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KUNDENNUTZEN - der f&e manager

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TITEL<br />

Der Produktentscheidungskreis gibt entwe<strong>der</strong> grünes Licht<br />

für die Produktentwicklung o<strong>der</strong> zunächst für eine vorgelagerte<br />

Konzeptphase, in welcher diese Idee weiter<br />

konkretisiert wird. Was soll das Produkt können, welche<br />

Risiken birgt es, welche Voruntersuchungen sind notwendig?<br />

Müssen neue Technologien, mit denen wir uns bisher<br />

noch nicht auseinan<strong>der</strong>gesetzt haben, genauer betrachtet<br />

Prototyping ist ein zentraler Aspekt für<br />

Design-orientierte Produkte.<br />

werden? Wenn <strong>der</strong> Produktentscheidungskreis die Serien-<br />

entwicklung entschieden hat, beginnt die Konkretisierung<br />

und Überführung des Produktsteckbriefes in das eigentliche<br />

Lastenheft.<br />

Welche Bedeutung hat hier <strong>der</strong> Modellbau?<br />

Für emotionale Produkte, <strong>der</strong>en Erfolg stark vom Design<br />

o<strong>der</strong> einer grafischen Bedienerführung abhängig sind,<br />

benötigen wir schon frühzeitig Modelle. Für Designentscheidungen<br />

ist es beispielsweise wichtig, dem Vertrieb<br />

und ausgewählten Kunden anfassbare Modelle zeigen<br />

zu können. Prototyping ist dabei ein zentraler Aspekt bei<br />

mechanischen Teilen. Bei softwarebasierten grafischen<br />

Bedienoberflächen wird durch agile Entwicklungsschritte<br />

und Simulationen eine enge Rückkopplung zwischen Anfor<strong>der</strong>ung<br />

und erreichtem Reifegrad erzielt.<br />

Wir lange dauern ihre Entwicklungsprojekte im Durchschnitt<br />

bis zum SOP?<br />

Die Zeitspanne kann von wenigen Monaten bis zu drei<br />

Jahren umfassen. Natürlich sind <strong>der</strong> Entwicklungsumfang<br />

und auch die Dauer bei neuen Produktfamilien o<strong>der</strong> neuen<br />

Systementwicklungen deutlich höher. Dann sind auch<br />

<strong>der</strong> Aufwand für das Anfor<strong>der</strong>ungsmanagement und <strong>der</strong><br />

Umfang solcher Entscheidungsvorlagen ungleich größer.<br />

Wir erhalten uns aber auch ganz schnelle und flexible Entscheidungswege,<br />

wenn wir den Markt kennen und wissen,<br />

32 DER F&E MANAGER 02/2013<br />

was benötigt wird. Dann haben die Produktkreise bis zu<br />

einem bestimmten Projektumfang die Freiheit, selbtständig<br />

und schnell zu entscheiden, wir nennen das „Schnellstraßenprojekte“.<br />

Der Entscheidungskreis wird dann lediglich<br />

darüber informiert.<br />

Wie erfolgt <strong>der</strong> Transfer <strong>der</strong> Marktanfor<strong>der</strong>ungen in die<br />

Technik?<br />

Ganz klassisch in <strong>der</strong> Phase vom Lastenheft zum Pflichtenheft.<br />

Die Entwicklungsbereiche sind ja bereits in <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungsermittlung<br />

in den interdisziplinären Produktkreisen<br />

stark eingebunden. Ich halte es für wichtig, dass die Entwicklung<br />

nicht nur ein Lastenheft vorgesetzt bekommt; <strong>der</strong><br />

Dialog zwischen Produktmanagement, Entwicklung und<br />

Vertrieb muss über die ganze Phase <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungs-<br />

© Bil<strong>der</strong>: Jung<br />

ermittlung und <strong>der</strong> Erstellung des Lastenheftes andauern.<br />

Dazu gehört auch, dass Entwickler und Produkt<strong>manager</strong><br />

selbst Erfahrungen bei Kunden machen, z. B. auf Branchenmessen<br />

o<strong>der</strong> durch gemeinsame Kundenbesuche mit dem<br />

Vertrieb.<br />

Wir erleben gerade, wie das Thema Touch-Bedienung im<br />

Consumerbereich die ganze Handy- und Smartphone-Welt<br />

revolutioniert und viele an<strong>der</strong>e Bereiche beeinflusst. Wir<br />

Welche Bedeutung wird unsere<br />

Gewohnheit, Dinge zu steuern, in<br />

Zukunft haben?<br />

haben uns also die Frage gestellt, welche Bedeutung unsere<br />

Gewohnheit, Dinge zu steuern, in Zukunft für die Steuerung<br />

von Gebäuden haben wird. Das Ergebnis ist unser Smart<br />

Control, das Smartphone in <strong>der</strong> Wand. Damit greifen wir<br />

Fotos: Maik Kern<br />

> TITEL / Jung<br />

„Zufriedenheit ist im Innovationsprozess kein erstrebenswerter<br />

Zustand, son<strong>der</strong>n eher ein Signal, über die Zukunftsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Prozesse und Methoden nachzudenken.“<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen dreimal an<strong>der</strong>s geprüft (v.l.n.r.): als Dauergebrauchsprüfung,<br />

im Abgleich eines Musters mit den Anfor<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> als<br />

Lebensdauerprüfung.<br />

einen Trend auf und zeigen, dass es Spaß macht, sein Haus<br />

damit zu steuern. Das ist eben die Adaption einer Technologie<br />

auf unseren Markt, <strong>der</strong> vollkommen an<strong>der</strong>s funktioniert<br />

als die Handy-Industrie.<br />

Aus dem Lean Development heraus ist das Frontloading<br />

für uns eine ganz wesentliche Phase. Wir wollen dabei<br />

möglichst viel Entwicklungsaufwand in die ersten Phasen<br />

eines Projektes einbringen. Dafür ist Disziplin erfor<strong>der</strong>lich,<br />

denn in <strong>der</strong> Regel will <strong>der</strong> Vertrieb schnell neue Produkte<br />

präsentieren und die Techniker wollen schnell mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

beginnen. Wenn dann die Risiken nicht gründlich<br />

abgewogen und die Anfor<strong>der</strong>ungen nicht ausreichend<br />

beschrieben sind, schadet dies dem Erfolg <strong>der</strong> Produkte.<br />

Unklare Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong> Einsatz von nicht serienreifen<br />

Technologien gehören zu den häufigsten Ursachen für<br />

Rückschläge in Entwicklungsprojekten.<br />

Inwieweit müssen Sie mit Rückschlägen kämpfen?<br />

Es wäre unseriös zu sagen, unsere Projekte liefen alle<br />

schlank durch. Davor sind we<strong>der</strong> unsere Firma noch ande-<br />

DER F&E MANAGER 02/2013 33

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