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Inhalt IPD_1_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

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1/<strong>2008</strong>


<strong>Inhalt</strong><br />

Im Blickpunkt 2<br />

Literaturhinweise 16<br />

Berichte und Nachrichten 28<br />

Termine 41<br />

Orgeln 65<br />

Anschriften 76<br />

1


Im Blickpunkt<br />

Paul Thissen<br />

Olivier Messiaen - Ein katholischer Musiker des<br />

20. Jahrhunderts<br />

Für das säkularisierte 20. Jahrhundert<br />

ist es schon ein erstaunliches Phänomen,<br />

dass ein Mann, der über 50 Jahre<br />

lang bis in sein Todesjahr hinein<br />

Sonntag für Sonntag an der Kirche<br />

Ste. Trinité seinen Organistendienst<br />

versah, zu einem der bedeutendsten<br />

und einflussreichsten Komponisten<br />

seiner Epoche avancierte, zu einem<br />

Komponisten, der seine Überzeugung,<br />

all seine Musik – ob sie das Gehe<strong>im</strong>nis<br />

der Dreifaltigkeit meditiere,<br />

mit üppigsten Farben den Tristan-<br />

Mythos male oder serielle Operationen<br />

antizipiere – das Lob Gottes zu<br />

singen, niemals verleugnet hat. Dieser<br />

Sachverhalt mag dazu beigetragen<br />

haben, dass Messiaen einem größeren<br />

Kreis nur als Komponist von<br />

Werken für Orgel bekannt geworden<br />

ist. Tatsächlich hat sich mit ihm –<br />

nach Bach, Franck und Reger – erstmals<br />

wieder ein Komponist von Weltruf<br />

in zentraler Weise der Orgel zugewandt.<br />

Dabei darf aber nicht übersehen<br />

werden, dass Messiaen ebenso<br />

eine Vielzahl von Werken für Gesang,<br />

für Klavier und für Orchester ge-<br />

2<br />

schrieben und mit Saint François<br />

d’Assise auch die Gattung Oper bedacht<br />

hat.<br />

Olivier Messiaen wurde am 10. Dezember<br />

1908 in Avignon geboren und<br />

1919 für 11 Jahre Schüler des Pariser<br />

Conservatoire, wo er u. a. Komposition<br />

und Orgel studierte. Zu seinen bedeutendsten<br />

Lehrern zählten Marcel<br />

Dupré, Maurice Emmanuel und Paul<br />

Dukas. 1930 wurde Messiaen Titulaire<br />

an Ste. Trinité. Im selben Jahr gründete<br />

er mit Daniel Lesur, Ives Baudrier<br />

und André Jolivet die Gruppe La jeune<br />

France, die sich gegen den Neoklassizismus<br />

gewandt hat. 1940 kam<br />

Messiaen in deutsche Kriegsgefangenschaft.<br />

Im Stalag VIII A bei Görlitz<br />

entstand eines seiner ergreifendsten<br />

Werke, das Quatuor pour la fin du<br />

temps. Die Uraufführung fand am 15.<br />

Januar 1941 vor 5000 Gefangenen<br />

statt. „Nie hat man mir mit soviel Aufmerksamkeit<br />

und Verständnis zugehört“<br />

bekannte Messiaen später. 1947<br />

errichtete man für ihn am Pariser<br />

Conservatoire eine Professur für Analyse<br />

und Ästhetik eingerichtet. Von


nachhaltiger Wirkung waren auch die<br />

Kurse, die Messiaen in Budapest,<br />

Tangelwood und innerhalb der Darmstädter<br />

Ferienkurse für Neue Musik<br />

hielt. Zu den bedeutendsten Preisen,<br />

die der mit Ehrungen überhäufte<br />

Messiaen erhielt, zählt der Erasmus-<br />

Preis, der ihm 1971 verliehen wurde. Er<br />

starb am Abend des 27. April 1992 in<br />

Paris.<br />

*<br />

Olivier Messiaen hat weder mit Überschwang<br />

noch mit Leidenschaft am<br />

Leben seiner Zeit teilgehabt. Im Gegensatz<br />

zu Schostakowitsch, Luigi<br />

Nono oder Nicolaus A. Huber war<br />

Messiaen niemals ein auch nur <strong>im</strong><br />

Ansatz ein politisch-gesellschaftlich<br />

engagierter Künstler, vielmehr war er<br />

vor allem „ein“, wie er einmal meinte,<br />

„von der Unendlichkeit Gottes geblendeter<br />

Glaubender“.<br />

61 Jahre versah Messiaen seinen<br />

Dienst als Organist an St. Trinite, jenem<br />

Ort, an dem er sich nach seinen<br />

eigenen Worten wie ein „an den Gottesdienst<br />

gebundenes Pfarrkind“ und<br />

„in Einheit mit der Liturgie“ gefühlt<br />

hat. Der Autor eines großen Orgelzyklus´<br />

mit dem Titel Livre du Saint<br />

Sacrement hat seinen Organistendienst<br />

wie folgt beschrieben:<br />

Ich bin als Organist dazu verpflichtet, am Gottesdienst<br />

teilzunehmen. In diesem Augenblick<br />

bin ich eng mit dem verbunden, was sich am<br />

Altar ereignet, beinahe wie ein Priester [...]<br />

Während der Messe nehme ich teil an dem<br />

Mysterium, das sich in der Segnung von Brot<br />

und Wein entfaltet, also in der Transsubstantiation.<br />

Das Heiligste Sakrament ist hier<br />

gegenwärtig, während ich <strong>im</strong>provisiere, und<br />

ich weiß, dass das, was ich unter diesen Umständen<br />

zuwege bringe, besser ist als <strong>im</strong> Konzert.<br />

Pater Gaillard, Pfarrer von Petichet,<br />

der Messiaen die letzten 20 Jahre seines<br />

Lebens gekannt hat, sagte einmal:<br />

„Messiaen war nicht zum Priesteramt<br />

berufen, aber er hatte die<br />

Seele eines Priesters.“<br />

Dass ein solchermaßen in der katholischen<br />

Liturgie verwurzelter Komponist<br />

kaum liturgische Musik geschrieben<br />

hat, mag auf den ersten Blick<br />

überraschen. Messiaen selbst liefert<br />

hierfür eine Erklärung in der<br />

Conférence de Notre Dame, einem<br />

Vortrag, den er <strong>im</strong> Dezember 1977 in<br />

Notre Dame in Paris gehalten hat. Der<br />

erste Teil handelt von der „liturgischen<br />

Musik“, und Messiaen lässt keinen<br />

Zweifel daran aufkommen, dass<br />

es für ihn nur eine gibt, nämlich den<br />

gregorianischen Choral: „Der gregorianische<br />

Choral allein besitzt zugleich<br />

die Reinheit, die Freude, die nö-<br />

3<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

tige Leichtigkeit für das Sichaufschwingen<br />

der Seele hin zur Wahrheit.“<br />

Was den Rhythmiker Messiaen<br />

am Choral am ehesten fasziniert, ist<br />

die rhythmische Freiheit, die er mit<br />

der des Vogelgesangs vergleicht. In<br />

seinen früheren Werken verändert<br />

Messiaen die gregorianischen Melodien,<br />

sie werden gleichsam durch das<br />

„Prisma“ seiner persönlichen Sprache<br />

gebrochen, die melodische Kontur<br />

wandelt sich, die Harmonisierung<br />

lässt sie in ganz verschiedenen Farben<br />

erstrahlen. In seinen späten Werken<br />

erklingt der gregorianische Choral<br />

auch als wörtliches Zitat, oft inmitten<br />

von sehr komplexen Strukturen.<br />

Der zweite Teil des Vortrags handelt<br />

von der „religiösen Musik“. Messiaen<br />

erklärt, dass „jede Kunst, die das Mysterium<br />

des Göttlichen auszudrücken<br />

versucht, als religiös bezeichnet werden<br />

kann“, und dass folglich „alle Musik,<br />

die sich in Ehrerbietung des Göttlichen,<br />

dem Heiligen, dem Unaussprechlichen<br />

nähert, eine religiöse<br />

Musik <strong>im</strong> vollen Wortsinn“ ist, wobei<br />

das Religiöse auf keinen Fall mit dem<br />

Liturgischen gleichgesetzt werden<br />

kann.<br />

Als Professor für Ästhetik und musikalische<br />

Analyse am Conservatoire<br />

4<br />

nationale supérieur de la musique entwickelte<br />

Messiaen sich zu einer<br />

Schlüsselfigur der internationalen<br />

Entwicklung der Musik nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Studenten aus<br />

aller Welt haben seine Vorlesungen<br />

gehört und Anregungen durch ihn<br />

empfangen, unter ihnen lannis<br />

Xenakis, Pierre Boulez und Karlheinz<br />

Stockhausen. Welche Ehrerbietung<br />

dem Lehrer Messiaen entgegengebracht<br />

wurde, mögen einige Sätze<br />

Nguyen Thien Daos und lannis<br />

Xenakis dokumentieren. Zunächst<br />

Dao:<br />

Die zeitgenössische Produktion [...] lässt auf<br />

schmerzhafte Weise jede Ernsthaftigkeit vermissen,<br />

und man kann leicht nachvollziehen,<br />

warum sich die Zuhörer, es sind <strong>im</strong> übrigen<br />

nur wenige, in diesem musikalischen Labyrinth<br />

verirren.<br />

Wer glaubt denn noch, einen Beethoven, dessen<br />

Werk auf einem Höchstmaß an Größe und<br />

Vornehmheit des Gefühls gründet, unter den<br />

heutigen Komponisten entdecken zu können,<br />

da doch die meisten von ihnen, bewusst oder<br />

unbewusst, einem Systemzwang unterworfen<br />

sind?<br />

Glücklicherweise wird der westliche H<strong>im</strong>mel<br />

dieser Abenddämmerung von einem auf großartige<br />

Weise am Rande stehenden Stern durchquert;<br />

er trägt den Namen Olivier Messiaen.<br />

Olivier Messiaen ist durch seine Noblesse und<br />

seine umfassende Bildung, die auf allerhöchster<br />

Stufe steht und alle Kulturen durchdringt,<br />

keinem Systemzwang unterworfen.


Und Xenakis schrieb:<br />

Doch war er mehr als ein Mensch, er war die<br />

Sonne, die die Musik der Vergangenheit und<br />

der Zukunft in einem edlen Licht und voller<br />

Liebe erstrahlen ließ, den Regenbogen der klingenden<br />

Kirchenfenster gleich, die er so sehr<br />

geliebt hat. Die überwältigendste Wahrheit,<br />

die er durch seinen Unterricht und seine Musik<br />

enthüllt hat, war, dass in der Musik (wie auch<br />

in den anderen Künsten und Wissenschaften)<br />

alles möglich ist, wenn man es aus einer inneren<br />

Notwendigkeit heraus schafft - jenseits<br />

ästhetischer und ideologischer Dogmen, mit<br />

der Begabung, in der die Intuition und das Rationale<br />

aufeinander gründen, als einziger Leitstern.<br />

Die Musik Messiaens, der sich übrigens<br />

durch Debussys Oper Pelléas et<br />

Mélisande, deren Partitur der 10jährige<br />

Olivier von Jehan de Gibon bekam,<br />

zum Komponisten berufen fühlte, ist<br />

nicht denkbar ohne die reichen Anregungen<br />

der Kindheit. Ein ganz entscheidendes<br />

Stichwort ist hierbei „le<br />

mervellieux“, das Wunderbare. Da ist<br />

zunächst seine Mutter, die Dichterin<br />

Cécile Sauvage, die dem noch nicht<br />

geborenen Sohn einen Gedichtband<br />

widmet und prophezeit, ihre Kind<br />

würde Musiker, da ist die Märchenwelt<br />

der Dramen Shakespeares, die<br />

Messiaen durch seine Vater, den Anglisten<br />

Pierre Messiaen kennen ge-<br />

lernt hatte, da ist die Welt der Bühnenwerke<br />

Mozarts, Glucks, Berlioz’<br />

und Wagners, da sind die Natur, die<br />

Berge, Gletscher und Felswände der<br />

Gegend um Grenoble, wo Messiaen<br />

seine Kindheit verbrachte, und da ist<br />

zu guter letzt der alles best<strong>im</strong>mende<br />

katholische Glaube.<br />

Messiaens Glaube beruht offenbar<br />

nicht auf einer besonders strengen<br />

religiösen Erziehung. Der Komponist<br />

äußerte einmal: „Der Glaube lässt<br />

sich nicht erklären, ich bin als gläubiger<br />

Mensch geboren. Ich hätte vielleicht<br />

nichts komponiert, wäre mir<br />

nicht diese Gnade zuteil geworden.“<br />

Vielleicht darf man in diesem Zusammenhang<br />

die Psychologie bemühen<br />

und feststellen, dass eine entscheidende<br />

Ursache für Messiaens Glauben<br />

in seinem Urvertrauen zu suchen<br />

ist, das ihm von seiner Mutter geschenkt<br />

wurde, die dem noch nicht<br />

geborenen Kind einen Gedichtband<br />

mit dem Titel L´âme en bourgeon<br />

(„Die knospende Seele“) gewidmet<br />

hat. Messiaen äußert sich hierzu wie<br />

folgt:<br />

Den größten Einfluss hat meine Mutter auf<br />

mich ausgeübt; ein Einfluss, der umso ungewöhnlicher<br />

war, als er meiner Geburt vorausging,<br />

denn meine Mutter, die Dichterin Cécile<br />

5<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

Sauvage, schrieb, während sie mich erwartete,<br />

einen wundervollen Gedichtband über die<br />

Vormutterschaft mit dem Titel L´âme en<br />

bourgeon. Die Musik führt zurück in den Leib<br />

meiner Mutter. Während ihrer Schwangerschaft<br />

schrieb sie eine Gedichtsammlung; dort<br />

drückt sie ihre Gewissheit aus, einen Sohn zu<br />

erwarten, der Künstler, ja Musiker werden<br />

würde. Sagt sie doch in einem der Verse: „Je<br />

soufrre d’un lointain musical que j´ignore.“<br />

Hierauf gründet mein Glaube an die Vorherbest<strong>im</strong>mung.<br />

Messiaen war fest davon überzeugt,<br />

dass diese Gedichtsammlung, auf die<br />

er <strong>im</strong>mer wieder hinweist, seinen<br />

Charakter und sein ganzes Schicksal<br />

best<strong>im</strong>mt habe:<br />

Das lyrische Erwarten eines Kindes muss dessen<br />

Schicksal beeinflussen. Ich bin stolz auf<br />

dieses Buch. Es ist mein höchster Ehrentitel.<br />

Völlig überraschend ist, dass die Mutter<br />

Messiaens eine nichtreligiöse Frau<br />

war, ganz <strong>im</strong> Gegensatz zum Vater<br />

Messiaens, dem Anglisten Pierre<br />

Messiaen, der einem strengen Katholizismus<br />

huldigte. Was die Sauvage<br />

glaubte, zeigen die folgenden Worte:<br />

Wir leben <strong>im</strong> Universum wie in einem Käfig.<br />

Zuerst <strong>im</strong> Mutterleib, dann in der Wiege, in<br />

unseren Häusern, in unserem Schicksal, zuletzt<br />

<strong>im</strong> Sarg. Man mag schreien, man mag weinen,<br />

sich vergnügen, sich langweilen, nie entrinnt<br />

man dem Käfig.<br />

6<br />

Auf den Vorwurf ihres Mannes, Gott<br />

habe ihr die Gabe der Dichtkunst<br />

nicht verliehen, damit sie sie in Weinerlichkeit<br />

verkehre, entgegnete<br />

Cécile Sauvage:<br />

Du glaubst wohl, dass es Gott war, der die Poesie<br />

erfunden hat, es waren die Menschen - um<br />

sich Mut zu machen in ihrem Elend. Sieh’ dir<br />

die größten Lyriker an, die Propheten Israels.<br />

Was hat sie inspiriert? Besiegte zu sein, Gefangene,<br />

Menschen, die Hunger leiden und geschlagen<br />

werden; sie fanden Trost in der Hoffnung,<br />

ein Retter werde sie eines Tages zu<br />

Weltherrschern machen. Mir war <strong>im</strong>mer kalt,<br />

ich habe mich <strong>im</strong>mer allein gefühlt - meine<br />

Dichtkunst, sie ist meine Hoffnung.<br />

Die Hoffnungslosigkeit der Poesie der<br />

Sauvage steht in einem extremen<br />

Kontrast zum Werk ihres Sohnes, der<br />

kein Thema so oft besingt wie die<br />

Auferstehung, für den „das Leiden<br />

zwar auch existiert“, der aber „nur<br />

sehr wenige schmerzliche Stücke geschrieben“<br />

hat, weil er „dafür nicht<br />

geschaffen ist“.<br />

Neben dem Einfluss der Mutter war<br />

es besonders der Shakespeares, der<br />

für Messiaen wichtig wurde:<br />

Ich war <strong>im</strong>mer empfänglich für das Wunderbare,<br />

meine früheste Kindheit verstrich inmitten<br />

der Gedichte meiner Mutter und der Dramen<br />

Shakespeares, die diese Empfänglichkeit<br />

nur steigern konnten.


Was Messiaen an Shakespeare am<br />

meisten faszinierte, war die Welt des<br />

Unsichtbaren, die Geister, das Märchenhafte<br />

und Magische:<br />

Sie wissen, was Shakespeares Theater alles<br />

enthält, nicht nur die menschlichen Leidenschaften,<br />

sondern auch die Magie, Hexen, Kobolde,<br />

Sylphen, Gespenster und Erscheinungen<br />

aller Arten. Shakespeare ist ein Autor, der die<br />

Fantasie stark entwickelt. Ich hatte einen Hang<br />

zum Märchen, Shakespeare ist manchmal ein<br />

Supermärchen, und es ist vor allem dieser<br />

Aspekt, der mich geprägt hat. Mehr als alles<br />

andere liebte ich Macbeth (wegen der Hexen<br />

und wegen Banquos Gespenst), ebenso Puck<br />

und Ariel (aus denselben Gründen), und äußerst<br />

lebhaft empfand ich die Größe des Königs<br />

Lear, der, dem Wahnsinn verfallen, gegen<br />

Gewitter und Blitz angeht.<br />

Ausdrücklich betont Messiaen den<br />

Einfluss dieser Kindheitseindrücke auf<br />

seine Musik:<br />

Die Atmosphäre dieser Dramen - wollüstige<br />

Sturzbäche von Bildern des Entsetzens und der<br />

Poesie - ist die meiner Musik.<br />

Messiaens „goût du merveilleux“,<br />

entzündet und entwickelt an der Poesie<br />

seiner Mutter und an Shakespeares<br />

Märchenwelt, fand seine letzte<br />

und endgültige Erfüllung <strong>im</strong> katholischen<br />

Glauben:<br />

Shakespeares Feen, Gespenster und Hexen<br />

befremdeten mich nicht: als ich später die<br />

Eigenschaften der verklärten Leiber begriff,<br />

ihre Geistigkeit, Behändigkeit, Leidensunfähigkeit,<br />

ihren Lichtglanz, brauchte ich nur<br />

von der Fantasie in die Realität umzusteigen<br />

[...] Es ist unbestreitbar, dass ich in den Wahrheiten<br />

des katholischen Glaubens diese Verführung<br />

durch das Wunderbare hundertfach,<br />

tausendfach multipliziert wiedergefunden<br />

habe, und es handelt sich nicht mehr um eine<br />

theatralische Fiktion, sondern um etwas Wahres.<br />

Zumindest erwähnt sei in diesem Zusammenhang,<br />

dass auch für Hector<br />

Berlioz Shakespeares Kunst - <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zum Christentum - der Ort<br />

war, an dem er einen Gott der Liebe<br />

und der Menschlichkeit zu finden<br />

glaubte. „Shakespeare! Shakespeare!“,<br />

fleht Berlioz in einer trostlosen<br />

Passage <strong>im</strong> Schlusskapitel der<br />

Memoires, voll der bittersten Verzweiflung<br />

in der Reflexion über den<br />

Tod seiner Frau, der einst angebeteten<br />

Shakespeare-Darstellerin Harriet<br />

Smithson:<br />

Shakespeare! Wo ist er? Wo bist du? Mir<br />

scheint, dass er unter allen vernunftbegabten<br />

Wesen mich begreifen kann und uns beide<br />

begriffen haben muss; er allein kann Mitleid<br />

mit uns gehabt haben, mit zwei armen Künstlern,<br />

die sich liebten und die sich gegenseitig<br />

zerfleischten. Shakespeare! Shakespeare! Du<br />

7<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

musst menschlich gewesen sein; wenn du<br />

noch lebst, muss du die Elenden aufnehmen!<br />

Du, du bist unser Vater, der du bist <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel,<br />

