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15. SINN Kurier - Sinn-Residenz Ragnitz

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<strong>15.</strong> Ausgabe September 2012<br />

Einblicke in unser lateinamerikanisches<br />

<strong>SINN</strong> Sommerfest 2012


Editorial<br />

Sehr geehrte Leser/in!<br />

Wir freuen uns, Ihnen wieder eine Ausgabe unseres beliebten <strong>SINN</strong><br />

<strong>Kurier</strong>s präsentieren zu dürfen! Das Jahr schreitet in großen Schritten voran<br />

und die letzten Monate warenwie immer bewegt und erlebnisreich. Die<br />

<strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong> ist ein offener Ort der Begegnung - es ist uns sehr wichtig,<br />

bestehende soziale Kontakte zu fördern und Möglichkeiten für die Entstehung<br />

neuer zu schaffen.<br />

Viele gemeinsame Aktivitäten, das Feiern traditioneller Feste, Konzerte,<br />

unser "internationales" Sommerfest und vieles mehr bereichern den Lebensalltag<br />

unserer BewohnerInnen udn bringen Abwechslung und Lebensfreude.<br />

Eine besondere Freude ist auch, dass viele junge Menschen ins<br />

Haus kommen, Praktika, Zivildienst und Freiwilligenarbeit absolvieren<br />

und sich bei uns wohlfühlen. Diese wertvollen generationsübergreifenden<br />

Beziehungen schaffen Raum für Begegnung und Verständnis zwischen jung<br />

und alt.<br />

Einen immer aktuellen Überblick über die laufenden Aktivitäten finden<br />

Sie auf unserer Internetseite www.sinn-residenz.at, im Erlebniskalender<br />

und in der Fotodokumentation.<br />

Jetzt wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung beim Lesen dieser Ausgabem<br />

in der wir einige dieser schönen Momente und interessante Beiträge für<br />

Sie festgehalten haben.<br />

Herzlichst<br />

Ihre Andrea Drexler<br />

(Geschäftsführerin)<br />

IMPRESSSUM<br />

Herausgeber: <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong> <strong>Ragnitz</strong><br />

<strong>Ragnitz</strong>straße 60, 8047 Graz<br />

Projektleitung: Mag.phil. Daniela Wolf, BSc<br />

Redaktion: Daniela Wolf und GastkommentatorInnen<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


In dieser Ausgabe:<br />

04 Rückblick / Ostermarkt 2012<br />

05 Rückblick / Muttertag 2012<br />

06 Rückblick / Sommerfest 2012<br />

11 (Er)Lebenswelt / Mittwoch ist Bewegungstag<br />

13 (Er)Lebenswelt / Plejaden - Demenz besser leben<br />

15 (Er)Lebenswelt / Impressionen aus der (Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

16 Fachbeitrag / Biografiearbeit - Eine Einführung<br />

21 Personelles / Wir begrüßen - Augusta Gruber stellt sich vor<br />

23 Personelles / Dienstjubiläen<br />

24 Personelles / "Unser" <strong>SINN</strong>-Baby<br />

Inhalt<br />

25 Gesundheitsförderung / Fachbeitrag von Frau Astrid Wuerger<br />

30 Praktikumsberichte / Eine spannende Zeit...<br />

31 Praktikumsberiche / Eine erfüllende Arbeit...<br />

32 Praktikumsberichte / Viel Herzlichkeit...<br />

33 Points4action / Junge Menschen im Gespräch<br />

36 Geburtstagskinder / Geburtstagskinder im Frühjahr<br />

38 Lebenseinsichten / Lebenseinsichten von Charlie Chaplin<br />

39 Zum Gedenken<br />

41 Wertvolle "Demenz"-Tipps<br />

42 <strong>SINN</strong>bilder<br />

44 Termine<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Rückblick<br />

Ostermarkt 2012<br />

Frau Dr. Knauer und<br />

Herr Dr. Krainz<br />

"Unser"<br />

<strong>SINN</strong>-Ostermarkt<br />

"Ostern ist die Zukunft des Menschen.<br />

Hier wird er wieder der Mensch, wie er geplant war"<br />

(August Everding)<br />

Unser "Birken-Osterhase"<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Frau Unterreiner beim<br />

Besuch des Ostermarktes


Rückblick<br />

Muttertag 2012<br />

Spatzenchor der Musikschule Fernitz/<br />

Hausmannstätten<br />

unter der Leitung von Frau Mag. Roberta Rothwein<br />

Liebe Mutti, ich liebe dich so<br />

fest, wie der Baum seine Äst,<br />

wie der Himmel seine Stern,<br />

so hab ich dich gern<br />

(Eva Rechlin)<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Rückblick<br />

Sommerfest 2012<br />

"Lateinamerika"<br />

Frau Mag. Lind<br />

und Angehörige<br />

... ein gemütlicher Sommernachmittag mit<br />

lateinamerikanischen Spezialitäten,<br />

dem Duo Montevideo und heißen Rhythmen...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Frau Bauer und<br />

unsere Mitarbeiterin Sabine<br />

Unsere Gäste hatten sichtlich Spaß beim Salsa-Tanzen...<br />

Salsa Lemon - Salsa mit Leonel und Daniela<br />

(Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage<br />

www.salsalemon.com)<br />

"Lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel<br />

mit dir nichts anzufangen" (Aurelius Augustinus)


