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PDF Wege aus der Sprachlosigkeit / Über die Notwendigkeit einer ...

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Würde, Integrität und „An<strong>der</strong>sheit des An<strong>der</strong>en“ – <strong>die</strong> letztgültige Grundlage aller<br />

traumatherapeutischen Massnahmen ist. Deshalb ist Traumatherapie<br />

„Menschenarbeit“, Arbeit mit, für und zwischen Menschen, um Furchtbares,<br />

Traumatisierendes zu überwinden und schliesslich „traumatisierende Realitäten zu<br />

überwinden“, sie zu besiegen, indem man ihnen das Einschreiten gegen Unrecht,<br />

den Irrsinn <strong>der</strong> Gewalt, gegen Not, Leid und Elend entgegenstellt: auf <strong>der</strong><br />

Makroebene im engagierten Eintreten für Gerechtigkeit und Menschlichkeit, auf <strong>der</strong><br />

Mikroebene durch effektive Massnahmen <strong>der</strong> psychosozialen Hilfeleistung und<br />

klinischen Traumatherapie.<br />

Warum Stationäre Traumatherapie<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>die</strong>ser Ausführungen versuchen wir als erste Klinik in <strong>der</strong> Schweiz<br />

<strong>der</strong> <strong>Notwendigkeit</strong> <strong>einer</strong> Stationären Traumatherapie ( zunächst 6 Therapieplätze )<br />

mit Integrativem Modulkonzept Rechnung zu tragen. Hinzu kommt <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass <strong>die</strong> ambulanten Behandlungen komplexer posttraumatischer Störungen mit<br />

ihrer hohen Komorbidität <strong>aus</strong> den verschiedensten Gründen oftmals keine<br />

befriedigenden Erfolge mit <strong>der</strong> Konsequenz <strong>einer</strong> Chronifizierung <strong>der</strong> Störungen bzw.<br />

<strong>einer</strong> Invalidisierung bringen (Psychiatrische Langzeithospitalisationen o<strong>der</strong> viele<br />

kürzere psychiatrische Hospitalisationen; Jährlich steigende Anzahl <strong>der</strong> IV-Anträge<br />

wie auch <strong>der</strong> IV-Renten).<br />

Jede zeitgemässe, mo<strong>der</strong>ne Traumatherapie besteht <strong>aus</strong> vier Phasen: Initiale<br />

Stabilisierung, Ressourcenaktivierung, - je nach differentieller Indikation -<br />

Traumakonfrontation, Integration und Neuorientierung. Im Rahmen eines ambulanten<br />

settings können meistens nur einfache, unkomplizierte posttraumatische<br />

Störungsbil<strong>der</strong> mit Erfolg behandelt werden. Bei komplex traumatisierten Menschen<br />

besteht eine erhebliche Komorbidität ( Dysphorie, Depressionen, Somatoforme<br />

Störungen, Persönlichkeitsverän<strong>der</strong>ungen, Dissoziative Störungen, Angst- und<br />

Panikstörungen, Abhängigkeitsstörungen, etc. ), welcher im ambulanten setting<br />

kaum Rechnung getragen werden kann. Bei <strong>die</strong>ser Patientengruppe besteht oftmals<br />

<strong>die</strong> dringende Indikation <strong>einer</strong> Stationären Traumatherapie. Dabei besteht im<br />

Rahmen <strong>einer</strong> Psychiatrischen Klinik <strong>die</strong> hervorragende Möglichkeit <strong>einer</strong><br />

interdisziplinären Konzeptualisierung, um beispielsweise vorhandene klinische<br />

Ressourcen zu nutzen.<br />

Während früher PatientInnen in <strong>der</strong> Regel mit an<strong>der</strong>en als den traumatischen<br />

Diagnosen geschickt wurden, werden PatientInnen heute meistens mit <strong>der</strong> korrekten<br />

Diagnose zur stationären Traumatherapie zugewiesen. Es hat sich bewährt,<br />

regelmässig Vorgespräche anzubieten, <strong>die</strong> von Mitglie<strong>der</strong>n des<br />

Traumabehandlungsteams unter <strong>der</strong> Leitung des Oberarztes <strong>der</strong> Station geführt<br />

werden. Wir haben <strong>die</strong>ses Verfahren eingeführt, da wir feststellen, dass <strong>die</strong>s im<br />

Sinne <strong>der</strong> Vertrauensbildung von grosser Bedeutung ist. Traumatisierte PatientInnen<br />

sind oft kaum in <strong>der</strong> Lage, an<strong>der</strong>en Menschen zu vertrauen. Vertrauen ist jedoch für<br />

das Gelingen <strong>der</strong> Traumatherapie entscheidend. Bei einem Vorgespräch können <strong>die</strong><br />

PatientInnen <strong>die</strong> Klinik, einzelne Teammitglie<strong>der</strong>, <strong>die</strong> Umgebung sowie <strong>die</strong><br />

Räumlichkeiten kennenlernen, man kann ihnen das spezifische Therapiekonzept<br />

vorstellen und klären, ob PatientInnen bereits im abulanten Rahmen Gelegenheit<br />

hatten, sich mit dem Thema <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>zusetzen. Man kann das Ausmass von<br />

Ängsten, sich <strong>der</strong> Thematik zu nähern, abschätzen und mit den PatientInnen formale<br />

Angelegenheiten klären, so z. B. <strong>die</strong> Dauer <strong>der</strong> Therapie, spezielle Bedürfnisse<br />

bezüglich <strong>der</strong> Unterbringung und <strong>der</strong> Therapeutenpersönlichkeiten. Ebenfalls <strong>die</strong>

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