Programm 11/12: Händel, Israel in Egypt (PDF - Kirchenmusik an ...

Texte und Übersetzungen
1. Sinfonia
2. Chor
The Sons of Israel do mourn and
they are in bitterness;
all the people sigh and hang down
their heads to the ground.
How is the mighty fall’n.
He that was great among the nations,
and ruler of the provinces!
3. Soli
When the ear heard him,
then it blessed him,
and when the eye saw him,
it gave witness of him.
4. Chor
Their bodies are buried in peace;
but their name liveth evermore.
5. Chor
The people will tell of their wisdom,
and the congregation will shew forth
their praise; their reward also is with
the Lord, and the care of them is
with the Most high.
6. Soli
They shall receive a glorious kingdom
and a beautiful crown from the
Lord’s hand.
7. Chor
The merciful goodness of the Lord
endureth for ever on them that
fear him, and his righteousness on
children’s children.
8. Rezitativ (Tenor)
Now there arose a new king over
Egypt, which knew not Joseph; and
1
Die Söhne Israels trauern in der Tat
und sie weinen bitterlich;
das ganze Volk seufzt
und senkt sein Haupt bis zum Boden.
Wie sind doch die Mächtigen gefallen!
Er, der stattlich unter den Nationen war,
und Fürst der Länder!
Wessen Ohr ihn hörte,
der pries ihn selig,
und wessen Auge er schaute,
der legte Zeugnis von ihm ab.
Ihre Leiber sind in Frieden begraben,
aber ihr Name lebt für immer.
Das Volk wird von ihrer Weisheit
erzählen, und die Gemeinde wird sie
laut preisen. Ihr Lohn ruht in der Hand
des Herrn, und der Allerhöchste nimmt
sie in seine Obhut.
Sie werden ein herrliches Reich
empfangen und eine wunderbare
Krone aus der Hand des Herrn.
Die barmherzige Güte des Herrn
wird ewig bestehen bei denen, die ihn
fürchten, und seine Gerechtigkeit bei
seinen Kindeskindern.
Nun kam ein neuer König über Ägypten,
der Joseph nicht kannte, und er setzte

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he set over Israel taskmasters to
afflict them with burthens, and they
made them serve with rigour.
9. Chor und Soli
And the children of Israel sighed by
reason of the bondage, and their cry
came unto God. They oppressed
them with burthens, and made them
serve with rigour; and their cry came
up unto God.
10. Rezitativ (Tenor)
Then sent He Moses, His servant,
and Aaron whom He had chosen;
these shewed His signs among them,
and wonders in the land of Ham.
He turned their waters into blood.
11. Chor
They loathed to drink of the river.
He turned their waters into blood.
12. Arie (Alt)
Their land brought forth frogs, yea,
even in their king‘s chambers. He
gave their cattle over to the pestilence;
blotches and blains broke
forth on man and beast.
13. Chor und Soli
He spake the word, and there came
all manner of flies and lice in all
quarters.
He spake; and the locusts came
without number, and devoured the
fruits of the ground.
14. Chor
He gave them hailstones for rain; fire
mingled with the hail ran along upon
the ground.
15. Soli
He sent a thick darkness over the
land, even darkness which might be
felt.
über Israel Lehnsherren um es zu unterdrücken
und sie mit Härte zu knechten.
Und die Kinder Israels schrien in ihrer
harten Knechtschaft. Und ihr Schreien
stieg auf zu dem Herrn. Sie erlagen der
Arbeit und weinten laut um Rettung.
Und die Kinder Israel schrien in ihrer
harten Knechtschaft.
Da sandte Er Moses, seinen Diener, und
Aaron, den Er erwählet, zu tun Wunder
unter ihnen und Zeichen in dem Lande
Ham. Den Strom verwandelte Er in
Blut.
Sie konnten nicht trinken das Wasser,
denn der Strom war verwandelt in Blut.
Und Frösche ohne Zahl bedeckten das
Land, selbst des Königs innerste Gemächer.