Rückblick<br />

Lateinamerikanische Spezialitäten<br />

Empanadas (gefüllte Teigtaschen), Gelatina en verdura (Gemüse-<br />

sülzchen), Ensalada (Salat) Picante de pollo (Pikantes Hühnerfilet),<br />

Tilapiafilet, Pernil al horno (Schweinekrustenbraten),<br />

Gaucho (Rindfleischeintopf), Yogur en grano (Beerenjogurt),<br />

Fruta del tiempo (frisches Obst), Pastel en coco (Kokoskuchen) ...<br />

Ein herzliches Dankeschön...<br />

... allen Helferinnen und Helfern, die unser Sommerfest zu etwas ganz<br />

Besonderem gemacht haben. Besonderer Dank gilt Thomas Stadler,<br />

Reinhard Jost und dem Küchenteam für ihre<br />

lateinamerikanischen Spezialitäten!<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Rückblick<br />

oben: Frau Soritsch und Frau Dachs<br />

unten: Frau Dr. Knauer, Frau Zapletal und Frau Dr. Knauer<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Rückblick<br />

oben: Frau Verena und Frau Christina<br />

(unsere ehemaligen Praktikantinnen der Meduni Graz)<br />

unten: unser Mitarbeiter Jerney mit seiner "kleinen" Familie<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Rückblick<br />

oben: Frau Maritschnegg, Frau Hackenberger und Frau Gruber<br />

unten: Unser Mitarbeiter Sebastijan mit seiner "süßen" Tochter Pia<br />

und Frau Fleischhacker<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


(Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

(Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

Mittwoch ist Bewegungstag...<br />

Frau Maritschnegg, Frau Püringer und Frau Dierscherl<br />

- unsere "flotten" Turnerinnen<br />

Gymnastik für ältere Menschen ist eine Bewegungsform des Sports, die<br />

die Alter(n)sveränderungen des Menschen berücksichtigt. Entsprechend<br />

dosiert können die Übungen bis ins hohe Alter ausgeführt werden.<br />

Die Erhaltung der Beweglichkeit, der Koordination und der Kräfte stellen<br />

zweifellos eine große Herausforderung, nicht nur für ältere Menschen,<br />

sondern für jeden von uns, dar.<br />

Meine Aufgabe ist es daher gezielt auf die individuellen Belastbarkeiten<br />

eines/r jeden Bewohners/Bewohnerin einzugehen. So versuche ich unter<br />

anderem Übungen mit niedriger Reizintensität und verringertem Tempo<br />

die Alltagsmotorik zu erhalten. Diese rhythmischen und harmonischen<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


(Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

Bewegungsübungen lösen viel Freude bei unseren BewohnerInnen aus.<br />

Wichtig dabei ist es, zwischen Kranken- und Altengymnastik zu differen-<br />

zieren. Eine gezielte Behandlung von Krankheiten des Bewegungsap-<br />

parates ist bei einer Altengymnastik nicht möglich. Während mit den<br />

Übungen der Altengymnastik vorhandene motorische Funktionen erhalten<br />

und möglichst verbessert werden sollen, werden mit den Übungen der<br />

Krankengymnastik gesundheitliche "Schäden" auf Verordnung des Arztes/<br />

der Ärztin durch medizinisch ausgebildete TherapeutInnen behandelt.<br />

Der Mittwoch-Vormittag dient der Einzelgymnastik bei uns im Haus. Am<br />

Nachmittag gibt es eine flotte Gymnastikeinheit. Diese findet in einer<br />

kleinen illustren Runde in unserem Gymnastikraum statt. Auflockerungs-<br />

übungen, Kräftigungs-, Dehn- und Halteübungen stellen den Schwerpunkt<br />

dieser Einheit dar, die wir mit entspannender Musik ausklingen lassen.<br />

/Helga Erlacher (Fachsozialbetreuerin für Altenarbeit)<br />

Herr Dr. Petzolt und Frau Dr. Knauer sind immer mit dabei...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


(Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

Plejaden - Demenz besser leben...<br />

Individuelle Betreuung mit modernsten Methoden -<br />

Plejaden.net pro in der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong><br />

Ausreichend Zeit für Betreuung war uns in unserem Haus schon immer ein<br />

wichtiges Anliegen. Um diese nun noch besser gemeinsam mit unseren Be-<br />

wohnerInnen nutzen zu können, haben wir unser Haus seit Anfang Mai mit<br />

der innovativen Pflegesoftware Plejaden.net pro ausgestattet.<br />

Mit dieser lassen sich nun die persönlichen Informationen zur Biografie je-<br />

des einzelnen Bewohners/jeder einzelnen Bewohnerin einfach erfassen<br />

und jede/r MitarbeiterIn hat die Möglichkeit darauf über iPad, PC oder<br />

sogar Fernsehgerät zuzugreifen. Die Lieblingsmusik, persönliche Fotos<br />

oder bevorzugte Themen der BewohnerInnen sind so jederzeit zur Hand<br />

und können in persönlichen Gesprächen aufgerufen und verwendet wer-<br />

den kann.<br />

Dies hat den Vorteil, dass Ge-<br />

spräche noch persönlicher wer-<br />

den und der Gesprächsstoff auf<br />

die individuellen Vorlieben<br />

des/der Bewohners/Bewohnerin<br />

abgestimmt werden kann.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


(Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

Für die Kleingruppe von maximal 8 Personen ist Plejaden.net pro mit<br />

einem Beamer eingesetzt, ebenfalls perfekt geeignet. In der Gruppe<br />

können vorbereitete, themenspezifische Aktivierungseinheiten mit Musik,<br />

gemeinsamem Gesang, Fotoalben, Gedächtnisübungen und Gesprächen<br />

einfach durchgeführt werden.<br />

Hier können ebenfalls individuelle Inhalte und bevorzugte Themen der<br />

einzelnen Personen mit einfließen.<br />

Auch die Angehörigen sind herzlich eingeladen Plejaden.pro net<br />

während ihrer Besuche zu nutzen und die Lieblingsmusik und persönliche<br />

Fotos ihrer Lieben mitzubringen.<br />

Unsere MitarbeiterInnen kümmern sich gern darum, dass die Daten über<br />

Plejaden.net pro dann jederzeit aufrufbar sind.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Weitere Informationen<br />

entnehmen Sie bitte<br />

der Homepage<br />

www.plejaden.net


(Er)Lebenswelt <strong>SINN</strong><br />

Praktikantin Julia, Praktikantin Verena<br />

und Frau Dachs beim "Plaudern"<br />

Frau Stegmüller genießt die wohltuende<br />

Handmassage von Praktikantin Julia<br />

Impressionen...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Fachbeitrag<br />

