FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH
FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH
FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH
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Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug House of Logistics<br />
and Mobility Standort der Zukunft So viel Bio steckt in der Region<br />
Vom Biohof in den Öko-Supermarkt <strong>FRM</strong> – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44<br />
Ländern Community Moskau am Main <strong>FRM</strong> Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit<br />
HERBST <strong>2009</strong><br />
Auf Goethes Spuren<br />
Literaturcluster<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong>
lufthansa.com<br />
Bei über 2.600 Europa-Flügen täglich<br />
gibt es immer einen früheren.<br />
Früher Feierabend<br />
Ein Produkt von Lufthansa.<br />
Zu über 170 europäischen Zielen bieten wir gemeinsam mit unseren Partnern<br />
so viele Flugverbindungen, dass Sie Ihre Geschäftsreise perfekt planen können<br />
– oder auch ändern, wenn es mal drauf ankommt. Mehr unter lufthansa.com<br />
//<br />
editorial<br />
Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug House of Logistics<br />
and Mobility Standort der Zukunft So viel Bio steckt in der Region<br />
Vom Biohof in den Öko-Supermarkt <strong>FRM</strong> – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44<br />
Ländern Community Moskau am Main <strong>FRM</strong> Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit<br />
HERBST <strong>2009</strong><br />
Auf Goethes Spuren<br />
Literaturcluster<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
Der Titel zeigt eine<br />
Montage „Goethe vor<br />
dem Messe gelände“ als<br />
Sinnbild für das Literaturcluster<br />
<strong>FRM</strong> mit der<br />
Buchmesse als weltweit<br />
führendem Treffpunkt<br />
Titelbild: Michael Hudler<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser<br />
> Ende<br />
erste Ausgabe war schon nach wenigen Wochen zum größten Teil vergriffen. Viele<br />
Juni erschien <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> – zum ersten Mal und erhielt viel Zuspruch. Die<br />
Leser aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland und dem Ausland haben<br />
<strong>FRM</strong> abonniert, weil sie mehr über <strong>FrankfurtRheinMain</strong> erfahren wollen. Danke,<br />
diese positive Resonanz ist uns ein Ansporn für die Zukunft.<br />
Auch in dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, die Region aus ungewohnten<br />
Blickwinkeln zu beleuchten und den Blick auf Entwicklungen zu lenken, die<br />
Aufmerksamkeit verdienen. Hätten Sie gewusst, dass in Offenbach eine Kreativschmiede<br />
der Region ihren Platz hat? <strong>FRM</strong> hat die Macher in ihren Lofts besucht.<br />
Hätten Sie gewusst, das <strong>FrankfurtRheinMain</strong> eine der bedeutendsten Bio-Regionen<br />
in Deutschland ist? Begleiten Sie uns auf einer Tour über die Höfe und durch<br />
die Naturkostläden. Hätten Sie gewusst, dass fast 250.000 Menschen in <strong>FRM</strong> in der<br />
Logistik beschäftigt sind? Wir stellen die Planungen für das House of Logistics and<br />
Mobility (HOLM) vor, in dem die Stärken der Branche gebündelt werden sollen.<br />
International bekannt hingegen ist die Frankfurter Buchmesse, das größte Medienevent<br />
der Welt, der Marktplatz für Autoren, Verleger, Buchhändler, Agenten<br />
und Filmproduzenten. Jedes Jahr im Oktober kommen sie in der Goethe-Stadt<br />
zusammen. Aber längst geht es nicht mehr nur um Bücher. Content ist das Wort<br />
der Stunde. Weit weniger bekannt ist das ebenso einmalige wie vielschichtige Literaturcluster<br />
der Region. In <strong>FRM</strong> arbeiten bedeutende Verlage und Autoren. Hier<br />
werden die wichtigsten Buch- und Literaturpreise im deutschsprachigen Raum<br />
vergeben. Die Deutsche Nationalbibliothek ist in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ebenso zu<br />
Hause wie das deutsche PEN-Zentrum. <strong>FRM</strong> hat versucht, aus den Strängen und<br />
Knoten ein Netz zu bilden. Entstanden ist ein Geflecht, das selbst Kenner der Szene<br />
überraschen wird.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der neuesten Ausgabe von <strong>FRM</strong>.<br />
Herzlichst Ihre<br />
Petra Roth<br />
Oberbürgermeisterin Frankfurt am Main
12 20<br />
LITERATUR CLUSTER<br />
FRAnkFURTRhEInMAIn<br />
Was die Region zu einem Epizentrum<br />
der Literatur macht<br />
36<br />
hOUSE OF<br />
LOgISTICS AnD<br />
MOBILITy<br />
4 4 5 F R M 0 2 1 I 0 9<br />
Literaturhaus<br />
Villa Clementine<br />
Poetikdozentur<br />
Mainzer Stadtschreiber<br />
(<strong>2009</strong>:<br />
Gutenberg<br />
Gesellschaft<br />
Monika Maron)<br />
Museum<br />
für deutsche<br />
Sprache<br />
Stiftung<br />
Lesen<br />
Verlag Hermann<br />
Schmidt<br />
Tre Torri<br />
Mainzer<br />
Poetikdozentur<br />
Verlag<br />
Minipressen<br />
Messe<br />
Institut für<br />
Buchwissenschaft<br />
Institut für Allgemeine<br />
Campus<br />
und Vergleichende<br />
Literaturwissenschaft<br />
Frankfurter Verlagsanstalt<br />
S. Fischer Verlag<br />
Stroemfeld<br />
Verlag<br />
Societäts<br />
Verlag<br />
Martin<br />
Suhrkamp<br />
Mosebach<br />
Verlag<br />
(bis 2010)<br />
Slamffm:<br />
Café an<br />
der FH<br />
Eichborn<br />
weissbooks.w<br />
Peter<br />
Meyer<br />
Verlag<br />
Frankfurter<br />
Buchmesse<br />
Verlag<br />
Hessischer<br />
der Autoren<br />
Schöffling & Co<br />
Gernhardt Bibliotheks<br />
Förderpreis preisZweitausendeins<br />
Frankfurt<br />
University Press<br />
Literaturca<br />
Verlag<br />
Büchergilde Gutenberg<br />
Suhrkamp (bis 2010)<br />
Axel Dielmann Verlag<br />
Vittorio<br />
Klostermann<br />
Verlag<br />
CoCon<br />
Verlag<br />
Klingspor<br />
Wissenschaftliche<br />
Museum<br />
Buchgesellschaft<br />
Bund Deutscher<br />
Schriftsteller,<br />
Dietzenbach<br />
Verlagsgruppe<br />
Beltz<br />
//<br />
literaturszene<br />
Andreas Maier<br />
SinclairHaus<br />
Nidda literarisch<br />
Brüder<br />
Grimm<br />
Haus<br />
Junges<br />
FriedrichHölderlinPreis<br />
Institut für<br />
Deutsche StiftungsLiteraturJugenbuchNationalgastdozenturforumforschungbibliothek<br />
Poetik<br />
HansimGlückPreis Hessen<br />
Wissenschafts- Linie<br />
für Jugendliteratur<br />
Thüringen<br />
Eva Demski<br />
Limburger Lesedom<br />
Hessischer<br />
Deutscher<br />
Verleger und<br />
Börsenverein Buchpreis<br />
Goethehaus<br />
HeinrichHoffmannMuseum,<br />
StoltzeMuseum<br />
Wiesbadener Buchhändler<br />
des deutschen<br />
Bodo Kirchhoff Struwwelpeterhaus<br />
Literaturtage Verband e.V.<br />
Buchhandels<br />
Hessische<br />
GrimmelshauBren<br />
Hessischer<br />
Schulen des deutschen<br />
Lese förderung<br />
Literaturgesellschaft GoetheInstitut Peter Suhrkamp Stiftung<br />
senGeburtstano<br />
Literaturrat e.V.<br />
Buchhandels<br />
Hessen e.V.<br />
haus (Hotel)<br />
Haus<br />
Wettbewerb<br />
Rheingau<br />
Poetry sLaM-Linie<br />
Alissa Walser<br />
„Die Schönsten<br />
Literatur Preis<br />
Where<br />
Deutschen Bücher“<br />
Friedenspreis<br />
the wide<br />
Johanndes<br />
deutschen<br />
Eckhard Henscheid<br />
words are<br />
JakobChri<br />
Buchhandels<br />
Stadtschreiber<br />
stoffelvon<br />
Messe-Linie<br />
von Bergen<br />
Grimmels<br />
(<strong>2009</strong>/ 10: Ulrich<br />
hausenPreis<br />
Josef<br />
Ludwig<br />
Peltzer)<br />
Breit<br />
AlfredKerr Frankfurter<br />
bach<br />
BörnePreis<br />
TheodorW.<br />
Preis für Autoren<br />
Brüder<br />
Preis<br />
AdornoPreis<br />
Literaturkritik stipendium Robert<br />
Grimm<br />
Preis<br />
Poetry<br />
Slam<br />
Mainz<br />
Hessisches<br />
Dietmar Dath<br />
Literaturforum im<br />
Jens<br />
Romanfabrik<br />
AspekteLiteraturpreis des ZDF<br />
Mousonturm e.V. Literaturhaus<br />
Schumacher<br />
Preis-Linie<br />
Kreativ-Linie<br />
Literaturm<br />
Zsuzsa Bank<br />
2010<br />
Bücherfest<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
RheinMain<br />
SWR<br />
und der Literatur<br />
Literaturfestival<br />
event-Linie<br />
SWR „Literatur im<br />
Foyer“Sendung<br />
Jan Seghers/<br />
Matthias Altenburg<br />
KLassiK-Linie<br />
Alina Bronsky<br />
Literaturpreis<br />
des<br />
Peter Härtling<br />
Bundes<br />
KarlDedeciusPreis<br />
Deutscher<br />
für polnische Übersetzer<br />
Schrift<br />
deutscher Literatur<br />
steller<br />
Gabriele<br />
Wohmann<br />
Georg<br />
Büchner<br />
Preis<br />
NächsteR halt<br />
Kranichsteiner<br />
Ricarda<br />
LiteraturHuchpreis<br />
Preis<br />
JohannHein<br />
LITERATURCLUsTER <strong>FRM</strong><br />
richMerckPreis<br />
Hermann<br />
Darmstädter<br />
für Literarische<br />
KestenPreis<br />
Dichterschlacht<br />
Kritik und Essay<br />
Literatur ist überall in frankfurtrheinMain<br />
LiteraPaulrischer Celan<br />
Im Zeichen von Goethe, Gutenberg und den Brüdern Grimm<br />
Die Deutsche Akademie<br />
März Preis<br />
PeterHärtlingPreis<br />
für Sprache und Dichtung<br />
für Kinder und<br />
Jugendliteratur<br />
sorgen die Buchmesse, Verlage und Autoren für viel Bewegung<br />
JohannHeinrichVossPreis<br />
in einem der stärksten Epizentren der Literatur<br />
für Übersetzung<br />
KarrillonZimmer<br />
Büchnerhaus<br />
im Alten Rathaus<br />
VON MATTHIAS BISCHOFF (TEXT) uNd CAEPSELE (ILLuSTRATION)<br />
P.E.N.Zentrum<br />
Zentrum für<br />
Deutschland<br />
junge Literatur<br />
// Wissenschaft<br />
40 41 F r M 0 2 i 0 9<br />
organisations-Linie<br />
Business-Linie<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem<br />
House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen<br />
und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die<br />
Weltspitze vor<br />
von Martin orth und Michael hudler (Fotos)<br />
Geodaten<br />
49 ° 3 8 '32 . 9 3 " N<br />
1<br />
0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E<br />
F<br />
1<br />
Die Macher<br />
Stefan Walter und Jack Thoms<br />
treiben das Projekt „House of<br />
Logistics and Mobility“ in den<br />
Gateway Gardens voran<br />
03 editorial > Petra Roth<br />
06 Menschen in <strong>FRM</strong><br />
beatrice Weder di Mauro<br />
Tobias Rehberger<br />
ariane Friedrich<br />
12 Literaturcluster <strong>FRM</strong><br />
20 Ideenschmiede Offenbach<br />
30 <strong>FRM</strong>-Gespräch<br />
> daniel Cohn-bendit<br />
34 Innovative <strong>2009</strong><br />
35 <strong>FRM</strong>-Pocketguide<br />
36 <strong>FRM</strong> standards<br />
40 House of Logistics and Mobility<br />
46 bio-Region <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
54 <strong>FRM</strong>-Partnerstädte<br />
58 Moskau am Main<br />
62 Chill-out-Zone <strong>FRM</strong><br />
66 Vorschau<br />
Impressum<br />
Inhalt<br />
Wo das internationale Wissenszentrum<br />
der Branche entsteht<br />
LIMbURG<br />
WIesbaden<br />
MaInZ<br />
HOFHeIM<br />
GROss-GeRaU<br />
// Kreativwirtschaft<br />
IdeenschmIede<br />
offenbach<br />
Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum<br />
Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen<br />
entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.<br />
Jetzt kommt der neue Hafen<br />
vON MARTIN ORTh uND MIchAEl huDlER (FOTOs)<br />
IDEEnSChMIEDE<br />
OFFEnBACh<br />
Wie sich die Fabrikstadt zu einem<br />
Kreativ-Zentrum entwickelt<br />
48<br />
20 21 F R M 0 2 I 0 9<br />
// Lebensqualität<br />
SO VIEL BIO<br />
steckt in der region<br />
Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In <strong>FrankfurtRheinMain</strong> konzentrieren<br />
sich mehr BioUnternehmen und ÖkoVerbände, als man denkt. Eine<br />
Rund reise zu den Orten, an denen <strong>FRM</strong> sich von seiner natürlichsten Seite zeigt<br />
von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS)<br />
46 47 f r M 0 2 i 0 9<br />
GEODATEN<br />
5 0 ° 0 9 ' 9 9.7 8 " N<br />
1<br />
0 8 ° 7 5' 6 2 . 1 1" E<br />
5 0 ° 0 9 ' 91 . 1 1" N<br />
2<br />
0 8 ° 7 8 ' 8 6 .76" E<br />
5 0 ° 10 ' 69.01" N<br />
3<br />
0 8 ° 74' 9 0.6 5" E<br />
5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />
F<br />
4<br />
0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />
1/2/3/4/5/6<br />
5 0 ° 10 ' 16 . 5 7 " N<br />
5 0 8 ° 7 5'37. 2 2 " E<br />
5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />
6<br />
0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />
Denk-Fabriken<br />
Die Kreativen erobern die alten<br />
Produktionshallen in Offenbach.<br />
Hier: das Loft von Sensory Minds,<br />
einem überaus erfolgreichen<br />
Start-up, in einer ehemaligen<br />
Lederwarenfabrik<br />
„Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang > und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des<br />
Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem<br />
vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich<br />
das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht<br />
dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene<br />
noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer<br />
liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft<br />
sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter<br />
führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie<br />
ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad<br />
Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber<br />
zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein<br />
gutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt<br />
RheinMain.<br />
Lebendige Ökobranche<br />
Kuh „Andorra“ mit Kälbchen<br />
auf dem Dottenfelder Hof und<br />
glückliche Schweine auf der<br />
Domäne Mechtildshausen<br />
Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und<br />
Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings<br />
sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe<br />
erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in<br />
Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen<br />
Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittel unter nehmen Alnatura<br />
etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten<br />
ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren<br />
mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den<br />
Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen<br />
in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-<br />
Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt<br />
forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmstadt.<br />
Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen eben-<br />
Hier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom falls über ihren Verband in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> zusammen.<br />
der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum- Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahnsatz<br />
in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.<br />
(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein: Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-<br />
Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die<br />
BIO-REgIOn<br />
FRAnkFURTRhEInMAIn<br />
Wo sich <strong>FRM</strong> von seiner natürlichsten Seite zeigt<br />
GIessen<br />
ObeR URseL<br />
bad HOMbURG<br />
FRanKFURT<br />
bICKenbaCH<br />
WeInHeIM<br />
FRIedbeRG<br />
HanaU<br />
OFFenbaCH<br />
daRMsTadT<br />
WaLd MICHeLbaCH<br />
asCHaFFenbURG<br />
FULda
Ich ÄuSSer e mIch<br />
nur zu The men,<br />
zu denen Ic h<br />
eTwaS zu S agen<br />
abe<br />
6 7 F R M 0 2 I 0 9<br />
Menschen in <strong>FRM</strong><br />
GEODATEN<br />
1<br />
5 0 ° 07 ' 17 . 8 1" N<br />
0 8 ° 2 5 ' 16 . 9 8 " E<br />
1<br />
F<br />
Treffen der wirtschaftsweisen<br />
Gustav-Stresemann-Ring 11,<br />
12. Stock, Wiesbaden heißt die<br />
Adresse des Beratergremiums.<br />
Es tritt im Gebäude des Statistischen<br />
Bundesamts zusammen<br />
Auf der Website ihres Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Universität<br />
Mainz rauft sich George Washington auf der Ein-Dollar-Note die Haare. Die Frau<br />
hat doch Humor. Dabei wird sie immer wieder als zurückhaltend und kontrolliert<br />
beschrieben. Aber muss man das als eines der fünf Ratsmitglieder im „Sachverständigenrat<br />
zur Begutachtung der wirtschaftlichen Gesamtlage“ nicht auch<br />
sein? In diesen Wochen tagen die Wirtschaftsweisen wieder in Wiesbaden, um<br />
dann im November mit ihrem neuen Gutachten an die Öffentlichkeit zu gehen.<br />
Im Jahr eins nach dem großen Bankencrash wird es mit größerer Spannung erwartet<br />
als je zuvor. Beatrice Weder di Mauro, Schweizerin, 44 Jahre alt, spricht<br />
sieben Sprachen und hat eine internationale Spitzenkarriere hingelegt: Harvard,<br />
Vereinte Nationen, IWF. Was sie auch kann: senkrecht in einer steilen Wand hängen<br />
und trotzdem weiterklettern. Auch die Eigenschaften, die sie für ihr Hobby<br />
