Programm 03/12: Dvorak, Stabat Mater (PDF | 487,8 KB)
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JESUITENKIRCHE HEIDELBERG<br />
beim Universitätsplatz<br />
Sonntag, 25. März 2011 | 19 Uhr<br />
Antonín Dvořák<br />
STABAT MATER<br />
Katharina Persicke | Sopran<br />
Kirsten Schwarz | Alt<br />
Martin Erhard | Tenor<br />
Markus Volpert | Bass<br />
CAPPELLA PALATINA HEIDELBERG<br />
HEIDELBERGER KANTATENORCHESTER<br />
Leitung: Markus Uhl<br />
Eintritt: € 24/21, € 19/15, € 13/10 und € 7 bei allen Vorverkaufsstellen, im Internet<br />
unter www.reservix.de und an der Abendkasse ab 18 Uhr.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Heidelberg.
I.<br />
Quartett und Chor. Andante con moto<br />
<strong>Stabat</strong> mater dolorosa<br />
II.<br />
Quartett. Andante sostenuto<br />
Quis est homo qui non fleret<br />
III.<br />
Chor. Andante con moto<br />
Eja mater, fons amoris<br />
IV.<br />
Bass solo und Chor. Largo<br />
Fac ut ardeat cor meum<br />
V.<br />
Coro. Andante con moto, quasi Allegretto<br />
Tui nati vulnerati<br />
VI.<br />
Tenor solo und Chor. Andante con moto<br />
Fac me vere tecum flere<br />
VII.<br />
Chor. Largo<br />
Virgo virginum praeclara<br />
VIII.<br />
Duett. Larghetto<br />
Fac, ut portem Christi mortem<br />
IX.<br />
Alt solo. Andante maestoso<br />
Inflammatus et accensus<br />
X.<br />
Quartett und Chor. Andante con moto<br />
Quando corpus morietur
VERSTÖREND BETÖREND<br />
900 Jahre ist es alt, über 50 mal wurde es vertont: Das <strong>Stabat</strong>-<strong>Mater</strong>-Gedicht<br />
ist zweifelsfrei einer der am meisten musikalisch rezipierten geistlichen Texte<br />
überhaupt. Natürlich würde eine Aufzählung sämtlicher Vertonungen den<br />
Rahmen dieses Textes sprengen, doch sollen an dieser Stelle einige Vertonungen<br />
vor Dvořáks Arbeit erwähnt werden. Die bekanntesten Komplettvertonungen<br />
des Gedichtes stammen von Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi<br />
di Palestrina, Antonio Caldara, den beiden Scarlattis, Giovanni Battista Pergolesi,<br />
Joseph Haydn und Gioachino Rossini. Doch Dvořáks Vertonung<br />
nimmt eine Sonderrolle in der Rezeptionsgeschichte des <strong>Stabat</strong> <strong>Mater</strong> ein,<br />
denn selten ist ein Werk so biographisch geprägt wie dieses.<br />
Die Musik eines Komponisten mit seiner Biographie zu vergleichen und daraus<br />
Parallelen zu ziehen kann manchmal zu irreführenden Verzerrungen<br />
führen, denn über Jahrhunderte war die Komponistenarbeit ein Beruf wie<br />
jeder andere. Ein Tonsetzer eben, der Töne zu setzen hatte, die der Auftraggeber<br />
bestimmte. Doch betrachtet man die Entstehungsphasen Dvořáks<br />
<strong>Stabat</strong> <strong>Mater</strong> und seine Biographie, kommt man nicht umhin festzustellen,<br />
dass hier ein Komponist sein momentanes Seelenleben vertont. Dvořáks erste<br />
Skizzen zum <strong>Stabat</strong> <strong>Mater</strong> können auf das Frühjahr 1876 datiert werden,<br />
aber wir können nicht mit Sicherheit feststellen, ob der Tod seiner ersten<br />
Tochter drei Jahre zuvor ihn zu der Arbeit bewegte. Nach einer Unterbrechung<br />
von mehr als einem Jahr beendet Dvořák sein Werk schließlich am<br />
13. November 1877, drei Monate nachdem das Ehepaar Dvořák von zwei<br />
weiteren Schicksalsschlägen getroffen wurde: im August des gleichen Jahres<br />