Biografiearbeit -<br />

Eine Einführung<br />

Ein Fachbeitrag von Eva-Lisa Huber<br />

"Ich glaube, das größte Geschenk, das ich von jemanden bekommen kann<br />

ist, dass er mich sieht, mir zuhört, mich versteht und mich berührt. Das<br />

größte Geschenk, das ich einem anderen Menschen machen kann, ist, in<br />

zu sehen, ihm zuzuhören und ihn zu berühren. Wenn das gelingt, habe ich<br />

das Gefühl, dass wir uns wirklich begegnet sind" (Virginia Satir 1989).<br />

Dieses Zitat beschreibt im Wesentlichen den Prozess und gleichzeitig auch<br />

das Ziel der Biografiearbeit. Gemeinsam wird ein Weg beschritten, den<br />

der Zuhörer mit dem Erzählenden gehen darf. Die Art und Weise des Zu-<br />

hörens und das Verständnis, das für das Gegenüber aufgebracht wird, sind<br />

essentiell für eine nutzenstiftende Biografiearbeit, in der ein "Einander<br />

Begegnen" möglich gemacht wird.<br />

Die folgenden Seiten bieten eine Einführung in das Thema der Biografie-<br />

arbeit im Bereich der Altenarbeit. Hierbei werden Voraussetzungen, Ziel<br />

und Methoden für Biografiearbeit formuliert und gegebenfalls anhand von<br />

Erfahrungsberichten erläutert. Um einen guten Einstieg in die Thematik<br />

zu finden, wird Biografiearbeit vorab definiert.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Fachbeitrag<br />

"Biografie" ist der interpretierte Lebenslauf eines Menschen vor dem Hin-<br />

tergrund seiner gesellschaftlichen und zeitgeschichtlichen Prägung"<br />

(Duden 1997, S. 84).<br />

"Im Zentrum der Biografiearbeit stehen lebensgeschichtliche Gespräche,<br />

in denen unterschiedlichsste Aspekte der individuellen Lebensgeschichte<br />

beleuchtet und berichtet werden" (Specht-Tomann 2009, S. 2).<br />

Man unterscheidet zwischen drei Formen der Biografiearbeit (vgl.<br />

Dr. Maria Probst-Schule 2007, S. 4f.):<br />

* Gesprächsorientierte Biografiearbeit<br />

Sie ist die Urform von Biografiearbeit und getragen von einem wechsel-<br />

seitigen Interesse am Gegenüber. Für den Erzählenden ist das biogra-<br />

fische Gespräch identitätsstiftend und trägt dadurch zu einem neuen<br />

Selbstbewusstsein bei. Gesprächsorientierte Biografiearbeit kann in Ein-<br />

zel- oder Gruppengesprächen stattfinden. Für viele persönliche Ge-<br />

spräche eignet sich hierbei eher ein intimer Rahmen und damit ein Ge-<br />

spräch "unter vier Augen". Kommunikative Persönlichkeiten fühlen sich<br />

aber auch beim Erzählen in der Gruppe wohl. Hier eignen sich Themen<br />

wie zum Beispiel bestimmte Feste, Feiertage oder auch die Schulzeit.<br />

* Aktivitätsorientierte Biografiearbeit<br />

Durch aktive Tätigkeiten wie zum Beispiel Singen, Basteln, einen Muse-<br />

umsbesuch oder auch das Ausführen von Alltagshandlungen (z.B. Blumen<br />

gießen, Tisch decken, ...) können Anknüpfungspunkte für die Erinnerung<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Fachbeitrag<br />

an ebensolchen Tätigkeiten im vergangenen Leben des Bewohners/der<br />

Bewohnerin und das Umfeld, in welchem sie ausgeführt wurden, ge-<br />

schaffen werden.<br />

* Dokumentationsorientiertes Arbeiten<br />

Darunter wird die Nutzung von bereits vorhandenen Dokumenten (z.B.<br />

Fotos, Portraits, ...) verstanden, die für den/die BewohnerIn einen<br />

potentiellen Ausgangspunkt für das Erzählen einer biografischen Episode<br />

darstellen. Bei Personen mit bereits weit fortgeschrittener Demenz er-<br />

weist es sich als hilfreich, biografische Informationen vorerst über Akten<br />

und Gespräche mit Angehörigen zu gewinnen. Danach kann in der Arbeit<br />

mit dem/der BewohnerIn daran angeknüpft werden.<br />

Bei allen drei Formen der Biografiearbeit ist es bei an Demenzerkrankten<br />

von großer Wichtigkeit eine gerechte Art der Kommunikation anzuwenden<br />

(aktives Zuhören, einfache Sprache, nur ein Sachverhalt, vertraute Rede-<br />

wendungen, Gesprächspausen) (vgl. ebd., S. 4f.).<br />

Ziele<br />

Für eine gelungene Umsetzung von Biografiearbeit stellt sich zuerst die<br />

Frage nach der <strong>Sinn</strong>haftigkeit dieser für ältere Menschen und nicht zu-<br />

letzt für ihre Angehörigen bzw. für das Pflege- und Betreuungspersonal.<br />

Über diesen Weg können Ziele formuliert werden, deren Erreichung stets<br />

im Hinterkopf behalten werden sollte, ohne die betreute Person oder gar<br />

sich selbst als Betreuenden zu überfordern.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Der <strong>Sinn</strong> der Biografiearbeit für ältere Menschen besteht zuallererst im<br />

Verstehen und in der Aussöhnung mit der eigenen Geschichte. Das eigene<br />

Leben kann besser begriffen und die Zusammenhänge zwischen bestim-<br />

mten Ereignissen können besser erkannt werden. Zudem findet in einer<br />

gelungenen Biografiearbeit ein Persönlichkeitswachstum statt, welches<br />

durch die Gewinnung von Klarheit über die eigenen Verhaltensweisen und<br />

einem damit einhergehenden Umdenkprozess ausgelöst wurde.<br />

Für Angehörige und das Pflege- und Betreuungspersonal führt Biografie-<br />

arbeit zu einem wirklichen Verstehen des Betreuten. Bestimmte Verhal-<br />

tensweisen können durch eine bekannte Biografie leichter akzeptiert<br />

und Gewohnheiten können respektiert werden.<br />

Biografiearbeit ermöglicht eine individuelle Begleitung durch den letzten<br />

Lebensabschnitt und hilft, auf die Bedürfnisse des Betreuten angemessen<br />

eingehen zu können (vgl. ebd., S. 2f.). Für die Pflegenden selbst sind<br />

zwei Aspekte von großer Bedeutung. Zum einen kann die Zusammenarbeit<br />

mit BewohnerInnen durch den biografischen Ansatz wesentlich erleichtert<br />

werden. Zum anderen ist die Erweiterung der Selbst- und Sozialkompe-<br />

tenz der Pflegekräfte möglich. Die gezielte Beschäftigung mit der eigenen<br />

(Berufs-)Geschichte und die Auseinandersetzung mit bevorzugten Strate-<br />

gien im Umgang mit bestimmten Situationen dienen der Stress- und Burn-<br />

out-Prophylaxe.<br />

Fachbeitrag<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Fachbeitrag<br />