Sportklettern braucht, können in ihrem Job als Wirtschaftsweise nur nützlich<br />
sein: Selbstvertrauen, Umsicht, Willensstärke. Vor allem aber: Können. \\<br />
gewöhnt an Pionierrollen<br />
Beatrice Weder die Mauro<br />
ist die erste Frau und erste<br />
Ausländerin in dem<br />
Politikberater gremium<br />
BEATRICE<br />
WEDER DI MAURO<br />
Die Spitze ist ihr Ziel Im Sportklettern – aber auch als Wirtschaftswissenschaftlerin.<br />
Washington, Tokio, Harvard heißen ihre Karrierestationen,<br />
heute lehrt die Schweizerin in Mainz und gehört als Wirtschaftsweise zu<br />
den führenden Ökonomen Deutschlands<br />
Joachim Gern/photoselection, Markus Hintzen (2)
8 8 F R M 0 1 I 0 9<br />
Menschen in <strong>FRM</strong><br />
TOBIAS<br />
REHBERGER<br />
Er schafft löwenstarke Kunsträume Der Professor der<br />
Städelschule Tobias Rehberger ist auf der Biennale di Venezia<br />
<strong>2009</strong> als bester Künstler ausgezeichnet worden.<br />
2007 Getty Images/Mark Thompson<br />
<strong>2009</strong> Getty Images/Paul Gilham, picture-alliance/dpa (2), <strong>2009</strong> Bongarts<br />
GEODATEN<br />
1<br />
5 0 ° 10 ' 2 6 . 3 4" N<br />
0 8 ° 6 7 ' 5 7 .02 " E<br />
F<br />
1<br />
begehbare raumskulptur<br />
Wo hört der Raum auf, wo fängt<br />
er an? Tobias Rehbergers Biennale-<br />
Café ist ein optischer Irrgarten im<br />
Stil des „Dazzle Paintings“<br />
bester Künstler <strong>2009</strong><br />
Der Goldene Löwe der Biennale<br />
di Venezia ist der Ritterschlag<br />
für jeden Künstler. Tobias Rehberger<br />
hat ihn bekommen. Die<br />
Kunstschau in der Lagunenstadt<br />
hat ihre Pforten noch bis<br />
zum 22. November geöffnet<br />
Ein Café kann unter Umständen Kunst sein. Wie die Cafeteria des zentralen<br />
Ausstellungspalasts der Biennale von Venedig. Die hat Tobias Rehberger gestaltet,<br />
in psychedelischen Schwarz-Weiß-Streifen und -Punkten mit neonfarbenen<br />
Einsprengseln. Eine begehbare Skulptur, ein Irrgarten der Sinne. „Was du liebst,<br />
bringt dich auch zum Weinen“ heißt die Arbeit. Rehberger aber brachte sie zum<br />
Strahlen, denn der 43-Jährige erhielt für das Raumkunstwerk den Goldenen<br />
Löwen als bester Künstler. Der Professor für Bildhauerei und stellvertretender<br />
Rektor der Frankfurter Städelschule liebt das humorvolle Vexierspiel mit und<br />
in dem Raum, Perpektivwechel inbegriffen und immer das Besondere im Alltäglichen<br />
suchend. Der Schwabe findet dies für sich auch in Frankfurt: Er hat schon<br />
hier studiert, ebenfalls an der Städelschule, und ist bekennender Eintracht-Fan.<br />
Zwischendurch hatte er auch mal eine Wohnung in Berlin. Aber dann habe er sich<br />
ausgerechnet, erzählte er der „Frankfurter Allgemeinen“, dass er bei seinen vielen<br />
internationalen Flügen von Berlin aus jährlich zwei Wochen länger unterwegs<br />
wäre als von Frankfurt aus. Und dann hat er die Perspektive gewechselt. \\
10 11 F R M 0 2 I 0 9<br />
Menschen in <strong>FRM</strong><br />
GEODATEN<br />
1<br />
49 ° 3 8 '32 . 9 3 " N<br />
0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E<br />
F<br />
1<br />
Was für eine Szene. Großes Kino. Totale Spannung. Komprimiert auf Kurzfilmlänge.<br />
Das Hochsprung-Finale der Damen bei der Leichtathletik-WM im Sommer<br />
in Berlin. In der Hauptrolle: Ariane Friedrich. Die blonde Sportlerin aus Frankfurt<br />
kokettiert mit der Kamera, murmelt noch etwas vor sich hin, scheint wie in<br />
Trance. Das Fernsehen zeigt ihr Gesicht in Nahaufnahme. Sie tritt an gegen ihre<br />
große Gegenspielerin Blanka Vlašić. Mit starken Leistungen, großen Gesten und<br />
tosendem Applaus – für beide. Die Kroatin holt Gold, Ariane Friedrich Bronze.<br />
Aber auch als Drittplatzierte hat sie einen großen Sieg errungen, der deutschen<br />
Leichtathletik wieder ein Gesicht gegeben: hübsch, flippig und eigenwillig. Ariane<br />
Friedrich sorgt für Gesprächsstoff weit über die WM hinaus. Einen Reporter<br />
wird sie fragen: „Ich gelte als arrogante Ziege, stimmt’s?“ Um gleich zu antworten:<br />
„Ich weiß, woher der Eindruck kommt. Ich trage immer eine Sonnenbrille.<br />
Und einen Kopfhörer. Die Musik – meist Hip-Hop – das pusht.“ Und wo bleibt der<br />
Spaß? „Springen ist Spaß. Gewinnen ist Spaß.“ \\<br />
picture-alliance/dpa (2), Freese/drama-berlin.de<br />
weltmeisterin der herzen<br />
Bei der Leichtathkletik-WM in Berlin<br />
holt Ariane Friedrich nach einem<br />
Herzschlag-Finale Bronze<br />
ARIANE<br />
FRIEDRICH<br />
F<br />
3<br />
geht ihren eigenen weg<br />
Sonnenbrille und Kopfhörer sind das<br />
Markenzeichen der charismatischen<br />
Sportlerin aus Frankfurt<br />
Sie springt für Frankfurt Die erfolgreiche Hochspringerin<br />
1 2<br />
der LG Eintracht Frankfurt gibt der deutschen Leichtathletik ein<br />
neues Gesicht: hübsch, flippig und eigenwillig
14 15 <strong>FRM</strong> 02 I 09<br />
1<br />
1
16 17 F R M 0 2 I 0 9<br />
literaturszene<br />
Wer sich aufmacht, all die Aktivitäten<br />
und Initiativen, die Menschen<br />
und die Literaturszene auszumachen,<br />
kommt an kein Ende<br />
Verlag. Während bei S.Fischer zunächst das literarische Erbe der klassischen Moderne dominierte,<br />
wuchs Suhrkamp zu jener Institution heran, die das geistige Leben der alten Bundesrepublik vier<br />
Jahrzehnte lang entscheidend prägte, ja beherrschte. Die „Suhrkamp-Kultur“ stand viele Jahre<br />
lang synonym für deutschsprachige Gegenwartsliteratur – die Lindenstraße im Westend war die<br />
Zentrale der Nachkriegsliteratur. Und einige der kleineren Verlage, die in und um Frankfurt ihren<br />
Sitz haben, sind durch Abspaltung (bisweilen durchaus im Streit) aus den beiden Großen Suhrkamp<br />
und Fischer hervorgegangen. Nach Jahren als Lektor bei Fischer gründete Vito von Eichborn<br />
bereits 1980 seinen eigenen Verlag, Joachim Unseld übernahm nach seiner Trennung vom Vaterhaus<br />
die „Frankfurter Verlagsanstalt“, Lektor Rainer Weiss gründete vor wenigen Jahren Weissbooks.<br />
Aber auch der Schöffling Verlag, der Stroemfeld Verlag, der Axel Dielmann Verlag und andere<br />
zählen zu jenen feinen Adressen, ohne die die literarische Landschaft um einiges ärmer wäre.<br />
und schließlich residiert nicht zufällig in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goethe-Haus im Großen<br />
Hirschgraben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 1948 vom 1825 in Leipzig gegründeten<br />
Börsenverein abgespalten, seit 1990 wieder gesamtdeutsch. Als Dachverband sämtlicher<br />
deutscher Verlage, Buchhändler und Auslieferer ist der Börsenverein Hirn und Herz der Buchbranche,<br />
er ist die schlagkräftige Lobby der Bücherwelt. Mit dem „Deutschen Buchpreis“ ist es ihm<br />
zudem gelungen, das lange vermisste Pendant zum britischen Booker Prize oder dem Prix Goncourt<br />
zu schaffen. Wer den Titel „Bester deutschsprachiger Roman des Jahres“ zugesprochen bekommt,<br />
für den ist das Preisgeld von 25 000 Euro nur ein geringer Teil des Lohns: Hohe Auflagen,<br />
internationale Aufmerksamkeit und Übersetzungen sind ihm gewiss; der Deutsche Buchpreis hat<br />
sich binnen kürzester Zeit als wichtigste deutsche Auszeichnung für ein Einzelwerk etabliert.<br />
Während der auf die Preisverleihung folgenden sechs Buchmesse-Tage ist Frankfurt dann tatsächlich<br />
der Mittelpunkt der literarischen Welt. In einem der nobelsten Hotels der Stadt, dem Frankfurter<br />
Hof, kann man während der Messe die nicht-geistige, die ökonomische Kehrseite der Literatur<br />
erleben. Nirgendwo sonst wird der Warencharakter der Literatur begreifbarer; hier wird der<br />
ansonsten leise summende Motor der Bücherwelt hörbar, und zartere Gemüter tun sich oft schwer<br />
damit anzuerkennen, dass das Gebaren der Agenten und Lektoren unverzichtbar zu einem vitalen<br />
Literaturbetrieb gehört.<br />
Wiederum nur wenige hundert Meter vom „Frankfurter Hof“ entfernt findet am Morgen des Buchmessesonntags<br />
dann die Hohe Messe des Literaturfestes Buchmesse statt. Schauplatz der Verleihung<br />
des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ist die Paulskirche. Wer zu den Auserwählten<br />
zählt, die zur Preisverleihung geladen werden, findet sich unter den Spitzen des Staates wieder,<br />
die hier ihre Verbundenheit mit der Literatur zeigen. Doch nicht allein dadurch wird die Paulskirchenrede<br />
zum Politikum. Wer hier spricht, darf gewiss sein, dass seine Worte weltweit Gehör<br />
finden, und nicht selten, wie etwa in der skandalumwitterten Rede Martin Walsers 1998 oder<br />
beim bewegenden Auftritt Saul Friedländers 2007 werden die Anwesenden zu Zeugen bedeutender<br />
Ansprachen, Marksteine im geistigen Leben nicht nur der Bundesrepublik.<br />
LiNie 6 > Die Kreativ-LiNie<br />
1<br />
Matthias altenburg<br />
kennen Krimileser besser<br />
unter seinem Pseudonym Jan<br />
Seghers. Er war auch mal Lektor<br />
im Verlag der Autoren und lebt<br />
in Frankfurt.<br />
2<br />
Martin Mosebach<br />
ist Georg-Büchner-Preisträger<br />
von 2007 und gilt als begnadeter<br />
Stilist. Der Frankfurtkenner porträtierte<br />
seine Stadt eindrucksvoll<br />
im Roman „Westend“.<br />
3<br />
eva Demski<br />
ist die „Grande Dame“ der<br />
Frankfurter Literaturszene; zu<br />
ihrem jüngsten Buch „Gartengeschichten"<br />
inspirierte sie das<br />
Grün vor ihrer Terrassentür.<br />
4<br />
Zsuzsa Bánk<br />
war Buchhändlerin, studierte<br />
Literatur in Mainz, lebt heute als<br />
Schriftstellerin („Der Schwimmer“)<br />
in Frankfurt.<br />
5<br />
Bodo Kirchhoff<br />
hat von seiner „Schreibwohnung“<br />
in Sachsenhausen aus die<br />
Skyline im Blick.<br />
1<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4
1<br />
2<br />
18 19 F R M 0 2 I 0 9<br />
literaturszene<br />
Die schiere Menge ist ebenso beeindruckend<br />
wie erdrückend. Bezieht<br />
man die Institutionen noch ein, ist die<br />
Literaturszene nachgerade uferlos<br />
LiNie 2 > Die Preis-LiNie<br />
1<br />
Georg-Büchner-Preis<br />
Seit 1923 wird der hochangesehene<br />
Preis in Darmstadt vergeben,<br />
benannt nach dem Literaturgenie<br />
aus Goddelau.<br />
LiNie 1 > Die Messe-LiNie<br />
2<br />
frankfurter Buchmesse<br />
An sechs Tagen im Oktober trifft<br />
sich die Buchbranche der Welt in<br />
den Messehallen in Frankfurt –<br />
und um sie herum.<br />
Während alle Welt die große frankfurter Buchmesse kennt, wissen nur wenige um ein anderes<br />
Buch-Event, das seinerseits das größte seiner Art im deutschen Sprachraum ist: Über 300 Aussteller<br />
kommen alle zwei Jahre zur „Mainzer Mini-Pressen-Messe“, nur wenige hundert Meter entfernt<br />
vom Gutenberg-Museum, das auf ganz andere Weise als das Goethehaus im Hirschgraben<br />
ein Epizentrum nicht nur der deutschen, ja der Literatur der ganzen westlichen Welt ist. Ohne<br />
Buchdruck mit beweglichen Lettern keine Bibeldrucke, ohne Bibeldrucke keine maßstabsetzende<br />
Verbreitung der Lutherbibeln und damit einer Sprachnorm für die gesamte deutsche Sprache, ohne<br />
Buchdruck keine Verlagsindustrie.<br />
in Mainz wurde der Buchdruck erfunden. Die Frankfurter hingegen erfanden das Stadtschreiberamt.<br />
Mittlerweile gibt es viele Orte, die für ein ganzes Jahr einem Autor Logis zur Verfügung stellen<br />
und mit einem ansehnlichen Deputat versorgen. Übrigens seit 1984 auch Mainz, wo derzeit Monika<br />
Maron die Stadtschreiberwohnung nutzt. Das Anrecht auf das Original aber hat Frankfurt-Bergen-<br />
Enkheim, hier oben wurde das Stadtschreiberamt 1974, als Bergen noch gar nicht zu Frankfurt gehörte,<br />
erfunden. Wenn Ulrich Peltzer, der gegenwärtige Stadtschreiber von Bergen, ein paar Schritte<br />
hinter seinem Stadtschreiberhäuschen in die Streuobstwiesen des Berger Hangs spaziert, liegt ihm<br />
im wortwörtlichsten Sinne die Region zu Füßen. Von hier aus wird <strong>FrankfurtRheinMain</strong> als zusammenhängender<br />
Naturraum erkennbar, am südlichen Rand begrenzt durch den Odenwald, im Osten<br />
durch die Hänge des unterfränkischen Spessarts. Hätte Darmstadt eine mit Frankfurt vergleichbare<br />
Skyline, ließe sich von hier aus bei guter Sicht der Südrand der Region ausmachen. Und dort,<br />
in Darmstadt, ist gleichsam der Olymp der deutschen Literatur. Einmal im Jahr, als Höhepunkt der<br />
<strong>Herbst</strong>tagung der 1949 gegründeten Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache, wird hier der<br />
wichtigste deutsche Literaturpreis, der Büchner-Preis, verliehen. Im Großen Haus des Darmstädter<br />
Staatstheaters versammelt sich alljährlich Ende Oktober die Elite des deutschen Literaturbetriebs.<br />
Neben dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gehen von dieser Preisverleihung entscheidende<br />
Impulse für das literarische Leben der Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz aus – im<br />
allerbesten Fall werden hier Trends und Standortbestimmungen für die nächsten Jahre geliefert.<br />
Ohnehin ist die Preisdichte in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> beeindruckend: Wer sich aufmacht, all die<br />
literarischen Aktivitäten und Initiativen, die Menschen und die Institutionen, die die literarische<br />
Szene ausmachen, zu erkunden, kommt kaum an ein Ende. Die schiere Menge ist ebenso beeindruckend<br />
wie erdrückend und wird, bezieht man noch die Universitäten und Fachverlage, die Bibliotheken,<br />
Literaturhäuser und Medien mit in die Betrachtung ein, nachgerade uferlos. Letztendlich<br />
ist das Schreiben aber immer ein einsames Geschäft. Die romantische Vorstellung von Dichtern<br />
im Café oder disputierenden Denkern in literarischen Salons ist passé. Literarisches Leben heute<br />
ist die Summe all dessen, was in den Schnittmengen zwischen Kreativen, Verlagen, Akademien,<br />
Kulturdezernaten, Festivals, Messen, Institutionen und nicht zuletzt den hier zeitweise oder ständig<br />
lebenden Autoren und einer interessierten Öffentlichkeit geschieht. In diesem Sinne blüht die<br />
Literatur in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> wie kaum an einem anderen Ort. \\
Kreativwirtschaft<br />
IdeenschmIede<br />
offenbach<br />
Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum<br />
Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen<br />
entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.<br />
Jetzt kommt der neue Hafen<br />
vON MArTiN OrTh uND MichAEl huDlEr (FOTOs)<br />
20 21 F r M 0 2 i 0 9<br />
GEODATEN<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
5 0 ° 0 9 ' 9 9.7 8 " N<br />
0 8 ° 7 5' 6 2 . 1 1" E<br />
5 0 ° 0 9 ' 91 . 1 1" N<br />
0 8 ° 7 8 ' 8 6 .76" E<br />
5 0 ° 10 ' 69.01" N<br />
0 8 ° 74' 9 0.6 5" E<br />
5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />
0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />
5 0 ° 10 ' 16 . 5 7 " N<br />
0 8 ° 7 5'37. 2 2 " E<br />
5 0 ° 10 ' 76 .7 1" N<br />
0 8 ° 76'47. 9 4" E<br />
F<br />
1/2/3/4/5/6<br />
Denk-Fabriken<br />
Die Kreativen erobern die alten<br />
Produktionshallen in Offenbach.<br />
Hier: das Loft von Sensory Minds,<br />
einem überaus erfolgreichen<br />
Start-up, in einer ehemaligen<br />
Lederwarenfabrik
Kreativwirtschaft<br />
1 2<br />
Wolfgang Henseler<br />
Der Absolvent der Offen-<br />
bacher Hochschule für Gestaltung<br />
(HfG) wurde schon mit<br />
seiner ersten Internet-Firma<br />
zum Millionär. Jetzt entwickelt<br />
er innovative Websites und ist<br />
international gefragt<br />
www.sensory-minds.com<br />
22 23 F r M 0 2 i 0 9<br />
Knut Hartmann<br />
Der Markendesigner zog 2002<br />
mit seiner Agentur von Frankfurt<br />
nach Offenbach und konnte<br />
damit die Mietkosten halbieren.<br />
Inzwischen hat er die Geschäftsführung<br />
seiner Tochter (rechts)<br />
übertragen und konzentriert<br />
sich auf die Fotografie<br />
www.khdesign.de
Sebastian Herkner<br />
Der Produktgestalter machte<br />
2007 sein Diplom in Offenbach<br />
mit der Neuinterpretation eines<br />
Ohrensessels. <strong>2009</strong> zählt das<br />
Design-<strong>Magazin</strong> „Wallpaper“<br />
seinen Tisch (oben) schon zu<br />
den 20 besten Produkten der<br />
Mailänder Möbelmesse<br />
www.sebastianherkner.com<br />
24 25 F r M 0 2 i 0 9<br />
Kreativwirtschaft<br />
3<br />
> Dienstag waren die Leute von Google in Offenbach. Auf der Suche nach neuen Internet-<br />
Lösungen. Bei Sensory Minds in der Ludwigstraße. Das Start-up von Wolfgang Henseler<br />
ist in kurzer Zeit zu einem großen Player im Bereich Natural User Interface aufgestiegen. Dieser Begriff<br />
bezeichnet den Wandel an der Schnittstelle Mensch-Maschine: Weg von Maus und Tastatur, hin zur<br />
Bedienung mit Fingern, Händen oder einem Stift direkt am Bildschirm – eben hin zu einer „natürlichen<br />
Nutzung“. „Kein Umweg mehr über Menüs und Eingabebefehle“, sagt Wolfgang Henseler, „die<br />
Bedienung wird unmittelbarer, einfacher, schneller, effizienter und spielerischer. Jeder Mensch, ob<br />