verstirbt seine zweite Tochter Ružena, kurz darauf sein Sohn Otakar. Antonin<br />
und Anna Dvořák bleiben kinderlos zurück. Niemand würde von Zufall<br />
sprechen, dass Dvořák ausgerechnet zu dieser Zeit erneut zu seiner unvollendeten<br />
Komposition greift. Genau so wenig Zufall ist es, dass er ausgerechnet<br />
zum <strong>Stabat</strong>-<strong>Mater</strong>-Gedicht greift, was sich vielmehr durch den Inhalt und<br />
die Erzählperspektive, als durch die äußere Form erklärt.<br />
Zwar wissen wir nicht mit endgültiger Sicherheit, wer das Gedicht verfasste,<br />
können aber davon ausgehen dass es sich dabei um einen erfahrenen Poeten<br />
handeln muss, denn die äußere Anlage der Verse zeugt von großer Stilsi-
cherheit, was in der Vergangenheit dazu führte, Innozenz III., Iacopone da<br />
Todi oder Johannes Bonaventura als mögliche Autoren zu vermuten. Aufgeteilt<br />
in zehn zweiteilige Verse mit streng jambischem Rhythmus und einer<br />
ebenso strengen Reimfolge AABCCB wird das Leiden Marias zum Tode Jesu<br />
Christi in Worte gefasst. Bemerkenswerterweise wird eben dieser in allen 60<br />
Versen des lateinischen Originaltextes nur zwei Mal explizit erwähnt, lediglich<br />
in der vierten und achten Strophe fällt der Name Jesus Christus. Eine<br />
weitere Besonderheit des Gedichtes ergibt sich im Vergleich anderer liturgischer<br />
oder nicht liturgischer Passionstexte. Der Verfasser begibt sich direkt in<br />
das Geschehen, gibt vor, neben Maria zu stehen und beschreibt in der Ich-<br />
Perspektive seine Eindrücke vom Leiden Marias, in den Passionspassagen der<br />
Evangelien wird das Geschehen von außen narrativ dargestellt, aus einem<br />
distanzierten Blickwinkel kommentiert. Die reduzierte Erwähnung Jesu<br />
Christi, die Perspektive des Erzählers macht aus dem <strong>Stabat</strong>-<strong>Mater</strong>-Gedicht<br />
über weite Strecken einen universellen, individuellen, abstrakten, aber doch<br />
intensiven Trauertext, der sich wie wenig andere zu einer Vertonung selbst<br />
erlebter Trauer eignet.<br />
Noch individueller wird Dvořáks Komposition dadurch, dass er sich von der<br />
Versverteilung, dem Reimschema und dem Rhythmus kaum beeinflussen<br />
lässt. Der erste Satz, der die ersten beiden Verse in Musik setzt, beginnt im<br />
düsteren H-moll, geprägt von terzlosen Akkorden, archaisch die ständigen<br />
chromatischen Linien in den Oberstimmen. Dvořák dehnt diesen Satz in<br />
epischer Breite aus: im Verlauf der insgesamt 381 Takte führt er den Hörer<br />
in eine surreale Traumwelt, fast ein Albtraum, der verstörend und betörend<br />
zugleich die Trauer Dvořáks spüren lässt und dem Publikum Einiges abverlangt.<br />
Spätestens der Einsatz des Chores erfasst den Hörer mit Schauern:<br />
sprachlos, subtil im Pianissimo aber doch prägnant und pochend, erklingt<br />
erstmals das „<strong>Stabat</strong> <strong>Mater</strong>“.<br />
Keine Sorge, dieser angsteinflößende Gestus ist nicht das einzige Mittel, mit<br />
dem Dvořák uns in den Bann zieht. Jeder Satz für sich hat seine eigene<br />
Sprache, seine eigene Gestalt, seine eigene Aussage. Der zweite Satz Quis<br />
est homo mit seiner charakteristischen Vorhaltsmelodik und seiner folkloristischen<br />
Färbung verschafft uns eine kleine Verschnaufpause, bevor uns die<br />
