Anlagen für die Aufbereitung und Einspeisung von Biogas in ... - gat
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Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl der e<strong>in</strong>gesetzten<br />
<strong>Aufbereitung</strong>sverfahren kann <strong>die</strong>se Prüfgr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>die</strong> Verfahren nicht im Detail behandeln.<br />
Daher s<strong>in</strong>d gegebenenfalls weitere,<br />
detailliertere Prüfanforderungen der Anlagehersteller<br />
mit zu beachten.<br />
<strong>Biogas</strong> kann durch Vergärung (Fermentation)<br />
unterschiedlicher organischer E<strong>in</strong>gangsstoffe<br />
(Substrate) gewonnen werden. Ebenso<br />
wie <strong>die</strong> thermisch erzeugten Gase unterscheiden<br />
sich <strong>die</strong>se üblicherweise <strong>in</strong> den<br />
Bestandteilen <strong>und</strong> somit <strong>in</strong> den physikalischen<br />
Eigenschaften vom verteilten Erdgas.<br />
In <strong>die</strong>ser DVGW-Prüfgr<strong>und</strong>lage wird <strong>von</strong><br />
Gasen ausgegangen, <strong>die</strong> aus pflanzlichen<br />
Gasförmige Brennstoffe<br />
oder tierischen Ausgangsstoffen oder deren<br />
Gemisch entstehen. Dabei s<strong>in</strong>d übliche E<strong>in</strong>satzstoffe<br />
Biomasse <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Silagen<br />
(Nachwachsende Rohstoffe – NawaRo),<br />
Gülle, Reststoffe aus der Lebensmittelproduktion<br />
<strong>und</strong> tierische Halbfertig- oder Fertigprodukte<br />
(so genannte Co-Fermente).<br />
Um weitere Erkenntnisse zur <strong>Aufbereitung</strong><br />
<strong>und</strong> Nutzung <strong>von</strong> <strong>Biogas</strong> <strong>in</strong> der Versorgung<br />
der Allgeme<strong>in</strong>heit zu gew<strong>in</strong>nen, werden zurzeit<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em F & E-Programm des DVGW<br />
Untersuchungen zu Gasbeschaffenheit,<br />
Werkstoffen, Messung, <strong>Aufbereitung</strong>, Konditionierung,<br />
Prozessbewertung, Gasanwendung<br />
<strong>und</strong> Auswirkungen auf e<strong>in</strong>e nachhalti-<br />
Zwei Neuersche<strong>in</strong>ungen im DVGW zum Thema Gasbeschaffenheit<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 260<br />
„Gasbeschaffenheit“<br />
In se<strong>in</strong>er 7. Überarbeitung ist das DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 260 „Gasbeschaffenheit“<br />
neu erschienen. Mit <strong>die</strong>ser Überarbeitung<br />
hat das Technische Komitee „Gasförmige<br />
Brennstoffe“ des DVGW europäischen Entwicklungen<br />
Rechnung getragen <strong>und</strong> zum<br />
Beispiel den Richtwert <strong>für</strong> den zulässigen<br />
Gesamt-Schwefelgehalt im Erdgas (ohne<br />
Odorierungsanteil) auf 30 mg/m 3 festgelegt,<br />
wie es auch <strong>die</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
der europäisch aktiven Gastransportunternehmen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Grenzübergangspunkte<br />
vorsehen. E<strong>in</strong>ige <strong>die</strong>ser Richtwerte werden<br />
im Anhang A.2 des Arbeitsblattes erläutert.<br />
Der <strong>in</strong> der vorhergehenden Ausgabe noch<br />
enthaltene kurzzeitige Höchstwert <strong>für</strong> den<br />
Schwefelgehalt <strong>von</strong> 150 mg/m 3 ist entfallen.<br />
Für e<strong>in</strong>e eventuell notwendige Anpassung<br />
<strong>von</strong> Lieferverträgen oder auch gastechnischer<br />
<strong>Anlagen</strong> wird den Betreibern allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />
Übergangszeit bis Oktober 2008 gewährt.<br />
H<strong>in</strong>sichtlich der Klär- <strong>und</strong> <strong>Biogas</strong>e wird <strong>in</strong><br />
der Neuausgabe Bezug auf das DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 262 genommen, das bei Ersche<strong>in</strong>en<br />
der vorhergehenden Ausgabe<br />
noch nicht existierte. Auf beide technischen<br />
Regeln, DVGW-G 260 <strong>und</strong> DVGW-<br />
G 262, wird <strong>in</strong> staatlichen Verordnungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Beschaffenheit e<strong>in</strong>speisefähigen<br />
<strong>Biogas</strong>es Bezug genommen.<br />
DVGW-H<strong>in</strong>weis G 280-3<br />
„Prüfgase <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kalibrierung<br />
<strong>von</strong> Odoriermittelmessgeräten“<br />
Neu im DVGW-Regelwerk ist der DVGW-<br />