wenn es einen H<strong>im</strong>mel gibt. Gott ist dumm<br />

und grässlich in seinem unendlichen Gleichmut;<br />

du allein bist der gute Gott für die Seelen<br />

der Künstler; n<strong>im</strong>m uns an deinen Busen, Vater<br />

umarme uns! De profundis ad te clamo.<br />

Berlioz’ Zuflucht ist allerdings, um<br />

Messiaens Worte noch einmal zu gebrauchen,<br />

die in eine „theatralische<br />

Fiktion“. Für Messiaen dagegen ist<br />

Shakespeares Kunst lediglich ein,<br />

wenn man es einmal so formulieren<br />

darf, religiöses Propädeutikum. So tief<br />

greifend die Eindrücke auch waren,<br />

die der Komponist durch seine Mutter<br />

und Shakespeare empfing, zu einem<br />

best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt gingen sie<br />

endgültig auf <strong>im</strong> größeren Ganzen<br />

des katholischen Glaubens. Nachdem<br />

ihn dessen Wahrheit ergriffen hatte,<br />

wollte Messiaen nur noch eins,<br />

„expr<strong>im</strong>er le merveilleux de la foi“.<br />

Das erklärt auch, warum die Namen<br />

Sauvage und Shakespeare nur in den<br />

Kindheitserinnerungen des Komponisten<br />

einen großen Raum einnehmen,<br />

dann aber nahezu vollständig verschwinden.<br />

In den an Andeutungen<br />

und Hinweisen überaus reichen Kommentaren<br />

des so zitierfreudigen Komponisten<br />

taucht der Name der Mutter<br />

8<br />

nie wieder auf, geschweige denn,<br />

dass - mit einer Ausnahme - eines ihrer<br />

Gedichte vertont oder einer ihrer<br />

Verse als Motto zu einem Werk verwendet<br />

würde. Durch die sinnlich erfahrbare<br />

Welt hindurch führt<br />

Messiaens Weg Schritt für Schritt hin<br />

zu Gott. Ihn wird er mit Vogelst<strong>im</strong>men,<br />

mit komplexen rhythmischen<br />

Operationen und einer alle Farben<br />

des Regenbogens widerspiegelnden<br />

Musik rühmen. Hierin liegen aber<br />

auch, wie Messiaen selbst sagt, die<br />

vier Tragödien seines Lebens begründet:<br />

Die erste besteht darin, dass ich als gläubiger<br />

Musiker über den Glauben zu Atheisten spreche.<br />

Wie sollen sie mich verstehen? Meine<br />

zweite Tragödie ist, dass ich Ornithologe bin<br />

und über die Vögel zu Menschen spreche, die<br />

in Städten leben, zu Menschen, die niemals<br />

um vier Uhr morgens aufgestanden sind, um<br />

dem Erwachen der Vögel auf dem Lande zu<br />

lauschen. Sie sehen hässliche Tauben auf den<br />

Straßen und Spatzen in den Grünanlagen, aber<br />

sie wissen nicht, was ein Vogelgesang ist. Und<br />

hier nun meine dritte Tragödie: Wenn ich Klänge<br />

höre, sehe ich geistig Farben. Ich habe das<br />

öffentlich gesagt, ich habe es vor den Kritikern<br />

wiederholt, ich habe es meinen Schülern erklärt,<br />

aber niemand schenkt mir Glauben. Ich<br />

kann noch so reichlich Farben in meiner Musik<br />

verwenden, die Zuhörer hören, aber sie sehen<br />

nichts. Was meine vierte Tragödie betrifft, so<br />

ist sie weniger schl<strong>im</strong>m, sie beruht lediglich


auf einem bedauerlichen Missverständnis: Ich<br />

bin Rhythmiker, und ich lege Wert auf diese<br />

Bezeichnung. Die meisten Menschen glauben<br />

jedoch, unter Rhythmus seien die gleichmäßigen<br />

Zeitwerte eines Militärmarsches zu verstehen<br />

[...].<br />

*<br />

Nachfolgend soll auf die Parameter<br />

Harmonik und Rhythmik sowie auf<br />

den Vogelgesang etwas ausführlicher<br />

eingegangen werden.<br />

a) Harmonik<br />

Für das Verständnis der Harmonik der<br />

Musik Messiaens ist es wichtig zu<br />

wissen, dass der harmonische Verlauf<br />

nicht nur durch innermusikalische<br />

Gesetzmäßigkeiten reguliert wird,<br />

sondern auch durch den Wunsch, best<strong>im</strong>mte<br />

Farbwirkungen hervorzurufen,<br />

die ihrerseits wiederum symbolisch<br />

zu verstehen sind. Als Messiaen<br />

einmal gefragt wurde, welcher sein<br />

ästhetischer Kanon sei, gab er die folgende<br />

Antwort, die poetische Kraft<br />

und auch Lust am Rhetorischen zeigt :<br />

Mein he<strong>im</strong>liches Verlangen nach feenhafter<br />

Pracht der Harmonie hat mich hingedrängt zu<br />

diesen Feuerschwertern, diesen jähen Sternen,<br />

diesen blau-orangenen Lavaströmen, diesen<br />

Planeten von Türkis, diesen Violettönen, diesem<br />

Granatrot wuchernder Verzweigungen,<br />

diesem Wirbel von Farben und Tönen in einem<br />

Wirrwarr von Regenbögen. Ich weiß be<strong>im</strong> be-<br />

sten Willen nicht, ob ich eine Ästhetik habe.<br />

Aber ich kann wohl sagen, dass meine Vorliebe<br />

einer farblich schillernden, verfeinerten, ja<br />

wollüstigen Musik gehört; einer Musik, die<br />

Zartheit und Heftigkeit, Liebe und Ungestüm<br />

kennt; einer Musik, die den Hörer hin und her<br />

wiegt, die sich aussingt; einer Musik, die vom<br />

frischen Blut belebt wird, deutliche Gesten<br />

kennt, einen zuvor nie gekannten Duft verströmt,<br />

einem ruhelosen Vogel gleicht; einer<br />

Musik in der Art von Kirchenfenstern, in denen<br />

Komplementärfarben in wirbelnde Bewegung<br />

geraten zu sein scheinen; einer Musik, die die<br />

Begrenzung der Zeit und ihre Allgegenwart<br />

spürbar werden lässt; einer Musik, die einem<br />

theologischen Regenbogen gleicht.<br />

Der für Messiaen wichtigste und originellste<br />

dritte Teil der Conférence de<br />

Notre Dame trägt den Titel „Der<br />

Farbklang und das Geblendetsein“. In<br />

diesem letzten Teil, der zweifellos die<br />

tragende Säule der Messiaenschen<br />

Ästhetik dokumentiert, analysiert der<br />

Autor den Zusammenhang von Klang<br />

und Farbe. Für ihn handelt es sich<br />

hierbei um die höchste musikalische<br />

Ausdrucksform des Heiligen, weil sie<br />

ein „Geblendetsein“ erzeugt, das die<br />

übliche Form des einfachen Erfassens<br />

transzendiert. Und er zitiert Thomas<br />

von Aquin: „Gott blendet uns durch<br />

ein Übermaß an Wahrheit.“ Die Farben<br />

des Regenbogens und mittelalterlicher<br />

Kirchenfenster sind ein<br />

9<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

schwacher Abglanz der ewigen Herrlichkeit<br />

Gottes und lassen trotz ihres<br />

bloßen Abbildcharakters, wie<br />

Messiaen meint, „die ewige Glückseligkeit“<br />

erahnen, und er paraphrasiert<br />

einen Vers aus dem 36. Psalm: „In Deiner<br />

Musik werden wir die Musik sehen;<br />

in Deinem Licht werden wir das<br />

Licht hören.“<br />

Die verzückte, farbenreiche Schau der<br />

Mysterien hat ihren Niederschlag gefunden<br />

in Couleurs de la cite céleste<br />

(1963) für Orchester<br />

b) Rhythmik<br />

Messiaen meinte einmal:<br />

Vergessen wir nicht, dass das wichtigste<br />

und wesentlichste Element der<br />

Musik der Rhythmus ist.<br />

Diese Präferierung des Rhythmus besitzt<br />

eine große Tradition. Lange vor<br />

Hans von Bülows bekanntem Diktum<br />

„Im Anfang war der Rhythmus“ bezeichnet<br />

Rossini in einem Brief aus<br />

dem Jahr 1817 den Rhythmus als „das<br />

Urelement der Musik“. Und in besonders<br />

deutlicher Weise wird Messiaens<br />

Wertschätzung des Parameters<br />

Rhythmus durch Hector Berlioz antizipiert,<br />

der fordert „eine Klasse für<br />

Rhythmus einzurichten“, da Frank-<br />

10<br />

reich „noch <strong>im</strong>mer der Herd des Widerstands<br />

gegen die Emanzipation<br />

des Rhythmus ist“.<br />

Mit seinen rhythmischen Operationen<br />

will Messiaen die als Fessel empfundene<br />

rhythmische Einförmigkeit<br />

europäischer Musik überwinden. Das<br />

bedeutet die Abkehr von einem<br />

rhythmischen Mittelwert zugunsten<br />

eines extrem langen oder extrem kurzen<br />

Zählwerts, was zur Folge hat,<br />

dass dem Hörer die Stütze einer<br />

gleichmäßig pulsierenden Zählzeit<br />

genommen wird, und die Abkehr von<br />

einer qualifizierten Abstufung von<br />

Zählwerten (Akzentstufentakt) zugunsten<br />

einer rein quantitativen bzw.<br />

additiven rhythmischen Ordnung.<br />

Sehr bedeutsam wird hierbei<br />

Messiaens Hindu-Rhythmus-Rezeption.<br />

Hier entdeckt er das Prinzip der<br />

hinzugefügten Werte, der nicht umkehrbaren<br />

Rhythmen und pr<strong>im</strong>zahlig<br />

angelegte rhythmische Strukturen.<br />

Die pr<strong>im</strong>zahlig angelegte Ordnung<br />

formaler und rhythmischer Strukturen<br />

ist gleichsam ein Prinzip<br />

Messiaenscher Kompositionstechnik.<br />

Grund hierfür ist einerseits das Bestreben,<br />

asymetrische formale und<br />

rhythmische Abläufe zu schaffen, andererseits<br />

aber auch ein symbolischer


Aspekt. Die Vorliebe für Pr<strong>im</strong>zahlen<br />

ist gleichsam die gesteigerte Form<br />

einer Vorliebe für ungerade Zahlen,<br />

die ihren Niederschlag gefunden hat<br />

in einem Hauptgrundsatz der pythagoreischen<br />

Zahlensymbolik, der auch<br />

noch <strong>im</strong> Mittelalter galt:<br />

Die ungerade Zahl ist die bessere und glückbringendere,<br />

die gerade die unvollkommenere<br />

und weniger Glück verheißende.<br />

Im Islam ist derselbe Gedanke zu finden:<br />

Wahrlich, Gott ist eine ungerade Zahl, nämlich<br />

Einer, und liebt die ungerade Zahl.<br />

Schließlich ist die Pr<strong>im</strong>zahl für Messiaen<br />

das Symbol des Mysteriums des<br />

einen unteilbaren dreifaltigen Gottes,<br />

der Homousie der drei Personen.<br />

c) Vogelgesang<br />

Der Vogel – jener „kleine Bote der <strong>im</strong>materiellen<br />

Freude“, wie Messiaen<br />

sagt –, dessen Gesang seit 1950 in keinem<br />

Werk des Komponisten fehlt, ist<br />

ein Symbol der Transzendenz, der<br />

Freiheit und der Freude: „Wir laufen,<br />

er fliegt. Wir führen Krieg, er singt.“<br />

Der Vogelgesang ist für Messiaen allerdings<br />

nicht nur von ideeller, sondern<br />

auch von kompositions-<br />

technischer Bedeutung, wobei die<br />

Freiheit des Rhythmus´ wiederum<br />

von größter Relevanz ist:<br />

Die Vögel sind unsere größten Lehrmeister:<br />

Ihnen verdanken wir alles; sie haben schon<br />

alles erfunden, was in der Musik als Errungenschaft<br />

von Jahrhunderten gilt: die Neumen,<br />

den gregorianischen Gesang, die Leitmotive,<br />

die Vierteltöne, die Kollektiv<strong>im</strong>provisation in<br />

der Aleatorik. Sie sind die größten Komponisten.<br />

Ornithologisches Hauptwerk<br />

Messiaens ist der sieben Bände umfassende<br />

Klavierzyklus Catalogue<br />

d´oiseaux sein. Er offenbart eine ganz<br />

und gar franziskanische Haltung (den<br />

HI. Franziskus wird Messiaen zum<br />

Thema seiner einzigen Oper machen).<br />

So sind in La Fauvette des jardins diejenigen<br />

Akkorde, die die „Farben des<br />

Abends“ evozieren sollen, mit der Anmerkung<br />

versehen: „ekstatische Kontemplation“.<br />

Das ganze Stück ist eine<br />

Wahre „Feier“ des Lichts, der Farben,<br />

der Bewegungen, der Klänge und<br />

selbst der Düfte. Der Autor beschreibt<br />

den Zyklus eines ganzen Tags (von<br />

Nacht zu Nacht) mit seinen Veränderungen<br />

von Licht und Farbe, er beschreibt<br />

das Gebirge, den See, die<br />

Bäume, den Vogelflug und selbstverständlich<br />

die mit den Lichtverhältnis-<br />

11<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

sen sich wandelnden Vogelgesänge.<br />

In diesem Zusammenhang muss erwähnt<br />

werden, dass Messiaen in einem<br />

Gespräch mit Brigitte Massin<br />

bekannte, er neige zu der Annahme,<br />

dass <strong>im</strong> 20. Jahrhundert „lediglich die<br />

elektro-akustische Musik wirklich<br />

eine neue D<strong>im</strong>ension eröffnet“ und<br />

ihn gelehrt habe, „dass es keine wirkliche<br />

Grenzlinie zwischen Musik und<br />

Geräusch gibt. Und vor allem, dass<br />

das Geräusch Musik sein kann“:<br />

Ich habe mit Leidenschaft den Wellen des<br />

Meeres, den Wasserfällen und Sturzbächen <strong>im</strong><br />

Gebitge und allen Geräuschen des Wassers<br />

und des Windes gelauscht; und ich möchte<br />

hinzufügen, dass ich keine Grenze ziehe zwischen<br />

Geräusch und Klang: Alles stellt für mich<br />

gleichermaßen Musik dar.<br />

*<br />

Spätestens bei Messiaens Ausführungen<br />

zur Harmonik dürfte deutlich geworden<br />

sein, dass er die sinnliche<br />

Welt nicht asketisch meidet, <strong>im</strong> Gegenteil:<br />

Messiaen hat drei „Tristan“-<br />

Werke geschrieben: Harawi, ein Liederzyklus<br />

für Sopran und Klavier, Cinq<br />

Rechants, ein Chorwerk, und als<br />

Zentralwerk die große Turangalîla-<br />

Symphonie. Messiaen versteht den<br />

Tristan-Mythos als „Symbol für jede<br />

große Liebe“, einer schicksalhaften<br />

12<br />

Liebe“, einer „unwiderstehlichen Liebe,<br />

einer Liebe die <strong>im</strong> Prinzip tödlich<br />

endet und die bis zu einem gewissen<br />

Grad den Tod herbeisehnt, weil es<br />

sich um eine Liebe handelt, die das<br />

Körperliche, ja selbst unsere geistigen<br />

Fähigkeiten übersteigt und eine kosmische<br />

D<strong>im</strong>ension erreicht.“ Auf die<br />

Frage Claude Samuels, ob es „nicht<br />

einen Widerspruch zwischen diesem<br />

Begriff der menschlichen Liebe und“<br />

seinem „religiösen Glauben“ gebe,<br />

antwortet Messiaen:<br />

Aber nein, denn diese sehr starke Liebe ist ein<br />

Widerschein, ein schwacher Widerschein, aber<br />

nichts desto weniger ein Widerschein der einzig<br />

wirklichen Liebe, der göttlichen Liebe.<br />

Die große Turangalîla-Symphonie ist<br />

ein wahrhaft orgiastischer Hymnus<br />

auf die sinnliche Liebe. Der melodische<br />

Reichtum, den klangliche Glanz<br />

und sinnlichen Zauber der<br />

Turangalîla-Symphonie wurde allerdings<br />

von vielen nicht geschätzt. In<br />

einer von Heino Lüdicke für den Berliner<br />

Kurier verfassten Kritik hieß es:<br />

Es ist ein monströses Gebilde, worin eine<br />

effekthascherische Klangregie aus Stilmischmasch<br />

von Puccini bis zum Jazz, Naivität<br />

und Lärm an die Stelle wirklicher symphonischer<br />

Substanz tritt. Je länger die anmaßend


aufgedonnerte, mit einem hochfrequenten<br />

elektroakustischen Instrument namens Ondes<br />

Martenot technisch verbrämte Angelegenheit<br />

dauerte, desto erschreckender wird die musikalische<br />

Armut fühlbar. Das ist kein Fortschritt,<br />

sondern ein sensationell aufgezäumter Rückschritt,<br />

der Ablehnung verdient.<br />

Messiaens Schüler Karlheinz Stockhausen<br />

schreibt zum gleichen Werk:<br />

Mir ist das Gefühl noch sehr leicht wiederholbar,<br />

dieses Ausgeliefertsein an phantastischen<br />

Kitsch; nach all den asketischen Nachkriegsjahren<br />

der fortschreitenden Hindemitheritis,<br />

Bartokatis, Strawinskerrhö, Bergitis, des<br />

Schönbergium tremens nun so viel Jesulein<br />

mit Sixte ajoutée und Orientduft und Gamelan<br />

– verwöhnerisch.<br />

Als zukunftweisendes Werk, gleichsam<br />

als Gründungsdokument des<br />

Serialismus, wurde dagegen die kleine<br />

Klavieretüde Mode de valeurs et<br />

d´intensités verstanden, worauf<br />

Messiaen jedoch mit einiger Verständnislosigkeit<br />

reagierte:<br />

Ich habe mich sehr an der völlig übertriebenen<br />

Bedeutung gestört, die man einem kleinen<br />

Werk, das nicht mehr als drei Seiten umfasst<br />

und den Titel „Mode valeurs et d´intensités“<br />

trägt, unter dem Vorwand beigemessen hat,<br />

dass es den Beginn der seriellen Aufspaltung<br />

<strong>im</strong> Bereich der Anschlagsarten, der Dauern<br />

und der Farbintensitäten, kurz aller musikalischen<br />

Parameter bezeichne. Diese Musik ist<br />

vielleicht prophetisch gewesen, historisch be-<br />

deutsam, aber in musikalischer Hinsicht ist sie<br />

nichts und wieder nichts [...].<br />

Mystische Versenkung und Rationalität<br />

sind in Messiaens Universalismus<br />

eng miteinander verwandt, dem mittelalterlichen<br />

Universalismus durchaus<br />

vergleichbar.<br />

In den Gesprächen mit Claude Samuel<br />

äußert Messiaen die Ansicht, der<br />

moderne Mensch habe es verlernt, <strong>im</strong><br />

Sichtbaren das Unsichtbare zu finden,<br />

er habe es verlernt, die Welt der Realien<br />

gleichsam symbolisch zu deuten,<br />

und wenn Messiaen der Überzeugung<br />

Ausdruck verleiht, das Unsichtbare<br />

sei wahrer als das Sichtbare,<br />

dann wird hier einmal mehr deutlich,<br />

wie sehr sein Denken dem mittelalterlichen<br />

Denken <strong>im</strong> Allgemeinen und<br />

der mittelalterlichen Symbolik <strong>im</strong> besonderen<br />

verpflichtet ist, deren<br />

Fundamentalsatz lautet: „Jedes Ding<br />

gewinnt Bedeutung nicht durch das,<br />

was es ist, sondern durch das, was es<br />

ahnen lässt.“ Tatsächlich sind zahlreiche<br />

musikalische Strukturen <strong>im</strong> Werk<br />

Messiaens symbolisch zu verstehen<br />

und werden damit zu Trägern semantischer<br />

Gehalte.<br />

Messiaen macht darauf aufmerksam,<br />

dass die Farbe schon <strong>im</strong> Mittelalter<br />

symbolisch gebraucht wurde:<br />

13<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

[...] I“un [purpur] représentait l’amour de la<br />

verité et l’autre [hyacinthe] la verité de<br />

l’amour.<br />

So arbeitet der „musikalische Maler»<br />

ähnlich wie die Maler oder Glasmaler<br />

des Mittelalters, wenn sie einen blaugrünen,<br />

roten und goldenen Kreis<br />

malen, der von der Gestalt Christi her<br />

zu entstehen scheint und die Unsterblichkeit<br />

des Auferstandenen<br />

symbolisiert. Als Beispiel für eine symbolisch<br />

gedachte musikalische<br />

Farbkomposition sollen die „Akkorde<br />

der Resonanz» in Meditation V der<br />

Méditations sur le Mystère de la Sainte<br />

Trinité dienen. Die Stelle ist überschrieben<br />

mit den Worten „Dieu est<br />

éternel», und Messiaen kommentiert:<br />

[...] nous retrouvons la lumière scientillante de<br />

Dieu est éternel, rouge, orange, violet,<br />

amethyste, mauve et gris perle.<br />

- Farben, die zum Symbol der Ewigkeit<br />

Gottes geworden sind.<br />

Sehr häufig setzt Messiaen den charakteristischen<br />

Gesang einer spezifischen<br />

Vogelart ein, um einen theologischen<br />

Sachverhalt oder einen<br />

Glaubensinhalt zu symbolisieren.<br />

Dies verdeutlichen die Ausführungen<br />

zum Gesang des Uirapurus und der<br />

Kurzzehenlerche in dem Orchester-<br />

14<br />

werk Et exspecto resurrectionem<br />

mortuorum:<br />

Der Uirapuru [...] symbolisiert hier die innere<br />

St<strong>im</strong>me, die die St<strong>im</strong>me Christi sein wird,<br />