jung oder alt, kommt damit intuitiv klar.“ Diese Entwicklung betrifft auch das Geschäftsmodell von<br />
Google. Wie verändern sich Websites? Wie muss das Interface aussehen? Darauf hat Sensory Minds<br />
Antworten. Und deshalb war Google am Dienstag in Offenbach – und Youtube am Mittwoch.<br />
Offenbach im Spätsommer <strong>2009</strong>. Eine Stadt vor dem größten Wandel in ihrer Geschichte? Gestern<br />
Fabrikstadt, morgen der Hot Spot der Kreativszene. Offenbach häutet sich, wischt den Schweiß<br />
von der Stirn. Zwar zählen die Maschinenbauer wie Manroland (Druck) oder GKN Löbro (Automobil)<br />
noch zu den größten Arbeitgebern. Aber die Lederwarenproduktion im großen Stil, durch<br />
die sich die 120 000-Einwohner-Stadt einst einen Namen machte, ist Geschichte. Davon zeugt<br />
heute nur noch das Ledermuseum. Dafür rückt immer stärker, aber bislang über die Stadtgrenzen<br />
hinaus kaum wahrgenommen, die so genannte Kreativ-Wirtschaft in den Vordergrund. Künstler,<br />
Musiker und Fotografen machen auf sich aufmerksam. IT-Firmen, Designer und Werbeagenturen<br />
entwickeln Ideen für Produkte. Mit 4000 Menschen in 900 Unternehmen ist Offenbach in dieser<br />
Branche überdurchschnittlich stark vertreten, wie eine Studie zeigt. Das Cluster formiert sich. Aus<br />
leerstehenden Fabriken werden schicke Lofts, eine alte Ölhalle wird für Ausstellungen genutzt, in<br />
Hinterhöfen entstehen Werkstätten, aus einer Brache wird ein Open Air-Kino und aus einem ausgedienten<br />
Lokschuppen ein angesagter Szene-Treff.<br />
Wolfgang Henseler sitzt im zweiten Stock einer ehemaligen Lederwarenfabrik. Die Räume großzügig,<br />
offen, alles in Schwarz und Weiß. Er ist der Bill Gates von Offenbach, die Ikone der Kreativszene,<br />
ein Mann der ersten Stunde. Kunststudent, Gründer, Millionär – immer an der Spitze der<br />
Entwicklung. Bereits als Student an der Hochschule für Gestaltung bastelt er an der Zukunft des<br />
Computers. Er legt seinen Profs 1988 ein schwarzes Plexiglas-Teil auf den Tisch, das auf Berührung<br />
reagiert. Zu der Zeit ein Fall von Genie oder Wahnsinn. 1994 gründet er die „Pixel Factory“, entwirft<br />
die ersten Internet-Seiten für die Deutsche Bank, Mercedes-Benz, Lufthansa. Zu Hochzeiten beschäftigt<br />
das Unternehmen 120 Mitarbeiter in Offenbach, dazu Filialen in London und New York. 1999<br />
übernimmt Henseler an der Pforzheimer Hochschule für Gestaltung eine Professur für Visuelle Kommunikation<br />
- und verkauft sein Unternehmen gewinnbringend. Nach einem Intermezzo als Geschäftsführer<br />
bei einer Bad Homburger Internet-Agentur („Da hätte ich die Entwicklung verschlafen“)<br />
ist er nun wieder da. Und wie. Die großen Namen stehen Schlange bei Sensory Minds, das erst im<br />
Mai <strong>2009</strong> gegründet wurde. AMG Mercedes will sein Natural User Interface Design im großen Stil<br />
einsetzen, die Bundeswehr ist an seinen Projekten interessiert. Zwölf Mitarbeiter arbeiten fieberhaft<br />
an innovativen Web sites für MLP und Arte. Erst im Juli installierte Sensory Minds die weltweit größte<br />
Multi-Touch- und Multi-User-Wand am Nürburgring – 45 Meter lang und 11 Meter hoch. Nur ein<br />
Warm-up für ein großes Rennen.<br />
Aber warum gerade in Offenbach? Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, kreatives Potenzial,<br />
multikulturelles Flair – und günstige Mieten. Wie in Berlin-Kreuzberg. Der Maler Johannes<br />
Kriesche verlegte 1997 sein Atelier von Frankfurt nach Offenbach. In die Mato-Fabrik, eine ehemalige<br />
Maschinenfabrik in der Bieberer Straße. Sie sollte eigentlich abgerissen werden, die Ateliernutzung<br />
nur eine Übergangslösung sein. Heute arbeiten in der Fabrik mit dem Charme des Berliner<br />
Kunsthauses „Tacheles“ über 40 Maler, Bildhauer und Musiker. Es riecht noch nach Metall, aber es<br />
entsteht Kunst. Die Künstlervereinigung „Kunst Raum Mato“ macht sich für den Kreativ-Standort<br />
Offenbach stark. Kriesche, der durch seine Paraffin-Arbeiten überregional bekannt wurde, ist
Kreativwirtschaft<br />
4 5<br />
Wilfrid Kreutz<br />
Der Metallbildhauer gründete<br />
1998 sein Atelier „Hammer Art“<br />
in der Offenbacher Mato-Fabrik.<br />
<strong>2009</strong> entwarf er für den Deutschen<br />
Fußball-Bund (DFB)<br />
einen Pokal<br />
www.kunst-raum-mato.de<br />
26 27 F r M 0 2 i 0 9<br />
Bernd Kracke<br />
Der Professor für Elektronische<br />
Medien ist seit 2006 Präsident<br />
der Offenbacher Hochschule<br />
für Gestaltung. Für den <strong>Herbst</strong><br />
<strong>2009</strong> erhofft er sich eine Richtungssentscheidung<br />
für den<br />
Umzug auf das Hafengelände<br />
www.hfg-offenbach.de
Johannes Kriesche<br />
Der Maler, international<br />
bekannt durch seine Paraffin-<br />
Arbeiten, zog 1997 mit<br />
seinem Atelier in die Mato-<br />
Fabrik. Inzwischen leitet<br />
er die Künstlervereinigung<br />
„Kunst Raum Mato“ mit<br />
großem Engagement<br />
www.johannes-kriesche.de<br />
28 29 F r M 0 2 i 0 9<br />
Kreativwirtschaft<br />
6<br />
Die HfG<br />
Die Hochschule für Gestaltung<br />
(HfG) Offenbach zählt<br />
zu den größten deutschen<br />
Kunsthochschulen. Sie bildet<br />
600 Studenten in den Fachbereichen<br />
„Visuelle Kommunikation“<br />
und „Produktgestaltung“<br />
aus und verleiht<br />
das anerkannte Diplom. Bewusst<br />
wurde an dem Diplomabschluss<br />
festgehalten, um<br />
hohe Qualitätsstandards und<br />
internationale Mobilität zu<br />
gewähren. Ab Wintersemester<br />
<strong>2009</strong> wird die Möglichkeit<br />
der Promotion geboten. Zum<br />
Sommersemester 2010 wird<br />
es eine Stiftungsprofessur<br />
zur „Kreativität im urbanen<br />
Kontext“ geben – initiiert von<br />
der Stadt Offenbach.<br />
Vorsitzender des Vereins. Hemdsärmelig, unprätentiös, „hier geht einiges“. Längst lebt er auch in<br />
Offenbach. Kontakte binden. Gerade kommt er von einer Ausstellung aus Nürnberg. Dort entsteht<br />
auf dem ehemaligen AEG-Gelände ein neuer Kunstraum nach dem Vorbild der Leipziger Baumwollspinnerei.<br />
In dieser Liga sähe er Offenbach gerne.<br />
Knut Hartmann, Gründer und Inhaber von khdesign, zog 2002 mit seiner Markenagentur von<br />
Frankfurt nach Offenbach – und konnte damit die Mietkosten halbieren. Er sitzt in der Heyne-Fabrik.<br />
Die ehemalige Schrauben-Fabrik in der Nähe des Hafens war einmal die drittgrößte Fabrik in Offenbach.<br />
Nach Einstellung der Produktion 1968 wurde das Gelände renoviert und mit mehreren Architektur-<br />
und Denkmalschutzpreisen ausgezeichnet. In den schicken Lofts und Showrooms arbeiten<br />
heute 200 Firmen. Sie entwickeln Trends in Design, Mode, Architektur und Werbung. Knut<br />
Hartmann betreut Großkunden wie den Pharmariesen GlaxoSmithKline und die Drogeriemarktkette<br />
„dm“. Der finanzielle Vorteil in Offenbach ist längst in den Hintergrund getreten. Kreative Netzwerke<br />
sind ein überzeugender Standortfaktor. Mit dem Möbelhändler im Erdgeschoss hat Hartmann ebenso<br />
über gemeinsame Projekte nachgedacht wie mit dem Werber über ihm – allerdings über Kunstaktionen.<br />
Das Agentur-Geschäft hat ihn nachdenklich gemacht. Hartmann will zurück an die Ursprünge.<br />
Er hat die Geschäftsführung der Agentur seiner Tochter übertragen. Und macht jetzt Fotografie. „City<br />
Lights“, verwackelte Stadtaufnahmen mit strahlender Leuchtkraft, sind sein Markenzeichen.<br />
Kunst, das ist das eigentliche Argument für Offenbach. Die traditionsreiche Hochschule für Gestaltung<br />
(HfG) bildet den Humus des Kreativstandortes. Sie ist national die Nummer 1 im Kommunikationsdesign<br />
und – nur zum Vergleich - fünfmal so groß wie die renommierte Frankfurter Städel-<br />
Schule. Die HfG bildet mit 22 Professoren und 15 Dozenten 600 Studenten in den Fachbereichen<br />
Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung aus und bringt immer neue Topleute und Talente<br />
hervor. Den Künstler Thomas Bayrle. Den Designer Oliver Grabes, der die XBox für Microsoft gestaltete.<br />
Den Filmregisseur Carsten Strauch und jüngst erst Sebastian Herkner. Der Produktgestalter und<br />
Absolvent von 2007 zeigte im April drei Entwürfe auf der weltgrößten Möbelmesse „Salone“ in Mailand.<br />
Prompt wurde ein Ausstellungsstück von dem international führenden Designmagazin „Wallpaper“<br />
zu den besten zwanzig Produkten gekürt. Mit zwei weiteren Entwürfen steht Herkner in Verhandlungen<br />
mit Herstellern in den Niederlanden und Spanien. Geboren und aufgewachsen in Bad<br />
Mergentheim, ist Herkner – wie so viele - in Offenbach hängen geblieben. Er lebt und arbeitet in einem<br />
Hinterhausloft in der Geleitsstraße – barfuß, in Jeans und T-Shirt. Ein Offenbacher Bohème. „Natürlich<br />
gehen einige Absolventen nach Berlin“, sagt Herkner. „Aber die Region um Offenbach ist viel<br />
finanzstärker. Außerdem finden in Frankfurt die großen Messen statt.“ Auf seinem Arbeitstisch liegt<br />
bereits ein Entwurf eines Sideboards aus Holz und gekantetem Messing für die kommende Mailänder<br />
Möbelmesse.<br />
„Es gibt in dieser Stadt so eine Art Kreuzberg-Effekt“, sagt Professor Bernd Kracke, Präsident der<br />
Hochschule für Gestaltung. „In der Hochschule liegt das Potenzial, in der Stadt sind die Freiräume.<br />
Beide profitieren voneinander.“ Sein größtes Projekt ist der Umzug der HfG auf das frei gewordene<br />
Hafengelände. Am alten Standort mit dem idyllischen Isenburger Schloss wird es zu eng. Nach einem<br />
Gutachten werden 5000 Quadratmeter mehr Nutzfläche benötigt. „Wenn wir jetzt nicht erweitern,<br />
bekommen wir in zehn oder fünfzehn Jahren Probleme und fallen im Wettbewerb mit anderen Hochschulen<br />
zurück“, sagt Kracke. Anspruchsvoll, eigenwillig, aber überzeugend und überzeugt von der<br />
Sache. Das Hafengelände bietet sich für das Millionenprojekt geradezu an. Es ist mit 26 Hektar Landund<br />
6 Hektar Wasserfläche das größte und attraktivste Baugebiet in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> – doppelt so<br />
groß wie der Frankfurter Westhafen, etwa ein Viertel so groß wie die Hamburger Hafencity. Ein Bebauungsplan<br />
ist vorhanden, die Erschließung läuft, im kommenden Jahr könnte der Hochbau beginnen.<br />
Derzeit prüft die Landesregierung das Projekt Kreativ-Campus. Im <strong>Herbst</strong> soll eine Richtungsentscheidung<br />
fallen. Fällt sie positiv aus – und das wünschen sich alle Kreativen von Henseler über<br />
Kriesche bis Hartmann und Herkner – wäre das der Big Bang für die Stadtentwicklung. \\
<strong>FRM</strong>-Gespräch<br />
Der Europäer<br />
Daniel Cohn-Bendit, 1945 im südwestfranzösischen<br />
Montauban geboren,<br />
gilt als eine der schillerndsten<br />
Figuren der 68er-Bewegung und als<br />
„Wanderer“ zwischen Deutschland und<br />
Frankreich. Seit 1994 ist „Dany le<br />
Rouge“ Abge ordneter im Europäischen<br />
Parlament, abwechselnd für die deutschen<br />
und die französischen Grünen.<br />
Bei der Europawahl <strong>2009</strong> errang er<br />
mit seiner Liste Europe Ecologie 16, 9<br />
Prozent und entfachte in Frankreich<br />
einen regelrechten „Dany Boom“. Daniel<br />
Cohn-Bendit, der Co-Fraktionsvorsitzende<br />
der Grünen, lebt in Frankfurt.<br />
30 31 F R M 0 2 I 0 9<br />
Picture credit<br />
COHN-BENDIT<br />
Warum Frm international ist<br />
Ein <strong>FRM</strong>-Gespäch über Frankfurt, seine Stärken und Chancen<br />
> Als jemand, der wie kein Zweiter aus der Region in und für > Liebgewonnen ist nicht identisch mit Heimat.<br />
Europa tätig ist – wie wird Frankfurt aus Ihrer Sicht interna- Nein, natürlich nicht. Für mich hat dieses Gefühl mehr mit Mentional<br />
wahrgenommen? Wie blickt man von Brüssel, Straßschen und bestimmten Orten zu tun als mit urbanen Zuweiburg,<br />
London oder Paris auf <strong>FrankfurtRheinMain</strong>?<br />
sungen. Bei meinem Sohn ist das schon anders. Er ist hier gebo-<br />
Frankfurt wird in erster Linie wahrgenommen durch die Euroren. Für ihn ist Frankfurt Heimat. Insgesamt gibt es in Deutschpäische<br />
Zentralbank, die so etwas wie ein europäisches Wahrzeiland ja ein starkes Regional- oder Lokalbewusstsein. Man setzt<br />
chen ist. Das Zweite ist der Frankfurter Flughafen. Das sind die sich gern ab von den andern, die Bayern beispielsweise vom Rest<br />
beiden Fixpunkte in der europäischen Öffentlichkeit. Für be- der Bundesdeutschen. Insofern ist es für einen in Frankfurt lestimmte<br />
Gruppen spielt auch die Buchmesse eine wichtige Rolle. benden Türken auch leichter, sich als Frankfurter zu definieren,<br />
denn als deutscher Türke.<br />
> Wie erklären Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen im EU-<br />
Parlament Ihre persönliche Verbundenheit zu Frankfurt?<br />
Erst einmal lebt man ja nicht primär in einer Stadt, sondern man<br />
lebt in einem Lebenszusammenhang. Für mich hat dies viel mit<br />
meiner Geschichte zu tun, meiner Ehe, meinem Kind, meinen Beziehungen,<br />
meinen Freunden. Ich meine: Irgendwann hat mich<br />
das Leben hierher verschlagen, es hat mir hier gefallen, ich habe<br />
mich hier verliebt und lebe hier. In diesem Beziehungsnetzwerk<br />
finde ich in Frankfurt sehr angenehme Lebensmöglichkeiten.<br />
> Kann Frankfurt für jemanden, der hierher kommt, Heimat<br />
werden?<br />
Heimat ist für mich ein schwieriger Begriff und – wie er in<br />
Deutschland manchmal quasi vor sich her getragen wird – sehr<br />
fremd. Frankfurt kann man liebgewinnen, das auf alle Fälle. Man<br />
fühlt sich wohl in Frankfurt. Irgendwann geht einem vielleicht<br />
das Provinzielle auf die Nerven – aber natürlich habe ich Frankfurt<br />
liebgewonnen.<br />
GEODATEN<br />
5 0 ° 07 ' 3 0.6 6" N<br />
0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E<br />
F 1<br />
> In Frankreich, den Niederlanden, auch in Berlin ist die<br />
Gettoisierung von Menschen mit Migrationshintergrund evident.<br />
Wie hat es die Region hier geschafft, ein gesellschaftliches<br />
Klima zu entwickeln, das zwischen all diesen enormen<br />
Spannungsfeldern ausgleichend wirkt?<br />
Da ist manches auch in Frankfurt von Stadtteil zu Stadtteil unterschiedlich,<br />
und man sollte nicht unterschätzen, dass auch in<br />
Frankfurt jugendliche Türken Schwierigkeiten haben. Aber sicher<br />
ist, dass man in Frankfurt nicht mehr nur eine „Apfelwein-<br />
Identität“ haben muss, um angenommen zu werden. Das hat viel<br />
mit dem zu tun, was politisch für die Integration getan wurde.<br />
Aber generell ist richtig: Die hohe Anzahl von Ausländern schützt<br />
alle. Man fühlt sich als Ausländer nicht fremd, einfach weil so<br />
viele andere Fremde da sind. Dadurch wird sozusagen auch das<br />
Verhältnis zwischen den Eingeborenen und den Fremden klar<br />
definiert. Es gibt so viele Fremde, dass alle das Gefühl haben, der<br />
Fremde gehöre dazu.<br />
1
Daniel Cohn-Bendit, Exdezernent für<br />
multikulturelle angelegenheiten: „Man fühlt<br />
sich wohl in Frankfurt.“<br />
> Von Richard Florida, dem amerikanischen Soziologen,<br />
stammt die These von den 3 Ts: Florida hat gezeigt, dass besonders<br />
Städte und Regionen für kreative Menschen interessant<br />
sind, in denen neue Technologien, Talent und gesellschaftliche<br />
Toleranz in hohem Maße vorhanden sind. Wie<br />
sind, Ihrer Meinung nach, diese drei Attribute für Frankfurt<br />
RheinMain vorhanden?<br />
Talent ist natürlich relevant und vorhanden. Und dass die neuen<br />
Technologien eine unheimliche Kreativität nach sich ziehen, ist<br />
klar. Gleichzeitig sind sie heute fast überall vorhanden. Ich meine<br />
aber, Florida unterschätzt die soziale Komponente. Ich glaube<br />
zum Beispiel, dass eine Stadt, die in einer hohen sozialen Spreizung<br />
zwischen Arm und Reich lebt, auf Dauer nicht so produktiv<br />
sein kann. Eine Stadt ist für mich kreativ und in Bewegung,<br />
wenn die soziale Mobilität real ist - wenn zum Beispiel Schulen<br />
als soziale Aufstiegsleitern funktionieren. Das ist hier nur begrenzt<br />
der Fall und deshalb hat Frankfurt sein Kreativitätspotenzial<br />
noch nicht voll ausgeschöpft; dazu müsste es sozial<br />
dichter sein. Es gibt zum Beispiel Talente bei jugendlichen Migranten,<br />
die ohne Förderung nicht einfach so entdeckt werden.<br />
> Was macht in Ihren Augen die Qualität einer Stadt, einer<br />
Metropolregion der Zukunft aus?<br />
Damit die Lebensgrundlagen stimmen, muss eine Stadt erst einmal<br />
die ökologischen Gefahren meistern. Das ist sehr schwierig,<br />
weil die ökologische Stadt einen völlig anderen Umgang mit Verkehr,<br />
mit Lärm, mit dem CO -Ausstoß verlangt. Die Stadt von<br />
2<br />
morgen ist aber auch eine Stadt, die Solidarität und Freiheit miteinander<br />
verbinden kann. Dass es einen Gemeinsinn gibt, der<br />
jeden Schwachen beschützt, und es gleichsam auch eine Freiheit<br />
32 33 F R M 0 2 I 0 9<br />
<strong>FRM</strong>-Gespräch<br />
Picture credit<br />
gibt, die jedes Talent, jede Initiative ermöglicht, das gehört zu<br />
