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Tierkreis-Mensch - Bewegte Worte

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Der unsichtbare <strong>Mensch</strong> in uns<br />

Physiologie für Heileurythmie - Heft 2<br />

Der <strong>Mensch</strong> im <strong>Tierkreis</strong><br />

Theodor Hundhammer 2012<br />

www.bewegteworte.ch


2<br />

Der unsichtbare <strong>Mensch</strong> in uns<br />

Physiologie für Heileurythmie<br />

Übersicht über die einzelnen Hefte<br />

Heft 1 Der obere und der untere <strong>Mensch</strong><br />

Von der Bedeutung des Gegenteil<br />

Empfindung und Gefühl<br />

Der obere und der untere <strong>Mensch</strong><br />

Der mittlere <strong>Mensch</strong><br />

Vokale und Konsonanten<br />

Loslassen und Auferstehen<br />

Übungen<br />

Heft 2 Der <strong>Mensch</strong> im <strong>Tierkreis</strong><br />

Geheimnisse im Skelett der Säugetiere<br />

Der <strong>Tierkreis</strong> im Skelett der Säugetiere<br />

Der <strong>Mensch</strong> im <strong>Tierkreis</strong> – Zuordnungen und Gesetzmässigkeiten<br />

Wirkungen zwischen polaren <strong>Tierkreis</strong>-Zeichen<br />

Die Siebengliedrigkeit des <strong>Tierkreis</strong>-<strong>Mensch</strong>en<br />

Verbindungen über den Planetenherrscher<br />

Die drei Kreisläufe im <strong>Tierkreis</strong><br />

<strong>Tierkreis</strong>-Tango<br />

Übungen<br />

Heft 3 Eurythmie: Vom Ort zum Wort<br />

Woher kommt das Wort Eurythmie<br />

Die Entstehung der Eurythmie<br />

Die Polarität von Eurythmie und Computertechnologie<br />

Das System der Laute<br />

Die Lautgebärden<br />

Das Wort<br />

Übungen


Heft 4 Heileurythmie, die Potentiale einer revolutionären Heilkunst<br />

Die Entwicklung der Heileurythmie durch Rudolf Steiner<br />

Nur ein System von vielen?<br />

Heileurythmische Physiologie<br />

Die heileurythmische Behandlung<br />

. Das beste Heilmittel ist der <strong>Mensch</strong> selbst<br />

Revolution und Potential<br />

Übungen<br />

Download Unter www.bewegteworte.ch/downloads.html können alle 4 Hefte einzeln heruntergeladen<br />

werden.<br />

In Vorbereitung<br />

Heft 5 Die heileurythmische Organ-Fibel – Übungen für den Alltag<br />

Heft 6 Heileurythmisches Vademekum – Übungen für akute Beschwerden<br />

Heft 7 Flügel, Säulen und Chakren (<br />

Die drei Flügelpaare des <strong>Mensch</strong>en<br />

Die vier Äther: Ich bin – Es denkt – Sie fühlt – Er will<br />

Die linke und die rechte Säule (Jachin und Boas)<br />

Die sieben Chakren und Lotosblüten<br />

Übungen<br />

Heft 8 Der achtgliedrige Pfad und seine Anwendung in einem Achtsamkeitsprogram<br />

Ein Üb-Programm zum achtgliedrigen Pfad<br />

3


Inhalt<br />

4<br />

Meine Motivation .................................................................................... 5<br />

Geheimnisse im Skelett ............................................................................. 6<br />

Der Äther: Ein Vermittler übergeordneter Prinzipien ............................. 6<br />

Von vorne – von hinten .......................................................................... 7<br />

Der <strong>Tierkreis</strong> im Skelett ............................................................................. 9<br />

Woher hat der Fisch seine Flossen? ..................................................... 9<br />

Lebt der Krebs wirklich nur im Wasser? .............................................. 11<br />

Der <strong>Mensch</strong> ist ein aus vielen Richtungen zusammengeflogenes<br />

Wesen .................................................................................................. 12<br />

Der <strong>Mensch</strong> im <strong>Tierkreis</strong>.......................................................................... 13<br />

Mittelalterliche Abbildungen vom „<strong>Tierkreis</strong>-<strong>Mensch</strong>“ .......................... 13<br />

<strong>Tierkreis</strong> und Körperregionen .............................................................. 15<br />

Planeten und Organe ........................................................................... 16<br />

Planeten im <strong>Tierkreis</strong> ........................................................................... 16<br />

Wirkungen zwischen polaren <strong>Tierkreis</strong>-Zeichen ...................................... 17<br />

Die Polarität Schütze - Zwilling ............................................................ 18<br />

Die Polarität Waage-Widder ................................................................ 20<br />

Die Polarität Jungfrau - Fische ............................................................ 20<br />

Die Siebengliedrigkeit des <strong>Tierkreis</strong>-<strong>Mensch</strong>en ...................................... 21<br />

Der obere <strong>Mensch</strong> von Widder bis Waage .......................................... 21<br />

Der untere <strong>Mensch</strong> von Fische bis Jungfrau ....................................... 22<br />

Der mittlere <strong>Mensch</strong> von Zwilling bis Schütze ..................................... 22<br />

Der Gegenspieler des mittleren <strong>Mensch</strong>en ......................................... 22<br />

Verbindungen über den Planetenherrscher ............................................ 23<br />

Planeten im <strong>Tierkreis</strong> ........................................................................... 23<br />

Merkur: Jungfrau und Zwilling „I“ ....................................................... 24<br />

Jupiter: Vom Oberschenkel in die Füsse „O“ ..................................... 24<br />

Die drei Kreisläufe im <strong>Tierkreis</strong>................................................................ 25<br />

Mars-Venus Kreislauf .......................................................................... 25<br />

Merkur-Jupiter Kreislauf ....................................................................... 26<br />

Saturn-Sonne-Mond-Kreislauf ............................................................. 27


<strong>Tierkreis</strong>-Tango ....................................................................................... 28<br />

Schlussgedanken .................................................................................... 30<br />

Alle Trennung ist Maya ........................................................................ 30<br />

Experimentieren Sie, beobachten Sie, vergleichen Sie ....................... 30<br />

Übungen .................................................................................................. 31<br />

Jupiter-Merkur-Kreislauf ...................................................................... 31<br />

Mars-Venus-Kreislauf .......................................................................... 31<br />

Sonne - Mond - Saturn – Kreislauf ...................................................... 33<br />

Meine Motivation<br />

Ich versuche, eine Beziehung der Elemente des <strong>Tierkreis</strong>es zu unseren Organen<br />

und Körpergliedern herzustellen und Zusammenhänge aufzuzeigen.<br />

Ich will zeigen, dass der <strong>Mensch</strong> grösser ist, als er meint. Dass er aus einem<br />

oberen kosmischen und einem unteren, der Evolution zugehörigen Teil<br />

besteht. Dass wir durch unseren Körper eine tiefe Verbindung mit der Erde<br />

eingehen können. Makrokosmos und Mikrokosmos spiegeln sich im eigenen<br />

Leib.<br />

Zum einen liegt mir daran, aufzuzeigen, dass der <strong>Mensch</strong> aus Eurythmie<br />

besteht, dass das heute nicht mehr gelernt werden muss sondern entdeckt<br />

werden kann und dass die damit zusammenhängenden Gesetzmässigkeiten<br />

überall im praktischen Leben angewendet werden. Wenn wir unsere Potentiale<br />

kennen, helfen sie uns, unsere Aufgaben zu meistern. Ignorieren<br />

wir sie, werden wir durch Krankwerden aufgefordert, uns auf die Suche danach<br />

