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Das Magazin für Küste und Hinterland. Ausgabe 1/2013<br />

Logistik<br />

Dienstleister<br />

Windenergie<br />

Forschung<br />

Die Kaje der Rekorde: Nicht nur<br />

die Umschlagszahlen lassen<br />

aufhorchen. Auch das gigantische<br />

Heck des derzeit größten Containerschiffs<br />

der Welt – die „Marco Polo“ –<br />

versetzt so manchen ins Staunen.<br />

Erfolgsfaktor Hafen<br />

Mehr Container, mehr Fahrzeuge: Umschlag weiter gesteigert


2 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Logistik-Hochschul-Ranking der Verkehrs-Rundschau: Bremerhaven ganz vorn<br />

Beste Fachhochschule Logistik<br />

Die Seestadt ist ein Logistikstandort.<br />

Davon profitieren die Logistik-<br />

Studenten der Hochschule Bremerhaven.<br />

Ihr Know-how bewiesen die<br />

Studierenden erst kürzlich. Beim<br />

Logistik-Hochschul-Ranking 2012<br />

der VerkehrsRundschau. Dort landeten<br />

sie auf den vorderen Plätzen.<br />

„Wir sind insgesamt auf dem zweiten<br />

Platz gekommen“, berichtet Professor Dr.<br />

Thomas Wieske stolz über<br />

» Ich habe schon<br />

einen Arbeitsplatz<br />

gefunden. In der<br />

Offshore-Windindustrie<br />

«<br />

ANDREA GOLLOR,<br />

LOGISTIK-STUDENTIN<br />

ihre Platzierung hinter der<br />

Universität Duisburg-Essen.<br />

„Wir haben als beste Fachhochschule<br />

abgeschnitten“,<br />

ergänzt Wieske. Die Konkurrenz<br />

sei groß gewesen. Rund<br />

1000 Studenten von über 120<br />

Universitäten und Hochschulen<br />

hätten sich beteiligt, über<br />

die Aufgaben gegrübelt und Lösungen ersonnen.<br />

„Man konnte vieles aus dem Studium<br />

einbringen“, sagt Studentin Andrea Gollor,<br />

die in Bremerhaven an ihrem Master feilt<br />

und wie auch Mitstudent Simon Kühlke an<br />

dem Wettbewerb teilgenommen hatte.<br />

Aber es hätte ebenso intensive Interne-<br />

AUS DEM<br />

INHALT<br />

2 Logistik<br />

Fachhochschule ganz vorn<br />

................................................................................................................<br />

3 Landeshäfen<br />

Die Häfen stehen im harten<br />

Wettbewerb gut da<br />

................................................................................................................<br />

4 Autoterminal<br />

Steigerung um Steigerung:<br />

Der Terminal ist ein Superlativ<br />

................................................................................................................<br />

6 Fruchtterminal<br />

Die Banane kommt per Container<br />

................................................................................................................<br />

7 Truckstop<br />

Der Autohof im Süden Bremerhavens<br />

wird gut angenommen<br />

................................................................................................................<br />

8 Das Handwerk<br />

Die Wirtschaftsmacht<br />

von nebenan<br />

................................................................................................................<br />

10 Offhshore-Logistik<br />

Der BLG-Systembaukausten<br />

................................................................................................................<br />

trecherche dazugehört, um die Aufgaben<br />

lösen zu können.<br />

Andrea Gollor stammt aus Bremerhaven,<br />

hat ihren Bachelorabschluss in Lörrach<br />

gemacht, im Rahmen eines Dualen<br />

Studiums bei der Firma Siemens. Die<br />

Rückkehr nach Bremerhaven hatte konkrete<br />

Gründe. „Ich wollte an einem Logistikstandort<br />

studieren“, sagt Gollor,die ihren<br />

„Master“ als Krönchen auf ihren bisherigen<br />

beruflichen Werdegang setzen<br />

will. Sie wird bleiben.<br />

„Ich habe schon einen Arbeitsplatz<br />

gefunden“, sagt sie.<br />

„In der Offshore-Windenergiebranche.“<br />

Der gebürtige<br />

Stader Simon Kühlke hat<br />

ebenfalls in der Ferne seinen<br />

Bachelor gemacht.„Betriebswirtschaftslehre<br />

in Nürnberg“,<br />

sagt er.Der Logistikstandort<br />

Bremerhaven habe ihn ebenfalls<br />

in den Norden zurückgelockt. „Aber ich<br />

bin nicht örtlich gebunden“, sagt er.<br />

GUTE JOBCHANCEN<br />

Ein Job in Süddeutschland sei für den<br />

26-Jährigen durchaus verlockend. Die<br />

Te Team am amwo work rk ist st das as a<br />

A un und O im Haf af afen en en.<br />

Al Alle le l zie ie iehe he hen an a<br />

ei e ne nem St Strang ng n<br />

11 Windenergie<br />

Neuer Forschungsverbund<br />

geht an den Start<br />

................................................................................................................<br />

12 Lebensmittel<br />

Innovationsförderung<br />

zahlt sich aus<br />

................................................................................................................<br />

13 Gefahr für Kajen<br />

Austern werden zum Problem<br />

................................................................................................................<br />

14 Geprüfte Nähte<br />

Ultraschall stellt Qualität sicher<br />

................................................................................................................<br />

15 Drahtseilakt<br />

Bremerhavener Unternehmen<br />

entwickelt und fertigt Festmacher<br />

................................................................................................................<br />

16 Gute Verbindung<br />

Weserkreuzung spart 25 Minuten<br />

................................................................................................................<br />

17 Umschlagsplus<br />

Niedersächsische Seehäfen legen<br />

zu – Investitionen erforderlich<br />

................................................................................................................<br />

Impressum WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER, Ausgabe 1/2013<br />

Eine Verlagsbeilage der NORDSEE-ZEITUNG<br />

NORDSEE-ZEITUNG, Hafenstraße 140, 27576 Bremerhaven<br />

Redaktion und Layout: Sonderthemenredaktion der NORDSEE-ZEITUNG<br />

Fotos: Wolfhard Scheer, Yvonne Gotthard, Beate Ulich, Simon Weber<br />

Anzeigen: Thomas Grupe, NORDSEE-ZEITUNG<br />

Druck: Druckenzentrum <strong>Nordsee</strong> GmbH, Bremerhaven<br />

Professor Dr.Thomas Wieske mit den Studenten Andrea Gollor, Simon<br />

Kühlke vor einem Modell des Logistik-Studiengangs. Foto yvo<br />

Chancen in der Branche sind gut, sagt<br />

Thomas Wieske. Häufig bekäme er Anfragen<br />

von Betrieben, die bereits die Studenten<br />

während ihres Studiums beschäftigen<br />

wollten. „Sie haben dann ja bereits den<br />

Bachelor, den ersten Hochschulabschluss<br />

in der Tasche und können qualifizierte Arbeit<br />

leisten“, sagt Wieske.<br />

So ist auch Andrea Gollor an ihren Job<br />

gekommen. Nutzen hätten beide Seiten.<br />

Wie gut sich der Containerhafen<br />

Bremerhaven in den vergangenen<br />

Jahren entwickelt hat, zeigen aktuelle<br />

Vergleichszahlen: „Weltweit<br />

wuchsen im Jahre 2011 nur neun<br />

Häfen stärker als Europas viertgrößte<br />

Container-Drehscheibe“, berichtete<br />

Martin Günthner, Hafensenator<br />

im Land Bremen.<br />

Der Senator bezog sich auf Zahlen, die<br />

von der Fachzeitung „Containerisation<br />

International“ ermittelt worden waren.<br />

Das größte Plus beim Umschlag (94,5<br />

Ob mit oder ohne Auszeichnung, dass die<br />

Studenten in eine erfolgreiche Berufszukunft<br />

blicken,davon ist Thomas Wieske<br />

überzeugt: „Unsere Absolventen haben<br />

gute Chancen qualifizierte Tätigkeiten zu<br />

finden, in Deutschland ebenso wie im<br />

Ausland“, wirbt er für die Logistikstudiengänge<br />

der Hochschule. Nähere Informationen<br />

zum Studiengang im Internet. (yvo)<br />

www.hs-bremerhaven.de<br />

Bremerhaven beim Wachstum weltweit auf Platz 10<br />

Containerumschlag legt<br />

überdurchschnittlich zu<br />

Prozent) fuhr der griechische Hafen<br />

Piräus ein. Bremerhaven legte mit 21,4<br />

Prozent überdurchschnittlich stark zu. Die<br />

wichtigsten Konkurrenten, Hamburg, Rotterdam<br />

und Antwerpen, mussten sich im<br />

Jahr 2011 mit einem Wachstum von nur<br />

14,2 sowie 6,5 und 2,3 Prozent zufrieden<br />

geben.<br />

Den größten Umschlag weltweit erzielten<br />

2011 die Container-Terminals in<br />

Schanghai (31,7 Millionen Standardcontainer<br />

TEU). Singapur und Hong Kong folgten<br />

in den „Top 100“ mit 29,9 und 24,4<br />

Millionen TEU. (vm) www.bremenports.de<br />

Die Containerkaje im Stadtnorden bringt mächtig Umsatz: Der Umschlag<br />

über Bremerhaven legt überdurchschnittlich zu. Foto Scheer


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 3<br />

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Volle Containerschiffe an der Kaje in Bremerhaven: Das Bild ist keine Seltenheit. Die Hafengesellschaft blickt auf ein Rekordjahr. Foto Scheer<br />

Mehr Container, mehr Fahrzeuge: Umschlag auf 85 Millionen Tonnen gesteigert<br />

Die Landeshäfen behaupten<br />

sich im Wettbewerb<br />

Noch liegen die genauen Zahlen<br />

nicht vor. Doch die erste Schätzung,<br />

die Hafensenator Martin Günthner<br />

im Dezember 2012 veröffentlichte,<br />

weist die Richtung: Im vergangenen<br />

Jahr haben die bremischen Häfen<br />

ihren Umschlag auf etwa 85 Millionen<br />

Tonnen gesteigert – ein Plus von<br />

rund 5Prozent, das an den Kajen<br />

unter dem Strich das beste Ergebnis<br />

aller Zeiten brachte.<br />

„Dass sich die Häfen in Bremerhaven<br />

und Bremen derart gut im Wettbewerb<br />

behaupten konnten, unterstreicht ihre internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit“,sagt<br />

Günthner. „Angesichts der Wachstumsschwäche,<br />

die viele Teile der Welt erfasst<br />

hat, können unsere Zahlen gar nicht hoch<br />

genug eingeschätzt werden.“<br />

Der jüngste Erfolg habe viele Väter:<br />

„Das reicht von den leistungsfähigen Unternehmen<br />

der maritimen Logistik über<br />

das professionelle Engagement der Beschäftigten<br />

bis hin zu einer hafenorientierten<br />

Wirtschaftspolitik. Mit dem konsequenten<br />

Ausbau der Bremerhavener Kajen-<br />

und Schleusenkapazitäten hat der Senat<br />

die Grundlage für die erfreuliche Entwicklung<br />

gelegt.“<br />

Für den Standort Bremerhaven geht<br />

die Prognose von einem Gesamtumschlag<br />

von etwa 72 Millionen Tonnen aus, bei<br />

Bremen-Stadt sind es etwa 13 Millionen<br />

Tonnen. Der Massengutumschlag in bei-<br />

den Häfen wird auf 9,8 Millionen Tonnen<br />

geschätzt. Somit entfallen etwa 75 Millionen<br />

Tonnen auf den Stückgutumschlag,<br />

also auf Container und auf das nicht in<br />

Containern gestaute Stückgut.<br />

6,3 MILLIONEN TEU<br />

Das Geschäft mit den standardisierten<br />

Transportbehältern zeigte sich 2012 in<br />

sehr guter Verfassung. Europas viertgrößter<br />

Containerhafen in Bremerhaven<br />

brachte es auf einen Umschlag von geschätzt<br />

etwa 6,3 Millionen TEU (ein TEU<br />

entspricht einem Standardcontainer) –<br />

ein Plus von mehr als 6 Prozent. Zum<br />

Vergleich: 2011 waren an der Wesermündung<br />

„nur“ 5,9 Millionen TEU umgeschlagen<br />

worden. „Bei den Containern wird<br />

die Stärke unseres Hafens besonders<br />

deutlich“, sagt Günthner. „Die Konkurrenz<br />

von Rotterdam bis Hamburg hat<br />

im vergangenen Jahr deutlich schlechter<br />

abgeschnitten.“<br />

Auch mit der jüngsten Entwicklung<br />

beim Automobilumschlag ist der Senator<br />

zufrieden. Für 2012 wurde eine Zunahme<br />

auf etwa 2,2 Millionen Fahrzeuge (2011:<br />

2,1 Millionen) vorhergesagt. „Das Plus ist<br />

vor allem auf die Exporterfolge der deutschen<br />

Automobilindustrie in Übersee zurückzuführen“,<br />

sagt Günthner. Auf mittlere<br />

Sicht rechnet er mit einem weiteren<br />

Wachstum der Fahrzeug-Drehscheibe<br />

Bremerhaven.<br />

Der Kreuzfahrt-Terminal Bremerhaven<br />

brachte es 2012 auf 49 Schiffsankünfte<br />

und etwa 62 500 Passagiere. „Hier zeigt<br />

sich ein Silberstreif am Horizont“, sagt<br />

Günthner. Nach einem insolvenzbedingten<br />

Rückgang im Jahre 2011 stieg die Zahl der<br />

Schiffe 2012 um 25,6 Prozent. Die Zahl<br />

der Kreuzfahrer nahm um 21,6 Prozent<br />

zu. Die hohe Qualität von Passagieranlage<br />

und Abfertigung lässt laut Günthner eine<br />

weitere Zunahme bei den Abfahrten erwarten.<br />

Zurück zum Hauptgeschäft, den Containern<br />

und Neufahrzeugen:<br />

Wie sich der Seegüterumschlag<br />

in Bremerhaven und<br />

Bremen 2013 entwickeln<br />

wird, liegt momentan im<br />

Nebel einer unklaren wirtschaftlichen<br />

Entwicklung.<br />

Bei Bremenports wagt man<br />

zu Beginn des Jahres noch<br />

» Bei den Containern<br />

wird die Stärke unseres<br />

Hafens besonders<br />

deutlich «<br />

MARTIN GÜNTHNER,<br />

WIRTSCHAFTSSENATOR<br />

DES LANDES BREMEN<br />

keine Prognose.„Es gibt erhebliche wirtschaftliche<br />

Risiken“, sagt der Sprecher der<br />

Hafengesellschaft, Rüdiger Staats. „Die Euroschuldenkrise<br />

ist noch nicht überwunden,<br />

und viele Länder in Europa kämpfen<br />

gegen den ökonomischen Niedergang.“<br />

Dem stehen laut Staats die anhaltenden<br />

Exporterfolge der deutschen Wirtschaft<br />

in Asien und Nordamerika gegenüber.<br />

„Dieses Jahr wird spannend. Wenn die<br />

bremischen Häfen auch 2013 ein Plus<br />

beim Umschlag verbuchen, können wir<br />

zufrieden sein.“<br />

In den vergangenen Jahrzehnten sind<br />

die Umschlagszahlen im Land Bremen<br />

kontinuierlich gestiegen. „Das Rekordjahr<br />

2012 macht deutlich, wie wichtig der zügige<br />

Ausbau leistungsfähiger Verkehrsanbindungen<br />

im Hinterland der Seehäfen ist“,<br />

meint Günthner. „Ihr Bau und Erhalt ist<br />

eine zentrale Aufgabe des Bundes bzw.<br />

der Deutschen Bahn AG. In vielen Papieren<br />

– von der Berliner Regierungserklärung<br />

über den Bundesverkehrswegeplan<br />

bis zum Aktionsplan Güterverkehr und<br />

Logistik – sind die Zukunftsprojekte festgeschrieben.<br />

Viele überfällige Verkehrsinvestitionen<br />

werden<br />

derzeit überplant oder einer<br />

veränderten Nachfrage<br />

angepasst. Dies darf nicht<br />

dazu führen, dass notwendige<br />

Projekte weiter verschoben<br />

werden oder wegen<br />

fehlender Mittel als Sparversionen umgesetzt<br />

werden.“<br />

Die Verkehrsinfrastruktur müsse bedarfsgerecht<br />

ausgebaut und erhalten werden,<br />

fordert der Senator.Bremen – immerhin<br />

ein Haushaltsnotlageland – habe<br />

mit den erforderlichen Investitionen in<br />

seine Häfen einen wichtigen Beitrag zur<br />

positiven Entwicklung der deutschen Exportwirtschaft<br />

geleistet. Schon deshalb erwarte<br />

man, dass Bund und Deutsche Bahn<br />

AG ihren Verpflichtungen schnell und umfassend<br />

gerecht werden. (vm)


