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Vom Ort zum Wort - Bewegte Worte

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Der unsichtbare Mensch in unsPhysiologie für Heileurythmie - Heft 3<strong>Vom</strong> <strong>Ort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wort</strong>EurythmieTheodor Hundhammer 2012www.bewegteworte.ch


Der unsichtbare Mensch in unsPhysiologie für HeileurythmieÜbersicht über die einzelnen HefteHeft 1Heft 2Heft 3Der obere und der untere MenschVon der Bedeutung des GegenteilEmpfindung und GefühlDer obere und der untere MenschDer mittlere MenschVokale und KonsonantenLoslassen und AuferstehenÜbungenDer Mensch im TierkreisGeheimnisse im Skelett der SäugetiereDer Tierkreis im Skelett der SäugetiereDer Mensch im Tierkreis – Zuordnungen und GesetzmässigkeitenWirkungen zwischen polaren Tierkreis-ZeichenDie Siebengliedrigkeit des Tierkreis-MenschenVerbindungen über den PlanetenherrscherDie drei Kreisläufe im TierkreisTierkreis-TangoÜbungenEurythmie: <strong>Vom</strong> <strong>Ort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wort</strong>Woher kommt das <strong>Wort</strong> EurythmieDie Entstehung der EurythmieDie Polarität von Eurythmie und ComputertechnologieDas System der LauteDie LautgebärdenDas <strong>Wort</strong>Übungen2


Heft 4Heileurythmie, die Potentiale einer revolutionären HeilkunstDie Entwicklung der Heileurythmie durch Rudolf SteinerNur ein System von vielen?Heileurythmische PhysiologieDie heileurythmische Behandlung. Das beste Heilmittel ist der Mensch selbstRevolution und PotentialÜbungenDownloadUnter www.bewegteworte.ch/downloads.html können alle 4 Hefte einzeln heruntergeladenwerden.In VorbereitungHeft 5Heft 6Die heileurythmische Organ-Fibel – Übungen für den AlltagHeileurythmisches Vademekum – Übungen für akute BeschwerdenHeft 7 Flügel, Säulen und Chakren (Die drei Flügelpaare des MenschenDie vier Äther: Ich bin – Es denkt – Sie fühlt – Er willDie linke und die rechte Säule (Jachin und Boas)Die sieben Chakren und LotosblütenÜbungenHeft 8Der achtgliedrige Pfad und seine Anwendung in einem AchtsamkeitsprogramEin Üb-Programm <strong>zum</strong> achtgliedrigen Pfad3


InhaltMeine Motivation .................................................................................... 5Die Entstehung der Eurythmie .................................................................. 5Woher kommt das <strong>Wort</strong> „Eurythmie“ ..................................................... 5Eine neue Bewegungskunst, die Eurythmie .......................................... 7Die Polarität von Eurythmie und Computertechnologie ......................... 8Die Lautgebärden, die Planeten und der Tierkreis .................................. 12Das System der Laute ......................................................................... 12Die Gebärden der Eurythmie ............................................................... 17Das <strong>Wort</strong> .................................................................................................. 19Das <strong>Wort</strong> wallt durch die Welt .............................................................. 19<strong>Vom</strong> <strong>Ort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wort</strong> ............................................................................... 20Übungen - vom <strong>Ort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wort</strong> ................................................................. 21Die vier Elemente ........................... Fehler! Textmarke nicht definiert.Vokale ............................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.Konsonanten ................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.Vokale und Konsonanten ..................................................................... 21<strong>Wort</strong>e ................................................................................................... 22Zu den <strong>Ort</strong>en gehen: Das Bergmannslied von Novalis .......................... 254


Meine MotivationIch versuche, eine Beziehung der Elemente des Tierkreises zu unseren Organenund Körpergliedern herzustellen und Zusammenhänge aufzuzeigen.Ich will zeigen, dass der Mensch grösser ist, als er meint. Dass er aus einemoberen kosmischen und einem unteren, der Evolution zugehörigen Teilbesteht. Dass wir durch unseren Körper eine tiefe Verbindung mit der Erdeeingehen können. Makrokosmos und Mikrokosmos spiegeln sich im eigenenLeib.Zum einen liegt mir daran, aufzuzeigen, dass der Mensch aus Eurythmiebesteht, dass das heute nicht mehr gelernt werden muss sondern entdecktwerden kann und dass die damit zusammenhängenden Gesetzmässigkeitenüberall im praktischen Leben angewendet werden. Wenn wir unsere Potentialekennen, helfen sie uns, unsere Aufgaben zu meistern. Ignorierenwir sie, werden wir durch Krankwerden aufgefordert, uns auf die Suche danachzu machen. Darum ist diese Arbeit auch ein Versuch, <strong>zum</strong> Zentrumder Heileurythmie vorzustossen und daraus wirken zu lernen.Die Entstehung der EurythmieWoher kommt das <strong>Wort</strong> „Eurythmie“Schon Lukianos aus Samosata (um 120 – 180 n. Chr.) soll in seinem Dialogüber den Tanz das <strong>Wort</strong> Eurythmie benutzt haben (ich selber habe es dortaber nicht gefunden und bin für Hinweise dankbar). Spätestens ab dem18. Jahrhundert wird das <strong>Wort</strong> auf dem Gebiet der Architektur vielfach verwendet.Neben Festigkeit und Regelmässigkeit (nach den Regeln derSymmetrie) musste ein Gebäude damals auch Eurythmie aufweisen. Dabeigalt Eurythmie als Ebenmass der Form, als sinnerfülltes Verhältnis der Teileuntereinander und <strong>zum</strong> Ganzen. Die Eurythmie war nicht etwas Willkürlichessondern etwas genau Abgemessenes, so wie das Metrum in Musikund Tanz. Nur sei es schwierig, den Grund hiervon anzugeben. Man gingdavon aus, dass schon bei den Griechen das <strong>Wort</strong> Eurhythmie nicht dasselbebedeutete wie Rhythmus, sondern die Ordnung und das Abgemessenein Dingen, die auf einander folgen, ausgedrückt haben. Zum Entstehenvon Schönheit reichte die Eurythmie der sichtbaren Formen aber nicht aus.5


