25.10.2013 Aufrufe

Biomonitoring am Flughafen Frankfurt - Fraport AG

Biomonitoring am Flughafen Frankfurt - Fraport AG

Biomonitoring am Flughafen Frankfurt - Fraport AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Spektrum Umwelt 8 | 2009<br />

<strong>Biomonitoring</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Bienen überwachen Standortqualität


Inhalt<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Zus<strong>am</strong>menfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1. Honig und Pollen als Indikatoren für Umweltbelastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2 Durchführung der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3. Untersuchungsergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.1 Biopar<strong>am</strong>eter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.2 Ergebnisse der Rückstandsanalytik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4. Fazit und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5. Schriftenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

6. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2


Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Die <strong>Fraport</strong> <strong>AG</strong> unterstützt ein Forschungsprojekt zum Bienenmonitoring, in dem Experten für Bienenbiologie,<br />

Ökotoxikologie und Umweltanalytik auf dem <strong>Flughafen</strong> und an zwei Referenzstandorten Proben von Honig,<br />

Pollen und Moosen auf umwelttoxisch relevante Metalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

analysieren. Mittlerweile liegen Ergebnisse aus drei Jahren (2006 – 2008) Forschung vor. Die nachgewiesenen<br />

Konzentrationen der Rückstände auf dem <strong>Flughafen</strong>-Gelände unterscheiden sich nicht von denen der Vergleichsstandorte<br />

im Hintertaunus (HT) und an der Autobahn A 5 (NU). Alle Werte liegen deutlich unter den für Nahrungsmittel<br />

festgesetzten Grenzwerten. Die Entwicklung der Völker und die Honigerträge sind sehr gut und an<br />

allen drei Standorten ähnlich.<br />

1. Honig und Pollen als Indikatoren für Umweltbelastung<br />

Flugverkehr, Fahrzeugverkehre auf und um den<br />

<strong>Flughafen</strong>, flughafen-externe Quellen aus Hausbrand<br />

und Industrie sowie weitere Quellen beeinflussen<br />

die Umweltqualität <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong>-Standort.<br />

Um einen Überblick über die Umweltqualität des<br />

<strong>Flughafen</strong>s <strong>Frankfurt</strong> zu erhalten, führt die <strong>Fraport</strong><br />

<strong>AG</strong> bereits seit Jahren Untersuchungen der Luftqualität<br />

mittels zweier Messstationen auf dem <strong>Flughafen</strong>-Gelände<br />

durch. Über die Ergebnisse berichtet<br />

<strong>Fraport</strong> in ihren Lufthygienischen Jahresberichten<br />

und in den periodisch erscheinenden Umwelterklärungen.<br />

Um die Erkenntnisse zur Schadstoffsituation auf<br />

dem <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong> weiter zu vertiefen, unterstützt<br />

die <strong>Fraport</strong> <strong>AG</strong> eine wissenschaftliche Studie<br />

zum Bienenmonitoring. Honigbienen eignen sich<br />

als Biomonitor, da sie große Areale (bis zu fünf Kilometer<br />

Radius) um ihren Stock gleichmäßig befliegen<br />

und Schadstoffe aus diesem Bereich eintragen,<br />

die sich in Honig und Pollen nachweisen lassen.<br />

Beim Bienenmonitoring handelt es sich entsprechend<br />

um einen räumlich integrativen Ansatz zur<br />

flächendeckenden Rückstandsermittlung, während<br />

konventionelle Methoden nur stichprobenartige<br />

Datenpunkte liefern.<br />

Beteiligt an dieser Studie sind:<br />

• Prof. Dr. Bernd Grünewald, Institut für Bienenkunde<br />

der Polytechnischen Gesellschaft und<br />

Goethe-Universität <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main (Koordination).<br />

• Prof. Dr. Jörg Oehlmann, Aquatische Ökotoxikologie<br />

der Goethe-Universität <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main,<br />

Fachbereich Biowissenschaften.<br />

• Dr. Ing. Gernot Kayser, Fachgruppe Umweltverfahrenstechnik<br />

<strong>am</strong> Internationalen Hochschulinstitut<br />

Zittau.<br />

3


2. Durchführung der Untersuchung<br />

Für die Studie zum Bienenmonitoring wurden drei<br />

Untersuchungsstandorte über einen Zeitraum von<br />

drei Jahren eingerichtet:<br />

• Standort <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong> im Bereich der<br />

