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Predigt von Theo Enzner zum 24. Febr. 2013 ... - Jesus-lebt-Kirche

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<strong>Predigt</strong> <strong>von</strong> <strong>Theo</strong> <strong>Enzner</strong> <strong>zum</strong> <strong>24.</strong> <strong>Febr</strong>. <strong>2013</strong> – Der Christ in der Anfechtung<br />

***<br />

Mein Kind, willst du Gottes Diener sein, so bereite dich auf die Anfechtung vor. J.Sirach 2, 1<br />

5 Denn wie das Gold durchs Feuer, so werden auch, die Gott gefallen, durchs Feuer der Trübsal erprobt.<br />

***<br />

Jakobus 1, 2-4 Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und<br />

wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr<br />

vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei… 12 Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet;<br />

denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb<br />

haben.<br />

***<br />

Epheser 6,10-17 - Ausgerüstet <strong>zum</strong> Kampf: 10 Für euch alle gilt: Werdet stark durch den Glauben an Christus und im<br />

Vertrauen auf seine Macht! 11 Greift zu den Waffen Gottes, damit ihr alle heimtückischen Anschläge des Teufels<br />

abwehren könnt. 12 Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die<br />

über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben. 13 Darum nehmt die<br />

Waffen Gottes! Nur gut gerüstet könnt ihr den Mächten des Bösen widerstehen, wenn es <strong>zum</strong> Kampf kommt. 14<br />

Rüstet euch gut für diesen Kampf! Die Wahrheit Gottes ist euer Gürtel und seine Gerechtigkeit eure Rüstung. 15<br />

Marschiert mutig voran und verkündet überall, dass Gott Frieden mit uns geschlossen hat. 16 Verteidigt euch mit<br />

dem Schild des Glaubens, an dem die Brandpfeile des Teufels wirkungslos abprallen. 17 Die Gewissheit, dass euch<br />

<strong>Jesus</strong> Christus gerettet hat, ist euer Helm, der euch schützt. Und nehmt das Wort Gottes. Es ist das Schwert, das<br />

euch der Heilige Geist gibt.<br />

<strong>Predigt</strong>gedanken:<br />

Der Christ als angefochtener Mensch // Das Leben des heiligen Antonius // Den Feind entlarven und mit Gottes<br />

Waffen fechten<br />

Liebe Gemeinde,<br />

letzten Sonntag haben wir etwas <strong>von</strong> Glaubensbegeisterung und Glaubensernüchterung gehört. Heute spreche ich<br />

über Anfechtung, was mehr ist als nur eine Ernüchterung.<br />

-Anfechtung schüttelt uns ganz schön durch.<br />

-Anfechtung ergreift uns so, dass wir mit Haut und Haar damit beschäftigt sind.<br />

-Anfechtung irritiert, macht uns orientierungslos auch in der Beziehung zu Gott. Man weiß nicht mehr, was richtig<br />

oder falsch ist, was man tun oder lassen soll.<br />

- Wenn wir Erkältung oder Grippe haben, ist das noch keine Anfechtung.<br />

- Wenn wir Berufsstress haben, ist das in der Regel noch keine Anfechtung.<br />

- Wenn der Haussegen schief hängt, dann auch noch nicht.<br />

Denn ich kann all das noch irgendwie beherrschen oder steuern.<br />

Aber wenn diese Dinge übermächtig werden, wenn sie nicht mehr beherrschbar werden, wenn ich im<br />

Selbstwertgefühl getroffen werde, dann wird dies zur Anfechtung.<br />

Die Bibel verwendet dieses Wort oft und sie sagt auch, dass sich jeder Gläubige damit auseinandersetzen soll und<br />

auch muss.<br />

In einem Weisheitsbuch – <strong>Jesus</strong> Sirach 2,1 – heißt es: ‚Mein Kind, willst du Gottes Diener sein, so bereite dich auf<br />