wenn er die Toten aus ihrem Schlaf weckt und<br />

das Zeichen der Auferstehung geben wird. Die<br />

Kurzzehenlerche [...] symbolisiert hier die<br />

h<strong>im</strong>mlische Freude und eine der vier Qualitäten<br />

der Verklärten, nämlich die Gabe der Behendigkeit.<br />

Die Vögel als gefiederte Boten einer<br />

ewigen Ordnung zu deuten, besitzt<br />

eine Tradition, die bis in die Antike<br />

zurückreicht. Die St<strong>im</strong>me der Vögel<br />

wurde schon von den Griechen als<br />

St<strong>im</strong>me von oben, als St<strong>im</strong>me des<br />

H<strong>im</strong>mels vernommen. Sie wurde von<br />

der Oionistike, der Wahrsagung nach<br />

dem Flug der Vögel und nach ihrem<br />

Gesang, als wahrsagende St<strong>im</strong>me<br />

gedeutet. Auch bei Hölderlin findet<br />

sich die Verknüpfung von Wahrheit,<br />

Musik und Vogelgesang. Wahr ist bei<br />

Hölderlin nur die Harmonie, weil sie<br />

es ist, welche die Kohärenz des Weltalls<br />

als ganzes begründet und sichert.<br />

Ihr Ausdruck ist der harmonische Ton;<br />

die Musik ist das Wahre überhaupt,<br />

und der Gesang der Vögle ist gleichsam<br />

die Botschaft des Wahren.<br />

Die intensive Beschäftigung<br />

Messiaens mit der Hindurhythmik -<br />

mit den von dem indischen Musik-


theoretiker Sarngardeva (13. Jahrhundert)<br />

gesammelten 120 „Desi-Talas“ -<br />

ist ein weiterer Beweis für die Liebe<br />

Messiaens zum Symbol. Der Komponist<br />

erzählt Claude Samuel, dass er<br />

sich mit den in diesen Rhythmen enthaltenen<br />

religiösen, philosophischen<br />

und kosmischen Symbolen beschäftigt<br />

habe. Zwar war für den Rückgriff<br />

auf die Hindurhythmen zunächst einmal<br />

entscheidend, dass sie unterschiedlich<br />

lange Zeitwerte aneinander<br />

reihen und die Summe der kleinsten<br />

Werte häufig eine Pr<strong>im</strong>zahl ergibt.<br />

Aber spätestens mit den Couleurs<br />

de la cité céleste werden die<br />

Rhythmen auch ihrem Symbolgehalt<br />

entsprechen eingesetzt. So erscheinen<br />

<strong>im</strong> zweiten Satz, der die Idee der<br />

Auferstehung Christi zum Thema hat,<br />

die Rhythmen s<strong>im</strong>havikrana und<br />

vijaya. Der erste bedeutet „Löwenkraft“,<br />

der zweite „Sieg“. Beide symbolisieren<br />

so den Sieg, den Jesus Christus<br />

durch seine Auferstehung über<br />

den Tod errungen hat.<br />

*<br />

Die mitunter ungeheure Disparatheit<br />

des verwendeten musikalischen Materials<br />

(strengster Reihenkonstruktivismus<br />

und quasi aleatorischer Vogelgesang)<br />

und Kontrastreichtum des<br />

klanglichen Erscheinungsbildes der<br />

Musik (bruitistische Exzesse neben<br />

lieblichen Sixte-ajoutée-Akkorden)<br />

verraten eine ästhetische Grundhaltung,<br />

die durchaus der Victor Hugos<br />

verwandt ist, der sagt:<br />

Die Kunst taugt nicht für Fesseln, Gängelbänder<br />

und Knebel, sie sagt zum freien Mann:<br />

geh, und entlässt ihn in jenen Garten der Poesie,<br />

in dem es keine verbotenen Früchte gibt.<br />

Im Sinne Berlioz ist Messiaen ein<br />

durch und durch romantischer Komponist:<br />

Die romantischen Komponisten haben auf ihre<br />

Banner geschrieben: Freie Inspiration. Sie untersagen<br />

nichts, von allem, was es <strong>im</strong> reich der<br />

Musik geben kann, machen sie Gebrauch.<br />

In seinen Beiträgen zu Olivier<br />

Messiaen in der FAZ hat Gerhard R.<br />

Koch mehrmals darauf hingewiesen,<br />

dass der politisch eher links orientierte<br />

und einer Ästhetik der Verweigerung<br />

wohlfeilen Wohllauts verpflichtete<br />

Komponist Matthias Spahlinger<br />

einmal meinte: Messiaen bleibe doch<br />

der schlechthin größte lebende Musiker<br />

- wäre er nur auch noch Marxist.<br />

15<br />

Im Blickpunkt


Literaturhinweise<br />

Bücher<br />

Heribert Allen, Hans Gebhard:<br />

Chorsinfonik Werkkunde<br />

Ausgabe 2007<br />

Aufführungstechnische Grundlagen<br />

von 230 Chorwerken<br />

Schriftenreihe des Verbandes<br />

Deutscher Konzertchöre (Band 3)<br />

ISBN 978-3-929698-03-9<br />

389 Seiten, 19,50 €<br />

In diesem Buch findet der<br />

interessierte Chorleiter neben<br />

ausführlichen Aufführungsstatistiken<br />

u. a. über die meistaufgeführten<br />

Chorwerke innerhalb<br />

dieses Verbandes (Platz 1:<br />

Weihnachtsoratorium von J.S. Bach)<br />

viele praktische Hinweise zur<br />

Aufführung von instrumentalbegeleiteten<br />

Chorwerken. Noch<br />

interessanter als die Statistik ist<br />

aber die Liste von 230 Werkbesprechungen,<br />

die eine Fülle von<br />

Anregungen bietet. Die Ordnung<br />

nach praxisorientierten Gesichtspunkten<br />

bietet schnelle Übersicht<br />

und kompetente Hinweise auch zu<br />

weiterführender Literatur. Sehr zu<br />

empfehlen, nicht nur für Konzert-<br />

Chöre.<br />

Gleiches gilt für weitere Beiträge<br />

16<br />

von Heribert Allen <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Schriftenreihe des Verbandes<br />

Deutscher Konzert-Chöre, so vor<br />

allem<br />

Chor-Management<br />

Arbeitshilfen und<br />

Materialiensammlung für<br />

Organisation und Management von<br />

Chören und Instrumentalgruppen<br />

Schriftenreihe Band 4, 300 Seiten,<br />

ISBN 3-929698-04-8, 14,50 €.<br />

Johannes Krutmann<br />

Hermann J. Busch, Matthias<br />

Geuting (Hrsg.)<br />

Lexikon der Orgel<br />

Laaber Verlag<br />

Das 1977 gegründete bayerische<br />

Verlagshaus Laaber macht seit<br />

einiger Zeit mit der Herausgabe<br />

einer ambitionierten Lexikon-Reihe<br />

von sich reden. In seiner<br />

fünfbändigen Reihe über einige<br />

Musikinstrumente ist nach den<br />

Lexika über die Violine, das Klavier<br />

und die Flöte nunmehr ein Lexikon<br />

über die Orgel erschienen. Unter der<br />

souve-ränen Schriftleitung des<br />

Siegener Professors und<br />

anerkannten Organologen


Hermann J. Busch und des Essener<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>ers Matthias Geuting<br />

ist ein in jeder Hinsicht gewichtiges<br />

Handbuch entstanden, welches<br />

mittelfristig trotz seines Preises von<br />

ca. 150,– € in keiner Bibliothek eines<br />

jeden in irgendeiner Weise mit der<br />

Orgel Verbundenen fehlen dürfte.<br />

Den Ausführungen <strong>im</strong> Geleitwort<br />

des Niederländers Ton Koopman ist<br />

unbedingt zuzust<strong>im</strong>men, dass allzu<br />

lange auf ein solches, alle D<strong>im</strong>ensionen<br />

sprengendes Kompendium<br />

gewartet werden musste, weil bei<br />

der Beschäftigung mit der Orgel der<br />

zu bewältigende Stoff zu<br />

umfangreich erscheint, um ihn in<br />

einem ebenso kompakten wie<br />

umfassenden Nachschlagewerk<br />

zusammenzufassen. Zwar weisen<br />

die beiden Herausgeber <strong>im</strong> Vorwort<br />

darauf hin, dass erschöpfende<br />

Auskünfte in keinem Fall verlangt<br />

werden können und verweisen auf<br />

die weiterführende Spezialliteratur,<br />

die <strong>im</strong> Anschluss eines jeden<br />

Artikels angegeben ist. Gleichwohl<br />

wäre eine übertriebene Bescheidenheit<br />

völlig unangebracht. Auf gut<br />

900 Seiten und unter knapp 1000<br />

Stichwörtern werden die Autoren<br />

ihrem eigenen Anspruch, in einem<br />

geradezu epochalen Werk in<br />

konzentrierter Form alle wesentlichen<br />

Aspekte zusammenzufassen,<br />

die das Instrument Orgel und seine<br />

Musik betreffen, vollauf gerecht.<br />

Natürlich wird die bei Orgelfreunden<br />

obligatorische Spezialbibliothek<br />

zu vielen Themen durch<br />

dieses Lexikon nicht überflüssig.<br />

Doch diese Neuerscheinung<br />

präsentiert sich als umfassendes<br />

und qualifiziertes Nachschlagewerk,<br />

das dem professionellen<br />

Instrumentalisten und Pädagogen,<br />

dem musizierenden Liebhaber<br />

sowie allen, die beruflich oder privat<br />

mit der Orgel zu tun haben, eine<br />

enorme Fülle an Informationen<br />

bietet.<br />

Zahlreichen konzentrierten Einführungen<br />

in das Schaffen ausgewählter<br />

Komponisten, Orgelbauer, Interpreten,<br />

Wissenschaftler und anderer Personen,<br />

die mit der Orgel zu tun haben,<br />

stehen Sachartikel aus den Bereichen<br />

Orgelbau, Orgelmusik und Orgelspiel<br />

zur Seite. Von kleineren Artikeln,<br />

etwa solchen, die sich mit technischen<br />

Einzelheiten der Orgel, nicht<br />

zuletzt einer Auswahl ihrer Register<br />

beschäftigen, bis hin zu übergeordneten<br />

Sachbeiträgen (z. B. zu den wichtigen<br />

kompositorischen Gattungen, zu<br />

pädagogischen Fragen, zu St<strong>im</strong>mung<br />

17<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

und Temperatur, zum Problem der<br />

Interpretation auf der Orgel, zum<br />

Themenkreis Synagoge und Orgel, zur<br />

Orgeldenkmalpflege, zur Rolle der Orgel<br />

<strong>im</strong> Nationalsozialismus oder zu<br />

den gesundheitlichen Aspekten des<br />

Orgelspiels). Des weiteren finden sich<br />

umfangreichere Artikel zu in orgelbaulicher<br />

und orgelmusikalischer<br />

Hinsicht bedeutenden Städten und<br />

Ländern. Die Namensliste der Autoren<br />

versammelt über 100 Experten<br />

der (europäischen) Orgelszene, die<br />

mit ihrem Spezialwissen und ihren<br />

unter-schiedlichen, eigenverantwortlichen<br />

Perspektiven und Herangehensweisen<br />

eine lebendige und<br />

facettenreiche Darstellung des Stoffes<br />

ermöglicht haben.<br />

Illustriert wird das Lexikon durch zahlreiche<br />

graphische Darstellungen und<br />

einen Bildteil (dessen Fotoqualität die<br />

zuvor gelegte Messlatte etwas unterschreitet),<br />

abgerundet wird es durch<br />

eine Bibliographie sowie die Nennung<br />

der wichtigsten Museen und<br />

Internetadressen zum Thema.<br />

18<br />

Jörg Kraemer<br />

Michael Stecher<br />

Musiklehre – Rhythmik –<br />

Gehörbildung<br />

De Haske Verlag, Eschbach (Band 1:<br />

LMM 97-001-400; Bd. 2: LMM 97-002-<br />

400; jeweils inkl. 2 CDs)<br />

Ganz gleich ob <strong>im</strong> Instrumentalunterricht,<br />

<strong>im</strong> Gruppenunterricht, als<br />

Kompaktphase <strong>im</strong> Klassenverband<br />

oder insbesondere zur Vorbereitung<br />

auf die C-Ausbildung, begleitend zu<br />

unserem diözesanen Lehrgang<br />

Kinderchorleitung oder in der chorsängerischen<br />

Förderung sind die beiden<br />

vorliegenden Arbeitsbände (jeweils<br />

mit 2 CDs) sehr vielseitig einsetzbar.<br />

Konzipiert für die Bläserausbildung D1<br />

und D2 werden die grundlegenden<br />

<strong>Inhalt</strong>e der Allgemeinen Musiklehre,<br />

Rhythmik und Gehörbildung überaus<br />

sorgfältig, vielgestaltig, pädagogisch<br />

fundiert und optisch höchst ansprechend<br />

dargelegt. So bilden die beiden<br />

Bände sowohl für Schüler als auch<br />

Lehrer ein umfassendes Übungs- und<br />

Nachschlagewerk.<br />

Im Einzelnen finden sich folgende<br />

Themenbereiche: Notenschrift – Versetzungszeichen<br />

– Notenwerte –<br />

Taktarten – Tonleitern – Intervalle –<br />

Musikalische Fachausdrücke – Rhyth-


mik – Gehörbildung – Instrumentenkunde<br />

– Üben und Lernen.<br />

Durch viele Übungsaufgaben und die<br />

beigefügten Audio-CDs können die<br />

Schüler ihr Wissen festigen und dürften<br />

darüber hinaus noch große Freude<br />

daran entwickeln.<br />

Ein anregendes Lehrwerk, das auch<br />

Ihre musiktheoretische Grauzone<br />

nachhaltig erhellen wird!<br />

Peter Wagner M.A.<br />

Michael Bosch / Klaus Döhring / Wolf<br />

Kalipp / Juergen Bonn / Peer<br />

Schlechta<br />

Lexikon Orgelbau u. a.<br />

Bärenreiter Verlag, Kassel (Buch mit<br />

CD: ISBN 978-3-7618-1391-1)<br />

Mit der trefflich gelungenen Zielsetzung<br />

Grundlagenwissen zu vermitteln,<br />

erläutert das neu erschienene<br />

„Lexikon Orgelbau“ in alphabethischer<br />

Reihenfolge von „Abgeführte<br />

Pfeifen“ bis „Zwillingslade“ in sehr<br />

prägnanter und praxisnaher Form<br />

alle wesentlichen Begriffe des Orgelbaus.<br />

Neben der umfassenden Beschreibung<br />

des „Hardware-Bereichs“<br />

<strong>im</strong> Orgelbausektor, der zugehörigen<br />

Werkzeuge sowie vor allem einer Viel-<br />

zahl von Registern, werden ebenfalls<br />

Themen aus Vertragsrecht und Verwaltung,<br />

historische Phänomene sowie<br />

neuere Entwicklungen aus Elektrotechnik<br />

und Elektronik berücksichtigt.<br />

Über 130 meist farbige Abbildungen<br />

und Detailzeichnungen führen anschaulich<br />

und übersichtlich in das Innenleben<br />

des Instrumentes. Ein umfangreiches<br />

Verzeichnis deutschsprachiger<br />

und internationaler Fachzeitschriften,<br />

Verbände und Museen rundet<br />

den informativen und exzellent<br />

gestalteten Band ab.<br />

Als willkommenes Novum in dieser<br />

Sparte stellt eine begleitende Audio-<br />

CD - eingespielt auf mehreren Orgeln<br />

- die wichtigsten genannten Register<br />

und Registermischungen vor und verbindet<br />

somit sehr zielgerecht theoretische<br />

Vermittlung mit klanglicher<br />

Wirklichkeit.<br />

Mit nachdrücklicher Empfehlung an<br />

alle mit der Orgel befassten <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />

in unserem <strong>Erzbistum</strong>, insbesondere<br />

an unsere C-Musiker!<br />

Peter Wagner M.A.<br />

19<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

Gabriele Hermann<br />

Sing ein – St<strong>im</strong>m mit!<br />

Edition Metropol (Bd 1: E.M.B. 921;<br />

Bd. 2: E.M.B. 922)<br />

Mit jeweils 50 x 5 Übungen ist als<br />

zweibändige Ausgabe ein Leitfaden<br />

für ein lebendiges, vielfältiges und<br />

auf längere Zeit hin angelegtes konzeptionelles<br />

„Warm Up“ innerhalb<br />

der Chorarbeit erschienen, das in seiner<br />

vorzüglichen Verwertbarkeit und<br />

Praxisnähe seines gleichen sucht.<br />

Die einzelnen Übungsprogramme<br />

basieren auf einem progressiv angelegten<br />

Konzept, das direkt in der konkreten<br />

st<strong>im</strong>mbildnerischen Chorpraxis<br />

eingesetzt, bei verantwortungsvoller<br />

Handhabung jedoch<br />

ebenso variiert verwendet werden<br />

kann. Überdies tritt auch bei der Auswahl<br />

der zielorientierten Intonationsübungen<br />

der große Erfahrungsschatz<br />

der Autorin in der Leitung von Kinder-<br />

, Jugend- und Erwachsenenchören<br />

zutage, der die Entwicklung dieses<br />

speziell auf Laienchöre ausgerichtete<br />

Programm, das auf allgemeiner Basis<br />

gesangtechnische Grundlagen vortrefflich<br />

vermittelt, erst ermöglichte.<br />

Band 1 bietet in seinen 50 Einheiten<br />

jeweils Übungen zu den Bereichen<br />

Haltung, Atmung, Resonanz, Geläu-<br />

20<br />

figkeit und Intonation an, die in Band<br />

2 mit ebenfalls 50 Übungsprogrammen<br />

zu den Themenkreisen<br />

Körperübung, Atemübung,<br />

Lautbildungsübung, Technik und<br />

Theorie weitergeführt und vertieft<br />

werden.<br />

Ein Wegbegleiter auf den Chorleiter<br />

seit Jahren gewartet haben!<br />

Peter Wagner M.A.<br />

Albert Gerhards/Benedikt Kranemann<br />

Einführung in die<br />

Liturgiewissenschaft<br />

Darmstadt 2006<br />

Wissenschaftliche Buchgesellschaft<br />

ISBN 978-3-534-15742-6<br />

256 S., 19,90 €<br />

Die Publikation betrachtet in einführender<br />

Weise liturgiewissenschaftlich<br />

die vielfältigen Feiern unterschiedlicher<br />

christlicher Liturgien als Ausdrucksformen<br />

des Glaubens in ihren<br />

geschichtlichen, theologischen, pastoralen<br />

und gesellschaftlichen Kontexten.<br />

Trotz der Fülle an <strong>Inhalt</strong>en und der<br />

damit verbundenen Konzentrierung<br />

auf Basisinformationen gelingt es<br />

den Autoren, ein differenziertes Bild


des christlichen Gottesdienstes zu<br />

bieten und Interesse an der Liturgiewissenschaft<br />

zu wecken.<br />

Im Kapitel „Gestalten und Ausdrucksformen“<br />

des Gottesdienstes findet<br />

sich ein eigenes Unterkapitel „Gesang<br />

und Musik in der Liturgie“, das mit<br />

Betrachtungen z. B. zum „Gesang als<br />

Wesensbestandteil der Liturgie“,<br />

„Musik als Raum-Zeit-Kunst“ oder<br />

„Zur theologischen Begründung des<br />

Singens <strong>im</strong> Gottesdienst“ allen<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>ausübenden wie auch<br />