Er ließ ihre Herden sterben an
Seuchen, schwarze Blattern verzehrten
die Haut.
Er sprach das Wort, und es kamen unzählige
Fliegen und stechende Mücken
in ihre Häuser.
Er sprach, und der Heuschrecken
dunkler Schwarm verzehrte schnell die
Frucht auf dem Feld.
Hagel statt Regen fiel herab; Feu’r
unterm Hagel her, stürzt in Strömen auf
das Land.
Er sandte dicke Finsternis über all das
Land, das niemand sah.

16. Chor
He smote all the first-born of Egypt,
the chief of all their strength.
17. Chor
But as for His people, He led them
forth like sheep: He brought them
out with silver and gold; there was
not one feeble person among their
tribes.
18. Chor
Egypt was glad when they departed,
for the fear of them fell upon them.
19. Chor
He rebuked the Red Sea,
and it was dried up.
20. Chor
And with the blast of Thy nostrils
the waters were gathered together,
the floods stood upright as an heap,
and the depths were congealed in
the heart of the sea.
21. Arie (Tenor)
The enemy said, I will pursue, I will
overtake, I will divide the spoil; my
lust shall be satisfied upon them;
Er schlug alle Erstgeborenen Ägyptens,
den Kern all ihrer Macht.
Aber mit seinem Volke zog Er dahin
gleich wie ein Hirt. Er zog mit seinem
Volke, Er führte sie aus mit Silber
und Gold, führte das ganze Heer aus
Ägypten auf einen Tag, das ganze Heer
führt‘ Er aus.
Froh sah Ägypten ihren Auszug, denn
es fürchtete sich vor ihnen.
Er gebot es der Meerflut:
und sie trocknete aus.
Und von dem Hauch deines Mundes
zerteilten sich alsobald die Wasser, die
Fluten standen in Haufen aufrecht da,
und erstarrt lag die Tiefe im Herzen
der See.
So sagte der Feind: Ich will verfolgen,
ich will sie erhaschen, und ich will
verteilen den Raub, und üben meine
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I will draw my sword, my hand shall
destroy them.
22. Arie (Sopran)
Thou didst blow with the wind, the
sea covered them; they sank as lead
in the mighty waters.
23. Chor
And Israel saw that great work that
the Lord did upon the Egyptians;
and the people feared the Lord, and
believed the Lord and His servant
Moses.
24. Chor
Who is like unto Thee, O Lord,
among the gods. Who is like Thee,
glorious in holiness, fearful in praises,
doing wonders? Thou strechest
out Thy right hand, the earth
swallowed them.
25. Duett (Alt und Tenor)
Thou in Thy mercy hast led forth
Thy people which Thou hast
redeemed; Thou hast guided them
in Thy strength unto Thy holy
habitation.
26. Arie (Bass)
Thou shalt bring them in, and plant
them in the mountain of Thine inheritance,
in the place, O Lord, which
Thou hast made for Thee to dwell
in, in the Sanctuary, O Lord, which
Thy hands have established.
27. Chor
The Lord shall reign for ever and
ever.
28. Rezitativ (Tenor)
For the horse of Pharaoh went
in with his chariots and with his
Rache an ihnen; ich will zieh‘n mein
Schwert, meine Hand soll sie
verderben.
Aber Du ließest weh‘n deinen Wind:
und das Meer deckte sie, sie sanken
wie Blei in dem mächt’gen Wasser.
Und Israel sah das große Werk, das
der Herr tat an Ägypten, und das Volk
fürchtete den Herrn; und erkannte den
Herrn und seinen Diener Moses.
Wer ist Dir gleich, o Herr, unter den
Göttern? Wer ist Dir gleich herrlich
in Heiligkeit, furchtbar und gütig,
wundertätig! Du strecktest aus Deine
Rechte: Da verschlang sie das Grab.
Barmherzig führtest Du Dein Volk, das
Du Dir erkoren. Du geleitest sie mit
Macht zu Deiner heiligen Wohnung.