Dunkelheit des C-moll-Satzes Eia <strong>Mater</strong>, fons amoris mit seinem repetierenden<br />
Marschrhythmus wieder einholt. Den rhythmisch prägnanten Gestus hält<br />
Dvořák auch im 4. Satz, Fac ut ardeat cor meum bei, stellt ihm aber ein kantables<br />
Bass-Solo voran, das sich dann immer wieder mit dem Chor abwechselt,<br />
bevor der wohl unerwartetste Teil des Werkes erklingt. Tui nati vulnerati<br />
präsentiert sich in einem sanften Es-Dur, überschrieben mit „Andante con
moto, quasi allegretto“ und „legato sempre“. Im pastoralen 6/8-Takt erheben<br />
sich die Chorstimmen in rein diatonischen Linien. Fast wie ein überraschender<br />
Bruch steht er inmitten dieser Tragödie. Der fünfte und somit mittlere<br />
Satz des <strong>Stabat</strong> <strong>Mater</strong> kann auch als Wendepunkt der gesamten Komposition<br />
angesehen werden. Während die letzten vier Sätze in sanften, dunkleren<br />
B-Tonarten stehen, erklingen die folgenden Sätze nun in härteren, aber auch<br />
helleren Kreuztonarten. Das Tenor-Solo Fac me venere tecum flere, das immer<br />
zwischen E- und H-Dur pendelt ist ähnlich zart wie der vorhergehende<br />
Teil, und mit ihm zusammen auch die einzigen Dur-Sätze der Komposition,<br />
sein 4-taktiges Tonleitermotiv aber noch einprägsamer als das Pastorale Tui<br />
nati vulnerati. Zurück in dunklere, garstige Gefilde führt uns Virgo virginum<br />
praeclara. Über einem punktierten, pochenden Bassostinato fleht der Chor<br />
nach Anteilnahme an Marias Leiden, bevor das Duett Fac, ut protem Christi<br />
mortem den ganzen erlittenen Schmerz durchlebt. Das Alt-Solo des vorletzten<br />
Satzes mit seinen „Händelschen“ Bassläufen, Inflammatus et accensus,<br />
deutet schon die Richtung an, die das Gedicht letztendlich anstrebt: die<br />
Hoffnung nach Erlösung, das Bitten nach „des Sieges Freuden“.<br />
Es mag es etwas knapp und oberflächlich erscheinen, dass in diesem Text die<br />
einzelnen Teile in der Komposition lediglich in ein bis zwei Sätzen abgehandelt<br />
werden, mehr Worte bedarf Dvořáks Kompositionsschema in diesem<br />
Werk nicht. Jeder Satz beginnt mit einem musikalischen Gedanken eröffnet,<br />
der im weiteren Verlauf des Abschnittes nicht aufgegeben wird. Ständig ist<br />
das vorangestellte Motiv hörbar, immer wieder leicht nuanciert. Eine leitmotivische<br />
Arbeit par Exellence. Und mit diesem minimalen Mittel schafft<br />
Dvořák maximale Wirkung; er kommt der inneren Trauer eines Menschen<br />
damit am nächsten.<br />
Jeder Mensch, der tiefe Trauer kennt, wird sie kennen, die ständig wiederkehrenden,<br />
immer gleichen Gedanken. Angefangen über die Unwirklichkeit<br />
des nicht-wahrhaben-Wollens, der marschierenden Wut, der kurzzeitigen<br />
Erholung, dem selbstlosen Wunsch, mit der verlorenen Person tauschen zu<br />
wollen, dem Flehen nach Erlösung. All diese Phasen werden durchlebt und<br />
jede Einzelne erscheint endlos; immer wieder kreisen die Gedanken, nur in<br />
Nuancen verändert. Dvořáks musikalische Mittel lassen sich in wenigen Sätzen<br />
zusammenfassen, ebenso wie unsere Gedanken in Trauerzeiten. Seine<br />
Leitmotivik, sein Wiederholen des immer gleichen musikalischen Gedankens,<br />
kann als symbolisch für die menschliche Trauer angesehen werden.<br />
Trauer, die einen gefangen hält in den immer gleichen Wahrnehmungen,<br />