4 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Mit ihrem Geschäftsbereich Automobillogistik ist die BLG Marktführer in Europa<br />

Der Autoterminal Bremerhaven<br />

ist ein Superlativ<br />

2,15 Millionen umgeschlagene Fahrzeuge<br />

zählte die BLG 2012 am Autoterminal<br />

Bremerhaven, 500 000<br />

mehr als im Vorjahr. Damit ist die<br />

Seestadt nicht nur die Nummer 1 in<br />

Europa, sondern spielt auch weltweit<br />

in der ersten Liga. Ein weiteres<br />

Highlight ist die technische Kompetenz.<br />

In den Technikzentren des Terminals<br />

wurden im vergangenen Jahr<br />

rund 500 000 Fahrzeuge bearbeitet.<br />

Mit ihrem Geschäftsbereich Automobillogistik<br />

ist die BLG Marktführer in Europa.<br />

Das Gesamtvolumen lag 2012 bei<br />

über sieben Millionen Fahrzeugen (Vorjahr:6,5).<br />

Die Hauptstandorte im Netzwerk<br />

sind Autoterminals an der Küste<br />

und im Binnenland sowie am Rhein und an<br />

der Donau. Die BLG bietet komplett zertifizierte<br />

Dienstleistungen. In das Netzwerk<br />

sind Hersteller, Importeure und der<br />

Handel integriert. Mehr als 7000 Autohändler<br />

werden regelmäßig mit über 500<br />

Spezialtransportern der BLG versorgt.<br />

TECHNISCHE KOMPETENZ<br />

Viele Neufahrzeuge werden in den<br />

Technikzentren zunächst gereinigt und in<br />

der Pre-Delivery-Inspection (PDI) gecheckt.<br />

Kleinere Transportschäden lassen<br />

die sich schnell und fachmännisch beheben.<br />

So können die Händler ihren Kunden<br />

die Autos in perfektem Zustand ausliefern.<br />

Bei Importfahrzeugen geht es zunächst<br />

um die technische Umrüstung nach<br />

den Zulassungsbedingungen in den Bestimmungsländern.<br />

Aber auch Sonderserien<br />

werden endgefertigt.Das gilt ebenso<br />

für individuelle Ausstattungen, die der Autokäufer<br />

wünscht. So werden zum Beispiel<br />

Sonnendächer, Klimaanlagen, Navigationssysteme,<br />

Ledersitze, Sportfelgen<br />

oder Spoiler fachgerecht eingebaut. Auch<br />

Sonderlackierungen und Folienbeklebungen<br />

gehören dazu.<br />

Das gesamte Leistungsprofil wird in<br />

Deutschland an den Terminals in Bremerhaven,<br />

Cuxhaven, Hamburg,Duisburg,<br />

Kelheim, Neuss und Wörth angeboten. In<br />

Osteuropa ist die BLG mit See- und Binnenterminals<br />

in Polen, Russland, in der<br />

Ukraine und der Slowakei,in Tschechien<br />

und Slowenien präsent. Im Wachstumsmarkt<br />

Russland will sich die BLG zusammen<br />

mit einem Joint Venture-Partner zu<br />

einem der führenden Automobillogistiker<br />

Autos – und am Horizont Container:Bremerhaven hat klare Schwerpunkte.<br />

entwickeln. Dabei soll künftig auch die<br />

Transsibirische Eisenbahn in das Transportnetzwerk<br />

eingebunden werden.<br />

GREEN LOGISTICS MIT BAHN<br />

Seit 2008 setzt die BLG-Tochter Auto-<br />

Rail eigene Züge für den Fahrzeugtransport<br />

ein.Die inzwischen auf über 1000 so<br />

genannte „Flüsterwaggons“ angewachsenen<br />

Flotte ist das modernste Equipment,<br />

das weltweit gegenwärtig auf den Schienen<br />

unterwegs ist. Im ersten Betriebsjahr<br />

beförderte die BLG AutoRail rund<br />

100000 Fahrzeuge auf der Schiene. In diesem<br />

Jahr sollen es über 500000 werden.<br />

Auf einen Ganzzug passen bis zu 228 Pkw,<br />

soviel wie sonst auf 29 Lkw. Die Waggons<br />

sind mit besonders leisen Bremsen ausgestattet.<br />

Im Rahmen des Projekts „Whisper<br />

Train“ wird an weiteren Verbesserungen<br />

gearbeitet.<br />

Das Kölner Ford-Werk setzt aufs Wasser<br />

und hat direkten Zugang zum Rhein.<br />

Über 160000 Fahrzeuge pro Jahr werden<br />

vom Kölner Werk auf dem Rhein transportiert.<br />

Dafür sorgt die BLG mit fünf<br />

Binnenschiffen. Sie transportieren die Autos<br />

regelmäßig in beide Richtungen:<br />

Rheinaufwärts zum BLG Autoterminal in<br />

Wörth oder flussabwärts nach Vlissingen<br />

und Antwerpen. Von Wörth aus werden<br />

die Fahrzeuge an die regionalen Autohändler<br />

verteilt. Nach Antwerpen und<br />

Vlissingen gehen Fahrzeuge für den Export.<br />

Bis zu 650 Autos passen auf die<br />

Rheinschiffe. Das entspricht etwa 80 Lkw.<br />

Bei Bedarf können die Binnenschiffe auch<br />

noch Leichter längsseits nehmen und damit<br />

zusätzliche Transportkapazitäten<br />

schaffen.<br />

Auf der Donau pendeln zwei Binnenschiffe<br />

wöchentlich zwischen Budapest<br />

und Kelheim. Die Kapazität der Schiffe auf<br />

der flacheren Donau liegt bei 260 Pkw.<br />

Das entspricht 32 Lkw-Ladungen. Es sind<br />

vor allem Suzuki-Modelle aus Ungarn,<br />

welche die 700 Kilometer lange,Schiffsreise<br />

nach Kelheim antreten. Aber auch die<br />

Kleinlastwagen Ford Transit Connect laufen<br />

vom Werk in Rumänien über Budapest<br />

ins bayrische Kelheim. Von dort werden<br />

die Fahrzeuge an die Händler verteilt.<br />

Im vergangenen Jahr wurden mehr als<br />

17 000 Fahrzeuge auf der Donau nach<br />

Kelheim transportiert.<br />

Der größte Autoterminal im BLG-<br />

Netzwerk ist Bremerhaven. Durch die<br />

Veränderungen des automobilen Weltmarktes<br />

im Zuge der Globalisierungsstrategien<br />

der Hersteller ist der Anteil der<br />

Exportfahrzeuge in Bremerhaven in den<br />

letzten Jahren allerdings von rund 60 Prozent<br />

auf derzeit etwa 80 Prozent gestiegen.<br />

Asiatische Hersteller haben Produktionskapazitäten<br />

in Osteuropa aufgebaut<br />

und beliefern aus diesen Werken auch<br />

den westeuropäischen Markt. Deshalb<br />

kommen diese Fahrzeuge nicht mehr über<br />

Bremerhaven. Die BLG transportiert aber<br />

zahlreiche dieser Fahrzeuge aus Osteuropa<br />

per Schiene, Straße und Wasser.Aufgrund<br />

der stark gestiegenen Exporte<br />

deutscher Hersteller verzeichnete die<br />

BLG in Bremerhaven trotz der geringeren<br />

Importe Wachstum. (vk) www.blg.de<br />

Neufahrzeuge werden in den Technikzentren gereinigt und in der Pre-Delivery-Inspection gecheckt. Auch Sondermodelle werden endgefertigt. Fotos Scheer


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6 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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LNG – Treibstoff<br />