zu machen. Darum ist diese Arbeit auch ein Versuch, zum Zentrum<br />

der Heileurythmie vorzustossen und daraus wirken zu lernen.<br />

5


Geheimnisse im Skelett<br />

Der Äther: Ein Vermittler übergeordneter Prinzipien<br />

6<br />

Vogelfedern sind ein wunderbares Beispiel dafür,<br />

wie eine physische und eine astralische Struktur<br />

miteinander verbunden werden. Vom Federkiel<br />

wachsen - jeder für sich - parallel die Federäste<br />

nach aussen. Nach links und rechts strecken sie<br />

feine Hakenstrahlen und Bogenstrahlen. Die Hakenstrahlen<br />

des einen Astes verhaken sich mit<br />

den Bogenstrahlen des anderen und umgekehrt.<br />

So entsteht die physische Struktur der Feder mit<br />

einer geschlossen Fläche, die sich trennen und<br />

schliessen kann<br />

Die schwarz-weiss-graue Musterung kommt aus<br />

einer ganz anderen Ebene und ist vollkommen unabhängig von der physischen<br />

Struktur. Es ist doch eigentlich unerklärlich, wie das eine Federästchen<br />

weiss, bis wohin es grau, bis wohin es weiss, ab wann es sich<br />

schwarz färben soll. Das eine Ästchen beginnt mit weiss und es ist nur ein<br />

kurzer Weg, bis das Schwarz kommt. Bei einem anderen Ästchen ist es<br />

ganz anders. Woher weiss das Ästchen, was es machen soll, dass sein<br />

Farbdesign mit dem Nachbarn übereinstimmt?<br />

Auf der astralen Ebene weiss der Vogel, wie er aussehen will: bis dorthin<br />

grau, bis dorthin weiss, dort schwarz. Der Ätherleib versteht das. Er ist der<br />

Maler der den Pinsel führt. Genauso ist es beim Teppich. Der Kaffeefleck<br />

kommt nicht aus der Struktur des Teppichs, der ist von mir.<br />

Noch ein Beispiel für Formprinzipien jenseits aller technischen Bedeutung:<br />

Sie kennen das Ausstechen von Weihnachtsplätzchen? Die Silhouette von<br />

dem Teig, den man wegtut, entspricht in umgekehrter Form genau dem<br />

ausgestochen Plätzchen. Wussten Sie dass der <strong>Mensch</strong> auch so ein ausgestochenes<br />

Männchen ist? Schauen Sie doch einmal in den Spiegel und<br />

sehen Sie, wie bei geeigneter Drehung und nicht zu schlapp gesenkten<br />

Schultern die Silhouette des Armes in jedem Detail (!) mit der Silhouette<br />

des Torsos übereinstimmt. Wie erklären Sie sich das?<br />

Der Ätherleib vermittelt übergeordnete Prinzipien. Er verbindet von Bauplä-


nen, die auf ganz unterschiedlichen Ebenen bestehen. Er hat ein künstlerisches<br />

Verständnis für die Form, er verwendet wie ein Künstler Elemente,<br />

die er kombiniert. Er ist ein Techniker, der die Dinge pragmatisch und praktisch<br />

konstruiert und nach den gültigen von Kraft- und Energiegesetzen<br />

baut. Und er ist so genial, dass er das eine in dem anderen verwirklichen<br />

kann ohne dass es Widersprüche gibt. Um das zu sehen, brauchen wir nur<br />

eine andere (mentale) Brille aufzusetzen.<br />

Das zweite Prinzip des ätherischen ist, dass das Gegenteil einer Wahrheit<br />

immer auch richtig ist. Auf einer anderen Ebene, aber untrennbar verbunden.<br />

Das ist das Bauprinzip der Welt. Wenn ich ein Glas mit Wasser fülle,<br />

dann leere ich es von Luft. Wenn wir die materiellen Wurzeln des Lebens in<br />

der Vergangenheit haben, wird es geistig aus Prinzipien geführt, die ihre<br />

Wurzeln in der Zukunft haben. In der Evolution wirken Zufall und Sinn zusammen.<br />

Wir sollten uns deshalb daran gewöhnen, die Dinge von zwei Seiten zu<br />

denken und vor allem auch wahrzunehmen.<br />

Von vorne – von hinten<br />

Im Jahr 1858 wurde das erste fast vollständige Dinosaurierskelett in Nordamerika<br />

entdeckt. Dass die Interpretation der gefundenen Fossilien nicht<br />

einfach war, zeigen die berühmten „Knochenkriege“ zwischen zwei berühmten<br />

Dinosaurierforschern, Edward Drinker Cope und Othniel Charles Marsh.<br />

Auslöser war vermutlich, dass Cope den Schädel des neu entdeckten, seltsamen<br />

Meeresreptils Elasmosaurus am falschen Ende des Körpers platzierte<br />

(Wikipedia 16.4.2012 „Dinosaurier“).<br />

Als ich vor kurzem als naiver Betrachter vor dem riesigen Skelett des Diplodocus<br />

carnegii stand, bekam ich den Eindruck, dass hinten und vorne nicht<br />

so verschieden sind. Der eine „Schwanz“ war an seinem Ende ein wenig<br />

verdickt. Das war der Kopf.<br />

7


8<br />

Hatcher's restoration of a Diplodocus carnegii skeleton from his 1901 description<br />

Weitere Beobachtungen an anderen Skeletten<br />

ergaben, dass Beckengürtel und Schultergürtel<br />

grosse Ähnlichkeiten in den Bauprinzipien aufweisen.<br />

Das mehrgliedrige Schulterblatt, das Schlüsselbein,<br />

usw. konnten - z.T. miteinander verwachsen<br />

- auch im Becken vieler Säugetiere wiedergefunden<br />

werden. Nur sind sie spiegelbildlich angeordnet.<br />

Das Schulterblatt weist nach hinten, die<br />

Beckenschaufeln weisen nach vorne. Die Idee,<br />

dass die Säugetiere auf einer ätherischen Ebene<br />

auch Wesen sind, die von hinten und vorne aus<br />

denselben „Bauteilen“ zusammengesteckt sind,<br />

drängte sich förmlich auf.<br />

Ja, aber was ist dann mit den Füssen? Die schauen bei<br />

den Säugetieren doch alle nach vorne! Ja, aber wenn<br />

man genau schaut, dann gilt das nur für die Hinterläufe!<br />

Die Vorderbeine sind alle wie von einer geheimnisvollen<br />

Hand nach vorne gedreht! Plötzlich bekommt die<br />

bekannte Verdrehung von Elle und Speiche eine Bedeutung!<br />

Je älter die Rassen sind, umso mehr geht die<br />

Verdrehung scheinbar bis in den Oberschenkel! (Natürlich<br />

ist keine Zange am Werk, die Knochen verdreht.<br />

Die Bewegungsanforderungen und die Muskelansätze<br />

formen sich die Knochen so, wie sie sie brauchen. Nur:<br />

beim Hinterbein ist alles parallel. Es ginge also auch<br />

ohne Verdrehung.)<br />

Beckengürtel des<br />

Riesenkängurus<br />

Die Vorderläufe des<br />

Afrikanischen Elefanten


Es lassen sich an den Skeletten der Säugetiere viele Entdeckungen machen.<br />

Was beim <strong>Mensch</strong>en zusammenwirkt und nicht mehr im Einzelnen<br />

erscheint, ist bei den Säugetieren in Einzelerscheinungen auseinandergegliedert.<br />

Im Folgenden werden vor allem Beispiele gezeigt, die das Wirken<br />

der <strong>Tierkreis</strong>kräfte anschaulich machen. Die von Rudolf Steiner einmal gemachte<br />