Bringe sie hinein, und pflanze sie auf
den Bergen Deines Erbteils an den
Ort, o Herr, den Du gemacht hast zu
Deiner Wohnung, und zu Deinem
Heiligtum, o Herr, das Deine Hände
bereitet.
Der Herr ist König auf immer und
ewig!
Denn die Reiter Pharaos mit all ihren
Wagen und ihren Rossen sanken ins

horsemen into the sea, and the Lord
brought again the waters of the sea
upon them; but the children of Israel
went on dry land in the midst of the
sea.
29. Chor
The Lord shall reign for ever and ever.
30. Rezitativ (Tenor)
And Miriam the prophetess, the sister
of Aaron, took a timbrel in her hand;
and all the women went out after her
with timbrels and with dances. And
Miriam answered them:
31. Sopran und Chor
Sing ye to the Lord, for He hath
triumphed gloriously; the horse and
his rider hath He thrown into
the sea.
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Meer, und der Herr ließ die mächtigen
Fluten über sie fallen: doch die Kinder
Israels gingen mitten hindurch wie über
trocknes Land.
Der Herr ist König auf immer und ewig!
Und Mirjam, die Prophetin, die
Schwester Aarons, nahm eine Pauke
in ihre Hand; und alle Frauen folgten
ihr nach mit Pauken und Tänzen. Und
Miriam sagte zu ihnen:
Singet unserm Gott, denn Er hat geholfen
wunderbar! Der Herr ist König auf
immer und ewig! Das Ross und den
Reiter hat Er in das Meer gestürzt!
Anmerkung:
Bei der heutigen Aufführung wurden aus organisatorischen Gründen wenige
Nummern gestrichen oder umbesetzt, ohne die Handlung durch die Änderungen
zu beeinflussen. Die drei Teile des Oratoriums umfassen im Original der
Premiere neun weitere Chor- und Soloarien.
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Vom Auge ins Ohr
London in den 1730er Jahren: die einwohnerstärkste Stadt Europas genießt eine
Zeit relativer Entspannung. Die Wirtschaft floriert, England ist in keine größeren
internationalen kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt, lediglich der
bisweilen geschmacklose Familienzwist zwischen dem König und seinem Thronfolger
sowie vereinzelte Aufstände Jakobitischer Bewohner stellten innenpolitische
Probleme dar, die sich auch auf die Musiklandschaft und besonders auf
Georg Friedrich Händels Oratorium Israel in Egypt auswirken sollten.
Seit mehreren Jahrzehnten war die Londoner Musikszene von der italienischen
Oper dominiert worden. Zeitweise gab es drei Opernunternehmen, fast an jedem
Abend der Woche wurde eine Vorstellung gegeben, die berühmtesten Gesangsstars
der Zeit versammelten sich an der Themse, seien es die Kastraten
Farinelli und Senesino, oder die berühmt-berüchtigten Sopran-Diven Francesca
Cuzzoni und Faustina Bordoni. Doch der übersättigte Opernmarkt, der ruinöse
Wettkampf unter den konkurrierenden Unternehmen und der Ruf nach einer
nationalgefärbten Kunst zwang die Komponisten, neue Wege zu gehen. Zu diesen
Komponisten gehörte auch Georg Friedrich Händel, der seit nunmehr 30
Jahren die Londoner Musikszene dominierte und schon zu seinen Lebzeiten in
ganz Europa höchstes Ansehen genoss.
Er wandte sich zunehmend von der Opera Seria ab
und setzte auf eine neue Form des Musikdramas:
das englische Oratorium - eine Synthese aus Oper,
English Anthem und der Oratorientradition Fillipo
Neris, der im 16. Jahrhundert erstmals biblische
Szenen in der Landessprache mit musikalischen
Einlagen etablierte. Eine Gattung, die sich vor Allem
durch die alttestamentarische Handlung, die konzertante
Aufführung und die englische Sprache von
den weltlichen Musikdramen der damaligen Zeit
unterschied. Nachdem er schon zuvor biblische
Erzählungen wie Esther, Athalia und Saul vertonte,
begann Händel am 11. Oktober 1738 mit der Vertonung
des Textes.