das Buch in seiner Gesamtheit sehr<br />

zu empfehlen ist.<br />

Kerala J. Snyder;<br />

Übersetzt von H.-J. Schulze<br />

Dieterich Buxtehude. Leben – Werk<br />

– Aufführungspraxis<br />

ISBN 978-3-76-1836-7.<br />

Bärenreiter-Verlag 2007. 581 Seiten.<br />

48,95 €<br />

Vor dreihundert Jahren, am 9. Mai<br />

1707 starb der bereits zu seiner Zeit<br />

hochgeschätzte Komponist Dieterich<br />

Buxtehude. Das Standardwerk der<br />

amerikanischen Musikwissenschaftlerin<br />

Kerala Snyder zu Buxtehudes<br />

Leben und Werk erscheint nun in<br />

deutscher Sprache.<br />

Der Band gliedert sich in drei Teile:<br />

Der erste Teil befasst sich mit Buxtehudes<br />

Leben und seinem Umfeld <strong>im</strong><br />

Dänemark des 17. Jahrhunderts, wo er<br />

aufwuchs und sein Berufsleben begann,<br />

sowie in Lübeck, wo er nahezu<br />

40 Jahre als Organist an der Marienkirche<br />

tätig war. Im zweiten Teil wird<br />

seine Musik vorgestellt: Vokalkompositionen,<br />

Werke für<br />

Tasteninstru-mente und Sonaten für<br />

Streichinstrumente. Der dritte Teil<br />

untersucht die Quellen, die<br />

Entstehungsdaten und die Aufführungspraxis<br />

seiner Werke.<br />

Die englische Originalausgabe wurde<br />

von der Autorin gründlich überarbeitet<br />

und von dem renommierten Bach-<br />

Forscher Hans-Joach<strong>im</strong> Schulze übersetzt.<br />

Die Überarbeitung stützt sich<br />

auf Archivalien, die kürzlich nach Lübeck<br />

zurückgekehrt sind, und auf neu<br />

entdeckte Quellen zu Buxtehudes<br />

Musik. Die Forschungsliteratur seit<br />

Erscheinen der Originalausgabe<br />

(1987) wurde berücksichtigt.<br />

Bärenreiter Presse-Information<br />

21<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

Sven Hiemke<br />

Johann Sebastian Bach –<br />

Orgelbüchlein<br />

Bärenreiter Werkeinführung<br />

ISBN 978-3-7618-1734-6. Bärenreiter-<br />

Verlag 2007. 259 Seiten. 19,95 €<br />

Wohl kein Werk ist Organistinnen<br />

und Organisten so vertraut wie Bachs<br />

„Orgelbüchlein“. Ursprünglich für die<br />

Gottesdienste der We<strong>im</strong>arer Hofkirche<br />

gedacht, gelten die Choralvorspiele<br />

seit Generationen als Musterbeispiele<br />

für verschiedene Techniken<br />

der Choralbearbeitung und als musikalisch-praktisches<br />

Vademekum für<br />

das Erlernen von strengem St<strong>im</strong>menspiel<br />

einschließlich der Verwendung<br />

des Pedals.<br />

Freilich ist das „Orgelbüchlein“ nichts<br />

weniger als eine bloße „Orgelschule“;<br />

ebenso wenig erschöpft es sich in seiner<br />

Best<strong>im</strong>mung als liturgische „Gebrauchsmusik“.<br />

Künstlerischer Anspruch<br />

und ästhetische Qualität legen<br />

es vielmehr nahe, die Sammlung<br />

auch als Anschauungsmaterial für<br />

außerordentliche Kontrapunktik und<br />

affektive Textausdeutung zu verstehen.<br />

Sven Hiemke erläutert die Entstehung<br />

des Orgelbüchleins und sein<br />

kompositorisches Umfeld, stellt ver-<br />

22<br />

schiedene Sichtweisen auf das Werk<br />

vor und veranschaulicht die kompositorische<br />

Machart der 45 Choralvorspiele<br />

in Einzelanalysen. Ein abschließendes<br />

Kapital widmet sich der<br />

Wirkungsgeschichte dieser wohl<br />

wichtigsten Orgelchoralsammlung<br />

überhaupt.<br />

Bärenreiter Presse-Information<br />

Peter Hill / Nigel S<strong>im</strong>eone<br />

Messiaen<br />

Mainz 2007 (Schott)<br />

Innerhalb der kaum noch überschaubaren,<br />

nicht selten durch Redundanzen<br />

gekenn-zeichneten Messiaen-<br />

Literatur liegt mit diesem Buch liegt<br />

nun erstmals – rechtzeitig zum 100.<br />

Geburtstag – eine Biografie des großen<br />

französischen Musikers und<br />

„Komponisten-machers“ des 20. Jahrhunderts<br />

vor. Die Verfasser, die bereits<br />

verschiedene Büchern bzw. Aufsätze<br />

zu Messiaen publiziert haben,<br />

können aufgrund der großzügigen<br />

Bereitstellung entsprechenden Materials<br />

durch Yvonne Loriod-Messiaen<br />

eine Studie vorlegen, die zu einem<br />

gossen Teil auf unveröffentlichten<br />

Notizen, Tagbuchaufzeichnungen,


Briefen und Bildern basiert. Auf diese<br />

Weise entsteht nicht zuletzt auch ein<br />

int<strong>im</strong>es Bild der Person des Komponisten,<br />

der sich zwar <strong>im</strong>mer wortgewaltig<br />

zu seinem Werk, nur selten aber<br />

zu seinem Privatleben geäußert hat.<br />

Noten<br />

Paul Thissen<br />

Juan Gutiérrez de Padilla (ca. 1590-<br />

1664):<br />

Missa „Ego flos campi“<br />

zu acht St<strong>im</strong>men in zwei Chören<br />

Mapa mundi (Verlag Vanderbeek &<br />

Imrie Ltd.)<br />

ISMN M-57011-553-2<br />

Eine Rarität bietet diese Messe des<br />

bislang völlig unbekannten spanischen<br />

Komponisten, der nach Lateinamerika<br />

auswanderte und als Kapellmeister<br />

der Kathedrale von Puebla<br />

(Mexiko) eine blühende Musiktradition<br />

aufbaute. Die Musikkapelle<br />

dieser Kathedrale bestand aus 28<br />

Männern und 14 Knaben und galt als<br />

die beste Cappella aller spanischen<br />

Kolonien in Übersee. Seine Musik ist<br />

geprägt durch eine Mischung aus der<br />

altehrwürdigen pr<strong>im</strong>a prattica mit<br />

zahlreichen Elementen der Folklore,<br />

die bei aller Schulmäßigkeit des alten<br />

Kirchenstils mehr aus dem Geist des<br />

Tanzes entspringt und durch <strong>im</strong>pulsive,<br />

rhythmische Elemente geprägt ist.<br />

Bei dieser Messe handelt es sich um<br />

eine so genannte Parodiemesse, d. h.<br />

um die Bearbeitung einer<br />

präexistenten Hoheliedmotette, die<br />

allerdings in diesem Fall nicht bekannt<br />

ist, aber vor allem zu Beginn<br />

eines jeden Ordinariumteils durch<br />

diese Vorbildkomposition ein einheitliches<br />

Klang- und Satzbild erhält.<br />

Die aufführungspraktischen Voraussetzungen<br />

halten sich in realisierbaren<br />

Grenzen, da vor allem ein wirkungsvoller,<br />

deklamatorischer<br />

Vertonungsstil vorherrschend ist, der<br />

auf komplizierte polyphone Strukturen<br />

fast ganz verzichtet. Die Wirkung<br />

dieser Messe erschließt sich dementsprechend<br />

aus ihrem originellen<br />

Klangbild, in dem kurze Passagen vorherrschen,<br />

teilweise sogar Abschnitte<br />

mit litaneiartigen Wiederholungen<br />

abwechseln und so interessante Steigerungen<br />

aufgebaut werden können.<br />

Die Wirkung dieser Musik ist allerdings<br />

nicht nur Chören vorbehalten,<br />

die zur doppelchörigen Besetzung in<br />

der Lage sind. In der spanischen Musik<br />

ist die Besetzung der so genannten<br />

„ministrels“, Instrumentalisten<br />

23<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

wie Posaunen, Zinken, Fagotten, Flöten,<br />

Schalmeien, seltener auch Streicher<br />

und natürlich Orgeln üblich gewesen,<br />

welche die Singst<strong>im</strong>men ergänzen<br />

oder sogar ersetzen konnten.<br />

Der erste Chor dieser Komposition<br />

könnte auch solistisch besetzt werden.<br />

Auf diese Art kann auch einem<br />

durchschnittlichen, „nur“ <strong>im</strong> vierst<strong>im</strong>migen<br />

Singen geübten Chor eine farbige<br />

und wirkungsvolle Komposition<br />

zur Verfügung gestellt werden, deren<br />

Entdeckung sich sehr lohnt.<br />

CD’s<br />

24<br />

Johannes Krutmann<br />

Messiaen: Organ Works complete*<br />

Willem Tanke<br />

Brilliant Classics 8639 (8 CD Box)<br />

Eine erfrischend pragmatische, dazu<br />

erfreulich preisgünstige Gesamtedition<br />

seines Orgelwerkes hat das<br />

Label “Brilliant Classics” mit dem<br />

Remaster einer Aufnahme von 1994<br />

zum 100. Geburtstag von Olivier<br />

Messiaen (1908-1992) vorgelegt.<br />

Weitab vom Wirkungskreis Cavaillé-<br />

Colls und auf einem modernen Instrument<br />

aus der Amsterdamer<br />

Werkstatt Adema/Schreurs, das sich<br />

nicht die geringste Mühe gibt, eine<br />

Stilkopie zu sein, spielt Willem Tanke<br />

in der St.Bavo-Basilica zu Haarlem.<br />

Der Interpret, Jahrgang 1959, hat sich<br />

als Konzertorganist auf die Werke Johann<br />

Sebastian Bachs und Olivier<br />

Messiaens spezialisiert. Von 1988 bis<br />

2000 war er Professor für Orgel an<br />

der Universität von Utrecht, momentan<br />

ist er Professor für Theorie und<br />

Improvisation am Konservatorium in<br />

Rotterdam. In seiner Einspielung gibt<br />

er einen mustergültigen Eindruck<br />

vom Orgelwerk des aufgrund seiner<br />

Universalität und der genialen Verbindung<br />

von abstraktesten Techniken<br />

mit natürlichem Klangempfinden<br />

wohl bedeutendsten Komponisten<br />

des 20. Jahrhunderts.<br />

Das leider nur in englischer Sprache<br />

vorliegende Begleitheft beschränkt<br />

sich auf überschaubare Biographien<br />

von Komponist und Interpret sowie<br />

kurze Beschreibungen der einzelnen<br />

Stücke. Auf die umfangreichen theologischen,<br />

musik- und naturwissenschaftlichen<br />

Studien Messiaens, die<br />

ihnen zugrunde liegen und manchem<br />

Experten einen größeren Lustgewinn<br />

verschaffen als das Hören oder Spielen,<br />

wird in knapper Form hingewiesen.<br />

So bleibt der Weg frei für einen


zwar nicht ahnungslosen, aber trotzdem<br />

unbefangenen Zugang zur Musik.<br />

Als Ganzes macht die Edition nicht<br />

nur dem sich erziehungsbedingt vorsichtig<br />

moderner Musik nähernden<br />

Hörer, sondern auch dem über Zugang<br />

zu einem zwar ausreichend vielseitigen,<br />

aber nicht unbedingt nach<br />

Art von Cavaillé-Coll durchgestylten<br />

Instrument verfügenden Organisten<br />

Mut, sich mit dem Phänomen<br />

Messiaen zu befassen.<br />

Dupré: Works for Organ Vol. 1-13<br />

Diverse Interpreten<br />

Naxos 8.553862 (Vol.1, weitere Bestellnummern<br />

nicht fortlaufend, s.<br />

www.naxos.com)<br />

Auch das Label „Naxos“ bietet preisgünstige,<br />

dazu auch außerhalb der<br />

spärlich gestreuten Fachgeschäfte<br />

erhältliche Gesamteinspielungen an,<br />

die u. a. <strong>im</strong> Buchhandel angeboten<br />

werden. Die Reihe „Organ<br />

Encyclopedia“ wird dabei von Wolfram<br />

Rübsam produziert.<br />

Auf 13 einzeln erschienenen CDs hat<br />

er das (fast) komplette Orgelwerk von<br />

einem der wichtigsten Lehrmeister<br />

Messiaens, Marcel Dupré (1886-1971),<br />

vorgelegt. Die Interpretationen von 11<br />

amerikanischen und deutschen Organistinnen<br />

und Organisten sind ausnahmslos<br />

in den USA eingespielt worden,<br />

einem Land, zu dem Dupré durch<br />

häufige<br />

Konzertreisen und mehrere bedeutende<br />

Schüler eine intensive Beziehung<br />

hatte. Sie bieten so auch einen<br />

interessanten Querschnitt durch die<br />

amerikanische Orgellandschaft.<br />

Auf eine chronologische Anordnung<br />

der Werke hat der Produzent verzichtet,<br />

was ein Verfolgen der stilistischen<br />

Entwicklung des Komponisten - zugegeben<br />

bei weitem nicht so geradlinig<br />

und für ihre Zeit repräsentativ wie die<br />

von Messiaen - ziemlich mühsam<br />

macht. Die 13 verschiedenen Kurzbiographien<br />

und naturgemäß unterschiedlich<br />

wertende<br />

Beschreibungen des Gesamtwerkes<br />

sind wahrscheinlich ebenso einer<br />

Verkaufsstrategie geschuldet wie die<br />

Aufteilung der 79 kurzen Orgelchoräle<br />

aus op. 28 auf insgesamt 9<br />

CDs. Die Fassung für Orgel solo von<br />

„Cortège et Litanie“, op.19, „Trois<br />

Elevations“, op. 32, „Les<br />

Nymphéas», op. 54 und «Choral et<br />

Fugue», op. 57, fehlen. Ein großes Plus<br />

der Ausgabe sind dagegen die Aufnahmen<br />

der Werke für Orgel und Or-<br />

25<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

chester (Vol.3), Orgel und Klavier<br />

(Vol.6) und Orgel und Violine, Viola,<br />

Violoncello (Vol.9).<br />

Eine gewisse Sprunghaftigkeit haftet<br />

dieser Edition an, aber genau das entspricht<br />

vielleicht dem vielfältigen Bild,<br />

das das große organistische Gesamtwerk<br />

Marcel Duprés abgibt: Von liturgisch<br />

gebundener Musik bis zu solcher,<br />

die eindeutig für den Konzertsaal<br />

best<strong>im</strong>mt ist, von Miniaturen bis<br />

zu monumentalen Zyklen, von C-<br />

Kurs-kompatibel bis hochvirtuos<br />

reicht<br />

die Palette. Dazu kommt eine Tonsprache,<br />

die von Romantizismen und<br />

schlichter Modalität an aufwärts alle<br />

„Härtegrade“ einer Moderne unterhalb<br />

der Schwelle zur Atonalität bedient<br />

und mit dazu beiträgt, dass<br />

Dupré als der Protagonist der Generation<br />

vor Messiaen gilt.<br />

26<br />

Wolfgang Hohmann / Roland Krane<br />

Alexandre Guilmant<br />

L´Organiste liturgiste op. 65<br />

Orgel- und Choralmusik <strong>im</strong> Kirchenjahr<br />

Norbert Düchtel, Orgel<br />

Mönchsschola der Erzabtei St. Ottilien<br />

Leitung: P. Vianney Meister OSB<br />

EOS-Verlag<br />

Die in der Bewegung des „Renouveau<br />

chatholique“ sich niederschlagende<br />

Begeisterung, die französische Intellektuelle<br />

in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts der katholischen Kirche<br />

und ihre Liturgie entgegenbrachten,<br />

mag dazu beigetragen haben, dass<br />

dem Gregorianischen Choral in der<br />

französischen Orgelmusik bis auf den<br />

heutigen Tag eine hervorgehobene<br />

Bedeutung zukommt.<br />

Alexandre Guilmant hat mit seinem<br />

op. 65 „L´Organist liturgique“ eine<br />

Sammlung vorgelegt, die auf die Erfordernisse<br />

der Liturgie in der<br />

vorkonziliaren französischen Kirche<br />

zuge-schnitten ist. Dabei entstand ein<br />

Werk, das Gebrauchsmusik <strong>im</strong> besten<br />

Sinne des Wortes ist und in seinem<br />

Schwierigkeitsgrad nicht unterschätzt<br />

werden sollte.<br />

Die vorliegende CD präsentiert die<br />

Orgelmusik mit den zugehörigen gregorianischen<br />

Stücken (u. a. „Adoro<br />

devote“, „Stabat mater“ und „Veni<br />

sancte spiritus“) und belebt damit<br />

zumindest <strong>im</strong> Ansatz die konkrete<br />

liturgische Situation.<br />

Professor Norbert Düchtel, der in Regensburg<br />

und Detmold lehrt, zeigt<br />

bei der Interpretation der teilweise<br />

von symphonischem Gestus geprägten<br />

Musik Guilmants virtuosen Zu-


griff und musikantischen Schwung,<br />

wobei ihm mit der Sandtner-Orgel<br />

der Erzabtei Klangbild ein adäquates<br />

Instrument zur Verfügung steht.<br />

Ebenso überzeugend wirkt die Schola<br />

der Erzabtei, deren ganz am Text ausgerichtete<br />

Wiedergabe der Gesänge<br />

durch ein bei Choralscholen keineswegs<br />

selbstverständliches homogenes<br />

Klangbild gekennzeichnet ist.<br />

Paul Thissen<br />

27<br />

Literaturhinweise


Berichte und Nachrichten<br />

Neue Dekanatsmusikerin für das<br />

Dekanat Büren-Delbrück<br />

Regina Werbick wurde 1983 in Siegen<br />

geboren. Ihren ersten Orgelunterricht<br />

erhielt sie bei Rudolf Innig (Coesfeld),<br />

bevor sie <strong>im</strong> Jahr 2002 ein Studium<br />

der <strong>Kirchenmusik</strong> in an der Hochschule<br />

für Musik Detmold begann. Ihre<br />

Lehrer waren u. a. Gerhard Weinberger<br />

(Orgel), Tomasz A. Nowak<br />

(Orgel<strong>im</strong>provisation) und Joach<strong>im</strong><br />

Harder (Dirigieren). Besondere Anregungen<br />

erhielt sie <strong>im</strong> Bereich der Alten<br />

Musik durch Monika Bovenkerk-<br />

Jackowiak. Sie absolvierte Meisterkurse<br />

u. a. bei Thomaskantor Georg<br />

Christoph Biller und Barthold Kuijken.<br />

Ihr Studium schloss sie Anfang 2007<br />

mit der Diplomprüfung ab.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer<br />

