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Sommer 2013 - Franz Sales Haus

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zeichnete sich im Januar 2012 ab: Auf Bundesebene sollte ein Fonds<br />

für die ehemaligen Heimkinder eingerichtet werden, der Sach- und<br />

Rentenersatzleistungen in Anerkennung des erlittenen Leides leistet.<br />

Dieser 'Fonds Heimerziehung' ist jedoch ausschließlich für die<br />

ehemaligen Heimkinder aus Einrichtungen der Erziehungshilfe bestimmt<br />

– ehemalige Bewohner aus der Behindertenhilfe wurden<br />

ausgeschlossen. Diese Ungleichbehandlung empfi nden wir aufgrund<br />

der vergleichbaren Erlebnisse in den Heimen als massive<br />

Ungerechtigkeit und als Skandal. Daher haben wir auf sämtlichen<br />

uns zugänglichen politischen und gesellschaftlichen Ebenen dagegen<br />

protestiert und hochrangige Politiker, die Bundesministerien,<br />

die Bundes- und Landesbehindertenbeauftragten, Verbände<br />

und Gremien angeschrieben und auf diese Ungleichbehandlung der<br />

Heimkinder aufmerksam gemacht. Zusätzlich haben wir Petitionen<br />

beim Bundestag und beim Landtag NRW eingereicht und bei allen<br />

Stellen die gleiche Behandlung aller Heimkinder gefordert.<br />

Gespräche auf höchster Ebene<br />

Erste positive Reaktionen zeichneten sich im Mai 2012 ab, als im<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> mit dem parlamentarischen Staatssekretär des<br />

Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Herrn Dr. Brauksiepe,<br />

ein Gespräch über die Thematik stattfand. Herr Dr. Brauksiepe fand<br />

es anerkennenswert, dass das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> so offensiv und<br />

transparent mit der eigenen Heimkindervergangenheit umgehe und<br />

sagte zu, den Inhalt des Gesprächs und die Anregungen bezüglich<br />

des Fonds weiterzuleiten.<br />

Im Juli 2012 schloss sich ein Termin mit dem Bundesbehindertenbeauftragten<br />

Herrn Hüppe im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> an. Herr Hüppe signalisierte,<br />

dass er die Problematik der Ungleichbehandlung erkannt<br />

habe und wies darauf hin, dass aus seiner Sicht selbstverständlich<br />

behinderte und nichtbehinderte Personen gleich zu behandeln seien.<br />

Er sagte seine Unterstützung bei unseren Bemühungen zu.<br />

Ein richtungsweisendes Gespräch führte Herr Direktor Oelscher<br />

dann im Oktober 2012 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

mit der zuständigen Staatssekretärin Frau Dr. Niederfranke,<br />

die intensiv mit der Thematik befasst ist. Nach diesem Gespräch<br />

entstand im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> zunehmend der Eindruck, dass die<br />

Betroffenen aus der Behindertenhilfe doch noch zu ihrem Recht<br />

kommen würden.<br />

Hoffnung auf Gleichbehandlung<br />

Große Hoffnungen auf eine baldige Gleichbehandlung aller Heimkinder<br />

haben wir seit einem Schreiben, das Herr Direktor Oelscher<br />

Mitte April <strong>2013</strong> von Bundesarbeitsministerin Dr. von der Leyen<br />

erhielt. Sie teilte uns darin mit, dass sie unsere beiden Publikationen<br />

gelesen habe und sich die Inhalte mit einer kürzlich durch ihr<br />

Ministerium in Auftrag gegebenen Expertise decken. Danach seien<br />

die Zustände in den Heimen der Jugend- und der Behindertenhilfe<br />

der damaligen Zeit vergleichbar gewesen, was dafür spreche,<br />

alle ehemaligen Heimkinder zum Ausgleich für das erlittene Leid<br />

und Unrecht gleich zu behandeln. Weiterhin teilte Frau Dr. von der<br />

Leyen uns mit, dass sie mit uns der Auffassung sei, dass für die sogenannten<br />

behinderten Heimkinder eine Lösung gefunden werden<br />

müsse, die ihnen dieselben Leistungen wie Kindern und Jugendlichen<br />

aus Heimen der Jugendhilfe bietet. Sie sei zuversichtlich,<br />

dass sie nun zügig zu einer Lösung kommen würden.<br />

Diese Rückmeldungen und nicht zuletzt die Reaktion aus dem Bundesministerium<br />

zeigen uns, dass auch unser massiver Protest gegen<br />

die Ungleichbehandlung der Heimkinder eine Sensibilisierung<br />

für das Thema und ein Umdenken auf höchster Ebene bewirkt hat.<br />

Diese Signale motivieren. Aber wir haben unser Ziel noch nicht<br />

erreicht. Deshalb werden sich die Verantwortlichen im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong><br />

<strong>Haus</strong> weiterhin für unsere ehemaligen Bewohner und deren Rechte<br />

einsetzen.<br />

Nina Staubach-Wicke<br />

Dr. Ursula von der Leyen ist zuversichtlich, dass es bald eine Lösung für<br />

ehemalige Heimkinder aus der Behindertenhilfe geben wird.<br />

Foto: Bundesministerin für Arbeit und Soziales<br />

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