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Governance-Regimes im Öffentlichen Verkehr - Claus Faber

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1. Theorie 1.4 Der <strong>Governance</strong> Approach<br />

fliktuös, der souveräne Staat ist jedoch in der Lage, sich über Partikularinteressen hinweg-<br />

zusetzen.<br />

♦ Der institutionelle Staat hat best<strong>im</strong>mte, begrenzte Aufgaben: Er ist für Moral, Ordnung<br />

und Werte zuständig. Die Bürokratie ist nicht Erfüllungsgehilfe der Politik, sondern Träger<br />

und Garant der Werte: Sie ist also politisch unabhängig. Interessensgegensätze sind stark<br />

ideologisch, konfliktuös und werden auch offen ausgetragen. Neue Politik ist schwer<br />

durchzusetzen, weil die Interessen oft unentwirrbar untereinander verstrickt sind. Das<br />

Beispiel Großbritannien zeigt, dass solche <strong>Reg<strong>im</strong>es</strong> nur durch relative Kraftakte veränder-<br />

bar sind.<br />

♦ Der Supermarktstaat ist am stärksten eine ideologische Angelegenheit, die sich an die<br />

Marktwirtschaft anlehnt: Bürger sind Konsumenten, Politik wird als Dienstleistung ver-<br />

standen, und die Bürokratie betreibt Management und ist organisiert wie ein privates Un-<br />

ternehmen. Der private Sektor dominiert die Politikgestaltung und prägt nicht unerheblich<br />

die Öffentlichkeit. Interessensgegensätze mögen daher bestehen, aber treten nicht unbe-<br />

dingt ans Tageslicht. Typisches Beispiel sind die USA [March/Olson 1989], zit. in [Unger<br />

1997:134f].<br />

Die Firma<br />

Richard [Whitley 1992b] hat sich besonders intensiv mit der Natur der Firma in ihrem institu-<br />

tionellen Kontext auseinandergesetzt. Er untersucht Business Systems, die für ihn spezifische<br />

Arrangements von Hierarchie-Marktbeziehungen sind [Whitley 1992b:6]. Im Rahmen der<br />

Hierarchie „Firma“ sieht er folgende Kriterien, die das System prägen:<br />

♦ der Grad, mit dem private Hierarchien die Aktivitäten koordinieren<br />

♦ der Grad der Management-Freiheit der Eigentümer<br />

♦ Spezialisierung innerhalb der Hierarchie<br />

♦ Charakter des Wachstumspfades: evolutionär oder mit radikalen Wechseln<br />

♦ Art des Risikomanagements: wie stark in gegenseitiger wechselseitiger Abhängigkeit mit<br />

Geschäftspartnern und Angestellten. [Whitley 1992b:9]<br />

20 „Mir ist egal, wer unter mir Minister ist“, wird spaßhalber ein typischer österreichischer Sektionschef in einem Ministerium<br />

beschrieben.<br />

<strong>Claus</strong> <strong>Faber</strong> 30

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