Arbeit ist der Kinder- und Jugendchorbereich<br />

sowie das Neue Geistliche<br />

Lied. Regelmäßig leitet sie Chorprojekte,<br />

Workshops und Kurse. Außerdem<br />

ist sie in Zusammenarbeit<br />

mit dem Komponisten Dominic Fritz<br />

selbst als Verfasserin von NGL-Texten<br />

tätig.<br />

Wir wünschen Frau Werbick in ihrem<br />

neuen Tätigkeitsfeld viel Freude und<br />

für Ihre Arbeit Gottes Segen.<br />

Paul Thissen<br />

28<br />

Diözesankinderchortag in Olpe<br />

Ca. 900 Kinder aus 28 Chören des <strong>Erzbistum</strong>s<br />

waren auf Einladung des Referats<br />

<strong>Kirchenmusik</strong> zusammen mit<br />

ihren Chorleitern und Betreuern am<br />

25. August 2007 zum diesjährigen<br />

Diözesankinderchortag nach Olpe in<br />

die gastgebende St. Martinus-Gemeinde<br />

gekommen. Das Treffen, das<br />

unter dem Motto „Weißt du, wo der<br />

H<strong>im</strong>mel ist?“ stand, begann um 10.30<br />

Uhr mit einem Wortgottesdienst in<br />

der Kirche von Olpe-Sondern. Danach<br />

teilte sich die Gruppe: Die einen probten<br />

weitere Lieder aus dem für den<br />

Anlass entstanden Liederheft, die<br />

zweite Gruppe machte sich auf zur<br />

Biggesee-Rundfahrt. An Bord wartete<br />

für alle großen und kleinen Teilnehmer<br />

jede Menge Abwechslung mit<br />

Seepanorama, einem Stausee-Quiz,<br />

einem Zauberer und Eis am Stiel. Am<br />

Nachmittag ging es weiter zur St.<br />

Martinus-Kirche in Olpe. Auf dem<br />

Marktplatz vor der Kirche hatten die<br />

Kinder die Möglichkeit zum Spielen,<br />

Singen, Kuchen essen und Besichtigen.<br />

Vier Chöre erhielten bei einer<br />

Verlosung einen Geldbetrag für die<br />

Chorkasse. Der 1. Preis (200,– €) ging<br />

an den Chor der St. Patrokli-Gemeinde<br />

in Soest, der 2. Preis (150,– €) an


den Chor der St. Pius-Gemeinde in<br />

Arnsberg, der 3. Preis (100,– €) an den<br />

Chor der Gemeinde St. Johannes-Baptist,<br />

Arnsberg. Einen Sonderpreis<br />

(50,–€) wurde dem Chor der St. Servatius-Gemeinde,<br />

Kirchveischede, für<br />

ihr engagiertes Entertainement während<br />

der Biggesee-Rundfahrt zugesprochen.<br />

Während der abschließenden<br />

Heiligen Messe um 17.15 Uhr in<br />

der übervollen St. Martinus-Kirche<br />

erklangen aus über 900 Kinderkehlen<br />

unter der Leitung der Dekanatskirchenmusiker<br />

Harald Gokus und<br />

Helga Lange ein- und mehrst<strong>im</strong>mige<br />

Gesänge. Begleitet wurden die Chöre<br />

von einer Band unter der Leitung von<br />

DKM Werner Komischke. Orgel spielte<br />

DKM Dieter Moers, der auch für die<br />

Organisation vor Ort verantwortlich<br />

war. Auf keinen Fall vergessen werden<br />

darf die Predigt über den Regenbogen<br />

von Pallottinerpater Sascha-<br />

Phillip Geissler; sie faszinierte am<br />

Ende dieses Tages Klein und Groß.<br />

Reich an Eindrücken und glücklich, in<br />

einer großen Gruppe von kleinen Sängerinnen<br />

und Sängern mittun zu dürfen,<br />

traten die Kinder die Rückreise in<br />

ihre Gemeinden an. Sicherlich werden<br />

viele von ihnen in zwei Jahren wiederkommen,<br />

um am nächsten Kinderchortag<br />

teilzunehmen, der wahr-<br />

scheinlich in Medebach stattfinden<br />

wird.<br />

Paul Thissen<br />

Fortbildungen „Liturgiegesang“ am<br />

14. Oktober 2007<br />

Im Rahmen der diözesanen Fortbildungsveranstaltungen„Liturgiegesang“<br />

fand am 14. Oktober 2007 in<br />

der Abtei Königsmünster zu<br />

Meschede ein Gregorianikkurs mit<br />

Pater Michael Hermes OSB statt.<br />

Die Organisation der Veranstaltung<br />

lag bei Roland Krane (Soest) und DKM<br />

Christian Vorbeck (Witten).<br />

Unter dem Leitwort „Er-lesene Gesänge“<br />

eröffnete Pater Michael den<br />

Nachmittag mit einem Vortrag über<br />

die Entwicklung des gregorianischen<br />

Gesanges aus dem gesprochenen<br />

Wort, die Bedeutung des<br />

benediktinischen Mönchtums für die<br />

Geschichte der Gregorianik und die<br />

Besonderheiten des gesungenen<br />

Stundengebetes in der Abtei Königsmünster.<br />

Nach dem Kaffeetrinken<br />

folgte eine Einheit gemeinsamer musikalischer<br />

Arbeit, die schließlich in die<br />

Mitfeier der Vesper in der Klosterkirche<br />

mündete.<br />

Insgesamt nahmen 34 Personen an<br />

dieser Fortbildung teil.<br />

Christian Vorbeck<br />

29<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Go(o)d’s Music 2007<br />

Zum vierten Mal fand in<br />

Hardehausen die Veranstaltung<br />

Go(o)d’s Music mit diesmal 45 Teilnehmern<br />

am 3.11.2007 statt. Die Weiterbildung<br />

wird in Zusammenarbeit<br />

von Referat <strong>Kirchenmusik</strong> und<br />

Jugendhaus angeboten. Angesprochen<br />

werden Leiter und Aktive (Vokal<br />

und Instrumental) von Musikgruppen<br />

in den Gemeinden der ganzen Diözese<br />

unter vier verschiedenen Aspekten.<br />

„Weniger ist mehr“ lautete das<br />

diesjährige Thema.<br />

Gregorganic –Dekanatskirchenmusiker<br />

Werner Komischke aus<br />

Medebach wusste natürlich, wie man<br />

gregorianische Choräle singt. Als aufgeschlossener<br />

moderner Mensch<br />

zeigte er aber, dass man zu solch einer<br />

Musik auch Rhythmus hinzufügen<br />

oder auf ihrer Basis solistisch tätig<br />

werden kann. Ein Chorworkshop<br />

und etwas mehr wurde den Teilnehmenden<br />

hier geboten.<br />

Reducere – Arrangements, bei denen<br />

man vor lauter Bäumen den Wald<br />

nicht mehr sieht, die kennen alle. Arrangements<br />

zu bekannten NGL, für<br />

alle möglichen Instrumente, die nicht<br />

zukleistern sondern das Wesentliche<br />

zum Vorschein bringen, erarbeitete<br />

30<br />

Dekanatskirchenmusiker Michael<br />

Störmer aus Schwerte in seinem<br />

Workshop.<br />

Blue Notes on Little Riffs erarbeitete<br />

Ludger Bollinger aus Herne. Es wurde<br />

auf der Gitarre <strong>im</strong>provisiert über<br />

schlichte und unkomplizierte Themen.<br />

Percussione piccoli – Hier wurden<br />

von Martin Berens aus Kirchhundem<br />

Rhythmen mit Percussion eingeübt.<br />

Es galt mit möglichst wenig rhythmischer<br />

Unterstützung NGL „dezent“ zu<br />

untermalen.<br />

An dieser Stelle sei noch einmal auf<br />

die Möglichkeit der „abgesprochenen“<br />

Bandweiter-bildung über das<br />

ganze Jahr aufmerksam gemacht. Informationen<br />

hierzu gibt es <strong>im</strong> Referat<br />

für <strong>Kirchenmusik</strong> oder direkt bei DKM<br />

Michael Störmer unter 02304 /<br />

822045.<br />

Michael Störmer<br />

Zum Gedenken am Günther Ramin<br />

110. Geburtstag am 15.10.<strong>2008</strong><br />

Günther Ramin (1898-1956) war in<br />

Leipzig von 1919-1938 als Thomasorganist<br />

tätig und damit Nachfolger<br />

seines Lehrers Karl Straube (1873-<br />

1950). Von 1940-1956 bekleidete


Ramin das Amt des Thomaskantors,<br />

ebenfalls in der Nachfolge Straubes.<br />

Während der Amtszeit Ramins begann<br />

die Orgelbewegung, welche<br />

sich für die Wiederbe-lebung der<br />

Barockorgel einsetzte und gegen romantische<br />

Orgeldispositionen gerichtet<br />

war. Die Orgelbewegung hinterließ<br />

ihre Spuren auch bei der 1889 fertiggestellten,<br />

berühmten Wilhelm-<br />

Sauer-Orgel der Thomaskirche,durch<br />

Entfernung von Originalregistern bis<br />

in die 1960er Jahre hinein. In diesem<br />

Zusammenhang ist auch Ramins intensive<br />

Beziehung zu dem Literaten<br />

Hans Henny Jahnn (1894-1959) zu sehen.<br />

Jahnn setzte sich damals sehr für<br />

die Restaurierung der Arp-Schnitger-<br />

Orgel in der Hamburger Jacobikirche<br />

ein. Eine von Ramin und Jahnn initiierte<br />

Orgeltagung in Hamburg <strong>im</strong><br />

Jahre 1925 war eng verknüpft mit den<br />

Ideen der Orgelbewegung. Ramin<br />

wirkte in Leipzig auch als Orgeldozent<br />

am Konservatorium, als vielbegehrter<br />

Cembalist und als Gewandhausorganist.<br />

Ramins Tätigkeit als<br />

Gewandhausorganist bezieht sich auf<br />

seine Tätigkeit an der 1948 fertig gestellten<br />

zwe<strong>im</strong>anualigen Jehmlich-<br />

Orgel in der Leipziger Kongresshalle,<br />

der damaligen Spielstätte des<br />

Gewandhausorchesters. (Erst 1981<br />

wurde das Neue Gewandhaus mit<br />

einer großen, viermanualigen<br />

Schukeorgel festlich eröffnet.)<br />

Als Orgelkomponist stand Ramin, der<br />

auch als mitreißender Orgel<strong>im</strong>provisator<br />

in Erscheinung trat, in<br />

der Tradition der Leipziger Schule und<br />

des spätromantischen Stils. Neben<br />

seiner großen Fantasie in e-moll op. 4<br />

hat er auch kleinere Orgelwerke geschrieben,<br />

wie z. B. die Choralvorspiele<br />

„Straf mich nicht in deinem Zorn“,<br />

„Liebster Immanuel“ und Morgenglanz<br />

der Ewigkeit“.<br />

Markus Breker<br />

Berichte aus den Dekanaten<br />

Dekanat Dortmund<br />

Abendlob der Kirchenchöre des<br />

Dekanats Dortmund am 21.10.07<br />

Zum ersten Mal nach der Gründung<br />

des Dekanats Dortmund <strong>im</strong> Juli 2006<br />

trafen sich acht Kirchenchöre aus diesem<br />

Dekanat am 21.10.07 in der Pfarrgemeinde<br />

„Vom Göttlichen Wort“ in<br />

Dortmund-Wickede zu einem Chortag.<br />

Der Festtag begann um 16 Uhr<br />

mit einem Kaffeetrinken, an das sich<br />

die Probenarbeit der einzelnen Chöre<br />

anschloss. Um 18 Uhr feierten die<br />

31<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Chöre das Abendlob, das unter der<br />

liturgischen Leitung von<br />

Dekanatspräses Pfr. i.R. Friedrich<br />

Enste stattfand.<br />

Zu Beginn spielte Dekanatskantor<br />

Wolfgang Hohmann ein Präludium C-<br />

Dur von Dietrich Buxtehude (1637-<br />

1707). Der Kirchenchor St. Franziskus-<br />

Solanus sang darauf unter Leitung<br />

von Barbara Scholz die Motette „Groß<br />

ist der Herr“ von Carl Philipp<br />

Emmanuel Bach (1714-1788). Hierauf<br />

begrüßte der Dekanatspräses die<br />

Chöre und die zahlreichen Besucher<br />

des Abendlobs. Der gastgebende<br />

Chor „Vom Göttlichen Wort“ sang<br />

unter Leitung von Mirco Weiss „An<br />

Irish Blessing. May the Road Rise to<br />

Meet You“ von James E. Moore<br />

(*1954). Auf eine Schriftlesung aus<br />

dem Kolosserbrief folgte der Chorsatz<br />

„Mache dich auf, werde Licht“ aus<br />

dem Oratorium „Paulus“ von Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy (1809-1847).<br />

Der Dekanats-kantor begleitete an<br />

der Orgel das mitreißende Stück, das<br />

der Chor von St. Maria Königin, Dortmund-Eichlinghofen,<br />

unter Leitung<br />

von Marie Luise Nieder vortrug. Ebenfalls<br />

mit Orgel-begleitung sang der<br />

Kirchenchor Propstei den „Psalm 148“<br />

von Nicolas Jaques Lemmens (1823-<br />

1881).<br />

32<br />

In der Ansprache ging der Dekanatspräses<br />

dem Sinn der Kirchenchöre in<br />

Gemeinden nach. Er stellte die positiven<br />

Auswirkungen auf den<br />

Gemeindegesang sowie den Beitrag<br />

zur Qualität des Glaubens und Vertrauens<br />

in der Gemeinde heraus.<br />

Die Chorgemeinschaft von St. Clemens,<br />

Dortmund-Brackel, und St. Johannes<br />

Baptista, Dortmund-Kurl,<br />

sang darauf den „Ambrosianischen<br />

Lobgesang“ von Ernst-Heinrich<br />

Gebhard (1832-1899). Eine weitere<br />

Chorgemeinschaft, St. Joseph, Dortmund-Mitte,<br />

und St. Antonius, Dortmund-Brechten,<br />

trug unter Leitung<br />

von Manfred Preuß die Choralfantasie<br />

„Ich danke dem Herrn“ von<br />

einem unbekannten Komponisten<br />

des 17. Jahrhunderts vor. Auf die Fürbitten<br />

folgte das „Vater unser“ von<br />

Nicolas Kedrov (1871-1954) in deutscher<br />

und lateinischer Sprache, das<br />

zwei Chorgruppen sangen. Alle Chöre<br />

versammelten sich darauf <strong>im</strong> Chorraum<br />

der Pfarrkirche zum<br />

„Marienlied“ op. 61 Nr.6 von Max Reger<br />

(1873-1916). Der Chorsatz erklang<br />

mit über einhundert St<strong>im</strong>men unter<br />

der Leitung des Dekanatskantors. Auf<br />

den Segen und die Entlassungsgrüße<br />

folgte als abschließendes Orgelstück<br />

die „Toccata h-moll“ von Eugene


Gigout (184-1925), die Wolfgang<br />

Hohmann an der dre<strong>im</strong>anualigen Orgel<br />

meisterhaft interpretierte und die<br />

einen glanzvollen Abschluss des<br />

Abendlobs bildete. Die zahlreichen<br />

Besucher erlebten einen besinnlichen<br />

Abend mit geistlicher Musik und<br />

konnten sich von der Leistungsfähigkeit<br />

der Kirchenchöre <strong>im</strong> Dekanat<br />

Dortmund überzeugen.<br />

Helferinnen und Helfer der Gemeinde<br />

„Vom Göttlichen Wort“ hatten sowohl<br />

zum Kaffeetrinken als auch zum<br />

anschließenden „Abend der Begegnung“<br />

ein reichhaltiges Angebot von<br />

Speisen und Getränken vorbereitet.<br />

So fand der Tag von Anfang an in einer<br />

angenehmen, umsorgten Umgebung<br />

statt, in der sich die Sängerinnen<br />

und Sänger aus insgesamt acht<br />

Chören wohl fühlten und noch lange<br />

zusammen blieben.<br />

Mit diesem Chortag wurde ein erster<br />

Schritt in die kirchenmusikalische Zukunft<br />

des <strong>im</strong> Jahre 2006 neu gegründeten<br />

Dekanats Dortmund getan. So<br />

fanden sich Chöre zusammen, die<br />

nicht nur aus Gemeinden der Stadtmitte,<br />

sondern auch aus den Stadtteilen<br />

kamen. Zum Teil finden in den<br />

Stadtteilen ebenfalls noch Chortreffen<br />

statt; die nach 1945 entstan-<br />

denen Strukturen werden auch in Zukunft<br />

noch weiter bestehen. Gleichzeitig<br />

wächst jedoch auch das<br />

Bewusst-sein von notwendiger Zusammenarbeit<br />

der Chöre und das Gefühl<br />

der Zusammengehörigkeit <strong>im</strong><br />

neuen, großen Dekanat Dortmund.<br />

Herbert Schnier<br />

Dekanat Hagen-Witten<br />

Neue Kindersingschule an St.<br />

Marien zu Witten<br />

Im Rahmen ihrer kirchenmusikalischen<br />

Basisarbeit wurde von<br />

der Gemeinde St. Marien zu Witten<br />

und Ihrem <strong>Kirchenmusik</strong>er Christian<br />

Vorbeck eine „Kindersingschule“ gegründet.<br />

Im vergangenen Schuljahr<br />

wurde begonnen, mit den Vorschulkindern<br />

des<br />

Marienkindergartens regelmäßig zu<br />

singen. Dies wurde dann durch die<br />

jeweiligen Altersstufen der Grundschulen<br />

fortgeführt. So entstanden<br />

bis jetzt drei Gruppen:<br />

Marienkäfer – Vorschulkinder des<br />

Marienkindergartens (Probe montags<br />

um 11 Uhr)<br />

Mariendötzchen – Kinder der Ersten<br />

und Zweiten Klassen<br />

(Probe montags um 15 Uhr <strong>im</strong><br />

Pfarrhe<strong>im</strong>)<br />

33<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Marienkokis – Kommunionkinder der<br />

Dritten Klassen<br />

(Probe dienstags innerhalb der Weggottesdienste)<br />

Das Konzept der Kindersingschule ist<br />

mittel- bis langfristig auf Nachhaltigkeit<br />

angelegt: Im Idealfall rücken die<br />

Kinder jedes Jahr in eine neue Altersgruppe<br />

vor. In den nächsten Jahren<br />

sollen dann auch neue Gruppen für<br />

die Kinder der weiterführenden Schulen<br />

angeboten werden. Ganz besonders<br />

sind alle Kinder der Ersten und<br />

Zweiten Klassen zur Probe der<br />

„Mariendötzchen“ montags um 15.00<br />

Uhr ins Pfarrhe<strong>im</strong> eingeladen.<br />

Nähere Informationen bei Christian<br />

Vorbeck, Tel. 0 23 02 - 2 77 82 50<br />

Dekanat Hellweg<br />

Orgeltage in Lippstadt<br />

Vom 7. bis 28. Oktober fanden die 34.<br />

ORGELTAGE IN LIPPSTADT statt. In<br />

der Stadt, den Ortsteilen und benachbarten<br />

Gemeinden gab es sechs Veranstaltungen,<br />

die sich lebhafter Resonanz<br />

erfreuten.<br />

„Feinfühlige Interpretationen“ überschrieb<br />

die Presse das Eröffnungskonzert<br />

„Hanseatische Abendmusik“ mit<br />

34<br />

Werken von Dieterich Buxtehude. Das<br />

Repertoire des Konzertes reichte von<br />

der Kantate „Lobet Christen, euren<br />

Heiland“ über die Kantaten „Nichts<br />

soll uns scheiden von der Liebe Gottes“<br />

und „Jesu meine Freude“ bis zur<br />

Kantate „Laudate Dominum“. „Feinfühlig<br />

lotete das Collegium musicum<br />

mit der Capella vocalis, dem Bassisten<br />

Alfons Haselhorst und der Sopranistin<br />

Gerburg Krapf – Lumpe die Kompositionen<br />

aus. Kurzum: Die Aufführung<br />

in der Bad Waldliesborner Pfarrkirche<br />

St. Josef war eine Entdeckung.“ (mes)<br />

Ein geistliches Konzert höchsten Anspruchs<br />

gestalteten der Bremer Domchor<br />

und die Gesangssolisten in der<br />

St. Ida Wallfahrtskirche Lippetal –<br />

Herzfeld. „Zu einem weit überregionalen<br />

Kulturereignis geriet das geistliche<br />

Konzert, das der Bremer Domchor<br />

<strong>im</strong> Rahmen der gegenwärtigen<br />

Lippstädter Orgeltage am Samstagabend<br />

in der Herzfelder St. Ida Pfarrkirche<br />

gestaltete. Seinen Höhepunkt<br />

erreichte das Konzert mit Johann Sebastian<br />

Bachs innig erfüllter Motette<br />

„Jesu, meine Freude“ (BWV 227) Die<br />

bekannte Choralmelodie bildet das<br />

Grundgerüst, um das herum sich die<br />

vielfarbigen, in St<strong>im</strong>mung und Rhythmus<br />

höchst gegensätzlichen Zwischenstücke<br />

gliedern. Fugen in


schwieriger Polyphonie und der weihevolle<br />

Satz „So aber Christus in euch<br />

ist“ münden ein in die Heilsgewissheit<br />

des Finales. Helbig deutete das<br />

anspruchsvolle Werk mit seinem<br />

klangfrisch und sicher intonierenden<br />

Klangkörper in kluger Einsicht vollkommen<br />

aus dem Textverständnis<br />

heraus. Die Zuhörer hatten sich durch<br />

die Schönheit und Geistigkeit des<br />

Chorklanges entführen lassen in eine<br />

Region geläuterten Musikgenusses<br />

und dankten dementsprechend mit<br />

stehend dargebrachtem Beifall.“ (Dr.<br />

Ulrich Gehre)<br />

Die alten Lübecker Orgelmeister – <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt des Programms natürlich<br />