den Merkmalen der Stadt von morgen.<br />
> Hat Frankfurt dafür gute Voraussetzungen?<br />
Frankfurt hat gute Voraussetzungen, wenn es bestimmte Probleme<br />
löst. Die guten Voraussetzungen sind, dass Frankfurt eine<br />
ganz interessante Mischung aus Stadt und Dorf ist. Das Dorf kann<br />
Geborgenheit geben und die Stadt kann die Freiheit der Anonymität<br />
geben. Das ist eine positive Sprengkraft und Qualität.<br />
> Hat angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel<br />
und Finanzkrise die lokale und regionale Dimension<br />
eigentlich noch ihren Platz auf der europäischen Bühne?<br />
Alle Verhaltensänderungen, die notwendig sind, um die ökologische<br />
Krise zu meistern, werden in den Städten zu lösen sein. Es<br />
gibt da keinen Widerspruch zwischen dem, was man global angehen<br />
muss und der notwendigen Dimension des Handelns auf<br />
der städtischen, der urbanen Ebene.<br />
> Obwohl es ja immer heißt, Europa sei weit weg…<br />
Das ist so eine Floskel, die sich eingebürgert hat, dass Europa<br />
weit weg sei. Das ist aber widersinnig. Zunächst lebt man nicht<br />
in „der“ Welt. Man lebt in viel kleineren Zusammenhängen, als<br />
man denkt. Und trotzdem ist Europa in Frankfurt. Wenn man<br />
zum Beispiel in Paris ist, dann ist Paris mitten in Europa. Und<br />
wenn man in Frankfurt ist, dann ist Frankfurt mitten in Europa.<br />
Man kann da nicht sagen: Frankfurt ist weit weg. \\<br />
DaS GESpRäCh FühRtE FRaNÇOISE GIBERt.<br />
FrankFurt am main<br />
Einwohner insgesamt: 674 604<br />
164 163 ausländische<br />
Einwohnerinnen und<br />
Einwohner in Frankfurt,<br />
das sind 24,3 %<br />
Ausländische Einwohnerinnen und<br />
Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt<br />
am Main nach Staatsangehörigkeit:<br />
Die top10<br />
1. Türkei: 31 066<br />
2. Italien: 13 661<br />
3. Kroatien: 11 861<br />
4. Serbien: 10 245<br />
5. Polen: 9321<br />
6. Griechenland: 6411<br />
7. Marokko: 6183<br />
8. Bosnien und Herzegowina: 5260<br />
9. Spanien: 4494<br />
10. Portugal: 3423<br />
NEU: SURROUNDINGS<br />
Jetzt ist Frankfurt<br />
meine zweite Heimat.<br />
Bryan Jones und seine Familie lesen Surroundings.<br />
www.surroundingsmagazine.de<br />
Gotta have it!<br />
Surroundings: Das englische Frankfurt-Rhein-Main-Medium<br />
Jetzt erhältlich im ausgesuchten Buch- und Zeitschriftenhandel und als Abo.<br />
Einzelpreis: € 6<br />
Jahresabo (4 Ausgaben): nur € 20
34 35 F R M 0 2 I 0 9<br />
Veranstaltung<br />
NACHT DER INNOVATION<br />
ZUKUNFT ERLEBEN<br />
Wie groß ist das Wissenpotenzial in <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
wirklich? Die Antwort gibt die kreative Leistungsschau<br />
Innovative <strong>2009</strong> in Darmstadt<br />
Darmstadtium/Jürgen Mai(2)<br />
> Feuerwerk der Kreativität: Hochschulen, Forschungsinstitute<br />
und Unternehmen präsentieren erstmals<br />
gemeinsam die Innovationskraft der Region. Innova tive <strong>2009</strong><br />
heißt die Ausstellung, die am 2. Oktober von 10 bis 21 Uhr<br />
in Darmstadt Premiere feiert. Im Darmstadtium wird all<br />
das zu sehen sein, was Wissenschaftler, Dienstleister und Ingenieure<br />
zwischen Mainz und Aschaffenburg, zwischen Gießen<br />
und Darmstadt tagtäglich entwickeln und erforschen. Über 60<br />
Aussteller zeigen Exponate und Mitmachexperimente, informieren<br />
mit Vorträgen und Videopräsentationen. „Edutainer“<br />
führen durch die Ausstellung und werden die komplexe Welt<br />
des Wissens einfach und anschaulich erklären. Wie ein „Who’s<br />
Who“ aus <strong>FRM</strong> liest sich die Teilnehmerliste. In das Darmstadtium<br />
kommen unter anderem die Universitäten Frankfurt,<br />
Gießen und Darmstadt, das Mathematikum aus Gießen, das<br />
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT,<br />
das Max-Planck-Institut für Biophysik sowie die Unternehmen<br />
Heraeus, Schott, Continental und die Software AG. Die Innovative<br />
<strong>2009</strong> soll kein einmaliges Event bleiben. Nach der Premiere<br />
in diesem Jahr soll die Leistungsschau der Innovatoren künftig<br />
jedes Jahr bei den Besucherinnen und Besuchern für Staunen<br />
sorgen. www.innovative<strong>2009</strong>.de<br />
Eine Region zeigt ihre Kreativität<br />
Das Darmstadtium gibt die passende<br />
Kulisse für die Innovative <strong>2009</strong><br />
für <strong>FrankfurtRheinMain</strong> <strong>2009</strong><br />
EvEnts, Kultur,<br />
GEnuss, AusFlüGE<br />
und MEhr<br />
Fotos: Pocket-Guide <strong>Herbst</strong><br />
Für die After-Work-Logistik!<br />
Mit vielen Empfehlungen und Infos<br />
1
StandardS<br />
In <strong>FRM</strong><br />
Marken sind das Besondere im Gewöhnlichen, das Bekannte im<br />
Anonymen. Sie geben Orientierung im Konsumlabyrinth. Elf starke Standards<br />
aus <strong>FrankfurtRheinMain</strong> – eine Übersicht<br />
IllustratIon: MartIn o'nEIll<br />
> „Deutsche Standards“ nennt sich ein 600<br />
Seiten starker Klassiker über deutsche Markenprodukte<br />
– sozusagen die Hall of Fame des deutschen<br />
Produktdesigns. Wer sich in der kiloschweren<br />
Schwarte wiederfindet, hat es geschafft, ist oben, angekommen<br />
im Marken-Olymp. Eine Auszeichnung wie<br />
ein Ritterschlag. Herausgeber Florian Langenscheidt,<br />
mit dem gleich namigen Verlag selbst eine über die<br />
Grenzen hinweg bekannte Marke, schreibt im Vorwort<br />
„Marken sind wie Macheten. Sie schlagen Schneisen<br />
durch den Dschungel des Waren angebotes. Marken sind<br />
Versprechen. Sie sichern mit Brief und Siegel Qualität<br />
und Tradition zu. Marken sind aber auch Verhei ßungen,<br />
Sirenen im Meer der Kauflust. Sie versprechen Status<br />
36 37 F r M 0 2 I 0 9<br />
FrM-Marken<br />
und Prestige.“ Marken ziehen Grenzlinien zwischen<br />
dem Besondern und dem Gewöhnlichen, dem Bekannten<br />
und dem Anonymen. Wer sich aufmacht, die <strong>FRM</strong>-<br />
Standards zu suchen, wird viele außergewöhnlichen<br />
Marken-Produkten finden. Elf von Ihnen stellen wir<br />
vor. Es sind Marken mit Geschichte und Geschichten.<br />
Marken mit Image- und Bekanntheitswerten weit über<br />
die Region hinaus. Marken, deren Wert auch von neuen<br />
Besitzern erkannt und weiter gepflegt werden. Marken,<br />
die manchmal anachronistisch anmuten und dennoch<br />
auf Erfolg getrimmt sind. Marken, die zur Region gehören.<br />
Marken, die Qualität verheißen. Marken, die hohen<br />
De signanspruch ausstrahlen. Und Marken, um deren<br />
Fortbestehen zu kämpfen, es sich lohnt.
38 39 F r M 0 2 I 0 9<br />
FrM-Marken<br />
49 ° 8 7 ‘ 51 . 1 2 “ N<br />
0 8 ° 6 5 4 8 . 2 3 “ E<br />
Wella schafft trends. die<br />
haarpflegeprodukte aus<br />
darmstadt ermöglichten in<br />
den 70er Jahren den afrolook,<br />
dann den legendären<br />
Wet-look und heute eine<br />
sehr individuelle haarmode.<br />
„Virtual life“ heißt die<br />
aktuelle Vision – optisch<br />
angesiedelt zwischen realität<br />
und virtueller Welt. Wer<br />
mehr erfahren möchte: im<br />
Wella-Museum gibt’s allerhand<br />
zu erkunden.<br />
www.wella.de<br />
49 ° 6 6‘76 . 0 0 “ N<br />
0 8 ° 9 9 ‘72. 4 5“ E<br />
Koziol your life. aus der<br />
ehemaligen Elfenbeinwerkstatt<br />
Koziol in Michelstadt<br />
kommen inzwischen modische<br />
leuchten, trendige<br />
raumteiler und bunte geschenkartikel.<br />
sogar eine<br />
eigene Philosophie, die<br />
Koziologie bahnt sich vom<br />
odenwald aus ihren Weg<br />
und führt das unternehmen<br />
auf die siegertreppchen<br />
der internationalen designwettbewerbe.<br />
Ideen zum<br />
anfassen.<br />
www.koziol.de<br />
5 0 ° 5 4‘3 9. 8 1“ N<br />
0 8 ° 3 9 ‘ 14 . 5 2 “ E<br />
leica ist ein Mythos. die<br />
Kult-cameras aus solms<br />
sind bei vielen bedeutenden,<br />
professionellen reportage-<br />
Fotografen besonders für<br />
die überragende optische<br />
und mechanische Qualität<br />
der objektive bekannt. sieben<br />
leica-galerien weltweit<br />
– unter anderem in new<br />
York, tokio und Frankfurt –<br />
zeigen Meisterwerke von<br />
leica-Fotografen.<br />
de.leica-camera.com<br />
5 0 °17 ‘ 10. 7 1“ N<br />
0 8 ° 5 3 ‘ 0 0. 6 8 “ E<br />
Verboten gut aussehen:<br />
der aktuelle Werbespruch<br />
für die Braun-rasierer aus<br />
Kronberg gilt für die Kundschaft<br />
wie für die geräte<br />
gleichermaßen. seit den<br />
60er Jahren schreiben<br />
die rasierer eine internationale<br />
Erfolgsgeschichte –<br />
auch im Industriedesign.<br />
„Mr. Braun“, designpapst<br />
Prof. dieter rams, gab<br />
den Produkten ein unverwechselbares<br />
gesicht –<br />
elementar funktionalistisch.<br />
www.braun.com<br />
5 0 ° 2 2 ‘ 5 9. 5 9 “ N<br />
0 8 ° 2 6‘ 5 3 . 8 8 “ E<br />
„draußen zuhause“: tatsächlich<br />
würde man den<br />
outdoor-ausrüster Jack-<br />
Wolfskin eher in Kanada<br />
verorten als in Idstein im<br />
taunus. Enstanden ist der<br />
spezialist mit der Wolfs-<br />
Pfote als Markenzeichen<br />
aus der Frankfurter Firma<br />
sine. heute bieten über<br />
200 Jack-Wolfskin-stores<br />
weltweit rucksäcke, Zelte<br />
und modische allwetterkleidung<br />
an.<br />
www.jack-wolfskin.de<br />
5 0 °1 2 ‘ 2 6 . 2 8 “ N<br />
0 8 ° 61‘7 7. 9 8 “ E<br />
sinn-uhren sind anders.<br />
Kein schnickschnack, keine<br />
platte Mode, kein schmuck<br />
im herkömmliche sinn.<br />
dafür sind die chronographen<br />
aus der Frankfurter<br />
Manufaktur reine, ungeschminkte,Ingenieurskunst,<br />
Innovationen pur.<br />
Mit seinen sechs Modellen<br />
der Finanzplatzuhr zeigt<br />
sinn auch sinn für den<br />
standort Frankfurtrhein-<br />
Main.<br />
5 0 °1 2 ‘4 6 .7 8 “ N<br />
0 8 ° 9 3 ‘ 8 8 . 3 7 “ E<br />
108 Jahre alt und quicklebendig.<br />
der Frosch aus<br />
Mainz dürfte der älteste<br />
der Welt sein. aber er<br />
macht immer noch große<br />
sprüche. „Erdal – gepflegte<br />
schuhe haben’s drauf“,<br />
behauptet der rote Frosch.<br />
seit über hundert Jahren<br />
steht er für kompromisslose<br />
Qualität. die schuhcreme<br />
aus Mainz-Mombach hält<br />
ziemlich konstant einen<br />
Marktanteil von 80 Prozent.<br />
www.erdal.de<br />
„Marken sind wie Macheten.<br />
Sie schlagen Schneisen<br />
durch den Dschungel des<br />
Warenangebotes“<br />
FlorIan langEnschEIdt<br />
49 ° 9 8 ‘75. 3 2 “ N<br />
0 8 °4 0 ‘7 3 . 9 5“ E<br />
www.sinn.de www.opel.de<br />
nicht nur für FrankfurtrheinMain<br />
ist opel eine<br />
Marke mit tradition und<br />
Zukunft. opel muss wieder<br />
blitzen sagt Ministerpräsident<br />
roland Koch nach den<br />
turbulenzen der vergangenen<br />
Monate. Mit dem Insignia<br />
und dem neuen astra<br />
haben sich die rüsselsheimer<br />
wieder hoffnungsvoll<br />
ins gespräch gebracht. ad<br />
aspera per astra. oder: der<br />
Beginn einer neuen Ära<br />
5 0 ° 10 ‘ 8 5 . 24“ n<br />
0 8 ° 7 2 ‘ 9 6 . 6 8 “ E<br />
the winner is: Ein Wasserkocher.<br />
seit den 1920er Jahren<br />
steht das offenbacher<br />
unternehmen rowenta für<br />
formschöne haushaltsgeräte<br />
mit innovativen Funktionen,<br />
die sich dem anwender<br />
häufig auch intuitiv erschließen.<br />
Erst kürzlich wurde<br />
der M-Edition der „red dot<br />
design award“ zuerkannt.<br />
die revolutionären dampfbügeleisen<br />
sind heute noch<br />
ein Verkaufsschlager.<br />
www.rowenta.de<br />
5 0 ° 0 8 ‘4 8 . 76“ N<br />
0 8 ° 8 3 ‘ 01 . 5 4“ E<br />
//<br />
cashmere in leder. die<br />
luxustaschen der offenbacherlederwarenmanufaktur<br />
seeger sind vor<br />
allem eins: unvergleichbar<br />
weich. das garantiert<br />
speziell bearbeitetes feinstes<br />
lammnappa. Einer<br />
der größten anhänger war<br />
leonard Bernstein. der<br />
star-dirigent legte seinen<br />
taktstock nur aus der hand,<br />
wenn sein seeger-spezialkoffer<br />
in der nähe war.<br />
www.seeger.de<br />
5 0 °16‘ 5 6 . 01“ N<br />
0 8 ° 2 1‘4 2 . 1 1“ E<br />
Ein name geht um die Welt.<br />
als heinz hankammer<br />
vor 40 Jahren auf die Idee<br />
kam, leitungswasser zu<br />
filtern, um ihm Kalk und<br />
chlor zu entziehen, benannte<br />
er das junge unternehmen<br />
der Einfachheit halber<br />
nach seiner tochter. heute<br />
ist der name Brita weltbekannt.<br />
die Wasserfilter aus<br />
taunusstein stehen in unzähligen<br />
haushalten.<br />
www.brita.net
40 41 F r M 0 2 i 0 9<br />
Wissenschaft<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem<br />
House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen<br />
und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die<br />
Weltspitze vor<br />
von Martin orth und Michael hudler (Fotos)<br />
Geodaten<br />
1<br />
49 ° 3 8 '32 . 9 3 " N<br />
0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E<br />
F<br />
1<br />
Die Macher<br />
Stefan Walter und Jack Thoms<br />
treiben das Projekt „House of<br />
Logistics and Mobility“ in den<br />
Gateway Gardens voran
Die Region besinnt sich auf ihre Stärken.<br />
Nach dem House of Finance nun das House Of Logistics<br />
and Mobility – ein weltweit einmaliges Gründungs-,<br />
Bildungs- und Wissenstransferzentrum<br />
> Frankfurt Airport. Gateway Gardens. Hinter dem blumigen Namen verbirgt sich<br />
noch eine riesige Brache. Bauzäune, abgestecktes Baugelände und ein paar verlassene<br />
Wohnungen. Nur die frisch asphaltierten Straßen lassen erahnen, dass hier Zukunft entsteht. Auf<br />
dem Gelände lebten einmal 2500 amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen. Mit Kino und<br />
Kirche, Elementary und Middle School, Cola und Barbecue. Geschichte. Jetzt steht Gateway Gardens<br />
für eine Vision. Auf dem 35 Hektar großen Areal soll bis 2016 ein urbaner Stadtteil für über<br />
10 000 Menschen nahe dem Flughafen entstehen, ein Zentrum der Zukunft. Mit Büros und Hotels,<br />
Cafés und Restaurants – und dem House of Logistics and Mobility (HOLM).<br />
Ein Transparent an einer dieser übrig gebliebenen ockerfarbenen „Baracks“ und ein Schild mit<br />
dem Hinweis „2. Stock“ weist den Weg in die Zukunft. Dort sitzt das HOLM-Projektbüro, genauer<br />
gesagt Geschäftsführer Prof. Dr. Stefan Walter, Marketingleiter Dr. Jack Thoms und ihre zwölf Mitarbeiter.<br />
In fünf zusammengelegten Wohnungen ein saniertes und modernes Office. Die jungen<br />
Wissenschafts-Manager, Direktoren am Supply Chain Management Institute (SMI) der European<br />
Business School (EBS), erzählen von „ihrem“ Projekt, schwärmen fast, ohne Punkt und Komma.<br />
„Nach dem House of Finance jetzt das House of Logistics and Mobility“, sagt Professor Walter. „Die<br />
Region besinnt sich auf ihre Stärken.“ Ein Silicon Valley der Logistik soll das HOLM werden. Ein<br />
weltweit einmaliges und richtungweisendes Forschungs-, Bildungs- und Wissenstransferzentrum.<br />
Die Voraussetzungen für ein derart ambitioniertes Projekt könnten kaum besser sein. Frankfurt-<br />
RheinMain ist ein europäischer Hub, der im direkten Wettbewerb mit Dubai oder Singapur steht.<br />
245.000 Menschen beschäftigt die Branche in der Region. Vier der fünf größten regionalen Arbeitgeber<br />
kommen aus diesem Bereich. <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist mit dem Flughafen, dem Frankfurter<br />
Kreuz und dem Frankfurter Hauptbahnhof ein europäisches Drehkreuz, die am besten erreichbare<br />
Region in Europa. Zur wirtschaftlichen Stärke kommt die wissenschaftliche Kompetenz - an der<br />
Uni Frankfurt, der FH Frankfurt, der TU Darmstadt und der European Business School (EBS) in<br />
Wiesbaden, den Gründungsuniversitäten von HOLM. In Darmstadt lehrt mit Professor Dr. Hans-<br />
Christian Pfohl ein Mitbegründer des Logistikmanagements in Deutschland. Und das Supply Chain<br />
Management Institute (SMI) der EBS mit Präsident Prof. Dr. Christopher Jahns an der Spitze ist eines<br />
der weltweit führenden Institute für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management.<br />
Walter und Thoms sind fasziniert von der Idee, aus dem geografischen Nebeneinander von Unternehmen<br />
und Hochschulen ein eng vernetztes integriertes Cluster zu schaffen. Denn erst das Cluster<br />
mit einem fähigen Management mache alle Beteiligten erfolgreich. Stefan Walter bemüht gerne einen<br />
Vergleich aus dem Sport. „Es ist so, als wenn behauptet würde, eine Ansammlung von elf Profifußballern<br />
mache bereits einen erfolgreichen Fußballverein aus. Die Erfahrung zeigt: Es ist nicht<br />
so. Erst ein erfolgreiches Clubmanagement wie durch Uli Hoeneß beim FC Bayern hat den Verein<br />
dauerhaft an der Spitze etabliert. Das gilt für Cluster genauso.“<br />
42 43 F r M 0 2 i 0 9<br />
Wissenschaft<br />
1<br />
Die Lage<br />
Das neue Stadtviertel „Gateway<br />
Gardens“ am Frankfurter Flughafen<br />
wird das wohl am besten<br />
erreichbare in Europa sein<br />
2<br />
Das Modell<br />
Das „House of Logistics and<br />
Mobility“ steht als Modell im Projektbüro.<br />
Im kommenden Jahr<br />
soll Baubeginn sein<br />
3<br />
Die Vision<br />
In der ehemaligen Housing<br />