CargoCity Süd.<br />

• Referenzstandort in der Nähe der viel befahrenen<br />

Autobahn A5 bei Niederursel (typische Lage für<br />

den Ballungsraum Rhein-Main).<br />

• Referenzstandort im Hintertaunus (ländliche<br />

Mittelgebirgslage).<br />

Die Untersuchungsstandorte blieben über die<br />

Dauer der Untersuchung unverändert.<br />

An jedem der Standorte wurden jeweils zwölf Bienenvölker<br />

platziert. In den Jahren 2006 und 2007<br />

wurden aus allen Völkern jeweils Proben im späten<br />

Frühjahr genommen. Nachdem in den Jahren 2006<br />

und 2007 keine auffälligen Rückstandswerte in den<br />

<strong>Fraport</strong>-Versuchsvölkern auftraten, wurden 2008<br />

zu drei Zeitpunkten (12. Juni, 8. Juli, 16. Juli) nach<br />

unterschiedlichen Niederschlagsverläufen Rückstände<br />

im Honig und Pollen untersucht. Diese Pro-<br />

3. Untersuchungsergebnisse<br />

3.1 Biopar<strong>am</strong>eter<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

ben dienten dazu festzustellen, ob Witterungseinflüsse<br />

einen Effekt auf die Schadstoffkonzentration<br />

in Proben haben können. Der 12. Juni 2008 war ein<br />

milder, niederschlagsreicher Tag, dem warme Tage<br />

mit etwas Niederschlag vorangingen. Die beiden<br />

anderen Probentage waren warm und vergleichsweise<br />

trocken.<br />

Die Untersuchungspar<strong>am</strong>eter der <strong>Frankfurt</strong>er Studie<br />

waren im Einzelnen die Biopar<strong>am</strong>eter: Eiproduktion<br />

der Königin, die Überlebensrate der Brut und die<br />

als Ergebnis der sozialen S<strong>am</strong>melaktivität eingetragene<br />

Honigmenge. Daraus können Aussagen über<br />

biologische (zum Beispiel Gesundheitsstatus, Nahrungsangebot,<br />

Parasiten), klimatische und stoffliche<br />

Umwelteinflüsse (zum Beispiel Schadstoffe, Pestizidbelastungen)<br />

gewonnen werden.<br />

Die Rückstandsanalytik von Honig und Pollen<br />

(Bienenbrot) auf Schadstoffe wie Schwermetalle<br />

und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) liefert Aussagen über die in der Umgebung<br />

des Bienenstands vorhandenen Belastungen von<br />

Boden und Luft.<br />

Im Jahr 2007 hatten die Bienenvölker <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong><br />

mit einem Durchschnittswert von mehr als zehn<br />

Kilogr<strong>am</strong>m pro Volk die größte Honigmenge von<br />

allen drei Standorten eingetragen. Alle Völker waren<br />

zu Saisonbeginn Anfang April ähnlich stark und<br />

wurden in identischen Magazinen gehalten. Daher<br />

hatten alle 36 Bienenvölker die gleichen Startbedingungen.<br />

Auch die Verluste über den Winter<br />

2007/2008 waren vergleichbar.<br />

Alle Versuchsvölker entwickelten sich im Jahresverlauf<br />

2008 sehr gut. Witterungsbedingt starteten die<br />

Bienen erst spät mit der S<strong>am</strong>meltätigkeit, und die<br />

Honigernte fiel daher an allen drei Standorten vergleichsweise<br />

zu dem Vorjahr gering aus. Im Mittel<br />

wurden 2008 zwischen 7,8 und 9,2 Kilogr<strong>am</strong>m<br />

Honig pro Volk geerntet (Abb. 1). Der Honigertrag<br />

im Juni und Juli 2008 lag <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> bei 8,0 Kilogr<strong>am</strong>m<br />

pro Volk.<br />

Zu drei Zeitpunkten im Mai und Juli 2008 wurde die<br />

Volksstärke kontrolliert, die sich durch die Anzahl<br />

4


Abb. 1: Die Honigerträge 2008<br />

aus den Völkern der verschiedenen<br />

Versuchsstände unterscheiden<br />

sich nicht wesentlich.<br />

Angegeben hier und in der Folge<br />

sind die Mittelwerte und die<br />

Standardfehler des Mittelwerts.<br />

Standorte: FRA, <strong>Flughafen</strong>; NU,<br />

Niederursel; HT, Hintertaunus.<br />

Honigernte<br />

Entwicklung Brutwaben<br />

Abb. 2: Die Völker an den verschiedenen Standorten entwickelten sich 2008 vergleichbar.<br />

Entwicklung Volksstärke<br />

Abb. 3: Der Brutbereich aller Völker vergrößerte sich während der Bienensaison stetig und an allen<br />