Dieterich Buxtehude - präsentierte<br />

Friederike Braun auf der historischen<br />

Möller Orgel (1746/47) in Hoinkhausen.<br />

„Ungewohnt wirkte der Klang<br />

des Instruments, das sich bei Brauns<br />

Konzert nicht richtig entfalten konnte.“<br />

Dass die Orgel dringend einer Reinigung<br />

bedarf hatte Orgeltage Initiator<br />

Johannes Tusch einleitend erklärt<br />

und das war für die zahlreichen Hörer<br />

auch unüberhörbar. (mes)<br />

Über die vorletzte Veranstaltung<br />

schreibt die Presse: „Diesmal gesellten<br />

sich die Flöten zur Königin der In-<br />

strumente. Als äußeren Rahmen<br />

wählte Kantor Tusch die Pfarrkriche<br />

St.Severinus in Esbeck. Dabei nutzte<br />

der die Vorabend- Messe anlässlich<br />

des Patronatsfestes der Gemeinde<br />

zur feierlichen musikalischen Ausgestaltung<br />

des Festgottesdienstes. Behilflich<br />

waren dabei die Sängerinnen<br />

der Capella vocalis Lippstadt, ein kleiner,<br />

aber feiner Chor mit hervorragendem<br />

St<strong>im</strong>menpotenzial.<br />

Im direkt anschließenden Abschlusskonzert<br />

schickte Tusch seine Zuhörer<br />

auf eine musikalische Zeitreise und<br />

widmete sich Komponisten mit in<br />

diesem Jahr runden Gedenktagen.<br />

Die in ihrer machtvollen Klangfülle<br />

des kraftvollen Prinzipal- Registerplenums<br />

majestätisch wirkende Symphonie<br />

von Jean Baptiste Lully sowie<br />

Edward Elgars analog disponierte<br />

Cantique Nr. 1 bildeten dabei die<br />

pompöse Umrahmung der von Johannes<br />

Tusch brillant inszenierten<br />

Orgelpartien. Zum Beitrag „Orgel<br />

plus“ formierte sich mit Elisabeth<br />

Metzner, Andrea Massem, Hanne<br />

Hoffmann und Anja Feldmeier ein<br />

gut eingespieltes Flöten – Ensemble<br />

<strong>im</strong> Altarraum der Kirche. Höfisch wirkende<br />

Klänge in feinstem Concertino<br />

mit exakten Intonationen durch-<br />

35<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

pulsten das Kirchenschiff bei Domenico<br />

Scarlattis fünfsätziger Sonate.<br />

Ein würdiger Abschluss der Orgeltage“.<br />

LB<br />

„Orgelmaus feierte Premiere <strong>im</strong> Heilbad“.<br />

Die Orgelmaus (gespielt von<br />

Brigitte Hesse – Schmidt) war zum<br />

ersten Mal zu Gast bei den<br />

Lippstädter Orgeltagen. Und es gab<br />

viele neugierige Kinder, die sich die<br />

„Königin der Instrumente“ einmal<br />

von Nahem ansehen und hören wollten.<br />

Johannes Tusch führte die fünf<br />

bis zwölfjährigen durch ein unterhaltsames<br />

Gesprächskonzerte und erklärte<br />

ihnen auf lockere Art und Weise die<br />

klanglichen Besonderheiten und technischen<br />

Funktionen der Orgel. Die<br />

fanden bei den jungen und auch älteren<br />

Zuhörer großen Anklang. „Jetzt<br />

spiel mal was mit Ramba Zamba“<br />

fordert Charly zum Schluss und so<br />

kam der Kantor endlich dazu, die Toccata<br />

d moll von Johann Sebastian<br />

Bach – ein Klangbeispiel par<br />

excellence – zu spielen. Nach dieser<br />

mäusestarken Veranstaltung gab’s<br />

natürlich Mäusespeck. Ein tolles Projekt,<br />

das unbedingt der Fortführung<br />

bedarf“. (rio)<br />

36<br />

Dekanat Rietberg-Wiedenbrück<br />

Besucherboom bei den<br />

Orgelkonzerten in der St.-Clemens-<br />

Kirche Rheda<br />

Seit ihrer Errichtung und Weihe <strong>im</strong><br />

Jahre 1984 konnte sich die Fischer &<br />

Krämer-Orgel der St.-Clemens-Kirche<br />

Rheda einen hervorragenden Ruf in<br />

den internationalen Orgelfachkreisen<br />

erwerben und ist bei den Musikliebhabern<br />

überregional bekannt und beliebt.<br />

Fest etabliert und aus dem Kulturkalender<br />

der Stadt Rheda-Wiedenbrück<br />

nicht mehr wegzudenken sind<br />

drei hochkarätige kirchenmusikalische<br />

Reihen, die der rührige Verein<br />

„Freunde der <strong>Kirchenmusik</strong> in St. Clemens<br />

Rheda e.V.“ alljährlich organisiert.<br />

Die „Geistliche Abendmusik“ an<br />

jedem ersten Freitag <strong>im</strong> Monat rahmt<br />

das Kalenderjahr ein. In den Sommermonaten<br />

Juni, Juli und August erklingt<br />

die „Königin der Instrumente“<br />

<strong>im</strong> Rahmen der „Orgelmusik zum Feierabend“<br />

sogar an jedem Freitag in<br />

der Woche. Die „Rhedaer Orgeltage“,<br />

die internationale Organisten und<br />

Musiker nach Rheda-Wiedenbrück<br />

führen, sorgen stets <strong>im</strong> Oktober für<br />

Furore und für ein volles Gotteshaus;


<strong>im</strong> Jahr 2007 strömten 3.000 Besucher<br />

allein zu den sieben Konzerten –<br />

mehr als 5.000 Gäste waren es am<br />

Jahresende, die die <strong>Kirchenmusik</strong> in<br />

St. Clemens genossen.<br />

Obwohl die kirchenmusikalische Arbeit<br />

unter der künstlerischen Leitung<br />

von Regionalkantor Harald Gokus, der<br />

seit 1991 in St. Clemens als <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />

verantwortlich ist, <strong>im</strong> Jahr<br />

2009 auf das 25jährige Jubiläum zusteuert,<br />

werden die Gäste doch auch<br />

<strong>im</strong>mer wieder mit Neuerungen überrascht.<br />

So geschehen <strong>im</strong> Rahmen der<br />

letzten Rhedaer Orgeltage. Das brillante<br />

Abschlusskonzert mit Harald<br />

Gokus an der Orgel <strong>im</strong> konzertanten<br />

Zusammenspiel mit dem berühmten<br />

Trompeter Rupprecht Drees wurde<br />

vor über 400 Zuhörern mit einer<br />

aufwändigen Lichtinszenierung untermalt<br />

und damit zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis. Bei den anderen<br />

Konzerten waren die Besucher<br />

hautnah am Organisten, deren Spiel<br />

per Video <strong>im</strong> Kirchenraum auf eine<br />

Großbildleinwand übertragen wurde.<br />

Insgesamt werden <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />

mindestens 30 Konzerte in St.<br />

Clemens Rheda organisiert und<br />

durchgeführt. Dabei reichte das Spektrum<br />

von reinen Orgelkonzerten über<br />

große Sinfonie- und Chorkonzerte bis<br />

hin zu den beliebten Konzerten für<br />

Orgel <strong>im</strong> Zusammenspiel mit weiteren<br />

Instrumentalisten. So konnte man<br />

in St. Clemens auch so seltene Klang-<br />

Kombinationen hören, wie Alphorn,<br />

Saxophon, Klavier, Akkordeon oder<br />

Schlagzeug <strong>im</strong> Spiel mit der Orgel.<br />

Ein Blick in die Pressedokumentation<br />

zur <strong>Kirchenmusik</strong> in St. Clemens der<br />

vergangenen Jahre bringt erstaunliche<br />

Ergebnisse zu Tage: In verschiedenen<br />

Beiträgen berichteten Rundfunk<br />

und Fernsehen überregional über die<br />

Konzert-Aktivitäten. Ständige Lokalund<br />

Kulturberichterstattungen in den<br />

he<strong>im</strong>ischen Zeitungen begleiteten<br />

ebenso die kirchenmusikalische Arbeit<br />

wie Sonderberichte in überregionalen<br />

Blättern und Fach-Zeitschriften.<br />

Insgesamt erscheinen jährlich <strong>im</strong><br />

Durchschnitt 170 Berichte und<br />

Veranstaltungshinweise in den verschiedenen<br />

Medien. 2.200 Privatpersonen<br />

und Institutionen, darunter<br />

350 katholische und evangelische Kirchengemeinden<br />

der weiteren Region<br />

stehen auf der Interessentenliste der<br />

Organisatoren und werden regelmäßig<br />

über die kirchenmusikalischen<br />

Veranstaltungen in St. Clemens informiert.<br />

37<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Der Erfolg dieser großartigen kirchenmusikalischen<br />

Arbeit fußt auf einer<br />

besonderen Kooperation, die der Verein<br />

„Freunde der <strong>Kirchenmusik</strong> in St.<br />

Clemens“ eingegangen ist. Die Finanzierung<br />

der „Rhedaer Orgeltage“ und<br />

der Reihe „Orgelmusik zum Feierabend“<br />

wird neben freiwilligen Kollekten-Einnahmen<br />

vor allem durch<br />

Zuschüsse der Flora Westfalica –<br />

Fördergesellschaft Wirtschaft und<br />

Kultur GmbH sichergestellt, die als<br />

städtisches Tochterunternehmen die<br />

Kultur in Rheda-Wiedenbrück managt.<br />

Für die Besucher der drei<br />

Orgelmusikreihen in St. Clemens<br />

heißt es daher stets: „Eintritt frei!“.<br />

Neben einer Vielzahl interessierter<br />

Mitglieder der Rhedaer St.-Clemens-<br />

Gemeinde und Gästen aus dem weiteren<br />

Stadtgebiet von Rheda-<br />

Wiedenbrück, kommen die Besucher<br />

aus dem gesamten Kreis Gütersloh zu<br />

den Konzerten. Darüber hinaus ist<br />

auffallend der überaus große Zuspruch<br />

von Besuchern aus dem Raum<br />

Ostwestfalen-Lippe und dem Ruhrgebiet.<br />

Ein Beleg für die überregionale<br />

Bedeutung der <strong>Kirchenmusik</strong> an St.<br />

Clemens Rheda.<br />

38<br />

Burkhard Schlüter<br />

Dekanat Südsauerland<br />

Regionaltag <strong>Kirchenmusik</strong> 2007 am<br />

3. November 2007 in Attendorn, St.<br />

Johannes Baptist<br />

Im „Sauerländer Dom“ fand das Treffen<br />

der Katholischen Kirchenchöre<br />

des Dekanates Südsauerland statt. In<br />

diesem Jahr wurde ein Großchor von<br />

Teilnehmern aus allen Kirchenchören<br />

gebildet.<br />

In drei vorgelagerten Gesangsproben<br />

und am eigentlichen <strong>Kirchenmusik</strong>tag<br />

wurde eine abwechslungsreiche<br />

Auswahl von Chorstücken einstudiert,<br />

die allen Beteiligten viel Freude<br />

bereitete. Die modernen Gesänge mit<br />

aktuellen Texten stammten von Katholikentagen<br />

und Papstbesuchen.<br />

Zum feierlichen<br />

Abschlussgottesdienst, der von Monsignore<br />

Präses Schröder aus<br />

Attendorn zelebriert wurde, kamen<br />

zahlreiche Besucher, die für die musikalische<br />

und liturgische Gestaltung<br />

nicht mit Applaus sparten.<br />

Die Vorbereitung und Durchführung<br />

des Regionalkirchenmusiktags lang in<br />

den Händen der<br />

Dekanatskirchenmusiker Helga Lange<br />

und Dieter Moers. Für das leibliche<br />

Wohl und den sich anschließenden<br />

gemütlichen Abend sorgten der


Franziskuschor (Attendorn) und der<br />

Kirchenchor St. Josef, Attendorn. Für<br />

das kommende Jahr ist ein weiteres<br />

Treffen geplant. Es wird als Cäcilienfest<br />

in Hünsborn stattfinden.<br />

Zurzeit gehören der Chorgemeinschaft<br />

der Katholischen Kirchenchöre<br />

des Dekanats Südsauerland 22 Chöre<br />

mit 950 aktiven Sängerinnen und<br />

Sängern an.<br />

Dieter Moers<br />

Orgelfahrt 2007<br />

der Dekanate Südsauerland und<br />

Siegen<br />

Ein guter Organist wird seine Orgel<br />

in- und auswendig kennen. Für ihn<br />

bedeutet die Besichtigung anderer<br />

Orgeln Anregung und Motivation für<br />

das eigene Spiel.<br />

So kann er sein Können steigern und<br />

erlangt Erfahrung <strong>im</strong> Umgang mit<br />

Musik und Registrierungen.<br />

Die Dekanatskirchenmusiker Franz-<br />

Josef Breuer, Helga Lange und Dieter<br />

Moers organisieren schon seit vielen<br />

Jahren in 2-jährigem Abstand Orgelfahrten,<br />

die für Organisten und weitere<br />

Interessenten (auch Nichtorganisten<br />

in den Pfarrgemeinden!)<br />

zugänglich sind.<br />

Im September 2007 machten sich 13<br />

Organisten der Dekanate Südsauerland<br />

und Siegen auf den Weg,<br />

Orgeln <strong>im</strong> Kreis Hamm und Soest zu<br />

erkunden.<br />

Die gemeinsame Busfahrt führte zunächst<br />

in die Stadt Hamm mit ihrer<br />

neuen Orgel in der Liebfrauenkirche.<br />

Mit 52 Registern auf 3 Manualen<br />

steht hier die größte neu erbaute Orgel<br />

<strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong>. Die Firma<br />

Goll aus Luzern hat eine gut klingende<br />

und handwerklich meisterhafte<br />

Orgel geschaffen, die Ausstrahlung<br />

über die Stadt hinaus auf das ganze<br />

<strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong> hat. Für eine<br />

solche Investition kann man der Gemeinde<br />

in Zeiten knapper Kassen<br />

herzlich gratulieren. Alle Register der<br />

Orgel sind charakteristisch intoniert<br />

und klingen edel <strong>im</strong> großen Kirchenraum.<br />

Das Äußere der Orgel, der Prospekt,<br />

passt sich der klaren Linienführung<br />

der Kirche an und ist in hellem<br />

Holz gearbeitet. Die Orgel steht durch<br />

ihre Nähe zur Emporenbrüstung günstig<br />

für die Klangentfaltung. Trotzdem<br />

haben Chor und Instrumentalisten<br />

seitlich noch genügend Platz.<br />

Der in der Liebfrauenkirche wirkende<br />

Dekanatskirchenmusiker und Orgelsachverständige<br />

des <strong>Erzbistum</strong>s Pa-<br />

39<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

derborn Herr Johannes Krutmann<br />

führte die Orgel in ihren einzelnen<br />

Registern vor. Daran schloss er ein<br />

Konzertprogramm mit spanischer<br />

Orgelmusik vom Barock bis zur Neuzeit<br />

an. Auch <strong>im</strong> anschließenden fachlichen<br />

Gespräch am Spieltisch lernten<br />

die Teilnehmer dieses Instrument<br />

sehr gut kennen.<br />

Wer wusste bisher, dass in Osttönnen<br />

(Kreis Soest) die zweitälteste spielbare<br />

Orgel der Welt steht steht? Mit<br />

großem Interesse erlebten die Teilnehmer/Innen<br />

den kräftigen Orgelklang<br />

der Register dieser Orgel. Es ist<br />

ein klingendes Denkmal, dessen außergewöhnlicher<br />

Rang erst eine Restaurierung<br />

<strong>im</strong> Jahr 2003 zutage förderte.<br />

Zwar war seit langem bekannt, dass<br />

die Orgel 1722 von dem berühmten<br />

westfälischen Orgelbauer Johann<br />

Patroklus Möller in Osttönnen aufgestellt<br />

wurde und dass sie zuvor in Alt<br />

St. Thomae in Soest gestanden hat.<br />

Das Pfeifenmaterial aus dem Jahr<br />

1430 wurde aber erst vor vier Jahren<br />

bei einer Restaurierung entdeckt.<br />

Staunen erregte die qualitätsvolle<br />

und kenntnisreiche Arbeit des frühen<br />

Orgelbauers, dessen Name unbekannt<br />

geblieben ist.<br />

40<br />

Mit viel Sachverstand konnte die<br />

Osttönnener Organistin Frau Strelow<br />

Orgel und Kirchbau erläutern. Be<strong>im</strong><br />

anschließenden Vorspiel zeigte sie<br />

mit ausgewählter Literatur, dass das<br />

Instrument sehr schön klingt, voll<br />

funktionsfähig ist und regelmäßig in<br />

Gottesdienst und Konzert gebraucht<br />

werden kann.<br />

Die Orgel hat einen eher harten Anschlag,<br />

„die Orgel schlagen“ ist ein<br />

alter Ausdruck für Orgel spielen. Das<br />

konnte auch Dekanatskirchenmusiker<br />

Dieter Moers be<strong>im</strong> anschließenden<br />

Ausprobieren feststellen. Lehrreich<br />

waren seine Ausführungen über die<br />

mitteltönige St<strong>im</strong>mung des Instruments<br />

und die Verwendung von Tonarten<br />

dieser frühen Zeit des deutschen<br />

Orgelbaus.<br />

Motivation und Freude für das eigene<br />

Orgelspiel in den Gemeinden vermittelte<br />

dieser abwechslungsreiche und<br />

zudem sonnige Tag. Mit viel Gesprächsstoff<br />

<strong>im</strong> Gepäck und aufgefrischten<br />

bzw. neuen Kontakten zu<br />

Kollegen ging es danach zurück ins<br />

Sauerland bzw. Siegerland.<br />

Dieter Moers


Weiterbildungsveranstaltungen<br />

Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Zielgruppe: Alle Interessierten<br />

Ort: Kath. Akademie Schwerte<br />

Zeit: Mittwoch - Samstag, 02.01. – 05.01. <strong>2008</strong><br />

Thematik: „Musik aus Skandinavien“<br />

Referenten: Prof. Steffen Schreyer, Mark Ehlert, Dr. Paul Thissen<br />

Kosten: 140,00 € / 128,00 € + Kosten für Notenmaterial: 40,00 €<br />

Anmeldung: Kath. Akademie Schwerte, Bergerhofweg 24, 58239 Schwerte,<br />

Tel.: 02304/477-0<br />

Liturgiegesang<br />

Zielgruppe: Mitglieder und Leiter/innen von Scholen und Chören, C-Kurs-Teilnehmer/innen<br />

und –absolventen/innen, Interessierte<br />

Ort: Pfarrkirche St. Marien, Witten, Marienplatz<br />

Zeit: Freitag, 29.02.<strong>2008</strong>, 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Thematik: „Laetare Jerusalem“<br />

Interpretation gregorianischer Gesänge nach den St. Galler<br />

Neumenhandschriften<br />

Gemeinsames Erarbeiten von gregorianischen Gesängen nach<br />

semiologischen Gesichtspunkten<br />

Gemeinsam gestaltetes Abendlob mit gregorianischen Gesängen<br />

in der Pfarrkirche<br />

Referenten: Wolfgang Hohmann, Roland Krane, Christian Vorbeck<br />

Kosten: für Verpflegung<br />

Anmeldung: bis zum 15.02.<strong>2008</strong><br />

Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />

Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Weitere Informationen bei DKM Christian Vorbeck/ Witten<br />

02302 – 2778250<br />

41<br />

Termine


Termine<br />

empedrei<br />

Zielgruppe: Interessierte junge Menschen aus Musikkreisen, Bands und Chören<br />

von 12 – 16 Jahren, Leiter und Aktive (Vokal u. Instrumental) von<br />

Musikgruppen aus dem Bereich NGL; Firmbewerber mit Lust auf<br />

Musik u. Kreativität<br />

Ort: Jugendhaus Hardehausen<br />

Zeit: Montag bis Mittwoch, 17. – 19. März <strong>2008</strong> (Osterferien)<br />

Thematik: Nach einer kreativen Einführung in die Geschichte von der Verurteilung<br />

und Hinrichtung Jesu sollen alle, die dabei waren (und sich<br />

schuldig gemacht haben), gründlich unter die Lupe genommen<br />

werden. Pilatus; das Volk; Petrus; der Esel; Judas; etc. Text, Gesang,<br />

Parodie, Instrumentalmusik<br />

Abschluss ist eine musikalisch kreative Performance<br />

Referenten: DKM Michael Störmer (Dekanat Unna)<br />

Udo Reineke (Jugendhaus Hardehausen)<br />

Kosten: 40,00 €<br />

Anmeldung: bis zum 29. Februar <strong>2008</strong><br />

Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />

Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Orgelbau<br />

Zielgruppe: Alle Interessierten<br />

Ort: St. Agatha, Bad Wünnenberg-Leiberg<br />

Zeit: Samstag, 19. April <strong>2008</strong>, 10.00 - 13.00 Uhr<br />

Thematik: Die Röver-Orgel in der St. Agatha-Kirche in Bad Wünnenberg-Leiberg<br />