Area der Amerikaner soll ein<br />
urbanes Zentrum für über<br />
10 000 Menschen entstehen<br />
1<br />
3<br />
2
Und Walter geht noch einen Schritt weiter. „Die Leistungsfähigkeit von Industrie-Clustern wird<br />
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen von der Stärke der lokalen Logistik-Cluster bestimmt.<br />
Im Zeitalter von Global Sourcing und Global Supply & Distribution Networks sind Einkäufer<br />
und Vertriebler auf ein reibungslos funktionierendes Supply Chain Management angewiesen. Und<br />
genau dieses können vernetzte Logistik-Cluster in einzigartiger Weise bieten. Neue Forschungen<br />
zeigen sogar, dass Logistik-Cluster für alle anderen Industrie-Cluster entscheidend für Unternehmenserfolg<br />
und Neuansiedlung von Unternehmen sind – und damit auch für die Region.“ Dabei<br />
beruft sich Walter auf Michael E. Porter, den bekannten Harvard-Ökonomen und „Vater der Clustertheorie“,<br />
den er einmal im Jahr besucht.<br />
Zurzeit ist das Projektbüro allerdings noch mit der eigenen „Logistik“ beschäftigt. „Veranstaltungen,<br />
Konferenzen, Meetings und Gespräche, Gespräche, Gespräche“, sagt Stefan Walter. Die Dynamik<br />
ist spürbar. 70 Projektpartner wurden bereits gewonnen. Alle fünfzehn Hochschulen in Hessen<br />
sind inzwischen dabei. Sie decken über 90 Fachgebiete mit Logistik- und Mobilitätsbezug ab. 50<br />
Professoren werden dauerhaft am House of Logistics and Mobility arbeiten, überwiegend von den<br />
Gründungsuniversitäten. 40 weitere Professoren werden in Projektbüros arbeiten. Hinzu kommen<br />
über 200 Wissenschaftler aus aller Welt. Einer von ihnen aus Harvard. Er wird die Cluster-Ideen von<br />
Michael E. Porter am HOLM vertiefen. Baubeginn soll schon im kommenden Jahr sein. Denn fast 90<br />
Prozent der geplanten Bruttogeschossfläche von 20 000 Quadratmetern sind bereits reserviert. Im<br />
Jahr 2012 heißt es dann „Go HOLM!“ \\<br />
44 45 F r M 0 2 i 0 9<br />
Wissenschaft<br />
LOGISTICS<br />
& MOBILITY<br />
IN <strong>FRM</strong><br />
FLUGHAFEN HAFEN<br />
Der Flughafen Frankfurt ist<br />
einer der zentralen europäischen<br />
Hubs. Über 50 Millionen<br />
Passagiere starten oder landen<br />
jährlich auf dem Airport<br />
HAUPTBAHNHOF FRANKFURTER KREUZ<br />
Der Frankfurter Hauptbahnhof<br />
ist der größte in Europa.<br />
Rund 350 000 Menschen nutzen<br />
ihn täglich – mit bestem Anschluss<br />
an das Nahverkehrsnetz<br />
Die Häfen der Region schlagen<br />
weit über zehn Millionen Tonnen<br />
Güter pro Jahr um. Die Schiffe<br />
haben Zugang zur Nordsee und<br />
zum Schwarzen Meer<br />
Das Frankfurter Kreuz ist einer<br />
der meist befahrenen Straßenknotenpunkte<br />
Europas. Weit<br />
über 300 000 Fahrzeuge passieren<br />
das Kreuz täglich<br />
* Der Name Ernst & Young bezieht sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen der Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht.<br />
Wechseln Sie<br />
Ihre Perspektive.<br />
Betrachten Sie Ihr Unternehmen einmal aus einem anderen<br />
Blickwinkel: dem Ihrer Kunden, Investoren und Wettbewerber.<br />
Das gibt Ihnen neue Einblicke – und eröffnet Ihnen neue Chancen.<br />
Wir* unterstützen Sie dabei. Damit Sie das ganze Potenzial<br />
Ihres Unternehmens nutzen können.<br />
What’s next for your business?<br />
www.de.ey.com
SO VIEL BIO<br />
steckt in der region<br />
Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In <strong>FrankfurtRheinMain</strong> konzentrieren<br />
sich mehr BioUnternehmen und ÖkoVerbände, als man denkt. Eine<br />
Rund reise zu den Orten, an denen <strong>FRM</strong> sich von seiner natürlichsten Seite zeigt<br />
von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS)<br />
46 47 f r M 0 2 i 0 9<br />
Lebensqualität<br />
> „Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang<br />
und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des<br />
Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem<br />
vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich<br />
das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht<br />
dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene<br />
noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer<br />
liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft<br />
sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter<br />
führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie<br />
ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad<br />
Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber<br />
zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein<br />
gutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt<br />
RheinMain.<br />
Hier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom<br />
der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelumsatz<br />
in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro<br />
(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein:<br />
Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten<br />
Lebendige Ökobranche<br />
Kuh „Andorra“ mit Kälbchen<br />
auf dem Dottenfelder Hof und<br />
glückliche Schweine auf der<br />
Domäne Mechtildshausen<br />
Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und<br />
Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings<br />
sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe<br />
erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in<br />
Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen<br />
Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittel unter nehmen Alnatura<br />
etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten<br />
ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren<br />
mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den<br />
Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen<br />
in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-<br />
Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt<br />
forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmstadt.<br />
Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen ebenfalls<br />
über ihren Verband in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> zusammen.<br />
Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahnhofs<br />
mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.<br />
Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-<br />
Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die
Der Dottenfelder Hof<br />
Seit gut 40 Jahren wird auf dem<br />
VorzeigeDemeterHof in Bad<br />
Vilbel biologisch gewirtschaftet –<br />
mit eigener Viehzucht, Käserei<br />
und Bäckerei<br />
48 49 f r M 0 2 i 0 9<br />
Lebensqualität<br />
1. ALnATurA<br />
2. BioLAnD Mainz<br />
3. DeMeTer darMStadt<br />
4. Hess nATur ButzBacH<br />
5. insTiTuT für<br />
BienenkunDe<br />
oBerurSel<br />
6. Öko-insTiTuT darMStadt<br />
7. Öko TesT frankfurt<br />
8. TeguT…<br />
Gutberlet<br />
Stiftung & co<br />
BickenBacH<br />
Bergstraße,<br />
landkreis<br />
darmstadt-dieburg<br />
fulda<br />
Die Domäne Mechtildshausen<br />
Schicker Hofladen, große<br />
Stalllungen, gutes Restaurant<br />
– und bis zur letzten Praline<br />
alles einhundert Prozent Bio<br />
Produktions- und<br />
Handels <strong>GmbH</strong><br />
verband ökologischer<br />
erzeuger<br />
verband für öko-<br />
logischen anbau auf<br />
anthroposophischer<br />
Grundlage<br />
naturfaser-Bekleidung<br />
forschung<br />
forschung<br />
verbrauchermagazin<br />
Handelsunternehmen
50 51 f r M 0 2 i 0 9<br />
Lebensqualität<br />
Bioaffine Zielgruppe<br />
In <strong>FrankfurtRheinMain</strong> entwickelt<br />
sich die BioBranche gut,<br />
weil hier eine bioaffine Zielgruppe<br />
lebt – Menschen mit<br />
guter Aus bildung und höherem<br />
Einkommen, die Wert auf gesunde<br />
Ernährung und Produkte<br />
aus der Region legen<br />
Geodaten*<br />
4 9 ° 7 5' 5 0. 5 6" n<br />
0 8 ° 6 1' 9 0. 5 3 " e<br />
5 0 ° 0 0 ' 3 0.7 8 " n<br />
0 8 ° 2 6' 2 5 . 9 9 " e<br />
4 9 ° 8 3 ' 5 9. 3 4" n<br />
0 8 ° 5 7 '4 0. 14" e<br />
5 0 °4 3 ' 0 4 . 2 0 " n<br />
0 8 ° 6 9 ' 07. 2 2 " e<br />
Hersteller und 800 weitere Bioland-Betriebe wie Molkereien oder<br />
Fleischfabriken. Der Grund für die Ansiedlung des Verbandes in<br />
Mainz vor elf Jahren: „Wir sind hier verkehrsmäßig gut gelegen<br />
in der Mitte Deutschlands“, erklärt Agraringenieur Wehde ganz<br />
pragmatisch.<br />
Die Häufung von Biobetrieben, Unternehmen und Verbänden in<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> liegt für Wehde vor allem daran, dass die<br />
Kaufkraft in der Region so groß ist – der Hochtaunuskreis ist der<br />
kaufkräftigste Kreis in Deutschland, der Main-Taunus-Kreis steht<br />
an vierter Stelle. „Bio-Produkte sind im Schnitt immer noch teurer<br />
als konventionelle Lebensmittel und werden vor allem von<br />
besser ausgebildeten Menschen mit höheren Gehältern konsumiert“,<br />
sagt Wehde. Auch Renée Herrnkind argumentiert in diese<br />
Richtung: „Die Vermarktung funktioniert in der Region sehr<br />
gut, weil die bio-affine Zielgruppe dort lebt“, sagt die Sprecherin<br />
des Demeter-Bundes. Wahrscheinlich funktioniert deshalb auch<br />
der Dottenfelder Hof in Bad Vilbel so gut, der seit 1968 mit 130 Arbeitsplätzen<br />
nach den biologisch-dynamischen Prinzipien wirtschaftet.<br />
Rund 100 Menschen leben mittlerweile von und auf dem<br />
romantisch aussehenden Hof, der als Klostergut schon seit 976 bekannt<br />
ist. Zu den Dottenfeldern gehören 30 Kinder und einige<br />
Senioren mit lebenslangem Wohn- und Lebensmittel-Entnahmerecht<br />
– die Gründer des Hofes, die in den 1960er-Jahren, als sich<br />
die Landwirtschaft zunehmend industrialisierte, eine nachhaltige<br />
vielfältige Landwirtschaft ausprobieren wollten.<br />
ein paar kilometer weiter arbeitet in ebenfalls freundlichländlicher<br />
Atmosphäre der Bio-Lieferservice Querbeet. In Reichelsheim<br />
flitzen die Mitarbeiter durch die hintereinander liegenden<br />
Regale, in denen gelbe Zucchini, lila-schwarz glänzende<br />
Auberginen und dunkelgrüne Gurken in Kisten liegen, und packen<br />
das Bio-Gemüse und Bio-Produkte aus den Kühlräumen<br />
für Käse und Wurst oder dem Weinlager in Versandkisten für<br />
rund 3000 Kunden im gesamten Gebiet von FrankfurtRhein-<br />
Main. Vier Transporter fahren vom Pappelhof morgens los, um<br />
die Kunden zu beliefern; inklusive frischer Backwaren, die ein<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
* der Unternehmen von Seite 49<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
5 0 ° 2 1' 8 0. 5 1" n<br />
0 8 ° 5 4' 8 3 . 9 3 " e<br />
4 9 ° 8 7 ' 0 8 .67 " n<br />
0 8 ° 6 3 '4 0. 3 1" e<br />
5 0 ° 1 2 ' 1 2 . 3 8 " n<br />
0 8 ° 6 3 ' 70. 1 3 " e<br />
5 0 ° 5 7 ' 1 9.0 0 " n<br />
0 9 ° 6 7 ' 5 8 .6 5" e<br />
4<br />
7 F 5<br />
2<br />
3/6<br />
1<br />
Biobäcker anliefert. Die Idee zu Querbeet, das sich mit Bio-Lieferanten<br />
wie „Novum“ aus Bischofsheim und „Paradieschen“<br />
aus Geiselheim den Markt teilt, hatte vor 13 Jahren Thomas<br />
Wolff. Nach seiner Lehre zum Bioland-Bauern kam der heute<br />
48-Jährige 1992 auf den Pappelhof. Mit der Zeit stellte Wolff<br />
fest, dass ihm die Vermarktung der Produkte viel besser gefiel<br />
als nur der Anbau. Der groß gewachsene sportliche Unternehmer,<br />
der als begeisterter Langstreckenläufer und geschickter<br />
Marketingmann mit einigen anderen Firmen den Frankfurt-<br />
Marathon mit Bioobst für die Läuferinnen und Läufer versorgt,<br />
kümmerte sich zunächst um die Marktstände. Anschließend<br />
bestückte er den ersten Bio-Stand auf dem Frankfurter Erzeugermarkt<br />
(Konstablerwache), wo heute 15 von 55 Ständen Bio<br />
sind, und organisierte den großen Querbeet-Stand in der<br />
Frankfurter Kleinmarkthalle.<br />
gut in der Vermarktung ist auch die Domäne Mechtildshausen,<br />
die zur Wiesbadener Jugendwerkstatt gehört. Das Gut, unweit<br />
des Flughafens Erbenheim, arbeitet seit 22 Jahren daran, mit drei<br />
Außenstellen auf insgesamt 600 Hektar Land ein feines bio-logisches<br />
landwirtschaftliches System zu schaffen. So lange mit<br />
dabei ist auch Horst Freund, der Leiter des Obst- und Gemüseanbaus.<br />
Beim Hofrundgang bleibt er bei den cremefarbenen<br />
Charolais-Rindern stehen oder schaut prüfend auf die Gewächshäuser<br />
mit den Tomaten und Gurken. „Wir bieten nur Bio-Spitzenprodukte<br />
an“, macht der 53-Jährige klar. Auf der Domäne<br />
Mechtildshausen sieht er den Bio-Gedanken perfekt umgesetzt.<br />
„Bei uns ist bis zur letzten Praline im Hofladen alles Bio.“ Daneben<br />
steht die soziale Dimension des Hofes. Rund 80 festangestellte<br />
Meister, Ingenieure und andere Experten bilden auf der Domäne<br />
Mechtildshausen zurzeit 300 Jugendliche im Echtbetrieb aus,<br />
auch viele Langzeitarbeitslose erhalten hier eine Chance.<br />
Biobauer aus überzeugung ist Andreas Schneider. Den 39-Jährigen<br />
hat das Thema Ökologie als Jugendlicher gepackt. „Als<br />
Tschernobyl und andere Umweltkatastrophen passierten, war<br />
mir klar, dass ich mit unserem Betrieb etwas anderes machen<br />
8
werde“, sagt der Apfelweinbauer. Nach einer konventionellen<br />
Obstbauernlehre übernimmt er den Betrieb, der seit 1965 der Familie<br />
gehört. Er stellte 1994 seine sechs Hektar Plantagen und 2,5<br />
Hektar Streuobstwiesen auf Bio um und wird 1996 nach der<br />
Übergangszeit zertifiziert. Die zweite Besonderheit: Schneider<br />
ist einer der wenigen Apfelbauern, die sortenreine, und vor allem<br />
ambitionierte und geschmacklich hervorragende Apfelweine<br />
aus dem Obst herstellen. Seine Produkte stammen entweder<br />
von den eigenen Bio-Plantagenäpfeln, oder, falls die Ernte nicht<br />
ausreicht, aus Äpfeln von Streuobstwiesen. Damit schützt er zugleich<br />
die arbeitsintensive Anbauform, die weite Teile von<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> landschaftlich prägt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
sind aussterbende alte Apfelsorten, die er auf den Plantagen<br />
bewahrt. „Sie erfordern eine lange Entwicklungszeit“, sagt<br />
Schneider, „erst nach 20 Jahren kann man die Früchte seiner<br />
Arbeit anfangen zu ernten.“<br />
ein anderes, in Deutschland fast schon vergessenes Produkt<br />
wächst rund um Gießen. Zehn Biobauern pflanzen und ernten<br />
seit 2005 etwas, was allerdings ungenießbar ist: Flachs. Die<br />
Pflanze, die seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger<br />
von deutschen Feldern verschwunden war, erfüllt wieder eine<br />
sinnvolle Aufgabe. „Aus dem Flachs lassen wir Leinen herstellen,<br />
den wir für unsere Kleidung einsetzen“, sagt Verena Kuh-<br />
52 53 f r M 0 2 i 0 9<br />
Lebensqualität<br />
Arbeiten in der natur<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist mehr<br />
als Finanzen und Big Business<br />
nert. Die 37-Jährige ist Sprecherin von Hessnatur, das seit 1976<br />
versucht, Damen-, Herren- und Kinderkleidung vollständig aus<br />
biologisch angebauten und vor allem auch ökologisch weiterverarbeiteten<br />
Materialien herzustellen. 310 Mitarbeiter in Butzbach<br />
und in den Geschäftsstellen in den USA und der Schweiz arbeiten<br />
für 700 000 Kunden, die die Bio-Kleider vor allem per Versand<br />
kaufen. Hessnatur verbessert beständig die Standards, lässt sich<br />
seit Jahren unabhängig prüfen und bohrt so lange, bis auch die<br />
letzten Stoffe Bio werden. Zudem verzichten die Butzbacher auf<br />
bedenkliche Farbstoffe, chlorbleiche Aufheller, chemischen<br />
Mottenschutz oder Bügelfreiausrüstungen der Kleidung und setzen<br />
sich für die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern ein.<br />
„Wir sind das bisher einzige unternehmen in Deutschland, das<br />
sich von der holländischen Fair Wear Foundation kontrollieren<br />
lässt“, berichtet Verena Kuhnert stolz. Sogar das nach anthroposophischen<br />
Grundlagen erbaute Firmengebäude greift die Linie<br />
des Unternehmens auf. Und zeigt damit ziemlich plakativ den<br />
weit verbreiteten ökologisch-biologischen Ansatz in Frankfurt-<br />
RheinMain: Es steht unweit der Autobahn A5 an der Ausfahrt<br />
Butzbach in einem eher durchschnittlichen Industriegebiet und<br />
fügt mit seinen rötlichen, blauen und gelben Farbtönen einen<br />
matten, aber sehr entspannt wirkenden Farbtupfer in die grüne<br />
Landschaft. \\<br />
Eine Börse ist eine Börse<br />
ist eine Börse …<br />
… es sei denn, es handelt sich um die Gruppe Deutsche Börse. Dann steckt<br />
weit mehr dahinter als die Organisation des Handels mit Aktien und anderen<br />
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Prozesskette im Aktien- und Terminmarkt: Vom Handel über das Verrechnen<br />
und Abwickeln der Aufträge bis zum Verwahren und Managen der Wertpapiere.<br />
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Alsheim Nossen<br />
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Alzenau Thaon-les Vosges<br />
