Marktbericht Oktober 2008
Marktbericht Oktober 2008
Marktbericht Oktober 2008
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<strong>Marktbericht</strong><br />
Aluminium<br />
Rasanter Preisverfall am Aluminiummarkt<br />
In einem Zeitraum von gerade einmal drei Monaten fiel LME-Aluminium von einem<br />
Allzeithoch Mitte Juli unter die Marke von 2.000 USD. Dies entspricht einem<br />
Preisrückgang von rund 42% binnen zwölf Wochen. An der Londoner Metallbörse<br />
notierte das Leichtmetall damit so tief wie zuletzt vor drei Jahren im Herbst 2005.<br />
Innerhalb des Berichtsmonats reduzierte sich die 3-Monatsnotierung von 2.331 USD<br />
auf 1.955 USD am 25.10.08. Danach verbesserte sich der Markt wieder auf Werte<br />
oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 2.000 USD und am 30.10.08<br />
musste für Aluminium wieder 2.184 USD gezahlt werden.<br />
Doch die Marktteilnehmer sind pessimistisch gestimmt und erwarten durchaus wieder<br />
niedrigere Preise für das Leichtmetall. Zugleich werden die rasch eintrübenden<br />
Konjunkturaussichten für eine niedrigere Nachfrage nach dem überwiegend in den<br />
Sektoren Transport (31% der Endnachfrage), Bau (20%) und Verpackungen (18%)<br />
verwendeten Metalls sorgen.<br />
Zu den oben genannten realwirtschaftlichen Belastungsfaktoren kommt hinzu, dass<br />
die Preisentwicklung an den Metall- und Rohstoffbörsen derzeit von den<br />
Verwerfungen an den Finanzmärkten überlagert wird und zu einer massiven<br />
Verkaufswelle seitens der Großanleger geführt hat.<br />
Die konjunkturelle Nachfrageschwäche schlägt sich wiederum in steigenden<br />
Aluminium-Lagerbeständen und damit einer höheren Verfügbarkeit nieder, denn<br />
parallel zu den fallenden Notierungen sind die Lagerhausbestände der Londoner<br />
Metallbörse dramatisch gestiegen. Als erste Reaktion hat Alcoa in den USA<br />
Kapazitäten stillgelegt.<br />
Im <strong>Oktober</strong> stiegen die Bestände in den Lägern der LME kontinuierlich um 141.300 t,<br />
d. h. von 1.383.025 t auf 1.524.325 t am 31.10.08. Allein die Bestände in den<br />
Lagerhallen der drei großen Metallbörsen würden sich nach Meinung der<br />
Rohstoffexperten derzeit auf mehr als 1,7 Mio. t summieren.<br />
Die ohnehin unter hohen Kosten leidenden Aluminiumproduzenten sind durch den<br />
dramatischen Preisverfall zudem erheblich in Bedrängnis geraten. Nach Angaben<br />
liegen die Grenzkosten bei etwa 2.700 USD und die Produktionskosten liegen aktuell<br />
bei rund 1.900 USD. Somit scheint die Schmerzgrenze der Branche inzwischen weit<br />
unterschritten.<br />
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