Seit 2003 besitzt die katholische Pfarrkirche St. Agatha eine von der<br />

Firma Baumhoer in Salzkotten restaurierte und erweiterte Orgel von<br />

Ernst Röver (1857–1923) aus Hausneindorf bei Quedlinburg. Ursprünglich<br />

wurde das Instrument <strong>im</strong> Jahre 1900 für die ev. Christuskirche in<br />

Hamburg-Altona-Othmarschen gebaut. 1936 gelangte sie von dort<br />

in die ev. Friedenskirche in Eberswalde bei Berlin, die 2001 aufgegeben<br />

wurde.<br />

42


Zusammen mit seinem Vater hatte Röver die kanzellenlose »Kastenlade«<br />

entwickelt, die er alsbald mit der Pneumatik kombinierte.<br />

Zeitlebens baute er diese pneumatischen Kastenladen und erlangte<br />

damit solche Berühmtheit, dass seine Werkstatt um 1900 zu den vier<br />

größten Orgelbauanstalten Deutschlands gezählt wurde.<br />

Neben diesen technischen Besonderheiten mit einer bemerkenswert<br />

präzisen pneumatischen Steuerung, verfügt die 19-Register<br />

Orgel in Leiberg über eine ausgesprochen typische Disposition<br />

deutsch-romantischer Prägung und trägt hiermit zu einer wesentlichen<br />

Bereicherung unserer Orgellandschaft bei.<br />

Auf dem Programm des Workshops stehen eine klangliche Vorführung,<br />

die Erläuterung der Technik, Geschichte und der Restaurierung<br />

<strong>im</strong> Kontext der Orgelgeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Referenten: OBM Albert Baumhoer<br />

DKM Jörg Kraemer<br />

Anmeldung: bis zum 15. April <strong>2008</strong><br />

Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />

Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Workshop für Chorleiter/innen und Sänger/innen<br />

Chormusik zum Thema „Maria“<br />

Zielgruppe: Chorleiter/innen und Sänger/innen<br />

Ort: <strong>Paderborn</strong> - Wewer, Gemeindehaus und Kirche Sankt Johannes<br />

Baptist<br />

Zeit: Samstag, 31. Mai <strong>2008</strong>, 10.30 – 19.00 Uhr<br />

Thematik: Mitsingen <strong>im</strong> Workshop-Chor; Neue und unbekannte Chormusik<br />

zum Thema „Maria“ kennen lernen; Literatur von 1-4 st<strong>im</strong>mig, mit und ohne<br />

Orgelbegleitung; Aspekte der Einstudierung; St<strong>im</strong>mbildnerische Gesichtspunkte;<br />

Zwanglose Möglichkeit zum (Nach-)dirigieren; Gemeinsames<br />

Mittagessen, Mitgestaltung der Vorabendmesse um<br />

18 Uhr<br />

43<br />

Termine


Termine<br />

Kosten: für Verpflegung<br />

Referenten: Daniel Beckmann, Franz-Joseph Breuer, Harald Gokus, Johannes<br />

Krutmann, Gregor Schwarz<br />

Anmeldung: bis zum 20. Mai <strong>2008</strong><br />

Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />

Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Diözesaner Organistentag für das <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

- ein Bildungs- und Begegnungstag für Organisten und Orgelinteressierte -<br />

Termin: Samstag, 26. April <strong>2008</strong><br />

Ort: Dortmund, Propsteikirche St. Johannes Bapt.<br />

Zeit: 9.00 – 16.00 Uhr<br />

Thematik: Eröffnungsgottesdienst, Arbeitsgruppen zu: Vorstellung klangvoller<br />

Orgelliteratur für den gottesdienstlichen Gebrauch; praxisnahme<br />

Orgel<strong>im</strong>provisation <strong>im</strong> Gottesdienst (Propsteikirche, Liebfrauenkirche,<br />

Kapelle Christinenstift)<br />

Referenten: Daniel Beckmann (<strong>Paderborn</strong>), Markus Breker (Herne), Wolfgang<br />

Hohmann, (Dortmund), Christian Vorbeck (Witten), Peter Wagner<br />

(Minden)<br />

Anmeldung: bis zum 18. April <strong>2008</strong><br />

Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />

Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

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Geistliche Musik <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

Hoher Dom<br />

Freitag, 7. März <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Johann Sebastian Bach: Johannespassion, BWV 245<br />

für Soli, Chor und Orchester<br />

Ina Siedlaczek, Sopran<br />

Ursula Eittinger, Alt<br />

Uwe Stickert, Tenor, Evangelist und Arien<br />

Stefan Adam, Bass, Jesus<br />

Wolfgang Newerla, Bass, Arien<br />

Barockorchester „le nouve musiche“, Detmold<br />

Domkantorei<br />

Leitung: Domkapellmeister Thomas Berning<br />

Freitag, 2. Mai <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Konzert der Rottenburger Mädchenkantorei,<br />

Leitung: Domkapellmeister Elmar Leenen<br />

Mitwirkend: Domorganist G. Krahforst<br />

Angelus-Matinéen<br />

Jeden Samstag außer während der NRW-Sommerferien findet in der Regel um<br />

12.00 Uhr <strong>im</strong> Hohen Dom das Mittagsgebet „Der Engel des Herrn“ statt; anschließend<br />

werden ca. 30 Minuten Orgelmusik angeboten; bisher bekannte<br />

Ausnahmen sind der 23. Februar und der Karsamstag (22. März).<br />

Der Eintritt zu den Angelus-Matinéen ist frei.<br />

45<br />

Termine


Termine<br />

In ternationale Orgelkonzerte <strong>im</strong> Hohen Dom zu <strong>Paderborn</strong><br />

(81. Halbjahr <strong>2008</strong>)<br />

Montag, 14. Januar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Prof´in Moon-Kyung Chae, Seoul / Südkorea<br />

Montag, 11. Februar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />

Montag, 10. März <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Els Biesemans, Antwerpen / Belgien<br />

Montag, 14. April <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig, Köln<br />

(Olivier Messiaen: Livre du Saint Sacrament,<br />

Konzert mit Diaprojektion)<br />

Montag, 19. Mai <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Prof. Olivier Latry, Paris<br />

Montag, 9. Juni <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />

Eintrittspreise: 6,– € bzw. 4,– €<br />

Gaukirche<br />

Freitag, 8. Februar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Gregorianische Gesänge, Improvisationen und Instrumentalmusik<br />

zur Einst<strong>im</strong>mung in die Fastenzeit<br />

Konzert der Schola Gregoriana<br />

Uli Lettermann, <strong>Paderborn</strong>: Saxophon<br />

Leitung: Domkapellmeister Thomas Berning<br />

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St. Johannes Baptist, <strong>Paderborn</strong>-Wewer<br />

Sonntag, 27. Januar <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

12. Orgelmatinée<br />

Annegret Peters, Rheinberg<br />

Werke von Bach (Triosonate G-Dur) u. a.<br />

Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

13. Orgelmatinée<br />

Torben Zepke, Köln<br />

Werke von Vierne u. a.<br />

13. Orgelzyklus<br />

Samstag, 16. Februar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

1. Konzert<br />

Bachchor Gütersloh<br />

Orgel: Christian Weiherer, Memmingen<br />

Leitung: Sigmund Bothmann, Gütersloh<br />

Werke von Britten (Rejoice in the Lamb), Kodály (Laudes Organi) und Martin<br />

(Messe für zwei vierst<strong>im</strong>mige Chöre)<br />

Sonntag, 24. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

2. Konzert<br />

Domorganist Prof. Markus Eichenlaub, L<strong>im</strong>burg/Essen<br />

Werke von Jesús Guridi, Guy Ropartz, A.P.F. Boely, Marco Enrico Bossi, John Ireland<br />

Sonntag, 02. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

3. Konzert<br />

Orgel, Rezitation und Bild<br />

Sprecher: Christian Schmidt, Berlin<br />

Orgel: Ulrich Pakusch, Werl/Würzburg<br />

Dupré: Le chemin de la croix (Der Kreuzweg), Op. 29<br />

mit Texten nach Paul Claudel<br />

47<br />

Termine


Termine<br />

Sonntag, 09. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

4. Konzert<br />

Christoph Grohmann, Rheda-Wiedenbrück<br />

Werke von Vierne (3ème Symphonie), Franck (Choral No. I) u. Improvisationen<br />

Sonntag, 06. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Sonderkonzert<br />

T<strong>im</strong> Henning Lüttge, Querflöte<br />

Daniel Beckmann, Orgel<br />

Werke von Bach, Mahault, Gluck, Poulenc u. a.<br />

Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

14. Orgelmatinée<br />

Stefan Jost, Detmold<br />

Werke von Bach, Widor und Eben<br />

Donnerstag, 01. Mai <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />

Kantatengottesdienst zu Christi H<strong>im</strong>melfahrt<br />

Deutsche Vocal-Concertisten<br />

Studentes musices<br />

J. S. Bach: Lobet Gott in seinen Reichen, BWV 11<br />

(„H<strong>im</strong>melfahrts-Oratorium“)<br />

Sonntag, 01. Juni <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

15. Orgelmatinée<br />

Johannes Pöld, Detmold<br />

Orgelromantik aus Estland<br />

Attendorn, Collegium Bernardinum<br />

Sonntag, 20. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Konzert für Orgel /Flügel und Sopran<br />

Helga Lange (Orgel), Marlies Buchmann (Sopran)<br />

48


St. Jodokus, Bielefeld<br />

Sonntag, 24. Februar 2007, 10.00 Uhr<br />

Kantatengottesdienst<br />

Soli, Kantoreiorchester und Kirchenchor St. Jodokus<br />

Leitung: Georg Gusia<br />

Sonntag, 2. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Die deutsche Orgelsonate (I)<br />

Georg Gusia spielt deutsche Orgelsonaten (Johann Sebastian Bach – Triosonate<br />

c-Moll, Carl Philipp Emanuel Bach – Sonate g-Moll, Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

– Sonaten d-Moll und A-Dur, Paul Hindemith – 2. Orgelsonate, Sigfrid Karg-Elert<br />

– Sonatine a-Moll)<br />

Eintritt 5,– €/3,– €<br />

Karfreitag, 21. März <strong>2008</strong>, 15.00 Uhr<br />

Feier vom Leiden und Sterben Christi<br />

Antonio Scandello (1517 - 1580) – Johannes-Passion (1561)<br />

und Motetten von Carlo Gesualdo und Thomas Luis de Victoria<br />

Hermann Munkelt – Evangelist; Vokalkreis St. Jodokus<br />

Leitung: Georg Gusia<br />

Ostermontag, 24. März <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />

Festhochamt<br />

Francis Poulenc (1899 - 1963) – Messe in G-Dur (1937)<br />

Kammerchor St. Jodokus<br />

Leitung: Georg Gusia<br />

Samstag, 20. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Cembalokonzert<br />

Eberhard Brünger und Georg Gusia spielen Werke für zwei Cembali.<br />

Eintritt 7,– €/4,– €<br />

49<br />

Termine


Termine<br />

Samstag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 20.30 Uhr<br />

Kammermusik für Flöte, Violine und Basso continuo<br />

Frank Oberschelp (Blockflöte), Uta Michels (Barockvioline) und Georg Gusia<br />

(Cembalo) spielen italienische und deutsche Kammermusik des Barock.<br />

Eintritt 8,– €/5,– €<br />

Sonntag, 1. Juni <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />

Hochamt<br />

Moritz Brosig (1815 - 1887) – Neunte Messe, op. 44 (Missa solemnis)<br />

für Chor, Orgel und Orchester<br />

Kantoreiorchester, Kirchenchor St. Jodokus<br />

Leitung: Georg Gusia<br />

Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 16.00 Uhr<br />

Missa e salmi<br />

Italienische Mess- uns Vespervertonungen des Hochbarock von Francesco<br />

Cavalli, Giovanni Gabrieli, Giovanni Rigatti, Alessandro Grandi und Johann<br />

Rosenmüller<br />

Soli, Concerto St. Jodokus auf historischen Instrumenten, Vokalkreis St. Jodokus<br />

Leitung: Georg Gusia<br />

Eintritt 12,– €/8,– €<br />

Heilig Geist, Bielefeld<br />

Sonntag, 27.01.<strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Musik für Oboe und Streicher mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters<br />

der Stadt<br />

Bielefeld<br />

Sonntag, 20.04.<strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Flauto senza Basso<br />

Musik für Blockflöte solo<br />

Frank Oberschelp, Bielefeld, spielt Werke von J.S. Bach, v. Eyck u.Yun<br />

Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei.<br />

50


St. Nikolaus, Büren<br />

Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />

Orgelkonzert zur Fastenzeit<br />

Daniel Beckmann (<strong>Paderborn</strong>) spielt an der Johann-Patroclus-Möller-Orgel<br />

Werke von Bach, Mendelssohn u. a.<br />

Palmsonntag, 16. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />

„Via crucis“ - Passionskonzert<br />

Werke für Chor und Klavier von Liszt, Rheinberger u. a.<br />

Vokalensemble St. Nikolaus<br />

David Keönch, Klavier<br />

Leitung: Regina Werbick<br />

Sonntag, 8. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />

Abschlusskonzert des NGL-Workshops<br />

Der Workshop-Chor singt Neue Geistliche Lieder von<br />

Dominic Fritz und Regina Werbick.<br />

Sonntag, 15. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />

Orgelkonzert mit Heribert Metzger (Salzburg)<br />

Ein Konzert <strong>im</strong> Rahmen des Orgelfestivals Westfalen-Lippe.<br />

St. Lambertus, Castrop<br />

www.st-lambertus-castrop.de<br />

Orgelkonzerte<br />

Sonntag, 18. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Werke von W. A. Mozart & Improvisationen<br />

Christian Vorbeck, Orgel<br />

51<br />

Termine


Termine<br />

Donnerstag, 22. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Werke von R. Schumann & Improvisationen<br />

Christian Vorbeck, Orgel<br />

Sonntag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Werke von G. F. Händel & Improvisationen<br />

Christian Vorbeck, Orgel<br />

Angeluskonzerte<br />

jeden 3. Samstag <strong>im</strong> Monat,<br />

20.Min. Orgelmusik auf der neuen Eisenbarthorgel<br />

Sonntag, 13. Januar <strong>2008</strong>,15.00 Uhr<br />

„Weihnachtssingen“<br />

Astrid Gerdsmann, Sopran<br />

Christopher Brauckmann, Orgel<br />

Kirchenchor und Kinderchor an St.Lambertus<br />

Leitung:KM Martina Schlak<br />

Sonntag, 3. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert „Maranata“<br />

Konzertorganist Hans L<strong>im</strong>berg<br />

Freitag, 21. März <strong>2008</strong>,15.00 Uhr<br />

Karfreitagsliturgie<br />

Der Kirchenchor singt u. a. die Passion von Lorenz Lauterbach<br />

Leitung: Martina Schlak<br />

Sonntag, 24. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Konzert für Trompete und Orgel<br />

Prof. Uwe Komischke und Thorsten Pech<br />

52


Propsteikirche Dortmund<br />

Sonntag, 3. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Studenten/-innen der Universität Dortmund<br />

„komponieren, <strong>im</strong>provisieren“.<br />

Ltg.: Prof. Dr. Eva-Maria Houben<br />

Sonntag, 2. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Bläserkonzert<br />

„Cantabile Brass“, Dortmund<br />

Ltg.: Bernd Becker<br />

Wolfgang Hohmann, Orgel<br />

Sonntag, 4. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Propstei-Trio Dortmund<br />

„Konzert zum Muttertag“<br />

Ilsaben Arndt, Violine<br />

Elisabeth Wilfart, Sopran<br />

Wolfgang Hohmann, Klavier<br />

(bei schönem Wetter <strong>im</strong> Pfarrgarten)<br />

Sonntag, 1. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Studenten/-innen der Universität Dortmund<br />

und den Teilnehmern des C-Kurses Dortmund der Erzdiözese <strong>Paderborn</strong><br />

Dekanat Hagen-Witten<br />

www.dekanat-hagen-witten.de<br />

Woche der <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>2008</strong><br />

Künstlerische Leitung: Dekanatskirchenmusiker Christian Vorbeck<br />

Sonntag, 6. April, 18.00 Uhr - St. Marien/ Witten<br />

Heilige Messe zur Eröffnung mit Chor & Orchester<br />

53<br />

Termine


Termine<br />

Montag, 7. April, 19.00 Uhr - St. Elisabeth/ Hagen<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />

Dienstag, 8. April, 19.00 Uhr - St. Johannes Baptist/ Hagen-Boele<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />

Mittwoch, 9. April, 19.00 Uhr - St. Philippus & Jakobus/ Herdecke<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />

Donnerstag, 10. April, 19.00 Uhr - St. Bonifatius/ Hagen-Hohenl<strong>im</strong>burg<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />

Freitag, 11. April, 19.00 Uhr - St. Franziskus/ Witten<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />

Samstag, 12. April, 19.00 Uhr - St. Vinzenz/ Witten<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />

Sonntag, 13. April, 18.00 Uhr - St. Josef/ Hagen-Altenhagen<br />

Heilige Messe zum Abschluss mit Chor & Blechbläserquartett<br />

Witten, St. Marien „Unsere liebe Frau vom Siege“<br />

www.marienorgel-witten.de<br />

Freitag, 21. März <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr – Karfreitag<br />

Konzert zur Passion<br />

Kammerchor St. Marien, Barbara Vorbeck (Sopran), Christian Vorbeck (Leitung &<br />

Orgel)<br />

Sonntag, 6. April <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr – Woche der <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Heilige Messe zur Eröffnung der Woche der <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>im</strong> Dekanat Hagen-<br />

Witten<br />

Kirchenchor St. Marien, Kammerorchester St. Marien<br />

Leitung: Christian Vorbeck<br />

54


Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

Chor- und Orgelkonzert<br />

Kammerchor St. Marien<br />

Leitung & Orgel: Christian Vorbeck<br />

Witten, Kreuzkirche<br />

www.kreuzgemeinde-witten.de<br />

Orgelkonzerte, 1. Halbjahr <strong>2008</strong><br />

Mittwoch, 16. April, 19.00 Uhr<br />

Werke von W. A. Mozart & Improvisationen<br />

Christian Vorbeck, Orgel<br />

Sonntag, 20. April, 19.00 Uhr<br />

Werke von R. Schumann & Improvisationen<br />

Christian Vorbeck, Orgel<br />

Mittwoch, 23. April, 19.00 Uhr<br />

Werke von G. F. Händel & Improvisationen<br />

Christian Vorbeck, Orgel<br />

Liebfrauenkirche Hamm<br />

Sonntag, 27. Januar <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse<br />

Orgel: Michael Gassmann (Bonn)<br />

Sonntag, 24. Februar <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zum 3. Fastensonntag<br />

Orgel: Hans-Joach<strong>im</strong> Wensing (Werne)<br />

55<br />

Orgeln


Termine<br />

Donnerstag, 20. März <strong>2008</strong>, 22.00 Uhr<br />

Tenebrae zum Gründonnerstag<br />

Thomas Selle: Johannes-Passion (1643)<br />

für Soli, Chor und Instrumente<br />

Cappella vocale Liebfrauen<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

Freitag, 21. März <strong>2008</strong>, 15.00 Uhr<br />

Karfreitagsliturgie<br />

Hermann Schröder: Johannespassion<br />

Kirchenchor Liebfrauen und seine Solisten<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

Sonntag, 30. März <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zum Weißen Sonntag<br />

Orgel: Tobias Lehmenkühler (Hamm)<br />

Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zur Osterzeit<br />

An der Orgel: DKM Daniel Beckmann (<strong>Paderborn</strong>)<br />

2. Orgeltriduum<br />

Sonntag, 18. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Olivier Latry (Paris)<br />

Sonntag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Thomas Sauer (Berlin)<br />

Sonntag, 1. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Gunther Rost (Graz)<br />

56


St. Bonifatius, Herne<br />

Sonntag, 20. Januar <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

„Missa Pacem in Terris“ in F-Dur von Markus Breker<br />

mit den teilnehmenden Chören des Dekanates Emschertal<br />

St. Dreifaltigkeit, Herne<br />

Freitag, 7. März, 17.00 Uhr bis Sonntag 9. März <strong>2008</strong>, 18.30 Uhr<br />