H<strong>in</strong>weis G 280-3 „Prüfgase <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kali-<br />
ge Tr<strong>in</strong>kwassergew<strong>in</strong>nung durchgeführt.<br />
Das erklärte Ziel ist, auf Basis der vorliegenden<br />
DVGW-Prüfgr<strong>und</strong>lage mit zunehmendem<br />
Kenntnisstand <strong>und</strong> Erfahrungen, e<strong>in</strong><br />
DVGW-Arbeitsblatt zu entwickeln. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus ist geplant, e<strong>in</strong> weiteres Arbeitsblatt<br />
über den Betrieb <strong>und</strong> <strong>die</strong> Instandhaltung <strong>von</strong><br />
<strong>Anlagen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Aufbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>E<strong>in</strong>speisung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Biogas</strong> <strong>in</strong> Erdgasnetze zu erstellen.<br />
Die DVGW-Prüfgr<strong>und</strong>lage VP 265-1 ist zu<br />
beziehen bei der wvgw Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Verlagsgesellschaft Gas <strong>und</strong> Wasser mbH,<br />
Postfach 14 01 51, 53056 Bonn.<br />
Dipl.-Ing. Andreas Schrader ■<br />
brierung <strong>von</strong> Odoriermittelmessgeräten“.<br />
Diese technische Mitteilung bietet e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>heitliche Gr<strong>und</strong>lage zum Umgang mit<br />
Prüfgasen, <strong>die</strong> zur Bestimmung bzw. zur<br />
Kontrolle der Odoriermittelkonzentration<br />
im Erdgas notwendig s<strong>in</strong>d. Diese E<strong>in</strong>heitlichkeit<br />
ist unabd<strong>in</strong>gbar, will man bei Analyseergebnissen<br />
zu vergleichbaren Resultaten<br />
gelangen. Der H<strong>in</strong>weis gibt dem<br />
Anwender Auskunft über <strong>die</strong> Handhabung<br />
<strong>von</strong> Prüfgasen, über <strong>die</strong> Anforderungen,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong> Prüfgase zu stellen<br />
s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> enthält auch e<strong>in</strong>en Katalog <strong>von</strong><br />
Prüfgasen aus der praktischen Anwendung.<br />
Dipl.-Chem. Uwe Klaas ■<br />
Neue rechtliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> Erdgastankstellen<br />
Entwurf DVGW-Arbeitsblatt G 651/VdTÜV-Richtl<strong>in</strong>ie M 510 „Erdgastankstellen“ ersche<strong>in</strong>t Ende Juni<br />
V<br />
oraussichtlich Ende Juni ersche<strong>in</strong>t der<br />
Neuentwurf des DVGW-Arbeitsblattes<br />
G 651 „Erdgastankstellen“, das wie <strong>die</strong><br />
vorhergehende Ausgabe <strong>von</strong> 1999 vom<br />
Technischen Komitee „Erdgastankstellen<br />
<strong>und</strong> -fahrzeuge“ wieder geme<strong>in</strong>sam mit<br />
dem VdTÜV erarbeitet wurde <strong>und</strong> deshalb<br />
identisch ist mit dem Entwurf der VdTÜV-<br />
Richtl<strong>in</strong>ie M 510. Seit dem Ersche<strong>in</strong>en der<br />
vorhergehenden Ausgabe haben sich <strong>die</strong><br />
rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Punkten geändert. Dem wird <strong>in</strong> dem Neuentwurf<br />
entsprechend Rechnung getragen.<br />
So werden <strong>die</strong> Erdgastankstellen, <strong>die</strong> sich<br />
nicht auf dem Betriebsgelände <strong>von</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />
bef<strong>in</strong>den, heute<br />
nach der Betriebssicherheitsverordnung abgenommen.<br />
Für <strong>die</strong> zu betankenden Fahrzeuge<br />
hat sich europaweit als Konstruktionsstandard<br />
<strong>die</strong> UN-ECE Regelung R 110<br />
durchgesetzt, mit e<strong>in</strong>em def<strong>in</strong>ierten zulässigen<br />
Höchstdruck <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erdgasanlage im<br />
Fahrzeug <strong>von</strong> 260 bar. Die Neuausgabe soll<br />
nur noch <strong>für</strong> Erdgastankstellen gelten. Für<br />
Erdgastankgeräte gibt es <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e<br />
eigene Zulassung nach EU-Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie.<br />
Da <strong>für</strong> alle Erdgastankstellen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />
Explosionsschutzdokument erstellt<br />
werden muss, gibt der Neuentwurf des Arbeitsblattes<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Anhang H<strong>in</strong>weise<br />
zu dessen Erstellung.<br />
Dipl.-Chem. Uwe Klaas ■<br />
energie | wasser-praxis 6/2008 55