Zu den wichtigsten Ziele der Biografiearbeit zählen:<br />

* Identitätsstiftung<br />

* Verstehen und Aussöhnung mit der eigenen Geschichte<br />

* Persönlichkeitswachstum<br />

* Individuelle Begleitung durch Pflegepersonal<br />

* Respektieren von Gewohnheiten des Bewohners/der Bewohnerin<br />

* Burnout-Prophylaxe<br />

/Eva-Lisa Huber (ehemalige Praktikantin)<br />

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe...<br />

Lesen Sie im nächsten <strong>SINN</strong>KURIER die Voraussetzungen und<br />

Methodenauswahl der Biografiearbeit.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Aktivitätsorientierte Biografiearbeit


Personelles<br />

Wir begrüßen ...<br />

Frau Augusta Gruber stellt sich vor...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Am 1. Dezember 2011 habe ich die Funktion der<br />

Pflegedienstleitung in der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong> über-<br />

nommen. Damit bin ich meinem Vorgänger Herrn<br />

Jürgen Bigler gefolgt, nachdem ich in Wien zuvor<br />

7 Jahre lang ein Pflegeheim geleitet habe.<br />

Im Herbst vorigen Jahres habe ich mich spontan<br />

entschlossen meinen Arbeitsmittelpunkt von Wien<br />

nach Graz zu verlegen - ich habe es noch keinen Moment bereut. Neben<br />

Wien und Schladming, woher ich ursprünglich komme, ist Graz nicht nur<br />

eine neue berufliche Bereicherung für mich, sondern jetzt auch Teil mei-<br />

ner "Lebensmittelpunkte" geworden.<br />

Der Einstieg in diesem schönen Haus und das Kennen lernen seiner Be-<br />

wohnerInnen und MitarbeiterInnen war und ist immer noch eine sehr<br />

spannende und abwechslungsreiche Zeit für mich.<br />

Die Wochen und Monate waren auch erfüllt damit, mich in alle wichtigen<br />

Arbeitsprozesse einzuarbeiten und gleichzeitig auch eine Evaluierung der


Personelles<br />

relevanten Abläufe vorzunehmen. Im Zentrum dieser Aufgabe steht der<br />

Pflegeprozess, dem meine besondere Aufmerksamkeit gilt. Erst eine stan-<br />

dardisierte und professionelle Pflegeplanung ermöglicht die organisierte<br />

und ganzheitlich orientierte, individuelle Pflege und Betreuung.<br />

Es macht Freude, zusammen mit meinen MitarbeiterInnen daran zu ar-<br />

beiten, Sicherheit und Qualität in der Pflege und Betreuung nachhaltig<br />

zu optimieren. Das heißt für uns unter anderem, tägliches Überprüfen<br />

unseres Tuns, Kontrolle unserer Ergebnisse und die Fragestellung:<br />

Wie machen wir es am Besten? Haben wir die bestmögliche Entscheid-<br />

ung getroffen? Dieses Denken bestimmt unseren Alltag.<br />

Danke an alle, die mich zu Beginn in "meinem neuen Haus" unterstützt<br />

und mir Ihr Vertrauen geschenkt haben.<br />

Ich freue mich auf viele gemeinsame, bereichernde, lehrsame, berühr-<br />

ende, fröhliche, ernste, spannende, traurige, heitere und, und, und ...<br />

Erlebnisse, wie sie nur das Leben in einer Gemeinschaft mit an Lebens-<br />

erfahrung so reichen Menschen möglich macht.<br />

/ DGKS/DSA Augusta Gruber<br />

Akad. Sozialmanagerin<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


WALTER REISNER<br />

15 JAHRE<br />

Personelles<br />

SABINE POST<br />

10 JAHRE<br />

Dienstjubiläen<br />

JANEZ DOMINIK<br />

7 JAHRE<br />

"Zusammenkommen ist ein Beginn,<br />

Zusammenleben ist ein Fortschritt,<br />

Zusammenarbeiten ist ein Erfolg"<br />

(Henry Ford I.)<br />

SEBASTIJAN MAJHENIC<br />

7 JAHRE<br />

Herzlichen DANK<br />

für Ihr großartiges und menschliches Engagement...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Personelles<br />

"Unser" <strong>SINN</strong>-Baby<br />

Wir wünschen der "kleinen" Pia und ihren Eltern Sebastijan und Jana<br />

alles Gute und viele schöne sowie unvergesssliche Momente.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

PIA<br />

22. Mai 2012<br />

21:18 Uhr<br />

4200g<br />

53 cm<br />

"Eure Kinder sind nicht eure Kinder.<br />

Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.<br />

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,<br />

und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.<br />

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,<br />

denn sie haben ihre eigenen Gedanken.<br />

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,<br />

denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt,<br />

nicht einmal in euren Träumen.<br />

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht,<br />

sie euch ähnlich zu machen.<br />

Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.<br />

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als<br />

lebende Pfeile ausgeschickt werden.<br />

Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,<br />

und er spannt euch mit seiner Macht,<br />

damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.<br />

Lasst eure Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;<br />

Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt,<br />

so liebt er auch den Bogen, der fest ist"<br />

(Khalil Gibran, arabischer Dichter, 1883 - 1931)


