Frau sein. Ein Risiko? Auch bei Alkoholismus? - Forel Klinik
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<strong>Frau</strong>enspezifische Abteilung, Tagung vom 15.09.2005<br />
<strong>Frau</strong> Schneider besuchte die Primar- und Sekundarschule. Die Lehre als kaufmännische Angestellte<br />
sei eine Notlösung gewesen. Sie selbst wäre gerne Krankenschwester geworden.<br />
Nach der Lehre ar<strong>bei</strong>tete sie <strong>bei</strong> verschiedenen Banken in der Buchhaltung und im Personalwesen.<br />
Mit 22 Jahren heiratete sie einen um fünf Jahre älteren Mann. 1991 wurde die Tochter geboren.<br />
1994 erfolgte die Scheidung.<br />
Zum Verlauf des ersten Aufenthaltes in der <strong>Forel</strong> <strong>Klinik</strong> :<br />
Bezüglich ihrer Therapie- und Lebensziele und dem Kennenlernen der Hintergründe ihrer<br />
Sucht verhielt sie sich hilflos-passiv und reagierte auf Konfrontation mit Rückzug und Trotz,<br />
schwankte zwischen Anpassung und gemeinsamem Suchen nach Lösungen in Bezug auf ihre<br />
Tochter. Es fanden Paargespräche statt. Das Paar lernte sich klarer gegenseitig Unterstützung<br />
zu geben, die Bedürfnisse des anderen zu respektieren.<br />
Zur Austrittssituation:<br />
<strong>Frau</strong> Schneider hatte eine eigene Wohnung gemietet, zusammen mit ihrem Partner. Sie hatte<br />
sich für dreimonatige Abstinenz mit anschliessendem kontrolliertem Trinken an besonderen<br />
Anlässen entschieden.<br />
Sie besuchte die Nachsorgegruppe der <strong>Forel</strong> <strong>Klinik</strong> sowie <strong>Ein</strong>zel- und Paargespräche <strong>bei</strong> einem<br />
Psychiater.<br />
Der zweite Aufenthalt in der <strong>Forel</strong> <strong>Klinik</strong> erfolgte von Oktober 1998 bis Februar 1999<br />
Zwischenanamnese: Alkohol<br />
Zwei Wochen nach Austritt war der erste Alkoholkonsum erfolgt, kurze Zeit später erfolgte der<br />
erste Absturz mit Fehlen am Ar<strong>bei</strong>tsplatz. Danach war <strong>Frau</strong> Schneider während drei Monaten<br />
unter Antabus stabil. Wegen Schwangerschaft setzte sie das Antabus ab und war während der<br />
Schwangerschaft und bis vier Monate nach der Geburt des zweiten Kindes stabil. Ab November<br />
1999 trank sie wiederholt während der Abwesenheit des Ehemannes, um Stimmungslöcher<br />
zu füllen, um sich zu beruhigen. Sie entwickelte ambivalente Gefühle dem Mann gegenüber.<br />
Während den Ferien im August 1999 erlebte sie erstmals auch körperliche Gewalt. Seither war<br />
die Paarbeziehung instabil. <strong>Frau</strong> Schneider kann keine konkreten Auslöser für den Rückfall<br />
angeben, trinkt oft in psychisch instabilen Phasen, oft <strong>bei</strong> Allein<strong>sein</strong> und in Überforderungssituationen.<br />
Im Dezember 1997 kam die Tochter wieder in die mütterliche Obhut, im Januar 1998 erfolgte<br />
die Wiederverheiratung mit dem Ex-Mann, im Juli 1998 wurde das zweite Kind geboren. Ab<br />
Januar 1999 erfolgte die Aufhebung der Beistandschaft für die Kinder.<br />
<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> - <strong>Ein</strong> <strong>Risiko</strong>? <strong>Auch</strong> <strong>bei</strong> <strong>Alkoholismus</strong>?<br />
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