hattersheim am Main Mosonmag<br />

yaróvár<br />

Hattersheim am Main Santa<br />

Catarina<br />

Heidenrod Wissous<br />

Heidenrod Sollstedt<br />

Heidenrod Màd<br />

Heidesheim<br />

Heidesheim<br />

Heidesheim<br />

Auxonne<br />

Egstedt<br />

Waltersleben 1<br />

Heimbuchenthal Thury-Harcourt<br />

Heppenheim Le Chesnay<br />

Heppenheim Kaltern<br />

Heppenheim West Bend<br />

Heppenheim Bubenreuth<br />

<strong>Herbst</strong>ein Oelegem<br />

<strong>Herbst</strong>ein Héviz<br />

Hesseneck Weißenborn<br />

Heuchelheim Gémenos<br />

Heuchelheim Gemeinde<br />

Heusenstamm Saint-Savin<br />

Heusenstamm Tonbridge<br />

Heusenstamm Malle<br />

Heusenstamm Ladispoli<br />

Hilders Kachtem<br />

Hirschhorn<br />

Hirzenhain<br />

Château-Landon<br />

Hochheim am Main Le Pontet<br />

Höchst i. Odw. Montmélian<br />

Hofbieber Comunitá Montana<br />

Acquacheta<br />

Hofheim, am Taunus Chinon<br />

Hofheim, am Taunus Tiverton<br />

Hofheim, am Taunus Buccino<br />

Hohenstein Aube<br />

Homberg/Ohm Stadtroda<br />

Homberg/Ohm Thouare<br />

Hünfeld Landerneau<br />

Hünfeld Proskau<br />

Hünfelden Le Thillay<br />

Hünfelden Prösen<br />

Hungen Saint-Bonnet-de-Mure<br />

Hünstetten Neukirchen<br />

Idstein Zwijndrecht (Brucht)<br />

Idstein Heusden (Vlijmen) 5<br />

Idstein Lana<br />

Idstein Uglitsch<br />

Ingelheim Neisse<br />

Ingelheim Limbach-Oberfrohna<br />

Ingelheim Berlin-Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Ingelheim San Pietro in Cariano<br />