Alzenau Pfaffstätten<br />
Alzenau Sint-Oedenrode<br />
Alzey Josselin<br />
Alzey Harpenden<br />
Alzey Rechnitz<br />
Alzey Koscian<br />
Alzey Lembeye<br />
Alzey Kamenz<br />
Amorbach Vic-sur-Cère<br />
Antrifttal Rosora<br />
Appenheim Apfelstädt<br />
Appenheim Marano di Valpolicella<br />
Armsheim Fleville-devant-Nancy<br />
Aschaffenburg Perth & Kinross<br />
Aschaffenburg Saint-Germain-en-<br />
Laye<br />
Aschaffenburg Miskolc<br />
Aspisheim Moroges<br />
Aspisheim Sainte-Hélène im<br />
Babenhausen Bouxwiller<br />
Bacharach Santenay<br />
Bacharach Overijse<br />
Bad Camberg Chambray-lès-Tours<br />
Bad Homburg v. d. H. Chur<br />
Bad Homburg v. d. H. Dubrovnik<br />
Bad Homburg v. d. H. Exeter<br />
Bad Homburg v. d. H. Greiz<br />
Bad Homburg v. d. H. Marienbad<br />
Bad Homburg v. d. H. Mayrhofen<br />
Bad Homburg v. d. H. Peterhof<br />
Bad Homburg v. d. H. Terracina<br />
Bad Homburg v. d. H. Bad Mondorf<br />
Bad Homburg v. d. H. Cabourg<br />
Bad König Argentat<br />
Bad Nauheim Buxton<br />
Bad Nauheim Chaumont<br />
Bad Nauheim Oostkamp<br />
Bad Nauheim Langensalza<br />
Bad Orb Istra<br />
Bad Salzschlirf Bad Tennstedt<br />
Bad Salzschlirf Castel San Pietro<br />
Terme<br />
Bad Soden am Taunus Rueil-<br />
Malmaison<br />
Bad Soden/Taunus Kitzbühel<br />
Bad Soden/Taunus Franzensbad<br />
Bad Soden/Taunus Yoro-cho<br />
Bad Soden-Salmünster<br />
Guilherand-Granges<br />
Bad Vilbel Glossop<br />
Bad Vilbel Moulins<br />
Bad Vilbel Brotterode<br />
Bechtheim Lauterbach<br />
Beerfelden/Olfen Trévignin<br />
Bensheim Beaune<br />
Bensheim Amersham<br />
Bensheim Mohács<br />
Bensheim Riva del Garda<br />
Bensheim Klodzko<br />
Bensheim Hostinné<br />
Bessenbach Dury<br />
Bessenbach Saint Fuscien<br />
Bessenbach Sains-en-Amienois<br />
Biblis Gravelines<br />
Biblis Katy Wroclawskie<br />
Bickenbach Saint Philbert<br />
de Grand Lieu<br />
Bickenbach Tricarico<br />
Biebertal Denbigh<br />
Biebertal Eibenstock<br />
Biebertal Sarrians<br />
Biebesheim Romilly-sur-Andelle<br />
Biebesheim Palo-del-Colle<br />
Bingen Hitchin<br />
Bingen Nuits-Saint-Georges<br />
Bingen Prizren<br />
Bingen Venarey-les-Laumes<br />
Birkenau La Rochefoucauld<br />
Birstein<br />
Bischofsheim Dzierzoniow<br />
Bischofsheim Crewe & Nantwich<br />
Bodenheim Seurre<br />
Brensbach Ezy-sur-Eure<br />
Brombachtal La Rivière-de-Corps<br />
Bruchköbel Boskoop<br />
Bruchköbel Harkany<br />
Budenheim Eaubonne<br />
Budenheim Isola della Scala<br />
Büdingen Gistel<br />
Büdingen Loudéac<br />
Büdingen Tinley Park<br />
Büdingen Herzberg<br />
Büdingen Bruntal<br />
Büdingen Sebeş<br />
Burghaun Mertzwiller<br />
Bürstadt Krieglach<br />
Bürstadt Wittelsheim<br />
Buseck Molln<br />
Buseck Tát<br />
Butzbach Saint-Cyr-l’École<br />
Butzbach Eilenburg<br />
Dalheim Szomolya<br />
Darmstadt Alkmaar<br />
Darmstadt Troyes<br />
Darmstadt Chesterfield<br />
Darmstadt Graz<br />
Darmstadt Trondheim<br />
Darmstadt Bursa<br />
Darmstadt Plock<br />
Darmstadt Szeged<br />
Darmstadt Gyönk<br />
Darmstadt Freiberg<br />
Darmstadt Brescia<br />
Darmstadt Saanen<br />
Darmstadt Ushgorod<br />
Darmstadt Liepaja<br />
Darmstadt Logroño<br />
Dieburg Aubergenville<br />
Dieburg Mladá Boleslav<br />
Dieburg Vielau<br />
Dienheim Sours<br />
Dietzenbach Vélizy-Villacoublay<br />
Dietzenbach Masaya<br />
Dietzenbach Rakovník<br />
Dietzenbach Neuhaus am<br />
Rennweg<br />
Dorfprozelten Tullnerbach<br />
Dorn-Dürkheim Fontaine-<br />
Francaise<br />
Dorn-Dürkheim Gierstädt<br />
Dreieich Stafford<br />
Dreieich Montier-en-Der<br />
Dreieich Joinville-en-Village<br />
Dreieich Bleiswijk<br />
Dreieich Oisterwijk<br />
Egelsbach Chojnów (Haynau)<br />
Egelsbach Pont-Saint-Esprit<br />
Eich Fleury la Vallee<br />
Eichenzell Steinbach-Einhausen<br />
Attichy<br />
Einhausen Shoreview<br />
Eiterfeld Dermbach<br />
Elsenfeld Condé Intercom<br />
Eltville am Rhein Montrichard<br />
Eltville am Rhein Arzens<br />
Eltville am Rhein Passignano<br />
Elz Waldmünchen<br />
Ensheim Dommartemont<br />
Eppertshausen Chaource<br />
Eppertshausen Codigoro<br />
Eppstein Aizkraukle<br />
Eppstein Kenilworth<br />
Eppstein Langeais<br />
Eppstein Schwarza<br />
Erbach Ansião<br />
Erbach Jicín<br />
Erbach Königsee<br />
Erbach Pont-de-Beauvoisin<br />
Erbes-Büdesheim Maurepas-<br />
Leforest<br />
Erlenbach am Main Erlenbach am<br />
Zürichsee<br />
Erlenbach am Main Saint-Maurice<br />
Erlensee Biggleswade<br />
Erlensee Wusterwitz<br />
Erzhausen Incisa in Val d´Arno<br />
Erzhausen Mnichovo Hradiste<br />
Eschborn Montgeron<br />
Eschborn Póvoa de Varzim<br />
Eschborn Zabbar<br />
Esselborn Friedrichswalde<br />
Essenheim Stumsdorf<br />
Essenheim Werben<br />
Essenheim Göttnitz<br />
Essenheim Boursault<br />
Essenheim Chatillon sur Marne<br />
Essenheim Festigny<br />
Essenheim Verneuil<br />
Feldatal Friedrichswerth<br />
Fischbachtal Leutersbach<br />
54 55 F R M 0 2 I 0 9<br />
<strong>FRM</strong> International<br />
*Liste der <strong>FRM</strong>-Städtepartnerschaften (ohne Gewähr)<br />
1<br />
Flomborn Höckendorf<br />
Flonheim Schwepnitz<br />
Flonheim Villenauxe-la-Grande<br />
Flörsheim am Main Pérols<br />
Flörsheim am Main Pyskowice<br />
Florstadt Pléneuf-Val-André<br />
Florstadt Izbicko<br />
Florstadt Staden<br />
Frankfurt Deuil-la-Barre<br />
Frankfurt Lyon<br />
Frankfurt Birmingham<br />
Frankfurt Budapest<br />
Frankfurt Dubai<br />
Frankfurt Granada<br />
Frankfurt Guangzhou<br />
Frankfurt Kairo<br />
Frankfurt Krakau<br />
Frankfurt Leipzig<br />
Frankfurt Mailand<br />
Frankfurt Prag<br />
Frankfurt Tel Aviv<br />
Frankfurt Toronto<br />
Freiensteinau Tourouvre<br />
Freigericht St.Quentin-Fallavier<br />
Friedberg (Hessen) Bishop´s<br />
Stortford<br />
Friedberg (Hessen) Villiers-sur-<br />
Marne<br />
Friedberg (Hessen) Magreglio<br />
Friedberg (Hessen) Oliveto Lario<br />
Friedrichsdorf Bad<br />
Wims bach -Neydharting<br />
Friedrichsdorf Houilles<br />
Friedrichsdorf Chesham<br />
Fulda Arles<br />
Fulda Como<br />
Fulda Leitmeritz<br />
Fulda Sergiew Posad<br />
Fulda Willmington<br />
Fürth Thizy<br />
Fürth Buzancy<br />
Fürth Zabrani/Guttenbrunn<br />
Gau-Algesheim Saulieu<br />
Gau-Algesheim Caprino<br />
Gau-Bickelheim Aiserey<br />
Gau-Bischofsheim Bischofsheim<br />
a.d. Rhön<br />
Gau-Bischofsheim Liernais<br />
Gau-Odernheim Pulnoy<br />
Gedern Columbia<br />
Gedern Polanow<br />
Gedern Nucourt<br />
Geiselbach Bavent<br />
Geisenheim Puligny-Montrachet<br />
Geisenheim Chauvigny<br />
Geisenheim Trino<br />
Geisenheim Szerencs<br />
Gelnhausen Clamecy<br />
Gelnhausen Marling<br />
Gensingen Pierre-de-Bresse<br />
Gernsheim Bar sur Aube<br />
Gersfeld Bellegarde<br />
Gießen Winchester<br />
Gießen Ferrara<br />
Gießen Netanya<br />
Gießen Waterloo<br />
Gießen San Juan del Sur<br />
Gießen Gödöllö<br />
Gießen Hradec Králové<br />
Gimbsheim Talant<br />
Ginsheim-Gustavsburg Bouguenais<br />
Ginsheim-Gustavsburg Ballou<br />
Glashütten Caromb<br />
Glattbach Bretteville sur Odon<br />
Glauburg Allmenhausen<br />
Glauburg Maio<br />
Goldbach Courseulles sur Mer<br />
Grasellenbach Bédarrides<br />
Grasellenbach Cunit<br />
Grävenwiesbach Wuenheim<br />
Griesheim Bar-le-Duc<br />
Griesheim Pontassieve<br />
Griesheim Gyönk<br />
Griesheim Wilkau-Haßlau<br />
Groß-Bieberau Montmeyran<br />
Groß-Bieberau La Baume<br />
Cornillane<br />
Großenlüder Stadtlengsfeld<br />
Großenlüder Windischgarsten<br />
Groß-Gerau Brignoles<br />
Groß-Gerau Bruneck<br />
Groß-Gerau Szamotuły<br />
Groß-Gerau Tielt<br />
Großkrotzenburg Acheres<br />
Großkrotzenburg Torsby<br />
Großkrotzenburg Oederan<br />
Großostheim Olympia<br />
Großostheim Carbon Blanc<br />
Großostheim Saulxures<br />
Großostheim Hamoir<br />
Groß-Rohrheim Mouzon<br />
Groß-Umstadt St. Péray<br />
Groß-Umstadt<br />
Großwallstadt<br />
Santo Tirso<br />
Groß-Zimmern St. Fargeau<br />
Ponthierry<br />
Groß-Zimmern Rignano sull' Arno<br />
Grünberg Condom<br />
Grünberg Mragowo<br />
Gründau Neugersdorf<br />
Gründau Laussonne<br />
Gundersheim<br />
Guntersblum<br />
Hadamar 1<br />
Selongey<br />
Muldenstein<br />
Bellerive-sur Allier<br />
Hahnheim Váralja<br />
Haibach<br />
Hainburg<br />
Hainburg<br />
2<br />
Marck<br />
Alberndorf<br />
Retz<br />
Hainburg<br />
Hainburg<br />
Hamm<br />
Trumau<br />
Vernouillet 1Varois-et-Chaignot<br />
Hammersbach Wechmar-<br />
Günthersleben<br />
Hanau Dartford<br />
Hanau Conflans-Sainte-Honorine<br />
Hanau Francheville 2<br />
Hanau Doorn<br />
Hanau Jaroslawl<br />
Hanau Tottori<br />
Harxheim Messigny-et-Vantoux<br />
Hattersheim am Main Sarcelles<br />
Hattersheim am Main Mosonmag<br />
yaróvár<br />
Hattersheim am Main Santa<br />
Catarina<br />
Heidenrod Wissous<br />
Heidenrod Sollstedt<br />
Heidenrod Màd<br />
Heidesheim<br />
Heidesheim<br />
Heidesheim<br />
Auxonne<br />
Egstedt<br />
Waltersleben 1<br />
Heimbuchenthal Thury-Harcourt<br />
Heppenheim Le Chesnay<br />
Heppenheim Kaltern<br />
Heppenheim West Bend<br />
Heppenheim Bubenreuth<br />
<strong>Herbst</strong>ein Oelegem<br />
<strong>Herbst</strong>ein Héviz<br />
Hesseneck Weißenborn<br />
Heuchelheim Gémenos<br />
Heuchelheim Gemeinde<br />
Heusenstamm Saint-Savin<br />
Heusenstamm Tonbridge<br />
Heusenstamm Malle<br />
Heusenstamm Ladispoli<br />
Hilders Kachtem<br />
Hirschhorn<br />
Hirzenhain<br />
Château-Landon<br />
Hochheim am Main Le Pontet<br />
Höchst i. Odw. Montmélian<br />
Hofbieber Comunitá Montana<br />
Acquacheta<br />
Hofheim, am Taunus Chinon<br />
Hofheim, am Taunus Tiverton<br />
Hofheim, am Taunus Buccino<br />
Hohenstein Aube<br />
Homberg/Ohm Stadtroda<br />
Homberg/Ohm Thouare<br />
Hünfeld Landerneau<br />
Hünfeld Proskau<br />
Hünfelden Le Thillay<br />
Hünfelden Prösen<br />
Hungen Saint-Bonnet-de-Mure<br />
Hünstetten Neukirchen<br />
Idstein Zwijndrecht (Brucht)<br />
Idstein Heusden (Vlijmen) 5<br />
Idstein Lana<br />
Idstein Uglitsch<br />
Ingelheim Neisse<br />
Ingelheim Limbach-Oberfrohna<br />
Ingelheim Berlin-Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
Ingelheim San Pietro in Cariano<br />
Ingelheim Stevenage<br />
Ingelheim Autun<br />
Johannesberg Avenay<br />
Johannesberg Amaye sur Orne<br />
Johannesberg Maizet<br />
Johannesberg Montigny<br />
Johannesberg Preaux Bocage<br />
Johannesberg Maisoncelles/Ajon<br />
Johannesberg Sainte Honorine du<br />
Fay<br />
Johannesberg Vacognes-Neuilly<br />
Johannesberg Trois Monts<br />
Jossgrund Pfaffenhausen (Allgäu)<br />
Jugenheim Oberhoffen<br />
Kahl am Main Villefontaine<br />
1<br />
Kahl am Main Budakalász<br />
Karben St. Egrève<br />
Karben Ramonville St. Agne<br />
Karben Luisenthal<br />
Karben Krnov<br />
Kelkheim (Taunus) Saint-Fons<br />
Kelkheim (Taunus) High Wycombe<br />
Kelsterbach Baugé<br />
Kiedrich Hautvillers<br />
Kirtorf Kilb<br />
Kleinostheim Bassens<br />
Kleinwallstadt St.Pierre sur Dives<br />
Klein-Winternheim Muizon<br />
Klein-Winternheim Elxleben<br />
Klingenberg Saint-Laurent d’Arce<br />
Königstein im Taunus Le Mele sur<br />
Sarthe<br />
Königstein im Taunus Le<br />
Cannet-Rocheville<br />
Königstein im Taunus Königstein in<br />
Sachsen<br />
Königstein im Taunus Königstein<br />
in der Oberpfalz<br />
Königstein im Taunus Kórnik<br />
Kriftel Airaines<br />
Krombach Soliers<br />
Kronberg im Taunus Le Lavandou<br />
Kronberg im Taunus Porto<br />
Recanati<br />
Kronberg im Taunus Aberystwyth<br />
Kronberg im Taunus Ballenstedt<br />
am Harz<br />
Künzell Dingelstädt<br />
Künzell Rustington<br />
Lampertheim Adria<br />
Lampertheim Dieulouard<br />
Lampertheim Ermont<br />
Lampertheim Maldegem<br />
Lampertheim Wierden<br />
Lampertheim Swidnica<br />
Langen Aranda de Duero<br />
Langen Long Eaton<br />
Langen Romorantin-Lanthenay<br />
Langen Tarsus<br />
Langenselbold Mondelange<br />
Langenselbold Simpelveld<br />
Langgöns St. Ulrich am Pillersee<br />
Laubach Elancourt<br />
Laubach Gräfenhainichen<br />
Laubach Didim<br />
Laubach Zoersel<br />
Laufach Ste.-Eulalie<br />
Lauterbach Reinickendorf<br />
Lauterbach Bechtheim<br />
Lauterbach Lézignan-Corbières<br />
Lauterbach Cahuzac-sur-Vere<br />
Lautertal Parish of Aldenham<br />
Lautertal Jarnac<br />
Lich Dieulefit<br />
Lich Tangermünde<br />
Lich Budakeszi<br />
Liederbach (Taunus) Villebon sûr<br />
Yvette<br />
Liederbach (Taunus) Frauenwald<br />
am Rennsteig<br />
Liederbach (Taunus) Verwood/<br />
Dorset<br />
Liederbach (Taunus) Saldus<br />
Liederbach (Taunus) Pietrowice<br />
Wielkie<br />
Limburg Sainte Foy-lès-Lyon<br />
Limburg Lichfield<br />
Limburg Oudenburg<br />
Linden Sosnicowice<br />
Linden Loucna nad Linden<br />
Linden Warabi<br />
Linden Machern<br />
Lindenfels Moëlan sur Mer<br />
Lindenfels Pawlowiczki<br />
Linsengericht Alsónána,<br />
Linsengericht St. Etienne du Bois<br />
Löhnberg Ostermundigen<br />
Löhnberg Auleben<br />
Lollar Brassac-les-Mines<br />
Lonsheim Lückersdorf-Felenau<br />
Lorch Ligugé<br />
Lorch Saint Benoît<br />
Lorsch Le Coteau<br />
Lorsch Zwevegem<br />
Lörzweiler Epoisses<br />
Ludwigshöhe Kunzwerda<br />
Mainhausen Pöls<br />
Mainhausen Schwerstedt<br />
Maintal Luisant<br />
Maintal Moosburg<br />
Maintal Esztergom<br />
Maintal Katerini<br />
Mainz Baku<br />
Mainz Dijon<br />
Mainz Erfurt<br />
Mainz Haifa<br />
Mainz Kigali<br />
Mainz Longchamp<br />
Mainz Louisville<br />
Mainz Rodeneck<br />
Mainz Valencia<br />
Mainz Watford<br />
Mainz Zagreb<br />
Mauchenheim Bulliguy<br />
Messel Oberrodenbach<br />
Mettenheim Puppilin<br />
Mettenheim Mettenheim (Bayern)<br />
Michelstadt Hulst<br />
Michelstadt Rumilly<br />
Miltenberg Arnouville-lès-Gonesse<br />
Modautal Szölösgyörök<br />
Modautal Pelago<br />
Mömbris Pré Bocage<br />
Mömlingen La Rochette<br />
Mommenheim Neuilly-les-Dijon<br />
Mörfelden-Walldorf Vitrolles<br />
Mörfelden-Walldorf Wageningen<br />
Mörfelden-Walldorf Torre Pellice<br />
Mörlenbach Grossbreitenbach<br />
Mörlenbach Aszofö<br />
Mörlenbach Gardony-Agàrd<br />
Mörlenbach Gondreville<br />
Mossautal Binnenmaas<br />
Mühlheim am Main Saint-Priest<br />
Mühltal Nemours<br />
Mühltal Vingåker<br />
Münster Abtenau<br />
Münster Reinsdorf<br />
Münster-Sarmsheim Berric<br />
Münzenberg Ronneburg<br />
Nackenheim Pommard<br />
Nauheim Born – heute Stadtteil<br />
der Stadt Sittard-Geleen<br />
Nauheim Charvieu-Chavagneux<br />
Neckarsteinach Grein<br />
Neckarsteinach Pargny-sur-Saulx<br />
Neu-Anspach Saint-Florent-sur-<br />
Cher<br />
Neu-Anspach Thalgau<br />
Neu-Anspach Sentjur<br />
Neuberg Neuberg an der Mürz<br />
Neu-Isenburg Andrézieux-<br />
Bouthéon<br />
Neu-Isenburg Veauche<br />
Neu-Isenburg Dacorum Borough<br />
Neu-Isenburg Bad Vöslau<br />
Neu-Isenburg Weida<br />
Nidda Crest<br />
Nidda Weißenstein<br />
Nidda Bad Kösen<br />
Nidda Cromer<br />
Nidderau Gehren<br />
Nidderau Kurd<br />
Niederdorfelden Saint-Sever<br />
Niederheimbach Champtoceaux<br />
Nieder-Hilbersheim Bouchet<br />
Niedernberg Santes<br />
Niedernhausen llfeld<br />
Niedernhausen Wilrijk<br />
Nieder-Olm Recey<br />
Nieder-Olm Bussolengo<br />
Nieder-Olm L'Alcudia<br />
Nieder-Wiesen Salorney-sur-Guye<br />
Nierstein Gevrey-Chambertin<br />
Nierstein Freyburg<br />
Oberdiebach Tröbsdorf<br />
Oberheimbach Chargé<br />
Ober-Hilbersheim Bonavigo<br />
Ober-Hilbersheim Winterstein<br />
Obernburg a. Main Aszód<br />
Ober-Olm Ramonchamp<br />
Ober-Olm Schloßvippach<br />
Ober-Ramstadt Cogoleto<br />
Ober-Ramstadt Saint-André-les-<br />
Vergers<br />
Ober-Ramstadt Pragelato<br />
Ober-Ramstadt Vermezzo<br />
Ober-Ramstadt Zelo Surrigone<br />
Ober-Ramstadt Thurm<br />
Obertshausen Laakirchen<br />
Obertshausen Meiningen<br />
Obertshausen Sainte Geneviève<br />
des Bois<br />
Oberursel (Taunus) Epinay-sur-<br />
Seine<br />
Oberursel (Taunus) Lomonossow /<br />
Oranienbaum<br />
Oberursel (Taunus) Rushmoor<br />
Oberursel (Taunus) Koggenland /<br />
Ursem<br />
Ockenheim Povegliano<br />
Oestrich-Winkel Denicé<br />
Oestrich-Winkel Tokaj<br />
Offenbach Esch-Sur-Alzette<br />
Offenbach Köszeg<br />
Offenbach Kawagoe<br />
Offenbach Mödling<br />
Offenbach Nahariya<br />
Offenbach Orjol<br />
Offenbach Puteaux<br />
Offenbach Rivas<br />
Offenbach Saint-Gilles-Lez-<br />
Bruxelles<br />
Offenbach Tower Hamlets<br />
Offenbach Velletri<br />
Offenbach Yangzhou<br />
Offenbach Zemun<br />
Offenheim Offenheim-Stutzheim<br />
Oppenheim Adnet<br />
Oppenheim Calpe<br />
Oppenheim Givry<br />
Oppenheim Sant Ambrogio<br />
Oppenheim Werder<br />
Ortenberg Ortenberg (Baden)<br />
Osthofen Mirebeau<br />
Otzberg Lencloitre<br />
Otzberg Langenweißbach<br />
Partenheim Troissy<br />
Petersberg Billère<br />
Petersberg Sabiñánigo<br />
Pfungstadt Figline<br />
Valdarno 1<br />
Pfungstadt Gradignan<br />
Pfungstadt Héviz<br />
Pfungstadt Retford<br />
Pohlheim Admont<br />
Pohlheim Strehla<br />
Pohlheim Zirc<br />
Poppenhausen Poppenhausen<br />
(Bayern),<br />
Poppenhausen Poppenhausen<br />
(Thüringen),<br />
Poppenhausen Poppenhausen<br />