Tänzerin Suzanne Perrottet gründete 1918 unter dem Motto „Bewegung -Zeichnen - Sprache“ eine „Schule für Eurhythmie“ in Zürich, die sie späterwieder umbenannte, um sich von der Eurythmie Rudolf Steiners abzugrenzen.1917 schreibt Hugo Ball über die avantgardistische Schule von Laban inAscona: „Mit der Erziehung zur Persönlichkeit umfasst sie das ganze Gebietder Eurythmie. Es handelt sich nicht mehr um die Technik allein, sondernum die Kunstpädagogik, von der die Ausdruckskultur, in Tanz, Tonund <strong>Wort</strong>, nur der praktische Teil ist. Der Eleve soll neben der Pflege seinergeistigen und physischen Talente auch Gelegenheit erhalten, die Zusammenhängeseiner Kunst im rhythmischen und kulturellen Ganzen zu erfassen.Er soll sich nicht nur als Individuum, sondern als Teil im Kosmos undim Gesamtkunstwerke empfinden.“Der Zeitgeist hat den Begriff Eurythmie im 20. Jahrhunderts also <strong>zum</strong> Inbegriffeiner Kunstform gesteigert, die die Transzendierung der Beherrschungdes Körpers im Tanz propagierte, hin zu einer universellen Menschenbildungund Einbettung in den kosmischen Gesamtzusammenhang.Weiterführende Informationen finden Sie in folgendem Aufsatz von Hans Fors im Internet:„Wiederholung oder Erneuerung? Untersuchungen zu Entstehungszeit der Eurythmie“Eine neue Bewegungskunst, die EurythmieParallel zu seinen esoterischen, naturwissenschaftlichen und medizinischenErneuerungsimpulsen gibt Rudolf Steiner Anregungen zu einer Erneuerungder Kunstauffassung und des Kunstschaffens. Es entstehen u.a. die Mysterien-Dramen,die Sprachgestaltung, die anthroposophische Architektur undMalerei, die Kleinodien-Kunst usw. Von 1912 bis 1923 wurde das Goetheanumals architektonisches Gesamtkunstwerk gebaut, 1922 komplett zerstörtund danach in vollständig neuer Gestaltung wieder aufgebaut.Es waren Impulse, um die am Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Künstlernherrschende Aufbruchsstimmung in eine Bahn zu lenken, die denMensch als ein Abbild des Kosmos versteht. Die Menschen sollten durchdie Kunst bewusst an das Ur-Menschliche herangeführt werden.In einem Fall hat Rudolf Steiner jedoch eine ganz neue Kunst, die Eurythmie,geschaffen. Angelpunkt war für ihn der Prolog der Johannes-Apokalypse „Im Urbeginne war das <strong>Wort</strong> …“. Rudolf Steiner verstand dieEurythmie als eine Weiterentwicklung der Goethe´schen Ästhetik, bei der7


die Aufgabe der Kunst in der «Offenbarung geheimer Naturgesetze» gesehenwird, die sonst verborgen blieben. In der Eurythmie wird diese Kunstauffassungauf die menschliche Bewegungen erweitert. „Alles in ihr willVerwirklichung der menschlichen Natur sein“, sagt Rudolf Steiner 1919.„Der ganze Mensch soll in seelengetragener Bewegung das menschlicheInnenleben offenbaren.“ (Rudolf Steiner, 1919, zit. nach Tb 642, S. 33).Von 1912 bis 1924 unterrichtete er in Form von Einzelunterricht, Vorträgen,Demonstrationen, Kursen, wie die Elemente der Sprache in unsrem Körperveranlagt sind und <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht werden können. Die Laute derSprache, ihre Grammatik, und Rhythmik wurden die Elemente der Lauteurythmie.Die Töne, Intervalle und Tonalitäten wurden die Elemente derToneurythmie. Auch die Gesetzmässigkeiten des Tierkreises und der Planetenbewegungenwurden über die Körperbewegung <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht.Die Frau von Rudolf Steiner, Marie Steiner, gründete eine Eurythmie-Bühnengruppe, mit der sie ab 1919 auf Tournee ging. Die Rezeption dieserneuen Kunst war unterschiedlich. Die Darstellungsform und die gezeigtenElemente blieben dem breiten Publikum fremd. Daran änderten auch diebegleitenden Vorträge von Rudolf Steiner nichts. So blieb es mehr oderweniger bis heute.Die Polarität von Eurythmie und ComputertechnologieDie gesamte Menschheit ist seit langem in einen Prozess des Hin- undHerwendens zwischen Technologie und Kunst gestellt, der Seelenbildungs-Charakter hat. Das jüdische Volk erlebte Gefangenschaften erst im Technokratie-LandeÄgypten und dann im Kunst-Land Babylon. Im Kulturraumvon Griechenland und Rom wiederholen sich ähnliche Polaritäten auf andererStufe. In den letzten Jahrhunderten spiegelten sich das idealistisch/künstlerischeund das technokratisch/pragmatische Wesen auch imVerhältnis von Europa und Amerika.Auch in der Neuzeit war dieses Hin- und Herpendeln Bestandteil der Kulturentwicklungund man kann bemerkenswerte Parallelen zwischen derEntwicklung der Kunst und der Entwicklung der Technologie finden.Der moderne Wegbereiter dieser Entwicklung ist Lionardo da Vinci. Er wird<strong>zum</strong> einen als der Vater der modernen (experimentellen) Wissenschaftenund der (mechanischen) Technologie angesehen. Gleichzeitig ist er aber8