Ingelheim Stevenage<br />

Ingelheim Autun<br />

Johannesberg Avenay<br />

Johannesberg Amaye sur Orne<br />

Johannesberg Maizet<br />

Johannesberg Montigny<br />

Johannesberg Preaux Bocage<br />

Johannesberg Maisoncelles/Ajon<br />

Johannesberg Sainte Honorine du<br />

Fay<br />

Johannesberg Vacognes-Neuilly<br />

Johannesberg Trois Monts<br />

Jossgrund Pfaffenhausen (Allgäu)<br />

Jugenheim Oberhoffen<br />

Kahl am Main Villefontaine<br />

1<br />

Kahl am Main Budakalász<br />

Karben St. Egrève<br />

Karben Ramonville St. Agne<br />

Karben Luisenthal<br />

Karben Krnov<br />

Kelkheim (Taunus) Saint-Fons<br />

Kelkheim (Taunus) High Wycombe<br />

Kelsterbach Baugé<br />

Kiedrich Hautvillers<br />

Kirtorf Kilb<br />

Kleinostheim Bassens<br />

Kleinwallstadt St.Pierre sur Dives<br />

Klein-Winternheim Muizon<br />

Klein-Winternheim Elxleben<br />

Klingenberg Saint-Laurent d’Arce<br />

Königstein im Taunus Le Mele sur<br />

Sarthe<br />

Königstein im Taunus Le<br />

Cannet-Rocheville<br />

Königstein im Taunus Königstein in<br />

Sachsen<br />

Königstein im Taunus Königstein<br />

in der Oberpfalz<br />

Königstein im Taunus Kórnik<br />

Kriftel Airaines<br />

Krombach Soliers<br />

Kronberg im Taunus Le Lavandou<br />

Kronberg im Taunus Porto<br />

Recanati<br />

Kronberg im Taunus Aberystwyth<br />

Kronberg im Taunus Ballenstedt<br />

am Harz<br />

Künzell Dingelstädt<br />

Künzell Rustington<br />

Lampertheim Adria<br />

Lampertheim Dieulouard<br />

Lampertheim Ermont<br />

Lampertheim Maldegem<br />

Lampertheim Wierden<br />

Lampertheim Swidnica<br />

Langen Aranda de Duero<br />

Langen Long Eaton<br />

Langen Romorantin-Lanthenay<br />

Langen Tarsus<br />

Langenselbold Mondelange<br />

Langenselbold Simpelveld<br />

Langgöns St. Ulrich am Pillersee<br />

Laubach Elancourt<br />

Laubach Gräfenhainichen<br />

Laubach Didim<br />

Laubach Zoersel<br />

Laufach Ste.-Eulalie<br />

Lauterbach Reinickendorf<br />

Lauterbach Bechtheim<br />

Lauterbach Lézignan-Corbières<br />

Lauterbach Cahuzac-sur-Vere<br />

Lautertal Parish of Aldenham<br />

Lautertal Jarnac<br />

Lich Dieulefit<br />

Lich Tangermünde<br />

Lich Budakeszi<br />

Liederbach (Taunus) Villebon sûr<br />

Yvette<br />

Liederbach (Taunus) Frauenwald<br />

am Rennsteig<br />

Liederbach (Taunus) Verwood/<br />

Dorset<br />

Liederbach (Taunus) Saldus<br />

Liederbach (Taunus) Pietrowice<br />

Wielkie<br />

Limburg Sainte Foy-lès-Lyon<br />

Limburg Lichfield<br />

Limburg Oudenburg<br />

Linden Sosnicowice<br />

Linden Loucna nad Linden<br />

Linden Warabi<br />

Linden Machern<br />

Lindenfels Moëlan sur Mer<br />

Lindenfels Pawlowiczki<br />

Linsengericht Alsónána,<br />

Linsengericht St. Etienne du Bois<br />

Löhnberg Ostermundigen<br />

Löhnberg Auleben<br />

Lollar Brassac-les-Mines<br />

Lonsheim Lückersdorf-Felenau<br />

Lorch Ligugé<br />

Lorch Saint Benoît<br />

Lorsch Le Coteau<br />

Lorsch Zwevegem<br />

Lörzweiler Epoisses<br />

Ludwigshöhe Kunzwerda<br />

Mainhausen Pöls<br />

Mainhausen Schwerstedt<br />

Maintal Luisant<br />

Maintal Moosburg<br />

Maintal Esztergom<br />

Maintal Katerini<br />

Mainz Baku<br />

Mainz Dijon<br />

Mainz Erfurt<br />

Mainz Haifa<br />

Mainz Kigali<br />

Mainz Longchamp<br />

Mainz Louisville<br />

Mainz Rodeneck<br />

Mainz Valencia<br />

Mainz Watford<br />

Mainz Zagreb<br />

Mauchenheim Bulliguy<br />

Messel Oberrodenbach<br />

Mettenheim Puppilin<br />

Mettenheim Mettenheim (Bayern)<br />

Michelstadt Hulst<br />

Michelstadt Rumilly<br />

Miltenberg Arnouville-lès-Gonesse<br />

Modautal Szölösgyörök<br />

Modautal Pelago<br />

Mömbris Pré Bocage<br />

Mömlingen La Rochette<br />

Mommenheim Neuilly-les-Dijon<br />

Mörfelden-Walldorf Vitrolles<br />

Mörfelden-Walldorf Wageningen<br />

Mörfelden-Walldorf Torre Pellice<br />

Mörlenbach Grossbreitenbach<br />

Mörlenbach Aszofö<br />

Mörlenbach Gardony-Agàrd<br />

Mörlenbach Gondreville<br />

Mossautal Binnenmaas<br />

Mühlheim am Main Saint-Priest<br />

Mühltal Nemours<br />

Mühltal Vingåker<br />

Münster Abtenau<br />

Münster Reinsdorf<br />

Münster-Sarmsheim Berric<br />

Münzenberg Ronneburg<br />

Nackenheim Pommard<br />

Nauheim Born – heute Stadtteil<br />

der Stadt Sittard-Geleen<br />

Nauheim Charvieu-Chavagneux<br />

Neckarsteinach Grein<br />

Neckarsteinach Pargny-sur-Saulx<br />

Neu-Anspach Saint-Florent-sur-<br />

Cher<br />

Neu-Anspach Thalgau<br />

Neu-Anspach Sentjur<br />

Neuberg Neuberg an der Mürz<br />

Neu-Isenburg Andrézieux-<br />

Bouthéon<br />

Neu-Isenburg Veauche<br />

Neu-Isenburg Dacorum Borough<br />

Neu-Isenburg Bad Vöslau<br />

Neu-Isenburg Weida<br />

Nidda Crest<br />

Nidda Weißenstein<br />

Nidda Bad Kösen<br />

Nidda Cromer<br />

Nidderau Gehren<br />

Nidderau Kurd<br />

Niederdorfelden Saint-Sever<br />

Niederheimbach Champtoceaux<br />

Nieder-Hilbersheim Bouchet<br />

Niedernberg Santes<br />

Niedernhausen llfeld<br />

Niedernhausen Wilrijk<br />

Nieder-Olm Recey<br />

Nieder-Olm Bussolengo<br />

Nieder-Olm L'Alcudia<br />

Nieder-Wiesen Salorney-sur-Guye<br />

Nierstein Gevrey-Chambertin<br />

Nierstein Freyburg<br />

Oberdiebach Tröbsdorf<br />

Oberheimbach Chargé<br />

Ober-Hilbersheim Bonavigo<br />

Ober-Hilbersheim Winterstein<br />

Obernburg a. Main Aszód<br />

Ober-Olm Ramonchamp<br />

Ober-Olm Schloßvippach<br />

Ober-Ramstadt Cogoleto<br />

Ober-Ramstadt Saint-André-les-<br />

Vergers<br />

Ober-Ramstadt Pragelato<br />

Ober-Ramstadt Vermezzo<br />

Ober-Ramstadt Zelo Surrigone<br />

Ober-Ramstadt Thurm<br />

Obertshausen Laakirchen<br />

Obertshausen Meiningen<br />

Obertshausen Sainte Geneviève<br />

des Bois<br />

Oberursel (Taunus) Epinay-sur-<br />

Seine<br />

Oberursel (Taunus) Lomonossow /<br />

Oranienbaum<br />

Oberursel (Taunus) Rushmoor<br />

Oberursel (Taunus) Koggenland /<br />

Ursem<br />

Ockenheim Povegliano<br />

Oestrich-Winkel Denicé<br />

Oestrich-Winkel Tokaj<br />

Offenbach Esch-Sur-Alzette<br />

Offenbach Köszeg<br />

Offenbach Kawagoe<br />

Offenbach Mödling<br />

Offenbach Nahariya<br />

Offenbach Orjol<br />

Offenbach Puteaux<br />

Offenbach Rivas<br />

Offenbach Saint-Gilles-Lez-<br />

Bruxelles<br />

Offenbach Tower Hamlets<br />

Offenbach Velletri<br />

Offenbach Yangzhou<br />

Offenbach Zemun<br />

Offenheim Offenheim-Stutzheim<br />

Oppenheim Adnet<br />

Oppenheim Calpe<br />

Oppenheim Givry<br />

Oppenheim Sant Ambrogio<br />