(Baden),<br />
Rabenau Nans-les-Pins<br />
Rabenau Plan d'Aups<br />
Rasdorf Himesháza<br />
Raunheim Le Teil<br />
Raunheim Trofarello<br />
Raunheim Shiramine<br />
Reichelsheim (Odenwald) Dol-de-<br />
Bretagne<br />
Reichelsheim (Wetterau) Reichels<br />
heim (Odenwald)<br />
Reinheim Cestas<br />
Reinheim Fürstenwalde<br />
Reinheim Licata<br />
Reinheim Sanok<br />
Reiskirchen Wandersleben<br />
Reiskirchen Muttersholtz<br />
Reiskirchen Goleszow<br />
Riedstadt Brienne-Le-Château<br />
Riedstadt Sortino<br />
Riedstadt Tauragé<br />
Rimbach Colwich-Haywood<br />
Rimbach Thourotte<br />
Rödermark Saalfelden<br />
Rödermark Tramin<br />
Rödermark Bodajk<br />
Rodgau Donja Stubica<br />
Rodgau Hainburg<br />
Rodgau Puiseaux<br />
Rodgau Nieuwpoort<br />
Romrod La Coquille<br />
Rosbach v. d. Höhe Netzschkau<br />
Rosbach v. d. Höhe Ciechanowiec<br />
Rosbach v. d. Höhe St. Germain les<br />
Corbeil<br />
Roßdorf Vösendorf<br />
Roßdorf Reggello<br />
Rüdesheim am Rhein Meursault<br />
Rüdesheim am Rhein Swanage<br />
Rüdesheim am Rhein Julienas<br />
Rüdesheim am Rhein Oingt<br />
Rüsselsheim Evreux<br />
Rüsselsheim Rugby<br />
Rüsselsheim Varkaus<br />
Rüsselsheim Kecskemét<br />
Saulheim Beire-le-Chatel<br />
Saulheim Neukirchen<br />
Schaafheim Richelieu<br />
Schaafheim Mansfeld<br />
Schlangenbad Craponne<br />
Schlitz Bogyiszlo<br />
Schlüchtern Jarocin<br />
Schmitten Courtomer,<br />
Schmitten Moulins la Marche<br />
Schmitten Ste. Gauburge<br />
Schöllkrippen Kochanowice<br />
Schöneck Anould<br />
Schöneck Gyomaendröd<br />
Schotten Arco<br />
Schotten Quevaucamps<br />
Schotten Crosne<br />
Schotten Rýmarov<br />
Schotten Maybole<br />
Schwabenheim Chambolle-<br />
Musigny<br />
Schwabenheim Schmerbach<br />
Schwabenheim Minerbe<br />
Schwalbach am Taunus Avrillé<br />
Schwalbach am Taunus Yarm<br />
Schwalbach am Taunus Olkusz<br />
Schwalbach am Taunus Schkopau<br />
Seeheim-Jugenheim Ceregnano<br />
Seeheim-Jugenheim Villenave d'<br />
Ornon<br />
Seeheim-Jugenheim Kosmonosy<br />
Seeheim-Jugenheim Cunersdorf<br />
Seligenstadt Brookfield<br />
Seligenstadt Triel-sur-Seine<br />
Selters (Taunus) Mohlsdorf<br />
Sörgenloch Ludes<br />
Spiesheim<br />
Sprendlingen Genlis<br />
Sprendlingen Longecourt-en-<br />
Plaine<br />
Stadecken-Elsheim Rupt-sur-<br />
Stadecken-Elsheim Bovolone<br />
Stadecken-Elsheim Ershausen<br />
Stadecken-Elsheim Wilbich<br />
Staufenberg Pusztaszabolcs<br />
Steinau an der Straße Sarród<br />
Steinau an der Straße Naszály<br />
Steinau an der Straße Szederkény<br />
Steinau an der Straße Welsberg<br />
Steinbach (Taunus) Pijnacker<br />
Steinbach (Taunus) Saint Avertin<br />
Steinbach (Taunus) Steinbach-<br />
Stockstadt Villa Lagarina<br />
Stockstadt St. André sur Orne<br />
Stockstadt St. Martin de Fontenay<br />
Stockstadt May sur Orne<br />
Sulzbach (Taunus) Jablonec nad<br />
Jizerou<br />
Sulzbach (Taunus) Pont Sainte<br />
Maxence<br />
Sulzbach (Taunus) Schönheide<br />
Sulzbach am Main Urrugne<br />
Sulzheim Canton Ste. Suzanne<br />
Tann Kaltennordheim<br />
Taunusstein Herblay<br />
Taunusstein Yeovil<br />
Taunusstein Caldes de Montbui<br />
Taunusstein Wünschendorf<br />
Trebur Verneuil<br />
Udenheim Blaisy-Bas<br />
Udenheim Dolcè<br />
Usingen Chassieu<br />
Usingen Overbetuwe (früher<br />
Valburg)<br />
Vendersheim Bruley bei Toul<br />
Viernheim Franconville<br />
Viernheim Potters Bar<br />
Viernheim Rovigo<br />
Viernheim Satonévri<br />
Wächtersbach Châtillon-sur-<br />
Chalaronne<br />
Wächtersbach Vonnas<br />
Wächtersbach Baneins<br />
Wächtersbach Troizk<br />
Wächtersbach Roßleben<br />
Wackernheim Roncà<br />
Wackernheim Daix<br />
Waldalgesheim Ratten in der<br />
Steiermark<br />
Waldaschaff Clonakilty<br />
Waldems Szikszó<br />
Waldems St. Bonnet en<br />
Champsaur<br />
Wald-Michelbach Montmirail sur<br />
Marne<br />
Wald-Michelbach Hassocks<br />
Walluf La Londe les Maures<br />
Wehrheim Werischwar<br />
Weilburg Privas<br />
Weilburg Zevenaar<br />
Weilburg Käsmark<br />
Weilburg Colmar-Berg<br />
Weilburg Kizilcahamam<br />
Weiler Lugangano<br />
Weilmünster Le Cheylard<br />
Weilrod Billy-Berclau<br />
Weinbach Debrzno<br />
Weinolsheim Brochon<br />
Weiterstadt Verneuil sur Seine<br />
> Keine Frage: <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ist ein<br />
Tor zur Welt. Der Flughafen verbindet die<br />
Region mit dem gesamten Globus. 130 Fluggesellschaften<br />
fliegen von hier aus 317 Ziele in 105 Ländern an. Eindrucksvolle<br />
Zahlen, ohne Frage. Geht es um die internationale<br />
Vernetzung, ist eine andere Tatsache nicht<br />
minder beeindruckend. Die Städte und Gemeinden in<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> verbinden Partnerschaften mit<br />
760 Kommunen – 649 davon im Ausland. Wohl keine<br />
andere Region in Deutschland pflegt Städtepartner-<br />
1<br />
1<br />
47<br />
3<br />
1<br />
9<br />
2<br />
287<br />
19<br />
17<br />
6<br />
2<br />
1<br />
2<br />
63<br />
1<br />
1<br />
649<br />
Partnerstädte in 44 Ländern<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> gehört zu den am<br />
besten vernetzten Regionen in Europa<br />
schaften so intensiv und auf so hohem Niveau. Auf der<br />
Topposition des internationalen <strong>FRM</strong>-Städtepartner-<br />
Rankings liegt Frankreich mit 287 (!) Partnerschaften,<br />
vor Italien mit 63 und Großbritannien mit 47. Was nicht<br />
weiter verwundert, schließlich stand bei den nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg begonnenen Städtepartnerschaften<br />
vor allem die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern<br />
im Vordergrund. Deutsche und Franzosen waren<br />
es auch, die die kommunalen Freundschaften gezielt<br />
förderten. Überhaupt gehört <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
1<br />
3<br />
28<br />
1<br />
17<br />
34<br />
43<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
6<br />
1<br />
1<br />
4<br />
1<br />
1
<strong>FRM</strong> International<br />
2<br />
8<br />
In Sachen Städtepartnerschaften ist<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> sehr engagiert.<br />
Allein Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden,<br />
Bad Homburg und Offenbach<br />
bringen es auf 64 Partnerstädte //<br />
56 57 F R M 0 2 I 0 9<br />
5<br />
in Sachen Städtepartnerschaften zu den Pionieren. Die<br />
Ehre der ersten Partnerschaft mit deutscher Beteiligung<br />
im Jahr 1925 geht zwar nach Norddeutschland,<br />
genauer nach Kiel. Aber die Nummer zwei kommt aus<br />
Wiesbaden. Schon 1930 besiegelte die Kurstadt ihre<br />
Freundschaft mit dem österreichischen Klagenfurt.<br />
Heute zeigen sich selbst die kleineren <strong>FRM</strong>-Gemeinden<br />
außerordentlich weltoffen. So pflegt der Beerfelder<br />
Stadtteil Olfen (im Odenwald) mit dem französischen<br />
Trévignin die „kleinste Partnerschaft Europas“. Aber<br />
auch sonst findet sich in der umfangreichen Partnerschaftsliste<br />
der Region allerlei Interessantes. Dass<br />
Frankfurt mit Toronto und Birmingham oder Bad<br />
Homburg und Dubrovnik enge Beziehungen unterhalten,<br />
überrascht kaum einen. Die Verbindungen Offenbachs<br />
mit der Stadt Rivas in Nicaragua, von Mainz mit<br />
Kigali in Ruanda oder von Ginsheim-Gustavsburg mit<br />
dem senegalesischen Ballou klingen da schon wesentlich<br />
exotischer. Manche <strong>FRM</strong>-Kommune ist sogar<br />
preiswürdig im internationalen Netzwerken: Seit<br />
1975 trägt Darmstadt als Anerkennung für seine<br />
Partnerschaftsaktivitäten den Titel Europapreisträgerstadt,<br />
1964 wurde der Stadt die Europafahne, 1975<br />
schließlich der Europapreis des Europarates in Straßburg<br />
verliehen.<br />
Das Herz einer jeden Städtepartnerschaft bilden aber<br />
immer die Bürgerinnen und Bürger. Vorbildlich engagieren<br />
sich zum Beispiel die Oberurseler für ihre Partnerstädte.<br />
In diesem Jahr, am 10. Oktober, werden mit<br />
einem großen Fest gleich drei Jubiläen gefeiert. 45 Jahre<br />
Jumelage mit der französischen Stadt Epinay, 20 Jahre<br />
Partnerschaft mit dem britischen Rushmoor und 5 Jahre<br />
mit dem russischen Lomonossow. Übrigens: Im September<br />
fand die erste Trauung statt, die auf die Partnerschaft<br />
von Oberursel und Lomonossow zurückgeht. Natalja<br />
kam 2005 als Praktikantin in die Brunnenstadt.<br />
Nun ist sie mit Oliver, einem Oberurseler Ingenieur,<br />
glücklich. Honeymoon im Zeichen der gepflegten Partnerschaft.<br />
\\
Community<br />
Die Journalistin<br />
Olga Wilms informiert mit<br />
einem russischsprachigen<br />
<strong>Magazin</strong> die Community und<br />
Besucher über die Region<br />
58 59 F R M 0 2 I 0 9<br />
Moskau am main<br />
Die Vorliebe der Russen für <strong>FrankfurtRheinMain</strong> hat<br />
Tradition. Schon Dostojewski verarbeitete seine Erfahrungen<br />
in der Region in dem Roman „Der Spieler“. Seit dem Mauerfall<br />
wächst die russische Community kontinuierlich an<br />
VON CHRISTIAN SÄLZER UND TIM WEGNER (FOTOS)<br />
> Was denken Russen, wenn sie zum ersten Mal im<br />
Rhein-Main-Gebiet landen? „Sie sind erstaunt,<br />
dass Frankfurt so viel kleiner ist als Moskau. Und sie sind begeistert<br />
von der Lebensqualität und der Vielfalt der Region“, sagt<br />
Olga Wilms. Die 31Jährige, in Nowosibirsk geboren, ist seit fünf<br />
Jahren in der Frankfurter Redaktion des MKVerlags tätig, des<br />
größten Verlags der heutigen Russischen Föderation. Seit kurzem<br />
ist sie Chefredakteurin von „Life in RheinMain“, einem neuen<br />
russischsprachigen Guide<strong>Magazin</strong> über die Region. Von den<br />
Burgen am Rhein über die Wiesbadener OldtimerRallye und die<br />
Deutsche Klinik für Diagnostik bis zum Frankfurter Weihnachtsmarkt<br />
– die Themen signalisieren, wer die Zielgruppe ist:<br />
„Neben den hier lebenden gut situierten Russen sprechen wir<br />
Geschäftsleute, Besucher und Medizintouristen an.“ Wenige sind<br />
das offensichtlich nicht. Der Verlag hat die Auflage von der ersten<br />
zur zweiten Ausgabe auf 12 000 Stück fast verdoppelt.<br />
Zur Genesung nach Wiesbaden oder Bad Homburg – es ist nicht<br />
das erste Mal, dass wohlhabende Russen die Region für sich entdecken.<br />
In den letzten Jahrzehnten des Zarenreichs vergnügten<br />
sich Bürger und Adlige aus Moskau und St. Petersburg in den<br />
Kurstädten der Region. Auch Dichtern wie Turgenjew, Tolstoi<br />
oder Dostojewski und später den expressionistischen Malern<br />
war <strong>FrankfurtRheinMain</strong> eine Reise wert. Diese Hochphase hessischrussischer<br />
Verbundenheit hat vielerorts Spuren hinterlassen.<br />
Da sind die orthodoxen Kirchen, die in Darmstadt, Bad<br />
Nauheim, Bad Homburg und – architektonisch herausragend –<br />
auf dem Wiesbadener Neroberg entstanden sind. Da ist der<br />
Roman „Der Spieler“, in dem Dostojewski seine „Pechsträhnen“<br />
Der Veranstalter<br />
Michael Friedmann bringt<br />
russische Kultur – vom Pop-<br />
Sänger bis zum Ballett-Ensemble<br />
– nach Deutschland
Der Priester<br />
Dimitri Graf Ignatiew<br />
betreut eine immer<br />
größer werdende Gemeinde<br />
im Frankfurter<br />
Stadtteil Hausen<br />
60 61 F R M 0 2 I 0 9<br />
Community<br />
Die Kindergärtnerin<br />
Alexandra Basova erzieht<br />
Kinder russischer Eltern in<br />
dem deutsch-russischen<br />
Kindergarten „Nezabudka“<br />
GEODATEN<br />
1<br />
5 0 ° 07 '3 0.6 6" N<br />
0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E<br />
F<br />
1/2/3/4<br />
in den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg verarbeitete.<br />
Und da sind die Bilder von Alexej Jawlensky, die noch heute<br />
die wertvollste Sammlung im Museum der Landeshauptstadt<br />
bilden. Beendet wurde der intensive Austausch durch die Kriege.<br />
Doch mit dem Ende der Sowjetunion hat sich das Blatt wieder<br />
gewendet.<br />
Das weiß niemand besser als Erzpriester Dimitri Graf Ignatiew.<br />
Seit mehreren Jahrzehnten hält er jeden Sonntag in der Kirche<br />
der Frankfurter russischorthodoxen Gemeinde St. Nikolaus den<br />
Gottesdienst. „Lange wurde unsere Gemeinde nicht größer, nur<br />
älter“, erzählt er. Heute ist die Kirche mit dem Zwiebeltürmchen<br />
in Hausen jeden Sonntag prall gefüllt. „Wir sind inzwischen<br />
eine sehr junge Gemeinde“, sagt Ignatiew. In den vergangenen<br />
18 Jahren haben viele Bürger aus den ehemaligen Sowjetrepu bliken<br />
ihre Heimat verlassen und sich in <strong>FrankfurtRheinMain</strong> ein<br />
neues Leben aufgebaut. Waren 1991 gerade mal 1183 in Frankfurt<br />
registriert, sind es heute etwa sechs Mal so viele, mehr als 10 000<br />
in der Region. Den Zuwachs merkt auch Michael Friedmann. Der<br />
Konzertveranstalter, seit 1991 wegen der zentralen Lage in<br />
Frankfurt, bringt die bekanntesten Popsänger, Folklore und<br />
Kabarettgruppen sowie Ballettensembles Russlands auf deutsche<br />
Bühnen. Fast jeden zweiten Tag findet inzwischen in Deutschland<br />
oder im europäischen Ausland eine von ihm organisierte<br />
Aufführung statt – Tendenz steigend.<br />
Zu dem starken Auftrieb der russischhessischen Beziehungen<br />
haben Politik und Wirtschaft aktiv beigetragen. So unterzeichneten<br />
Vertreter Frankfurts und Moskaus schon 1991 ein Kultur<br />
abkommen. 1995 schlossen die Wirtschaftsförderung Frankfurt<br />
und die Finanzagentur der Stadt Moskau eine Kooperationsvereinbarung.<br />
Der deutschrussische Wirtschafts tag, eine Initiative<br />
von Frankfurter Großbanken, der Deutschen Börse, des Zentrums<br />
zur Förderung Ausländischer Investitionen in Russland<br />
(ZfAR) und der Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main, hat<br />
sich zu einem Impulsgeber für die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
entwickelt. Die Erfolge sind da – auf beiden Seiten: Firmen<br />
aus <strong>FrankfurtRheinMain</strong> engagieren sich auf dem russischen<br />
Wachstumsmarkt, gleichzeitig sind heute weit über hundert<br />
Unternehmen aus Russland zwischen Aschaffenburg und<br />
Wiesbaden tätig – von der Uhrenmanufaktur „Alexander<br />
Shorokhoff“ in Alzenau östlich von Hanau bis zu großen Finanzinstituten.<br />
Wie bedeutend <strong>FrankfurtRheinMain</strong> aus russischer Perspektive<br />
ist, zeigen auch zwei andere Standortentscheidungen: Anfang<br />
2008 hat in der Frankfurter Innenstadt zum ersten Mal ein<br />
russisches Generalkonsulat die Arbeit aufgenommen. Zwei<br />
Jahre zuvor hat die Handels und Industriekammer der Russischen<br />
Föderation neben ihrem Büro in Berlin eine zweite Repräsentanz<br />
in Frankfurt eröffnet. „Deutschland ist damit das<br />
einzige Land auf der Welt, in dem wir mit zwei Büros vertreten<br />
sind“, sagt dessen Leiter Sergej Rodionov. Warum das? „Der<br />
Eintritt in den deutschen Markt funktioniert über das Rhein<br />
MainGebiet.“ Und welchen Stellenwert hat die Region im<br />
europäischen Maßstab? „In London kaufen sich russische<br />
Milliardäre eine Villa“, erklärt Rodionov, „aber für Business<br />
ist Frankfurt viel wichtiger.“ \\<br />
Der Wirtschaftsmann<br />
Sergej Rodionov leitet die<br />
russische Handelskammer<br />
in Frankfurt und schwört<br />
auf den Business-Standort<br />
„Der Spieler“ spielt in <strong>FRM</strong><br />
„Die Hauptsache ist Charakterfestigkeit. Ich brauche nur<br />
daran zu denken, wie es mir in dieser Hinsicht vor sieben<br />
Monaten in Roulettenburg ging, in der Zeit vor meinem völligen<br />
Zusammenbruch. Oh, das war ein merkwürdiger Beweis<br />
von Entschlussfähigkeit! Ich hatte damals alles verspielt,<br />
alles. Ich verließ das Kurhaus, da merkte ich, dass in<br />
meiner Westentasche noch ein Gulden steckte. „Ah“,<br />
dachte ich, „da habe ich ja noch etwas, wofür ich Mittagbrot<br />
essen kann!“ Aber nachdem ich hundert Schritte weitergegangen<br />
war, wurde ich anderen Sinnes und kehrte<br />
wieder um. Ich setzte diesen Gulden auf manque (beim vorigen<br />
Mal war manque gekommen), und wirklich, es ist eine<br />
ganz besondere Empfindung, wenn man ganz allein, in<br />
fremdem Land, fern von der Heimat und allen Freunden,<br />
ohne zu wissen, was man an dem Tag essen soll, den letzten<br />
Gulden setzt, den allerletzten! Ich gewann, und nach<br />
zwanzig Minuten verließ ich das Kurhaus mit hundertsiebzig<br />
Gulden in der Tasche. Das ist eine Tatsache! Da sieht<br />
man, was manchmal der letzte Gulden ausrichten kann!<br />
Aber was wäre aus mir geworden, wenn ich damals den<br />
Mut verloren und nicht gewagt hätte, einen kühnen Entschluss<br />
zu fassen? Morgen, morgen wird alles zum guten<br />
Ende kommen!“<br />
Aus dem Roman „Der Spieler“, in dem Fjodor Dostojewski<br />
(1821-1881) seine Spielsucht und seine Erfahrungen in<br />
den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg literarisch<br />
verarbeitet. Unklar ist, für welche der beiden Städte<br />
„Roulettenburg“ steht.