Standorten ähnlich.<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

besetzter Waben ausdrückt. An allen drei Standorten<br />

war die Zunahme der Bienenzahlen normal<br />

(Abb. 2). Die sprunghafte Zunahme der Wabenanzahl<br />

zwischen Mai und Juli ist durch das – imkerlich<br />

notwendige – Vergrößern des Stocks um eine<br />

weitere Zarge <strong>am</strong> 22. Mai 2008 bedingt. Die Anzahl<br />

der Brutwaben nimmt ebenfalls von zwei bis vier<br />

Brutwaben pro Volk Mitte Mai auf sieben bis acht<br />

Brutwaben Ende Juli erwartungsgemäß zu. An den<br />

drei Standorten gab es keine signifikanten Unterschiede<br />

in der Brutaktivität.<br />

Alle Versuchsvölker entwickelten sich gleich gut und<br />

lieferten vergleichbare Mengen Honig. Die Völker<br />

sind zum Ende des Versuchsjahres 2008 gesund. Sie<br />

weisen keine Unterschiede in der Vitalität auf. Von<br />

2009 rückblickend haben alle 36 Bienenvölker an<br />

den drei Standorten den Winter gut überstanden<br />

und sich bis dato ähnlich entwickelt.<br />

Die Pollenanalysen der letzten Jahre zeigen überdies,<br />

dass <strong>am</strong> Standort <strong>Flughafen</strong> der eingetragene<br />

Honig aus sehr vielfältigen Blüten st<strong>am</strong>mt und hinsichtlich<br />

seiner Vielfalt <strong>am</strong> ehesten mit dem Standort<br />

im Hintertaunus vergleichbar ist.<br />

5


3.2 Ergebnisse der Rückstandsanalytik<br />

Schwermetalle<br />

Es wurden in Honig- und Pollenproben sowie als<br />

Referenz auch in Moosproben 17 toxisch wirkende<br />

Metalle von Arsen bis Zink untersucht. Es handelt<br />

sich um Al, As, Ba, Ca, Cd, Co, Cr, Cu, Fe, K, Mg, Mn,<br />

Na, Ni, Pb, Pd, Sb, Zn. Im Anhang sind die Analyseergebnisse<br />

aus den Jahren 2006 bis 2008 der<br />

Schwermetalle Arsen (As), Cadmium (Cd), Blei (Pb)<br />

und Palladium (Pd) dargestellt (Abb. 4 bis 7).<br />

Für eine toxikologische Bewertung insbesondere<br />

der Honigproben können die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung<br />

(TVO) zum Vergleich herangezogen<br />

werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass<br />

von zwei bis drei Litern aufgenommene Menge<br />

Wasser pro Tag ausgegangen wird. Die aufgenommene<br />

Honigmenge liegt selbstverständlich erheblich<br />

darunter. Dies spiegelt sich auch in den Richtwerten<br />

beziehungsweise Grenzwerten für die<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Metallbelastung von Lebensmitteln wider, die in der<br />

Regel deutlich höher liegen als der Trinkwassergrenzwert<br />

für das gleiche Metall – zum Beispiel sind<br />

im Trinkwasser 0,001 mg/l Quecksilber zulässig, in<br />

Fischgewebe jedoch 0,5 mg/kg (1 mg/kg = 1µg/g).<br />

Alle ermittelten Rückstände in den untersuchten<br />

Matrizes Honigproben, Pollen und Moosen sind als<br />

gering einzustufen. Der untersuchte Honig lässt sich<br />

an allen drei Standorten als unbelastet einstufen. In<br />

den Honigproben sind die Metallkonzentrationen<br />

im Jahr 2008 etwas geringer oder gleichbleibend<br />

im Vergleich zu den Vorjahren, sodass die meisten<br />

toxischen Metalle im Bereich oder unterhalb der<br />

Nachweisgrenze liegen.<br />

Im Gegensatz zum Blei, dessen aktuelle Konzentrationen<br />

in erster Linie auf historische Emissionen<br />

zurückzuführen sind, werden die Platingruppenelemente<br />

(PGE) Palladium, Platin und Rhodium erst<br />

seit Einführung von Kraftfahrzeugkatalysatoren in<br />

zunehmenden Konzentrationen in der Umwelt<br />

nachgewiesen. Unter den drei untersuchten PGE<br />

erreichte Palladium die höchsten Konzentrationen,<br />

etwa 0,09 µg/g in Pollen im Jahr 2007 (Abb. 7c). Insges<strong>am</strong>t<br />