Oppenheim Werder<br />

Ortenberg Ortenberg (Baden)<br />

Osthofen Mirebeau<br />

Otzberg Lencloitre<br />

Otzberg Langenweißbach<br />

Partenheim Troissy<br />

Petersberg Billère<br />

Petersberg Sabiñánigo<br />

Pfungstadt Figline<br />

Valdarno 1<br />

Pfungstadt Gradignan<br />

Pfungstadt Héviz<br />

Pfungstadt Retford<br />

Pohlheim Admont<br />

Pohlheim Strehla<br />

Pohlheim Zirc<br />

Poppenhausen Poppenhausen<br />

(Bayern),<br />

Poppenhausen Poppenhausen<br />

(Thüringen),<br />

Poppenhausen Poppenhausen<br />

(Baden),<br />

Rabenau Nans-les-Pins<br />

Rabenau Plan d'Aups<br />

Rasdorf Himesháza<br />

Raunheim Le Teil<br />

Raunheim Trofarello<br />

Raunheim Shiramine<br />

Reichelsheim (Odenwald) Dol-de-<br />

Bretagne<br />

Reichelsheim (Wetterau) Reichels<br />

heim (Odenwald)<br />

Reinheim Cestas<br />

Reinheim Fürstenwalde<br />

Reinheim Licata<br />

Reinheim Sanok<br />

Reiskirchen Wandersleben<br />

Reiskirchen Muttersholtz<br />

Reiskirchen Goleszow<br />

Riedstadt Brienne-Le-Château<br />

Riedstadt Sortino<br />

Riedstadt Tauragé<br />

Rimbach Colwich-Haywood<br />

Rimbach Thourotte<br />

Rödermark Saalfelden<br />

Rödermark Tramin<br />

Rödermark Bodajk<br />

Rodgau Donja Stubica<br />

Rodgau Hainburg<br />

Rodgau Puiseaux<br />

Rodgau Nieuwpoort<br />

Romrod La Coquille<br />

Rosbach v. d. Höhe Netzschkau<br />

Rosbach v. d. Höhe Ciechanowiec<br />

Rosbach v. d. Höhe St. Germain les<br />

Corbeil<br />

Roßdorf Vösendorf<br />

Roßdorf Reggello<br />

Rüdesheim am Rhein Meursault<br />

Rüdesheim am Rhein Swanage<br />

Rüdesheim am Rhein Julienas<br />

Rüdesheim am Rhein Oingt<br />

Rüsselsheim Evreux<br />

Rüsselsheim Rugby<br />

Rüsselsheim Varkaus<br />

Rüsselsheim Kecskemét<br />

Saulheim Beire-le-Chatel<br />

Saulheim Neukirchen<br />

Schaafheim Richelieu<br />

Schaafheim Mansfeld<br />

Schlangenbad Craponne<br />

Schlitz Bogyiszlo<br />

Schlüchtern Jarocin<br />

Schmitten Courtomer,<br />

Schmitten Moulins la Marche<br />

Schmitten Ste. Gauburge<br />

Schöllkrippen Kochanowice<br />

Schöneck Anould<br />

Schöneck Gyomaendröd<br />

Schotten Arco<br />

Schotten Quevaucamps<br />

Schotten Crosne<br />

Schotten Rýmarov<br />

Schotten Maybole<br />

Schwabenheim Chambolle-<br />

Musigny<br />

Schwabenheim Schmerbach<br />

Schwabenheim Minerbe<br />

Schwalbach am Taunus Avrillé<br />

Schwalbach am Taunus Yarm<br />

Schwalbach am Taunus Olkusz<br />

Schwalbach am Taunus Schkopau<br />

Seeheim-Jugenheim Ceregnano<br />

Seeheim-Jugenheim Villenave d'<br />

Ornon<br />

Seeheim-Jugenheim Kosmonosy<br />

Seeheim-Jugenheim Cunersdorf<br />

Seligenstadt Brookfield<br />

Seligenstadt Triel-sur-Seine<br />

Selters (Taunus) Mohlsdorf<br />

Sörgenloch Ludes<br />

Spiesheim<br />

Sprendlingen Genlis<br />

Sprendlingen Longecourt-en-<br />

Plaine<br />

Stadecken-Elsheim Rupt-sur-<br />

Stadecken-Elsheim Bovolone<br />

Stadecken-Elsheim Ershausen<br />

Stadecken-Elsheim Wilbich<br />

Staufenberg Pusztaszabolcs<br />

Steinau an der Straße Sarród<br />

Steinau an der Straße Naszály<br />

Steinau an der Straße Szederkény<br />

Steinau an der Straße Welsberg<br />

Steinbach (Taunus) Pijnacker<br />

Steinbach (Taunus) Saint Avertin<br />

Steinbach (Taunus) Steinbach-<br />

Stockstadt Villa Lagarina<br />

Stockstadt St. André sur Orne<br />

Stockstadt St. Martin de Fontenay<br />

Stockstadt May sur Orne<br />

Sulzbach (Taunus) Jablonec nad<br />

Jizerou<br />

Sulzbach (Taunus) Pont Sainte<br />

Maxence<br />

Sulzbach (Taunus) Schönheide<br />

Sulzbach am Main Urrugne<br />

Sulzheim Canton Ste. Suzanne<br />

Tann Kaltennordheim<br />

Taunusstein Herblay<br />

Taunusstein Yeovil<br />

Taunusstein Caldes de Montbui<br />

Taunusstein Wünschendorf<br />

Trebur Verneuil<br />

Udenheim Blaisy-Bas<br />

Udenheim Dolcè<br />

Usingen Chassieu<br />

Usingen Overbetuwe (früher<br />

Valburg)<br />

Vendersheim Bruley bei Toul<br />

Viernheim Franconville<br />

Viernheim Potters Bar<br />

Viernheim Rovigo<br />

Viernheim Satonévri<br />

Wächtersbach Châtillon-sur-<br />

Chalaronne<br />

Wächtersbach Vonnas<br />

Wächtersbach Baneins<br />

Wächtersbach Troizk<br />

Wächtersbach Roßleben<br />

Wackernheim Roncà<br />

Wackernheim Daix<br />

Waldalgesheim Ratten in der<br />

Steiermark<br />

Waldaschaff Clonakilty<br />

Waldems Szikszó<br />

Waldems St. Bonnet en<br />

Champsaur<br />

Wald-Michelbach Montmirail sur<br />

Marne<br />

Wald-Michelbach Hassocks<br />

Walluf La Londe les Maures<br />

Wehrheim Werischwar<br />

Weilburg Privas<br />

Weilburg Zevenaar<br />

Weilburg Käsmark<br />

Weilburg Colmar-Berg<br />

Weilburg Kizilcahamam<br />

Weiler Lugangano<br />

Weilmünster Le Cheylard<br />

Weilrod Billy-Berclau<br />

Weinbach Debrzno<br />

Weinolsheim Brochon<br />

Weiterstadt Verneuil sur Seine<br />

> Keine Frage: <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist ein<br />

Tor zur Welt. Der Flughafen verbindet die<br />

Region mit dem gesamten Globus. 130 Fluggesellschaften<br />

fliegen von hier aus 317 Ziele in 105 Ländern an. Eindrucksvolle<br />

Zahlen, ohne Frage. Geht es um die internationale<br />

Vernetzung, ist eine andere Tatsache nicht<br />

minder beeindruckend. Die Städte und Gemeinden in<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> verbinden Partnerschaften mit<br />

760 Kommunen – 649 davon im Ausland. Wohl keine<br />

andere Region in Deutschland pflegt Städtepartner-<br />

1<br />

1<br />

47<br />

3<br />

1<br />

9<br />

2<br />

287<br />

19<br />

17<br />

6<br />

2<br />

1<br />

2<br />

63<br />

1<br />

1<br />

649<br />

Partnerstädte in 44 Ländern<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> gehört zu den am<br />

besten vernetzten Regionen in Europa<br />

schaften so intensiv und auf so hohem Niveau. Auf der<br />

Topposition des internationalen <strong>FRM</strong>-Städtepartner-<br />

Rankings liegt Frankreich mit 287 (!) Partnerschaften,<br />

vor Italien mit 63 und Großbritannien mit 47. Was nicht<br />

weiter verwundert, schließlich stand bei den nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg begonnenen Städtepartnerschaften<br />

vor allem die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern<br />

im Vordergrund. Deutsche und Franzosen waren<br />

es auch, die die kommunalen Freundschaften gezielt<br />

förderten. Überhaupt gehört <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