der Zukunft<br />

bald im Hafen<br />

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass<br />

„Liquefied Natural Gas“ (LNG) zum umweltfreundlichen<br />

Schiffstreibstoff der Zukunft<br />

werden wird. „Wir reagieren auf<br />

diesen Trend. Im Überseehafen wird ein<br />

LNG-Tanklager entstehen“, berichtet Bremenports-Geschäftsführer<br />

Robert Howe<br />

– für die Hafengesellschaft ist diese LNG-<br />

Tankstelle ein zentrales Projekt auf dem<br />

Weg zum nachhaltigen Hafen.<br />

Partner von Bremenports bei der Umsetzung<br />

ist die Bomin Deutschland GmbH<br />

& Co.KG (Bomin),die mit der Linde<br />

Group die Bomin Linde LNG GmbH &<br />

Co. KG gegründet hat. Die LNG-Tankstelle,<br />

die an der an der Steubenstraße errichtet<br />

wird, nimmt voraussichtlich Anfang<br />

2014 den Betrieb auf.<br />

Wie Bomin-Geschäftsführer Peter<br />

Schreiber mitteilt, soll die Investition neben<br />

dem bestehenden Bomin-Gelände<br />

auf einer etwa 10000 Quadratmeter großen<br />

Teilfläche umgesetzt werden. Geplante<br />

Lagerkapazität für das flüssige Erdgas:<br />

Zunächst etwa 5000 Kubikmeter.<br />

Howe ist davon überzeugt, dass es sich<br />

bei LNG um einen Treibstoff der Zukunft<br />

handelt. „Hier bietet sich eine ökologisch<br />

sinnvolle Alternative zu Schweröl und<br />

Schiffsdiesel“, sagt der Bremenports-Chef.<br />

Mit LNG lasse sich der Ausstoß von<br />

Schwefeloxiden und Feinstaub vollständig<br />

vermeiden. „Stickoxid wird um etwa 85<br />

Prozent reduziert, Kohlendioxid immerhin<br />

noch um 10 bis 25 Prozent.“<br />

Um die LNG-Technologie zu fördern<br />

und einen Beitrag zu mehr Umweltschutz<br />

im Hafen zu leisten, will Bremenports<br />

selbst zu einem Nutzer von Flüssiggas<br />

werden. In den kommenden Jahren muss<br />

die Gesellschaft bis zu sechs alte Klappschuten<br />

ersetzen, die für den Transport<br />

von Hafenschlick zur Deponie in Bremen-<br />

Seehausen eingesetzt werden. Die Neubauten<br />

sollen ab 2014/2015 mit moderner<br />

LNG-Antriebstechnik ausgestattet werden.<br />

Für mehr als ein Viertel der Erdgastransporte<br />

weltweit wird heute LNG eingesetzt,<br />

das in Spezialtankern von Kontinent<br />

zu Kontinent verfrachtet wird. (vm)<br />

Reederei spendet<br />

für Patenschaft<br />

Die Seemannsmission Bremerhaven freut<br />

sich über eine Spende der Schleppreederei<br />

Kotug GmbH. Mit 5000 Euro hat die<br />

Reeederei eine sogenannte Zimmerpatenschaft<br />

übernommen.<br />

Damit wird eines der zehn neu gestalteten<br />

Zimmer im Seemannsheim den Namen<br />

der Firma Kotug tragen. Zurzeit wird<br />

das Gebäude in der Schifferstraße 51 - 55<br />

in Bremerhaven für 360 000 Euro renoviert.<br />

Zehn Zimmer werden mit Dusche<br />

und WC sowie neuen Möbeln ausgestattet.<br />

Dem Ziel, die gesamte Einrichtung<br />

offener zu gestalten dient außerdem die<br />

Modernisierung von Empfangsbereich und<br />

Frühstücksraum. „Die Umbauarbeiten<br />

sind ein echter finanzieller Kraftakt“, sagt<br />

Heimleiter Dirk Obermann. „Wir hoffen,<br />

weitere Paten zu finden, die ein ganzes<br />

oder wenigstens den Teil einer Zimmereinrichtung<br />

sponsern.“ Die Sanierung soll<br />

im Frühjahr abgeschlossen sein. Zur Einweihung<br />

ist ein „Tag der offenen Tür“<br />

geplant. Informationen unter Telefon<br />

04 71/4 3013. www.dsm-bremerhaven.de<br />

Die Logistik für Früchte stellt hohe Anforderungen<br />

Die Banane kommt per<br />

Container in die Stadt<br />

VON FRANK MIENER<br />

Bananen waren gestern – das ist<br />

etwas, das viele Leute in Bremerhaven<br />

glauben. Früher wurde die gebogene<br />

Frucht direkt am Terminal<br />

von Heuer Logistics aus Kühlschiffen<br />

gelöscht, in Kisten und auf Paletten.<br />

Der Liniendienst auf Bremerhaven<br />

wurde im September 2011 eingestellt.<br />

Heute kommen die Bananen<br />

nebenan im Container auf dem Container-Terminal<br />

an.<br />

Trotzdem hat der Frucht-Logistiker<br />

Heuer gut zu tun: Immer noch wird Obst<br />

und Gemüse umgeschlagen. Nur die Zeit<br />

der Kartons und Stückgutschiffe ist jetzt<br />

vorbei. Die Waren sind standardisiert verpackt<br />

und kommen mit Containerschiffen<br />

in die Stadt. Dazu aber auch jede Menge<br />

anderes Gut. Auf jeden Fall laufen die Geschäfte.<br />

„Wir haben einen Umsatzeinbruch, der<br />

im Wegfall der Linie zu suchen ist“, sagt<br />

Matthias Hasselder, einer der Prokuristen<br />

des Unternehmens. Seit mehr als 20 Jahren<br />

ist er dabei, hat fast alle Stationen<br />

durchlaufen und kennt das Unternehmen<br />

von der Pike auf. Ursprünglich geht Heuer<br />

aus dem Verbund der Atlanta AG, Bremen<br />

hervor. 1998 wird die Heuer-Gruppe<br />

durch ein Management-Buy-out neu aufgestellt<br />

und in 2003 mit Verkauf an die<br />

EBREX-Gruppe als ein reines Logistik-<br />

Unternehmen konsolidiert.<br />

Seit 2004/2005 befindet sich der Firmenhauptsitz<br />

in Bremerhaven,in Hamburg<br />

betreibt Heuer eine Niederlassung.<br />

„Durch die Umstellung vom eigenen<br />

Kühlschiff hin zum Container haben wir<br />

einen Rückgang im Bananengeschäft von<br />

20 Prozent“, sagt Hasselder. Aber die Geschäftsleitung<br />

reagiert auf die Veränderungen.<br />

Im Jahr 2011 kam Heuer Logistics mit<br />

den beiden Töchtern Heuer Port Logistics<br />

und Heuer Transport Logistics auf einen<br />

Jahresumsatz von 19 Millionen Euro.<br />

Ein Jahr zuvor waren es 18 Millionen. Das<br />

zeigt, dass die eingeleiteten Veränderungen<br />

bereits Früchte tragen. Man wolle<br />

Reedereien wieder dazu bewegen, mit ihren<br />

Schiffen direkt die Pier am Fruchtterminal<br />

anzusteuern.<br />

Dabei hat sich das Feld des Logistik-<br />

Unternehmens stark erweitert:Neben<br />

dem Jahresvolumen von 150000 Tonnen<br />

Die Qualitätskontrolle der frischen Ware ist selbstverständlich:Groß- und<br />

Einzelhändler – und am Ende dieser Kette der Verbraucher – verlassen sich<br />

auf frische, vitaminreiche Obstsorten. Foto Scheer<br />

General Cargo wurden 30000 Tonnen<br />

Früchte umgeschlagen. „Es handelt sich<br />

dabei meistens um Zitrusfrüchte, Kartoffeln<br />

sowie Stein- und Kernobst, sagt Jan<br />

Zobel, Leiter der Niederlassung Hamburg.<br />

DIE BANANE IST DAS GESCHÄFT<br />

„Aber die Banane ist immer noch der<br />

Hauptanteil“, betont Hasselder. 230000<br />

Tonnen Bananen standen 2011 auf der<br />

Kaje. Die ist im Hafen und 1,2 Kilometer<br />

lang. Fünf Schiffe finden direkt gegenüber<br />

der Lloyd Werft Platz, um ihr vitaminreiches<br />

Gut zu entladen. „Bananen und andere<br />

Früchte sind sehr sensible Güter, die<br />

einer besondere Behandlung bedürfen“,<br />

sagt Hasselder. Das haben die speziell ausgebildeten<br />

Angestellten auf 150000 Quadratmetern<br />

Fläche erledigt. „Wir haben<br />

12 000 Palettenplätze bei Lagerung zwi-<br />

Stapelweise Obst, exakt temperiert: Der Mitarbeiter fährt eine Palette<br />

Bananenkartons ins gekühlte Regallager.<br />

schen 0 bis 20 Grad“, erzählt Hasselder.<br />

90 Kühlcontainer können zudem angeschlossen<br />

werden.<br />

80 Angestellte kümmern sich in Bremerhaven<br />

um den Umschlag, dazu kommt<br />

ausgeliehenes Personal vom Gesamthafenbetriebsverein<br />

und der BLG-Gruppe.<br />

„Personell haben wir uns durch Verkleinerung<br />

der Stammmannschaft und geänderte<br />

Arbeitszeiten auf die neue Situation eingestellt“,<br />

erzählt Prokurist Rolf Benedix, der<br />

auch für die Finanzen zuständig ist. „Der<br />

Abbau wurde durch Nicht-Besetzung freier<br />

Stellen und Altersteilzeit realisiert.“<br />

Dennoch sei es schade, Personal reduzieren<br />

zu müssen. Auch in Hamburg, wo<br />

Heuer als reiner Fruchtlogistiker arbeitet,<br />

wird genau geschaut, doch die Geschäfte<br />

laufen gut.<br />

Wie in der gesamten Gruppe – trotz<br />

des Ausfalls des Liniendienstes können<br />

sich die Verantwortlichen nicht beschweren,<br />

denn an denke voraus. Eigentlich<br />

müsste die Lagerkapazität auf dem Gelände<br />

sogar erweitert werden, sagt Benedix.<br />

Freilich arbeite man weiter am Markt und<br />

habe auch einen guten Ruf in der Branche.<br />

„Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft“,<br />

sagt Hasselder.<br />

Und diese Zukunft soll vitamin- und ertragreich<br />

sein.Hasselder: „Auf jeden Fall<br />

mit Bananen und Früchten. Dort liegen<br />

unsere Wurzeln. Unsere Mitarbeiter sind<br />

oft seit Jahrzehnten in der Firma und verfügen<br />

über das nötige Know-how und vor<br />

allem über die nötige Flexibilität. Man<br />

steht eben immer in Gesprächen mit Kunden.<br />

Vielleicht kommt bald schon wieder<br />

eine Linie an das eigene Terminal.“<br />

www.heuer-gruppe.com


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 7<br />

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Erfolgreicher Autohof bestätigt Wirtschaftsboom<br />

Trucker pausieren im Stadtsüden<br />

Seit November 2010 gibt es den Autohof<br />

Wulsdorf, im Süden der Stadt.<br />

Die in Bremerhaven ansässige Firma<br />

Dan. Claussen Energiehandelsgesellschaft<br />

mbH eröffnete ihre erste<br />

Tankstelle in Zusammenarbeit mit<br />

der Shell Deutschland Oil GmbH in<br />

der Frederikshavner Straße 97. Der<br />

große Erfolg seit der Eröffnung ist<br />

ein Beleg für die boomende Logistikbranche:Die<br />

Trucker geben sich<br />

quasi die Zapfsäule in die Hand.<br />

Die Großtankstelle an der Autobahnabfahrt<br />

der BAB 27 Bremerhaven Wulsdorf<br />

ist für alle Nutzer der Autobahn und<br />

der Bundesstraße 71 optimal zu erreichen<br />

und rund um das Jahr Tag und Nacht geöffnet.Eine<br />

direkte Ausschilderung des<br />

Autohofes ist mittlerweile auch auf der<br />

Autobahn zu finden.<br />

Bei der Konzeption des Autohofes<br />

wurde darauf geachtet, sowohl für den<br />

Lkw als auch für den Pkw-Verkehr ein attraktives<br />

Angebot vorzuhalten. Einen hohen<br />

Sicherheitsaspekt bietet der Anschluss<br />

des Autohofes an das bargeldlose<br />

Shell-Kassensystem.<br />

Zuerst gab es auf dem Gelände nur 22<br />

Lkw-Stellplätze und einen „Trucker“-<br />

Nassbereich mit drei gut ausgestatteten<br />

Duschräumen und Sanitäranlagen. „Seit<br />

50 Stellplätze für Lkw bietet der Autohof in Wulsdorf. Nachts sind die Flächen mittlerweile oft ausgebucht. Fotos ul<br />

Oktober 2012 haben wir den Truckerplatz<br />

auf 50 Stellplätze erweitert“, betont<br />

Dan. Claussen Mitarbeiter Guido Gebauer.<br />

Die bundesweit gute Konjunkturlage<br />

würde im Hafen für mehr Lkw-Verkehr<br />

sorgen und auch die Windkraftbranche<br />

benötige immer mehr Lkw-Potenzial.<br />

„Bereits am dritten Tag nach der Eröffnung<br />

der Erweiterung war klar,dass dies<br />

der richtige Schritt war“, so Gebauer. Der<br />

Platz wurde außerdem abgegrenzt und mit<br />

einer Schranke gesichert. Die Fahrer zahlen<br />

für die Übernachtung jetzt einen kleinen<br />

Obolus, der aber zum größten Teil als<br />

Verzehrgutschein abgegolten werden<br />

kann. Der Rest werde für die Reinigung<br />

der Sanitärräume, betont Gebauer aufgewendet.<br />

Acht feste Arbeitsplätze konnten<br />

bereits im Autohof geschaffen werden,<br />

sechs Aushilfskräfte werden zusätzlich im<br />

Schichtensystem eingesetzt.<br />

Die Kunden und Trucker finden hier<br />

einen großzügigen Shop mit vielfältigen<br />

Angeboten sowie ein modernes Bistro für<br />

die Pause zwischendurch vor. Freies Internet<br />

und ein großzügiger Sanitärbereich<br />

stehen den Truckern zur Verfügung und<br />

werden gern genutzt.<br />

Bremen Bremerhaven<br />

Welthafen in guten Händen!<br />

Häfen sind Motoren der Weltwirtschaft. Ihre Infrastruktur<br />

muss ständig in Schuss gehalten werden. Das<br />

ist unser Job. bremenports kümmert sich rund umdie<br />

Uhr um Schleusen, Wasserflächen, Brücken, Bahnanlagen,<br />

Gebäude undUfereinfassungen. Wirgarantieren<br />

die erforderlichen Wassertiefen, sorgen mit Sturmflutsperrwerken<br />

und Deichen für Sicherheit, vermarkten<br />

den Standort inaller Welt und beraten Partner über die<br />

Grenzen Bremens und Bremerhavens hinaus. Zudem<br />

setzen wir Standards in Fragen des maritimen Umweltschutzes<br />

und bereiten die bremischen Häfen mit dem<br />

Offshore-TerminalBremerhaven (OTB)auf dieWindkraft-<br />

Zukunft vor.<br />

Die Produktpalette der neuen Tankstelle<br />

mit den vier Pkw- und vier Lkw-<br />

Hochleistungszapfsäulen wird sehr gut akzeptiert.<br />

Hier steht das komplette Treibstoffangebot<br />

der Shell zur Verfügung. Neben<br />

LPG-Autogas und AD Blue bietet die<br />

Tankstelle als erste in Bremerhaven auch<br />

CNG-Erdgas an, das nicht nur von Pkw<br />

sondern immer stärker auch von Kleintransportern<br />

und Sprintern genutzt wird.<br />

Wenn sich der Autohof weiter so gut<br />

entwickelt, sollen demnächst der Bistrobereich<br />

vergrößert und das Angebot erweitert<br />

werden. (ul)<br />

marketing@bremenports.de<br />

www.bremenports.de


8 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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Die Wirtschaftsmacht von nebenan: Mehr 1700 Unternehmen in der Region<br />

Das Handwerk ist ein starker Innovationsmotor<br />

Mit mehr als 1700 Unternehmen<br />

und vielen Tausend Beschäftigten<br />

gehört das Handwerk in der Region<br />

Unterweser zu den wichtigsten<br />

Wirtschaftszweigen.<br />

Bundesweit sind Rund 1000000 Betriebe<br />

in die Handwerksrollen und in das Verzeichnis<br />

des handwerksähnlichen Gewerbes<br />

eingetragen. Dort arbeiten rund 5,15<br />

Millionen Menschen, rund 417000 Lehrlinge<br />

erhalten dort eine qualifizierte Ausbildung.<br />

Damit sind 12,5 Prozent aller Erwerbstätigen<br />

und 28,3 Prozent aller Auszubildenden<br />

in Deutschland im Handwerk<br />

tätig.<br />

ERFINDER UND ENTWICKLER<br />

Mit Zahlen allein wäre die Rolle des<br />

Handwerks aber nicht ausreichend beschrieben.<br />

Anders als häufig in der Öffentlichkeit<br />

wahrgenommen,ist das Handwerk<br />

auch ein wichtiger Innovationsmotor.<br />

Das bestätigt die aktuelle Prognos-<br />

Studie „Zukunft Handwerk“. Handwerker<br />

sind danach selbst Innovatoren: „Als Erfinder<br />

und Entwickler nehmen sie Anregungen<br />

aus ihrem konkreten Umfeld und aus<br />

den Erfahrungen ihrer Kunden auf und<br />

führen eigene Ideen bis zur Marktreife.“<br />

Außerdem tragen wichtige Handwerker-Netzwerke<br />

wie Innungen und Fachverbände<br />

dazu bei,dass das Praxiswissen<br />

In der größten Anwaltspraxis im<br />

Weser-Elbe-Dreieck werden die<br />

Mandanten von 13 Anwälten, einem<br />

Rechtsbeistand,drei Notaren, einem<br />

Mediator sowie 50 Mitarbeitern betreut.<br />

Durch zwölf Fachanwaltschaften<br />

kann der gesamte rechtliche<br />

Bereich vom Mietrecht über Erbrecht,<br />

Familien- und Arbeitsrecht<br />

bis hin zum Steuer- und Versicherungsrecht<br />

abgedeckt werden.<br />

Drei breit aufgestellten Büros in Bremerhaven,<br />

Bremen und Beverstedt sind<br />

über modernste EDV-Technik miteinander<br />

vernetzt.„Wir verstehen uns in der<br />

Region als Dienstleister für mittelständige<br />

Unternehmen sowie für Privatpersonen in<br />

allen Rechtslagen“, betont Dr. jur. Walter<br />

Schmel. Gerade hat die Kanzlei ihr 20-jähriges<br />

Bestehen gefeiert. „Ich selbst übe<br />

meinen Beruf bereits seit über 30 Jahren<br />

aus“, so der Fachanwalt für Erbrecht und<br />

Verwaltungsrecht.<br />

INTERESSENSCHWERPUNKTE<br />

Um den neuesten Entwicklungen in<br />

Gesetzgebung und Rechtsprechung gerecht<br />

zu werden und eine qualifizierte Beratung<br />

garantieren zu können, werden alle<br />

Mandanten von den verschiedenen Anwälten<br />

mit ihren unterschiedlichen Interessenschwerpunkten<br />

betreut. „Wir sind<br />

anwaltliche Profis“,so Dr.jur. Walter<br />

Schmel. Die Größe der Kanzlei gewährleistet,<br />

dass unsere Mandanten in allen<br />

Rechtsfragen sachkundig und umfangreich<br />

beraten werden können. Auch die Räumlichkeiten<br />

der Anwaltskanzlei sind großzü-<br />

Alle Gewerke bieten Jugendlichen eine solide Perspektive mit viel<br />

versprechenden Karrierechancen Foto dpa<br />

der Handwerker in die Entwicklung neuer<br />

Technologien einfließen kann – und gleichzeitig<br />

Traditionen gewahrt werden.<br />

Im Tagesgeschäft, dass heute neben den<br />

privaten Haushalten auch viele Aufträge<br />

für Unternehmen aus allen Branchen umfasst,<br />

nehmen die Handwerker aus der<br />

Region bedeutende Aufgaben für den gesamten<br />

Wirtschaftsstandort wahr. Als<br />

technische Dienstleister sorgen sie dafür<br />

unter anderem dafür,dass bei den Zu-<br />

gig angelegt. So hat das Büro in Bremerhaven<br />

eine Grundfläche von 1200 Quadratmetern.<br />

STÄNDIGE FORTBILDUNG<br />

Die hohe fachliche Kompetenz sowohl<br />

der Mitarbeiter als auch der Anwälte wird<br />

durch ständige Fortbildung sichergestellt.<br />

Auch die zwölf Fachanwaltschaften unterstreichen<br />

den hohen eigenen Anspruch.<br />

kunftsbranchen Windenergie, Logistik und<br />

auch im Tourismus sowie im Handel alles<br />

rund läuft.Ein Beispiel dafür ist die komplexe<br />

Gebäudetechnik, die meist von<br />

Handwerkern aus den Gewerken Elektro<br />

und SHK (Sanitär-Heizung-Klima) installiert<br />

und gewartet wird.<br />

Wenn es ums Thema Energiesparen<br />

geht, stehen Handwerker mit ihrer Kompetenz<br />

sowohl privaten Haushalten als<br />

auch Unternehmen mit Rat und Tat zur<br />

Die Mitarbeiter werden fortlaufend geschult.<br />

Selbstverständlich wird auch ausgebildet.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Steuerberatersozietäten sowie Unternehmensberatungsgesellschaften<br />

kann auch<br />

das wirtschaftsrechtliche Beratungsangebot<br />

abgerundet werden.<br />

Als gesuchter Referent für Vorträge<br />

rund um das Erbrecht ist Dr. jur. Walter<br />

Schmel auf vielen Veranstaltungen unter-<br />

Seite, zum Beispiel bei den Themen Wärmedämmung<br />

und Heizungstechnik. In<br />

Zeiten des Klimawandels und stetig steigender<br />

Energiepreise können Handwerker<br />

dafür sorgen, dass Wohn-, Geschäftsoder<br />

Fabrikgebäude weniger Kohlendioxid<br />

ausstoßen und damit Umwelt und<br />

Geldbeutel geschont werden. Viele Investitionen,<br />

zum Beispiel Wärmedämmung<br />

oder der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen,<br />

können sich schon nach<br />

einigen Jahren bezahlt machen. Welche<br />

Maßnahmen sinnvoll sind, darüber beraten<br />

auch die Fachhandwerker vor Ort.<br />

Zum Handwerk gehören aber nicht nur<br />

die Spezialisten in den technischen Gewerken<br />

wie Elektro, SHK und Kfz, sondern<br />

auch alle Gewerke rund um den Bau,<br />

kreative Köpfe wie Raumausstatter,Tischler<br />

und Friseure und die Fachleute für den<br />

guten Geschmack, die Bäcker und Fleischer.<br />

Alle Gewerke bemühen sich um ihren<br />

eigenen Nachwuchs und bieten Jugendlichen<br />

damit eine solide Perspektive mit<br />

viel versprechenden Karrierechancen. Junge<br />

Menschen mit Elan können nach der<br />

Ausbildung zum Beispiel mit dem Meistertitel<br />

oder einem dualen Studium im Handwerk<br />

die Grundlage für eine Führungsposition<br />

im Unternehmen oder sogar die<br />

Selbstständigkeit legen. (vk)<br />

www.kreishandwerkerschaft-bremerhaven.de<br />

www.handwerk-wesermarsch.de<br />

In der Region ein Dienstleister für mittelständige Unternehmen sowie für Privatpersonen in allen Rechtslagen<br />

Dr. Schmel & Partner GbR – Die Kanzlei der Fachanwälte<br />

Dr. jur.<br />

Walter Schmel<br />

übt seinen Beruf<br />

seit mehr als<br />

30 Jahren aus.<br />

Foto vk<br />

wegs. In Kürze werden in der Anwaltskanzlei<br />

sogar drei Fachanwälte für Erbrecht<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Als Leiter der Geschäftsstelle der DSE<br />