auch der Schöpfer der »modernen« Form der Malerei. Dort sind die malerischenMittel nicht mehr allegorische Hinweise auf abstrakte Bedeutungenoder auf einen göttlichen Ursprung. Aller Ausdruck,alle Leidenschaften und Dramatik kommen aus demInneren der dargestellten Menschen, aus den dargestelltenElementen selbst. Lionardo macht die Malereizu einer absoluten, selbstständigen Kunst.Gleichzeitig begründet er die Mechanik als selbstständigewissenschaftliche Disziplin und Technik.In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erwacht ein wissenschaftlichtechnischesInteresse an elektrischen Phänomenen. Innerhalb von nur 50Jahren entstehen die Elektrizitätslehre und Elektrotechnik. Im gleichen Zeitraumwird durch Mozart, Haydn und insbesondere Beethoven die Musik zueiner absoluten Kunst, bei der die Dramatik allein aus den innermusikalischenElementen kommt.In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entsteht aus abstrakten Vorbereitungenzur Berechenbarkeit von Funktionen im Verband mit der Elektrotechnikdie Computertechnologie. Gleichzeitig wird von Rudolf Steiner dieEurythmie als eine neue Kunstform inauguriert, die die inneren Gesetzmässigkeitendes ganzen Menschen mit Gesten und Bewegung <strong>zum</strong> Ausdruckbringen will.Wichtiger als die zeitliche Beziehung zwischen diesen Kunst- und Technologieformensind aber deren innere Entsprechungen:Die Elemente der bildenden Kunst (Malerei/Plastik) und die der Mechaniksind sinnlich greifbar. Sie nehmen einen Raum ein, sind beständig und undurchdringlich.Flüssigkeiten und Gase können nur unter Energieverlustgemischt werden.Die Elemente von Musik und Elektrizität durchdringen sich ohne jedenEnergieverlust vollständig. Sie haben nur einen vorübergehend sinnlichenCharakter. Sie sind zeitweise hörbar bzw. beobachtbar, zeitweise offenbarensie sich nur einem inneren, gedanklichen Wahrnehmen. Sie charakterisierensich durch heftige und abrupte Erscheinungen. In der Musik sind esdie Stimmungs- und Lautstärkewechsel, in der Elektrizität entladen sichBlitze. In der Musik entstehen so Melodien, Harmonien, Rhythmen. In derElektrizität erschliesst sich einem die Bedeutung der Kirchhoffschen Regeln,die den Zusammenhang zwischen elektrischen Strömungen und9


elektrischen Spannungen in Netzwerken beschreiben.Für das Gebiet der Computertechnologie sind die Beobachtung von HorstWedde, ehem. Professor für Betriebssysteme der Universität Dortmund vonInteresse. Er beobachtete bei seinen Computertechnologie-Studenten alsFolge der Arbeit mit interagierenden autonomen Prozessen bei der Entwicklungvon Software das Entstehen einer überpersönlichen Sozialität. Damitmeint er die Fähigkeit, ohne Sympathie oder Antipathie, ohne vorgefertigteMeinungen oder gedankliche Prinzipien, nur aus eigener Kraft und mit volleminneren Einsatz für andere Menschen zu wirken und nicht nur für eineSache oder gar für sich selbst. Auch auf dem Gebiet der Eurythmie geht esum das „Ich“. Denn der Gegenstand von Gesten und ihres Ausdrucks istdas dahinterstehende lebendige Ich. In den eurythmischen Gesten „öffnet“man sich im wahrsten Sinne des <strong>Wort</strong>es. Computertechnologie und Eurythmiebieten damit zwei polare Felder der Ich-Begegnung im vollkommenNicht-»Stofflichen« außerhalb von Raum und Zeit.Die Polarität von Malerei und Mechanik berührt die bewusste Entwicklungder Empfindungsseele mit ihrer Fähigkeit der Imagination. Im Spannungsfeldder Prinzipien von Musik und Elektrizität entwickeln sich die Verstandesseeleund die Fähigkeit der Inspiration. Und die innere Wanderung zwischenComputertechnologie und Eurythmie hat Beziehung zur Entwicklungeiner Seelenfähigkeit, die Rudolf Steiner Bewusstseinsseele nannte, undmit der die Fähigkeit zur bewussten Intuition zusammenhängt. So wie dieReihe Mechanik-Elektrizität-Computertechnologie eine Entwicklung ins immerUntersinnlichere darstellt, so erheben sich Malerei, Musik und Eurythmiein immer höhere Bereiche des Übersinnlichen.Richtung.Im Falle Leonardos, des Prototypen des modernenMenschen, führte die lebendige wechselseitige Beschäftigungmit Malerei und Mechanik zu einer bewusstenAusarbeitung von künstlerischen Konstruktionsprinzipienfür die Malerei und von technischen undökonomischen Konstruktionsprinzipien für die Mechanik.Durch seine Aktivität auf beiden Gebieten entwickelteer die Fähigkeit, durch seine Bilder die Lebenskräftehindurchscheinen zu lassen. Das war ihm wichtigerals eine herausragende Karriere in nur einer10


