Sensoren Beschleunigung und Richtung Freiheiten, die wir brauchen Dem Beschleunigungssensor eine Richtung geben Von Memsic hat die Produktpalette um Beschleunigungssensoren mit SPI-Schnittstelle, DTOS-Accelerometer (Digital Thermal Orientation Sensor) und einen zwischenzeitlich zur Serienreife gebrachten 3-Achs-Magnetsensor erweitert. Der Beitrag zeigt, was beim Designkonzept mit einem Magnetsensor zu beachten ist. Vor allem wird aufgezeigt, warum es nur mit einem Magnetsensor nicht getan ist. Autor: Klaus Vogel Ein elektronischer Kompass besteht vornehmlich und naheliegender Weise aus einem Magnetsensorelement. Dabei handelt es sich bei Memsic um einen 3- Achssensor. Das Sensorelement besteht aus anisotropisch magnetoresistiven Elementen (AMR), die als Wheatstonebrücke angeordnet sind (Bild 1). Da der Sensor vorrangig zur Messung des Erdmagnetfeldes, das je nach Standort zwischen 0,4 und 0,6 Gauß beträgt, gedacht war, ist er für diesen Bereich ausgelegt und optimiert. Der Umstand, dass die magnetischen Pole nicht mit den geografischen Polen übereinstimmen und um einen Winkel von 11,5 Grad versetzt sind, kann durch eine Kompensation berücksichtigt und korrigiert werden. Bei den AMR-Sensoren handelt es sich um Widerstände, deren Wert sich mit dem Magnetfeld ändert. Zum Einsatz kommen Permalloy Filmwiderstände (permanentmagnetische Fe-Ni-Legierung). Während der Fertigung werden diese einem hohen magnetischen Feld ausgesetzt und die magnetischen Dipole in der gewünschten Richtung ausgerichtet. Die Auslegung der Sensoren deckt den Bereich -2...+2 Gauß ab. Für den Fall, dass die Sensorelemente einem Feld von mehr als 6 Gauß ausgesetzt werden, kann es zu einer Veränderung der Grundausrichtung der Dipole kommen, was zu schlechteren Messergebnissen führen würde. Es besteht aber die Möglichkeit, mit der Set/Reset-Funktion, die einen internen Strompuls erzeugt, die Dipole wieder korrekt auszurichten (Bild 1). Das kann entweder manuell als Einzelevent oder periodisch, durch den Mikrocontroller gesteuert, erfolgen. In der Praxis könnte man jedem Samplevorgang solch einen Set/Reset vorausschicken. Dadurch lassen sich Gleichtaktanteile, wie sie durch Temperatur- und sonstige Driftvorgänge entstehen, durch zwei aufeinander folgende Messungen eliminieren. Die Kommunikation mit dem Baustein erfolgt über eine Fast I 2 C-Bus-Schnittstelle (400 kHz). Die einzelnen Funktionsblöcke sind in Bild 2 dargestellt. Ganz dem Titel folgend, deckt der Magnetsensor 3 Freiheitsgrade mit den Sensorelementen für X-, Y- und Z-Achse ab. Wie später gezeigt, benötigen wir noch zwei weitere Freiheitsgrade, wozu der folgende Beschleunigungssensor dienen wird. Memsic DTOS Accelerometer MXC6226 stellt einen Digital Thermal Orientation Sensor dar. Im Prinzip handelt sich um einen Beschleunigungssensor mit zusätzlichen neuen Funktionen, die speziell für Orientierungsaufgaben Vorteile bringen. Das Ganze basiert auf dem patentierten, thermischen MEMS-Prinzip von Memsic. Das Wesentliche ist hierbei, dass der Sensor über keine beweglichen Teile, wie beim kapazitiven Kammprinzip, verfügt und somit mit einer Schockstabilität von 50.000 g als sehr robust bezeichnet werden kann. Außerdem wird kein Klicken erzeugt, wie es typisch für kugelbasierte, einfache Orientierungs- und Bewegungssensoren ist. Mit dem Sensor lassen sich vier Orientierungsrichtungen erfassen, was in entsprechenden Statusbits festgehalten wird. Bild 3 und Bild 4 zeigen dies. Wichtig dabei, der Sensor muss nach einer Lageänderung eine vordefinierte Zeit in der neuen Lage verweilen und darf nicht zurückbewegt werden. Nur in diesem Fall werden die Statusbits geändert. Das verhindert beispielsweise eine Unruhe in einer Darstellung. Zusätzlich zu dieser einfachen Lageerkennung lassen sich Schüttelbewegungen erkennen. Diese Ereignisse werden über einen Interruptausgang dem Controller signalisiert, der dann über einen I2C-Bus die Statusbits auslesen kann. Zusätzlich zu diesen Darstellungen können über den Bus die Beschleunigungswerte der beiden Achsen ausgelesen werden. In Bild 5 ist die Beschaltung dargestellt. Fünf Freiheitsgrade Wie eingangs erwähnt, reicht ein Magnetsensor zur Richtungsbestimmung alleine nicht aus. Im Idealfall würden wir den Kompass exakt waagerecht halten, d.h. angenommener Weise zeigt die x-Achse nach vorne zum Ziel, die y-Achse zur Seite und die z-Achse genau senkrecht. In diesem Fall könnten wir auf den Beschleunigungssensor verzichten. Im Normalfall darf man aber davon ausgehen, dass der Kompass nach vorne oder hinten um die y-Achse geneigt (pitch) und zusätzlich um die x-Achse (roll) verdreht ist (Bild 6) Wird der Kompass nicht genau lotrecht zum Erdmagnetfeld gehalten, würden signifikante Fehler bei der Auswertung auftreten. Der korrekte Azimuth basiert auf der Projektion Xh und Yh der drei Feldkomponenten X, Y, Z. Um dies zu erreichen, bedient man sich des Umstandes, dass ein Beschleunigungssensor in Bezug auf die Erdbeschleunigung g auch als Winkelmesser eingesetzt werden kann. Liegt der Sensor exakt horizontal, erhält man bei einem 2-Achssensor an den Ausgängen den Wert Null. Wird der Sensor gekippt oder gedreht, erhalten wir ➔ ➔ 64 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 06/2011 www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de Bild: Charlotte Erpenbeck - Fotolia
Auf einen Blick Sensoren Beschleunigung und Richtung Fünf Freiheitsgrade für Richtung und Beschleunigung Die Memsic Inc. darf man mit Sicherheit als einen der Pioniere im Bereich der MEMS-Sensoren bezeichnen. Auf Basis des patentierten thermischen MEMS-Prinzips wurden in der letzten Zeit die Beschleunigungssensoren optimiert und zusätzlich mit SPI-Schnittstelle versehen. Mit einem Beschleunigungssensor allein ist es oft nicht getan, es sollte auch klar sein, in welche Richtung es geht. infoDIREKT www.all-electronics.de 503ei0611 www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 06 / 2011 65
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