1<br />

3<br />

28<br />

1<br />

17<br />

34<br />

43<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

6<br />

1<br />

1<br />

4<br />

1<br />

1


<strong>FRM</strong> International<br />

2<br />

8<br />

In Sachen Städtepartnerschaften ist<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> sehr engagiert.<br />

Allein Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden,<br />

Bad Homburg und Offenbach<br />

bringen es auf 64 Partnerstädte //<br />

56 57 F R M 0 2 I 0 9<br />

5<br />

in Sachen Städtepartnerschaften zu den Pionieren. Die<br />

Ehre der ersten Partnerschaft mit deutscher Beteiligung<br />

im Jahr 1925 geht zwar nach Norddeutschland,<br />

genauer nach Kiel. Aber die Nummer zwei kommt aus<br />

Wiesbaden. Schon 1930 besiegelte die Kurstadt ihre<br />

Freundschaft mit dem österreichischen Klagenfurt.<br />

Heute zeigen sich selbst die kleineren <strong>FRM</strong>-Gemeinden<br />

außerordentlich weltoffen. So pflegt der Beerfelder<br />

Stadtteil Olfen (im Odenwald) mit dem französischen<br />

Trévignin die „kleinste Partnerschaft Europas“. Aber<br />

auch sonst findet sich in der umfangreichen Partnerschaftsliste<br />

der Region allerlei Interessantes. Dass<br />

Frankfurt mit Toronto und Birmingham oder Bad<br />

Homburg und Dubrovnik enge Beziehungen unterhalten,<br />

überrascht kaum einen. Die Verbindungen Offenbachs<br />

mit der Stadt Rivas in Nicaragua, von Mainz mit<br />

Kigali in Ruanda oder von Ginsheim-Gustavsburg mit<br />

dem senegalesischen Ballou klingen da schon wesentlich<br />

exotischer. Manche <strong>FRM</strong>-Kommune ist sogar<br />

preiswürdig im internationalen Netzwerken: Seit<br />

1975 trägt Darmstadt als Anerkennung für seine<br />

Partnerschaftsaktivitäten den Titel Europapreisträgerstadt,<br />

1964 wurde der Stadt die Europafahne, 1975<br />

schließlich der Europapreis des Europarates in Straßburg<br />

verliehen.<br />

Das Herz einer jeden Städtepartnerschaft bilden aber<br />

immer die Bürgerinnen und Bürger. Vorbildlich engagieren<br />

sich zum Beispiel die Oberurseler für ihre Partnerstädte.<br />

In diesem Jahr, am 10. Oktober, werden mit<br />

einem großen Fest gleich drei Jubiläen gefeiert. 45 Jahre<br />

Jumelage mit der französischen Stadt Epinay, 20 Jahre<br />

Partnerschaft mit dem britischen Rushmoor und 5 Jahre<br />

mit dem russischen Lomonossow. Übrigens: Im September<br />

fand die erste Trauung statt, die auf die Partnerschaft<br />

von Oberursel und Lomonossow zurückgeht. Natalja<br />

kam 2005 als Praktikantin in die Brunnenstadt.<br />

Nun ist sie mit Oliver, einem Oberurseler Ingenieur,<br />

glücklich. Honeymoon im Zeichen der gepflegten Partnerschaft.<br />

\\


Community<br />

Die Journalistin<br />

Olga Wilms informiert mit<br />

einem russischsprachigen<br />

<strong>Magazin</strong> die Community und<br />

Besucher über die Region<br />

58 59 F R M 0 2 I 0 9<br />

Moskau am main<br />

Die Vorliebe der Russen für <strong>FrankfurtRheinMain</strong> hat<br />

Tradition. Schon Dostojewski verarbeitete seine Erfahrungen<br />

in der Region in dem Roman „Der Spieler“. Seit dem Mauerfall<br />

wächst die russische Community kontinuierlich an<br />

VON CHRISTIAN SÄLZER UND TIM WEGNER (FOTOS)<br />

> Was denken Russen, wenn sie zum ersten Mal im<br />

Rhein-Main-Gebiet landen? „Sie sind erstaunt,<br />

dass Frankfurt so viel kleiner ist als Moskau. Und sie sind begeistert<br />

von der Lebensqualität und der Vielfalt der Region“, sagt<br />

Olga Wilms. Die 31­Jährige, in Nowosibirsk geboren, ist seit fünf<br />

Jahren in der Frankfurter Redaktion des MK­Verlags tätig, des<br />

größten Verlags der heutigen Russischen Föderation. Seit kurzem<br />

ist sie Chefredakteurin von „Life in Rhein­Main“, einem neuen<br />

russischsprachigen Guide­<strong>Magazin</strong> über die Region. Von den<br />

Burgen am Rhein über die Wiesbadener Oldtimer­Rallye und die<br />

Deutsche Klinik für Diagnostik bis zum Frankfurter Weihnachtsmarkt<br />

– die Themen signalisieren, wer die Zielgruppe ist:<br />

„Neben den hier lebenden gut situierten Russen sprechen wir<br />

Geschäftsleute, Besucher und Medizintouristen an.“ Wenige sind<br />

das offensichtlich nicht. Der Verlag hat die Auflage von der ersten<br />

zur zweiten Ausgabe auf 12 000 Stück fast verdoppelt.<br />

Zur Genesung nach Wiesbaden oder Bad Homburg – es ist nicht<br />

das erste Mal, dass wohlhabende Russen die Region für sich entdecken.<br />

In den letzten Jahrzehnten des Zarenreichs vergnügten<br />

sich Bürger und Adlige aus Moskau und St. Petersburg in den<br />

Kurstädten der Region. Auch Dichtern wie Turgenjew, Tolstoi<br />

oder Dostojewski und später den expressionistischen Malern<br />

war <strong>FrankfurtRheinMain</strong> eine Reise wert. Diese Hochphase hessisch­russischer<br />