(Deutsche Schiedsgerichtsbarkeit für Erbstreitigkeiten<br />

e.V.) in Bremen-Bremerhaven<br />

arbeitet Dr.jur. Walter Schmel auch<br />

bei außergerichtlichen Schlichtungen von<br />

Erbstreitigkeiten mit. Die Gesellschaft hat<br />

bundesweit 70 Geschäftsstellen und wurde<br />

1998 gegründet. (ul)


Dr. jur. Walter Schmel<br />

Notar und Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Erbrecht<br />

Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

Präsident der Gesellschaft für<br />

internationales Erbrecht<br />

Ihr Wille zählt<br />

Mit dem Erbfall geht das gesamte Vermögen des Erblassers mit allen Rechten<br />

und Pflichten auf den oder die Erben über. Als Erblasser dürfen Sie entscheiden,<br />

ob die gesetzliche Erbfolge eintreten soll oder ob Sie durch ein Testament oder<br />

einen Erbvertrag die Verteilung Ihres Nachlasses beeinflussen wollen. Ihre freie<br />

Entscheidung, wem und auf welchem Weg Sie etwas vererben wollen, wird durch<br />

nur wenige gesetzliche Grenzen eingeschränkt.<br />

• Möchten Sie, dass mehrere Personen hintereinander erben,<br />

so können Sie Vorerben und Nacherben einsetzen.<br />

• Möchten Sie jemandem etwas zuwenden, ohne dass dieser Erbe wird,<br />

bietet sich ein Vermächtnis an.<br />

• Möchten Sie Ihren Erben zu einer Leistung gegenüber einem Dritten verpflichten,<br />

so können Sie dies durch eine testamentarische Auflage erwirken.<br />

• Möchten Sie Ihren Lebenspartner als Erben einsetzen, so geht dies nur über ein<br />

Testament.<br />

Diese und weitere Fragen zum Berliner Testament für Ehegatten, zu Erbverträgen<br />

und Erbschaftssteuer usw. beantworte ich Ihnen gern.<br />

Dr. jur. Walter Schmel<br />

Für immer dein. Im Herzen mein.<br />

In keinem Rechtsgebiet reicht die Vertragsgestaltung und das geltende Recht so<br />

weit in die persönliche Lebenswelt der Beteiligten wie im Familienrecht. Wir beraten<br />

und vertreten Sie vor der Ehe ebenso wie bei Trennung und Scheidung in<br />

allen Fragen des Vermögens-, Unterhalts-, Sorge- und Umgangsrechts. Auch in<br />

nichtehelichen Lebensgemeinschaften, bei Adoption und Vaterschaftsanfechtung<br />

finden wir für Sie Lösungen und setzen Ihre Ansprüche durch, nach Möglichkeit<br />

im Einvernehmen mit der Gegenseite.<br />

Brigitte Gebhardt<br />

Kanzlei Bremen<br />

Schüsselkorb 26/27<br />

28195 Bremen<br />

Telefon: (0421) 95900<br />

Brigitte Gebhardt<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Familienrecht<br />

Fachanwältin für Verkehrsrecht<br />

Mediatorin<br />

E.Mail:kanzlei@drschmel.de<br />

Internet: www.drschmel.de<br />

Evelyn Lenz-Jakubczyk<br />

Notarin und Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

Fachanwältin für Sozialrecht<br />

Wertarbeit verdient Arbeitswert<br />

Das Arbeitsrecht ist traditionell das Schutzrecht der Arbeitnehmer. Es befasst sich<br />

mit der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, den Ansprüchen zwischen<br />

Arbeit-nehmern untereinander, den Aufgaben, Rechten und Pflichten der<br />

Betriebsräte sowie den Beziehungen zwischen den jeweiligen Verbänden und Tarifvertragsparteien.<br />

So kontrovers die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

naturgemäß sind, so wenig griffig ist das deutsche Arbeitsrecht. Mangels<br />

einheitlicher Regelung ist es weitgehend Richterrecht.<br />

Mit unserer Beratung in Bezug auf den Arbeitsvertrag, die Abmahnung, den Aufhebungsvertrag,<br />

den Kündigungsschutz und das Arbeitslosengeld sowie in allen<br />

Fragen der Betriebsverfassung verfechten wir Ihre Ansprüche – außergerichtlich<br />

und gerichtlich sowie in Einigungsstellenverfahren.<br />

Evelyn Lenz-Jakubczyk<br />

Steuerrecht<br />

In enger Zusammenarbeit mit Ihrem Steuerberater betreuen wir Ihre wirtschaftlichen<br />

Betätigungen von der Planung und Aufnahme Ihres unternehmerischen Engagements<br />

über die steueroptimale laufende Organisation Ihres Betriebs bis hin<br />

zu Fragen der Unternehmensübernahme und Nachfolgeplanung. Auch vermögende<br />

Privatpersonen finden in uns kompetente Ansprechpartner, wenn es um die<br />

steuergetriebene Strukturierung größerer Privatvermögen bzw. gewerblicher oder<br />

vermögensverwaltender Anlage- und Beteiligungsformen geht. Unsere Mandanten<br />

nehmen unsere Hilfe in Anspruch bei der Reorganisation von Unternehmen,<br />

bei der anlassbezogenen oder fortlaufenden Betreuung von Personen- und Kapitalgesellschaften<br />

sowie ihren Gesellschaftern, bei Unternehmenskäufen, bei der<br />

steueroptimalen Rechtsform- und Standortwahl sowie bei Private Equity / Venture<br />

Capital Investitionen. Zudem entwickeln wir steuerlich vorteilhafte Finanzierungsstrukturen<br />

für bestehende Unternehmen.<br />

Thomas Röwekamp<br />

Kanzlei Bremerhaven<br />

Grashoffstraße 7 / Konrad-Adenauer-Platz<br />

27570 Bremerhaven<br />

Telefon: (0471) 94610<br />

Thomas Röwekamp<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Steuerrecht<br />

Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />

Senator und Bürgermeister a.D.<br />

Kanzlei Beverstedt<br />

Hindenburgstraße 24<br />

27616 Beverstedt<br />

Telefon: (04747) 919980


10 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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OTB sichert die<br />

Zukunft des<br />

Windkrafthafens<br />

Mit den Hafeninvestitionen Container-Terminal<br />

4 und Kaiserschleuse<br />

hat Bremerhaven seine Attraktivität<br />

als Drehscheibe des Seegüterverkehrs<br />

weiter erhöht. Jetzt steht mit<br />

dem Offshore-Terminal Bremerhaven<br />

(OTB) das nächste wichtige Vorhaben<br />

auf der Projektliste der Hafengesellschaft<br />

Bremenports.<br />

Das anspruchsvolle Projekt soll bis<br />

2016 verwirklicht werden. Geplant ist der<br />

Bau einer 25 Hektar großen Verladezone.<br />

An der 500 Meter langen Kaje sollen jährlich<br />

bis zu 160 Offshore-Windenergieanlagen<br />

umgeschlagen werden.<br />

Im vergangenen September hatte die<br />

Landesregierung das Konzessionsverfahren<br />

zur Suche eines privaten Investors für<br />

den OTB aufgehoben, weil die eingegangenen<br />

Angebote nicht verwertbar waren.<br />

Deshalb beschloss der Senat, den Bau der<br />

Verladezone öffentlich zu finanzieren.<br />

„Bremerhaven hat sich zum wichtigsten<br />

deutschen Standort für die industrielle<br />

Produktion in der Offshore-Windindustrie<br />

entwickelt“, sagt Robert Howe, der<br />

technische Geschäftsführer von Bremenports.<br />

„Der neue Terminal wird diesen<br />

Status sichern und stärken.“<br />

In Abstimmung mit der „Staatsrätelenkungsgruppe<br />

OTB“ wird Bremenports in<br />

den kommenden Monaten die Ausschreibung<br />

von Bau und Betrieb der Hafenanlage<br />

vorbereiten. 2012 liefen die Vorbereitungen<br />

für das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren<br />

auf Hochtouren. Ende<br />

des Jahres wurde der entsprechende Antrag<br />

bei der zuständigen Wasserbehörde<br />

(Senator für Umwelt, Bau und Verkehr)<br />

eingereicht.<br />

Bis zur Fertigstellung des OTB bietet<br />

der Überseehafen Zwischenlösungen für<br />

den Umschlag der bis zu 900 Tonnen<br />

schweren Windenergieanlagen-Teile.Im<br />

Südbereich der Containerkaje wurden am<br />

Wesergrund sogenannte „Elefantenfüße“<br />

zur Verankerung eines Errichterschiffs<br />

eingebaut.Ganz in der Nähe, im Kaiserhafen<br />

III vor der ABC-Insel, ließ Bremenports<br />

den Boden des Hafenbeckens austauschen<br />

–das schafft die nötige Standsicherheit<br />

für langbeinige Spezialschiffe wie<br />

die „Innovation“. „Bremen hat im Überseehafen<br />

etwa 10 Millionen Euro investiert,<br />

um die Offshore-Logistik an den<br />

Standort zu binden“, sagt Holger Banik,<br />

der kaufmännische Geschäftsführer von<br />

Bremenports. Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen: Inzwischen operieren zwei<br />

große Errichterschiffe von Bremerhaven<br />

aus. (vm) www.offshore-terminal-bremerhaven.de<br />

500 Meter lang wird die Kaje des<br />

Offshore-Terminal Bremerhaven in<br />

der Weser. Ab 2016 sollen hier pro<br />

Jahr 160 Offshore-Windenergieanlagen<br />

umgeschlagen werden. Foto Scheer<br />

Die Errichterschiffe für die Offshore-Windparks laden ihre Fracht auf der ABC-Insel im Überseehafen. Fotos Scheer<br />

Schwerpunkt in der <strong>Nordsee</strong>: Bremerhaven größter Standort der Branche<br />

BLG: Systembaukasten<br />

für die Offshore-Logistik<br />

Mit dem Ende der Schutzzeit für<br />

die Schweinswale hat im September<br />

vergangenen Jahres der Bau-Boom<br />

kommerzieller Windenergieanlagen<br />

in der <strong>Nordsee</strong> eingesetzt. Die<br />

Dimensionen der Komponenten für<br />

Offshore-Anlagen wie Trafo-Stationen,<br />

Turmsegmente, Gondeln, Rotorblätter<br />

und Gründungsstrukturen<br />

erfordern Produktionsstätten am<br />

Seehafen, zumindest aber den barrierefreien<br />

Zugang zum seeschifftiefen<br />

Wasser. Zudem braucht die<br />

Branche die logistische Steuerung<br />

von Produktions-, Montage und<br />

Installationsabläufen, um Kosten zu<br />

senken und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Offshore-Windenergie<br />

zu stärken.<br />

Bremerhaven ist der größte Standort<br />

der Branche. Dort gibt es inzwischen<br />

über 3000 neue Arbeitsplätze bei Anlagenherstellern,<br />

in Forschungs- und Schulungseinrichtungen,<br />

bei Zulieferern und<br />

nicht zuletzt im Hafen und in der Logistik.<br />

Die BLG Logistics Group hat einen Systembaukasten<br />

für die Offshore-Logistik<br />

entwickelt. Das Know-How aus dem Hafenbetrieb<br />

sowie aus der Beschaffungs-,<br />

Produktions- und Distributionslogistik<br />

wurde miteinander verknüpft. Damit lässt<br />

sich die Kette von der Beschaffung über<br />

die Produktion bis zur Installation auf See<br />

zuverlässig steuern. Die ABC-Halbinsel<br />

am BLG-Autoterminal Bremerhaven wurde<br />

zum Offshore-Terminal umgerüstet –<br />

als Übergangslösung bis zur Fertigstellung<br />

des speziellen Offshore-Terminals Bremerhaven,<br />

der 2016 den Betrieb aufnehmen<br />

soll.<br />

Die Logistik ist ein harter Produktionsfaktor<br />

industrieller Serienfertigung – ein<br />

wesentlicher Baustein für Zuverlässigkeit,<br />

Qualität und Kostenmanagement. Logistik<br />

ist in der Offshore-Energiebranche aber<br />

noch hauptsächlich eine Frage der Transporte<br />

und der Installation. Zumeist fehlen<br />

ganzheitliche Prozesse: Die durchgängige<br />

Material- und Transportflusssteuerung<br />

von den Vorlieferanten bis zur Installation<br />

auf See. Allein durch intelligente Prozesse<br />

und die Vernetzung der verschiedenen<br />

Schnittstellen lassen sich die Gesamtinvestitionen<br />

für Offshore-Anlagen deutlich reduzieren.<br />

PONTON TRÄGT 8000 TONNEN<br />

Ein Beispiel für unternehmensübergreifende<br />

Logistikprozesse ist der Transport<br />

von großen Gründungsstrukturen. Die<br />

BLG hat dafür in einen speziell entwickelten<br />

Ponton „OFFSHORE BHV 1“ investiert.<br />

Damit werden unter anderem 900<br />

Tonnen schwere und 60 Meter hohe Basiselemente<br />

für Offshore-Windenergieanlagen<br />

transportiert. Für die Be- und Entladung<br />

wurde eigens ein Schienensystem<br />

entwickelt. Der Ponton mit 70 Metern<br />

Länge, 32 Metern<br />

Breite und einer<br />

Tragfähigkeit von<br />

8000 Tonnen ist unter<br />

anderem beim<br />

Transport von<br />

Komponenten für<br />

die Offshore-Windparks<br />

Global Tech I<br />

und Trianel Windpark<br />

Borkum im<br />

Einsatz.<br />

Hauptaufgabe des Pontons ist gegenwärtig<br />

der Transport von Gründungsstrukturen<br />

von den Herstellern im Bremerhavener<br />

Fischereihafen und in Emden<br />

zum Offshore-Terminal ABC-Halbinsel am<br />

Autoterminal Bremerhaven. Die Tripods<br />

rollen beim Hersteller Weserwind im Fischereihafen<br />

auf elektrohydraulischen<br />

Fahrwerken per Schiene aus der Produktion<br />

direkt auf den Ponton und werden<br />

dort mit einem neu entwickelten Seafastening-System<br />

gesichert. Ein Pumpensystem<br />

stellt sicher, dass die Höhe der Ladeplattform<br />

des Pontons immer auf Höhe<br />

der Kaje gehalten wird. Auf der ABC-<br />

Halbinsel rollen die Gründungsstrukturen<br />

auf Schienen an Land. Kräne sind weder<br />

beim Be- noch beim Entladen notwendig.<br />

Auf dem Terminal werden Tripods und<br />

andere Gründungstrukturen mit so genannten<br />

SPMTs (Self Propelled Modular<br />

Transporters) zu ihren Lagerplätzen gefahren.<br />

Erst beim Verladen auf die Installationsschiffe<br />

kommen bordeigene Kräne<br />

zum Einsatz. Diese Abwicklung verdeutlicht,<br />

wie Zusammenarbeit zwischen Produktion<br />

und Logistikdienstleister zu neuen<br />

ganzheitlichen Lösungen führen, Prozesse<br />

verkürzen und Kosten sparen kann. (vk)<br />

Tonnenschwere Gewichte,die Gründungsstrukturen für<br />

Windparks, werden mit Schwerlastmodulen bewegt.


