29.10.2013 Aufrufe

OSTEOPOROSE Patienteninformation - Aktion gesunde Knochen

OSTEOPOROSE Patienteninformation - Aktion gesunde Knochen

OSTEOPOROSE Patienteninformation - Aktion gesunde Knochen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.aktion<strong>gesunde</strong>knochen.at<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong><br />

<strong>Patienteninformation</strong><br />

INFORMIEREN<br />

SIE SICH<br />

JETZT!


WAS IST<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong>?<br />

KNOCHENSCHWUND<br />

Osteoporose ist die häufigste Erkrankung des<br />

<strong>Knochen</strong>stoffwechsels.<br />

Der <strong>gesunde</strong> <strong>Knochen</strong> befindet sich in einem ständigen<br />

Auf- und Abbau.<br />

Bis zum 25. oder 30. Lebensjahr kann der Mensch<br />

seine maximale <strong>Knochen</strong>masse aufbauen. Diese<br />

nimmt danach auch beim Gesunden mit fortschreitendem<br />

Alter langsam, aber kontinuierlich ab.<br />

IM FALL EINER <strong>OSTEOPOROSE</strong> GEHT DER<br />

KNOCHENABBAU ÜBER DAS NORMALE MAß HINAUS.<br />

DER KNOCHEN VERLIERT AN FESTIGKEIT UND<br />

STABILITÄT.<br />

Betroffen sind hauptsächlich Wirbelkörper,<br />

Oberschenkelhals und Unterarm.<br />

Wirbelkörper sinken ähnlich einem einstürzenden<br />

Haus in sich zusammen, betroffene <strong>Knochen</strong> können<br />

schon bei geringer Belastung brechen.<br />

1


WIE HÄUFIG IST<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong>?<br />

HEIMLICHE VOLKSKRANKHEIT<br />

DIE HÄUFIGKEIT Ä<br />

VON<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong> WIRD<br />

GENERELL UNTERSCHÄTZT:<br />

Laut WHO zählt Osteoporose<br />

weltweit zu den 10 häufigsten Erkrankungen.<br />

Alle 30 Sekunden erleidet jemand in Europa einen<br />

<strong>Knochen</strong>bruch durch Osteoporose.<br />

In der EU treten jährlich etwa 1,4 Millionen<br />

Wirbelkörpereinbrüche auf.<br />

In Österreich gibt es ca. 700.000 Osteoporosebetroffene.<br />

Nur 25% der Patientinnen mit Wirbelkörpereinbrüchen<br />

wissen von ihrer Erkrankung.<br />

Osteoporose ist keine „Frauenkrankheit“.<br />

Wesentlich mehr Männer als bisher angenommen<br />

sind davon betroffen.<br />

NUR EINE(R) VON ZEHN BETROFFENEN WIRD<br />

RECHTZEITIG UND RICHTIG BEHANDELT.<br />

12


BIN ICH<br />

GEFÄHRDET?<br />

RISKIOFAKTOREN<br />

ZU DEN WICHTIGSTEN RISIKOFAKTOREN FÜR DIE<br />

ENTSTEHUNG DER <strong>OSTEOPOROSE</strong> ZÄHLEN:<br />

✗ falsche Ernährung (calciumarm, phosphatreich)<br />

✗ wenig körperliche Aktivität<br />

✗ bestimmte Medikamente (Cortison, Antikoagulantien)<br />

✗ spät einsetzender Zyklus<br />

✗ früh einsetzender Wechsel<br />

✗ operative Entfernung der Eierstöcke<br />

✗ ausgeprägtes Untergewicht<br />

✗ Rauchen<br />

✗ Vitaminmangel<br />

✗ erbliche Belastung (Osteoporosefälle in der Familie)<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong><br />