Verbundenheit hat vielerorts Spuren hinterlassen.<br />

Da sind die orthodoxen Kirchen, die in Darmstadt, Bad<br />

Nauheim, Bad Homburg und – architektonisch herausragend –<br />

auf dem Wiesbadener Neroberg entstanden sind. Da ist der<br />

Roman „Der Spieler“, in dem Dostojewski seine „Pechsträhnen“<br />

Der Veranstalter<br />

Michael Friedmann bringt<br />

russische Kultur – vom Pop-<br />

Sänger bis zum Ballett-Ensemble<br />

– nach Deutschland


Der Priester<br />

Dimitri Graf Ignatiew<br />

betreut eine immer<br />

größer werdende Gemeinde<br />

im Frankfurter<br />

Stadtteil Hausen<br />

60 61 F R M 0 2 I 0 9<br />

Community<br />

Die Kindergärtnerin<br />

Alexandra Basova erzieht<br />

Kinder russischer Eltern in<br />

dem deutsch-russischen<br />

Kindergarten „Nezabudka“<br />

GEODATEN<br />

1<br />

5 0 ° 07 '3 0.6 6" N<br />

0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E<br />

F<br />

1/2/3/4<br />

in den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg verarbeitete.<br />

Und da sind die Bilder von Alexej Jawlensky, die noch heute<br />

die wertvollste Sammlung im Museum der Landeshauptstadt<br />

bilden. Beendet wurde der intensive Austausch durch die Kriege.<br />

Doch mit dem Ende der Sowjetunion hat sich das Blatt wieder<br />

gewendet.<br />

Das weiß niemand besser als Erzpriester Dimitri Graf Ignatiew.<br />

Seit mehreren Jahrzehnten hält er jeden Sonntag in der Kirche<br />

der Frankfurter russisch­orthodoxen Gemeinde St. Nikolaus den<br />

Gottesdienst. „Lange wurde unsere Gemeinde nicht größer, nur<br />

älter“, erzählt er. Heute ist die Kirche mit dem Zwiebeltürmchen<br />

in Hausen jeden Sonntag prall gefüllt. „Wir sind inzwischen<br />

eine sehr junge Gemeinde“, sagt Ignatiew. In den vergangenen<br />

18 Jahren haben viele Bürger aus den ehemaligen Sowjetrepu bliken<br />

ihre Heimat verlassen und sich in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ein<br />

neues Leben aufgebaut. Waren 1991 gerade mal 1183 in Frankfurt<br />

registriert, sind es heute etwa sechs Mal so viele, mehr als 10 000<br />

in der Region. Den Zuwachs merkt auch Michael Friedmann. Der<br />

Konzertveranstalter, seit 1991 wegen der zentralen Lage in<br />

Frankfurt, bringt die bekanntesten Popsänger, Folklore­ und<br />

Kabarettgruppen sowie Ballettensembles Russlands auf deutsche<br />

Bühnen. Fast jeden zweiten Tag findet inzwischen in Deutschland<br />

oder im europäischen Ausland eine von ihm organisierte<br />

Aufführung statt – Tendenz steigend.<br />

Zu dem starken Auftrieb der russisch­hessischen Beziehungen<br />

haben Politik und Wirtschaft aktiv beigetragen. So unterzeichneten<br />

Vertreter Frankfurts und Moskaus schon 1991 ein Kultur­<br />

abkommen. 1995 schlossen die Wirtschaftsförderung Frankfurt<br />

und die Finanzagentur der Stadt Moskau eine Kooperationsvereinbarung.<br />

Der deutsch­russische Wirtschafts tag, eine Initiative<br />

von Frankfurter Großbanken, der Deutschen Börse, des Zentrums<br />

zur Förderung Ausländischer Investitionen in Russland<br />

(ZfAR) und der Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main, hat<br />

sich zu einem Impulsgeber für die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

entwickelt. Die Erfolge sind da – auf beiden Seiten: Firmen<br />

aus <strong>FrankfurtRheinMain</strong> engagieren sich auf dem russischen<br />

Wachstumsmarkt, gleichzeitig sind heute weit über hundert<br />

Unternehmen aus Russland zwischen Aschaffenburg und<br />

Wiesbaden tätig – von der Uhrenmanufaktur „Alexander<br />

Shorokhoff“ in Alzenau östlich von Hanau bis zu großen Finanzinstituten.<br />

Wie bedeutend <strong>FrankfurtRheinMain</strong> aus russischer Perspektive<br />

ist, zeigen auch zwei andere Standortentscheidungen: Anfang<br />

2008 hat in der Frankfurter Innenstadt zum ersten Mal ein<br />

russisches Generalkonsulat die Arbeit aufgenommen. Zwei<br />

Jahre zuvor hat die Handels­ und Industriekammer der Russischen<br />

Föderation neben ihrem Büro in Berlin eine zweite Repräsentanz<br />

in Frankfurt eröffnet. „Deutschland ist damit das<br />

einzige Land auf der Welt, in dem wir mit zwei Büros vertreten<br />

sind“, sagt dessen Leiter Sergej Rodionov. Warum das? „Der<br />

Eintritt in den deutschen Markt funktioniert über das Rhein­<br />

Main­Gebiet.“ Und welchen Stellenwert hat die Region im<br />

europäischen Maßstab? „In London kaufen sich russische<br />

Milliardäre eine Villa“, erklärt Rodionov, „aber für Business<br />

ist Frankfurt viel wichtiger.“ \\<br />

Der Wirtschaftsmann<br />

Sergej Rodionov leitet die<br />

russische Handelskammer<br />

in Frankfurt und schwört<br />

auf den Business-Standort<br />

„Der Spieler“ spielt in <strong>FRM</strong><br />

„Die Hauptsache ist Charakterfestigkeit. Ich brauche nur<br />

daran zu denken, wie es mir in dieser Hinsicht vor sieben<br />

Monaten in Roulettenburg ging, in der Zeit vor meinem völligen<br />

Zusammenbruch. Oh, das war ein merkwürdiger Beweis<br />

von Entschlussfähigkeit! Ich hatte damals alles verspielt,<br />

alles. Ich verließ das Kurhaus, da merkte ich, dass in<br />

meiner Westentasche noch ein Gulden steckte. „Ah“,<br />

dachte ich, „da habe ich ja noch etwas, wofür ich Mittagbrot<br />

essen kann!“ Aber nachdem ich hundert Schritte weitergegangen<br />

war, wurde ich anderen Sinnes und kehrte<br />

wieder um. Ich setzte diesen Gulden auf manque (beim vorigen<br />

Mal war manque gekommen), und wirklich, es ist eine<br />

ganz besondere Empfindung, wenn man ganz allein, in<br />

fremdem Land, fern von der Heimat und allen Freunden,<br />

ohne zu wissen, was man an dem Tag essen soll, den letzten<br />

Gulden setzt, den allerletzten! Ich gewann, und nach<br />

zwanzig Minuten verließ ich das Kurhaus mit hundertsiebzig<br />

Gulden in der Tasche. Das ist eine Tatsache! Da sieht<br />

man, was manchmal der letzte Gulden ausrichten kann!<br />

Aber was wäre aus mir geworden, wenn ich damals den<br />

Mut verloren und nicht gewagt hätte, einen kühnen Entschluss<br />

zu fassen? Morgen, morgen wird alles zum guten<br />

Ende kommen!“<br />

Aus dem Roman „Der Spieler“, in dem Fjodor Dostojewski<br />

(1821-1881) seine Spielsucht und seine Erfahrungen in<br />

den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg literarisch<br />

verarbeitet. Unklar ist, für welche der beiden Städte<br />

„Roulettenburg“ steht.