Das heute Aktuelle ist das Spannungsfeld von Eurythmie und Computertechnologie.Bei den Wanderungen zwischen diesen Polen kommt es fürdie meisten von uns auf den Prozess, nicht auf das Spezialisieren in eineRichtung an. Was es dazu braucht, ist eine Eurythmie, die diese Polaritätthematisieren kann. Das Potential dafür ist gegeben. Denn die Eurythmie istnicht nur Kunst, sie „schafft auch Wissen“ im Sinne von Wissenschaft. Mankann sie entdecken. Man braucht sie nicht zu lernen. In seinem Inneren istjeder Mensch ein Eurythmist.Weiterführende LiteraturHorst F. Wedde (Hrsg.): CyberSpace – Virtual Reality.Fortschritt und Gefahr einer innovativen Technologie.Stuttgart 1996 (Verlag Urachhaus)Horst F. Wedde: How and Where do We Live in VirtualReality and Cyberspace – Threads and Potentials;www.bewegteworte.ch/downloads.html11


Die Lautgebärden, die Planeten und der TierkreisDas System der LauteDamit ein Buchstabe hörbar wird, laufen im Kehlkopf, in der Mundmuskulatur,in der Zunge die verschiedensten Stellungen in unvorstellbar kurzenZeitabständen ab. Das geht nur, weil hinter jedem Laut eine übergeordnetespezifische Strukturkraft steht, von der wir einen kleinen Teil benutzen, umauch sprechen zu können. Die hörbaren Laute sind die Spitzen von gigantischenEisbergen.Hinter den hörbaren Lauten der Sprache steckt also mehr als wir uns normalerweisebewusst machen. Man kann es „die „Sprache des Kosmos“nennen. Die Begrifflichkeit der Johannes-Apokalypse nennt es den Logos,oder „das <strong>Wort</strong> das alle Äusserungen umfasst“.In der Zeit der Ägypter und Babylonier wurde in den dortigen Einweihungsschuleneine Gliederung entwickelt und gelehrt, die darstellt, wie diese Totalitätin 12 bzw. 7 Elemente gegliedert werden kann, welche Schichten dabeiangesprochen werden und welche Beziehungen diese Elemente untereinanderhaben. Diese Gesetzmässigkeiten wurden dann auf den sichtbarenTierkreis bezogen.Die Lehre von den qualitativen Gesetzmässigkeiten im Tierkreis ist deshalbnicht nur eine Gliederung, um Vorgänge des Kosmos auf das Leben derErde und des Menschen zu beziehen, wie das die Astrologie macht. Beides,der Kosmos und der Mensch sind Wesen, die nach demselben Prinzipgegliedert werden können, und der Kosmos kann auch als ein Abbild desMenschen verstanden werden. Darum können Eigenschaften des menschlichenKörpers den Tierkreisabschnitten, Planeten usw. zugeordnet und gesetzmässigephysiologische Beziehungen daraus abgeleitet werden.Genauso können auch die Laute der Sprache entsprechend den Gesetzmässigkeitendes Tierkreises gegliedert werden. In der Eurythmie wird gelehrt,wie eine beseelte Bewegung zu einem Ausdruckmittel erweitert werdenkann, dass denselben Gesetzen folgt.12


Vokale sind Lichtnaturen und HerzensmächteIn den Vokalen wirken die Qualitäten der Planeten. Sie sind Ausdrucks- undGestaltungsmittel des oberen, seelisch geistigen Menschen. Sie gehen vomHerzen aus. Sie bilden ein strahlendes Kraftfeld aus Licht und sind eigentlichbewegungslos. Die Arme werden davon wie mitgenommen. Es ist keineBewegung im eigentlichen Sinn, sondern ein schwereloses Hineinwachsender Arme oder des Körpers in ihr aurisches Feld. Am Schluss ist der Armoder der Körper ganz damit verbunden und von innen damit erfüllt. Vokalesind strahlende Gestaltungskräfte.Wenn man einen Vokal macht, kann man spüren, dass er einen Bezug zueinem Gegenüber, zu einem Du hat. Das kann ein Mensch, ein anderes(auch imaginäres) Wesen oder die ganze Welt sein. Der Vokal bekommtseinen Boden, wenn man am Gegenüber die Wirkung des ausgestrahltenLichtes erlebt und das Erlebnis wiederum in sich selbst wirken lässt.Konsonanten sind Strömungen und KörperkräfteIn den Konsonanten wirken die 12 Qualitäten des Tierkreises. Sie sind dieAusdrucks- und Lebensmittel des unteren Menschen. Konsonanten erfordernein Loslassen, eine Übergabe des Intendierten an den Körper. Es sindStrömungen, die mit dem eigenen Körpergefühl und mit dem Muskeltonusausgelöst werden können. Zu jeder Strömung gibt es auf einer anderenEbene eine Gegenströmung. Das Unterdrücken der Gegenströmung fördertdas Krankwerden, das Aufwachen in der Gegenströmung ist eine Ich-Aktivität, stellt die innere Harmonie her und fördert das Gesundwerden.Vokal-Prinzipien Die 7 Planeten Das Strahlen Das Astralische Das Herz Das Gegenüber Die Rückstrahlung Die FreudeKonsonanten-Prinzipien Die 12 Tierkreiszeichen Das Strömen Das Ätherische Der Körper Die Gegenströmung Die kosmische Fülle Das StaunenZuordnung der Vokale zu PlanetenU Saturn Milz13