Anfechtung vor.<br />

Mache dein Herz bereit und steh fest und wanke nicht, wenn sie über dich kommt. Halt dich an Gott und weiche<br />

nicht, damit du am Ende erhöht wirst. Alles, was dir widerfährt, das nimm auf dich, und sei geduldig bei jeder neuen<br />

Demütigung. Denn wie das Gold durchs Feuer, so werden auch, die Gott gefallen, durchs Feuer der Trübsal erprobt.‘<br />

Umgang mit Anfechtung gehört zur Standardsituation der Christen. D.h., wer sagt, das kenne ich noch nicht, der darf<br />

sich glücklich schätzen – meist ist er am Anfang des Glaubens – oder er hat seinen Glauben so versteckt, dass er<br />

nirgends aneckt.<br />

Wenn der Glaube aber in Herz, Hände und Füße geht, also in unseren Alltag, dann spüren wir schnell, wie<br />

widerständig das Leben um uns herum ist.<br />

Vieles reibt sich an den Werten, die wir im Glauben leben.<br />

Die 10 Gebote reiben sich schon massiv an dem, was viele Menschen tun oder denken.


Ehrlichkeit, Freigebigkeit, Nächstenliebe, Treue, Feindesliebe, Bewahrung des Lebens, Gerechtigkeit … alles das reibt<br />

sich an dem, was uns so gewöhnlich entgegenkommt.<br />

Christen müssen oft gegen den Strom schwimmen. Sie wollen sich nicht treiben lassen durch das, was man so tut,<br />

was einfach so üblich ist. Und darum wird vieles zur Anfechtung, weil man anders <strong>lebt</strong>, anders glaubt, andere<br />

Maßstäbe hat.<br />

Anfechtung ist also kein Unfall, keine Störung, sondern eine Dimension des Glaubens.<br />

Denn es gibt keinen ‚bombenfesten Glauben‘. Glaube ist immer Beziehungsgewissheit, die leider oft erschüttert<br />

wird.<br />

Im Neuen Testament – Jakobusbrief, Kap. 1 – steht etwas Ähnliches wie in <strong>Jesus</strong> Sirach:<br />

Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und wisst, dass euer<br />

Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt …Selig ist der Mensch (Mann), der die Anfechtung erduldet; denn<br />

nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen.<br />

Das ist ja noch gesteigert, wenn es heißt: ..erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in Anfechtung fallt!<br />

D.h. aber auch: bestandene oder ausgehaltene geistliche Krise führt zur Geduld, zur Läuterung, zur Glaubensreifung.<br />

Es ist wie ein Feuerofen, in dem Neues durch Verwandlung, Entschlackung, Läuterung entsteht.<br />

Jemand sagte einmal: Anfechtung ist wie ein Prüfstein, der offenkundig macht, ob etwas echt ist. Ein Prüfstein dient<br />

einer Schnellprüfung beim Juwelier, Goldschmied. Es zeigt sich, ob ein Metall einen hohen Anteil an Gold, Silber oder<br />

anderem Edelmetall hat.<br />

Nun würden wir sagen: Anfechtung ist ein Prüfstein für unseren Glauben, ob er echt ist. Diesen Aspekt gibt es auch,<br />

aber er ist nicht das Wichtigste.<br />

Anfechtung ist der Prüfstein für Gott, ob Gott Gold ist.<br />

D.h., ob sein Wort wirklich trägt und echt ist, ob es wertvoll ist.<br />

In einem gewissen Sinn hängt es damit das Thema damit zusammen, dass Gott selbst nicht sichtbar ist. In Johannes<br />

(Kap.1,18) heißt es: ‚Niemand hat Gott je gesehen..‘ – und das ist unsre Not, dass Gott nicht so ein Gegenüber ist,<br />

wie wir uns gegenüber stehen, sondern dass sich Gott nur in seinem Wort erweist und zu erkennen gibt.<br />