Aussage: „Die Gliedmassen des <strong>Mensch</strong>en kommen eigentlich von<br />

aussen“ (Quelle nicht bekannt) findet da eine erstaunliche Bestätigung.<br />

Der <strong>Tierkreis</strong> im Skelett<br />

Woher hat der Fisch seine Flossen?<br />

Bis vor kurzem habe ich gemeint, dass unsere Gliedmassen etwas sind,<br />

was vom Körper aus hinauswächst und als Flossen, Flügel, Beine, Arme<br />

verschiedene Funktionalitäten annimmt. So sieht es ja irgendwie auch aus.<br />

In der Heileurythmie habe ich die Arme deshalb als verlängerte Rippen<br />

thematisiert. Als mir im Jahr 2008 eine Freundin sagte, „Rudolf Steiners hat<br />

einmal gesagt, die Gliedmassen kommen von aussen“, habe ich mich geärgert.<br />

Ich mag keine Steinerzitate, die man glauben soll, aber nichts damit<br />

machen kann. Kurze Zeit darauf ging ich mit ihr ins Naturhistorische Museum<br />

von Bern. Beim Betrachten von Fischskeletten durchfuhr es mich: ja, es<br />

stimmt!<br />

Wenn ich den Heringskönig von aussen<br />

anschaue, dann scheint die Meinung,<br />

dass Flossen von innen her gebildete<br />

Extremitäten sind, zunächst gerechtfertigt.<br />

Da ist eine Körperoberfläche<br />

und von der gehen die Flossen<br />

aus, mit deren Hilfe der Fisch sich stabilisiert<br />

und schwimmt.<br />

Sein Skelett zeigt aber etwas ganz anders.<br />

Da sieht man plötzlich drei Wirbelsäulen:<br />

Der Heringskönig hat eine<br />

zentrale Wirbelsäule als sein Rückgrat.<br />

Aber auch jede Flosse hat eine Wirbelsäule,<br />

von der sich Rippen nach<br />

9


aussen in die Flossen und nach innen<br />

zu den Gräten der zentralen Wirbelsäule<br />

ausstrecken. Man hat den Eindruck,<br />

als würden die Gräten einer<br />

Flosse und die Gräten der Wirbelsäule<br />

aufeinander zustreben und an ihrem<br />

Treffpunkt eine schmiegsame Verbindung<br />

eingehen. Und so ist es mehr<br />

oder weniger bei jedem Fisch! Beim<br />

Steinbutt bildet die Verbindung der<br />

äusseren und der inneren Gräten sogar eine Wirbelsäule dazwischen. Bei<br />

ihm kommen auf jede Oberarmgräte sogar zwei Unterarmgräten. Wenn<br />

man dieses Bild auf den <strong>Mensch</strong>en übertragen will könnte man vergleichen:<br />

Oberarm: Gräten von der Wirbelsäule bis zur mittleren<br />

Verbindungskette<br />

Ellenbogen: Kette der mittleren Verbindungsgelenke<br />

Unterarm (Elle, Speiche): Gräten von der Flossen-Wirbelsäule bis zur<br />

Verbindungskette<br />

Handgelenkknöchelchen: Äussere Wirbelsäule<br />

Finger: Flossengräten nach aussen<br />

Man kann (zurecht) den Eindruck<br />

gewinnen, dass die Gliedmassen gar<br />

nicht vom Zentrum nach aussen<br />

wachsen sondern von aussen auf<br />

das Zentrum zufliegen (z.B. beim<br />

Quastenflosser, Bild nebenan). Das<br />

Zentrum spürt das, kommt ihnen<br />

entgegen und verbindet sich an der<br />

Berührungsstelle. Dann wären eigentlich<br />

unser Ellenbogen und unser<br />

Knie der Ort, wo sich aussen und innen<br />

verbindet. Darum konnte Joseph<br />

Beuys sagen: „Ich denke sowieso mit<br />

dem Knie!“ Im <strong>Tierkreis</strong> gehören<br />

Knie und Ellenbogen zum Steinbock.<br />

10


Um aber dem Vorwurf der vereinfachenden Parallelisierung zu entgehen,<br />

möchte ich gleich auf ein weiteres Prinzip hinweisen. Hat man zunächst<br />

(zurecht) den Eindruck, Zentrum und Peripherie fliegen, strömen, wachsen<br />

aufeinander zu und verbinden sich gelenkig, zeigt sich bei genauerem Hinsehen,<br />

dass diese Verbindung wieder eine ganz eigene Energie hat. Sie ist<br />

etwas Aktives. Sie scheint zu spüren, wo sich die beiden Pole befinden und<br />

wächst wie ein geflügeltes Wesen auf beide (!) Pole zu. Zu philosophisch?<br />

Schauen sie selber! An der Schwanzflosse des Quastenflossers ist es sehr<br />

schön zu sehen.<br />

Die Tiere und der <strong>Mensch</strong> sind durch und durch auf eine sich suchende<br />

Zweiheit aufgebaut. Wir sind Zwillingswesen! Wir fliegen aufeinander zu! Im<br />

<strong>Tierkreis</strong> sind der Schultergürtel und die Arme deshalb dem Zwilling zugeordnet.<br />

Lebt der Krebs wirklich nur im Wasser?<br />

In den Flossen der Fische, in unseren<br />

Gliedmassen, haben wir die Zwillingskraft<br />

quasi im Urbild. Das Zwillingshafte wirkt<br />

aber überall. Überall ist unser Körper aus<br />

der Zweiheit gebildet. Die Zwillingskraft wirkt<br />

dann im Hintergrund und andere Kraft-Prinzipien übernehmen die Führung.<br />

Schauen wir z.B. auf die Doppelheit von Rückgrat/Rippen und Brustbein/Sternum.<br />

Dieses Prinzip sieht man besonders gut bei<br />

den Vögeln. Schaut man beim Vogel<br />

Strauss, fällt nämlich auf, dass der Brustkorb<br />

wie ein Krebstier aussieht. Gepanzerter<br />

Rücken, krabbelnde Beine und zwei tastende<br />

Fühler oder Scheren. Dieser „Krebs“<br />

läuft mit seinen Beinen auf den vom Rückgrat<br />

kommenden Rippen. Es ist eindrücklich, dass dieser Bereich des<br />

Brustkorbs in der Astrologie dem <strong>Tierkreis</strong>zeichen „Krebs“ zugeordnet ist<br />

und im Skelett tatsächlich Krebsgestalt hat. Die Wirbelsäule mit ihren ausladenden,<br />

raumbildenden, vereinnahmenden Rippen gehört zum Löwen.<br />

11


Der Krebs mit seiner abschliessenden und abtastenden Geste ist der Deckel<br />

dazu. Diese Polarität ist im Skelett schön zu erleben.<br />

Beim Blauwal ist der<br />

„Krebs“ sehr markant<br />

ausgebildet, Bei den<br />

landlebenden Säugetieren,<br />

hier als Beispiel<br />

das Pferd, ist es mehr eine zarte Garnele, aber auch<br />

das ist ein Krebstier.<br />

Bei manchen Wiederkäuern, die sehr an die Erde hingegeben<br />

sind, kann der „Krebs“ physisch ganz verschwinden.<br />

Damit zeigen sie ihre Offenheit zur Erde hin.<br />

Geistig ist der Krebs aber voll da. Rippen, die zu Ende<br />

gehen müssten spitz auslaufen. Hier aber bilden sie<br />

richtige Landeflächen für die Beine des „Krebs“, der<br />

jetzt nicht physisch, aber umso mehr geistig da ist.<br />

Kein Wunder, ist der Krebs doch auch dem Magen<br />

zugeordnet. Bei solchen Verdauungsleistungen<br />

spart er die Energie für seine physische Verwirklichung<br />

als Brustbein ein, um in der Verdauungskraft<br />

nur noch mehr da zu sein. Die Rippen spüren seine<br />

Anwesenheit und machen ihn dadurch indirekt<br />

sichtbar. Ist das zu einfach gedacht?<br />

Ganz extrem ist der „Krebs“ beim Varan ausgebildet. Hier hat man den Eindruck,<br />

dass Brustkasten und Schultergürtel zusammen ein voll ausgebildeter<br />

Krebs sind, der den Varan umfasst.<br />

12<br />

Beim <strong>Mensch</strong> ist das Brustbein mit den sogenannten<br />

Rippenknorpeln ein Zwischending. Es bleibt ein Knorpel,<br />

der nie verknöchert und mit dem Tod vergeht.<br />

Der <strong>Mensch</strong> ist ein aus vielen Richtungen zusammengeflogenes<br />

Wesen<br />

Im Skelett wirken verschiedene Bildeprinzipien zusammen.<br />

An den verschiedenen Orten übernimmt eines die<br />

Führung, die anderen wirken mit.