Gesundheitsförderung ...<br />

Fachbeitrag von Frau Astrid Wuerger<br />

Ich darf mich bei Ihnen vorstellen...<br />

Mein Name ist Astrid Wuerger und ich bin<br />

seit kurzem Dipl. Gesundheitsförderin.<br />

Diese Ausbildung abzuschließen war mein<br />

ganz persönliches Ziel der letzten Jahre, das<br />

ich nicht zuletzt durch die Möglichkeit zur<br />

Diplomarbeitsstudie hier in der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong> erreicht habe.<br />

Ich bin 48 Jahre alt und habe einen 20jährigen Sohn, Thomas, auf den<br />

ich sehr stolz bin.<br />

Erst seit ich in den 90er Jahren an Morbus Crohn erkrankte, lebe ich<br />

mein Leben bewusst. Ich weiß, dass "sie" mich mein restliches Leben be-<br />

gleiten wird. Daher behandle ich sie wie eine gute Freundin, deren Auf-<br />

gabe es auch ist, mich hin und wieder in meine Schranken zu weisen.<br />

Womit beschäftige ich mich als Gesundheitsförderin?<br />

Gesundheitsförderung<br />

Mit der Quelle der Gesundheit - dem persönlichen Lebensstil. Mit Saluto-<br />

gogik - Gesundheitswissen so zu vermitteln, dass meine KlientInnen (so<br />

nenne ich meine KundInnen) Freude daran haben, Impulse aufzugreifen.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Gesundheitsförderung<br />

Forschungen aus dem letzten Jahrzehnt der Gesundheitsförderung kom-<br />

men zu einem eindeutigen Ergebnis: Gesundheit muss unbedingt auch<br />

Spaß machen! Mit Empowerment - Menschen zu befähigen, das eigene<br />

Leben gesundheitsfördernd gestalten zu können: dazu gehören alle Infor-<br />

mationen zu Optimierung des Lebensstils, das Vermitteln von Gesund-<br />

heitswissen, sowie die Befähigung zur erfolgreichen Umsetzung einer ge-<br />

sunden Lebensweise.<br />

Mein Ziel ist also, bei und mit meinem KlientInnen<br />

* Bewusstsein für Lebensqualität und Gesundheitsrisiken zu verstärken<br />

* Kompetenz und Eigenverantwortung zu stärken<br />

* Gesundheitsressourcen zu entdecken und zu fördern<br />

* gesundheitsförderndes Verhalten einzuüben<br />

* und Erlerntes so umzusetzen, dass es auch Spaß macht!<br />

Diplomarbeit "Salutogene Ressourcen von Pflegepersonal"<br />

Die Frage, der ich damit auf den Grund gehen wollte, war: Verfügen ins-<br />

besondere Menschen in pflegenden und helfenden Berufen über spezielle<br />

gesundheitsfördernde Fähigkeiten, Eigenschaften und Ressourcen?<br />

Der Wandel in der Bevölkerungsstruktur (das steigende Alter unserer Se-<br />

niorInnen, die länger im Arbeitsprozess verbleibenden Angehörigen),<br />

aber auch die geringeren staatlichen Sozialleistungen, das Auslagern ver-<br />

schiedener Tätigkeiten von Spitälern in Pflegeeinrichtungen u.v.m. soll-<br />

ten ein Interesse an der Erhaltung der eigenen Gesundheit begründen.<br />

Damit rückt das Berufsbild der Pflege mehr und mehr in das öffentliche<br />

Bewusstsein. Was früher noch in (Groß-)Familien an Pflege- und Versorg-<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


ungsleistungen bewältigt wurde, ist im Zuge des gesellschaftlichen<br />

Trends mehr und mehr zur Aufgabe von Pflegepersonal geworden, hier<br />

zeichnen sich bereits personelle Engpässe ab. Die Arbeitsbelastung hat<br />

in den vergangenen Jahren in allen Bereichen der Pflege zugenommen.<br />

Die Antwort auf die Frage<br />

Die Ergebnisse der Erhebung haben gezeigt, dass Pflegepersonal grund-<br />

sätzlich mit gesundheitsfördernden Ressourcen "ausgestattet" ist.<br />

Diese Ressourcen unterstützen einerseits die Bewältigung der gestellten<br />

Anforderungen und andererseits ganz klar eine Freude am Beruf - trotz<br />

Nachteile gegenüber anderen Berufsgruppen. Allerdings sind das - zu-<br />

mindest für meine InterviewpartnerInnen - selbstverständliche Eigen-<br />

schaften, deren Bedeutung für sich selbst und auch für andere noch<br />

nicht klar vorliegt.<br />

Das Bewusstsein, dass diese Ressourcen vorhanden und demnach auch<br />

abruf- und einsetzbar sind, ist ein frü die meisten InterviewpartnerInnen<br />

neuer Zugang. Der Fokus ist auf die bewusste Gesundheitsförderung des<br />

Pflegepersonals selbst zu legen. Das ist durch Vorträge, Informationsbro-<br />

schüren und Kurztrainings geringfügig aufwändig möglich, wirkt motivie-<br />

rend und beeinflusst nachhaltig die Leistungsfähigkeit.<br />

Liebe BewohnerInnen, liebes <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong>-Team, liebe Angehörige,<br />

liebe LeserInnen!<br />

Gesundheitsförderung<br />

Ich möchte Ihnen zum Abschluss eine kleine Geschichte erzählen:<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Gesundheitsförderung<br />