O Jupiter LeberE Mars GalleAU Sonne HerzA Venus Nieren, AtmungI Merkur LungentätigkeitEI Mond Gehirn und Fortpflanzungsorganeä ö ü äu eu Keine ZuordnungZuordnung der Konsonanten <strong>zum</strong> TierkreisW Widder KopfR Stier Hals, KehlkopfH H Zwilling SchultergürtelF V Krebs BrustkorbT D Löwe BrustraumP B Jungfrau Bauch, SonnengeflechtC CH Waage Hüfte, BeckenS SCH Skorpion GeschlechtsorganeK G Schütze OberschenkelL Steinbock KnieM Wassermann UnterschenkelN Fische Füsse14


Nicht zugeordnet:JodX (ist KS)Y (entspricht ü oder i)Z (evtl. Schütze)Bei Konsonanten, die eine harte und eine weiche Variante haben, werdendiese demselben Tierkreiszeichen zugeordnet. Diese Doppelheit betrifft dieZeichen Zwilling bis Schütze, das sind die 7 Tierkreiszeichen im mittlerenMenschen. Hier verbinden sich der obere und der untere Mensch. Zumoberen Mensch, der von Widder bis Waage geht, gehören die harten Varianten(linke Spalte). Zum unteren Mensch, der von Jungfrau bis Fischegeht, die weichen Varianten der Laute (rechte Spalte).ZusammenfassungRundes Schaubild: Die Zuordnung der Laute zu den Tierkreiszeichen, Planeten,Körperregionen und den „drei siebengliedrigenMenschen“.Man achte auf die Ähnlichkeit mancher Laute zu denTierkreissymbolen.15


HändeU-Armunterer MenschEllenbO-Armmittlerer Menschoberer MenschKopf-MenschPlanet Tierkreis KörperHIMMEL (Differenzierung)KonsonantVokal7-GliedrigkeitMars Widder Kopf W EVenus Stier Hals R AMerkur Zwilling Schultergürtel H IMond Krebs Brust F, V EISonne Löwe Brustraum T, D AUMerkurJungfrauBauch, SonnengeflechtP, B IVenus Waage Hüfte, Becken C, CH AMars Skorpion Geschlechtsorgane S, SCH EJupiter Schütze Oberschenkel K, G, Z OSaturn Steinbock Knie L USaturn Wasserm. Unterschenkel M UJupiter Fische Füsse N OERDE (Vereinigung)Tabelle:Derselben Zusammenhänge wie oben im runden Schaubild inmehr schematischer Darstellung.16


Die Gebärden der EurythmieAlle Buchstaben, alle Seelenstimmungen, die grammatikalischen Wendungender Sprache, alle Töne und Intervalle der Musik haben einen geistigenInhalt. Dieser wird durch Gebärden der Arme, der Füsse und des ganzenKörpers <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht. Es folgen einige ausgewählte Beispiele.Die Lautgebärde am Beispiel des „B“Das „B“ ist der Jungfrau zugeordnet. Unterhalb des Zwerchfells, mit derJungfrau, beginnt der untere Mensch, das erdverbundene Wesen des Menschen.Die Jungfrau fragt nach Hineinlauschen ins Dunkle, nach Loslassen,nach Hinuntersteigen bis zu ihrem Gegenpol, den Fischen, die in den Füssenzu Hause sind. Als Antwort schenkt sie uns Intuitionen, die wie Neugeburtenunser selbst in unser Leben treten.Bei der Gebärde des „B“ breiten wir die Arme mit Offenheit, Freude undWohlgefühl so intensiv wie möglich zu den Seiten aus. Dann gehen wir mitunserem Erleben sogar noch einen Schritt weiter und greifen über unserenUmkreis hinaus, als würden wir sogar noch über den Tierkreis hinausgreifen.Dadurch, dass ich meinen Arm ganz fühle, kann ich diesen grossenUmkreis mit den Armen behutsam an den Körper heranführen. Die Hülle,die dadurch entsteht wickeln wir durch das energetische Verlängern derArme soweit es geht um unseren Körper herum.Gleichzeitig verbinden wir uns mit dem unteren Menschen gut mit der Erde.Die Energie, die aus den Füssen und den Oberschenkeln aufsteigt stärktuns so, dass sich unser Inneres wie ausdehnt, der heranziehenden Hülleentgegenwächst. Dort, wo sich das Ausdehnende und das Heranziehendebegegnen bildet sich eine kraftvolle Hülle, das „B“. Das korreliert exakt mitder Sprache, wo das „B“ als Stoss-Laut bezeichnet wird. Die obere und dieuntere Qualität stossen zusammen, sie bauen unser Haus. Dazu könnteman den Schlüsselsatz „Ich - Bin“ ins Bewusstsein nehmen.Die Eurythmie-Figur des „B“Für die meisten Laute hat Rudolf Steiner „Eurythmie-Figuren“ gezeichnet,die die Qualität der Gebärde als Form und Farbempfindung und auf drei Erlebnis-Ebenenbeschreiben. Sie dienen den Eurythmisten als Studienmaterial.Das „B“ wurde von ihm in den drei Grundfarben gelb-blau-rot dargestellt:17