Für Händel ungewöhnlich bearbeitete er zunächst
den dritten Teil des Librettos, bevor er den zweiten
Titelblatt des Librettos (um 1740)
Teil auskomponierte. Nach dessen Fertigstellung am 8. November stellte er dem
Werk noch eine Bearbeitung des Funeral Anthem for Queen Caroline als ersten
Teil voran. Die Uraufführung ließ Händel in der London Daily Post publikumswirksam
ankündigen: „At the King‘s Teatre this day will be perform‘d a New
Oratorio, called Israel in Egypt. With several concerto‘s on the Organ, and particularly
a new one.“
Doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Auch wenn einige Leserbriefe von einem
„fine piece of Musicke“ sprachen, saßen nach Angaben von Zeitzeugen nur
20 Zuhörer im Publikum der Uraufführung, bei der zweiten Aufführung angeblich
nur noch 12. Die Gründe für diese unglückliche Premiere sind seit jeher ein
beliebtes Diskussionsobjekt unter Historikern und Musikwissenschaftlern. Die
unerhörte Darstellung biblischer Figuren auf einer Theaterbühne, die schwer

verständliche englische Aussprache der italienischen und französischen Sänger,
die Vielzahl der Chöre und die Reduktion der bravourösen Soloarien enttäuschten
die Erwartungshaltung des Londoner Publikums ungemein.
Manche Besucher verlangten gar eine Zensur der Komposition, selbstverständlich
nicht in musikalischem Sinne, sondern in Politischem. Viele Premierenbesucher
sahen in dem Konflikt zwischen Israel und Ägypten eine bewusste Metapher für
die Auseinandersetzung zwischen dem König mit seinem Premierminister Robert
Walpole (Whig-Partei) auf der einen Seite, und den Tories mit Unterstützung der
Jakobiten auf der anderen Seite. Als sich schließlich der Prince of Wales auf die
Seite der Opposition zu seinem Vater begab, entwickelte sich der Konflikt zu
einem Pulverfass. Unmittelbar nach der Uraufführung des Oratoriums postulierten
einige Tageszeitungen, Händel habe sich mit Israel In Egypt auf die Seite der
Jakobiten gestellt, die sich jeher mit Israel als fremdregiertes Volk identifizierten;
der Hannoveranische König mit Robert Walpole wurden mit den ägyptischen
Unterdrückern gleichgesetzt. Ob Händel mit seinem Oratorium bewusst politisch
Stellung bezog, die Presse absichtlich eine Händel-feindliche Stimmung
anheizen wollte, oder die politische Konnotation der Komposition purer Zufall
war, ist aus heutiger Sicht nicht zu rekonstruieren.
Händel selbst äußerte sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen und versuchte dem
Misserfolg der Premiere mit zahlreichen musikalischen Überarbeitungen für die
Aufführungen in den Jahren 1739/40 und 1756-1758 zu begegnen: er strich einige
Chöre und ersetzte diese durch (teilweise italienische!) Soloarien aus seinen
Opern oder anderen Oratorien - eine Praxis die für Händel nicht unüblich war,
waren doch einige Sätze ohnehin schon anderen Kompositionen aus der Feder
Stradellas und Kerlls entnommen.
Aber eben diese durchaus pragmatische Vorgehensweise Händels stellt heutige
Interpreten vor ein Dilemma: Welche Version soll aufgeführt werden? Welche
kommt Händels Intention am nächsten, wo doch zu seinen Lebzeiten bereits
drei Versionen mit seiner Erlaubnis im Umlauf waren? Wollte Händel ein starres
Gesamtkonzept präsentieren oder ein flexibles Musikdrama, das den jeweiligen
äußeren Umständen angepasst werden kann? Eine Antwort darauf wird es auch
hier vermutlich nie geben, und eine Diskussion über das Für und Wider einer
konsequent historisch informierten Aufführungspraxis ist zwar spannend, aber
ebenso ergebnisoffen.