"DIE NÄGEL IM GARTENZAUN" (Autor unbekannt)<br />

Es war einmal ein Junge, der sich nicht beherrschen konnte. Sein Vater<br />

gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedes Mal, wenn<br />

er die Geduld mit jemanden verliere, einen Nagel in den Gartenzaun<br />

schlagen.<br />

Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den fol-<br />

genden Wochen lernte er, sich zu beherrschen. Die Anzahl der Nägel im<br />

Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, dass Nägel<br />

zu schlagen mühsamer ist als sich zu beherrschen.<br />

Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen<br />

musste und er erzählte das seinem Vater. Dieser sagte ihm, er solle je-<br />

den Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausziehen, wenn er sich be-<br />

herrscht. Nach einiger Zeit konnte der Junge dem Vater sagen, dass er<br />

alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte.<br />

Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm: "Mein<br />

Junge, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an -<br />

er ist voller Löcher; der Zaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du<br />

mit jemanden streitest und du sagst ihm Böses, dann verpasst du ihm<br />

eine Wunde wie diese hier. Du kannst ein Messer in einen Menschen<br />

stecken, und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt.<br />

Es macht nichts aus, wie viele Male du dich entschuldigst, die Wunde<br />

wird bleiben. Eine verbale Wunde ist gleich schmerzhaft, wie eine kör-<br />

perliche Wunde."<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Deshalb ist es so wichtig, dass wir liebevoll mit unseren Mitmenschen<br />

umgehen, denn nette, gültige und liebevolle Worte tun gut; sie helfen<br />

und heilen - den der sie spricht und den der sie empfängt.<br />

Ich wünsche Ihnen schöne Tage!<br />

Herzlichst Ihre Astrid Wuerger<br />

Gesundheitsförderung<br />

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage<br />

www.vivere-naturale.at<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Praktikumsberichte<br />

PraktikantInnen in Aktion<br />

Die folgenden Seiten des <strong>SINN</strong>KURIER´s wurden inhaltlich von<br />

unseren PraktikantInnen und SchülerInnen gestaltet.<br />

Eine spannende Zeit ...<br />

Praktikumsbericht von Karin Rappold<br />

Karin Rappold ist Studentin der Gesundheits- und<br />

Pflegewissenschaft an der Medizinischen Universität Graz<br />

Da ich sehr viel Positives über das Wohn- und Pflegeheim <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong><br />

gehört habe, beschloss ich mein Praktikum hier zu absolvieren.<br />

Ich muss zugeben, am ersten Praktikumstag war ich doch ein bisschen<br />

nervös, doch bereits nach der netten Begrüßung und dem theoretischen<br />

Input von Daniela fühlte ich mich herzlich willkommen.<br />

Das Praktikum gab mir erstmals außerhalb meines Studiums das Gefühl,<br />

dass jemand mit uns "Pflegewissenschaftlern" etwas anfangen kann.<br />

Sehr angenehm fand ich, dass ich auch Zeit hatte mich mit den Bewoh-<br />

nerInnen zu unterhalten. Anfangs habe ich mir ziemlich schwer getan,<br />

mir die vielen Namen zu merken. Doch nach zahlreichen Unterhaltungen<br />

und gemeinsamen Quiz-Runden kannte ich alle bekannten Gesichter be-<br />

reits beim Namen und nach und nach kannte ich auch die Gewohnheiten<br />

und "Rituale" der BewohnerInnen. Sehr beeindruckend fand ich die Er-<br />

zählungen der BewohnerInnen aus ihrer Vergangenheit.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Praktikumsberichte<br />

Eine erfüllende Arbeit...<br />

Praktikumsbericht von Claudia Hoffmann<br />

Claudia Hoffmann ist Schülerin der Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschule Graz<br />

Während meiner Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Kranken-<br />

schwester am LKH Graz durfte ich in der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong> mein zweites<br />

Praktikum absolvieren. In diesem Praktikum hatte ich das erste Mal be-<br />

ruflich Kontakt mit alten Menschen und lernte die erfüllende - wenn<br />

manchmal erschöpfende Arbeit - kennen. Es ist oft nötig, mit Kreativität<br />

und Einfallsreichtum bestimmte Situationen zu meistern. In dieser Hin-<br />

sicht habe ich auf jeden Fall mehr dazugelernt als ich für möglich gehal-<br />

ten hätte.<br />

Auch fachlich wurde mir in der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong> viel Neues gezeigt. Von<br />

Wellness-Behandlungen über Wundversorgung bis hin zur Medikamenten-<br />

vorbereitung erhielt ich Einblick in alle Bereiche.<br />

Ich möchte mich beim gesamten Team herzlich für die schönen zwei Mo-<br />

nate bedanken, für das entgegengebrachte Vertrauen in meine Fähigkei-<br />

ten und für die vielen Male, in denen mir unter die Arme gegriffen<br />

und mir wertvolle Tipps gegeben wurde.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Viel Herzlichkeit...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Praktikumsberichte<br />

Praktikumsbericht von Stefanie Krampl<br />

Stefanie Krampl ist Schülerin an der Karl Schubert Schule<br />

Bei einer Hausführung von Daniela erhielt ich Einblicke in die verschiede-<br />

nen Bereiche der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong>. Durch das nette, kleine und familiäre<br />

Ambiente fand ich mich relativ schnell zurecht. Meine anfängliche Unsi-<br />

cherheit, mit fremden älteren Menschen zu sprechen, wurde mir sehr<br />

schnell genommen. Ich erhielt vom ganzen Team große Unterstützung.<br />

Meine Vorschläge wurden ernst genommen, die ich auch umsetzen durf-<br />

te. Die Offenheit und das schnelle Vertrauen, dass die BewohnerInnen in<br />

mir hatten, erleichterte mir die Begegnung mit Ihnen.<br />

Meine Vermutung, dass ältere Menschen laut, griesgrämig, mürrisch und<br />

launenhaft sind, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Ich bin nach wie vor<br />

beeindruckt, wie viel Herzlichkeit und Freundlichkeit in einem Alters-<br />

heim bestehen kann.<br />

Ich bedanke mich bei allen<br />

für die schöne Zeit, die ich<br />

bei Ihnen verbringen durfte.