Gelbe BewegungsqualitätDas „B“ beginnt gelb: Merkur-Energie durchstrahlt die ganzeGestalt, zentriert und richtet sie auf zwischen Himmelund Erde. Der Luft-Merkur (Zwilling, Schultergürtel) breitetdie Arme in alle Richtungen. Der Erd-Merkur (Jungfrau,Bauch) verwurzelt die Gestalt gut nach unten (im Bild angedeutetdurch eine verdichtende Beinstellung) und erzeugtauch ein herabströmendes Gefühl.Blaues aurisches GefühlDadurch wird der kosmische Umkreis heran- und herabgeführt. Ein Strömen,das himmlische Qualität hat und sich hüllend um den ganzen Körperlegt. Das Unten wird weiter erlebt als das Oben, wo man herkommt. DieZukunft ist unten! Das Hineinfühlen in diesen Raum kann blau erlebt werden.Rotes Charakter-ErlebnisMit dem aurischen Gefühl gehen die Arme mit. Das, was dageschieht, wird als so wertvoll erlebt, dass es so weit als irgendwiemöglich gesteigert, verinnerlicht und bewahrt wird.Das „B“ endet rot.Dies wurde auch von Cicely Mary Barker (1895-1973) als „B“-Lebensgefühl der Flower-Fairy der Akelei sehr schön erfasstund dargestellt.www.amselhofkunstdrucke.de18


Das <strong>Wort</strong>Das <strong>Wort</strong> wallt durch die WeltDer Mensch ist links und rechts verschiedener, als es für das Auge aussieht.Beobachtet man sich selbst oder andere, wie man steht, mit welchemBein man Hindernisse oder Treppen angeht, welche Seite man in der Begegnungmit anderen Menschen zurücknimmt usw., dann findet man deutlicheUnterschiede.Denn der Mensch ist so gebaut, dass er nicht nur zwischen oben und untenlebt. Oben und unten spiegeln sich als Seelenenergie in seinem Links undRechts. Das Links und Rechts sind Himmel und Erde im Irdischen. Dierechte Seite ist als „Tatseite“ erdbezogen, die linke Seite hat als „Gefühlsseite“Bezug <strong>zum</strong> (inneren) Himmel. Die rechte Seite setzt das um, wasman sich vorgenommen hat, will die Erde zu einem Abbild des HimmelsMachen. Die linke Seite wiederum hat einen Bezug <strong>zum</strong> gefühlten Wissen,<strong>zum</strong> Weiblichen, <strong>zum</strong> Mütterlichen, <strong>zum</strong> Erdhaften. Beide Seiten haben alsosowohl den Bezug zu Himmel und Erde, die rechte Seite mehr äusserlich,tatbezogen, die linke Seite innerlich gefühlsbezogen.Im Irdischen ist der Mensch tätig,dort hat er seine Aufgaben, dortversucht er aufzublühen. In seinerhimmlischen Herkunft, in seinenIdealen hat er seine Wurzeln.Seine Aufrechterhaltungskraft,seine Ich-Kraft ist das Bindegliedzwischen diesen Polen, zwischenHimmel und Erde. Erst wenn ichmich öffne, meine Arme nachlinks und rechts breite, entstehtdas Vorne und Hinten. Das ist die Vorbedingung für die Sprache, denn daserst lässt die Beziehung <strong>zum</strong> Gegenüber entstehen. So entsteht die Kraftder Welle, mit der sich unserer Inneres, unsere <strong>Ort</strong>e als W-<strong>Ort</strong>e ausbreiten.Nur dadurch dass wir uns öffnen, erreichen wir den anderen Menschen.Rudolf Steiner hat dafür einen schönen Meditationsspruch geschaffen: „Das<strong>Wort</strong> wallt durch die Welt und die Weltenbildung hält das <strong>Wort</strong> fest.“19