Der <strong>Mensch</strong> im <strong>Tierkreis</strong><br />

Was lässt sich am Vergleich von Skeletten noch alles<br />

entdecken? Welche <strong>Tierkreis</strong>prinzipien finden<br />

wir noch? Woher kommt das Zungenbein des <strong>Mensch</strong>en?<br />

Ist es das von mir sogenannte „Musikbein“,<br />

das viele Vögel zusätzlich zum Schlüsselbein haben<br />

und das so wunderbar geformt ist? (Siehe z.B.<br />

den Adler nebenan) Forschen Sie mit?<br />

Mittelalterliche Abbildungen vom „<strong>Tierkreis</strong>-<strong>Mensch</strong>“<br />

ägyptischer Sargdeckel<br />

Persien<br />

13


14<br />

Duc de Berry - Les Très RichesHeures 1410 Heinrich von Laufenberg ca. 1450<br />

John of Arderne - ca.1425-1550<br />

Kalender eines Psalters, Cambridge


Mit Zuordnung der Planeten zu den Organen<br />

<strong>Tierkreis</strong> und Körperregionen<br />

Widder Kopf<br />

Stier Hals<br />

Zwilling Schultergürtel<br />

Krebs Brust<br />

Löwe Brustraum<br />

Johannes Praetorius - Spielkarte 1663<br />

Die Zeichen auf der linken Seite weisen auf das<br />

tiefere Körperglied, die Zeichen auf der rechten<br />

Seite auf das Glied darüber<br />

Jungfrau Bauch, Sonnengeflecht<br />

Waage Hüfte, Becken<br />

Skorpion Beckenboden, Geschlechtsorgane<br />

Schütze Oberschenkel<br />

Steinbock Knie<br />

Wassermann Unterschenkel<br />

Fische Füsse<br />

15


Planeten und Organe<br />

Planeten im <strong>Tierkreis</strong><br />

16<br />

Saturn Milz<br />

Jupiter Leber<br />

Mars Galle<br />

Sonne Herz<br />

Venus Nieren, Lungenatmung<br />

Merkur Lungentätigkeit<br />

Mond Gehirn und Fortpflanzungsorgane<br />

In der Astrologie wird jedes <strong>Tierkreis</strong>zeichen von einem Planeten beherrscht.<br />

Jeder Planet ist Herrscher von zwei Zeichen (Ausnahme Sonne<br />

und Mond) und hat in jedem der beiden Zeichen eine andere Ausprägung.<br />

Widder Mars<br />

Stier Venus<br />

Zwilling Merkur<br />

Krebs Mond<br />

Löwe Sonne<br />

Jungfrau Merkur<br />

Waage Venus<br />

Skorpion Mars (Pluto)<br />

Schütze Jupiter<br />

Steinbock Saturn<br />

Wassermann Saturn (Uranus)<br />

Fische Jupiter (Neptun)


Die Zuordnung wird anschaulich, wenn man im Bild folgendes beachtet: Saturn<br />

– Jupiter – Mars – Venus – Merkur – folgen einander einmal vom<br />

Steinbock zum Krebs (Mond) und spiegelbildlich genauso vom Wassermann<br />

zum Löwen (Sonne).<br />

Wirkungen zwischen polaren <strong>Tierkreis</strong>-Zeichen<br />

Den 12 <strong>Tierkreis</strong>zeichen werden<br />

12 Bereiche des physischen Körpers<br />

zugeordnet. Gegenüberliegende<br />

Zeichen sind polar und verstärken<br />

einander. Polarität ist ein<br />

trennendes und ein verbindendes<br />

Prinzip zugleich. Der eine Pol ist<br />

der geistige Vater des anderen.<br />

Jeder Pol braucht den anderen,<br />

um im Gleichgewicht zu sein. Die<br />

Waage ist der umgekehrte Widder,<br />

das harte Steinbock-Knie hat auf seiner Rückseite die weiche Krebs-<br />

Kniekehle usw. Der Luft steht das Feuer gegenüber, der Erde das Wasser.<br />

Eurythmie ist per Definition Harmonie („Eu-“) im Spiel der Gegensätze<br />

(„-rythmie“). Sie macht diese im Körper wirkenden „Energiebahnen“ an-<br />

17


schaubar und handhabbar. Dadurch, dass man die Qualitäten und Wirkungen<br />

eines Zeichens nicht unmittelbar hervorruft sondern über den „Umweg“<br />

des polaren Zeichens geht, kommt es zu einer Verstärkung, zu einem ungehinderten<br />

Freiwerden seiner Eigenschaften. Im Folgenden sollen Beispiele<br />

dafür gegeben werden.<br />

Die Polarität Schütze - Zwilling<br />

Zu diesem Paar gehören die Polaritäten von Jupiter und Merkur, kosmische<br />

und irdische Intelligenz, Weisheit und Humor, Feuer und Luft, Darm und<br />

Lunge, Oberschenkel und Schultergürtel. Sie ergänzen sich. Luft facht Feuer<br />

an und Wärme bringt Luft in Bewegung.<br />

Wärme - Luft<br />

Um etwas für seine Lunge, sein körperliches und seelisches Atmen zu tun,<br />

kann man die vor der Brust verschränkten Arme langsam so weit als möglich<br />

ausbreiten, den Atem damit mitgehen lassen und dann langsam die<br />

Arme wieder zusammenführen. Wenn man dies einige Male hin und her<br />

macht, gibt das eine schöne Durchatmung und Befreiung in der Brustregion.<br />

Trotzdem ist die Übung so noch nicht optimal. Denn vereinfacht kann man<br />

sagen, alles was der <strong>Mensch</strong> tut, tut er mehr oder weniger auf Kosten von<br />

seinem Körper. Darum ist er am Abend auch müde und muss den Körper<br />

im Schlaf regenerieren lassen. Kann „ich“ denn die Arme auch weiten und<br />

zusammenkommen lassen, ohne dass ich es selber mache?<br />

Ja, das geht, wenn man die durch den <strong>Tierkreis</strong> gegebenen Zusammenhänge<br />

benutzt. Es ist nämlich möglich, die Arme durch die Energie der<br />

Oberschenkel zu bewegen. Dazu hält man die Arme wie vorhin vor die<br />

Brust, geht leicht in die Hocke und streckt die Beine ganz bewusst mit der<br />

Energie der Oberschenkel. Bei richtigem Körpertonus kann man diese<br />

Energie bis in den Arm spüren und den Arm davon hinaus und wieder hereintragen<br />

lassen. Meine Aktivität ist im Oberschenkel und seinem Energiefeld,<br />

oben beschränkt sich meine Aktivität auf das Wahrnehmen, Spüren<br />

und Zulassen. Wenn das gelingt, dann wird die Bewegung im Brustbereich<br />

viel freier, weil der Körper seine Bewegung jetzt selber organisiert.<br />

18


Feuer - Luft<br />

Der Schütze ist ein Feuerzeichen. Feuer erzeugt nicht nur Wärme, es kann<br />

auch explosiv wirken, wie bei einem Schuss. Auch das kann eindrucksvoll<br />

in einer einfachen Übung erlebt werden.<br />

Zwei Personen stehen sich gegenüber und halten in einer Hand, z.B. in der<br />

rechten, einen Kupferstab vertikal vor dem Schultergelenk. Das Knie des<br />

(rechten) Standbeins ist locker gebeugt. Das gebeugte Bein kann nun so<br />

gestreckt werden, dass der Körper vertikal aktiv nach oben gebracht wird,<br />

und der rechte Arm wie von selber nach vorne kommt. Man kann das Gefühl<br />

haben, als bewege man seinen Arm mit dem Oberschenkel. Das kann<br />

so kraftvoll werden, dass davon der Stab wie von selbst zum Gegenüber<br />

geworfen wird.<br />

Besonders reizvoll und sinnvoll wird die Übung, wenn das Gegenteil gleichzeitig<br />

auch geschieht. Das geht z.B. so, dass man den Stab so fängt, dass<br />

sein Flug nicht gestört wird. Dann nimmt er meinen Arm in den Raum hinter<br />

meinem Rücken mit. Dort kann er dann in einem Bogen nach unten kommen,<br />

im Rücken auf die andere Seite wechseln und wieder vor die Schulter<br />

geführt werden zum nächsten Wurf. Aktives Werfen und empfangendes<br />

Loslassen wechseln sich ab. Wenn beide gleichzeitig werfen und fangen,<br />

dann ist man aktiv und passiv gleichzeitig. Das ist das Grundprinzip: die Polarität<br />