S T E C K B R I E F<br />

Name: Michael Walcher<br />

Alter: 17 Jahre<br />

Hobbys: Gitarre, viel Sport<br />

(Tischtennis im Verein<br />

und verschiedenste<br />

andere Sportarten)<br />

Zukunftswunsch:<br />

Ich bin wunschlos glücklich<br />

Lebensmotto:<br />

"Love all ..., serve all ...!"<br />

"Vita brevis ars longa"<br />

Points4action<br />

Junge Menschen im<br />

Gespräch...<br />

Interview mit P4a-member<br />

Michael Walcher<br />

Michael, wie bist du zu Points4action gekommen?<br />

Durch meine Mutter, die mich damals gefragt hat, ob ich in den Sommer-<br />

ferien vielleicht gerne ein Mitglied bei dieser "Organisation" werden<br />

möchte.<br />

Seit wann bist du bei Points4action aktiv?<br />

Mittlerweile seit 4 Jahren.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Points4action<br />

Was gefällt dir besonders gut an deinem Points4action Einsatz in<br />

der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong>?<br />

..., das man unheimlich viele Erfahrungen sammeln und auch viel Wis-<br />

sen aufschnappen kann, z.B.: Vor ca. einem Jahr, war ein Herr im Haus,<br />

der mir viel über den 1. und den 2. Weltkrieg erzählt hat. Daraufhin<br />

habe ich in der Schule einen Geschichtetest gehabt, über den 1. und<br />

den 2. Weltkrieg, und durch die hilfreiche Unterstützung habe ich den<br />

Test mit großer Leichtigkeit geschafft.<br />

Und wenn du im Einsatz bist, was machst du da im Haus?<br />

Ich unterhalte mich mit den BewohnerInnen, gehe mit ihnen auch gerne<br />

spazieren und helfe ihnen, so gut ich es kann.<br />

Und hast du schon nette Bekanntschaften geschlossen?<br />

Ja, sehr viele. Da ich schon etwas länger hier im Haus bin, habe ich<br />

schon einiges miterleben dürfen. Ich konnte mit vielen Menschen schon<br />

lachen, lustige Aktivitäten erleben, den ein oder anderen Ausflug mit-<br />

gestalten... doch die bittere Seite ist auch, dass viele Menschen ver-<br />

sterben und es einem immer sehr weh tut, das zu erfahren.<br />

Michael. was machst du mit dienen points?<br />

Ich verwende sie gerne, um ins Kino zu gehen, oder ein Buch zu kau-<br />

fen... Ich finde es nur schade, dass man die points nicht mehr bei<br />

Brot und Spiele einlösen kann, wo ich sehr gerne mit meinen Freunden<br />

Billard spiele.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Points4action<br />

Wenn du dir Points4action zukünftig vorstellst - was soll sich<br />

ändern?<br />

Es wäre fein, wenn die Möglichkeit bestehen würde, die points in<br />

weiteren Geschäften einzulösen...<br />

... dennoch wüsste ich nichts, was man anders machen könnte.<br />

DANKE Michael, für das Interview und für dein Engagement - und<br />

noch viel Spaß bei Points4action in der <strong>SINN</strong> <strong>Residenz</strong>.<br />

Weitere Informationen zum Projekt Points4action finden Sie auf unserer<br />

Website und auf www.points4action.at<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Geburtstagskinder<br />

Wir gratulieren...<br />

Geburtstagskinder im Sommer<br />

Juni<br />

Frau Elisabeth Rabensteiner (01.06.) (Bewohnerin)<br />

Frau Leopoldine Markwart (03.06.) (Bewohnerin)<br />

Frau Jelena Rosic (08.06.) (Praktikantin)<br />

Herr Manuel Leeb (08.06.) (Mitarbeiter)<br />

Frau Augusta Gruber (19.06.) (Leitung Pflege und Betreuung)<br />

Herr David Liner (19.06.) (Mitarbeiter)<br />

Frau Karoline Fischer (21.06.) (Bewohnerin)<br />

Juli<br />

Herr Benedikt Bauer (02.07.) (p4a)<br />

Frau Anna Dachs (07.07.) (Bewohnerin)<br />

Frau Veronika Brade (07.07.) (p4a)<br />

Frau Gabriella Totz (08.07.) (Mitarbeiterin)<br />

Frau Margit Pferscher (22.07.) (Mitarbeiterin)<br />

Frau Gertrud Maritschnegg (30.07.) (Bewohnerin)<br />

August<br />

Frau Mag. Dr. Eva Mittelbach (10.08.) (Vorstand)<br />

Frau Darja Ramsak (22.08.) (Mitarbeiterin)<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


September<br />

Herr Stefan Fuchs (12.09.) (Mitarbeiter)<br />

Herr Philipp Kogler (17.09.) (p4a)<br />

Frau Hermine Püringer (20.09.) (Bewohnerin)<br />

Frau Mag. Elfriede Freeman (23.09.) (Vorstand)<br />

Frau Ehrentraud Fleischhacker (28.09.) (Bewohnerin)<br />

Geburtstagskinder<br />

Wir gratulieren allen Geburtstagskindern!<br />

Frau Margit Pferscher<br />

feierte am 22. Juli 2012<br />

ihren 50. Geburtstag!<br />

Frau Anna Dachs<br />

feierte am 7. Juli 2012<br />

ihren 90. Geburtstag<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Lebenseinsichten<br />

Lebenseinsichten von Charlie Chaplin ...<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,<br />

konnte ich erkennen, dass emotionaler<br />

Schmerz und Leid nur Warnungen für<br />

mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu<br />

leben. Heute weiß ich, das nennt man<br />

"Authentisch-Sein".<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,<br />

habe ich verstanden, wie sehr es<br />

jemanden beschämt, ihm meine Wünsche<br />

aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder<br />

die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit<br />

war, auch wenn ich selbst dieser<br />

Mensch war. Heute weiß ich, das nennt<br />

man "Selbstachtung".<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,<br />

habe ich aufgehört, mich nach einem<br />

anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen,<br />

dass alles um mich herum eine Auffordung<br />

zum Wachsen war. Heute weiß ich,<br />

das nennt man "Reife".<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,<br />

habe ich verstanden, dass ich immer<br />

und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort bin und dass alles,<br />

was geschieht, richtig ist - von da konnte<br />

ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt<br />

man "Selbstachtung".<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,<br />