<strong>Vom</strong> <strong>Ort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wort</strong>Mit den <strong>Wort</strong>en sprechen wir unser Inneres aus: Erlebnisse, Gedanken,Absichten usw. Wenn wir etwas beschreiben, tun wir das, indem wir demWahrgenommenen etwas hinzufügen, das wir uns im Laufe des Lebens erarbeitethaben. Das tun wir mit <strong>Wort</strong>en.Ein <strong>Ort</strong> ist ein beschränkter Raum mit einem Inhalt. Ein <strong>Wort</strong> entsteht, wennein <strong>Ort</strong> von der Zeit, vom „W“ ergriffen wird und sich aussprechen, „wallen“kann. <strong>Wort</strong>e sind deshalb bewegte <strong>Ort</strong>e, W-<strong>Ort</strong>e. Bei einem <strong>Wort</strong> fliessenviele Qualitäten aus den verschiedenen Ebenen unseres Seins zusammen.Je nachdem, welche „<strong>Ort</strong>e“ in uns mitsprechen, gibt es andere <strong>Wort</strong>e, dieandere Inhalte tragen. Damit diese <strong>Ort</strong>e frei sprechen können, muss ich lernen,loszulassen. Will ich meine Inhalte selber aussprechen, klingt es gequetscht,lasse ich meine <strong>Ort</strong>e sprechen, wird es gewaltig.Eine einfache Übung kann das erfahrbar machen: Klatschen Sie mit demHandrücken möglichst satt in die Handfläche der anderen Hand. Dort wosie ineinander stossen, bildet sich ein stabiles Gefüge. Das ist das Urbild fürden Stosslaut „B“.Führen Sie diese Bewegung unter gleichzeitigem Sprechen von „B“ aus.Sie haben dazu zwei Möglichkeiten. Entweder sprechen Sie das „B“ begleitendzur Bewegung. Oder Sie lassen, wenn Sie die Bewegung ausführen,innerlich los und sprechen das „B“ erst, wenn beim Ineinanderdringen derHände, wie eine Art Echo von selber aus dem Körper kommt. Je nachdemwie es gelingt, hatte der Laut dann einen überraschenden Klang, eine besondereKraft, eine auffällige Freiheit. Dann hat sein „<strong>Ort</strong>“ gesprochen.Dasselbe Prinzip gilt auch für <strong>Wort</strong>e. Man hat einen Gedanken, lässt ihn losund lässt sich dann überraschen, wie das <strong>Wort</strong> dann von seinen <strong>Ort</strong>en gesprochenwird. Das klingt vielleicht etwas mysteriös, aber es ist der einzigeWeg, dass ich es nicht „Selber“ mache, sondern dass ich es geschehenlasse. So etwas ist nicht selbstverständlich, braucht den Willen dazu undetwas üben. Wenn es geschieht ist es immer ein Geschenk.Das Körperbewusstsein wird dadurch so geschult, dass der Zusammenhangzwischen den Lauten der Sprache, der Bewegung, den Organprozessenund den Körperzonen erlebbar wird. So entstehen die ästhetischenWirkungen der Eurythmie und in der physiologischen Steigerung die heilendenWirkungen der Heileurythmie.20


Übungen - vom <strong>Ort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wort</strong>Die hier notierten Übungen sind Notizen und Auszüge aus Skripten vonKursen und Workshops. Für den Gebrauch ohne persönliche Anleitung sindsie nicht geeignet. Eine diesbezügliche Überarbeitung ist geplant.Harte und weiche Konsonanten des mittleren MenschenHerausfinden und zeigen, wie bei harten und weichen Konsonanten einmalmehr der untere oder der obere Mensch beteiligt ist. (Das ist nur eine qualitativeDifferenzierung. Es sind immer beide beteiligt!)ZwillingKrebsLöweJungfrauWaageSkorpionSchützeH, HF, VT, DP, BC, CHS, SCHK, GVokale und KonsonantenIch BinIch stelle mich in die Mitte meiner Aura und zentriere mich.IchBin„I“: Ich halte eine Hand vor das Schlüsselbein (Zwilling), die andereHand vor mein Bauchzentrum (Jungfrau). Dann führe ich die obereHand entschieden nach unten in Richtung Erde, die untere Handnach oben (I-Gebärde, Merkurqualität). Den Raum in der Mitte, wodie beiden Bewegungen aneinander vorbeigehen spüre ich besondersstark.„B“: Dann führe ich mit beiden Armen eine starke Schutzenergie anmeine Körpermitte heran, so dass die Arme und deren Verlängerungmeine Körpermitte umhüllen und stärken. Gleichzeitig fühle ichnoch die ursprüngliche Aufrechterhaltungskraft und Grösse des „I“.21


<strong>Wort</strong>e<strong>Wort</strong> - als reine KörperströmungISIS22Mit dem Widder-W wellend entlang der Wirbelsäule hinunter indie Tiefe der Erde, weitwerdendes Aufsteigen mit „O“, mit „R“durch den Kehlkopf nach vorne und doch wieder verinnerlichenin die eigene Mitte und mit „T“ ankommen im eigenen Herz undin dem der Welt.I „I“ sprechen und das mit einer Armbewegung nach oben verbinden. Von oben mit den Armen links und rechts einen grossen Kreis nach untenmachen. Der Aura des „oberen Menschen“ entlangspüren, die bishinunter zu den Füssen geht.S Mit beiden Händen eine S-Linie von unten nach oben machen. Das „S“ sind die Schlangen des Merkurstabes, die sich anschauen. DenMerkurstab spüren. Das „S“ ist die Energie, die den geraden Weg ablenkt. Das an jederStelle spüren. Also ständige Veränderung der Krümmung. Diese Verwandlungsenergie wird an keiner Stelle gestört. Sie durchdringtjeden Schichtwechsel ohne Schwächung und ohne ihre Richtungzu verlieren.I Mit beiden Händen den „Kopf“ des Merkurstabes ergreifen und ihn vonoben nach unten in die Erde führen. Spüren, wie dieses „I“ viel mehr im Dunkel zuhause ist als das erste. Von unten mit den Armen links und rechts einen grossen Kreis nachoben machen. Der Aura des „unteren Menschen“ entlangspüren, die bisüber den Kopf geht.S Mit beiden Händen eine S-Linie von oben nach unten machen. Es istder umgekehrte Kelch, der die Erde in sich trägt. Wieder darauf achten dass die Linie bei allen Grenzflächen im Körpergleichmässig durchgeht,