Diese Nicht-Sichtbarkeit Gottes ist die absolute Zumutung.<br />

Und wenn wir diesen Gedanken mal in die übernächste Woche verlängern:<br />

Von Gott reden und ihn nicht sehen können, das ist doch eine Zumutung. Für uns und für die andern, die zu<br />

ProChrist kommen! <strong>Kirche</strong>nvater Augustin sagte: „Wenn du es begreifst, ist es nicht Gott!“<br />

Und doch versuchen wir immer wieder, kleine Beweise für das Göttliche zu finden.<br />

-Was etwa die Leute sagen, die einige Minuten klinisch tot waren, und dann wieder ins Leben zurückkamen.<br />

- Was die Wissenschaft <strong>von</strong> Feinstofflichen sagt.<br />

- Oder was man in der Phase des Sterbens bei Menschen festgestellt hat. Man hat z.B. festgestellt, dass nach Eintritt<br />

des Todes bei einem Körper 23 Gramm Gewichtsverlust registriert wurde. Ist das der Beweis für die Unsterblichkeit<br />

der Seele? Keineswegs.<br />

Mit unseren Augen, Ohren, wissenschaftlichen Instrumenten können wir Gott nicht beweisen und begreifen. Aber er<br />

erweist sich und ergreift uns. Er offenbart sich hier und da – in seinem Wort, in Begegnungen, Zeichen und<br />

Überraschungen.<br />

Nochmal: die Anfechtung ist ein Prüfstein für Gott, ob er ‚Gold‘ ist. Ob sein Wort wertvoll ist. In der Anfechtung wird<br />

auch offenkundig, dass wir selbst keine Kraft haben, dass wir leer sind, dass unser Hoffnungstank leergelaufen ist,<br />

dass unser Glaube Kleinglaube ist.<br />

Aber Gott kommt dann aus seinem ‚Versteck‘ und gibt sich zu erkennen.<br />

Luther fragte einmal: Was ist die rechte Weise, <strong>Theo</strong>logie zu studieren?<br />

Er sagte drei Dinge: 1. Gebet (oratio), 2. Meditation (meditatio), 3. Anfechtung (tentatio).<br />

Das gilt auch für Christen, die nicht <strong>Theo</strong>logie studieren.<br />

Es gibt z.B. die Situation, dass für die einen Gottes Größe und Macht schon staunend bewundert wird, aber andere<br />

in der gleichen Situation noch zweifeln.


Typisch dafür ist eine Stelle am Ende des Matthäusevangeliums (Kap.28), wo die Begegnung der Jünger mit dem<br />

Auferstandenen beschrieben wird.<br />

Da steht: .. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.<br />

Wie kann man zweifeln, wo doch alles klar war?, so denken wir.<br />

Und so flüchten wir uns in den berühmten Satz, den der Hauptmann <strong>von</strong> Kapernaum als erster ausgesprochen hat:<br />

‚Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben‘<br />

Liebe Gemeinde, der Christ ist immer wieder ein angefochtener Mensch.<br />

Der erste Gedanke.<br />

Wir sollen das aber nicht nur feststellen, sondern auch verstehen: Was wird da eigentlich gespielt? Was läuft da ab?<br />

Der Böse, der Satan (der Durcheinanderbringer, der Verkläger der Brüder..) - bemächtigt sich meiner<br />

Schwachstellen, meines Frustes, um seine Ziele durchzubringen.<br />

Der Maler Martin Schongauer hat vor mehr als 500 Jahren ein Bild gemalt, mit dem Titel: die Versuchung des<br />

heiligen Antonius.<br />

Antonius (der Große) war ein Mönch, ein Eremit, Einsiedler, der in der Wüste <strong>lebt</strong>e.(251-356).<br />

Es wird <strong>von</strong> ihm berichtet, dass er viele Anfechtungen in seiner Einsamkeit erlitten hat.<br />