den immer gleichen Ängsten, den immer gleichen quälenden Gedankenspielen<br />
… bis man von der hoffnungsvollen Akzeptanz, dem Hinnehmen der
Schicksalsschläge wieder zurück ins Leben geholt wird. Hoffnung auf das<br />
paradisi gloria, auf des Himmels Seligkeit, die einen befreit, ohne dass man<br />
vergisst. So lässt sich auch der letzte Satz des Dvořákschen <strong>Stabat</strong> <strong>Mater</strong><br />
nicht in einem Nebensatz zusammenfassen, zu vielgestaltig ist hier die Musik.<br />
Angefangen mit einem Rückgriff auf den ersten Satz eröffnet er diesen<br />
Teil mit eben den selben Oktavklängen, gefolgt von ebenfalls bekannten<br />
Tonleitermotiven, rhythmischen Ostinati, sanften, choralartigen Abschnitten,<br />
denen sich das Amen anschließt. Ein Amen, das eher an di Lasso oder Palestrina<br />
erinnert als an ein Werk des späten 19. Jahrhunderts: ein 130 Takte<br />
langes, repetierendes Amen, das nur kurz von einem nachdrücklich deklamierten<br />
Quando corpus morietur, fac, ut animae donetur paradisi gloria unterbrochen<br />
wird und letztendlich in einen strahlenden, mit dem Schicksal<br />
versöhnenden D-Dur-Akkord mündet. Ohnehin ist der Einsatz von Dur-<br />
Tonarten im gesamten Werk auffällig: insgesamt 3 Sätze stehen in Dur, was<br />
für eine <strong>Stabat</strong>-<strong>Mater</strong>-Vertonung doch ein Novum darstellt, waren doch die<br />
bisherigen Kompositionen durchgängig in Moll gehalten.<br />
Martin Bail
TEXT<br />
Quartett/Chor<br />
<strong>Stabat</strong> mater dolorosa<br />
Iuxta crucem lacrimosa,<br />
Dum pendebat filius;<br />
Cujus animam gementem,<br />
Contristatam et dolentem<br />
Pertransivit gladius.<br />
O quam tristis et afflicta<br />
Fuit illa benedicta<br />
<strong>Mater</strong> unigeniti!<br />
Quae maerebat et dolebat,<br />
Pia mater dum videbat,<br />
Nati poenas incliti.<br />
Quartett<br />
Quis est homo qui non fleret,<br />
Matrem Christi si videret<br />
In tanto supplicio?<br />
Quis non posset contristari,<br />
Christi matrem contemplari<br />
Dolentem cum filio?<br />
Pro peccatis suae gentis<br />
Vidit Iesum in tormentis<br />
Et flagellis subditum.<br />
Vidit suum dulcem natum<br />
Moriendo desolatum<br />
Dum emisit spiritum.<br />
Chor<br />
Eja mater, fons amoris,<br />
Me sentire vim doloris<br />
Fac, ut tecum lugeam.<br />
Christi Mutter stand mit Schmerzen<br />
bei dem Kreuz und weint von Herzen,<br />
als ihr lieber Sohn da hing.<br />
Durch die Seele voller Trauer,<br />
schneidend unter Todesschauer,<br />
jetzt das Schwert des Leidens ging.<br />
Welch ein Schmerz der Auserkornen,<br />
da sie sah den Eingebornen,<br />
wie er mit dem Tode rang.<br />
Angst und Jammer, Qual und Bangen,<br />
alles Leid hielt sie umfangen,<br />
das nur je ein Herz durchdrang.<br />
Ist ein Mensch auf aller Erden,<br />
der nicht muss erweichet werden,<br />
wenn er Christi Mutter denkt,<br />
wie sie, ganz von Weh zerschlagen,<br />
bleich da steht, ohn alles Klagen,<br />
nur ins Leid des Sohns versenkt?<br />
Ach, für seiner Brüder Schulden<br />
sah sie ihn die Marter dulden,<br />
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;<br />
sah ihn trostlos und verlassen<br />
an dem blutgen Kreuz erblassen,<br />
ihren lieben einzgen Sohn.<br />
O du Mutter, Brunn der Liebe,<br />
mich erfüll mit gleichem Triebe,<br />
dass ich fühl die Schmerzen dein.