von gleichzeitiger Tätigkeit an dem einen und Wahrnehmung an einem<br />

anderen Körperort.<br />

19


Die Polarität Waage-Widder<br />

Polarität von Mars im Widder und Venus in der Waage<br />

Widder (Kopf): Das Inkarnierende, Eindringende Prinzip. Sich<br />

durchsetzen. Kraft der Sprache und Ausdruckskraft. Schön zu<br />

sehen bei den in die Nasenwurzel übergehenden Augenbraunen.<br />

Waage (Becken): Das Aufnehmende, Empfängliche, Beeindruckbare.<br />

Das Gleichgewicht herstellende. Das kesse Hüftschaukeln der<br />

Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Mädchen.<br />

Gemeinsam bilden sie ein labiles Gleichgewicht in der Vertikalen. Unsere<br />

Wirbelsäule spannt sich zwischen diesen beiden Polen. Es ist, wie wenn<br />

man einen Stab auf der Hand balanciert. Das obere sorgt für das Ungleichgewicht,<br />

das untere sucht das Gleichgewicht wieder herzustellen.<br />

Gehirnwasserwelle und Becken<br />

Über den das Rückenmark umgebenden Spinalkanal dringt unser Gehirnwasser<br />

bis in den Bauchraum hinunter. Auf die vom Becken getragenen<br />

Eingeweide wird von der Atembewegung und von der Bauchkontraktion<br />

Druck auf diese Wassersäule erzeugt. Damit hebt und senkt sich das Gehirn<br />

im Einklang mit unserem Atem und den Druckvorgängen im Bauchraum.<br />

Es schaukelt auf der Waage.<br />

Die Polarität Jungfrau - Fische<br />

Das Leben unter dem Zwerchfell, meiner Erdoberfläche<br />

Die Jungfrau ist ein Erdzeichen. Das Zwerchfell als Obergrenze des Jungfrau-Bereichs<br />

ist Symbol für die Erdoberfläche. Über ihm strahlt die Sonne<br />

des Herzens und wehen die Winde der Lunge. Darunter, im Bauch wird es<br />

dunkel wie im Erdinneren. Mit dem Bauch verbinden wir Erdgebundenheit,<br />

Mütterlichkeit und intuitives Wissen.<br />

In der Eurythmie gehört zur Jungfrau der einhüllende Stosslaut „B“. Zum<br />

polaren Zeichen Fische, unseren Füssen, gehört das „N“. Wenn man das<br />

„BN“ tönt, so dass der Körper bis in die Füsse mitvibriert, fühlt sich das an,<br />

als würde ein grosses Kupfergefäss klingen. Es ist das unmittelbare Erleb-<br />

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nis von Körperlichkeit. Der ganze untere <strong>Mensch</strong> schwingt mit in diesem<br />

„BN“. Tönt man „BIN“, erlebt man, auch noch sich selber in diesem Gefäss.<br />

Eine Anwendung im Tango Argentino<br />

deren gefällt es.<br />

Im Tango lernt man, dass die Füsse bis zum<br />

Bauch gehen. Oder besser: der Bauch bis in<br />

die Füsse. Will ich meine Füsse intuitiv bewegen,<br />

so beginnt das im Bauch. Im Bauch<br />

nehme ich den Impuls meines Partners auf,<br />

dort erzeugt sich die Energie, die meine<br />

Füsse wie von selbst bewegt. Können Sie<br />

das in nebenstehendem Bild sehen?<br />

Damit diese Zusammenhänge wirken können,<br />

müssen wir sie entdecken und üben.<br />

Warum macht man das? Weil man dann auf<br />

einem anderen Niveau lebt als vorher. Man<br />

hat sein Körpergefühl erweitert bis in den<br />

<strong>Tierkreis</strong> hinein. Man spürt es – und den an-<br />

Die Siebengliedrigkeit des <strong>Tierkreis</strong>-<strong>Mensch</strong>en<br />

Zwischen zwei polaren <strong>Tierkreis</strong>zeichen liegen fünf andere Zeichen. Zusammen<br />

bezeichnen diese sieben Zeichen einen bestimmten Abschnitt im<br />

Körper des 12-gliedrigen <strong>Mensch</strong>en.<br />

Es zeigt sich, dass diese 7-gliedrigen Einheiten eigene Wesen im <strong>Mensch</strong>en<br />

darstellen. Sie sind eine Art 7-gliedrige Teilmenschen in uns. Erst ihr<br />

Zusammenwirken bildet unsere seelisch-leibliche Lebendigkeit. Die beiden<br />

<strong>Tierkreis</strong>zeichen am Ende eines solchen 7-gliedrigen <strong>Mensch</strong>en sind dann<br />

wie sein Kopf und seine Füsse.<br />

Der obere <strong>Mensch</strong> von Widder bis Waage<br />

Der sogenannte obere <strong>Mensch</strong> geht im <strong>Tierkreis</strong> vom Widder (Kopf) bis zur<br />

Waage (Becken). Es ist der kosmische <strong>Mensch</strong>, der in den Körper inkarniert<br />

und mit seinen persönlichen Impulse und Ideale in ihm lebt. Sein mittleres<br />

Zeichen ist der Krebs, der Brustbereich.<br />

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Der untere <strong>Mensch</strong> von Fische bis Jungfrau<br />

Der untere <strong>Mensch</strong> geht von den Fischen (Füsse) bis zur Jungfrau (Oberbauch).<br />

Er ist verbunden mit unserem Erbstrom, gibt uns unsere Lebenskraft<br />

und Gesundheit. Die Art seiner Verbindung mit dem oberen bestimmt<br />

unsere Lebensqualität. Sein mittleres Zeichen ist der Schütze, der Oberschenkel.<br />

Der mittlere <strong>Mensch</strong> von Zwilling bis Schütze<br />

1 Torso of a naxian kouros.<br />

Dated to the second half of<br />

the 6th century BC<br />

22<br />

Der untere und der obere <strong>Mensch</strong><br />

überlappen sich im Bauchgebiet. Der<br />

untere <strong>Mensch</strong> geht mit der Jungfrau<br />

bis hinauf zum Zwerchfell. Der obere<br />

<strong>Mensch</strong> geht mit der Waage bis hinunter<br />

ins Becken. Sie halten dort wie<br />

zwei ineinander gehakte Hände zusammen.<br />

Es gibt aber auch eine rhythmische<br />

Verbindung, die den unteren und oberen<br />

<strong>Mensch</strong>en mit einem grösseren 7gliedrigen<br />

Bogen verbindet. Das nennt<br />

man den mittleren <strong>Mensch</strong>. Er geht<br />

vom Schützen (den Oberschenkeln) bis zum Zwilling<br />

(Schultergürtel und Arme). Sein mittleres Zeichen ist die<br />

Jungfrau, der Bauch. Er ist der eigentliche Heiler in uns, der unten und<br />

oben umfasst und zum rhythmischen Ausgleich bringt. Die Herrscher der<br />

beiden Endzeichen sind Merkur (Zwilling) und Jupiter (Schütze). Die irdische<br />

Intelligenz und die kosmische Weisheit.<br />

Der Gegenspieler des mittleren <strong>Mensch</strong>en<br />

2 After Skopas of Paros<br />

(Greek, Attic, 4th century<br />

B.C.)Torso from reduced<br />

copy of the so-called Pothos<br />

Der Kopfmensch hat an seinen Enden dieselben<br />

Zeichen wie der mittlere <strong>Mensch</strong> (Schütze-<br />

Zwilling), nur durchläuft er von dort die andere<br />

Seite des <strong>Tierkreis</strong>es. Er beginnt im Zwilling<br />

(Schulter), geht von dort zum Widder (Kopf) an<br />

den sich im <strong>Tierkreis</strong> die Fische (hier die Hände)<br />

anschliessen. Von dort geht er bis weiter zum Schützen (Oberarm).