dass auf dem Weg die Grenzen von vier Ätherschichten durchschrittenwerden. Unten mit den Händen eine Verbindung zur Erde bekommen, dannkommt auf dem Weg dieser Verbindung Energie zurück bis in die Oberarme.TAOGrundprinzip des T Hinstellen, die Waden lockern, spüren, wie dadurch der Herzbereichsonnig wird. Mit der luftigen Energie der Waden die Arme von unten seitlich <strong>zum</strong>Himmel steigen lassen. Irgendwann kommt die Antwort des Himmels (die Taube) dem aufsteigendenStrom entgegen, die Arme biegen sich nach innen, senken sichauf dein Scheitelchakra herab. Der Löwe strahlt aus, sein Geist füllt denUmkreis. Der Krebs bringt mit der Gebärde den Geist aus dem Umkreisherein. Das geschieht nur, weil du immer noch aufströmst. Die Berührung mit der Taube findet dadurch statt, dass der Kopf ihrentgegenwächst.Grundprinzip des TAOT Das „T“ öffnet sich <strong>zum</strong> Himmel in die Weite.A Mit dem „A“ empfängt und bringt der hintere Flügel Himmelsenergieherunter.A Das Zwerchfell öffnen und den Beckenboden, damit das „A“ dieseEnergie bis in die Erde hineinlassen kann.Etwas warten, dein inneres Gleichgewicht und Zentrum finden.O Die Lebensenergie der Erde im Inneren aufsteigen lassen, den Körperdavon aufrichten und erfüllt werden lassen. Die Arme gehen mit undbringen in einer umfassenden Geste die innere Erfülltheit <strong>zum</strong> Ausdruck.Vorübungen <strong>zum</strong> TAO Die Waden durch kämmende Bewegung mit den Händen durchlüftenund lockern. Spüren, wie dabei das geistige Herz weit und offen wird, wie dieses dasseelische Herz und dieses das physische Herz leicht macht.23


24 Aufströmen aus den Waden mit Löwe Energie, d.h. mit begeistertenHänden, die nach dem greifbar gewordenen Himmel steigen. Die Händesind <strong>zum</strong> Himmel gewendet und haben konkreten Bezug zu ihm.Dann die Hände seitlich sinken lassen, die Grösse aber behalten. Das Spiralen des Armes einzeln üben. Einen Arm steigen lassen. Mitder anderen Hand von der Seite aussen über den Oberarm, Unterarmund die Hand streichen, so dass sie sich immer mehr Einrollen und dieFinger <strong>zum</strong> Scheitel führen. Prinzip: Einrollen durch Ausdehnung stattdurch Biegen. Dann das „T“ so ausführen, dass beide Arme durch das Aufströmen anden Körperseiten und Armaussenseiten nach innen geführt werden.Wichtig: Zum Schluss nicht die Finger herunter biegen sondern ihnendurch innere Streckung entgegenwachsen, bis Scheitel und Finger sichberühren.


Zu den <strong>Ort</strong>en gehen:Das Bergmannslied von NovalisDas Bergwerk ist ein Bild für unseren physischen Leib. Seine Felsen sindunsere Knochen, die Edelsteine deren verborgenen Kräfte, die Erze mit ihrenströmenden Energien sind unsere Organe. In ihnen leben die Wirkungendes Tierkreises und der Planeten, sie bilden unsere <strong>Ort</strong>e.Wir können in dieses Bergwerk staunend hineinsteigen und seine Schätzebewundern und belauschen. Dann werden uns seine hilfreichen Kräfte auchihre Hände reichen. Aus unseren <strong>Ort</strong>en schöpfen wir unsere <strong>Wort</strong>e.Der ist der Herr der Erde,wer Ihre Tiefen misstund jeglicher Beschwerdein ihrem Schoss vergisst.Wer ihrer Felsengliedergeheimen Bau verstehtund unverdrossen niederzu ihrer Werkstatt gehtEr ist mit ihr verbündetund inniglich vertrautund wird von ihr entzündet,als wär´ sie seine Braut.Er sieht ihr alle Tagemit neuer Liebe zuund scheut nicht Fleiss noch Plage;sie lässt ihm keine Ruh.Die mächtigen Geschichtender längst verflossnen Zeitist sie ihm zu berichtenmit Freundlichkeit bereit.25


Der Vorwelt heil´ge Lüfteumwehn sein Angesichtund in die Nacht der Klüftestrahlt ihm ein ew´ges Licht.Er trifft auf allen Wegenein wohlbekanntes Land,und gern kommt sie entgegenden Werken seiner Hand.Ihm folgen die Gewässerhilfreich den Berg hinauf,und alle Felsenschlössertun Ihre Schätz´ ihm auf.Er führt des Goldes Strömein seines Königs Hausund schmückt die Diadememit edlen Steinen aus.Zwar reicht er treu dem Königden glückbegabten Arm,doch fragt er nach ihm wenigund bleibt mit Freuden arm.Sie mögen sich erwürgenam Fuss um Gut und Geld;Er bleibt auf den Gebirgender frohe Herr der Welt26


Theodor HundhammerSchulweg 3, CH 3272 EpsachTelefon: 076 450 94 12theodor@bewegteworte.chwww.bewegteworte.ch

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