lifestyle<br />

Chill-out in <strong>FRM</strong><br />

Orte zum entspannen<br />

Es muss nicht die Lounge und das grüne Getränk sein. Zur Ruhe kommen<br />

kann man in der geschäftigen Region an vielen Orten, zum Beispiel hier:<br />

von Janet Schayan<br />

1Zur Entschleunigung<br />

auf die Parkbank im<br />

Grüneburgpark<br />

Man kann mit dem Rad herfahren,<br />

aber dann bitte auch mal absteigen.<br />

Am besten gleich am Morgen. Zum<br />

Seele-Auftanken. Gerade im frühen<br />

<strong>Herbst</strong>, wenn die Sonne noch Kraft<br />

genug hat, den Nebel zu vertreiben.<br />

Dann gibt es im Grüneburgpark nämlich<br />

manchmal diese magischen<br />

Momente. Einatmen, ausatmen. Sich<br />

nicht um die joggenden Fitness-Aktionisten<br />

scheren und sich für ein paar<br />

Minuten auf eine Parkbank setzen.<br />

Provokativ ganz ohne Workout-Effekt.<br />

Das Grün des Parks leuchtet.<br />

Very british. Auf der großen Wiese<br />

übt ein Tai-Chi-Künstler seine langsamen<br />

Bewegungen. Und schon beim<br />

Zusehen wird man ganz ruhig. Die<br />

Skyline im Hintergrund lässt nicht<br />

vergessen, dass die City ganz nah ist.<br />

Der Tag kann kommen.<br />

62 63 F R M 0 2 I 0 9<br />

2 3 4 5 6<br />

Zum spirituellen<br />

Kräftesammeln ins<br />

Kloster Eberbach<br />

Nicht gerade ein Geheimtipp, das<br />

stimmt. Trotzdem ist es immer wieder<br />

schön hier. Es muss ja nicht am Wochenende<br />

zur besten Ausflugszeit sein.<br />

Besser ist ein freier Tag unter der Woche.<br />

Wenn die anderen arbeiten, einfach<br />

für ein Stündchen oder zwei ins<br />

Kloster gehen. In der strengen romanischen<br />

Basilika wenigstens für einen<br />

Augenblick in Klausur verweilen, sich<br />

besinnen. Und dabei der Zeit nachspüren,<br />

die diese Mauern schon überdauert<br />

haben. Seit mehr als 800 Jahren ist<br />

das mächtige Kirchenschiff ein Raum<br />

für Gebete, Gesang, Gedanken. Die<br />

Aura des Ortes ist spürbar. „Porta patet,<br />

cor magis“ - Die Tür steht offen,<br />

mehr noch das Herz. Ein Wahlspruch<br />

der Zisterziensermönche, die Eberbach<br />

im 12. Jahrhundert gründeten.<br />

Ein Mantra für Klostergäste.<br />

Zum Kinder-glücklich-<br />

Machen in den opel-<br />

Zoo nach Kronberg<br />

Im weißen Kleidchen vor dem Wildgehege,<br />

die Futtertüte in der Hand<br />

wie gebrannte Mandeln. Breites Grinsen.<br />

Kinderglück im Sommer 1972.<br />

Im gelben Opel Rekord mit Mama,<br />

Papa, kleinem Bruder vorgefahren.<br />

Unvergessen. Manchmal sind es ja so<br />

vermeintlich ganz normale Dinge,<br />

die einem besonders fest in Erinnerung<br />

bleiben. Wie ein entspannter<br />

Familienbesuch im Opel -Zoo. Das<br />

funktioniert übrigens heute wie vor<br />

40 Jahren. Und nicht nur mit Kindern<br />

im Streichelzoo-Alter. Selbst große<br />

Jungs schauen sich gern die Elefanten<br />

an. Die sind cool, keiner kann ihnen<br />

etwas anhaben, sie sind die Ruhe<br />

selbst. Dickhäuter eben. Je länger<br />

man zusieht, desto mehr sinkt der<br />

Blutdruck…<br />

Zur totalentspannung<br />

in die Kaiser-<br />

Friedrich-therme<br />

Tepidarium, Sudatorium, Sanarium,<br />

Lavaorum, Frigidarium. Und jetzt bitte<br />

deklinieren. Nein, keine Sorge, man<br />

braucht kein Latinum, um diese Klassiker<br />

des Chill-outs zu verstehen. Ein<br />

Besuch in der Kaiser-Friedrich-Therme<br />

in Wiesbaden lehrt dies schnell.<br />

Zwischen den Lektionen bitte nicht<br />

vergessen, im 66,4 Grad warmen Wasser<br />

der Adlerquelle Kraft zu sammeln.<br />

Und das vorbildlich restaurierte wunderschöne<br />

Jugendstilbad von 1913 mit<br />

allen Sinnen zu genießen. Danach<br />

kann es durchaus passieren, dass man<br />

auf einer der bequemen schwarzen<br />

Liegen im Lumenarium, dem Ruheraum<br />

mit wechselnden farbigen Lichtpunkten<br />

am Gewölbehimmel, in sanften<br />

Schlaf fällt. So macht Latein Spaß.<br />

Lumenarium, Lumenarii, Lumenario…<br />

GeoDaten<br />

5 0 ° 1 2 ' 74 .02 " n<br />

0 8 ° 6 6' 01 .02 " e<br />

5 0 ° 0 4' 2 1 . 2 0 " n<br />

0 8 ° 0 5' 0 3 . 1 8 " e<br />

5 0 ° 1 8 '4 2 .6 3 " n<br />

0 8 °4 8 ' 3 5 .4 8 " e<br />

5 0 ° 0 8 ' 5 1 . 10 " n<br />

0 8 ° 24' 0 3 .47 " e<br />

5 0 ° 0 4' 5 2 . 3 5" n<br />

0 8 ° 1 9 ' 9 0.6 2 " e<br />

5 0 ° 1 8 ' 8 8 . 1 1" n<br />

0 8 ° 5 1' 2 2 . 5 9 " e<br />

Zum Seeluft-Schnuppern<br />

in den Yachthafen<br />

Schierstein<br />

Das ist keine Sinnestäuschung. Und<br />

getrunken haben wir noch gar nichts.<br />

Es sind wirklich Papageien, ein ganzer<br />

Schwarm, grün, gelb, kreischend. Die<br />