lifestyle<br />
Chill-out in <strong>FRM</strong><br />
Orte zum entspannen<br />
Es muss nicht die Lounge und das grüne Getränk sein. Zur Ruhe kommen<br />
kann man in der geschäftigen Region an vielen Orten, zum Beispiel hier:<br />
von Janet Schayan<br />
1Zur Entschleunigung<br />
auf die Parkbank im<br />
Grüneburgpark<br />
Man kann mit dem Rad herfahren,<br />
aber dann bitte auch mal absteigen.<br />
Am besten gleich am Morgen. Zum<br />
Seele-Auftanken. Gerade im frühen<br />
<strong>Herbst</strong>, wenn die Sonne noch Kraft<br />
genug hat, den Nebel zu vertreiben.<br />
Dann gibt es im Grüneburgpark nämlich<br />
manchmal diese magischen<br />
Momente. Einatmen, ausatmen. Sich<br />
nicht um die joggenden Fitness-Aktionisten<br />
scheren und sich für ein paar<br />
Minuten auf eine Parkbank setzen.<br />
Provokativ ganz ohne Workout-Effekt.<br />
Das Grün des Parks leuchtet.<br />
Very british. Auf der großen Wiese<br />
übt ein Tai-Chi-Künstler seine langsamen<br />
Bewegungen. Und schon beim<br />
Zusehen wird man ganz ruhig. Die<br />
Skyline im Hintergrund lässt nicht<br />
vergessen, dass die City ganz nah ist.<br />
Der Tag kann kommen.<br />
62 63 F R M 0 2 I 0 9<br />
2 3 4 5 6<br />
Zum spirituellen<br />
Kräftesammeln ins<br />
Kloster Eberbach<br />
Nicht gerade ein Geheimtipp, das<br />
stimmt. Trotzdem ist es immer wieder<br />
schön hier. Es muss ja nicht am Wochenende<br />
zur besten Ausflugszeit sein.<br />
Besser ist ein freier Tag unter der Woche.<br />
Wenn die anderen arbeiten, einfach<br />
für ein Stündchen oder zwei ins<br />
Kloster gehen. In der strengen romanischen<br />
Basilika wenigstens für einen<br />
Augenblick in Klausur verweilen, sich<br />
besinnen. Und dabei der Zeit nachspüren,<br />
die diese Mauern schon überdauert<br />
haben. Seit mehr als 800 Jahren ist<br />
das mächtige Kirchenschiff ein Raum<br />
für Gebete, Gesang, Gedanken. Die<br />
Aura des Ortes ist spürbar. „Porta patet,<br />
cor magis“ - Die Tür steht offen,<br />
mehr noch das Herz. Ein Wahlspruch<br />
der Zisterziensermönche, die Eberbach<br />
im 12. Jahrhundert gründeten.<br />
Ein Mantra für Klostergäste.<br />
Zum Kinder-glücklich-<br />
Machen in den opel-<br />
Zoo nach Kronberg<br />
Im weißen Kleidchen vor dem Wildgehege,<br />
die Futtertüte in der Hand<br />
wie gebrannte Mandeln. Breites Grinsen.<br />
Kinderglück im Sommer 1972.<br />
Im gelben Opel Rekord mit Mama,<br />
Papa, kleinem Bruder vorgefahren.<br />
Unvergessen. Manchmal sind es ja so<br />
vermeintlich ganz normale Dinge,<br />
die einem besonders fest in Erinnerung<br />
bleiben. Wie ein entspannter<br />
Familienbesuch im Opel -Zoo. Das<br />
funktioniert übrigens heute wie vor<br />
40 Jahren. Und nicht nur mit Kindern<br />
im Streichelzoo-Alter. Selbst große<br />
Jungs schauen sich gern die Elefanten<br />
an. Die sind cool, keiner kann ihnen<br />
etwas anhaben, sie sind die Ruhe<br />
selbst. Dickhäuter eben. Je länger<br />
man zusieht, desto mehr sinkt der<br />
Blutdruck…<br />
Zur totalentspannung<br />
in die Kaiser-<br />
Friedrich-therme<br />
Tepidarium, Sudatorium, Sanarium,<br />
Lavaorum, Frigidarium. Und jetzt bitte<br />
deklinieren. Nein, keine Sorge, man<br />
braucht kein Latinum, um diese Klassiker<br />
des Chill-outs zu verstehen. Ein<br />
Besuch in der Kaiser-Friedrich-Therme<br />
in Wiesbaden lehrt dies schnell.<br />
Zwischen den Lektionen bitte nicht<br />
vergessen, im 66,4 Grad warmen Wasser<br />
der Adlerquelle Kraft zu sammeln.<br />
Und das vorbildlich restaurierte wunderschöne<br />
Jugendstilbad von 1913 mit<br />
allen Sinnen zu genießen. Danach<br />
kann es durchaus passieren, dass man<br />
auf einer der bequemen schwarzen<br />
Liegen im Lumenarium, dem Ruheraum<br />
mit wechselnden farbigen Lichtpunkten<br />
am Gewölbehimmel, in sanften<br />
Schlaf fällt. So macht Latein Spaß.<br />
Lumenarium, Lumenarii, Lumenario…<br />
GeoDaten<br />
5 0 ° 1 2 ' 74 .02 " n<br />
0 8 ° 6 6' 01 .02 " e<br />
5 0 ° 0 4' 2 1 . 2 0 " n<br />
0 8 ° 0 5' 0 3 . 1 8 " e<br />
5 0 ° 1 8 '4 2 .6 3 " n<br />
0 8 °4 8 ' 3 5 .4 8 " e<br />
5 0 ° 0 8 ' 5 1 . 10 " n<br />
0 8 ° 24' 0 3 .47 " e<br />
5 0 ° 0 4' 5 2 . 3 5" n<br />
0 8 ° 1 9 ' 9 0.6 2 " e<br />
5 0 ° 1 8 ' 8 8 . 1 1" n<br />
0 8 ° 5 1' 2 2 . 5 9 " e<br />
Zum Seeluft-Schnuppern<br />
in den Yachthafen<br />
Schierstein<br />
Das ist keine Sinnestäuschung. Und<br />
getrunken haben wir noch gar nichts.<br />
Es sind wirklich Papageien, ein ganzer<br />
Schwarm, grün, gelb, kreischend. Die<br />
Halsbandsittiche sammeln sich in der<br />
Dämmerung und fliegen zu ihrem<br />
Schlafbaum. Kein Wunder, denn hier<br />
ist der Süden. Segelboote liegen blank<br />
geputzt vor Anker. Auf der Terrasse<br />
des Yachtcafés Goethe sitzt man wie an<br />
Deck eines Schoners und genießt den<br />
Blick auf Wasser und Alpes-Maritimes,<br />
pardon, die sanften Hügel des Rheingaus.<br />
Bei Wind und Wetter funktioniert<br />
der Blick auch aus dem Warmen<br />
durch die großen Panoramafenster.<br />
Für die kleine Auszeit zwischendurch<br />
ist der Schiersteiner Hafen eine echte<br />
Entdeckung. Hier ist’s fast wie an der<br />
Côte. Oui, c’est le Sud ici.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
3/6<br />
F 1<br />
2<br />
4/5<br />
Zum Royal tea<br />
ins Schlosshotel<br />
Kronberg<br />
Mit Stil und Form entspannen. Gediegen,<br />
genussvoll – und mit Gurkensandwichs.<br />
Die Bezeichnung English<br />
Afternoon Tea in der kaiserlichen Bibliothek<br />
des Schlosshotels Kronberg ist<br />
natürlich pures britisch inspiriertes<br />
Understatement. Mindestens Royal<br />
Tea dürfte sich das kulinarische Kleinkunstwerk<br />
in diesem edlen Setting<br />
schon nennen. Schließlich wird Sekt,<br />
Sherry und Portwein gereicht. Und<br />
die ehrwürdigen Mauern wurden von<br />
der im Buckingham Palace geborenen<br />
Princess Royal Victoria, für 99 Tage<br />
deutsche Kaiserin, entworfen und bewohnt.<br />
Die Teestunde muss man gut<br />
planen: Sie findet nur an ausgewählten<br />
Wochenenden statt, am besten telefonisch<br />
erfragen (0 61 73/7 01 01).<br />
Kaffee gibt es auch – und Charles war<br />
auch schon da.
lifestyle<br />
7 9<br />
Zum großen <strong>FRM</strong>-<br />
Panorama ins Kempinksi<br />
Falkenstein<br />
Der Blick von der Terrasse hätte<br />
durchaus noch einen sechsten Stern<br />
verdient. Fünf Sterne hat das Kempinski-Hotel<br />
Falkenstein sowieso<br />
schon. Wer die Region Frankfurt-<br />
RheinMain und die Frankfurter Skyline<br />
mit etwas Abstand betrachten<br />
will, ist hier richtig. Am besten taucht<br />
man danach gleich im beheizten Außenpool<br />
ab. Oder geht durch den unterirdischen<br />
Tunnel ein Haus weiter,<br />
ins Ascara Spa. Anti-Aging, Fitness,<br />
Bio-Spa, Beauty stehen hier auf dem<br />
Verwöhnprogramm. Pharaonische<br />
Milchbäder und Lomi-Lomi-Nui-<br />
Massagen. Auch wenn man das Wort<br />
Wellness nicht mehr so recht hören<br />
mag: Ein Luxustag kann manchmal<br />
Wunder wirken.<br />
64 65 F R M 0 2 I 0 9<br />
GeoDaten<br />
5 0 ° 1 9 ' 2 8 .6 4" n<br />
0 8 °4 8 ' 0 8 . 8 7 " e<br />
5 0 ° 1 1' 76 . 3 4" n<br />
0 8 ° 6 7 ' 9 5 .6 4" e<br />
5 0 ° 0 9 ' 8 5 .4 6" n<br />
0 8 °4 3 ' 6 1 .0 5" e<br />
8Zum After-Work-Drink<br />
über den Wolken ins<br />
Flemings<br />
Mit dem Paternoster nach oben.<br />
Wo kann man das schon noch? Schön<br />
nostalgisch. Im siebten Stock dann<br />
an der Bar einen Aperol-Spritz bestellen<br />
und den Blick durch die Fenster<br />
schweifen lassen. Schön, wenn gerade<br />
die Sonne untergeht und der Taunus<br />
in Abendrot getaucht ist. Liegt der<br />
eigentlich wirklich so nah an der<br />
Stadt? Völlig neue Perspektive. Dann<br />
die Lichter der Großstadt. Auf Augenhöhe<br />
sein mit der Spitze des Eschenheimer<br />
Turms. Hat man auch nicht<br />
so oft. Aus diesem Blickwinkel zeigt<br />
sich Frankfurt als richtig große Stadt.<br />
Aber Stress und Hektik können uns<br />
hier nichts an haben. Wir stehen<br />
über allem.<br />
7<br />
8<br />
9<br />
7<br />
F<br />
9<br />
8<br />
Zum Durchatmen auf<br />
den Meisterturm nach<br />
hofheim<br />
Wer hier chillen will, muss vorher<br />
schwitzen. Denn zum Meisterturm<br />
geht’s zu Fuß – und nur bergauf. Auf<br />
292 Meter. Von Hofheim aus. Wer es<br />
dann noch schafft, steigt noch mal 35<br />
Meter höher auf den Meisterturm.<br />
Schwindelfrei zu sein ist von Vorteil,<br />
die Wendeltreppe ist auf allen vier Seiten<br />
von ziemlich viel Luft umgeben.<br />
Die Treppenstufen sind offen – und es<br />
sind 173 an der Zahl. Direkt über die<br />
Wipfel hinweg geht der Blick bei klarer<br />
Sicht bis zum Odenwald. Über die<br />
Hügel des Taunus natürlich sowieso.<br />
Durchatmen im doppelten Sinn sollte<br />
man hier und danach ebenso doppelsinnig<br />
wieder herunterkommen. Und<br />
vielleicht noch eine Runde durch den<br />
Wald spazieren.<br />
ZUSAMMEN GEHT MEHR.<br />
Mit vereinten Kräften arbeiten wir für ein Ziel: Ihren Erfolg. Dafür setzen wir uns als<br />
Spitzeninstitut gemeinsam mit über 1.000 Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund ein. Denn zusammen geht mehr. www.dzbank.de
Vorschau<br />
AUSGABE 03<br />
FEBRUAR 2010<br />
picture-alliance/dpa<br />
picture-alliance/dpa<br />
66 <strong>FRM</strong> 02 I 09<br />
DESIGNPREIS<br />
Der in Frankfurt ansässige Rat<br />
für Formgebung verleiht jedes Jahr<br />
mit dem Designpreis den „Preis<br />
der Preise“ der Branche. Die Region<br />
bewirbt sich mit ausgezeichnetem<br />
Design<br />
STIFTUNGEN<br />
Der Deutsche Stiftungstag 2010<br />
fi ndet in Frankfurt statt. Thema:<br />
Stiftungen in der Stadt – Impulsgeber<br />
für das Gemeinwesen vor<br />
Ort. <strong>FRM</strong> gilt schon lange als<br />
Stiftungsregion<br />
<strong>FRM</strong> BESTELLEN<br />
Ich möchte <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion<br />
<strong>FrankfurtRheinMain</strong> kostenlos beziehen:<br />
AUSGABE HERBST <strong>2009</strong> (AKTUELLE AUSGABE)<br />
REGELMÄSSIG AB DER KOMMENDEN AUSGABE<br />
Bitte senden Sie <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong><br />
über die Metropolregion <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
IN DEUTSCHER SPACHE<br />
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FIRMA / INSTITUTION<br />
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IN EIGENER SACHE<br />
Das <strong>FRM</strong> <strong>Magazin</strong> erschien Ende Juni <strong>2009</strong><br />
zum ersten Mal. Die Herausgeber haben sich<br />
zum Ziel gesetzt, Frankfurt-RheinMain in<br />
seiner Selbstdarstellung inner- und außerhalb<br />
der Region klarere Konturen zu verleihen<br />
und zur Stärkung der Identität der Region<br />
beizutragen. Nur wenige Wochen nach<br />
Erscheinen war die erste Aufl age von 35 000<br />
Heften, davon 15 000 in englischer Sprache,<br />
vertrieben. Über die Hälfte der Aufl age geht an Unternehmen, Institutionen<br />
und Verbände der Region, nationale und internationale<br />
Hochschulen und Kulturinstitutionen. Sie nutzen das <strong>Magazin</strong>, um<br />
interessierten Kunden, Partnern, Mitgliedern und Studenten ein<br />
differenziertes Bild von Frankfurt-RheinMain zu vermitteln. Gut 30<br />
Prozent der Aufl age geht an Multiplikatoren und Interessenten innerhalb<br />
und außerhalb von <strong>FrankfurtRheinMain</strong> – darunter mehr<br />
als 3000 Medien im In- und Ausland. Das <strong>FRM</strong> <strong>Magazin</strong> erreicht damit<br />
mehr Redaktionen als die meisten anderen Kommunikationsmittel<br />
der Region. 15 Prozent der Aufl age wurde direkt von Lesern<br />
bestellt, die mehr über <strong>FrankfurtRheinMain</strong> erfahren möchten. Für<br />
diesen Vertrauensvorschuss bedanken wir uns. Er wird uns ein Ansporn<br />
sein.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion, Frankfurt-RheinMain<br />
wird herausgegeben von der <strong>FrankfurtRheinMain</strong> <strong>GmbH</strong> International Marketing of<br />
the Region in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt und<br />
dem Societäts-Verlag, Frankfurt am Main<br />
Redaktionsbeirat Dr. Hartmut Schwesinger (<strong>FrankfurtRheinMain</strong> <strong>GmbH</strong>) Annette<br />
Schömmel (Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt) Henner Alms (Wirtschaftsinitiative<br />
e. V./Themenwelt) Peter Hintereder (Societäts-Verlag)<br />
Verlag Societäts-Verlag, Frankfurter Societäts-Druckerei <strong>GmbH</strong>, Tel. (069) 7501-0,<br />
Geschäftsführer: Hans Homrighausen, Burkhard Petzold, Mitteilung gemäß § 5,<br />
Absatz 2, Hessisches Gesetz über Freiheitund Recht der Presse: Gesellschafter<br />
des Unternehmens sind: Fazit-Stiftung, Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH;<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung <strong>GmbH</strong><br />
Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81. 60327 Frankfurt am Main<br />
zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen<br />
und Vertretungs berechtigten<br />
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Tel. (069) 75 01-43 52, Fax (069) 75 01-43 61<br />
Art-Direktion Dunja Metz, Stefanie Schwary<br />
Produktion Stefan Reichart, André Herzog<br />
Vertrieb Klaus Hofmann, Tel. (069) 75 01-42 74, Fax (069) 75 01-45 02<br />
Druck Westdeutsche Verlags- u. Druckerei Gesellschaft mbH, Kurhessenstraße<br />
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Hinweise <strong>FRM</strong> – Das <strong>Magazin</strong> über die Metropolregion <strong>FrankfurtRheinMain</strong><br />
erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />
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<strong>GmbH</strong> <strong>2009</strong> Das Papier der Zeitschrift ist umweltfreundlich. Es wurde unter Verwendung<br />
von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt.<br />
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Foto: Monika Rittershaus<br />
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