Er wurde <strong>zum</strong> Prototyp des angefochtenen Christen.<br />

Wenn wir dieses Bild auf dem Blatt genauer betrachten, sehen wir das dämonische Zerren. Die verschiedenartigsten<br />

hässlichen Wesen machen sich über den armen Antonius her. Er wird gekratzt, es wird an seinem Gewand gezogen,<br />

es wird auf ihn eingedroschen, er wird gepiekt, verhöhnt mit verschiedensten Geräuschen. Er wird regelrecht<br />

fertiggemacht.<br />

Der Maler versuchte wohl, die sog. 7 Todsünden oder die 8 Laster zu malen – Neid, Völlerei, Faulheit, Zorn, Hochmut<br />

…<br />

Es ist nun müßig, über eine Dämonenlehre zu streiten. Fakt ist, dass man sich subjektiv oft so wie Antonius er<strong>lebt</strong>,<br />

dass in der Anfechtung die verschiedensten Quälgeister um einen herum sind.<br />

Quälgeister, die einen nicht schlafen lassen; Sorgengeister, die uns hetzen und jagen; ein Neid-Geist, der permanent<br />

stichelt mit dem Gedanken, dass andere es besser haben! usw.<br />

Nun ist das ganze Spektakel noch erträglich, wenn es sich nur äußerlich abspielt: der Mantel des Antonius wird<br />

zerrissen, der Bart wird zerzaust ... schlimm wird es, wenn es uns ‚ins Herz geht‘. Wenn die Quälgeister unser Herz<br />

erreichen und aus der Wahrheit des Evangeliums eine Lüge machen.<br />

Die Saat der Anfechtung lautet: Du bist schlecht! Du hast versagt.<br />

In unterschiedlichen Tonlagen, als eine Art Dauerberieselung, reden diese Quälgeister dir ein:<br />

-Du bist doch nichts! Schau doch deine Taten an, wo sind deine Erfolge?<br />

-Hast du das geschafft, was du wolltest?<br />

-Siehst du: immer bleibst du hinter dem Ziel zurück...<br />

-Und dein frommes Leben, glaubst du, das nützt jemanden?<br />

-Und das Gebet, das reicht doch nicht bis <strong>zum</strong> Himmel..<br />

Ein Hin- und Her, ein Kampfgetümmel der Gedanken - die einen Gedanken ziehen herunter, die andern wollen<br />

aufrichten...<br />

Kennen Sie das, dass in ihnen so ein Bürgerkrieg der Gedanken stattfindet?<br />

Paulus, der gute, fromme, starke Paulus klagt an einer Stelle über dieses seelische Gezerre: Ich will immer wieder<br />

Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch.. Ich unglückseliger<br />

Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser Gefangenschaft befreien? (Römer 7,18f.24)<br />

Und jetzt bleibt er aber nicht bei diesem Hin und Her der Gefühle stehen, sondern er sieht wieder klar: Gott sei<br />

Dank. Durch unsern Herrn <strong>Jesus</strong> Christus bin ich bereits befreit! (Rö.7,25)<br />

Die große Lüge der Anfechtung ist:<br />

Gott, der hat dich auch vergessen - du bist es ja auch nicht wert!<br />

Und wenn wir der Lüge glauben, dann bleiben wir Spielball des Bösen.<br />

Und der Teufel hat immer als letztes Ziel die Zerstörung.


