Marktbericht Oktober 2008

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Marktbericht Zudem sehen die Marktteilnehmer in der Preisverbesserung nur Gewinnmitnahmen der Anleger „in letzter Minute“, die sich noch nicht aus dem Rohstoffmarkt verabschiedet hatten. Neben der technischen Reaktion auf die überverkaufte Marktkonstellation zuvor, stütze Kupfer Nachrichten von der Angebotsseite. So habe Chile, der weltgrößte Kupferproduzent, die Prognose für die Jahresproduktion zum zweiten Mal seit Juli um 3% auf 5,45 Mio. Tonnen nach unten revidiert. Nicht nur der Preisrückgang, sondern auch Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Minenprojekten würden zu dieser Revision führen. Auch sollte der aufflammende Bürgerkrieg in Kongo, einem Land mit hohen Reserven an Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten, die Angebotsseite langfristig belasten. Die signifikanten Kurszuwächse beim Roten Metall in der Vergangenheit haben die Kupfer-Förderung zu einem sehr lukrativen Geschäft gemacht. Insofern ist es nur folgerichtig, dass viele Minen-Betreiber ihre Kapazitäten merklich ausgeweitet und zudem immer neue Lagerstätten erschlossen haben. Geht man davon aus, dass eine neue Mine eine Vorlaufzeit von etwa fünf Jahren habe, würden im kommenden Jahr die Liegenschaften in Produktion gehen, die etwa 2004 exploriert worden sind. Die Experten könnten sich vorstellen, dass der Markt in den folgenden Jahren Angebotszuwächse verkraften muß, von denen heute noch niemand zu träumen wage. Letztlich wäre die Produktionsausweitung ja gar nicht so schlimm, wenn die Nachfrage damit Schritt halten könnte. Aber genau das ist nicht mehr der Fall. Dass die Finanzkrise inzwischen in den meisten Ländern die reale Wirtschaft erreicht hat, ist eine nicht von der Hand zu weisende Realität, und zumindest für 2009 und wohl auch noch für 2010 müsse speziell in den westlichen Industriestaaten mit rezessiven Tendenzen gerechnet werden. Von daher dürften die Zeiten der stetig wachsenden Kupfer-Nachfrage bis auf weiteres der Vergangenheit angehören. Im Gegenteil: Bei nüchterner Betrachtung müsse mit signifikanten Rückgängen beim Verbrauch gerechnet werden. Dennoch bestehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich die laufende Gegenreaktion noch etwas fortsetzt. Hauptgrund für die nach wie vor pessimistische Haltung in Bezug auf steigende Kupfer-Notierungen sind die jüngst veröffentlichten Daten der International Copper Study Group. Für das laufende Jahr kündigten die Experten einen globalen Angebotsüberschuss von 109.000 Tonnen an. Noch schlimmer solle es jedoch in 2009 kommen, denn für das nächste Jahr stellt die ICSG ein Überangebot von fast schon kaum vorstellbaren 265.000 Tonnen in Aussicht. Somit wird sich der Trend zu einem weiteren Anstieg der Lagerbestände nicht nur fortsetzen, sondern sogar noch drastisch verschärfen. 12
Marktbericht Die Entwicklung der LME-Warehouse-Bestände werfen jetzt schon Schatten auf den Markt. Lagerten am 03.10.08 noch 198.500 t Metall in den Lägern, so konnte am 31.10.08 über 230.650 t verfügt werden. Insgesamt wird der Markt für Kupfer weiter Federn lassen müssen, was schon die Stellung von Kupfer als Leitmetall und die starke Bindung an die konjunkturelle Entwicklung mit sich bringt. Wie weit es noch nach unten geht, mag derzeit keiner zu sagen, aber der Boden sollte erreicht sein. Nickel Ganz in Zeichen der Edelstahlindustrie Wie der Weltstahlverband Worldsteel meldete, ist die Weltstahlproduktion im September dieses Jahres erstmals wieder zurückgegangen, denn seit 1998 konnte die globale Stahlindustrie jährlich wachsen. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Menge um 108 Mio. t bzw. 3 %. Die Begründung für diese Wende ist auch hier in der Abkühlung der Weltwirtschaft zu sehen und eine der Hauptsorgen ist, dass es in China einen größeren Wachstumseinbruch gibt, als jetzt erwartet. Besonders hart ist die Edelstahlindustrie getroffen, da die Kunden der Haupteinsatzbereiche jetzt schon Produktionskürzungen planen. Infolge dessen reduzierte sich der Nickelpreis erheblich. Nickel gehört zu den Metallen, die von der Finanzkrise und den schwachen Nachfrageaussichten am stärksten betroffen sind. Der Preis ist seit Jahresanfang von über 30.000 USD auf ein Fünfjahrestief von 9.350 USD gesunken, wodurch viele Nickelbetriebe in die roten Zahlen rutschten und kurz vor dem Ruin sind. Zusammen mit den Metallpreisen schmelzen auch die Aktienkurse der Bergbauunternehmen ab. In der gesamten Nickelindustrie belaufen sich die Produktionskürzungen und Projektverschiebungen derzeit auf eine Größenordnung von 120.000 t, und das dürfte dem Markt einen Boden einziehen. So werden die Nickelproduzenten durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten und dem Preissturz des Metalls zu einer radikalen Änderung ihrer Strategie gezwungen. Im Gegensatz zu den anderen NE-Metallen war der Lageraufbau bei Nickel nicht so drastisch. Dieser erhöhte sich im Berichtsmonat Oktober nur um knapp 2.000 t von 55.752 t am 03.10.08 auf 57.480 t am 31.10.08. An der Grundsituation am Markt wird sich auch nichts ändern, nur weil sich zum 30.10.08 die Notierung wieder auf 12.900 USD verbesserte, denn nach Ansicht von Analysten werden die schlechten Nachfrageaussichten und der Lagerabbau in der Stahlindustrie noch für Monate dafür sorgen, dass die Preise weit unter den 13
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