Halsbandsittiche sammeln sich in der<br />

Dämmerung und fliegen zu ihrem<br />

Schlafbaum. Kein Wunder, denn hier<br />

ist der Süden. Segelboote liegen blank<br />

geputzt vor Anker. Auf der Terrasse<br />

des Yachtcafés Goethe sitzt man wie an<br />

Deck eines Schoners und genießt den<br />

Blick auf Wasser und Alpes-Maritimes,<br />

pardon, die sanften Hügel des Rheingaus.<br />

Bei Wind und Wetter funktioniert<br />

der Blick auch aus dem Warmen<br />

durch die großen Panoramafenster.<br />

Für die kleine Auszeit zwischendurch<br />

ist der Schiersteiner Hafen eine echte<br />

Entdeckung. Hier ist’s fast wie an der<br />

Côte. Oui, c’est le Sud ici.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

3/6<br />

F 1<br />

2<br />

4/5<br />

Zum Royal tea<br />

ins Schlosshotel<br />

Kronberg<br />

Mit Stil und Form entspannen. Gediegen,<br />

genussvoll – und mit Gurkensandwichs.<br />

Die Bezeichnung English<br />

Afternoon Tea in der kaiserlichen Bibliothek<br />

des Schlosshotels Kronberg ist<br />

natürlich pures britisch inspiriertes<br />

Understatement. Mindestens Royal<br />

Tea dürfte sich das kulinarische Kleinkunstwerk<br />

in diesem edlen Setting<br />

schon nennen. Schließlich wird Sekt,<br />

Sherry und Portwein gereicht. Und<br />

die ehrwürdigen Mauern wurden von<br />

der im Buckingham Palace geborenen<br />

Princess Royal Victoria, für 99 Tage<br />

deutsche Kaiserin, entworfen und bewohnt.<br />

Die Teestunde muss man gut<br />

planen: Sie findet nur an ausgewählten<br />

Wochenenden statt, am besten telefonisch<br />

erfragen (0 61 73/7 01 01).<br />

Kaffee gibt es auch – und Charles war<br />

auch schon da.


lifestyle<br />

7 9<br />

Zum großen <strong>FRM</strong>-<br />

Panorama ins Kempinksi<br />

Falkenstein<br />

Der Blick von der Terrasse hätte<br />

durchaus noch einen sechsten Stern<br />

verdient. Fünf Sterne hat das Kempinski-Hotel<br />

Falkenstein sowieso<br />

schon. Wer die Region Frankfurt-<br />

RheinMain und die Frankfurter Skyline<br />

mit etwas Abstand betrachten<br />

will, ist hier richtig. Am besten taucht<br />

man danach gleich im beheizten Außenpool<br />

ab. Oder geht durch den unterirdischen<br />

Tunnel ein Haus weiter,<br />

ins Ascara Spa. Anti-Aging, Fitness,<br />

Bio-Spa, Beauty stehen hier auf dem<br />

Verwöhnprogramm. Pharaonische<br />

Milchbäder und Lomi-Lomi-Nui-<br />

Massagen. Auch wenn man das Wort<br />

Wellness nicht mehr so recht hören<br />

mag: Ein Luxustag kann manchmal<br />

Wunder wirken.<br />

64 65 F R M 0 2 I 0 9<br />

GeoDaten<br />

5 0 ° 1 9 ' 2 8 .6 4" n<br />

0 8 °4 8 ' 0 8 . 8 7 " e<br />

5 0 ° 1 1' 76 . 3 4" n<br />

0 8 ° 6 7 ' 9 5 .6 4" e<br />

5 0 ° 0 9 ' 8 5 .4 6" n<br />

0 8 °4 3 ' 6 1 .0 5" e<br />

8Zum After-Work-Drink<br />

über den Wolken ins<br />

Flemings<br />

Mit dem Paternoster nach oben.<br />

Wo kann man das schon noch? Schön<br />

nostalgisch. Im siebten Stock dann<br />

an der Bar einen Aperol-Spritz bestellen<br />

und den Blick durch die Fenster<br />

schweifen lassen. Schön, wenn gerade<br />

die Sonne untergeht und der Taunus<br />

in Abendrot getaucht ist. Liegt der<br />

eigentlich wirklich so nah an der<br />

Stadt? Völlig neue Perspektive. Dann<br />

die Lichter der Großstadt. Auf Augenhöhe<br />

sein mit der Spitze des Eschenheimer<br />

Turms. Hat man auch nicht<br />

so oft. Aus diesem Blickwinkel zeigt<br />

sich Frankfurt als richtig große Stadt.<br />

Aber Stress und Hektik können uns<br />

hier nichts an haben. Wir stehen<br />

über allem.<br />

7<br />

8<br />

9<br />

7<br />

F<br />

9<br />

8<br />

Zum Durchatmen auf<br />

den Meisterturm nach<br />

hofheim<br />

Wer hier chillen will, muss vorher<br />

schwitzen. Denn zum Meisterturm<br />

geht’s zu Fuß – und nur bergauf. Auf<br />

292 Meter. Von Hofheim aus. Wer es<br />

dann noch schafft, steigt noch mal 35<br />

Meter höher auf den Meisterturm.<br />

Schwindelfrei zu sein ist von Vorteil,<br />

die Wendeltreppe ist auf allen vier Seiten<br />

von ziemlich viel Luft umgeben.<br />

Die Treppenstufen sind offen – und es<br />

sind 173 an der Zahl. Direkt über die<br />

Wipfel hinweg geht der Blick bei klarer<br />

Sicht bis zum Odenwald. Über die<br />

Hügel des Taunus natürlich sowieso.<br />

Durchatmen im doppelten Sinn sollte<br />

man hier und danach ebenso doppelsinnig<br />

wieder herunterkommen. Und<br />

vielleicht noch eine Runde durch den<br />

Wald spazieren.<br />

ZUSAMMEN GEHT MEHR.<br />

Mit vereinten Kräften arbeiten wir für ein Ziel: Ihren Erfolg. Dafür setzen wir uns als<br />