KANN AUCH<br />

ALS FOLGE<br />

ANDERER<br />

ERKRANKUNGEN<br />

AUFTRETEN:<br />

✗ Hormonstörungen<br />

✗ Schilddrüsenüberfunktion<br />

✗ Nebenschilddrüsenerkrankungen<br />

✗ Leber- oder Nierenerkrankungen<br />

✗ chronische Darmerkrankungen<br />

✗ Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz)<br />

✗ Organtransplantationen<br />

✗ Essstörungen (Anorexie, Bulimie)<br />

✗ Krebserkrankungen<br />

3


WIE ERKENNE ICH<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong>?<br />

SYMPTOME<br />

Osteoporose ist eine „schleichende Erkrankung“,<br />

die vom Betroffenen unbemerkt über viele Jahre<br />

hinweg völlig schmerzfrei verlaufen kann.<br />

Deshalb:<br />

RECHTZEITIG ZUR<br />

VORSORGEUNTERSUCHUNG!<br />

TYPISCHE BESCHWERDEN, DIE MEIST ERST NACH<br />

WIRBELKÖRPEREINBRÜCHEN AUFTRETEN, SIND:<br />

✱ chronische Rückenschmerzen und Muskelverspannungen<br />

✱ blitzartige Schmerzattacken an der Wirbelsäule<br />

✱ Rundrücken<br />

✱ vermehrte Faltenbildung am Rücken<br />

✱ zunehmende Vorwölbung des Bauches ohne<br />

Gewichtszunahme<br />

✱ Abnahme der Körpergröße<br />

Möglicher Krankheitsverlauf<br />

ohne Behandlung:<br />

4


WIE KANN MAN<br />

EINE <strong>OSTEOPOROSE</strong><br />

FESTSTELLEN?<br />

DIAGNOSE<br />

Zuerst wird Ihr Arzt durch eine umfangreiche<br />

BEFRAGUNG (Anamnese) die Risikofaktoren feststellen.<br />

Danach wird im Rahmen der Erstuntersuchung<br />

eine RÖNTGENAUFNAHME der Brust- und<br />

Lendenwirbelsäule angefertigt.<br />

Anhand der Röntgenbilder wählt Ihr Arzt die für Sie<br />

optimale Methode (DEXA, QCT oder pQCT) und<br />

Lokalisation (Wirbelsäule, Oberschenkelhals oder<br />

Unterarm) der <strong>Knochen</strong>dichtemessung aus.<br />

D i e<br />

KNOCHENDICHTE-<br />

MESSUNG nimmt - richtig<br />

eingesetzt - den zentralen Stellenwert bei der<br />

Diagnose und Therapiekontrolle der Osteoporose<br />

ein.<br />

Weltweiter Goldstandard ist die <strong>Knochen</strong>dichtemessung<br />

mittels DEXA, als Alternative stehen<br />

Messungen mittels QCT und pQCT zur Verfügung.<br />

Die derzeit verwendeten ULTRASCHALLMESS-<br />

METHODEN erfüllen NICHT die Kriterien einer<br />

<strong>Knochen</strong>dichtemessung und sind zur Diagnose und<br />

Therapiekontrolle nicht geeignet.<br />

Durch eine BLUTABNAHME (Labor) werden eventuell<br />

bestehende Erkrankungen, die zu einer<br />

5


WAS TUN BEI<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong>?<br />

THERAPIE<br />

Osteoporose ist heute keine schicksalshafte<br />

Erkrankung mehr, die man ohne medizinische<br />

Gegenmaßnahmen akzeptieren muß.<br />

Eine erfolgreiche Osteoporosetherapie basiert auf<br />

folgenden Grundpfeilern:<br />

MEDIKAMENTE: VERFÜGBAR UND WIRKSAM<br />

Osteoporose kann mit Medikamenten erfolgreich<br />

behandelt werden. Sie erhalten durch Ihren Arzt ein<br />

auf Ihre individuelle Situation abgestimmtes<br />

Medikament. Details darüber finden Sie im<br />

Informationsfolder „<strong>OSTEOPOROSE</strong>THERAPIE“ der<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>gesunde</strong> <strong>Knochen</strong>.<br />

KYPHOPLASTIE: WIR RICHTEN SIE WIEDER AUF<br />

Kyphoplastie ist ein neues Verfahren zur Aufrichtung<br />

eingebrochener Wirbelkörper, am besten durchgeführt<br />

in den ersten Wochen nach einer<br />

Wirbelkörperfraktur. Der eingebrochene Wirbel wird<br />

unter Röntgensicht punktiert, mit einem Ballon<br />

unter hohem Druck aufgerichtet und durch Füllen<br />

mit <strong>Knochen</strong>zement wieder stabilisiert. Dieses<br />

Verfahren lindert akut den Schmerz und verhindert<br />

Folgefrakturen benachbarter Wirbelkörper.<br />

HÜFTPROTEKTOREN:<br />

VERHINDERN DAS SCHLIMMSTE IM FALL DES FALLES<br />

Hüftprotektoren sind Kunststoffschalen, die im<br />

Hüftbereich als Bestandteil der Kleidung<br />

getragen werden und bei<br />

Stürzen die Aufprallenergie<br />

am Schenkelhals mildern.<br />

Sie verhindern so<br />

Schenkelhalsfrakturen.<br />

6


WAS KANN ICH TUN<br />

GEGEN <strong>OSTEOPOROSE</strong>?<br />

EIGENINITIATIVE<br />

KNOCHENSTARKE ERNÄHRUNG: Ä<br />

WOHLSCHMECKEND UND GESUND<br />

Durch lebenslange ausreichende Calciumzufuhr verbunden<br />

mit viel körperlicher Aktivität kann ein<br />

<strong>gesunde</strong>r und kräftiger <strong>Knochen</strong> aufgebaut und<br />