Dies ist so, weil die <strong>Tierkreis</strong>zeichen Fische, Wassermann, Steinbock und<br />

Schütze nicht nur Abschnitte des Beins sind sondern auch der Arme. Der<br />

Kopf-<strong>Mensch</strong> besteht also nur aus Kopf und Armen. Er ist das Bild des heutigen<br />

Computermenschen, der denkt, die Tastatur betätigt aber sonst nicht<br />

viel tut.<br />

Beim Kopfmenschen ist das mittlere Zeichen der Widder, das Kopfwissen.<br />

Beim mittleren <strong>Mensch</strong>en ist die Mitte die Jungfrau, das intuitive Wissen.<br />

Sie sind Gegenbilder. Zwischen den beiden findet in unserer Zeit die grosse<br />

Auseinandersetzung statt.<br />

Die Zentren der siebengliedrigen <strong>Mensch</strong>en<br />

Verbindungen über den Planetenherrscher<br />

Planeten im <strong>Tierkreis</strong><br />

In der Astrologie wird jedes <strong>Tierkreis</strong>zeichen von einem Planeten beherrscht.<br />

Da es 12 Zeichen, aber nur 7 Planeten gibt, ist (mit Ausnahme<br />

von Sonne und Mond) jeder Planet Herrscher von zwei Zeichen.<br />

· Venus verbindet Waage (Luft) und Stier (Erde)<br />

· Merkur verbindet Zwilling (Luft) und Jungfrau (Erde)<br />

· Mars verbindet Skorpion (Wasser) und Widder (Feuer)<br />

· Jupiter verbindet Fische (Wasser) und Schütze (Feuer)<br />

· Saturn verbindet Wassermann (Luft) und Steinbock (Erde)<br />

· Sonne und Mond verbinden Löwe (Feuer) und Krebs (Wasser)<br />

Bei den <strong>Tierkreis</strong>zeichen wurde gezeigt, wie sich gegenüberliegende Zeichen<br />

zwar herausfordern, aber ideal ergänzen. Die Planeten aber verbinden<br />

Zeichen, die sich aufgrund ihrer Elemente-Zugehörigkeit eigentlich<br />

ausschliessen. Sie verbinden nämlich die Wasserzeichen mit Feuerzeichen<br />

und die Luftzeichen mit Erdzeichen.<br />

Das heisst für die Praxis, dass solche Verbindungen nicht von selbst entstehen.<br />

Sie brauchen zum Fruchtbarwerden die innere Aktivität des <strong>Mensch</strong>en.<br />

Die vorhin besprochene Verbindung der polaren Zeichen stellt uns<br />

ihr Potential von sich aus zur Verfügung. Es ist eine Art Naturprodukt. Die<br />

Verbindungen sich fremder Zeichen durch die entsprechenden Planetenqualitäten<br />

sind dagegen etwas Besonderes, sie sind ein Kulturprodukt.<br />

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Merkur: Jungfrau und Zwilling „I“<br />

In der Eurythmie erlebt man die <strong>Tierkreis</strong>kräfte<br />

in den Buchstaben. Jeder Buchstabe drückt in<br />

sich ein anderes Kraftsystem aus. Im „I“ z.B.<br />

das des Merkur. Dieser ist wie alle Planeten<br />

zwei <strong>Tierkreis</strong>zeichen zugeordnet: Als Erd-<br />

Merkur ist er Herrscher in der Jungfrau, als<br />

Luft-Merkur ist er Herrscher in den Zwillingen.<br />

Wenn ich diese sich fremden Elemente durch<br />

innere Aktivität verbinde, geht eine neue Welt<br />

auf. Ich kann von der Jungfrau aus in die Erde hinunterströmen und bei der<br />

richtigen Aufmerksamkeit und Körpertonus spüren, wie sich mein Körper<br />

aufrichtet. Wenn ich die andere Hand auf das Schlüsselbein gelegt habe,<br />

dann wird mein Arm vom Gegenstrom in die Höhe getragen, bis er ganz<br />

gestreckt ist. Ohne dass ich etwas anderes gemacht hätte als vom Bauch<br />

aus nach unten zu strömen. Wie eine Pflanze, die umso höher wächst, je<br />

mehr Boden ihr zur Verfügung steht, richtet sich meine Gestalt auf, je tiefer<br />

ich hinunterströme. In der Eurythmie nennt man dieses Kraftsystem des<br />

Merkur „I“.<br />

Jupiter: Vom Oberschenkel in die Füsse „O“<br />

Jupiter verbindet die Oberschenkel (Schütze, Feuer) mit den Füssen (Fische,<br />

Wasser). Diese Verbindung entsteht nicht leicht. Bei Übungen, die<br />

vom Oberschenkel ausgehen wie z.B. die oben beschriebene Stabwerf-<br />

Übung, kann ich versuchen, zusätzliche innere Aufmerksamkeit aufzubringen<br />

und auf die Verbindung Oberschenkel – Füsse zu achten. Das ist alles<br />

andere als selbstverständlich. Es ist eine Kulturleistung. Das Werfen bekommt<br />

dadurch eine andere Ruhe und Grösse.<br />

Noch eindrucksvoller ist das Erlebnis, wenn man Übungen macht, bei denen<br />

man nach einem vorherigen Loslassen einen Aufstrom aus der Erde<br />

erlebt, der einen wieder hochträgt und aufrichtet. Wenn der Aufstrom am<br />

Oberschenkel vorbeikommt und man sich dann nicht einfach weiter hochtragen<br />

lässt, sondern einen Teil der Energie mit den Füssen verbinden<br />

lässt, entsteht ein sehr feines Gefühl der lebendigen Verbundenheit mit der<br />

Erde. Man ist verbunden und doch frei. Die eurythmisch-musikalische Ausführung<br />

des „TAO“ gibt den idealen Rahmen dafür.<br />

24


Die drei Kreisläufe im <strong>Tierkreis</strong><br />

Wenn man also in einen Körperort eintaucht, wird man zum nächsten geführt.<br />

Die geistige Realität führt zum gegenüberliegenden Körperort. Eine<br />

seelische Aktivität bildet über den Herrscherplaneten die Brücke zu dessen<br />

zweitem Zuhause. Der neue Ort führt uns weiter zu seinem polaren Zeichen<br />

und siehe da, dort herrscht ein Planet, der uns wieder zum Ausgangsort zurückführt.<br />

Startet man mit Merkur, bringt Jupiter einen Zurück, Startet man<br />

mit Mars, ist es die Venus, startet man mit Saturn sind es Sonne und Mond.<br />

Man durchläuft auf diese Weise eine Art Lemniskate durch vier <strong>Tierkreis</strong>zeichen.<br />

Da es zwölf <strong>Tierkreis</strong>zeichen gibt, gibt es drei solche Kreisläufe.<br />

Sie sind im Folgenden dargestellt.<br />

Mars-Venus Kreislauf<br />

Widder/Waage – Skorpion/Stier<br />

Sinnliche Liebe und geistige Liebe – Erfüllung und Erlösung<br />

Beginnt man den Kreislauf in der Waage (Becken, Hüfte), wird man von der<br />

Wirkung der Polarität zum Widder (Kopf) geführt. Das hat seine physiologische<br />

Entsprechung unter anderem darin, dass das Gehirnwasser im Spinalkanal<br />

die ganze Wirbelsäule zwischen Becken und Gehirn umspült und<br />

zwischen den beiden Polen schwingt. Der Herrscher des Kopfes, der Mars<br />

ist Herrscher des Skorpions und stellt den inneren Bezug zwischen diesen<br />

beiden Körperregionen her. Vom Skorpion führt die Opposition weiter zum<br />

Stier. Dessen Herrscherin, die Venus ist auch die Herrscherin der Waage,<br />

wodurch man wieder zum Ausgangspunkt zurückgelangen kann. Diese<br />

Lemniskate durchstreicht den Körper zwischen Beckenboden und Scheitel.<br />

Becken<br />

Luft<br />

Hals<br />

Erde<br />

Kopf<br />

Feuer<br />

Beckenboden<br />

Wasser<br />

25


Merkur-Jupiter Kreislauf<br />

26<br />

Schütze/Zwilling – Fische/Jungfrau<br />

Im mittleren und unteren <strong>Mensch</strong>en verbinden sich Denken und Intuition<br />