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 11<br />

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Kompetenzen bündeln zwischen Wissenschaftlern – Erstes Projekt: Intelligente Rotorblätter<br />

Heute startet in Berlin ein neuer<br />

Forschungsverbund Windenergie<br />

Wie werden Windenergieanlagen<br />

effektiver und günstiger? Mit dieser<br />

Frage beschäftigen sich die Mitarbeiter<br />

eines neuen Forschungsverbundes<br />

Windenergie. Das Ziel: Eine<br />

bessere Stromproduktion, um die<br />

Energiekosten für den Verbraucher<br />

zu senken.<br />

Heute unterschreiben die Vertreter<br />

vom Fraunhofer IWES, des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

und von ForWind in Berlin einen Rahmenvertrag<br />

für einen Verbund. Sie wollen<br />

Kompetenzen bündeln und gemeinsam<br />

entwickeln. Ein erstes Projekt beginnt<br />

ebenfalls heute. Im Verbund werden sogenannte<br />

„Smart Blades“ entwickeln.Intelligente<br />

Rotorblätter sollen sich besser den<br />

Windbedingungen anpassen.<br />

Das gemeinschaftliche Auftreten im<br />

Forschungsverbund besitzt internationale<br />

Ausstrahlungskraft und erschließt Synergien<br />

für anstehende Großprojekte in der<br />

Windindustrie. Das findet auch Dr.Jan<br />

Tessmer von DLR: „Der Stellenwert der<br />

Windkraft ist stärker geworden. Nun<br />

Bei Fraunhofer IWES in Bremerhaven<br />

werden Rotorblätter auf ihre<br />

Eigenschaften getestet. Jetzt arbeiten<br />

die Forscher mit weiteren Instituten<br />

im Verbund an intelligenten<br />

Rotorblättern. Foto Fraunhofer IWES<br />

kommt es darauf an, dass die Anlagen<br />

durch weitere Forschung und Innovation<br />

weiterentwickelt werden. Wir drei Verbundpartner<br />

sind schon alleine stark. Gemeinsam<br />

sind wir auf dem internationalen<br />

Markt wettbewerbsfähig.“ Mit dem Projekt<br />

„Smart Blades“ füllen die drei Partner<br />

die Kooperation mit Leben. „Das kommt<br />

allen Unternehmen in der Windbranche<br />

zu Gute und wir sichern in Deutschland<br />

Arbeitsplätze“, erklärt Tessmer.<br />

GEMEINSAME FORSCHUNG<br />

„Mit diesem Verbund besitzen wir eine<br />

hohe Schlagkraft für die Windenergiebranche“,<br />

beschreibt auch Dr.Stephan<br />

Barth von ForWind, dem Zentrum für<br />

Windenergieforschung der Universitäten<br />

Oldenburg, Hannover und Bremen. „So<br />

sparen wir Zeit, Arbeit und Geld“, erklärt<br />

er. „Sonst würde jeder für sich forschen<br />

und parallel die gleichen Ideen verfolgen.“<br />

Die Entwicklung der Smart Blades ist nur<br />

das Erste Projekt der Verbundpartner.<br />

„Wir wollen auf unbestimmte Zeit zusammenarbeiten.“<br />

Dr.-Ing. Claudio Balzani vom IWES der<br />

Leibniz Universität Hannover beschreibt<br />

die Ziele der Forschung an intelligenten<br />

Rotorblättern. „Wir möchten die Anlagen<br />

wirtschaftlicher machen und damit den<br />

Energiepreis für den Endverbraucher reduzieren.“<br />

Die Forscher erwarten von<br />

Smart-Blade-Techno-<br />

logien, dass die eintretendeLastminderung<br />

an den Rotorblättern<br />

ein aerodynamisch<br />

optimiertes<br />

und leichteres Design<br />

von Windenergieanlagenermöglicht.<br />

Durch Designänderungen<br />

ließen sich Material- und Logistikkosten<br />

reduzieren und die Lebensdauer<br />

der Anlage erhöhen.<br />

Rotorblatthinterkanten, die sich in Ihrer<br />

Form verändern können, Klappen, die<br />

bei Bedarf den Wind umlenken. Sehr große<br />

Rotorblätter, die mit solchen Mechanismen<br />

ausgestattet sind, können gezielt<br />

» Der Stellenwert der Windkraft ist<br />

stärker geworden. Nun kommt es<br />

darauf an, dass die Anlagen durch<br />

weitere Forschung und Innovation<br />

weiterentwickelt werden. «<br />

DR. JAN TESSMER, DEUTSCHES ZENTRUM<br />

FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT (DLR)<br />

Das erste Forschungsprojekt des neuen Verbundes hat ein aerodynamisch<br />

optimiertes und leichteres Design von Windenergieanlagen zum Ziel.<br />

Böen ausregeln und Leistungsschwankungen<br />

verringern und eine unvermindert hohe<br />

Lebensdauer aufweisen.<br />

TECHNIK AUS DER LUFTFAHRT<br />

Solche aktiven Technologien werden in<br />

der Luftfahrt bereits erprobt und sollen<br />

nun auch in der Windenergie ihre Anwendung<br />

finden.„Aktive Systeme reagieren<br />

schneller beispielsweise bei Turbolenzen“,<br />

beschreibt Balzani.<br />

„So reduzieren wir<br />

die Belastung und bei<br />

der Anlage wird weniger<br />

Material benötigt.“<br />

Weht der Wind<br />

zu stark, werden<br />

derzeit Rotorblätter<br />

in voller Länge aus<br />

dem Wind gedreht. Inzwischen decken<br />

die neuen, bis zu 85 Meter langen Blätter<br />

bei jeder Umdrehung eine Fläche mehrerer<br />

Fußballfelder ab. Die Böigkeit des<br />

Windes führt aber zu sehr unterschiedlichen<br />

Windverhältnissen innerhalb dieser<br />

großen Fläche und ein pauschales - und<br />

auch relativ langsames - Verstellen des ge-<br />

samten Rotorblattes kann dies nicht berücksichtigen.<br />

Daher soll nun durch lokale<br />

bewegliche Vorflügel, Hinterkanten und<br />

andere Systeme die Strömung genauer<br />

und schneller beeinflusst werden.<br />

Anlagenbauer scheuen bislang die Entwicklung<br />

und den Einsatz von Smart Blades.<br />

Die Herausforderung ist, dass die Rotorblätter<br />

durch die aktiven Mechanismen<br />

nicht fehleranfälliger, schwerer und wartungsintensiver<br />

werden als bisher und die<br />

Windenergieanlage insgesamt nicht teurer.<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist es<br />

daher, die Machbarkeit, die Effizienz und<br />

die Zuverlässigkeit von Smart Blades unter<br />

Beweis zu stellen.<br />

Die Bewilligung für dieses Projekt hat<br />

das Bundesministerium für Umwelt<br />

(BMU) bereits im Dezember bewilligt.<br />

Zwölf Millionen Euro fließen in die Erforschung.<br />

Die Laufzeit beträgt 39 Monate.<br />

Heute findet der Kick-Off für das Projekt<br />

und die gemeinsame Arbeit statt. Der<br />

Verbund wird offiziell gegründet und das<br />

Projekt im Fraunhofer-Forum in Berlin<br />

der Presse und den Vertretern des BMU<br />

vorgestellt. (jfw) www.iwes.fraunhofer.de<br />

www.dlr.de<br />

www.forwind.de


12 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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Das Unternehmer-Gen, das hat er.<br />

Die Fähigkeit einen Bedarf zu erkennen<br />

und die Lücke zu schließen,<br />

ebenfalls. Der Bremerhavener<br />

Unternehmer Matthias Kück ist seit<br />

2001 selbstständig. In seiner Firma<br />

Biozoon werden spezielle Zusatzstoffe<br />

für Lebensmittel entwickelt,<br />

die deren Konsistenz verändern.<br />

Unterstützung bei seiner Unternehmung<br />

gibt es dabei von der Bremerhavener<br />

Innovationsförderung.<br />

Schäume und Gele sind die Produkte,<br />

die sich mithilfe der Biozoon-Produkte<br />

herstellen lassen. Produziert werden sie in<br />

den Geschäftsräumen des Unternehmens<br />

im Bremerhavener Fischereihafen. Dort<br />

hat sich das Unternehmen im Gründungszentrum<br />

„Bio Nord“<br />

auf inzwischen 600<br />

Quadratmetern niedergelassen.<br />

Ein<br />

Glücksfall für den Unternehmer,<br />

der dort<br />

auf die technologische<br />

Infrastruktur des Zentrums<br />

zurückgreifen<br />

kann. Die Produkte<br />

des Unternehmens, Matthias Kück<br />

✃<br />

Biozoon expandiert in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz – Sitz im Bio Nord<br />

Erfolgreich mit Innovationsförderung<br />

GRATIS WINTERKLAR!<br />

Vielen Dank für Ihre Treue in den letzten 2Jahren.<br />

Unser Dankeschön für Sie: Gegen Vorlage dieses<br />

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verschiedene Pulver, finden sich in der<br />

Molekularküche von Gourmets ebenso,<br />

wie in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.<br />

HILFE BEI SCHLUCKPROBLEMEN<br />

Dort erfüllen die Produkte der Linie<br />

„seneopro“ einen bestimmten Zweck:<br />

Menschen mit massiven Kau- und Schluckproblemen<br />

können wieder optisch ansprechende<br />

Nahrung zu sich nehmen.<br />

„Das ist sehr wichtig für das Selbstwertgefühl<br />

der Patienten“, sagt Kück über den<br />

psychologischen Effekt der Mahlzeit, die<br />

den üblichen Brei ersetzt. So werden etwa<br />

Rouladen oder Hühnerfleisch püriert<br />

und dann mit Hilfe des Biozoon-Pulvers<br />

geliert. Mit Hilfe von speziellen Silikonformen<br />

lässt sich dann wieder die ursprüngliche<br />

Optik herstellen.<br />

Ein weiteres Produkt der Linie ist besonders<br />

für Schwerstkranke auf Palliativstationen<br />

geeignet. So lässt sich beispielsweise<br />

aus frischen Säften ein Schaum herstellen,<br />

der im Mund sofort zergeht und<br />

den Geschmack des Obstes hinterlässt.<br />

„Das sorgt für Geschmacksexplosionen<br />

auf der Zunge“, sagt Matthias Kück. Überschrieben<br />

sind die Produkte mit einem<br />

✃<br />

Begriff,den Kück hat<br />

schützen lassen:<br />

„Smooth Food“.<br />

Das Unternehmen<br />

arbeitet eng mit der<br />

Hochschule in Bremerhavenzusammen.<br />

Darüber hinaus<br />

gibt es eine Kooperation<br />

mit der Hochschule<br />

in Weihenstephan.<br />

Eine Win-Win-<br />

Situation für alle Beteiligten.<br />

„Studenten,<br />

die eine Diplomarbeit<br />

schreiben, können<br />

sich einer Fragestellung intensiver<br />

widmen, als wir im laufenden Betrieb“,<br />

sagt Kück, der selbst Verfahrenstechnologie<br />

an der Bremerhavener Hochschule<br />

studierte. Unterstützung für Forschungsprojekte<br />

gebe es von der Innovationsförderung<br />

in der Stadt.<br />

KUNDEN IN SÜDDEUTSCHLAND<br />

An neuen Ideen soll es nicht mangeln.<br />

Die neueste Produktlinie heißt „mybiosportiv“<br />

und geht individuell auf den Bedarf<br />

von Sportlern ein. Die Dosierung ist<br />

Dienstleistungen für Unternehmer<br />

Innovationsförderung<br />

Ob es um Beratung, ein Gründungsdarlehen,<br />

um Unterstützung bei einem<br />

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

oder um Räumlichkeiten<br />

in einem Gründer- oder Technologiezentrum<br />

geht – die BIS Bremerhavener<br />

Gesellschaft für Investitionsförderung<br />

und Stadtentwicklung<br />

mbH unterstützt mit vielfältigen Instrumenten<br />

und Dienstleistungen.<br />

Im Rahmen der Innovationspolitik des<br />

Landes Bremen, gefördert durch die Europäische<br />

Union (EFRE), soll die positive<br />

Entwicklung der Unternehmen unterstützt<br />

werden. Der Fokus liegt in Bremerhaven<br />

auf den Clustern Windenergie und<br />

maritime Wirtschaft/Logistik.<br />

Doch es ist nicht immer nur die direkte<br />

finanzielle Unterstützung, die Unternehmer<br />

zu einer Weiterentwicklung verhelfen<br />

sollen. Zur Realisierung steht der BIS eine<br />

Reihe von Instrumenten zur Verfügung.<br />

Neben den klassischen Förderinstrumenten<br />

zur Unterstützung von Forschung und<br />

Entwicklung sowie zur Unterstützung der<br />

Kooperation zwischen Wissenschaft und<br />

Wirtschaft liegen die Schwerpunkte der<br />

Innovationspolitik insbesondere in der<br />

Netzwerkarbeit, dem Standortmarketing<br />

und in der Weiterbildung .<br />

Im Zuge von jährlichen thematischen<br />

Ausschreibungen unterstützt die BIS insbesondere<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

bei Ihren Innovationsprozessen. Im vergangenen<br />

Jahr wurde das Fördermittelangebot<br />

des Bundes durch die Organisation von Informationsveranstaltungen,<br />

zu denen Projektträger<br />

referierten, aufgezeigt.<br />

Im Jahr 2012 wurde zur Qualifizierung<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen eine<br />

neue Veranstaltungsreihe aufgelegt, die<br />

sich in Kleingruppen intensiv mit unterschiedlichen<br />

betrieblichen Fragen beschäf-<br />

Für Patienten mit Schluckproblemen sehen die Gerichte<br />

wieder ansprechend aus: Eine erfolgreiche Produktidee<br />

von Biozoon aus dem Fischereihafen. Foto Katharina Jaeger<br />

personalisiert je nach Größe,Gewicht<br />

und Geschlecht. Außerdem sei das Trainingsziel<br />

entscheidend.„Viele Kunden<br />

kommen aus Süddeutschland“, sagt Kück.<br />

Biozoon-Kurse für die Molekularküche<br />

seien monatelang ausgebucht, das Interesse<br />

groß. „Dort herrscht eine andere Esskultur“,<br />

so Kück. Aus diesem Grunde betreibt<br />

Biozoon inzwischen eine Zweigstelle<br />

in Freising, die sich um den Vertrieb in<br />

Süddeutschland, Österreich und der<br />

Schweiz ebenso kümmert wie um die Kooperation<br />

mit der Hochschule in Weihenstephan.<br />

(yvo) www.biozoon.de<br />

Dr. Jennifer<br />

Schweiger<br />

tigte. „Vertrieb und<br />

Marketing stellen beispielsweise<br />

oft eine<br />

große Hürde für jungetechnologieorientierte<br />

Unternehmen<br />

dar“, sagt Stephan<br />

Limberg, Leiter des<br />

Geschäftsbereichs<br />

Wirtschaftsförderung<br />

der BIS. Das erfolgreicheVeranstaltungs-<br />

format wird in diesem Jahr fortgesetzt.<br />

„In der Netzwerkarbeit geht es darum<br />

Unternehmen mit potentiellen Kunden<br />

oder Forschungspartner zusammenzubringen.<br />

Hierzu werden verschiedene<br />

Veranstaltungen wie der Wind-Stammtisch<br />

aufgelegt und Gemeinschaftsstände<br />

auf Leitmessen organisiert“ sagt Dr.Jennifer<br />

Schweiger, Technologiereferentin der<br />

BIS Bremerhaven.<br />

Ein breites Dienstleistungsangebot zu<br />

EU-Fragen und zur Internationalisierung<br />

steht den Unternehmen durch die BIS als<br />

Ansprechpartnerin des Enterprise Europe<br />

Networks in Bremerhaven zur Verfügung.<br />

Das Ziel: Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch internationale Kooperation.<br />

„Das ist hilfreich,wenn ein Unternehmen<br />

einen Forschungspartner oder<br />

einen Vertriebspartner im Ausland sucht“,<br />

führt Jennifer Schweiger aus.<br />

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />

„Bremerhaven im Aufbruch“ geht es am<br />

16. April 2013 um Innovationen und Projekte<br />

in der Lebensmittel- und Fischwirtschaft.Hierzu<br />

werden über 100 Unternehmensvertreter<br />

erwartet.<br />

Nähere Informationen finden sich auf<br />

der Homepage der BIS, Ansprechpartnerin<br />

ist Frau Dr. Jennifer Schweiger unter<br />

Telefon 0471/946 46-605. (yvo)<br />

www.bis-bremerhaven.de


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 13<br />

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Forschungsprojekt: Pazifische Auster soll für frontalen Kajenfraß verantwortlich sein<br />

