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Ungewohnte Zärtlichkeiten

Wir wur­den immer heftiger und intensiver, bis wir beide erlöst ausatmend unsere ver­schwitzten, miteinander verflochtenen Körper trennten. Erstaunt und völlig verwirrt, erschlafft auf dem Rücken nebeneinander liegend waren wir glücklich. „Was war das denn?“ schauten wir uns fragend an. Keine hatte das gewollt, ja hätte es überhaupt für möglich gehalten. Mir war es gar nicht wie Sex vorge­kommen, obwohl es das ja ganz offensichtlich war. Ich empfand es ehr wie eine außerordentlich enge, tiefe Begegnung zwischen uns beiden, die unser bei­der Beziehung entsprach. So hatte ich Sex noch nie erfahren. Sonst war es im­mer eine allgemeine Lust, die Lust, sich erregen zu lassen, zu Ficken und einen Orgasmus zu erle­ben. Natürlich dachtest du dabei an Sex. Derartige Lustvorstellungen hatten jetzt gar nicht existiert. Nachdem wir unsere Körper spürten, und es angenehm fanden sie aneinander zu reiben, be­kam ich einfach Lust auf Nina, was genau, ich wusste nicht, ich wollte einfach alles von ihr. Ich war gierig auf Nina insgesamt. Eine sonderbare Form von sexueller Lust, aber wie rein sexuelle Lust kam es mir auch gar nicht vor, die Frau, die ich mich so massiv berührte, mit der mich in der kurzen Zeit so vieles tief verbunden hatte, die wollte ich jetzt körperlich auch voll erleben, zu einem Teil von mir werden lassen, wollte ganz mit ihr verbunden sein. Keine von uns beiden hätte das gewollt oder überhaupt für möglich gehalten. Unsere tiefe Zuneigung hatte es einfach mit uns gemacht. Wie es dazu kam, und was sich für Miriam und Nina weiter daraus ergab, weiß die Geschichte.

Wir wur­den immer heftiger und intensiver, bis wir beide erlöst ausatmend unsere ver­schwitzten, miteinander verflochtenen Körper trennten. Erstaunt und völlig verwirrt, erschlafft auf dem Rücken nebeneinander liegend waren wir glücklich. „Was war das denn?“ schauten wir uns fragend an. Keine hatte das gewollt, ja hätte es überhaupt für möglich gehalten. Mir war es gar nicht wie Sex vorge­kommen, obwohl es das ja ganz offensichtlich war. Ich empfand es ehr wie eine außerordentlich enge, tiefe Begegnung zwischen uns beiden, die unser bei­der Beziehung entsprach. So hatte ich Sex noch nie erfahren. Sonst war es im­mer eine allgemeine Lust, die Lust, sich erregen zu lassen, zu Ficken und einen Orgasmus zu erle­ben. Natürlich dachtest du dabei an Sex. Derartige Lustvorstellungen hatten jetzt gar nicht existiert. Nachdem wir unsere Körper spürten, und es angenehm fanden sie aneinander zu reiben, be­kam ich einfach Lust auf Nina, was genau, ich wusste nicht, ich wollte einfach alles von ihr. Ich war gierig auf Nina insgesamt. Eine sonderbare Form von sexueller Lust, aber wie rein sexuelle Lust kam es mir auch gar nicht vor, die Frau, die ich mich so massiv berührte, mit der mich in der kurzen Zeit so vieles tief verbunden hatte, die wollte ich jetzt körperlich auch voll erleben, zu einem Teil von mir werden lassen, wollte ganz mit ihr verbunden sein. Keine von uns beiden hätte das gewollt oder überhaupt für möglich gehalten. Unsere tiefe Zuneigung hatte es einfach mit uns gemacht. Wie es dazu kam, und was sich für Miriam und Nina weiter daraus ergab, weiß die Geschichte.

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<strong>Ungewohnte</strong> Zärtlichkeiten<br />

Der König von Kolchis<br />

Der König von Kolchis freute sich. Heute kam Besuch. Seine frühere Lebenspartnerin,<br />

Miriam, wollte zu ihm kommen. Sie stand dem Anderen, dem Neuen,<br />

dass er sich zu suchen bemühte näher. Ihm war alles genommen worden, seine<br />

Firmen, sein Geld, seine Rechte. Die goldenen Zeiten, die sein Leben geprägt<br />

hatten, waren abgelaufen. Zunächst hatte er immer wieder seine fehlerhaften<br />

Handlungen und Entscheidungen gesucht, und sich gefragt, was er hätte<br />

anders machen können und müssen, um den Niedergang seines Imperiums zu<br />

verhindern, bis ihm deutlich wurde, dass er selbst das Problem darstellte. Das,<br />

wofür er sich hielt, wie er sich sah, war naiv und wertlos, und nicht nur, um<br />

heute viel Geld scheffeln zu können. Sein Bild hatte aus kleinen Allmachtsfantasien<br />

in Geschick und Cleverness verbunden mit seinem chemikalischen<br />

Wissen und seinen kompetenten Vermarktungsstrategien bestanden, die er<br />

durch seine Geschäftserfolge verifiziert sah. Er hatte sich für den Sonnyboy gehalten,<br />

der immer ein wenig schlauer und raffinierter als die anderen war. Um<br />

etwas zu erreichen, musste er es nur ernsthaft wollen, dann fände er auch<br />

einen Weg, war seine unausgesprochene Überzeugung. Alles andere war darunter<br />

subsummiert, oder dem als nachrangiges Additivum zugeordnet. Diese<br />

Einstellung und Meinung über sich, war sein Lebensbild, dass sich ihm schon<br />

seit der Kindheit angeschmiegt hatte. Nicht nur, weil er sah, dass es ja offensichtlich<br />

nicht mehr funktionierte, sondern weil es ihm zum ersten Mal in seinem<br />

fast fünfzigjährigen Leben Anlass bot, über sich selbst und seine Vorstellung<br />

von sich nachzudenken, wurde ihm deutlich, wie wertlos dieses Bild, dieses<br />

Selbstverständnis eigentlich gewesen war. Was waren denn die Kriterien,<br />

nach denen Menschen, die sich nicht permanent auf der Sonnenseite des Lebens<br />

wähnten, ihr Leben betrachteten, einschätzten und bewerteten? Die Gebote<br />

der Kirche waren es sicher nicht. Was hatte sie denn geprägt, und zu denen<br />

werden lassen, als die sie sich heute verstanden? Ähnlichen Einflüssen war<br />

er ja auch ausgesetzt gewesen, aber was sie bei ihm bewirkt haben sollten,<br />

was er außer dem cleveren, geschäftstüchtigen Chemiker sein könnte, er<br />

wusste es nicht. Er rätselte über sich, und wo denn die Werte zu finden seien<br />

könnten, die ihm ein anderes, ein neues Leben lebens- un liebenswert gestalten<br />

würden. Zugänge zeigten sich ihm nicht. Er empfand sich als ratlos und<br />

müde.<br />

Hagen und meine Beziehung zu ihm<br />

Der König heißt nicht Aietes sondern Hagen Wienand, und Kolchis lag nicht am<br />

Schwarzen Meer sondern in Düsseldorf und über den Rest der Welt verstreut.<br />

Die persönliche Villa, das einzige was ihm noch geblieben war, stellt jetzt den<br />

Rest seines Reiches im Essener Süden dar. Über vier Jahre hatte ich mit ihm<br />

gelebt. Na ja, die große berauschende Liebe hatte sich zwischen uns zwar nicht<br />

<strong>Ungewohnte</strong> Zärtlichkeiten – Seite 3 von 28

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