habe ich aufgehört, mich meiner<br />

freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört,<br />

weiter grandiose Projekte für die<br />

Zukunft zu entwerfen.<br />

Heute mache ich nur das, was mir Spaß<br />

und Freude bereitet, was ich liebe und<br />

mein Herz zum Lachen bringt, auf meine<br />

eigene Art und Weise und in meinem<br />

Tempo. Heute weiß ich, das nennt man<br />

"Ehrlichkeit".<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben<br />

begann, habe ich mich von allem befreit,<br />

was nicht gesund für mich war,<br />

von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen<br />

und von allem, das mich immer<br />

wieder hinunterzog, weg von mir selbst.<br />

Anfangs nannte ich das "gesunden Egoismus",<br />

aber heute weiß ich, das ist<br />

"Selbstliebe".<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben<br />

begann, habe ich aufgehört, immer<br />

recht haben zu wollen, so habe ich mich<br />

weniger geirrt. Heute habe ich erkannt,<br />

das nennt man "Einfach-Sein".<br />

Als ich mich wirklich selbst zu lieben<br />

begann, da erkannte ich, dass mich<br />

mein Denken armselig und krank machen<br />

kann, als ich jedoch meine Herzenskräfte<br />

anforderte, bekamm der Verstand<br />

einen wichtigen Partner, diese<br />

Verbindung nenne ich heute "Herzensweisheit".<br />

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,<br />

Konflikten und Problemen<br />

mit uns selbst und anderen<br />

fürchten, denn sogar Sterne knallen<br />

manchmal aufeinander und es entstehen<br />

neue Welten. Heute weiß ich, das<br />

ist das Leben!


Frau Dr. Charlotte Treiber<br />

ist am 8. April 2012<br />

im Alter von<br />

91 Jahren verstorben.<br />

Mondnacht<br />

(Joseph von Eichendorff)<br />

"Es war, als hätt´ der Himmel<br />

die Erde still geküsst,<br />

dass sie im Blütenschimmer<br />

von ihm nun träumen müsst´.<br />

Die Luft ging durch die Felder,<br />

die Ähren wogen sacht,<br />

es rauschen leis´ die Wälder,<br />

so sternklar war die Nacht.<br />

Und meine Seele spannte<br />

weit ihre Flügel aus,<br />

flog durch die stillen Lande,<br />

als flöge sie nach Haus"<br />

Zum Gedenken<br />

Frau Elisabeth Petzenhauser<br />

ist am 27. Dezember 2011<br />

im Alter von<br />

93 Jahren verstorben.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


Zum Gedenken<br />

Wir werden unsere Verstorbenen in guter Erinnerung behalten und<br />

ihnen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Frau Ingeborg Logar<br />

ist am <strong>15.</strong> Mai 2012<br />

im Alter von<br />

92 Jahren verstorben.<br />

Wenn ein geliebter Mensch von uns gegangen ist,<br />

so bleibt er doch Bestandteil unserer Welt -<br />

nicht nur in der Erinnerung.<br />

Wenn wir wollen, können wir ihn spüren, jetzt und überall:<br />

in jedem Sandkorn, in jedem Windhauch,<br />

in jedem Sonnenstrahl, im Duft jeder Blume,<br />

im Rauschen des Regens, im Funkeln der Sterne"<br />

(Holger Aurin)<br />

Eine Seelenmesse für unsere verstorbenen BewohnerInnen<br />

des Jahres 2012 findet am Mittwoch, dem 31. Oktober 2012,<br />

um 15:30 Uhr, in unserem Speisesaal statt.


Interessante Veranstaltungen<br />

Fernsehtipps<br />

Wertvolle "Demenz"-Tipps<br />

Montag, 24. September 2012, 22:15 bis 22:45 Uhr<br />

rbb: Der Krankheit davonlaufen - Wie Bewegung gesund macht<br />

Dienstag, 02. Oktober 2012, 20:15 bis 22:00 Uhr<br />

3sat: An ihrer Seite (Spielfilm, Kanada 2006)<br />

Dienstag, 02. Oktober 2012: 22:25 bis 23:55 Uhr<br />

3sat: Demenz: Verlorene Erinnerungen<br />

Wertvolle "Demenz"-Tipps<br />

7. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.<br />

18. bis 20. Oktober 2012 in Hanau (Deutschland)<br />

7. Wiener Alzheimertag im Wiener Rathaus<br />

am Samstag, dem 24. November 2012 (kostenloser Eintritt)<br />

Literaturtipps<br />

Bryden, Christine (2005): Mein Tanz mit der Demenz. Trotzdem positiv<br />

leben.Bern: Verlag Hans Huber.<br />

Geiger, Arno (2011): Der König in seinem Exil. München:<br />

Karl Hanser Verlag GmbH.<br />

Litzka, Traude/Rath, Michael/Seligo, Elisabeth (2007): In einer<br />

anderen Welt. Wegweiser für Begleiter altersdementer Menschen.<br />

Wien: Böhlau Verlag.<br />

Rohra, Helga (2012): Aus dem Schatten treten. Frankfurt am Main:<br />

Mabuse Verlag.<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


<strong>SINN</strong>bilder<br />

Herr Stelzer mit<br />

Prakikanten Paul und<br />

Felix beim Schach<br />

spielen...<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012<br />

Fit mach mit...<br />

Motogeragogische<br />

Einheiten mit Frau<br />

Ute Schaffer und Frau<br />

Birgit Bernhard<br />

Praktikantin Sarah<br />

mit Herrn Stelzer<br />

beim Gedächtnistraining


90. Geburtstag von<br />

Herrn Dr. Petzolt<br />

Herr Dr. Petzolt und<br />

Herr Bürgermeister<br />

Nagl<br />

Praktikantinnen beim<br />

kreativen Gestalten<br />

<strong>SINN</strong>bilder<br />

Praktikantin Julia mit Frau Sztarustka<br />

bei einem gemütlichen Spaziergang<br />

am <strong>Ragnitz</strong>bach<br />

<strong>SINN</strong>KURIER No. 15, 09/2012


TERMINE<br />

Mittwoch, 10. Oktober 2012<br />

Erntedankmesse mit Herrn Dechant Schrei<br />

Freitag, 12. Oktober 2012<br />

Herbstfest ab 15:00 Uhr<br />

Mittwoch, 31. Oktober 2012<br />

Seelenmesse für unsere verstorbenen BewohnerInnen<br />

des Jahres 2012<br />

Freitag, 16. November 2012<br />

Konzert mit Lothar Freund, ab 15:30 Uhr<br />

Weitere aktuelle Termine entnehmen Sie bitte unserer<br />

Homepage www.sinn-residenz.at!<br />

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