Bass, Chor<br />
Fac, ut ardeat cor meum<br />
In amando Christum Deum,<br />
Ut sibi complaceam.<br />
Sancta mater, istud agas,<br />
Crucifixi fige plagas<br />
Cordi meo valide.<br />
Chor<br />
Tui nati vulnerati<br />
Tam dignati pro me pati,<br />
Poenas mecum divide.<br />
Tenor, Chor<br />
Fac me vere tecum flere,<br />
Crucifixo condolere,<br />
Donec ego vixero;<br />
Iuxta crucem tecum stare<br />
Te libenter sociare<br />
In planctu desidero.<br />
Chor<br />
Virgo virginum praeclara,<br />
Mihi jam non sis amara,<br />
Fac me tecum plangere.<br />
Duett<br />
Fac ut portem Christi mortem,<br />
Passionis fac consortem<br />
Et plagas recolere.<br />
Fac me plagis vulnerari,<br />
Cruce hac inebriari<br />
Ob amorem filii;<br />
Alt<br />
Inflammatus et accensus,<br />
Per te, virgo, sim defensus<br />
In die iudicii.<br />
Mach, dass mein Herz, im Leid entzündet,<br />
sich mit deiner Lieb verbindet,<br />
um zu lieben Gott allein.<br />
Drücke deines Sohnes Wunden,<br />
so wie du sie selbst empfunden,<br />
heilge Mutter, in mein Herz!<br />
Dass ich weiß, was ich verschuldet,<br />
was dein Sohn für mich erduldet,<br />
gib mir Teil an seinem Schmerz!<br />
Lass mich wahrhaft mit dir weinen,<br />
mich mit Christi Leid vereinen,<br />
so lang mir das Leben währt!<br />
An dem Kreuz mit dir zu stehen,<br />
unverwandt hinaufzusehen,<br />
ist’s, wonach mein Herz begehrt.<br />
O du Jungfrau der Jungfrauen,<br />
woll auf mich in Liebe schauen,<br />
dass ich teile deinen Schmerz.<br />
Lass mich Christi Tod und Leiden,<br />
Marter, Angst und bittres Scheiden<br />
fühlen wie dein Mutterherz!<br />
Alle Wunden, ihm geschlagen,<br />
Schmach und Kreuz mit ihm zu tragen,<br />
das sei fortan mein Gewinn!<br />
Dass mein Herz, von Lieb entzündet,<br />
Gnade im Gerichte findet,<br />
sei du meine Schützerin!
Fac me cruce custodiri,<br />
Morte Christe praemuniri<br />
Confoveri gratia.<br />
Chor<br />
Quando corpus morietur,<br />
Fac ut anima donetur<br />
Paradisi gloria.<br />
Mach, dass mich sein Kreuz bewache,<br />
dass sein Tod mich selig mache.<br />
Mich erwärm sein Gnadenlicht,<br />
dass die Seel sich mög erheben<br />
frei zu Gott in ewgem Leben,<br />
wann mein sterbend Auge bricht!
Katharina Persicke | Sopran<br />
Katharina Persicke studierte in Dresden und Freiburg/Breisgau<br />
und schloss ihre Ausbildung des Solistenexamens<br />
mit Auszeichnung ab. Sie besuchte<br />
Meisterkurse bei KS Prof. Peter Schreier, Dietrich<br />
Fischer-Dieskau, Julia Varady, Anne Lebozec und<br />
Catherine Malfitano. Seit 2005 arbeitet sie intensiv<br />
mit Stefan Haselhoff (Basel).<br />
Preise errang sie beim „Schubert und die Musik<br />
der Moderne“-Wettbewerb in Graz, sowie beim<br />
„Königin Sonia-Wettbewerb“ in Oslo.<br />
Engagements an der Semperoper Dresden (Giselher,<br />
Die lustigen Nibelungen), dem Stadttheater<br />
Freiburg (Gianetta), dem Oldenburgischen Staatstheater<br />
(Gianetta), dem Luzerner Theater (Figaro- Contessa) und dem Stadttheater<br />
Augsburg (Contessa), der Bühne Baden bei Wien (Marguerite in<br />
Gounods Faust) kennzeichnen den bisherigen Weg der Künstlerin. Darüber<br />
hinaus feierte sie große Erfolge beim Feldkich Festival 2006 (Zerlina), dem<br />
European Opera Centre 2011 (als Quiteria in Mendelssohns „Die Hochzeit<br />
des Camacho“) und den Herrenchiemsee Festspielen 2010 und 2011 als<br />
Pamina.<br />
Katharina Persicke geht einer regen Konzerttätigkeit nach. Ihre musikalischen<br />
Partner sind hierbei u.a. das Amaryllis-Quartett, die Pianisten/innen Nicholas<br />