Unangezweifelt ein fester Bestandteil des Gesamtwerkes bleiben hingegen die
handlungstragenden Teile des Oratoriums. Zum einen sind dies die Rezitative,
zum anderen - und das ist ebenfalls ein Novum im Vergleich zur italienischen
Operntradition - die Chöre und der expressive Orchesterpart, der hier nicht mehr
nur als rein untermalende Komponente, sondern viel mehr als Mittel zur Wortausdeutung
fungiert, die besonders im zweiten Akt, dem Exodus, hervortritt.
Der blutgetränkte Fluss erscheint als chromatisierte Chorfuge („They loathed to
drink of the River“), deren Grundtonart g-Moll durch zahlreiche Alterationen und
Modulationen nahezu vollständig verschleiert wird, das klare Wasser sozusagen
nicht mehr sichtbar ist. Die Froschplage („Their land brought forth frogs“) stellt
als Soloarie einen Kontrast zu den Chornummern dar. Ostinate, scharf punktierte
Sprünge im Instrumentalpart umspielen die vergleichsweise lineare Vokalstim-
7

8
me, bevor der Chor in diesem Teil endgültig die Führung übernimmt und in den
beiden folgenden Nummern einen dramatischen Höhepunkt des Oratoriums
markiert: in kurzen, achtstimmigen Blöcken deklamiert der Chor den Text („He
spake the word“), der durch die flirrenden 32tel-Läufe in den Zwischenspielen
als plastisches Klangbild der Fliegen und Mücken fungiert. Ebenso wie „He spake
the word“ basiert auch „He gave them hailstones of rain“ auf musikalischer
Entlehnung der „Sonata a 3 con strumenti“ von Allessandro Stradella. Nach einer
achttaktigen, durch punktierte Staccatoeinwürfe in den Oboen gekennzeichnete
Einleitung, entfesselt Händel in den folgenden Takten zusehends den Hagelsturm
im Orchester. Noch bedrohlicher erklingt die Tötung der Erstgeborenen
(„He smote all the first-born“) durch die repetierenden, marschierenden Mercato-Akkorde,
die dem polyphonen Chorsatz mit seinen subtilen, mysteriösen
a-Moll-Linien gegenüberstehen.
Selbstverständlich verdienen die anderen Teile des Oratoriums eine ebensolche
Aufmerksamkeit wie die musikalische Umsetzung der Plagen. Doch sind gerade
dies die Teile, die das Oratorium als Musikdrama kennzeichnen. Durch das
Fehlen eines szenischen Hintergrundes bedarf es neuer Mittel der Textverdeutlichung,
die Händel besonders im Chor und im Orchester findet: Er transformiert
visuellen Eindruck in akustischen Ausdruck.
Martin Bail
Regina Kabis | Sopran
Regina Kabis studierte Gesang an der Hochschule für
Musik in Freiburg und an der Schola Cantorum in Basel.
Sie schloss ihre Studien mit Auszeichnung ab. Schon früh
konzentrierte sie sich auf die Interpretation von früher
Musik. Richtungsweisende Impulse bekam sie durch Kurse
bei Barbara Schlick, Reinhard Goebel und Robert Hill.
Sie konzertiert auf internationalen Festivals in Europa,
Südamerika und den USA als Solistin und Ensemblesängerin
mit MusikerInnen wie z.B. Hille Perl oder Murat
Coskun, gründete das Ensemble „a chantar“ mit dessen CD sie für die „International
Classical Music Awards 2012“ nominiert wurde. Sie ist seit vielen Jahren
„die Stimme der Freiburger Spielleyt”, mit denen sie unzählige Male die Musik
des Mittelalters für die Bühne, Rundfunk und Fernsehen interpretierte.