erhalten werden.<br />

Um Calcium verwerten zu können, braucht der<br />

Körper ausreichend Vitamin D. Dieses wird bei<br />

Sonneneinstrahlung auf die Haut vom Körper selbst<br />

gebildet, aber auch mit der Nahrung (z.B. Fisch)<br />

aufgenommen.<br />

Ihr täglicher Calciumbedarf beträgt:<br />

Lebensjahr mg/Tag<br />

1. - 10. 800 mg<br />

11. - 20. 1200 mg<br />

ab 20.<br />

Schwangerschaft<br />

1000 - 1200 mg<br />

und Stillzeit 1200 - 1500 mg<br />

Calciumreiche Nahrungsmittel:<br />

Milch und Milchprodukte (Hauptcalciumquellen)<br />

Grüne Gemüse (z.B. Broccoli, Lauch, Fenchel,<br />

Sellerie, Kohl)<br />

Mineralwasser (achten Sie auf die Inhaltsstoffe)<br />

Calciumräuber:<br />

Oxalsäure<br />

(in Spinat, Mangold,<br />

Rhabarber, Tomaten,<br />

Kakao und Schokolade)<br />

Ballaststoffe<br />

(Phytinsäure - in der<br />

Außenhaut des Korns)<br />

Phosphate (in Fleisch, Wurst, Schmelzkäse,<br />

E-Zusatzstoffen)<br />

Koffein<br />

erhöhte Salz- und Eiweißzufuhr<br />

7


WIE KANN ICH<br />

DIE THERAPIE<br />

UNTERSTÜTZEN?<br />

BEWEGUNG: SINNVOLL UND STÄRKEND<br />

Durch Muskelbewegungen entstehen Zugkräfte<br />

am <strong>Knochen</strong>, dadurch wird das <strong>Knochen</strong>gewebe<br />

aktiviert und vermehrt <strong>Knochen</strong>masse aufgebaut.<br />

Wer nicht trainiert, kann bis 5 % der<br />

Muskel- und damit auch der<br />

<strong>Knochen</strong>masse pro Jahr verlieren.<br />

STURZPROPHYLAXE:<br />

WICHTIG UND VORBEUGEND<br />

Übungen, die Ihre Koordinationsund<br />

Reaktionsfähigkeit steigern,<br />

sind ein wichtiger Bestandteil<br />

der Sturzprophylaxe.<br />

Spezielle Übungseinheiten<br />

z.B. auf „Instabilen Geräten“ werden u.a. von<br />

den Osteoporose-Selbsthilfegruppen angeboten.<br />

WER NICHT STÜRZT, KANN SICH AUCH KEINEN<br />

KNOCHEN BRECHEN.<br />

STOLPERFALLEN: STÜRZEN SIE NICHT INS UNGLÜCK<br />

Entsprechende Adaptierungen Ihrer Einrichtung<br />

(helle Lampen, rutschsichere Teppiche...), Ihres<br />

Schuhwerks, eine Überprüfung Ihrer Sehstärke etc.<br />

können Stürze und <strong>Knochen</strong>brüche verhindern.<br />

Informationen darüber finden Sie im Informationsfolder<br />

„STURZPROPHYLAXE“ der <strong>Aktion</strong> <strong>gesunde</strong><br />

<strong>Knochen</strong>.<br />

EIGENVERANTWORTUNG:<br />

EINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT<br />

Durch eine Veränderung Ihres Lebensstils, knochenstarke<br />

Ernährung und konsequente Behandlung können<br />

Sie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen<br />

und ein Fortschreiten der Osteoporose verhindern.<br />

NEHMEN SIE IHR LEBEN SELBST IN DIE HAND!<br />

8


LEBEN MIT<br />

<strong>OSTEOPOROSE</strong>?<br />

SELBSTHILFE<br />

Durch Osteoporose bedingte Einschränkungen im<br />

täglichen Leben können gemeistert werden.<br />

SELBSTHILFEGRUPPEN unterstützen Sie bei der<br />

Erhaltung Ihrer Lebensqualität.<br />

Sie erhalten Informationen über<br />

✓ Diagnoseverfahren<br />

✓ aktuelle Therapien<br />

✓ knochenstarke Ernährung<br />

✓ neue Bewegungtrends<br />

und Sie haben die<br />

Möglichkeit zum<br />

✓ Erfahrungsaustausch.<br />

Weiters bieten die Selbsthilfegruppen auch<br />

✓ Präventionsturnen und Bewegungstherapie in<br />

hoher Qualität an.<br />

Auskünfte über qualitätsgesicherte Selbsthilfegruppen<br />

in Ihrer Nähe erhalten Sie beim<br />

Dachverband der Österreichischen<br />

Osteoporose-Selbsthilfegruppen<br />

INFOTELEFON:<br />

0316/48 32 48<br />

www.osteoporose-selbsthilfe.org<br />

Impressum:<br />

Konzeption und Grafik: Suppan+SuppaFotos: Gerlinde Mörth / Graz, ©Téo Lannié / Photo Alto

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!