Rimmer, Pauliina Tukiainen und Michael Schütze, das Royal Liverpool<br />
Philharmonic Orchestra, das NDR Sinfonieorchester Hannover, SWR Sinfonieorchester<br />
Baden Baden und Freiburg, uvm.<br />
Sie arbeitete u.a. mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Vasily Petrenko,<br />
Howard Arman, Enoch zu Guttenberg, Kay Johannsen, Hans Michael<br />
Beuerle und den Regisseuren Gerd Heinz, Robert Herzl und Jan Phillip Gloger.<br />
Ihrer Liebe zum Kunstlied verlieh sie 2011 in besonderer Weise Ausdruck,<br />
indem sie mit Nicholas Rimmer (Piano) und Georg Gädker (Bariton)<br />
die Reihe „Klangwerk: Lied“ unter der Schirmherrschaft von Irwin Gage ins<br />
Leben rief.<br />
In diesem Jahr wird Katharina Persicke ihr Debüt beim Israel Philharmonic<br />
Orchestra geben, erneut bei den Herrenchiemsee Festspielen mit der Klangverwaltung<br />
unter Enoch zu Guttenberg zu hören sein und eine Tournee mit<br />
Schönbergs „Moses und Aaron“ mit dem SWR Sinfonieorchester Baden Ba-
den und Freiburg bestreiten. Außerdem steht ein Kammermusikkonzert in<br />
München beim Streichsextett der Münchner Philharmoniker auf dem <strong>Programm</strong>.<br />
Kirsten Schwarz | Alt<br />
Die Altistin Kirsten Schwarz ist in<br />
Mannheim geboren und in der<br />
Nähe von Heidelberg aufgewachsen.<br />
Ihren ersten Gesangsunterricht<br />
erhielt Kirsten Schwarz bei Anna<br />
Reynolds in Mannheim. Nach dem<br />
Abitur studierte sie an der Hochschule<br />
der Künste in Berlin bei<br />
Prof. Irmgard Hartmann-Dressler.<br />
Nach ihrem Abschluss in Gesang<br />
studierte sie Kulturmanagement in<br />
Hamburg und schloss mit dem Diplom ab. Sie ist Gründungsmitglied der<br />
Accademia di Montegral. Mit Kammersängerin Christa-Maria Ziese (Leipzig)<br />
nahm sie den Wechsel ins Altfach vor.<br />
Kirsten Schwarz gab ihr Debüt in Le Nozze di Figaro beim Macerata-Festival<br />
(Italien) unter der Leitung von Gustav Kuhn, mit Barbara Frittoli als Contessa<br />
und Albert Dohmen als Conte. Auch unter Kuhn wirkte sie in Ariadne auf<br />
Naxos in Bologna mit Rosalind Plowright in der Titelrolle mit. Sie war am<br />
Staatstheater Braunschweig engagiert und wirkte bei den Schlossfestspielen<br />
Heidelberg mit. Kirsten Schwarz ist überwiegend im Konzertfach tätig und<br />
hat sich als Lied- und Oratoriensängerin einen Namen gemacht. Diesen<br />
Sommer wird sie als Solistin bei den Tiroler Festspielen Erl in „Parsifal“ von<br />
Richard Wagner mitwirken.<br />
Martin Erhard | Tenor<br />
Martin Erhard, geboren in Ulm, studierte Schul- und Kirchenmusik-B an der<br />
Musikhochschule Stuttgart sowie Kirchenmusik-A und Gesang an der Musikhochschule<br />
Freiburg. Nach dem Studium war er zwei Spielzeiten am Staatstheater<br />
Mainz als Solotenor engagiert, wo er als Oberon in der gleichnamigen<br />
Oper von Carl Maria von Weber debütierte.<br />
Des weiteren sang er dort u.a. Monostatos (Zauberflöte), Normanno (Lucia di<br />
Lammermoor) und Schmidt (Werther). Zur gleichen Zeit war er Dozent für<br />
Orgel am Institut für Kirchenmusik in Mainz. Danach wechselte er als Chor
direktor und Kapellmeister ans Theater<br />
Pforzheim, wo er u.a. die musikalische<br />
Leitung der Musicals Jesus Christ Superstar<br />
und Jekyll&Hyde innehatte und die<br />
Opern Freischütz und La Calisto dirigierte.<br />
Auf der Pforzheimer Bühne sang er<br />
zudem den Tamino in der Zauberflöte<br />
und verkörperte den Pianisten Erwin<br />
Bootz in Die Comedian Harmonists.<br />
Seit September 2011 ist er freischaffend<br />