Mit Begeisterung für Pädagogik ist sie heute Dozentin für Gesang an der Musikhochschule
Freiburg. Ihre Stimme wurde von der Presse als „Kultstimme der frühen
Musik, ähnlich der von Montserrat Figueras oder Emma Kirkby“ bezeichnet
(London, Sunday times, 2011).
Franz Vitzthum | Altus
Franz Vitzthum, geboren in der Oberpfalz, erhielt seine erste musikalische Ausbildung
bei den Regensburger Domspatzen. Sein Gesangsstudium absolvierte er 2007
bei Kai Wessel an der Musikhochschule Köln. Schon während seiner Ausbildung

erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. Die Presse
lobt Franz Vitzthums Stimme als intonationssicheren, linear
geführten Countertenor, der mühelos in die Mezzolage
reicht und durch außergewöhnliche Klangschönheit überzeugt.
Mittlerweile folgten Einladungen zu Solo-Abenden
beim Rheingau Musik Festival, den Händel-Festspielen in
Halle, Karlsruhe und Göttingen, zu La Folle Journée in
Nantes und dem Bach Festival Philadelphia. Er arbeitete
u. a. mit den Dirigenten Nicolas McGegan, Andrew Parrott,
Hermann Max, Peter Neumann und Christoph Poppen
zusammen. Desweiteren hat er bei diversen Opern-
und Oratorienproduktionen mitgewirkt, u. a. bei Scherz, Satire, Ironie und tiefere
Bedeutung (Glanert), Jephta und Solomon (Händel), Orfeo (Gluck) und Orlando
generoso (Steffani) und zuletzt in Spartaco (Porsile) an der Winteroper in Schwetzingen.
Franz Vitzthum ist auch vielgefragter Kammermusikpartner. So konzertiert
er regelmäßig mit dem Lautenisten Julian Behr und dem Basler Ensemble Capricornus
und singt mit dem von ihm gegründeten Vokalensemble Stimmwerck.
Diese vielseitige Tätigkeit spiegelt sich in seiner Diskographie wider, die laufend
erweitert wird.
Florian Cramer | Tenor
Der Dirigent und Tenor Florian Cramer wurde 1978 in
Besigheim geboren und begann seine musikalische Ausbildung
bei den Stuttgarter Hymnuschorknaben und im
Knabenchor capella vocalis unter Eckard Weyand.
Er studierte an der Musikhochschule Freiburg zunächst
Dirigieren bei Prof. Klaus Hövelmann und Prof. Hans
Michael Beuerle (Diplom 2006), dann Gesang bei Prof.
Reginaldo Pinheiro, Gesangsmethodik bei Prof. Bernd
Göpfert und ist Mitglied im Institut für Musiktheater
(Opernschule) bei Prof. Gerd Heinz und Prof. Alexander Schulin.
Wichtige Impulse verdankt er auch der Arbeit mit Dirigenten wie Winfried Toll,
Wolfgang Schäfer, Hermann Max und Frieder Bernius. Meisterkurse besuchte er
bei Margreet Honig, René Jacobs, dem Hilliard-Ensemble und dem Liedbegleiter
Helmut Deutsch.
Einstudierungen übernahm er unter anderem für die Camerata Vocale Freiburg,
die Rheinische Kantorei und den Philharmonia Chor Stuttgart.
Neben seiner Mitwirkung bei Opernproduktionen des Instituts für Musiktheater
der MH Freiburg (Monostatos und Erster Geharnischter in Mozarts „Zauberflöte“
im Sommer 2008, Major Murgatroyd in Gilbert und Sullivans „Patience 2009)
liegt sein Schwerpunkt in den Evangelistenpartien Bachs. Auch die Tenorpartien
in den Oratorien Händels, Mendelssohns, Monteverdis und in Mozarts Requiem
gehören zu seinem Repertoire. Er konzertierte in Deutschland sowie in der
Schweiz, in den Niederlanden, in Frankreich, Belgien, Italien, Brasilien, Kanada,
Japan und Südkorea.