Jungfrau und Zwilling werden durch den Merkur verbunden. Es ist die<br />

Pflanze, die einmal nach unten ihre Wurzeln schickt und nach oben in den<br />

Himmel wächst. Jupiter, der grosse Bruder des Merkurs, verbindet Fische<br />

und Schütze. Die beiden bilden den mittleren <strong>Mensch</strong>en. Jungfrau-Fische<br />

ist der untere <strong>Mensch</strong>, das Bin, der Topf für unser Dasein.<br />

Diese Lemniskate durchstreicht den Körper von der Schulter bis zu den<br />

Füssen.<br />

Bauch<br />

Erde<br />

Oberschenkel<br />

Feuer<br />

Schultergürtel<br />

Luft<br />

Füsse<br />

Wasser


Saturn-Sonne-Mond-Kreislauf<br />

(Krebs/Steinbock – Wassermann/Löwe)<br />

Die drei-Lichter: Geburt und Tod und Auferstehung<br />

In den anderen Durchgängen werden zwei <strong>Tierkreis</strong>zeichen durch nur einen<br />

Planetenherrscher verbunden. Krebs und Löwe werden jedoch durch Mond<br />

und Sonne verbunden. Sie treten hier als Partner auf.<br />

Das hebräische Aleph<br />

Brustraum<br />

Feuer<br />

Knie<br />

Erde<br />

Brust<br />

Wasser<br />

Unterschenkel<br />

Der Laut Aleph wird im Hebräischen nicht gesprochen. Er ist noch vor der<br />

Sprache. Er besteht aus den Lauten „A(leph)“, „L“ und „F“. „L“ gehört zum<br />

Steinbock, dem Tor des Todes, wie die Griechen sagten. „F“ gehört zum<br />

Krebs, dem Tor der Geburt. Das Aleph stirbt auf der geistigen Seite mit dem<br />

„L“ und wird mit dem „F“ auf der sinnlichen Seite geboren. Damit beginnt die<br />

Sprache. Der erste hörbare Buchstabe im hebräischen Alphabet ist das<br />

„BeJTh“, das als „B“ oder „W“ ausgesprochen wird.<br />

Luft<br />

27


<strong>Tierkreis</strong>-Tango<br />

Am Beispiel des Tangos kann gut gezeigt werden, dass die Zusammenhänge<br />

der <strong>Tierkreis</strong>zeichen und ihrer Planetenherrscher mit unserem Körper<br />

auch dann eine Rolle spielen, wenn wir gar nichts davon wissen. Wir<br />

benutzen sie, um den Tanz mehr zu geniessen, um miteinander zu spielen,<br />

um den Tanz ausdrucksvoller zu gestalten oder um ihn zu perfektionieren.<br />

Dafür möchte ich einige aphoristische Beispiele geben, die zeigen, wie der<br />

<strong>Tierkreis</strong> überall anwesend ist.<br />

Von der Hüfte, geht das feine Balance-Spiel aus, der innere Aufstrom,<br />

der die innere Aufrichte bis in den Kopf hinauf herstellt. Ihr<br />

Zeichen ist die Waage, ihre Herrscherin die Venus. Oben im Kopf<br />

ist ihr Antipode, der Widder zuhause, dessen Herrscher der Mars<br />

ist. Mit der Erzeugung der Aufrechte zwischen Hüfte und Kopf,<br />

Waage und Widder beginnt die sensible Suche nach dem<br />

Gleichgewicht von männlich und weiblich.<br />

Widder und Stier: Der Kopf ist<br />

dem Widder zugeordnet, einem<br />

Marszeichen, der Hals dem<br />

Stier, einem Venuszeichen. Der<br />

Kopf ist unser härtestes Teil und<br />

manchmal wird man beim Tanzen<br />

stark damit konfrontiert. Wie<br />

gehe ich damit um, wenn mir<br />

der Kopf des Partners, der Partnerin<br />

im Weg ist? Oder geniesse<br />

ich, dort Kraft zu spüren und<br />

auszutauschen?<br />

Aber eigentlich sind Kopf und Hals im Tango nicht dabei. Tango ist genauso<br />

wie die Eurythmie eben auch eine „Kopf-ab“-Kunst. Der Widder vereinigt<br />

sich mit der polaren Waage zum Bewusstsein der eigenen und der anderen<br />

Achse. Die Sinnlichkeit des Stiers verbindet sich mit der expressiven eindringlichen<br />

Kraft des Skorpions. Man schaut mehr in sich hinein als auf den<br />

anderen. Man spürt den anderen in sich und tanzt mehr dort als „draussen“.<br />

Der Zwilling ist der Vermittler: Eigentlich fängt hier der Tango an. Im Schultergürtel<br />

und in den Armen wirkt Merkur, der Herrscher der Zwillinge, der<br />

28


Gott der Tänzer. Hier stützen wir uns gegenseitig, hier geben wir uns Halt<br />

und Führung. Hier helfen wir uns, wenn doch mal jemand seine Achse verliert<br />

und vieles mehr.<br />

Luft-Merkur im Zwilling, Erd-Merkur in der Jungfrau: Im Tango verwurzelt<br />

man sich vom Bauch aus nach unten und verbindet mit seiner Atemenergie<br />

nach oben (Vergleiche Seite 24). Je nach Technik gibt das eine starke innere<br />

Aktivität, ein von unten getragen sein des Brustraums oder eine unglaubliche<br />

Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit im Gang, weil der ganze Körper<br />

von oben getragen wird.<br />

Der Oberschenkel, der geheime Mittelpunkt des Tango: Der Oberschenkel<br />

ist ein Körperteil, den man leicht vergisst, und trotzdem ist es einer der Orte,<br />

die am entscheidendsten für ein schönes Tanzgefühl sind. Wie oben<br />

ausgeführt, kommt die Bewegung des Beines vom Bauch. Der Oberschenkel<br />

aber übernimmt die Bewegung und macht sie fertig, bis das Bein gestreckt<br />

ist. Übernimmt er diese Funktion nicht, leidet der Tanz auf allen<br />

Ebenen. Wenn der Oberschenkel beim Rückwärts-Schritt nicht gestreckt<br />

wird oder lässt er die Energie beim Vorwärtsschritt nicht bis in den Fuss,<br />

dann wird der Schritt klein und plump. Es wird keine Möglichkeit für Figuren<br />

angeboten. Die Kommunikation findet nicht statt. Ja, der Oberschenkel hat<br />

eine zentrale Funktion.<br />

Warum? Das Zeichen des Jupiters ist der Schütze, dem der Oberschenkel<br />

zugeordnet ist. Er ist genau die Mitte des unteren <strong>Mensch</strong>en zwischen<br />

Bauch (Jungfrau) und Füsse (Fische). Über den Jupiter ist er intensiv mit<br />

den Fischen verbunden. Wenn der Tänzer diesen Zusammenhang aktiviert,<br />

schafft er damit Raum. Polar zum Schützen sind die Zwillinge. Probieren<br />

Sie aus, wie die Schlüsselbeine aufgehen, wenn ein Oberschenkel nach<br />

hinten durchgestreckt und seine Energie mit den Füssen verbunden wird.<br />

Ist das nicht eindrucksvoll, wie diese Beziehungen wirken!<br />

Fische, die Füsse: Die Füsse sind miteinander<br />

verbunden, Sie suchen sich, sie<br />

laufen hintereinander her. Ich schaue<br />

nicht hinunter. Ich fühle sie und ich führe<br />

sie. Ich weiss wo die Füsse der Partnerin<br />

sind. Intuitiv! Vermittelt durch das<br />

Bauchgefühl der polaren Jungfrau.<br />

Dass die Füsse bereits im Bauch beginnen, wurde schon auf Seite 21 aus-<br />

29


geführt. So liessen sich zahlreiche weitere Beispiele anführen, wie die <strong>Tierkreis</strong>-Gesetzmässigkeiten,<br />

aber auch die Gesetze des Gegenstroms in diesem<br />

Tanz angewendet werden. Dabei ist der Tango nur ein Beispiel für viele<br />

andere Bewegungskünste wo mehr oder weniger bewusst mit diesen<br />

Gesetzen gearbeitet oder gespielt wird.<br />

Schlussgedanken<br />

Alle Trennung ist Maya<br />

Es sei nochmals betont, dass jede Trennung nur scheinbar ist. Überall wirkt<br />

immer alles. Keine “Löwe-Kraft“ könnte im Körper ohne alle die anderen<br />

Kräfte in Aktion treten. In bestimmten Situationen, an bestimmten Orten<br />

hebt er sich von der Gesamtheit etwas ab und wird dadurch als Einzelner<br />

sichtbar und wirksam. Die anderen sind alle hinter ihm versammelt und geben<br />

ihm seine Kraft.<br />

Experimentieren Sie, beobachten Sie, vergleichen Sie<br />

Nicht nur Meridiane, Chakren und Reflexzonen stellen feinstoffliche Verbindungen<br />

zwischen entfernten Orten im Körper her und können bei geeigneter<br />

Behandlung heilsame Wirkungen an entfernten Orten hervorrufen. Auch<br />

die Gesetzmässigkeiten des <strong>Tierkreis</strong>es sind Ausdruck solcher feinstofflicher<br />