Eine weitere Lüge ist, wenn Leute sagen: Wir stehen in keinem Kampf! Es ist alles Sonnenschein - überall sei Gottes<br />

Güte zu spüren. Das ‚Friede, Freude, Eierkuchen - Prinzip.‘ Die Wahrheit aber ist: jeder Christ ist in einen Kampf<br />

gestellt, in einen Kampf mit dem Bösen. Weil wir Christen sind, sind wir für den Teufel erst interessant geworden.<br />

<strong>Jesus</strong> wusste <strong>von</strong> diesem Kampf, nicht nur bei seiner Versuchung in der Wüste.<br />

Wie sollen wir kämpfen?<br />

Wir sollen mit geistlichen Waffen kämpfen, wie es Paulus im Epheserbrief schreibt:<br />

(Epheser 6,10-17 .. lesen..)<br />

…..<br />

Paulus hat das Bild <strong>von</strong> einem kampfbereiten römischen Soldaten vor Augen.<br />

- Wir müssen wissen, dass wir gegen Mächte und Gewalten kämpfen (V.12 ....)!<br />

-Wir brauchen die Wahrheit <strong>von</strong> Gott, die uns wieder eine klare Sicht gibt. (Gürtel)<br />

-Wir brauchen Gottes Gerechtigkeit, dass wir sagen können: er macht uns recht, auch wenn die Einreden der<br />

Anfechtung uns zuflüstern: Du bist verdorben, du bist schlecht! (Brustpanzer)<br />

-Wir brauchen den Schild des Glaubens: ein trotziges Vertrauen - das wir dem zersetzenden Zweifel entgegenhalten<br />

können. ‚Dennoch bleibe ich stets bei Gott...‘<br />

-Und einen Helm als Schutz gibt es auch: wir dürfen uns in dieser ewig gültigen Gewissheit verkriechen: ‚Ich bin<br />

gerettet in <strong>Jesus</strong> Christus, denn er ist mein Retter.‘<br />

-Schließlich gibt es auch eine Offensiv-Waffe: Das Wort Gottes als Schwert.<br />

Das Wort Gottes ‚Es steht geschrieben...‘ ist eine gute Waffe, gegen alle klagenden und abgründigen Gefühle.<br />

Jede Anfechtung birgt die Gefahr in sich, den Blick <strong>von</strong> Gott und seinem Wort abzuwenden und stattdessen auf die<br />

Gefühle, auf das Gespürte, auf den moralischen Puls zu achten.<br />

<strong>Jesus</strong> hat seine Anfechtung in der Wüste durch Gottes Wort abgewendet.<br />

Nach 40 Tagen kommt der Versucher, der Satan zu ihm, und möchte ganz einfach, dass <strong>Jesus</strong> ihm dient. Und so gibt<br />

er sich ziemlich fromm aus und sagt dem hungernden <strong>Jesus</strong>:<br />

Bist du Gottes Sohn, dann ist es doch ein Klacks, diese Steine zu Brot zu machen.<br />

<strong>Jesus</strong> entgegnet und beruft sich dabei auf Worte des Alten Testaments:<br />

Es steht geschrieben: Der Mensch <strong>lebt</strong> nicht vom Brot allein, sondern <strong>von</strong> einem jeden Wort, das aus dem Mund<br />

Gottes geht.<br />

Als Satan weiter verführen will: ‚Bist du Gottes Sohn, dann wirf dich <strong>von</strong> der Tempelmauer, die Engel werden sich<br />

sanft auffangen..‘, kontert <strong>Jesus</strong> wieder mit Gottes Wort:<br />

Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.<br />

Und zuletzt bietet der Teufel alle Schönheit der Welt an, wenn er angebetet wird - und <strong>Jesus</strong> gebietet: Hau ab! Es<br />

steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott und ihm allein dienen! (Matthäus 4, 1-11)<br />

Wir sollen lernen, mit geistlichen Waffen zu fechten...<br />

Im Wort ‚Anfechtung‘ steckt ein anderes Wort, nämlich ‚Fechten‘<br />

In der Anfechtung sollen wir fechten lernen – und zwar mit den Waffen Gottes.<br />

Z.B. indem wir uns dann sagen:<br />

-Es steht geschrieben: Ich bin Gottes geliebtes Kind!<br />

-Ich bin wohl schwach und werde hin- und hergerissen, ich aber berufe mich auf das <strong>Jesus</strong>wort, wo <strong>Jesus</strong> als der gute<br />

