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ASTRONAUTEN

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Astronauten<br />

sie nicht unter Distress stehen, c) ihr vorrangiges Wahrnehmungsprinzip beruht mehr auf<br />

Reaktionen, als auf Kognitionen oder Gefühlen, die beiden letzteren sind aber eher dazu<br />

geeignet den Weg zur Veränderung zu ebnen.<br />

Abbildung 13 beschränkt sich darauf, die Gruppe der Ausgewählten unter dem Aspekt der<br />

Modusprogression darzustellen, damit ein klareres Bild der Auswahlgruppe entsteht, als<br />

auf Abbildung 12. Die Aussage ist aber die gleiche, wie im vorrausgegangenen Absatz<br />

erklärt wird.<br />

Abbildung 14 behandelt die Frage des Übergangs von einer Wahrnehmungsebene zu einer<br />

anderen. Das Bemerkenswerte an dieser Abbildung ist die Tatsache, dass nur einer von 5<br />

ausgewählten Beharrern oder Logikern eine zweite Ebene dominanten Wahrnehmungsstils<br />

erreicht haben. Die Mehrzahl aller Logiker und Beharrer vollziehen einen Moduswechsel<br />

zum jeweils anderen der beiden und erreichen erst dann eine neue Ebene, wenn sie einen<br />

dritten Modus eingenommen haben. Die Bedeutung dieser Tatsache wird dann wesentlich<br />

signifikanter, wenn wir Aufenthalte in einer Raumstation von mindestens sechs Monaten<br />

in Betracht ziehen und die damit verbundene, größere persönliche und kulturelle<br />

Variabilität, die durch internationale Teams gegeben ist. Praktisch alle ausgewählten<br />

Astronauten haben eine starke kognitive Basis aber nur eine Minderheit unter ihnen verfügt<br />

über eine ausgeprägte Wahrnehmung oder Sensibilität auf der Gefühlsebene. Lange Zeit<br />

auf engem Raum miteinander zu verbringen, ist in der Regel für solche Menschen weniger<br />

belastend, die in der Lage sind sensibel und empathisch menschliche Probleme früher zu<br />

erkennen und damit effektiv umgehen können. Hat ein Mensch also eine Ebene<br />

vollständig erfahren (im Fall der Astronauten ist dies typischerweise die Ebene des<br />

Denkens) und ist auf der zweiten Ebene (üblicherweise die Gefühlsebene) stark engagiert,<br />

dann steht ihm selbst und den Menschen in seiner Umgebung ein starker Schutz vor Stress<br />

zur Verfügung. Die Erfahrungen von winterlangen Antarktisexpeditionen bieten eine Fülle<br />

von Beispielen dafür, wie wichtig Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit für<br />

Gruppenmoral und Handlungsfähigkeit ist. Was für die meisten Arbeitsumgebungen gilt,<br />

gilt auch hier: gerade auf der Führungsebene ist Sensibilität besonders wichtig.<br />

Die Daten, die ich hier vorstelle beschränken sich auf die Auswahlzyklen. Man sollte aber<br />

daran denken, dass erfahrene, ältere Astronauten Zeit hatten sich weiter zu entwickeln und<br />

einen multidimensionalen, menschlichen ReifeProzess zu vollziehen. Es ist anzunehmen,<br />

dass die Kommandanten der Raumstationen, die Captain Kirks, unter den erfahrenen<br />

Astronauten ausgewählt werden. Ich bin der Überzeugung, dass diese Männer die volle<br />

Erfahrung ihrer ersten Wahrnehmungsebene bereits hinter sich haben und auf ihrer zweiten<br />

Ebene schon eine stabile Position eingenommen haben sollten, wenn die NASA das beste<br />

von ihren Teams bekommen will. Je vielfältiger die Ebenen der Besatzungsmitglieder sind,<br />

um so reibungsloser sollte die Operation verlaufen.<br />

© Original: Terence F. McGuire, M.D.<br />

© Übersetzung: Kahler Communication – KCG e.K. Seite 36 von 44

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