Für Feinschmecker ein Genuss –<br />

Für Kajen eine Gefahr<br />

VON BEATE ULICH<br />

Ein Tropfen Zitrone und dann<br />

schlürfen. Für viele Feinschmecker<br />

sind Austern eine besondere Delikatesse.<br />

Wenn sie dann sogar noch aus<br />

der <strong>Nordsee</strong> stammt, umso besser!<br />

In Häfen und Offshore-Windparks<br />

wird sie allerdings nicht gern gesehen.<br />

Ein Forschungsprojekt soll die<br />

Auswirkungen jetzt genauer beleuchten.<br />

Die Pazifische Auster,die sich an der<br />

gesamten deutschen <strong>Nordsee</strong>küste immer<br />

weiter verbreitet, ist in unseren Küstengewässern<br />

nicht heimisch. Sie sieht anders<br />

aus, als die Austernart, die noch vor<br />

100 Jahren bei uns zu finden war. Sie ist<br />

viel robuster,ihre Schale ist dicker und<br />

härter. Anders als früher,lebt sie auch<br />

weniger im tiefen als vielmehr im flachen<br />

Wasser.<br />

AUSTERNART ANGESIEDELT<br />

„Die Pazifische Auster ist keinesfalls,<br />

wie fälschlicherweise immer wieder behauptet,<br />

durch Ballasttankwasser in die<br />

<strong>Nordsee</strong> gelangt“, betont Projektleiter Dr.<br />

Jan Küver von der Amtlichen Materialprüfungsanstalt<br />

der Freien Hansestadt Bremen<br />

(MPA) Seit 2010 ist der Forscher dabei<br />

zu klären klären, welche Auswirkungen<br />

die Besiedlung durch die invasive Pazifische<br />

Auster auf Wasserbauwerke wie<br />

Spundwände, Schleusentore und Windkraftanlagen<br />

hat. Diese Austernart sei gezielt<br />

hier angesiedelt worden, weiß Küver.<br />

Da sie robuster ist und viel schneller<br />

wächst als die ursprünglich hier beheimatete<br />

Europäische Auster, wird sie heute<br />

zum Beispiel in Holland in der Scheldemündung<br />

aber auch vor Sylt kultiviert.Offenbar<br />

fühlten sich die asiatischen Schalentiere<br />

in der <strong>Nordsee</strong> wohler als gedacht.<br />

Mittlerweile ist sie schon bis nach Norwegen<br />

vorgedrungen.<br />

Beim Inspizieren der Columbuskaje in<br />

Bremerhaven sei man darauf gestoßen,<br />

dass sich die Pazifische Auster hier ebenfalls<br />

wohlfühlt, so Küver. Im Brackwasser<br />

vor Bremerhaven gäbe es zwar keine optimalen<br />

Bedingungen für die Auster, sie<br />

wäre aber sehr anpassungsfähig. Durch<br />

die Weservertiefung würde aber auch der<br />

Salzgehalt steigen und das Wachstum der<br />

Auster begünstigen. „Im Schlepperhafen<br />

von Bremerhaven haben wir schon einen<br />

deutlich stärkeren Bewuchs und an der<br />

Spundwand des Wilhelmshavener Hafens<br />

sitzen die Austern bereits 30 Zentimeter<br />

dick. Somit könnte das Gewicht des Austernbewuchses<br />

zum statischen Problem<br />

werden. Alarmierend für Küver als Mikrobiologen<br />

war es auch, dass unter dem<br />

Austernbewuchs häufig ideale Bedingungen<br />

für anaerobe Bakterien herrschten.<br />

Somit könnten Wasserbauwerke jetzt<br />

auch frontal durch den gefürchteten Lochfraß<br />

befallen werden. Dieser Prozess wird<br />

durch Bakterien unter Luftabschluss gesteuert.<br />

Diese Sulfat reduzieren oder<br />

Schwefel oxidieren Bakterien könnten<br />

Schäden in Millionenhöhe verursachen.<br />

STATIKPROBLEME<br />

Welche Auswirkung hat die Ansiedlung der Pazifischen<br />

Austern auf Wasserbauwerke: Das erforschen (von<br />

links): Dr. Jan Küver und Dr. Andreas Rabenstein (beide<br />

MPA Bremen), Holger Bartels (Strako GmbH), Stefan<br />

Jann (Bremenports), Rolf Abels (Wasser- und Schifffahrtsamt).<br />

Die Austern haften sich, wie hier im Wilhelmshavener Marinearsenal, an<br />

Spundwände.Bis zu 30 Zentimeter dick ist die Austernschicht, die damit zu<br />

statischen Problemen der Bauwerke führen kann.<br />

Deswegen ist die Hauptaufgabe des<br />

Forschungsprojekts die Aufklärung des<br />

Korrosionsvorgangs beim Austernbewuchs,<br />

Tests zur oberflächenschonenden<br />

Entfernung des Bewuchses sowie die<br />

Etablierung eines Monitoring-Systems zur<br />

Überwachung und Beseitigung entstehender<br />

Schäden. Im Interesse von Ressourceneffizienz<br />

und Planungssicherheit sei es<br />

erforderlich, umweltgerechten Korrosionsschutz<br />

zu entwickeln, insbesondere<br />

auch mit Blick auf durch den Austernbewuchs<br />

neu entstehende Statik-Probleme<br />

langlebiger Wasserbauwerke<br />

wie der<br />

Offshore-Windkraftanlagen,<br />

betont Küver.<br />

Das Projekt<br />

wurde in Kooperation<br />

mit den BremerhavenerFirmenpartnern<br />

Strako Strahlarbeiten&Korrosionsschutz<br />

GmbH sowie<br />

Bremenports GmbH<br />

& Co.KG initiiert.<br />

Zwei Hauptstrategien<br />

würden zurzeit<br />

zur Beseitigung und<br />

Vermeidung des Austernbewuchsesverfolgt,<br />

erläutert Strako-Geschäftsführer<br />

Uwe Kloska GmbH<br />

Riedemannstraße 30<br />

27572 Bremerhaven<br />

Tel.: 0471 -93220-0<br />

bremerhaven@kloska.com<br />

Neufelder Straße 72<br />

27472 Cuxhaven<br />

Tel.: 04721 -396 77-0<br />

cuxhaven@kloska.com<br />

Holger Bartels. Einerseits würden verschiedene<br />

Verfahren zur Beseitigung des<br />

Austernbewuchses getestet. Auch ist festgestellt<br />

worden, dass in starken Wintern<br />

der Eisgang die Spundwände mechanisch<br />

von den Austern reinigt. Sandstrahlen und<br />

Hochdruckreinigung mit Wasser seien<br />

hier bisher die Mittel der Wahl.Das ginge<br />

allerdings nur mit auf dem Wasser<br />

schwimmenden Geräten von Pontons aus,<br />

so Bartels. Ungiftige Teerersatzstoffe als<br />

Beschichtungen der Stahloberflächen werden<br />

ebenfalls getestet.Diese hätten den<br />

Vorteil, dass der Bewuchs auf diesen Flächen<br />

viel leichter und schneller abgenommen<br />

werden könne, betont Bartels. Das<br />

Projekt läuft im März aus, ein Anschlussprojekt<br />

wird von allen Partnern angestrebt.<br />

www.mpa-bremen.de/www/index.php?id=577<br />

Bremen ·Bremerhaven ·Helgoland ·Cuxhaven ·Wilhelmshaven ·Leer ·Emden ·Beesten ·Hamburg ·Lübeck<br />

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14 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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Die Stahlfundamente<br />

für die Offshore-Industrie<br />

müssen per<br />

Ultraschall auf Risse<br />

in den Schweißnähten<br />

geprüft werden.Zur<br />

Verbesserung der<br />

Prüfmethodik sind innovative<br />

Lösungen<br />

am Markt. Foto Scheer<br />

Deutliche Zeit- und Kostenreduzierung möglich<br />

Ultraschallprüfung in der<br />

Windenergiebranche<br />

In der Windenergiebranche ist die<br />

vorgeschriebene Prüfung von Blechund<br />

Verbindungsqualität sowie<br />

Schweißnähten ein Prozessfaktor,<br />

der erhebliche Zeit in Anspruch<br />

nimmt und den Produktionsfluss<br />

bremst. Gründe dafür sind, dass die<br />

UT-Prüfungen noch manuell und<br />

vorwiegend mit konventioneller<br />

Technik ausgeführt werden. Ein Kriterium<br />

ist der zunehmende Bedarf<br />

an einer automatisierten, doch flexiblen<br />

Prüfmethodik bei Strukturen<br />

wie Pile, Tripod, Tripile, Jackets und<br />

Türmen im On- und Offshore-<br />

Bereich.<br />

DER PRÜFUNGSANSATZ<br />

Hier setzt das Unternehmen VOGT-<br />

Ultrasonics an und hält effektive Ultraschallprüflösungen<br />

mit Phased-Array<br />

Technologie (PAUT) für die Schweißnähte<br />

in der Windenergiebranche bereit. Ein<br />

vergleichbares und ebenso erfolgreiches<br />

Verfahren ist allgemein bekannt aus der<br />

ärztlichen Diagnose.<br />

Bei Bedarf kann der Scanner gleichzeitig<br />

mit der TOFD-Prüfung erweitert werden,<br />

bei der über Laufzeitmessungen mit<br />

einem divergenten Schallfeld gearbeitet<br />

wird. Die Prüfung wird von einer Person<br />

manuell und stationär, zum Beispiel an einem<br />

Rollenbock oder mobil und ferngesteuert<br />

in jeder Lage (vertikal und horizontal)<br />

ausgeführt.<br />

Die komplette Prüfung wird einseitig in<br />

einer Fahrt von innen oder von außen<br />

durchgeführt. Als Kontaktmittel kann Gel,<br />

bei Automatisierung besser fließendes<br />

Wasser verwendet werden.<br />

Die umfangreichen Darstellungs- und<br />

Auswertungsarten, auch in 3D, können je<br />

nach Bedarf konfiguriert werden. Die gewünschte<br />

Auswertung erfolgt gleich während<br />

des Scannens oder später anhand<br />

der vollständig gespeicherten Daten. Natürlich<br />

sind hierarchische Zugriffsebenen<br />

einstellbar. Durch diese Kombination von<br />

Technologie, verbunden mit dem langjährigen<br />

Know-how des niedersächsischen<br />

Unternehmens, werden Prüfzeiten erheblich<br />

reduziert.<br />

BEISPIEL OFFSHORE-<br />

GRÜNDUNGSSTRUKTUR<br />

Am Beispiel von Offshore-Gründungsstrukturen<br />

bedeutet das: Bei Längs- und<br />

Rundschweißnähten ist gegenüber der<br />

konventionellen UT-Prüfung diese Methodik<br />

bis zu 15 Mal schneller. Hinzu kommt<br />

eine gesteigerte Prüf- und Auswertequalität<br />

sowie die hohe Betriebssicherheit. Neben<br />

deutlicher Lohnkostenreduzierung<br />

wird der gesamte Workflow, von der Produktions-<br />

bis zur Lager- und Transportlogistik<br />

zeitoptimiert.<br />

DIE ZULASSUNG<br />

Die Zulassung der vorschreibenden Institutionen<br />

wie GL wird vom Anwender<br />

beantragt und durch VOGT-Ultrasonics<br />

tatkräftig unterstützt. Dies hat sich bereits<br />

bei einer der größten deutschen Werften<br />

für internationalen Schiffbau etabliert.Die<br />

Röntgenprüfung der Rumpftragstrukturen<br />

wurde ersetzt durch die VOGT-Lösung<br />

mit der Ultraschallprüfung Phased-Array.<br />

Im Ergebnis bedeutete das einen erheblichen<br />

Zeitgewinn sowie eine deutliche<br />

Aufwands- und Kostenreduzierung. Die<br />

Zulassung wurde 2010 erteilt durch<br />

DetNorskeVeritas, Lloyd's Register EMEA<br />

und Germanischer Lloyd.<br />

AKTUELLE ANWENDUNG<br />

Eine aktuelle Anwendung aus dem vierten<br />

Quartal 2012 bei der WeserWind<br />

GmbH in Bremerhaven:VOGT-Ultrasonics<br />

führte eine UT-Prüfung an einem Pile<br />

BIS ZU<br />

50%<br />

WERTANLAGE<br />

AUSSTELLUNGSSTÜCKE<br />

SOFORT LIEFERBAR<br />

Mosspink<br />

Quint-Bettsofa,<br />

fest verpolstert oder abziehbar news/ moule_raffiniert_vielseitig<br />

(zum Teil nicht abgebildet) Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-18 Uhr, Sa. 9-13 Uhr oder nach Vereinbarung<br />

REDUZIERT<br />

für eine Offshore-Gründungsstruktur in<br />

einer Fertigungshalle durch.Der Pile, etwa<br />

40 Meter lang und drei Meter im Durchmesser,<br />

wurde auf einem Rollenbock gelagert.<br />

Die X-Rundschweißnaht (1/3+2/3)<br />

fügte ein 66 Millimeter Blech, Innenseite<br />

passend schräg angefasst, mit einem etwa<br />

52 Millimeter starkem Blech zusammen.<br />

Geprüft wurde die Schweißnaht bei sich<br />

drehendem Pile, vollständig einmal von<br />

außen, mit einer Scanvorrichtung, die bestückt<br />

war mit zwei PAUT-Prüfköpfen und<br />

gleichzeitig mit zwei konventionellen Prüfköpfen<br />

(TOFD) .<br />

Die komplette Prüfung der rund neun<br />

Meter langen Schweißnaht dauerte sieben<br />

bis acht Minuten, die Geschwindigkeit<br />

wurde hier vom Motorantrieb-Rollenbock<br />

begrenzt. (vk) www.vogt-ultrasonics.de<br />

Scannerbeispiel am Pile mit jeweils<br />

zwei PAUT- und TOFD-Prüfköpfen.<br />

Foto Scheer<br />

B437 zwischen Varel und<br />

Rodenkirchen ·· in Schwei<br />

direkt vor der Kirche


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 15<br />

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Im Drahseilwerk Bremerhaven gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Seile zu produzieren.<br />