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Clemens Morgenthaler | Bariton
Clemens Morgenthaler wurde in Wertheim/Main geboren.
Nach dem Abitur studierte er an der Musikhochschule
Freiburg Kirchenmusik und Gesang. Daneben
war er Mitglied der Liedklasse und der Opernschule.
Sein anschließendes Aufbaustudium an der Musikhochschule
Basel in der Konzertklasse von Kurt Widmer und
bei Gerard Wyss (Liedklasse) beendete er im Jahr 2003
mit Auszeichnung. Meisterkurse belegte er u.a. bei Andreas
Schmidt, Kurt Widmer, Ana Luisa Chova und Rudolf
Piernay. Wesentliche Impulse verdankt er der Zusammenarbeit mit Frau Prof.
Beata Heuer-Christen. Sein Repertoire umfasst die Literatur vom Frühbarock bis
zur Moderne.
Opernengagements, Uraufführungen, CD-, Fernseh- und Rundfunkaufnahmen
(SWR, DRS, DLF, WDR, ORF) sowie zahlreiche Konzerte im In- und Ausland
mit Orchestern wie L´arpa festante, Capriccio Basel, basel sinfonietta, La Beata
Olanda, Radio-Symphonie-Orchester Pilsen, Berlin Sinfonietta oder Prager Philharmoniker
dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit. So führten ihn Konzertreisen
in die Schweiz, die Ukraine, nach Österreich, Liechtenstein, Italien, Spanien,
Frankreich, Belgien, Polen und Ungarn. Dabei sang er in Konzertsälen wie
der Berliner Philharmonie, dem Konzerthaus Berlin, dem Festspielhaus Bregenz,
der Philharmonie Krakau oder der Liederhalle Stuttgart unter renommierten Dirigenten,
wie z. B. Bachs h-moll Messe unter Helmuth Rilling.
Clemens Morgenthaler ist Stipendiat der Richard-Wagner-Stiftung und gewann
2008 beim PodiumJungerGesangsSolisten des Verbandes der Deutschen Konzertchöre
(VDKC) in Kassel den 1. Preis. In Rom wurde er 2008 beim Internationalen
Gesangswettbewerb „Musica sacra“ mit dem 2. Preis sowie mit dem
Sonderpreis „Oratorium“ ausgezeichnet.
Buchhandlung Himmelheber
Buchhandlung Himmelheber
Theaterstr. 17, 69117 Heidelberg
Tel: 06221-222 01
Fax: 06221-230 52
Email: Email: BuchhandlungHimmelheber@web.de
info@bh-himmelheber.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9 – 18.30 Uhr
Donnerstag Samstag 9 – 9 14 – 20 Uhr Uhr
Samstag 9 – 14 Uhr

Seit 2004 lehrt er Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen.
Seit 2010 ist Clemens Morgenthaler Professor und Leiter einer Hauptfachklasse
Sologesang am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch.
Barockorchester
L‘arpa festante
„L’arpa festante“, das
zur Eröffnung des
Münchner Opernhauses
1653 aufgeführte
dramatische Werk Giovanni
Battista Maccionis,
steht symbolhaft
für die künstlerische
Arbeit und das musikalische
Engagement
des gleichnamigen Barockorchesters.
Bereits
1983 gegründet und damit eines der traditionsreichsten deutschen Ensembles
für Alte Musik, hat sich L‘arpa festante nicht nur als unverwechselbarer Klangkörper
bei der Aufführung von Instrumentalwerken, sondern auch als Partner leistungsfähiger
Chöre bei Aufführungen der gesamten barocken, klassischen und
romantischen Chor-Orchester-Literatur einen hervorragenden Ruf erarbeitet.
Je nach Entstehungszeit der aufgeführten Werke verwendet L’arpa festante das
passende Original-Instrumentarium und kann so die Klangfarben der Werke originalgetreu
nachzeichnen.