liegen die gemessenen Konzentrationen in<br />

allen drei Matrizes auf sehr niedrigem Niveau nahe<br />

der Nachweisgrenze.<br />

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)<br />

Bei der Summen-PAK-Belastung an den drei untersuchten<br />

Standorten ist eine Zunahme der ermittelten<br />

Rückstände im Jahr 2008 gegenüber den Vorjahren<br />

in Moos- und Pollenproben, nicht aber im Honig<br />

festzustellen (Abb. 8). Lediglich für die Moosproben<br />

vom Standort Niederursel ist die Zunahme der Summen-PAK-Gehalte<br />

nicht signifikant erhöht.<br />

Da es im Jahr 2008 keine Unterschiede in den Rückstandswerten<br />

der drei verschiedenen Probenzeitpunkte<br />

gab, scheint die Niederschlagsmenge keinen<br />

Einfluss auf die PAK-Werte zu haben.<br />

Die Konzentrationen der einzelnen PAK sind moderat<br />

erhöht. Bei einigen der untersuchten polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffe gibt es im<br />

Vergleich zum Vorjahr zwar höhere Belastungen<br />

(Abb. 9) – so liegt der Wert für Phenanthren 2008<br />

über dem der Vorjahre – bleibt allerdings weit<br />

unterhalb der in der Lebensmittelverordnung festgelegten<br />

Konzentration.<br />

6


4. Fazit und Ausblick<br />

5. Schriftenverzeichnis<br />

Das <strong>Biomonitoring</strong> mit Bienenvölkern ist eine erfolgreiche<br />

und sehr effiziente Methode zur Untersuchung<br />

der Standortsituation und bietet die Möglichkeit,<br />

Feinanalysen relevanter Metalle und Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

mit Biopar<strong>am</strong>etern<br />

wie Bruterfolg zu kombinieren. In den zurückliegenden<br />

drei Untersuchungsjahren wurden bislang<br />

keine kritischen Rückstandswerte für umweltrelevante<br />

Metalle oder Kohlenwasserstoffe in den<br />

<strong>Fraport</strong>-Versuchsvölkern nachgewiesen. Zudem<br />

entwickelten sich die Völker sehr gut, auch <strong>am</strong><br />

Standort CargoCity Süd.<br />

Die untersuchten Metallkonzentrationen bleiben<br />

weit unter den entsprechenden gesetzlichen Verordnungen.<br />

Insges<strong>am</strong>t liegen die Rückstandswerte<br />

deutlich unter den für Nahrungsmittel festgesetzten<br />

Grenzwerten. Bei einigen der untersuchten polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK)<br />

gibt es 2008 im Vergleich zu den Vorjahren zwar<br />

höhere Belastungen – so liegt 2008 der Wert für<br />

Phenanthren über dem der Vorjahre – bleibt allerdings<br />

ebenfalls weit unterhalb der in der Lebensmittelverordnung<br />

festgelegten Konzentration.<br />

Insges<strong>am</strong>t ist der <strong>am</strong> <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Flughafen</strong> geerntete<br />

Honig hinsichtlich Metalle und PAK als<br />

N. Koeniger, J. Oehlmann und G. Kayser (2007):<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung der Ergebnisse 2007, <strong>Biomonitoring</strong><br />

mit Honigbienen und Moosen im Bereich des<br />

<strong>Flughafen</strong>s <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main, unveröffentlichter<br />

Bericht vom 20. November 2007, Oberursel.<br />

N. Koeniger, J. Oehlmann und G. Kayser (2007):<br />

Anlage 2, Bericht (Zus<strong>am</strong>menfassung) über die<br />

Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen im Rahmen<br />

des Projekts <strong>Biomonitoring</strong> mit Honigbienen<br />

und Moosen im Bereich des <strong>Flughafen</strong>s <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>am</strong> Main, unveröffentlichter Bericht vom 20. November<br />