Spitzeninstitut gemeinsam mit über 1.000 Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund ein. Denn zusammen geht mehr. www.dzbank.de


Vorschau<br />

AUSGABE 03<br />

FEBRUAR 2010<br />

picture-alliance/dpa<br />

picture-alliance/dpa<br />

66 <strong>FRM</strong> 02 I 09<br />

DESIGNPREIS<br />

Der in Frankfurt ansässige Rat<br />

für Formgebung verleiht jedes Jahr<br />

mit dem Designpreis den „Preis<br />

der Preise“ der Branche. Die Region<br />

bewirbt sich mit ausgezeichnetem<br />

Design<br />

STIFTUNGEN<br />

Der Deutsche Stiftungstag 2010<br />

fi ndet in Frankfurt statt. Thema:<br />

Stiftungen in der Stadt – Impulsgeber<br />

für das Gemeinwesen vor<br />

Ort. <strong>FRM</strong> gilt schon lange als<br />

Stiftungsregion<br />

<strong>FRM</strong> BESTELLEN<br />

Ich möchte <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />

<strong>FrankfurtRheinMain</strong> kostenlos beziehen:<br />

AUSGABE HERBST <strong>2009</strong> (AKTUELLE AUSGABE)<br />

REGELMÄSSIG AB DER KOMMENDEN AUSGABE<br />

Bitte senden Sie <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong><br />

über die Metropolregion <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

IN DEUTSCHER SPACHE<br />

IN ENGLISCHER SPRACHE<br />

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Bestellung per Fax: +49 (0)69 75 01 45 02<br />

Bestellung per E-Mail: frm-magazin@fsd.de<br />

Bestellung online: www.fsd.de/frm-magazin<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Das <strong>FRM</strong> <strong>Magazin</strong> erschien Ende Juni <strong>2009</strong><br />

zum ersten Mal. Die Herausgeber haben sich<br />

zum Ziel gesetzt, Frankfurt-RheinMain in<br />

seiner Selbstdarstellung inner- und außerhalb<br />

der Region klarere Konturen zu verleihen<br />

und zur Stärkung der Identität der Region<br />

beizutragen. Nur wenige Wochen nach<br />

Erscheinen war die erste Aufl age von 35 000<br />

Heften, davon 15 000 in englischer Sprache,<br />

vertrieben. Über die Hälfte der Aufl age geht an Unternehmen, Institutionen<br />

und Verbände der Region, nationale und internationale<br />

Hochschulen und Kulturinstitutionen. Sie nutzen das <strong>Magazin</strong>, um<br />

interessierten Kunden, Partnern, Mitgliedern und Studenten ein<br />

differenziertes Bild von Frankfurt-RheinMain zu vermitteln. Gut 30<br />

Prozent der Aufl age geht an Multiplikatoren und Interessenten innerhalb<br />

und außerhalb von <strong>FrankfurtRheinMain</strong> – darunter mehr<br />

als 3000 Medien im In- und Ausland. Das <strong>FRM</strong> <strong>Magazin</strong> erreicht damit<br />

mehr Redaktionen als die meisten anderen Kommunikationsmittel<br />

der Region. 15 Prozent der Aufl age wurde direkt von Lesern<br />

bestellt, die mehr über <strong>FrankfurtRheinMain</strong> erfahren möchten. Für<br />

diesen Vertrauensvorschuss bedanken wir uns. Er wird uns ein Ansporn<br />

sein.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion, Frankfurt-RheinMain<br />

wird herausgegeben von der <strong>FrankfurtRheinMain</strong> <strong>GmbH</strong> International Marketing of<br />

the Region in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt und<br />

dem Societäts-Verlag, Frankfurt am Main<br />

Redaktionsbeirat Dr. Hartmut Schwesinger (<strong>FrankfurtRheinMain</strong> <strong>GmbH</strong>) Annette<br />

Schömmel (Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt) Henner Alms (Wirtschaftsinitiative<br />

e. V./Themenwelt) Peter Hintereder (Societäts-Verlag)<br />

Verlag Societäts-Verlag, Frankfurter Societäts-Druckerei <strong>GmbH</strong>, Tel. (069) 7501-0,<br />

Geschäftsführer: Hans Homrighausen, Burkhard Petzold, Mitteilung gemäß § 5,<br />

Absatz 2, Hessisches Gesetz über Freiheitund Recht der Presse: Gesellschafter<br />

des Unternehmens sind: Fazit-Stiftung, Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH;<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung <strong>GmbH</strong><br />

Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81. 60327 Frankfurt am Main<br />

zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen<br />

und Vertretungs berechtigten<br />

Redaktion Chefredakteur: Peter Hintereder. Martin Orth, CvD, Janet Schayan,<br />

Tel. (069) 75 01-43 52, Fax (069) 75 01-43 61<br />

Art-Direktion Dunja Metz, Stefanie Schwary<br />

Produktion Stefan Reichart, André Herzog<br />

Vertrieb Klaus Hofmann, Tel. (069) 75 01-42 74, Fax (069) 75 01-45 02<br />

Druck Westdeutsche Verlags- u. Druckerei Gesellschaft mbH, Kurhessenstraße<br />

4–6, 64546 Mörfelden-WalldorfTel. (069) 75 01-56 01, Fax (069) 75 01-56 02<br />

Hinweise <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />

erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Verlags. Printed in Germany, Copyright © by Frankfurter Societäts-Druckerei<br />

<strong>GmbH</strong> <strong>2009</strong> Das Papier der Zeitschrift ist umweltfreundlich. Es wurde unter Verwendung<br />

von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt.<br />

Entdecken Sie, wie unsere kurzen Wege<br />

Träume wahr werden lassen.<br />

Träume, Ideen und Visionen gibt es in den unterschiedlichsten Größen, aber sie in die Tat<br />

umzusetzen ist in jedem Fall großartig. Um Investoren in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> hierbei zu helfen,<br />

bietet die Region eine erst klassige Infrastruktur mitten im Herzen Europas. Ob zu Lande, zu<br />

Wasser, in der Luft oder auf dem Daten-Highway – unsere Transportmittel sind so vielfältig wie<br />

die Pläne unserer Investoren und haben dennoch ein gemeinsames Ziel: den Erfolg.<br />

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eine inno vative Art der Konzertübertragung, durch die Klassikfans<br />

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Foto: Monika Rittershaus<br />

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