Die große musikalische Erfahrung der einzelnen Musiker und die Virtuosität ihres
musikalischen Könnens führen zum unverkennbaren Klangcharakter des Ensembles:
farbig, nuancenreich, sensibel, expressiv. Mit der klanglichen Vielfalt historischer
Instrumente wird das dramatische Moment in der Musik lebendig dargestellt.
Arbeitsschwerpunkte des Ensembles sind dabei die Wiederentdeckung und –
Aufführung unbekannter Werke des 17. Jahrhunderts wie auch der klassischen
Epoche. Zunehmend rückt auch das oratorische und symphonische Repertoire
der Romantik in den Blickpunkt. Je nach musikalischen Bedürfnissen der aufgeführten
Werke sind dabei Gestaltungen von der solistischen concertino-Besetzung
bis zur vollen Orchestergröße von ca. 50 Musikern möglich.
Zahlreiche von Kritik und Publikum begeistert aufgenommene CD-Einspielungen
haben L’arpa festante weithin bekannt gemacht. Die Diskographie umfasst
mittlerweile ca. 30 Veröffentlichungen bei angesehenen labels und reicht
von Werken des Hochbarock (Rupert Ignaz Mayr, David Pohle, Johann Philipp
Förtsch, Dietrich Buxtehude) über Spätbarock (Johann Sebastian Bach, Georg
Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel) und Klassik (Carl Philipp Emanuel
Bach, Wilhelm Friedemann Bach, Heinrich Graun, Christian Ernst Graf, Giovanni
Battista Martini, Josef Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart) bis zur Romantik (Anton
Bruckner, Camille Saint-Saens, Bernhard Molique).
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Markus Uhl
Markus Uhl studierte in Freiburg Kirchenmusik (Orgel bei
Prof. Zsigmond Szathmáry, Dirigieren bei Prof. Dr. Hans-
Michael Beuerle) und in Weimar Konzertfach Orgel und
Orgelimprovisation bei Prof. Michael Kapsner.
Seit Januar 2007 ist er Bezirkskantor der Erzdiözese Freiburg
für die Dekanate Heidelberg und Wiesloch und für die
Kirchenmusik an der Jesuitenkirche Heidelberg verantwortlich.
(Cappella Palatina, Arnolt-Schlick-Ensemble, Schola
Cantorum, Kinder- Jugend- und Projektchöre, Orgelspiel,
Konzerte, C-Ausbildung, Fortbildung nebenamtlicher KirchenmusikerInnen etc.).
Als Lehrbeauftragter unterrichtet er an den Musikhochschulen Freiburg, Weimar
und Heidelberg u.a. Orgelliteratur, Orgelimprovisation, Gregorianik und Liturgisches
Singen. Konzerte, Projekte, Vorträge und Fortbildungen gehören zu seinen
weiteren Tätigkeiten.
Preise und Auszeichnungen erhielt er 2001 beim Internationalen Wettbewerb
für junge Chorleiter in Budapest, 2002 für seine Diplomarbeit und 2005 beim
IX. Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Schwäbisch Gmünd, beim
2. Internationalen Johann-Joseph-Fux-Wettbewerb, beim Wettbewerb des Internationalen
Orgelfestivals in Bochum und beim Wettbewerb „Orgelimprovisation
im Gottesdienst“.
Eine Ausbildung zum Orgelsachverständigen, Kurse in Orgel- und Orgelimprovisation,
Gregorianik sowie Dirigieren und Kinderchorleitung ergänzen sein musikalisches
Spektrum.
Mitsingen bei der Cappella Palatina?
Sie haben eine schöne Stimme? Sie können gut vom Blatt singen? Sie bringen
musikalische Intelligenz mit? Insbesondere als Sänger im Tenor oder
im Bass sind Sie bei uns herzlich willkommen. Informationen und Vorsingtermine
über das Bezirkskantorat: post@bezirkskantorat-heidelberg.de