Ausgabe 2009-01 - Shout unerhört - Jugendmagazin | Aktuelles
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Die Streetboyz sind allesamt junge Musiker aus Isny, Leutkirch und Umgebung.<br />
Unsere Musik war am Anfang so „scheiße“, dass wir immer gleich auf die Stopptaste<br />
gedrückt haben, weil wir es selber nicht mehr hören konnten. Aber wir sind besser<br />
geworden, möchten nun unseren Stil verbessern und unser Image positiv aufbauen,<br />
so dass immer mehr sich für Hip Hop interessieren und mit uns gemeinsam Sound<br />
machen wollen.<br />
In der Musikabteilung gibt es vier, fünf die auf einem gemeinsamen Level sind, das<br />
soll heißen, dass man den Sound dann auch anhören kann. Neben dieser Abteilung<br />
gibt es noch die Familie. Anders ausgedrückt ist dies der engere Freundeskreis, in<br />
dem man sich gegenseitig hilft und unterstützt. Sei es, wenn man Stress hat mit<br />
anderen Kollegen oder Stress zu Hause mit der Familie, und dann bei einem Freund<br />
unter kommen kann. Die Freundschaft ist den Streetboyz elementar. Sie möchten<br />
Vertrauen gewinnen in ihre eigene Person und in das, was sie machen.<br />
Sie möchten vor allem den jungen Menschen aufrichtig zeigen, dass, wenn man einmal<br />
Mist gebaut hat, man dazu lernen soll und einen neuen Weg einschlagen kann.<br />
Sie geben aber zu, dass man immer noch nicht ganz aus der alten Schiene herausgefunden<br />
hat. Ein falscher Blick reicht oft aus und es gibt schon Stress. Früher hat man<br />
Einzelne von uns verarscht, auch zu Recht, aber jetzt kommen viele und möchten<br />
wieder Kontakt mit uns haben.<br />
Die Musik gibt uns ein Stückweit das Selbstwertgefühl und Achtung zurück, genau<br />
das, was man vorher nicht bekommen hat. Die Musik beinhaltet Freunde und auch<br />
Freude. Es ist einfach ein „geiles“ Gefühl, wenn man sich auf Myspace oder Youtube<br />
ansehen kann, oder bei anderen auf dem Handy seine eigene Musik hört, einige<br />
Jugendliche und Kinder deine Lieder auswendig kennen und diese mitsingen können.<br />
Die Idee der Familie ist einfach und unkompliziert. Man kann Musik schließlich nicht<br />
Tag ein Tag aus machen, zudem verderben viele Köche den Brei – so ist es auch mit<br />
dem Sound. Wenn wir alle in der Familie rappen lassen, dann würden wir schlichtweg<br />
untergehen. Der eine ist gut und der andere fängt eben gerade erst an.<br />
Zum System der Streetboyz gehören neben der Musikabteilung und der Familie noch<br />
die youngster, die auch supporters genannt werden. Das ist die junge Abteilung, die<br />
Werbung für die Streetboyz macht und vor allem beim Aufnehmen mit dabei sein<br />
kann, wenn die Leute das wollen. Die Familie sind meine Freunde. Meine Mutter<br />
nimmt sie daher immer auf, sie können daheim bei mir schlafen und jederzeit mitessen.<br />
Wir möchten noch mehr werden bei den Streetboyz, denn dann müssen wir keine<br />
Angst mehr haben vor den Leuten, die uns nichts Gutes tun wollen. Sie kennen die<br />
Szene, sie wissen, wer falsch ist, dennoch versuchen wir, sie zu respektieren. Es ist<br />
ihnen egal, wenn sie doof angemacht werden und hinter ihrem Rücken gelästert wird.<br />
Sie betonen es immer wieder, dass sie das Thema Gewalt nicht in den Vordergrund<br />
stellen. Das Thema Gewalt ist aber dennoch stets allgegenwärtig. Es ist der stille<br />
Vulkan im Kopf, der ständig ausbrechen kann – vieles kann dabei nicht nur Freundschaften<br />
zerstören. Die Streetboyz wollen ihre eigene Vergangenheit kritisch reflektieren<br />
und verarbeiten, denn sie wollen Vorbilder für Jungs sein, die genau in diesem<br />
Dilemma stecken: keinen Respekt, viel Gewalt, Alkohol, Erfahrungen mit der Polizei,<br />
oberflächige Beziehungen in der Clique, cool sein auf Kosten anderer. Ein Mitglied<br />
beschreibt, dass es seinen ersten Auftritt mit dem Song „Thank you for the music“<br />
von ABBA hatte, es lohnt sich also immer, sich mit den Streetboys zu unterhalten.<br />
Von den Streetboyz wird demnächst ein Album veröffentlich, das in eigener Regie<br />
entstanden ist, und irgendwann soll dann noch ein Streetboyz-Sampler folgen.<br />
Internet:<br />
www.myspace.com/desporap<br />
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