tätig, um sich vor allem auf sein<br />
sängerisches Schaffen zu konzentrieren.<br />
Neben zahlreichen solistischen Auftritten<br />
im Konzert- und Opernfach wirkt er zudem an Projekten renommierter Vokalensembles<br />
wie dem Collegium Vocale Gent, der Zürcher Sing-Akademie,<br />
dem NDR-Chor Hamburg sowie dem Klangforum Heidelberg mit.<br />
Zuletzt befand er sich sowohl als Tenor als auch als Pianist auf Tournee mit<br />
der Operettenrevue „Wunder geschehen“, die ihn in viele Städte des<br />
deutschsprachigen Raums führte, u.a. nach Zürich, Bern, München, Hamburg,<br />
Wien und Salzburg.<br />
Markus Volpert | Bariton<br />
Seine Erfahrung als Konzertsänger erwarb<br />
sich Markus Volpert in der Zu-<br />
sammenarbeit mit namhaften Dirigenten,<br />
beispielsweise Michel Corboz, Wolfgang<br />
Gönnenwein, Martin Turnovský, Ralf<br />
Weikert, Hans-Christoph Rademann, Rudolf<br />
Lutz, Sigiswald Kuijken und René Jacobs,<br />
sowie renommierten Ensembles wie<br />
der Capella Leopoldina, dem L´Orfeo Barockorchester,<br />
La Cetra, dem Freiburger<br />
Barockorchester, Capriccio Basel und<br />
Concerto Köln. Die kammermusikalische<br />
Tätigkeit als Liedsänger, zuletzt bei Liederabenden<br />
mit Michael Gees, Rudolf Lutz und Bernd Schäfer, und in den vergangenen<br />
Jahren auch vermehrt Auftritte auf der Opernbühne, beispielsweise<br />
bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und am Theater Basel, runden<br />
die künstlerische Betätigung des Baritons ab. Das breit gefächerte Repertoire<br />
von Markus Volpert wird durch eine Vielzahl von Radiomitschnitten und
CD-Produktionen, darunter Theiles Matthäuspassion, Händels Messiah,<br />
Haydns Jahreszeiten und Rheinbergers Vom Goldenen Horn, dokumentiert.<br />
Zuletzt wurde vom Schweizer Radio DRS 2 ein Recital von Markus Volpert<br />
und Rudolf Lutz mit Schumanns Dichterliebe und Schuberts Heine-<br />
Vertonungen aus dem Schwanengesang ausgestrahlt.<br />
Neben zahlreichen anderen Konzerten war Markus Volpert in den letzten<br />
Monaten wiederholt bei den Kantatenabenden der neu gegründeten J.S.-<br />
Bach-Stiftung St. Gallen zu hören, hat gemeinsam mit Heinz Ferlesch und<br />
der Wiener Singakademie Bachs Matthäuspassion im Wiener Konzerthaus zu<br />
Gehör gebracht, mit Johannes Prinz und dem Wiener Singverein Händels<br />
Messiah im Musikverein aufgeführt und die Titelpartie in Mendelssohns Elias<br />
in Konzerten mit den Regensburger Domspatzen und Roland Büchner gesungen.<br />
Heidelberger Kantatenorchester<br />
Das Heidelberger Kantatenorchester<br />
wurde 1960 von Dr. Werner Ball im<br />
Auftrag der Heidelberger Kantoren zur<br />
Mitwirkung bei kirchenmusikalischen<br />
Veranstaltungen gegründet. Im Laufe<br />
der Jahre erweiterte sich der Einsatzbereich<br />
des Orchesters über die Region<br />
hinaus und entwickelte sich zu einem<br />
vielfältig einsetzbaren Ensemble.<br />
Außer der gesamten kirchenmusikalischen Literatur gehören auch rein sinfonische<br />
Werke zum Wirkungsbereich des Orchesters. Auch als Opernfestspielorchester<br />
und als Orchester für Galaveranstaltungen hat es einen beachtlichen<br />
Ruf erlangt.<br />
Markus Uhl<br />
wurde 1978 geboren. Er studierte in Freiburg Kirchenmusik (Orgel bei Prof.<br />
Zsigmond Szathmáry, Dirigieren bei Prof. Dr. Hans-Michael Beuerle) und in<br />
Weimar Konzertfach Orgel und Orgelimprovisation bei Prof. Michael<br />
Kapsner. Während seines Studiums war er als Kirchenmusiker in St. Ulrich<br />
und im Freiburger Raum tätig und leitete den KammerChor Kinzigtal.
