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Kasimir - Messdiener St. Johannes Oelde

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<strong>Messdiener</strong> an <strong>St</strong>. <strong>Johannes</strong> <strong>Oelde</strong> – <strong>Kasimir</strong> Nr. 96 (april 2010)<br />

Weihrauch<br />

Feier für alle Sinne<br />

„Oh nein, jetzt nimmt der Pastor<br />

schon wieder so viel Weihrauch“,<br />

beschwert sich Markus, der<br />

gerade <strong>Messdiener</strong> geworden<br />

ist. „Davon wird mir<br />

doch immer schlecht.“<br />

Sein kleiner Bruder<br />

Christoph ist dagegen<br />

begeistert: „Wenn ich<br />

groß bin, will ich auch<br />

<strong>Messdiener</strong> werden und<br />

Rauchbomben werfen“,<br />

verkündet er freudestrahlend<br />

nach der Messe.<br />

Die kurze Szene – ausgedacht<br />

von der „<strong>Kasimir</strong>“-<br />

Redaktion – zeigt: die Menschen<br />

reagieren ganz unterschiedlich<br />

auf Weihrauch. Für den einen gehört<br />

der duftende Rauch zu einem feierlichen<br />

Oster-Hochamt einfach dazu,<br />

dem anderen wäre es lieber, wenn die<br />

<strong>Messdiener</strong> mit einer Kohle weniger<br />

auskämen. Fest steht hingegen, dass<br />

auch dieses Jahr an Ostern wieder<br />

etliche Weihrauch-Körner in Richtung<br />

Himmel aufsteigen werden.<br />

alte tradition<br />

Mindestens seit 1570 gab es in der<br />

katholischen Kirche eine Vorschrift, wonach<br />

in Hochämtern an hohen Feiertagen<br />

zwingend Weihrauch eingesetzt<br />

werden musste. An anderen Tagen war<br />

der Weihrauch hingegen verboten, um<br />

den festlichen Charakter der Hochfeste<br />

besonders zu betonen. So streng<br />

sind die Regeln heute nicht mehr.<br />

Ganz schlicht heißt es im Messbuch:<br />

„Weihrauch kann<br />

bei jeder Form der<br />

Messfeier verwendet<br />

werden.“<br />

Doch warum?<br />

Wenn in der Bibel<br />

Gott erscheint, ist ganz<br />

oft auch von verhüllendem<br />

Rauch die Rede: „Lass<br />

mich doch Dein Angesicht<br />

sehen!“, ruft Mose Gott zu.<br />

„Du kannst mein Angesicht nicht<br />

sehen, denn kein Menschen kann mich<br />

sehen“, erhält er zur Antwort. Gott<br />

zeigt sich uns Menschen und ist unter<br />

uns gegenwärtig, gleichzeitig bleibt er<br />

aber ein Geheimnis.<br />

Zu dieser geheimnisvollen Erscheinung<br />

gehört auch der Rauch. Als Mose<br />

die Zehn Gebote erhält, „war der ganze<br />

Berg Sinai in Rauch gehüllt, denn der<br />

Herr war im Feuer auf ihn herab gestiegen“,<br />

heißt es im Buch Exodus.<br />

Sogar ganz ausdrücklich ist in der<br />

Bibel von Weihrauch die Rede: Als die<br />

Heiligen drei Könige zur Geburt Jesu<br />

nach Bethlehem zur Krippe kommen,<br />

bringen sie ihm wertvoll Geschenke<br />

mit: Gold, Myrrhe . . . und Weihrauch,<br />

der damals sehr kostbar war. Das liegt<br />

daran, dass die Weihrauch-Ernte ziemlich<br />

aufwändig ist.<br />

schwierige Ernte<br />

Weihrauch ist körniges, getrock-

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