Von flexibel bis robust und mit allen Zwischenvarianten. Foto ul<br />

Das Drahtseilwerk Bremerhaven sorgt<br />

für Spezialseile bei Schiffen und Kränen<br />

Lang, länger<br />

am längsten . . .<br />

VON BEATE ULICH<br />

Seit über 75 Jahren ist das Drahtseilwerk<br />

Bremerhaven weltweit eine der ersten<br />

Adressen in der Entwicklung und Herstellung<br />

innovativer Drahtseile und Festmacher.Erst<br />

seit dem Jahr 1834 wurden ja<br />

Faserseile und Ketten durch das von Wilhelm<br />

August Julius Albert erfundene<br />

Drahtseil ersetzt. 1934 entstand dann in<br />

Bremerhaven aus einer Tauwerkfabrik das<br />

Drahtseilwerk. Heute produzieren hier<br />

moderne Fertigungslinien Seile,die weltweit<br />

Standards setzen. Ein qualifiziertes<br />

Spezialistenteam entwickelt Lösungen,<br />

die zu 100 Prozent auf die kundenspezifischen<br />

Bedürfnisse ausgerichtet werden.<br />

Ein großer Teil der in Bremerhaven gefertigten<br />

Drahtseile wird in der Schifffahrt benötigt.<br />

Neben Bordkränen bekommen zum Beispiel die<br />

riesigen Containerbrücken in Bremerhaven ihre<br />

Hubseile aus dem Bremerhavener Drahtseilwerk.<br />

Diese Spezialseile werden natürlich auch<br />

weltweit in den verschiedensten Häfen eingesetzt.<br />

„Wir stellen auf unseren modernen Fertigungslinien<br />

und mit einem hoch qualifizierten<br />

Spezialistenteam Seillösungen her, die hundertprozentig<br />

auf die kundenspezifischen Bedürfnisse<br />

und Anwendungen ausgerichtet sind“, betont<br />

Geschäftsführer Joachim Pahl. Alle Seile werden<br />

mit Werktesten geliefert und in vielen Fällen erfolgt<br />

eine unabhängige Abnahme durch den Ger-<br />

manischen Lloyd oder eine andere, vom Kunden<br />

gewünschte, Klassifikationsgesellschaft.<br />

Es gäbe eine Vielzahl von Möglichkeiten, um<br />

Seile zu produzieren,so Pahl. Von flexibel bis robust<br />

reichten die Möglichkeiten mit allen Zwischenvarianten.<br />

Je nach Einsatzzweck würden<br />

ganz spezielle Eigenschaften der Seile benötigt.<br />

Als Beispiel führen Pahl und Vertriebsleiter Thomas<br />

Wolff Drahtseile an, die für die riesigen<br />

Containerbrücken in Bremerhaven,Wilhelmshaven<br />

oder Hamburg gefertigt werden. Von diesen<br />

Qualitätsseilen würden natürlich hohe Standzeiten<br />

gefordert, so Pahl.Nach 3000 bis maximal<br />

4000 Betriebsstunden ist bisher jedoch ein Austausch<br />

unumgänglich. „Wir sind dabei, Seile zu<br />

entwickeln, die möglichst doppelt so lange halten“<br />

verrät Pahl. Ein innovativer, stahlummantelter<br />

Polyamid-Faserkern soll die Seile in Zukunft<br />

wesentlich länger im Gebrauch halten. Erste<br />

Versuche mit den neu entwickelten Hubseilen<br />

seien bisher äußerst vielversprechend verlaufen,<br />

so Pahl.<br />

Ein weiteres Beispiel für die innovative Ausrichtung<br />

der Firma sind die DURAfloat Festmacher,die<br />

das Drahtseilwerk entwickelt hat. Die<br />

AIDA Kreuzfahrtschiffe haben sich für diese<br />

Kunststoff-Festmacher entschieden. Vorteil gegenüber<br />

den bewährten Atlas® Seilen ist die exzellente<br />

Schwimmfähigkeit. Dass die Festmacher<br />

auf der Wasseroberfläche bleiben, sei besonders<br />

wichtig geworden, erläutert Pahl. So könnten die<br />

Leinen nicht mehr in die Schraube oder das Bugstrahlruder<br />

geraten.<br />

Welche Festmacher (Seile) auf welchen Schiffen?<br />

Länge 300 m<br />

38 mm<br />

Tanker und<br />

Bulkcarrier:<br />

Drahtseile als Festmacher<br />

300 Meter lang,<br />

38 mm Durchmesser<br />

(Gewicht rund 1,8 Tonnen)<br />

bis zu 16 Stück an Bord.<br />

Länge 110 m<br />

64 mm<br />

Fähren und<br />

RoRo-Schiffe:<br />

z. B. auf mittelgroßen<br />

Schiffen: 110 Meter langes<br />

Atlasseil, Durchmesser<br />

64 mm, Gewicht pro Seil<br />

ca. 250 kg, 6 bis 10 Festmacherleinen<br />

an Bord<br />

Länge 220 m<br />

64 mm<br />

Aida-Flotte,<br />

z.B. Aida Stella:<br />

DURAfloat Festmacher,<br />

220 Meter lang,<br />

Durchmesser 64 mm<br />

12–14 Stück an Bord,<br />

Gewicht pro Seil: 500 kg<br />

Länge 220 m<br />

84 mm<br />

Große<br />

Containerschiffe:<br />

Atlas-Trossen,<br />

84 mm Durchmesser,<br />

220 Meter lang.<br />

Gewicht pro Trosse: 900 kg<br />

14 Trossen an Bord.<br />

Länge 220 m<br />

38 mm<br />

Bordkräne:<br />

Spezialseile,<br />

ca. 28–38 mm Durchmesser,<br />

200 bis 300 m lang<br />

ERHEBLICHE ZEIT-UND<br />

KOSTENREDUZIERUNG<br />

IN DER QS<br />

. Manuelle oder automatisierte<br />

Ultraschallprüfung (konventionell,<br />

Phased Array, gleichzeitig mit TOFD<br />

. Schweißnahtprüfung bis 100 mm<br />

Dickblech ineinem Prüfvorgang<br />

. Bis zu 15 Mal schneller gegenüber<br />

konventioneller Ultraschallprüfung<br />

. Vielfältige Auswertemöglichkeiten auch in3D<br />

. Hohe Betriebssicherheit<br />

competence<br />

years<br />

since 1983<br />

VOGT Ultrasonics GmbH ist nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />

akkreditiert und nach ISO 9001 und EN 9100 zertifiziert.<br />

Mehr Infos: www.vogt-ultrasonics.de<br />

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16 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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Zweimal der Blick aus dem Führerhaus: Links vom Lkw auf die Fähre Sandstedt-Brake, rechts aus dem Fenster des Kapitäns, wenn er die Lkw zählt, die<br />

seine Schnellverbindung über die Weser in Anspruch nehmen. Leider bleiben immer Plätze frei, obwohl die Kreisstraße ab Sandstedt wieder frei ist.<br />

Die Fährfahrt über die Weser vermeidet 25 Kilometer<br />

Pausieren und weite Wege sparen<br />

„Die Lkw bleiben noch aus“, erklärt<br />

Peter Schultze, Geschäftsführer und<br />

Kapitän der Schnellfähre Brake-<br />

Sandstedt. Mittlerweile sind zwei<br />

Monate vergangen, seitdem die<br />

Straßensperre der Kreisstraße 51<br />

zwischen Sandstedt und der Autobahn<br />

27 wieder aufgehoben ist und<br />

die neue Asphaltdecke eine angenehm<br />

zu fahrende Anbindung zum<br />

Fähranleger bietet.<br />

Die früheren Fährnutzer sind noch<br />

nicht vollständig wieder zur Weserfähre<br />

zurückgekehrt. Dabei bestehen enorme<br />

SBS GmbH & Co. KG<br />

Schmalenfletherstraße 11 · 26919 Brake<br />

Tel. 04401/70 0424 · Fax 04401/70 4025<br />

Mobil 01 76/22 64 78 75<br />

E-Mail: info@weser-faehre.de<br />

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Infos und Anmeldung<br />

Gemeinde Sandstedt · Osterstader Straße 8<br />

27628 Sandstedt · 04702/283 · www.hagen-cux.de<br />

Vorteile. Peter Schultze und sein Team<br />

haben sich sehr viel Mühe gegeben. „Wir<br />

haben Kunden angeschrieben und mitgeteilt,<br />

dass die Straße nicht mehr gesperrt<br />

ist“, beschreibt der Kapitän. Er schätzt allerdings,<br />

dass erst rund 60 Prozent der<br />

vorherigen regelmäßigen Nutzer die Fähre<br />

in Anspruch nehmen.<br />

LISTE DER VORTEILE<br />

Für Lkw-Fahrer hat Peter Schultze sogar<br />

eine Auflistung der Vorteile mit einer<br />

Beispielrechnung parat. Er berechnet einen<br />

Euro pro gefahrenen Kilometer. „Das<br />

Die K 51 ist<br />

wieder befahrbar!<br />

Sparen Sie weiterhin mit<br />

uns Zeit, Geld und Kilometer!<br />

Lkw-Transporte · Gefahrgut-Beförderung<br />

Abkürzung von Fahrwegen<br />

haben mir Spediteure<br />

und Lkw-Fahrer<br />

beschrieben“, erklärt<br />

Schultze. Wer nicht<br />

an der Autobahn-<br />

Anschlussstelle Hagen<br />

von der A27 abfährt,<br />

um zur Fähre<br />

Sandstedt zu fahren,<br />

benötigt einen Umweg<br />

von 25 Kilometer.<br />

Die Fährkosten<br />

liegen bei einer Zehnerkarte<br />

allerdings<br />

nur bei 11,50 Euro.<br />

Ein Lkw-Fahrer beschrieb,<br />

dass er sogar<br />

35 Kilometer<br />

Umweg fahren<br />

müsste und daher<br />

regelmäßig die Fähre<br />

nutzt. „Ich spare Zeit<br />

und Geld“, erklärt<br />

er.<br />

Diese Ersparnis<br />

sehen mehrere Spediteure<br />

und andere<br />

Fahrer ebenfalls als<br />

enormen Vorteil.<br />

Milchtransporter und eine große Lebensmittelspedition<br />

nutzen mehrmals täglich<br />

die Fähre Brake-Sandstedt. Auch Heike<br />

Schwabe vom Bio-Hof Schwabe fährt einmal<br />

die Woche über die Weser und zum<br />

Wochenmarkt nach Hagen. „Ich würde<br />

sonst 30 Kilometer mehr fahren, wen ich<br />

den Tunnel benutzen müsste“, erklärte<br />

sie. Auch sie hat bemerkt, dass die Nutzer<br />

der Fähre seit der Straßensperre weniger<br />

geworden sind. „Die Verkehrsströme<br />

müssen sich noch wieder finden“, vermutet<br />

sie.Dies hofft auch Peter Schultze.<br />

„Viele haben sich sicher an den Tunnel<br />

und den Umweg gewöhnt“, bedauert er.<br />

20-MINUTEN-TAKT<br />

In einem Winter- und Sommerfahrplan<br />

fährt die Fähre alle 20 Minuten über die<br />

Weser. Werktags ab 5.20 Uhr. Am Wochenende<br />

ab 8 Uhr (Abfahrtszeiten von<br />

Golzwarden/Brake). Bei den Tarifen gibt<br />

es eine Menge an Angeboten. Die Lkw<br />

Peter Schultze ist sich sicher,dass seine Fährverbindung<br />

mit dem Weser-Tunnel mithalten kann: „Ein Lkw, der<br />

nicht die Fähre nutzt und stattdessen den Umweg über<br />

den Tunnel wählt, fährt eine 25 Kilometer längere<br />

Strecke“. Fotos jfw<br />

werden in sechs unterschiedliche Längen<br />

eingeteilt und so nur mit zunehmender<br />

Größe teurer. Außerdem bietet Peter<br />

Schultze Wochen-, Zehner, Monats- und<br />

Jahreskarten an, durch die die Kosten pro<br />

Fahrt immer geringer werden.Darüber<br />

hinaus sind sogar Mengenrabatte verhandelbar.<br />

Peter Schultze freut sich über jeden<br />

Nutzer, ob Lkw, Pkw,Trecker oder Radfahrer.<br />

Er weiß aber auch, dass die Inanspruchnahme<br />

noch steigen muss. „Bisher<br />

fahren wir täglich rund 200 Fahrzeuge“,<br />

beschreibt er.„Es müssten aber 300 sein.“<br />

Daher setzt er weiter auf Aktionen.<br />

„Demnächst wollen wir noch ein Werbeschild<br />

an der Autobahnabfahrt aufstellen“,<br />

zählt er auf. Kapitän Schultze setzt seine<br />

Hoffnung in Berufspendler südlich vom<br />

Landkreis Cuxhaven, zum Beispiel aus<br />

dem Kreis Osterholz. „Für diese Autofahrer<br />

ist die Fähre eine sehr gute Möglichkeit,<br />

dem weiten Weg durch den Tunnel<br />

zu entgehen“, erklärt der Kapitän. (jfw)


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 17<br />

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Weitere Investitionen in die Infrastruktur erforderlich<br />

Nordenham, Brake und Cuxhaven<br />

mit guten Umschlagszahlen<br />

VON BEATE ULICH<br />

Die niedersächsischen Seehäfen<br />

konnten im vergangenen Jahr ihren<br />

Umschlag steigern. Insgesamt wurden<br />

rund 50,1 Millionen Tonnen Güter<br />

im Seeverkehr umgeschlagen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr ist der Güterumschlag<br />

damit um etwa neun<br />

Prozent gewachsen. Vor allen Dingen<br />

der Umschlag von Massengütern,<br />

Stahlprodukten, Projektladungen<br />

und Automobilen ist deutlich<br />

positiv.<br />

„Die Seehäfen in Niedersachsen haben<br />

insgesamt ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

2012 hinter sich. In wichtigen<br />

Kernmärkten, wie etwa dem Umschlag<br />

von Massengütern, massenhaften Stückgütern,<br />

Projektladungen und Automobilen<br />

hat die niedersächsische Hafenverkehrswirtschaft<br />

ihre Positionen erfolgreich aus-<br />

Wissenstransfer in traditionellen Märkten<br />

Unternehmen vernetzen<br />

sich mit der Forschung<br />

Um als kleines und mittleres Unternehmen<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />

sind Innovationen unabdingbar.<br />

Das weiß auch Heinz Bredehöft, der<br />

1976 das Unternehmen Bredehöft &<br />

Partner GmbH in Lintig, im Landkreis<br />

Cuxhaven, als kleine Landmaschinenwerkstatt<br />

gegründet hat.<br />

Neben Optimismus, motivierten Mitarbeitern<br />

und Dienstleistungsbereitschaft<br />

zählt für ihn vor allem der Blick über den<br />

Tellerrand. „Wenn ich im Gespräch mit<br />

meinen Kunden bleibe, sehe, wie sich der<br />

Markt verhält und entwickelt, dann habe<br />

ich den Schlüssel zum Erfolg quasi in der<br />

Hand: Immer mit der Zeit gehen, Bedürfnisse<br />

erkennen, um damit Ideen zu entwickeln<br />

und umzusetzen“, so Bredehöft.<br />

Für die Ideenumsetzung ist kompetenter<br />

Rat gefragt: „Wir haben nicht die Ressourcen<br />

für eine eigene Forschung und<br />

Entwicklung; was liegt also näher, als sich<br />

entsprechend zu vernetzen?“, meint Bredehöft.<br />

Die Agentur für Wirtschaftsförderung<br />

Cuxhaven vermittelte dem Unternehmer<br />

den Kontakt zum Transferzentrum<br />

Elbe-Weser (TZEW). In Kooperation<br />

mit der Wirtschaftsförderung übernimmt<br />

das TZEW die Verzahnung zwischen<br />

den Unternehmen der Region und<br />

geeigneten Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen<br />

und ermöglicht so<br />

Wissens- und Technologietransfer für<br />

kleine und mittlere Unternehmen.<br />

UNI FORSCHT FÜR BREDEHÖFT<br />

So auch für Bredehöft: „Wir wollten einen<br />

bestimmten Aspekt zur Gülleseparation<br />

wissenschaftlich analysiert und bewertet<br />

wissen. Über das Transferzentrum<br />

Elbe-Weser wurde uns ein Experte der<br />

Georg-August-Universität Göttingen ver-<br />

Im Seehafen Brake sind im vergangenen Jahr rund 6,1 Millionen Tonnen<br />

Güter im Seeverkehr umgeschlagen worden. Foto Scheer<br />

mittelt und so konnten wir eine Studienarbeit<br />

über dieses Thema anfertigen lassen,<br />

was uns einen wertvollen Erkenntnisgewinn<br />

gebracht hat“. Inzwischen ist für<br />

Bredehöft die Arbeit mit verschiedenen<br />

Fachinstituten und Forschungseinrichtungen<br />

selbstverständlich, um seinen Kunden<br />

die innovativsten Lösungen zu bieten.<br />

Der mittlerweile in zweiter Generation<br />

geführte Familienbetrieb Bredehöft &<br />

Partner ist zuverlässiger Partner für die<br />

Landwirtschaft in der Region. Und es<br />

mangelt nicht an Ideen.Das zeigt die Entwicklung<br />

des Betriebes, der über 50 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. „Ganz gleich, ob es<br />

sich um einen neuen Schlepper, einen Stall<br />

für mehrere hundert Rinder handelt oder<br />

eine Kleinkläranlage für einen Vier-Personen-Haushalt,<br />

wir sind der richtige Ansprechpartner“,<br />

so Bredehöft. Das Angebot<br />

stützt sich auf vier Säulen: Den Verkauf<br />

und Service modernster Ernte- und<br />

Stalltechnik, ein Fachzentrum für Melken<br />

und Kühlen, ein Lohnbetrieb, der die<br />

Landwirte der Region bei den verschiedensten<br />

Arbeitsprozessen unterstützt sowie<br />

den Bereich Umwelttechnik; Schwerpunkt<br />

liegt hier auf biologische Abwasser-<br />

Kläranlagen für häusliche und gewerbliche<br />

Abwässer. „Ein Feld voller Entwicklungsmöglichkeiten“,<br />

so Bredehöft. Sein Resümee:<br />

Wer sich gut vernetzt, Augen und<br />

Ohren auf Markt und Kunde hat, der wird<br />

erfolgreich sein. (vk)<br />

Transferzentrum Elbe-Weser<br />

1999 hat sich auf Initiative der Landschaft der Herzogtümer<br />

Bremen und Verden die ARTIE, das Regionale<br />

Netzwerk für Technologie, Innovation und<br />

Entwicklung gegründet. Die Betreuung der Unternehmen<br />

erfolgt durch das Transferzentrum Elbe-<br />

Weser (TZEW). Das TZEW übernimmt die Verzahnung<br />

zwischen den Unternehmen der Region<br />

und geeigneten Hochschulen und Forschungseinrichtungen,<br />

Telefon 041 41/787080. www.tzew.de<br />

gebaut“, betont Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer<br />

der Hafenmarketinggesellschaft<br />

Seaports of Niedersachsen GmbH.<br />

Der Containerumschlag würde sich in<br />

den kommenden Jahren zu einem weiteren<br />

wichtigen Standbein in Niedersachsen<br />

entwickeln. Aber gerade im Bereich der<br />

nicht-containerisierten Ladung hieße es<br />

jetzt am Ball zu bleiben. Die Häfen kommen<br />

zum Teil an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

und müssten mit zielgerichteten Investitionen<br />

in die Infrastrukturen in die Lage<br />

gebracht werden, weiteres Wachstum zu<br />

erwirtschaften“, so Bullwinkel weiter. Die<br />

private Seehafenverkehrswirtschaft habe<br />

in 2012 rund 141 Millionen Euro in den<br />

Ausbau der Suprastruktur in den Häfen<br />

investiert.<br />

Dies sei der Beweis, dass die niedersächsischen<br />

Hafenbetriebe weiterhin<br />

großes Potenzial an den Märkten erkennen<br />

und mittel- bis langfristig auf weiterhin<br />

steigende Volumen setzen.<br />

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18 WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER<br />

Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

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In Nordenham sind in 2012 rund 3,5<br />

Millionen Tonnen Güter im Seeverkehr<br />

umgeschlagen worden. „Das ist das, was<br />

der Hafen auch kann“, betont Seaports of<br />

Niedersachsen-Geschäftsführer Andreas-<br />

Bullwinkel. Gegenüber den 4,1 Millionen<br />

Tonnen im Jahr 2011 ist dies allerdings ein<br />

Rückgang von 15 Prozent. Bedingt sei das<br />

verringerte Umschlagsvolumen aber nur<br />

dadurch, dass eine Sondermenge Kohle<br />

weggefallen ist, die Nordenham von einem<br />

anderen Terminal übernommen hatte<br />

und die seinerzeit das Umschlagsergebnis<br />

deutlich nach oben gebracht hatte.In<br />

der Zeit, als in Wilhelmshaven die Brücke<br />

für den Kohleumschlag ausgebaut wurde,<br />

hätte die Firma Rhenus den Umschlag<br />

zum großen Teil nach Nordenham verlegt,<br />

erläutert Bullwinkel. Nach dem Wegfall<br />

belief sich der Kohleumschlag 2012 auf<br />

rund 2,6 Millionen Tonnen und ist daher<br />

wieder auf dem Niveau von 2010.<br />

MASSENGUT UND HIGHTECH<br />

Eine positive Entwicklung gab es ebenfalls<br />

beim Umschlag von Zink. Hier konnten<br />

im vergangenen Jahr mit 318 516 Tonnen<br />

eine Steigerung von 58 Prozent erreicht<br />

werden. Ebenfalls für die Zukunft<br />

gut gerüstet sieht sich der Hafen von<br />

Nordenham im Bereich der Offshore-Aktivitäten.<br />

Mittlerweile würden die Norddeutschen<br />

Seekabelwerke ihre speziellen Kabelrollen<br />

für die Offshore-Windparks<br />

über Nordenham verschiffen lassen. „Der<br />

Hafen von Nordenham schafft den Spagat<br />

zwischen Massengut und Hightech“, betont<br />

Bullwinkel. „Eine weitere Wertschöpfung<br />

versprechen wir uns daraus,<br />

dass ab 2014 in Nordenham Monopiles<br />

für Offshore-Windparks gebaut und natürlich<br />

auch verschifft werden sollen“, ergänzt<br />

Bullwinkel die gute Prognose.<br />

BRAKE: UMSCHLAGSPLUS<br />

Im Seehafen Brake sind in 2012 rund<br />

Von Cuxhaven aus werden die Offshore-Windparks „Bard Offshore 1“ und<br />

„Meerwind“ ausgestattet.Im Bild zwei Gründungsstrukturen für Offshore-<br />

Windanlagen an der Kaje in Cuxhaven. Foto ul<br />

6,1 Millionen Tonnen Güter im Seeverkehr<br />

umgeschlagen worden. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ergibt sich damit ein Plus<br />

von 15 Prozent. Dieser Erfolg ruht auf<br />

den vier Säulen,die auch in Zukunft für<br />

weiteres Wachstum im Braker Seehafen<br />

sorgen sollen: dem Agrarbereich,der in<br />

2012 um 19 Prozent zulegte, dem Eisenund<br />

Stahlsegment, das mit 91 Prozent den<br />

Umschlag fast verdoppelte,der On- und<br />

Offshore Windenergie und dem Forstproduktebereich.<br />

Als wesentliche Voraussetzung<br />

für diese positive Entwicklung nennt<br />

Bullwinkel den ergänzenden Ausbau der<br />

Hafeninfrastruktur durch das Land Niedersachsen<br />

und seiner Infrastrukturgesellschaft<br />

NPorts. Dies hätte letztendlich zu<br />

diesem rasanten Wachstum geführt.<br />

Als attraktiver Anlaufpunkt für internationale Seeverkehre<br />

nimmt Cuxhaven für die Transportwirtschaft<br />

in Europa eine wichtige Schlüsselposition<br />

ein. Die zentrale Lage zu den Windparks in der<br />

<strong>Nordsee</strong>, ein spezielles Offshore-Terminal und die<br />

Schwerlastplattform am seeschifftiefen Wasser<br />

machen Cuxhaven außerdem zum idealen Basishafen<br />

für die On- und Offshore-Windenergie.<br />

Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven e.V. |Port Association of Cuxhaven<br />

Tel: +49 (0) 47 21/66 64 06 |info@port-of-cuxhaven.de |www.port-of-cuxhaven.de<br />

Als Paradebeispiel führt Bullwinkel den<br />

neuen, zweiten Liegeplatz für Großschiffe<br />

am Niedersachsenkai im Hafenerweiterungsgebiet<br />

Nord an. Der Niedersachsenkai<br />

ist um 120 Meter in Richtung Norden<br />

und um 60 Meter in Richtung Süden gewachsen,<br />

sodass an der Pier nun zwei<br />

Großschiffe gleichzeitig abgefertigt werden<br />

können.Schiffe mit einem Tiefgang bis<br />

zu 11,90 Meter können hier nun festmachen.<br />

Dazu ist eine Wassertiefe von 15<br />

Metern erforderlich. 17,9 Millionen Euro<br />

hat die Erweiterung gekostet. Der 120<br />

Meter lange neue Nordabschnitt des Kais<br />

ist so ausgelegt, dass Lasten mit einem<br />

Gewicht von 1000 Tonnen umgeschlagen<br />

werden können.Dies sei ein Beispiel dafür,<br />

dass überschaubare Investitionen auch<br />

eine entsprechende Wertschöpfung nach<br />

sich ziehen würden, so Bullwinkel.„Damit<br />

sind wir für die Zukunft gerüstet, genügend<br />

Potenzial ist vorhanden“. Als „Herzensangelegenheit<br />

für die Zukunft“ bezeichnet<br />

Bullwinkel die dringend erhoffte<br />

Bestätigung für die Weseranpassung, die<br />

für positive Entwicklung aller an der Unter-<br />

und Mittelweser gelegenen Häfen außerordentlich<br />

wichtig ist. Diese Angleichungsmaßnahme<br />

wäre von entscheidender<br />

Bedeutung, da nur so die Konkurrenzfähigkeit<br />

zu den belgischen und niederländischen<br />

Häfen gewahrt bleiben könne, so<br />

Bullwinkel. „Alle Schiffstypen werden größer<br />

und haben mehr Tiefgang. Wir brauchen<br />

dringend diesen einen Meter mehr<br />

Wassertiefe“.<br />

PIERANLAGEN VERBINDEN<br />

In Cuxhaven sind im Jahr 2012 seeseitig<br />

rund 2,8 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen<br />

worden, dies entspricht im Vergleich<br />

zum Vorjahr einem Rückgang von<br />

rund neun Prozent. Ursache hierfür ist,<br />

dass Ausbauaktivitäten im Standort in<br />

2012 abgeschlossen worden sind, aufgrund<br />

derer in 2011 vermehrt Baumaterialien<br />

(etwa 1,1 Millionen Tonnen) per<br />

Schiff nach Cuxhaven geliefert wurden. In


Donnerstag, 31.Januar 2013<br />

WIRTSCHAFTSREGION UNTERWESER 19<br />

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2012 waren es dann nur noch rund<br />

860346 Tonnen.<br />

Der Standort an der Elbe ist daher wieder<br />

auf dem gleichen hohen Umschlagsniveau<br />

angekommen wie vor der Sonderkonjunktur<br />

durch die Ausbaumaßnahmen.<br />

Der Stückgutumschlag wuchs um etwa<br />

sechs Prozent auf 828974 Tonnen. Mit<br />

348988 umgeschlagenen Fahrzeugen entspricht<br />

das Ergebnis im Automobilumschlag<br />

in Cuxhaven in etwa dem des Vorjahres<br />

(350139 Fahrzeuge in 2011).<br />

Möglichkeiten weiter zu wachsen, sieht<br />

Bullwinkel im Cuxhavener Hafen in allen<br />

Sparten. „Wir brauchen aber dringend<br />

mehr Fläche“, so sein Wunsch an das<br />

Mit der Inbetriebnahme des Liegeplatzes<br />

9 wurde im Oktober vergangenen<br />

Jahres in Cuxhaven das größte<br />

Offshore-Terminal Deutschlands<br />

eröffnet.<br />

Mit einem Investitionsvolumen von 65<br />

Millionen Euro wurden nach nur zweijähriger<br />

Bauzeit auf einer Fläche von rund<br />

zwölf Hektar zwei zusätzliche Liegeplätze<br />

errichtet.<br />

Mit einer Gesamtlänge von 736 Metern<br />

bietet der am östlichsten gelegene Liegeplatz<br />

9 in Cuxhaven eine Kaianlage,die als<br />

multifunktionale Hafeneinrichtung zum<br />

Be- und Entladen von Transportschiffen,<br />

Pontons und Hubplattformen genutzt<br />

werden kann, aber auch als Liegeplatz für<br />

Schwimmkrane und Schlepper dient. Eine<br />

Schwerlaststraße, die alle Liegeplätze in<br />

Cuxhaven durchgängig miteinander verbindet,ermöglicht<br />

einen barrierefreien<br />

schwerlastfähigen Transportweg direkt<br />

von der Produktionsstätte zum Kai.<br />

NAHE GEWERBEFLÄCHEN<br />

Dr. Andreas Schmidt, Vorstandsvorsitzender<br />

der Hafenwirtschaftsgemeinschaft:<br />

„Mit Ausbau des Offshore-Terminals II<br />

Land Niedersachsen. Pier 1 bis 3 würden<br />

einfach nicht mehr ausreichen. Eine neue<br />

Pier 4 würde den Lückenschluss zu den<br />

Offshore-Plätzen ermöglichen. Dann hätte<br />

Cuxhaven ein gutes Potenzial, betont Bullwinkel.<br />

Gerade weil ja auch Betriebe für<br />

den Offshore-Bereich direkt vor Ort produzieren.<br />

Das würden wir uns sehr von<br />

der neuen Landesregierung wünschen,betont<br />

Bullwinkel.<br />

OFFSHORE-HAFEN CUXHAVEN<br />

Besonders spektakulär und interessant<br />

sei der Cuxhavener Offshore-Hafen,<br />

meint Bullwinkel. Dieser hätte sich mit<br />

Deutschlands größtes Offshore-Terminal<br />

Spitzenposition<br />

für Cuxhaven<br />

nimmt Cuxhaven eine europäische Spitzenposition<br />

als Basishafen für die Offshore-Windparks<br />

in der <strong>Nordsee</strong> ein. Die<br />

Hafenanlagen bieten ausgezeichnete infrastrukturelle<br />

Voraussetzungen für neue Industrieansiedlungen<br />

und stärken die Position<br />

der Cuxhavener Unternehmen,die<br />

hier als Dienstleister oder Zulieferer für<br />

die Offshore-Wind-Industrie tätig sind.“<br />

Am Offshore-Terminal II werden seit<br />

August mit dem Einsatz von zwei Jack-Up-<br />

Schiffen erste Komponenten für den<br />

Windpark „Meerwind Ost“ umgeschlagen.<br />

Der feste Sandboden vor dem Offshore-<br />

Terminal ermöglicht den Errichterschiffen<br />

ideale Bedingungen für die Aufnahme von<br />

Offshore-Windenergieanlagen.<br />

Zahlreiche Cuxhavener Unternehmen,<br />

Institutionen und Privatpersonen engagieren<br />

sich für eine kompetente und gezielte<br />

Vermarktung des Elbmündungs-Hafens.<br />

Sie gründeten die Hafenwirtschaftsgemeinschaft<br />

Cuxhaven (HWG) mit dem<br />

Ziel, den Hafenstandort zu vermarkten<br />

und weiterzuentwickeln. Die HWG setzt<br />

sich zudem für die für die Positionierung<br />

Cuxhavens als bedeutendsten Hafenstandort<br />

für die Offshore-Windenergie in<br />

Deutschland ein. (vk)<br />

www.port-of-cuxhaven.de<br />

Errichterschiffe für die <strong>Nordsee</strong>-Windparks laden in Cuxhaven Bauteile für<br />

die Offshore-Windräder. Foto Scheer<br />

seinen 900 Metern Kailänge und vier Liegeplätzen<br />

sehr gut entwickelt. Cuxhaven<br />

sei damit schon jetzt das führende Offshore-Terminal.<br />

Der <strong>Nordsee</strong>-Windpark<br />

„BARD Offshore 1“, der rund 90 Kilometer<br />

nordwestlich von Borkum liegt, würde<br />

ja bereits regelmäßig von Cuxhaven aus<br />

angelaufen, so Bullwinkel.<br />

Seit März 2010 werden dort insgesamt<br />

80 Anlagen des Typs „BARD 5.0“ aufgebaut,<br />

von denen die ersten Anlagen bereits<br />

Ende 2010 ins Netz eingespeist werden<br />

konnten.2013 sollen diese Anlagen<br />

eine Leistung von 400 Megawatt erreichen,<br />

was den Strombedarf von mehr als<br />

400000 Haushalten entspricht. Ebenfalls<br />

TMT<br />

Thiele Metalltechnik GmbH<br />

Edelstahlverarbeitung •Schweißtechnik •Maschinenbau<br />

Industrieservice und Montagen<br />

•Stahlbau •Schweißtechnik •Strahlarbeiten<br />

•Maschinenbau •Zerspanungstechnik<br />

•Edelstahlverarbeitung •Rohrleitungsbau<br />

Baudirektor-Hahn-Str. 30<br />

27472 Cuxhaven<br />

regelmäßig von Cuxhaven aus bedient<br />

wird der neue Offshore-Windpark<br />

„Meerwind“ vor Helgoland. Der Windpark<br />

„Meerwind“ liegt etwa 23 Kilometer<br />

nördlich der Hochseeinsel.<br />

Die Fundamente für die Windkraftanlagen<br />

werden per Schiff von Cuxhaven aus<br />

angeliefert. Im Laufe des Jahres sollen<br />

dann die 80 Windräder aufgestellt werden.<br />

Die internationalen Kontakte des<br />

Cuxhavener Hafens würden ebenfalls zum<br />

Erfolg beitragen,so Bullwinkel. So sind<br />

zum Beispiel im vergangenen Jahr 60 große<br />

Flügel für Onshore-Windkraftanlagen<br />

aus China hier gelöscht worden.<br />

www.niedersachsen-ports.de<br />

Telefon +49 (0) 4721-739-0<br />

Telefax +49 (0) 4721-739-129<br />

info@tmt-cuxhaven.de<br />

www.tmt-cuxhaven.de


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