Verbindungen. Das Besondere ist, dass diese Kanäle darauf warten,<br />

von uns entdeckt zu werden. Sie sind heute unserem Bewusstsein und unseren<br />

Wahrnehmungsfähigkeiten zugänglich. Verbinden wir sie mit unserem<br />

Bewusstsein können sie auf neue Weise in das alltägliche Leben einfliessen<br />

und stärken, gesundmachen, schön machen.<br />

Damit man etwas entdecken kann, muss man vorher schon irgendwie etwas<br />

davon gehört haben. So wie ich von der Möglichkeit, dass die Gliedmassen<br />

von aussen kommen. Man braucht es nicht zu glauben, aber wenn<br />

einem etwas auffällt, dann kann man es einordnen. Sonst geht die Beobachtung<br />

unbemerkt an einem vorbei. Darum möchte ich Sie ermuntern:<br />

experimentieren Sie, beobachten Sie, vergleichen Sie.<br />

30


Übungen<br />

Die hier notierten Übungen sind Notizen und Auszüge aus Skripten von<br />

Kursen und Workshops. Für den Gebrauch ohne persönliche Anleitung sind<br />

sie nicht geeignet. Eine diesbezügliche Überarbeitung ist geplant.<br />

Jupiter-Merkur-Kreislauf<br />

Vergleiche dazu den unter Jupiter-Merkur-Kreislauf geschilderten Zusammenhang<br />

auf Seite 25.<br />

Schütze-Zwilling K-H und H-K<br />

Die Feuerkraft des Schützen entfaltet dem Zwilling die Flügel. Die Luft des<br />

Zwillings gibt dem Schützen seine Freiheit. Genauso in der Natur: Die Luft<br />

ernährt das Feuer, das Feuer bringt die Luft in Bewegung.<br />

K-H: Die Arme aus der Energie des Oberschenkels entfalten und sich<br />

davon im Raum nach vorne und zurück tragen lassen.<br />

H-K: Experimentieren, wie das „H" dem „K“ Ausdruck und Selbstverständlichkeit<br />

gibt. Auch in zwei Gruppen gegenüber.<br />

K-H mit Stabwerfen: Sich zu zweit mit einer Hand Stäbe zuwerfen und<br />

den Impuls dafür aus dem Oberschenkel bekommen (vergleiche dazu die<br />

Beschreibung auf Seite 19).<br />

Mars-Venus-Kreislauf<br />

Vergleichen Sie dazu den unter Mars-Venus-Kreislauf geschilderten Zusammenhang<br />

auf Seite 25.<br />

Waage-Gang<br />

Variationen des Ganges aus der Waage finden. Bei der Demonstration die<br />

Teilnehmer gehen lassen und in Gruppen einteilen. Gruppen, die polar sind,<br />

nebeneinander gehen und eventuell interagieren lassen.<br />

­ „Waage“-Gang um Luft in die Hüfte zubringen: Gehen und mit den Hüften<br />

nach links und rechts schwingen im Rhythmus von lang-kurz-kurz.<br />

­ Dasselbe und den Widder spüren, wie er davon getragen und bewegt<br />

wird.


„Waagemut“<br />

Die Waage bekommt Energie durch das Widder-Feuer.<br />

Die Polarität von Mars im Widder und Venus in der Waage<br />

32<br />

Widder, Mars: das inkarnierende Prinzip:<br />

Meditation: „Ich zog ein in meinen Leib“<br />

Das Aufnehmende der Waage. Das Gleichgewicht:<br />

Die Venus (er)trägt den Mars, sie balanciert den Kopf über dem Becken<br />

Die doppelte Widder-Form: „Ich zog ein in meinen Leib“ (Mars“-<br />

Meditation)<br />

„Ich zog ein“ Mit den Händen in grossem Bogen nach<br />

oben fahren. Die eigene Sonne um-fassen<br />

und oben in einem Bogen zusammenführen.<br />

Mit den Händen zwei Bö-gen wie beim Widderzeichen<br />

beschreiben. Die Handrücken<br />

aneinanderlegen und vor dem Körper die<br />

Widderform weiter nach unten führen bis in die Erde hinein.<br />

Die Hände sind nur Symbol für das, was innen im<br />

Körper geschieht.<br />

„In meinen Leib“ Kurz warten, wenn es stimmt mit den rückseitig aneinandergelegten<br />

Händen in der Mittelachse wieder aufsteigen.<br />

Sie auf Zwerchfellhöhenach wie ein<br />

Widderzeichen links und rechts öffnen und<br />

wie eine Hülle an den Unterleib heranführen.<br />

Von innen die Energie des Bauchraums ausbreiten,<br />

so dass sich die Arme wie drauflegen können.<br />

Die eigene „Erdkugel“ spüren.<br />

(Die grüne Linie symbolisiert das Zwerchfell)


Die Wirkung des Beckens im Kopf spüren<br />

­ Im Stehen im Waagebereich verdichten, die Wirkung im Gehirnwasser<br />

und Kopfbereich spüren. Das Steigen des Gehirnwassers durch Aktivität<br />

im Becken bewirken und spüren, wie das in der Wirbelsäule aufrichtend<br />

wirkt.<br />

­ Die Hände neben den Schläfen halten und die Bewegung des Gehirnwassers<br />

im Kopf fühlen.<br />

Vom Land aufs Meer – vom Meer aufs Land<br />

Der Widder zwischen Luft und Wasser (Weiterführung der vorigen Übung).<br />

­ Nur mit dem Bezug Widder-Waage (Kopf-Hüfte) ohne Gebärde vorwärtsgehen<br />

und beim Zurückgehen das Gehirnwasser spüren.<br />

­ Wie vorhin, aber mit Wellengebärde in Schläfenhöhe begleiten. Beim hinten<br />

ankommen, die Gebärde im Rücken nach unten loslassen.<br />

­ ENTSCHEIDEND: vorwärts schnell, luftig, zurück elaboriert, wässrig.<br />

der wässrige Widder ist der vermenschlichte Widder!<br />

Meditativer Inhalt: „Vom Land auf‘s Meer - Vom Meer auf‘s Land“<br />

Sonne - Mond - Saturn – Kreislauf<br />

Vergleiche dazu den unter Sonne - Mond - Saturn-Kreislauf geschilderten<br />

Zusammenhang auf Seite 27.<br />

Sonne - Mond<br />

Der Polarität Krebs-Löwe und der Polarität Mond-Sonne nachspüren. Z.B.<br />

im Ausdehnen von Brust und Armen zum Löwegefühl (Sonne) kommen.<br />

Dann Zurückkommen zu ihrer eigenen Physis im Krebsgefühl (Mond).<br />

Das hebräische Aleph<br />

Setzten Sie die Beschreibung des Aleph-L-F von Seite 27 unter Einbeziehung<br />

der Körperorte und der Vorne/Hinten-Beziehungen in Bewegung um.<br />

33


T h e o d o r H u n d h a m m e r<br />

Schulweg 3, CH 3272 Epsach<br />

Telefon: 076 450 94 12<br />

theodor@bewegteworte.ch<br />

www.bewegteworte.ch

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