2007, Oberursel.<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

unbelastet anzusehen. Die Rückstandswerte in den<br />

Pollenproben liegen höher als in den Honig- oder<br />

Moosproben. Das war auch in den vergangenen<br />

Jahren zu beobachten. Aber auch im Pollen bleiben<br />

die Belastungswerte erheblich unter den bedenklichen<br />

Werten und konnten nur durch hoch auflösende<br />

Analysemethodik mit Nachweisgrenzen im<br />

Spurenbereich bestimmt werden. Diesen Befunden<br />

entspricht auch die biologische Entwicklung der<br />

Bienenvölker: sie haben sich sehr gut entwickelt.<br />

Der Verlauf der Forschungsarbeiten im Jahr 2008<br />

liefert wiederum keine Anzeichen für wesentliche<br />

Unterschiede zwischen dem <strong>Flughafen</strong>, dem Bienenstand<br />

an der Autobahn und den Bienenvölkern<br />

im Hintertaunus. Darüber hinaus wurde auch kein<br />

deutlicher Einfluss der Niederschlagsmenge oder<br />

der Temperatur auf die Belastungen von Honig,<br />

Pollen und Moosen ermittelt.<br />

Die Studie zeigt also, dass sich Honigbienen hervorragend<br />

als Monitoringsystem einsetzen lassen. Die<br />

Analyse ist gut etabliert und sollte in den folgenden<br />

Jahren zu einer Standardmethode des <strong>Biomonitoring</strong>s<br />

weiter entwickelt werden.<br />

Grünewald; B. (2008:) <strong>Biomonitoring</strong> mit Honigbienen.<br />

Rückstandsanalysen und Vitalitätstests zur<br />

Kontrolle von Schadstoffen auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände,<br />

unveröffentlicht.<br />

Grünewald; B., Oehlmann J. und Kayser, G. (2009):<br />

<strong>Biomonitoring</strong> mit Honigbienen und Moosen im<br />

Bereich des <strong>Flughafen</strong>s <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main, unveröffentlichter<br />

Bericht über die Versuche aus dem Jahr<br />

2008 vom 4. Mai 2009, Oberursel.<br />

7


6. Anhang<br />

a<br />

b<br />

c<br />

As Cd<br />

Abb. 4: Arsenkonzentrationen Abb. 5: Cadmiumkonzentrationen<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Arsen- und Cadmiumkonzentrationen in Moos- (a), Honig- (b) und Pollenproben (c) an den drei Standorten von 2006 bis 2008.<br />

In der Grafik sind gegebenenfalls auftretende signifikante Unterschiede zwischen den Standorten und Jahren beziehungsweise der<br />

Interaktion zwischen beiden Par<strong>am</strong>etern mit den Irrtumswahrscheinlichkeiten (p) angegeben (ns = nicht signifikant).<br />

a<br />

b<br />

c<br />

8


a<br />

b<br />

c<br />

Pb Pd<br />

Abb. 6: Bleikonzentrationen Abb. 7: Palladiumkonzentrationen<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Blei- und Palladiumkonzentrationen in Moos- (a), Honig- (b) und Pollenproben (c) an den drei Standorten von 2006 bis 2008.<br />

Es treten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Standorten und Jahren beziehungsweise der Interaktion zwischen beiden<br />

Par<strong>am</strong>etern auf (ns = nicht signifikant).<br />

a<br />

b<br />

c<br />

9


a<br />

b<br />

c<br />

PAK<br />

Abb. 8: Summen-PAK-Gehalte in Moos- (a), Honig- (b) und Pollenproben (c) an den<br />

drei Standorten von 2006 bis 2008. In der Grafik sind gegebenenfalls auftretende<br />

signifikante Unterschiede zwischen den Standorten und Jahren beziehungsweise der<br />

Interaktion zwischen beiden Par<strong>am</strong>etern mit den Irrtumswahrscheinlichkeiten (p)<br />

angegeben (ns = nicht signifikant).<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

10


a) Moose<br />

b) Honig<br />

c) Pollen<br />

Abb. 9: Entwicklung der Rückstandswerte<br />

von Phenanthren,<br />

Fluoren und Acenaphthen in<br />

Moosen (a), Honig (b) und<br />

Pollen (c) während der Jahre<br />

2006 – 2008.<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

11


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Fraport</strong> <strong>AG</strong> <strong>Frankfurt</strong> Airport Services Worldwide<br />

Umweltmanagement (VAU)<br />

60547 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main<br />

Telefon +49(0)69 690-63108 oder +49(0)69 690-78783<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr. Peter Marx (VAU), Dr. Patrick Neumann-Opitz (VAU)<br />

Konzept und Redaktion:<br />

Lothar Hanke (VAU)<br />

Text:<br />

Prof. Dr. Bernd Grünewald, Institut für Bienenkunde der Polytechnischen<br />

Gesellschaft, Goethe-Universität <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main;<br />

Lothar Hanke, <strong>Fraport</strong> <strong>AG</strong>;<br />

Dr. Ing. Gernot Kayser, Fachgruppe Umweltverfahrenstechnik<br />

<strong>am</strong> Internationalen Hochschulinstitut Zittau;<br />

Professor Dr. Jörg Oehlmann, Aquatische Ökotoxikologie der<br />

Goethe-Universität <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main, Fachbereich Biowissenschaften<br />

Gestaltung:<br />

Albrecht Leidecker, Unternehmenskommunikation (UKM-IK)<br />

Fotos:<br />

Lothar Hanke (VAU)<br />

Dezember 2009<br />

<strong>Biomonitoring</strong> <strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!