Seit Januar 2007 ist er Bezirkskantor der Erzdiözese<br />
Freiburg für die Dekanate Heidelberg-<br />
Weinheim und Wiesloch und für die Kirchenmusik<br />
an der Jesuitenkirche Heidelberg verantwortlich.<br />
(Cappella Palatina, Arnolt-Schlick-<br />
Ensemble, Kinderchöre, Jugendensemble, Orgelspiel,<br />
C-Ausbildung, Fortbildung nebenamtlicher<br />
KirchenmusikerInnen etc.).<br />
Als Lehrbeauftragter unterrichtet er an Hochschulen<br />
in Weimar, Freiburg und Heidelberg<br />
u.a. Orgelimprovisation, Orgelliteratur, Gregorianik,<br />
Deutscher Liturgiegesang und Liturgisches<br />
Singen.<br />
Konzerte, Projekte, Vorträge und Fortbildungen gehören zu seinen weiteren<br />
Tätigkeiten.<br />
Beim Internationalen Wettbewerb für junge Chorleiter in Budapest hat er im<br />
Juni 2001 den Sonderpreis der Franz Liszt-Akademie für die beste Interpretation<br />
eines Werkes von Franz Liszt erhalten. Für seine Diplomarbeit erhielt er<br />
den Helene-Rosenberg-Preis für die beste musikwissenschaftliche Arbeit des<br />
Jahres 2002. Im Jahr 2005 war er Finalist beim Wettbewerb des Internationalen<br />
Orgelfestivals in Bochum sowie Preisträger beim IX. Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb<br />
in Schwäbisch Gmünd, beim 2. Internationalen<br />
Johann-Joseph-Fux-Wettbewerb und beim Wettbewerb „Orgelimprovisation<br />
im Gottesdienst“.<br />
Eine Ausbildung zum Orgelsachverständigen, Kurse in Orgel- und Orgelimprovisation,<br />
Gregorianik sowie Dirigieren und Kinderchorleitung u.a. bei<br />
Christoph Bossert, Jürgen Essl, Clemens Ganz, Gerhard Gnann, Tobias Hiller,<br />
Hans-Jürgen Kaiser, Stefan Klöckner, Ludger Lohmann, Pier Damiano Peretti,<br />
Wolfgang Schäfer, Martin Schmeding, Friedhilde Trüün, Harald Vogel und<br />
Jean-Claude Zehnder ergänzen seine musikalische Ausbildung.
Do, 26.04. | 20 Uhr | Jesuitenkirche<br />
Palestrina und Monteverdi<br />
Prima & Seconda Prattica<br />
Deutscher Kammerchor<br />
Leitung: Markus Uhl<br />
Konzert im Rahmen des Heidelberger Frühlings<br />
Do, 17.05. | 19 Uhr | Jesuitenkirche<br />
Orgelkonzert I<br />
Kirsten Galm | Freiburg<br />
Werke von Widor u.a.<br />
Karten zu € 10/5 bei allen Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.reservix.de und<br />
an der Abendkasse ab 18.30 Uhr<br />
Mo, 28.05. | 19 Uhr | Jesuitenkirche<br />
Orgelkonzert II<br />
Peter Planyavsky | Wien<br />
Werke von Frescobaldi, Walther, Heiller u.a. sowie Improvisationen<br />
Karten zu € 10/5 bei allen Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.reservix.de und<br />
an der Abendkasse ab 18.30 Uhr<br />
Do, 07.06. | 19 Uhr | Jesuitenkirche<br />
Orgelkonzert III<br />
Michael Kapsner | Weimar<br />
Werke von Bach, Reubke, Heiller und Improvisationen<br />
Karten zu € 10/5 bei allen Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.reservix.de und<br />
an der Abendkasse ab 18.30 Uhr<br />
Sa, 21.07. | 19 Uhr | Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, HD-Kirchheim<br />
So, 22.07. | 19 Uhr | Jesuitenkirche<br />
Saxophon trifft auf Chor<br />
Rascher Saxophon Quartett<br />
Cappella Palatina<br />
Leitung: Markus Uhl<br />
Eintritt Jesuitenkirche Heidelberg: € <strong>12</strong>/8 Karten bei allen Vorverkaufsstellen, im Internet<br />
unter www.reservix.de und an der Abendkasse ab 18 Uhr<br />
Di, 25.09. | 20 Uhr | Jesuitenkirche<br />
Rex omnipotentiae triumphavit hodie<br />
Gregorianischer Choral und Musik des Mittelalters<br />
ensemble VOX WERDENSIS<br />
Leitung: Stefan Klöckner<br />
Karten zu € 10/5 bei allen Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.reservix.de und<br />
an der Abendkasse ab 19.30 Uhr