Hirte sagt: Meine Schafe hören meine Stimme..und sie werden nimmermehr umkommen und niemand wird sie aus<br />

meiner Hand reißen! (Joh.10,27f)<br />

-Ich bin gerecht und recht gemacht durch <strong>Jesus</strong>. Auch wenn ich Schlechtes gemacht habe, so lebe ich doch <strong>von</strong><br />

Gottes Vergebung. So steht es geschrieben...<br />

-Manchmal muss ich noch konkreter werden und dem Bösen direkt gebieten:<br />

Du Böser hau ab! Verschwinde im Namen Jesu! Du hast kein Recht an mir! Ich sage mich los <strong>von</strong> aller Lüge und <strong>von</strong><br />

allen Verdrehungen. Ich stehe unter der Herrschaft Gottes.


Und noch eine Hilfe in diesem Kampf. Das ist die Gemeinschaft der Gläubigen. In der Not und Anfechtung wollen wir<br />

uns zwar zurückziehen, wie die Schnecke in ihr Schneckenhaus, - aber wir brauchen den Bruder, die Schwester im<br />

Glauben.<br />

Sie können uns manchmal ein Wort sagen, das wir uns selbst nicht sagen können.<br />

Der Christus im anderen spricht lauter, als der Christus in mir – sagte einmal Bonhoeffer.<br />

Die Eremiten übrigens – die Mönche in der Wüste – haben ihre Behausungen so gebaut, dass die nächste Behausung<br />

nicht weiter als ein Halbtagesmarsch entfernt war, damit man in der Anfechtung einen anderen besuchen und bei<br />

ihm Rat holen kann. In der Anfechtung ist also auch die Glaubensgemeinschaft wichtig. Haben wir einen Helfer in<br />

erreichbarer Nähe, den wir rufen könnten, wenn wir angefochten sind?<br />

Zuletzt ein großer Trost, den <strong>Jesus</strong> seinen angefochtenen Jüngern einmal gesagt hatte (Lukas 22,31f):<br />

„Der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen! Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht<br />

aufhöre“.<br />

Dahinter steckt das Bild vom Sichten des Weizens bei der Ernte. Der Weizen wurde geschnitten, dann gedroschen,<br />

so dass die Körner aus den Ähren sprangen. Dann wurde mit der Worfschaufel alles zusammen in die Höhe<br />

geworfen. Die leuchte Spreu flog da<strong>von</strong>, die schweren Körner fielen auf die Tenne zurück. Dort lagen sie nun mit<br />

Staub und Dreck vermischt. Das alles wurde in ein großes Sieb gefüllt und kräftig durchgerüttelt. Die Körner im Sieb<br />

wurden ganz schön durcheinander geschüttelt.<br />

Das Bild beschreibt die Anfechtungssituation: Wir können uns die Körner so vorstellen: Sie wissen nicht mehr, wo<br />

oben und unten, vorn und hinten ist. Das macht der Durcheinanderbringer, der Teufel, auch mit den Christen. Aber<br />

der Trost des Bildes ist: die Körner können nicht durch das Sieb fallen. Nur der Dreck fällt raus, und das Korn wird<br />

immer reiner und wertvoller.<br />

<strong>Jesus</strong> will damit sagen: Ihr werdet zwar gehörig durchgerüttelt, aber ihr könnt nicht rausfallen. Nur das Unreine, der<br />

Dreck, fällt raus. Ihr bleibt bewahrt.<br />

Liebe Gemeinde, wer sich für Gott engagiert und ihm dienen will, der kommt unweigerlich in geistliche Krisen. Aber<br />

wenn wir das wissen und einordnen können, dann können wir auch gelassen bleiben. Wir sind nicht ohnmächtig,<br />

sondern wir haben Gottes Waffen. Und Gottes Macht ist groß und behält am Schluss den Sieg. – Amen.

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