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dkpMAGAZIN Sommer 2013 - BUDAG

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28 Seitentäler unserer Region<br />

<strong>dkpMAGAZIN</strong> <strong>Sommer</strong>/Herbst <strong>2013</strong><br />

Ein Tal für Liebhaber<br />

Heutransport mit<br />

dem «Arelaschlitten»<br />

anno 1992.<br />

Das Bärental – schon der Name wirft Fragen auf.<br />

Doch wer nach einer tieferen Bedeutung sucht, wird<br />

enttäuscht. Zum Namen gibt es keine bluttriefende<br />

Geschichte mit einem Helden als stolzem Bezwinger<br />

des mächtigen Namensgebers – dafür die Liebe einiger<br />

Glariser Bauern zu ihrem Tal.<br />

Barbara Gassler / Fotos bg/zVg<br />

Das Bärental nimmt seinen Anfang im Landwassertal ob Glaris<br />

und zieht sich nördlich des Alteingrats etwa fünf Kilometer<br />

bis hinein zur Bärentaler Furgga, über die man hinüber<br />

nach Arosa gelangt. «Laid Wetter und böse Weiber kommen<br />

aus dem Schanfigg», zitiert Edi Ambühl augenzwinkernd<br />

eine alte Glariser Redensart. Und damit scheint alles über<br />

die Verbindung zwischen den Tälern gesagt zu sein. Edi ist<br />

einer der wenigen verbliebenen Glariser, die sich noch an<br />

eine Jugend im Bärental erinnern können. Inzwischen hat<br />

der Bauer den Hof an seinen Sohn übergeben und führt,<br />

zusammen mit der ebenfalls aus einem Glariser Bauerngeschlecht<br />

stammenden Claudia Laely, an schönen Wochenenden<br />

auf der Alp ein Bergbeizli. Der einzige Gastbetrieb im<br />

Tal notabene. «Es ist ein Besenbeizli, wie es im Buche steht.<br />

Eine kleine Karte mit Spezialitäten vom Grill, einige Getränke<br />

und vor allem die Freude an unseren Gästen», beschreibt<br />

Edi. Bevor nicht der letzte Besucher den Weg zurück ins Tal<br />

gefunden habe, würden sie nicht schliessen.<br />

Einfach zu erreichen<br />

Der Weg hinauf und herunter ist denn auch denkbar einfach.<br />

Von Frauenkirch aus startet er entlang der Hänge des<br />

Landwassertals über Lengmatta und Hitzenboden bis zur<br />

Bisher erschienen: Valzeina #10, Schuders #<br />

11, Dischma #12, St. Antönien #13, Fideriser<br />

Heuberge #14, Silvrettagebiet #15, Sertig #16,<br />

Schlappintal #17, Stels #18, Furna #19<br />

Voranzeige Weihnachten/Neujahr<br />

<strong>2013</strong>/14 #20:<br />

Vereinatal<br />

Abzweigung zur neuen Alpstrasse. Ab hier gilt ein Fahrverbot<br />

für den motorisierten Verkehr, und der Weg führt sanft<br />

ansteigend durch den Wald bis zur Alp auf gut 1800 m ü.<br />

M. Von Glaris aus folgt man meistens dem steileren alten<br />

Alpweg durch das Tobel des Bärentaler Bachs. «Diesen Weg<br />

nahm ich schon als Bub unzählige Mal unter die Füsse»,<br />

Pferde weiden vor dem Bergbeizli.<br />

Seitentäler<br />

unserer Region<br />

In unserer Serie «Seitentäler<br />

unserer Region» stellen wir die<br />

verschiedenen Seitentäler vom<br />

Prättigau bis hinauf nach Davos<br />

vor. Dabei gibt es viel Neues,<br />

Überraschendes und Unbekanntes<br />

zu entdecken.<br />

erinnert sich Edi. Wenn die Bauernfamilie beim Heuen in der<br />

gegenüberliegenden Leidbach-Meder gewesen sei, habe ihn<br />

der Vater oft vorausgeschickt zum Melken der Kühe auf der<br />

Bärentaler Alp. «Ich bin so schnell gerannt, dass ich noch Zeit<br />

zum Verweilen hatte, bevor der Vater auch kam.» Das Gebiet<br />

im Bärental kennt er noch heute wie seine Westentasche. Von<br />

den «Schaflägern» hinüber zu den «Rossblaika» und wieder<br />

zurück zur «Allmäin». Für Edi hat jede Wiese, jede Delle einen<br />

Namen. Als Hirtenbub und später Bauer lernte er sie alle aufs<br />

Genaueste kennen. Er berichtet von Heuwiesen, die schon<br />

lange aufgegeben wurden. «Einmal, 1992, war ich mit meiner<br />

Familie auf einer dieser Wiesen. Vierzig Jahre zuvor hatte<br />

mein Grossätti da zuletzt gheuet. Ich wollte das auch einmal<br />

machen.» Immerhin, drei Fuder Heu hätten sie an diesem Tag<br />

mit dem «Arelaschlitten» zu Tal gebracht. Und er weiss auch<br />

von alten Ängsten. «Nachts zündeten die Schafhirten grosse<br />

Feuer an. Aus Angst vor den Bären.»<br />

Schönste Erinnerungen<br />

Schafe wie auch Bären sind schon längst aus dem Tal verschwunden,<br />

geblieben ist ein ausgedehnter Legföhrenbe-

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