28.10.2013 Aufrufe

Konzeption zur Umnutzung des Pfarrhauses ... - Umgebindeland

Konzeption zur Umnutzung des Pfarrhauses ... - Umgebindeland

Konzeption zur Umnutzung des Pfarrhauses ... - Umgebindeland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Umsetzung <strong>des</strong> regionalen Entwicklungs- und Handlungskonzepts <strong>Umgebindeland</strong><br />

<strong>Umnutzung</strong>sgutachten und <strong>Konzeption</strong> für Öffentlichkeitsarbeit, Objekt Komturgasse 9, 02788 Zittau, Ortsteil Hirschfelde Seite 7 von 58<br />

4. GEBÄUDEBESCHREIBUNG<br />

4.1 Geschichtliches Das Umgebindehaus ist auf dem Gelände der in Hirschfelde seit 1365<br />

nachgewiesenen Johanniterkommende als Wohnstallhaus errichtet<br />

worden. Der Ritterorden unterhielt geistliche Ordenshäuser<br />

(Kommenden), die eigene Landwirtschaft betrieben, Kirchenamtsaufgaben<br />

erledigten und Abgaben einzogen. Der Gutsverwalter<br />

(Komtur) war zumeist auch der Pfarrer der Gemeinde. Mit der<br />

Reformation änderten sich die Verhältnisse grundlegend.<br />

Die benachbarte St. Peter & Paulskirche aus dem Jahre 1469, von den<br />

Johannitern errichtet, ging in die Hände der evangelisch-lutherischen<br />

Kirche über. Der Orden musste die Ländereien im Jahre 1570<br />

schließlich aufgeben.<br />

1917 erwarb die Hirschfelder katholische Glaubensgemeinde den<br />

südlich der Komturstraße gelegenen Teil der ehemaligen Kommende<br />

für ihre Zwecke.<br />

Das Grundstück war bestanden mit einem Umgebinde-<br />

Wohnstallhaus, dem späteren Pfarrhaus, und einem Kuhstall.<br />

1919 wurde hier eine kleine Kapelle neu errichtet.<br />

Nach ihrer Verdrängung durch die Reformation gab es somit in<br />

Hirschfelde erstmals wieder ein katholisches Gotteshaus.<br />

Bei der Reaktivierung <strong>des</strong> katholischen Glaubens spielte die örtliche<br />

Industrie eine nicht unbedeutende Rolle. Sie förderte den Zuzug von<br />

Arbeitskräften katholischer Konfession nach Hirschfelde.<br />

Ab 1935 sind von dem Pfarrhaus Wohnnutzungen bekannt. Im selben<br />

Jahr konnte auch der Neubau einer kleinen katholischen Kirche<br />

geweiht werden.<br />

Westansicht der Kirche<br />

1945 fanden in Hirschfelde Menschenströme Vertriebener erste<br />

Zuflucht, so auch im Pfarrhaus der katholischen Gemeinde. In der<br />

Folgezeit konnte die Instandhaltung der Umgebindehäuser nur noch<br />

mangelhaft verwaltet werden, davon war auch das katholische<br />

Pfarramt betroffen. Der entstandene Reparaturstau und manche<br />

Notlösung bedeuteten einen irreversiblen Verlust dieser<br />

Zeitzeugnisse.<br />

1992 wurde die Nutzung als Pfarrhaus aufgegeben, das Gebäude<br />

steht seitdem im wesentlichen leer.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!