Chor-Workshop, Neue Geistliche Lieder, Spirituals, Gospels<br />

Mitgestaltung der hl. Messe, Sonntag, 10.00 Uhr<br />

Abschlusskonzert Sonntag, 17.00 Uhr mit dem Chor ConBrio aus Essen<br />

Für alle interessierten Sängerinnen und Sänger<br />

St. Dreifaltigkeit, Börsinghauser Str. 60, Herne<br />

Information und Anmeldung bis 20.02.08 bei S<strong>im</strong>one Hirsch-Bicker,<br />

Tel.: 0201/6099898<br />

Dekanat Lippstadt<br />

Sonntag, 20. Januar <strong>2008</strong>, 16.00 Uhr<br />

St. Johannes Evangelist, Erwitte – Bad Westernkotten<br />

Orgel plus<br />

Musik für Orgel, Saxophon u. Klarinette<br />

Werke von J. X. Lefèvre, Gabriel Fauré u. F. A. Guilmant<br />

Heinz Dazert, Blasinstrumente<br />

DKM Johannes Tusch, Orgel<br />

Sonntag, 17. Februar <strong>2008</strong>, 15.00 Uhr<br />

St. Severinus, Esbeck<br />

Die Orgelmaus<br />

Ein unterhaltsames Gesprächskonzertfür Kinder und Erwachsene über die<br />

Funktionsweise der Orgel<br />

Brigitte Hesse – Schmidt, Orgelmaus – DKM Johannes Tusch, Orgel<br />

57<br />

Termine


Termine<br />

Sonntag, 16. März <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

St. Pius, Lippstadt<br />

Franz Lizst<br />

Via crucis<br />

Die 14 Stationen des Kreuzweges für<br />

Soli, Chor und Orgel (mit Bildmeditationen)<br />

Capella vocalis, Leitung: DKM Johannes Tusch<br />

Samstag, 24. Mai <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

Sonntag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />

St. Petri, Geseke<br />

Pater Theodor Grünberger:<br />

Neue Orgelstücke<br />

nach der Ordnung unter dem Amte<br />

der heiligen Messe zu spielen<br />

DKM Johannes Tusch, Orgel<br />

St. Nicolai, Lippstadt<br />

Sonntag, 27. Januar <strong>2008</strong>, 16.30 Uhr<br />

Konzert für zwei Orgeln<br />

Werke von G.F. Händel, W.A. Mozart u.a., Improvisationen auf zwei Orgeln<br />

Gunther Antensteiner und Harduin Boeven, Orgel<br />

Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 20:00 Uhr<br />

Jubiläumskonzert „10 Jahre Kammerchor Lippstadt“<br />

Kammerchor Lippstadt<br />

Harduin Boeven, Leitung und Orgel<br />

Freitag, 7. Mai <strong>2008</strong>, 20:00 Uhr<br />

Konzert für Violine und Orgel<br />

Hansdieter Meier, Violine<br />

Harduin Boeven, Orgel<br />

58


Nähere Informationen zu diesen Konzerten und über Gottesdienstgestaltungen in<br />

den Kirchen St. Nicolai und St. Joseph finden Sie unter www.musik-in-st-nicolailippstadt.de.<br />

St. Peter und Paul, Medebach<br />

Näheres erfahren Sie auf unserer Internetseite www.pv-medebach.de<br />

Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Werner Komischke spielt Werke von J. S. Bach, Ch .-M. Widor,<br />

L. Vierne u.a.<br />

Sonntag, 09. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Passionsandacht<br />

Heinrich Schütz: Johannespassion<br />

Projektchor St. Peter und Paul, Medebach<br />

Leitung: Werner Komischke<br />

Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>alische Andacht zur Osterzeit<br />

Es spielen Schüler des C-Kurses<br />

St. Vincenz, Menden<br />

Sonntag, 6. Januar <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Shin Young Lee (Korea/Paris)<br />

Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

Konzert für Querflöte und Orgel<br />

Barbara und Heinz Peter Kortmann (Krefeld)<br />

59<br />

Termine


Termine<br />

Karfreitag, 21. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

Die sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze<br />

Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker<br />

Donnerstag, 27. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

Konzert mit der Mädchenschola des Würzburger Domchores<br />

Sonntag, 13. April <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

Anneli Pfeffer (Sopran), Christian Rose (Orgel)<br />

Freitag, 16. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Michael Markuszewski (Warschau)<br />

Sonntag, 8. Juni <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Christian Rose<br />

St. Clemens, Rheda-Wiedenbrück<br />

Geistliche Abendmusik<br />

Jeweils am ersten Freitag <strong>im</strong> Monat um 18.30 Uhr in den Monaten September<br />

2007 bis Mai <strong>2008</strong>.<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

An jedem Freitag um 18.30 Uhr in den Monaten Juni, Juli und August <strong>2008</strong>.<br />

St. Marien, Schwerte<br />

Sonntag, 27.01.<strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Gospel and more<br />

Konzert mit den Florian-Singers in St.Christophorus in Schwerte-Holzen<br />

Leitung: Helmut Pieper<br />

60


Freitag, 29. Februar <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

Samstag, 1. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

<strong>im</strong> LICHT von KLANG und FARBEN<br />

Orgel<strong>im</strong>provisation über den Bilderzyklus<br />

Ein Lebenskreis: das Werden – das Sein – die Vollendung<br />

von Anette Kummer<br />

Orgel: Michael Störmer<br />

Licht: Soundworks<br />

Sonntag, 20. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Konzert mit vier Gitarren<br />

Es spielt das GuitArtist – Quartett, Herne<br />

Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit französischer Orgelliteratur<br />

mit Werken von Vierne, u.a.<br />

Orgel: Dr. Paul Thissen, <strong>Paderborn</strong><br />

St. Walburga - Meschede<br />

Freitag, 18. Januar <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Orgelkonzert der C-Kursteilnehmer<br />

Samstag, 2. Februar <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

Chor- & Orgelmusik zum Fest Darstellung des Herrn<br />

Katholischen Kirchenchor Meschede<br />

Ltg. Mark Ehlert<br />

Orgel: N.N.<br />

Samstag, 16. Februar <strong>2008</strong>, 17.30 Uhr – St. Franziskus<br />

Abschlussgottesdienst des Dekantskirchenmusikertags<br />

mitgestaltet von den TeilnehmerInnen<br />

61<br />

Termine


Termine<br />

Sonntag, 24. Februar <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

Chormusik zum „Passionsretable“<br />

Motettenchor Meschede<br />

Ltg. Michael Schaefer<br />

Sonntag, 18. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

„Huit motets à la Vierge pour le mois de mai“ von Adolphe Adam<br />

„Sechs religiöse Gesänge“ von Josef Rheinberger<br />

Sopran: Monika Werthschulte<br />

Alt: Sachiko Bömer-Oshiumi<br />

Orgel: Mark Ehlert<br />

Samstag, 23. Juni <strong>2008</strong>, 21.00 Uhr<br />

„Evensong“ – Abendlob mit englischer Chor- & Orgelmusik bei Kerzenschein<br />

zum Hochfest der Geburt des Hl. Johannes des Täufers<br />

Katholischen Kirchenchor Meschede<br />

Ltg. Mark Ehlert<br />

Orgel: N.N.<br />

Wegen des noch nicht feststehenden Beginns der Innenrenovierung und der<br />

„Jugendkirche <strong>2008</strong>“ kann für die Pfarrkirche Mariä H<strong>im</strong>melfahrt keine Planung<br />

gemacht werden.<br />

Bitte besuchen Sie unsere Internetseite www.st-walburga-meschede.de<br />

St. Walburga, Porta-Westfalica<br />

Sonntag, 20. Januar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

W. A. Mozart: Exultate, jubilate KV 165<br />

Sancta Maria KV 273<br />

Krönungsmesse KV 317<br />

Kirchensonate Nr. 16 KV 329<br />

Chor- und Orchesterkonzert<br />

62


Dorothea Winkel, Sopran<br />

Sandra van Gemert, Alt<br />

Daniel Kasel, Tenor<br />

Arndt Winkelmann, Bass<br />

Kirchenchor St. Walburga<br />

Barockorchester l’Arco, Hannover auf historischen Instrumenten<br />

Leitung: Christiane Pesendorfer<br />

Samstag, 8. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />

J. S. Bach: Johannespassion<br />

Chor- und Orchesterkonzert<br />

Stephanie Hanf, Sopran<br />

Sandra Marks, Alt<br />

Alexander Efanov, Tenor<br />

Matthias Nenner, Bass<br />

Kammerchor Porta Westfalica<br />

Kammerorchester La Rejouissance<br />

Leitung: Georg Kindt<br />

St. Patrokli, Soest<br />

Ostersonntag, 23. März <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

Hochamt<br />

Steffano Bernardi: Missa “Il bianco e dolce cigno”<br />

St.Patrokli-Domchor, Leitung: Roland Krane<br />

Christi H<strong>im</strong>melfahrt, 1. Mai <strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />

Orgelmatinee<br />

Roland Krane spielt „L’Ascension“ von Olivier Messiaen<br />

63<br />

Termine


Termine<br />

St. Martinus, Olpe<br />

Sonntag, 30. Dezember 2007, 17.00 Uhr<br />

St. Martinus<br />

Weihnachtskonzert<br />

mit Chören und Musikern des Pastoralverbunds<br />

Leitung: Thomas Bröcher und Dieter Moers<br />

Sonntag, 2. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

St. Maria H<strong>im</strong>melfahrt, Olpe<br />

Requiem c-moll v. Luigi Cherubini<br />

Gemischter Chor Olpe<br />

Orchestermitglieder der Südwestfälischen Philharmonie<br />

Leitung: Horst Schmitz<br />

Freitag, 4. April <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />

St. Martinus, Olpe<br />

Benefizkonzert zugunsten des Kinderospizes „Balthasar“<br />

Siegen-Gospel-Chor; Upstairs Gospelchor Olpe<br />

Orgelwoche anlässlich des 50. Geburtstags der Klais-Orgel<br />

Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />

St. Martinus<br />

Gottesdienst mit besonderer Orgelmusik<br />

anlässlich des 50. Geburtstags der Klais-Orgel<br />

Dienstag, 24. Juni <strong>2008</strong>, 16.00 Uhr<br />

St. Martinus<br />

Konzert für Orgel und Trompete<br />

Ingo Samp, Trompete<br />

Dieter Moers, Orgel<br />

64


Projekt „Marienorgel Witten“<br />

In der katholischen Kirchengemeinde St. Marien zu Witten entsteht derzeit die<br />

romantische Marienorgel – ein Ausnahmeprojekt, das seines Gleichen sucht. Die<br />

Bauphase des Instruments ist bis Ende des Jahres 2009 abgeschlossen und wird<br />

mit einem umfangreichen und vielfältigen Konzertjahr in 2010 begleitet.<br />

Erbauer des neuen Instrumentes ist die Orgelbaufirma Siegfried Schmid aus<br />

Immenstadt <strong>im</strong> Allgäu, die bereits durch den aufwändigen Umbau der Orgel in<br />

Mariae H<strong>im</strong>melfahrt zu Landsberg am Lech – einem Instrument mit über 60<br />

Registern, inklusive Fernwerk etc. – für Furore sorgte.<br />

Der Wittener Marienorgel liegt eine konsequente deutsch-romantische Gesamtkonzeption<br />

zu Grunde: 58 klingende Register auf vier Manualen und Pedal.<br />

Von insgesamt fünf Teilwerken werden drei als Schwellwerk gebaut werden.<br />

Eigens für die neue Marienorgel wurde vom Kirchenvorstand ein Marketingkonzept<br />

in Auftrag gegeben, das bereits vorliegt und nun Schritt für Schritt umgesetzt<br />

wird. So erhielt das Projekt „Marienorgel Witten“ bereits eine eigene „Corporate<br />

Identity“, die von einer renommierten Essener Design- und Werbeagentur<br />

entwickelt wurde.<br />

Mit diesem Orgelneubau und dem dazugehörigen Konzertprogramm in 2010<br />

bewirbt sich die Mariengemeinde als Teilprojekt der Initiative „Ruhr.2010-<br />

Kulturhauptstadt Europas“.<br />

Der Orgelneubau, wie auch das künstlerische Programm, werden durch Kantor<br />

Christian Vorbeck organisiert und gestaltet.<br />

Ziel dieses Projektes ist es – neben dem Mehrwert für die Mariengemeinde zu<br />

Witten - das kulturelle Angebot <strong>im</strong> Ennepe-Ruhr-Kreis nachhaltig zu stärken<br />

und das Kulturgut Orgelmusik zu wahren. Für das Gesamtprojekt konnten bereits<br />

namhafte Freunde und Förderer gewonnen werden, wie Weihbischof Dr.<br />

Wiesemann, Bürgermeisterin Leidemann und Landtagspräsidentin van Dinther.<br />

Bereits ab Januar <strong>2008</strong> können umfangreiche Informationen auf der Website<br />

abgerufen werden: www.marienorgel-witten.de<br />

65<br />

Orgeln


Orgeln<br />

St. Vincenz, Menden<br />

Mit der Renovierung und Neugestaltung des frühgotischen Hallenkirchenraums<br />

wurde auch für die neue Orgel ein neuer Standort an der Westseite eingerichtet.<br />

Wer den Kirchenraum vom seitlichen Haupteingang betritt, n<strong>im</strong>mt die neue<br />

Orgel vor allem in der Tiefenstaffelung von Pedal, Balgraum und darüber liegenden<br />

Schwellwerk, Hauptwerk und Rückpositiv wahr. Beeindruckender ist natürlich<br />

die Vorderansicht des Instrumentes, das sowohl in architektonischer als<br />

auch in klanglicher Hinsicht einen starken, beeindruckenden Akzent setzt. Dazu<br />

trägt die farbliche Gestaltung in hell marmorierten Orangetönen bei.<br />

Auf einem schmalen Stahlgerüst positioniert erscheint die Orgel als sehr leicht,<br />

fast als schwebend. Besonders die hinten, auf beiden Seiten angeordneten<br />

Pedaltürme sind außerordentlich schmal gestaltet.<br />

Der Klang des Instrumentes ist geprägt durch eine deutliche Staffelung der Teilwerke.<br />

In allen Werken sind terzhaltige Register vorhanden, die den Klang wesentlich<br />

färben (HW: Cornett, RP: Sesquialtera, SW: Progressio mit 1 3/5’ und 1’).<br />

Die horizontale Trompete zeichnet durch ihre Teilung (<strong>im</strong> Bass 4’, <strong>im</strong> Diskant 8’)<br />

auch <strong>im</strong> Plenum sehr deutlich, fügt sich dennoch gut in den Gesamtklang ein.<br />

Sämtliche Trakturen sind mechanisch und angenehm zu traktieren.<br />

Die Windversorgung ist durch die Keilbälge geprägt, deren Charakteristik in der<br />

einzelnen Teilwerken unterschiedlich deutlich ausfällt. Das Rückpositiv ist <strong>im</strong><br />

Spiel sensibel und delikat, das Hauptwerk ist <strong>im</strong> Klang und von der Windversorgung<br />

gravitätischer und das Schwellwerk aufgrund getrennter Laden als<br />

stabil zu bezeichnen. Gewöhnungsbedürftig sind die Auszüge aus dem Hauptwerk<br />

in das Pedal als Wechselschleife, die z.B. be<strong>im</strong> raschen Aufregistrieren die<br />

gezogenen Register des Hauptwerkes (z. B. Oktave 4’) wieder herausn<strong>im</strong>mt. Hier<br />

ist für manche eine etwaige Notwendigkeit des Einsparens doch allzu deutlich<br />

geworden. Ein gewünschtes Glockenspiel konnte durch eine Spende ergänzt<br />

werden.<br />

Die Raumakustik ist von der für Orgelklänge sehr angenehmen Hallenkirchenakustik<br />

mit langen Nachhallzeiten geprägt, in der sich der Orgelklang sehr gut<br />

entfaltet.<br />

Die junge Orgelbaufirma Scholz aus Mönchengladbach realisierte mit diesem<br />

66


Projekt ihren bislang größten Neubau und ihr erstes Instrument in der Erzdiözese<br />

<strong>Paderborn</strong>.<br />

Disposition der Orgel:<br />

II. Hauptwerk (C-a‘‘‘):<br />

1. Bordun 16‘<br />

2. Principal 8‘<br />

3. Harmonieflöte 8‘<br />

4. Salicional 8‘<br />

5. Octave 4‘<br />

6. Koppelflöte 4‘<br />

7. Quinte 2 2 /3‘<br />

8. Superoctave 2‘<br />

9. Cornett 5f<br />

10. Mixtur 4-5f 2’<br />

11. Trompete 8‘<br />

12. Chamade 4’/8’<br />

Glockenspiel (c-d’’’)<br />

.<br />

III. Schwellwerk:<br />

20. Holzprincipal 8’<br />

21. Gedackt 8’<br />

22. Gambe 8’<br />

23. Vox coelestis 8’<br />

24. Praestant 4’<br />

25. Traversflöte 4‘<br />

26. Nasard 2 2/3’<br />

27. Octavin 2’<br />

28. Progressio 3-5f 2’<br />

29. Trompete harm 8’<br />

30. Fagott-Oboe 8’<br />

Tremulant<br />

I. Rückpositiv:<br />

13. Rohrflöte 8’<br />

14. Principal 4‘<br />

15. Rohrflöte 4’ 4’<br />

16. Sesquialtera 2f‘<br />

17. Octave 2’<br />

18. Quinte 1 1 /3’‘<br />

19. Cromorne 8’<br />

Tremulant<br />

Pedal (C-f‘):<br />

31. Kontrabass 16‘<br />

(aus der Vorgängerorgel)<br />

32. Subbass 16‘ (aus HW)<br />

33. Quintbass 10 2 /3’<br />

34. Octavbass 8’<br />

(aus der Vorgängerorgel)<br />

35. Flöte 8’<br />

(Wechselschleife HW)<br />

36. Oktave 4’<br />

(Wechselschleife HW)<br />

37. Posaune 16’<br />

38. Trompete 8’<br />

67<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Koppeln (mechanisch):<br />

III-II, I-II, III-I, Sub III-II, I-P, II-P, III-P, II 4’-P<br />

Mechanische Schleifladen, mechanische Registertraktur<br />

Erbaut 2007 von der Fa. Scholz, Mönchengladbach<br />

Künstlerische Farbgestaltung: Horst Lerche<br />

Sachberatung:<br />

DKM Johannes Krutmann (Hamm)<br />

Beauftragter für den Orgelbau <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

St. Aegidius, Wiedenbrück<br />

Im vorhandenen, neogotischen Orgelgehäuse wurde bereits 1913 eine Orgel der<br />

Fa. Speith gebaut, die später (1955 und 1972) vor allem <strong>im</strong> Sinne der Orgelbewegung<br />

überarbeitet und verändert wurde. Nachdem diese Orgel in einem<br />

teilweise unspielbaren Zustand war, entschloss sich die Kirchengemeinde zu<br />

einem technischen Orgelneubau. Im Rahmen einer Innenrenovierung des bedeutenden<br />

Kirchenraumes wurde auch die Orgelempore neu gestaltet, wobei<br />

das in Teilen erhaltene Rückpositivgehäuse aus dem 17. Jahrhundert entfernt<br />

wurde.<br />

Für die neue Orgel galt die Vorgabe des Orgelbeauftragten, alle alten Register<br />

von 1913 zu übernehmen, die neue Konzeption dementsprechend deutlich an<br />

der Ästhetik der deutschen Romantik zu orientieren. Im Verlauf der Planung<br />

wuchs die Disposition auf nunmehr über 50 Register. Deshalb wurde das Gehäuse<br />

sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe stark erweitert, was sich auf die<br />

Proportionen nicht nachträglich auswirkte. Der Klang des Instrumentes wird<br />

durch die alten, romantischen Register von 1913, reichliche Besetzung in den<br />

Streicherst<strong>im</strong>men und durch die neuen Zungenst<strong>im</strong>men geprägt, mit zwei<br />

schwellbaren Manualwerken bieten sich wirksame dynamische Möglichkeiten.<br />

68


Disposition der Orgel:<br />

I. Hauptwerk:<br />

1. Bordun 16‘ (1913)<br />

2. Principal 8‘<br />

3. Doppelflöte 8‘<br />

4. Gedackt 8‘<br />

5. Gamba 8’ (1913)<br />

6. Octave 4‘ (1913)<br />

7. Flauto dolce 4‘<br />

8. Quinte 2 2 /3‘<br />

9. Octave 2‘ (1913)<br />

10. Cornett V 8‘ (1913)<br />

11. Mixtur 4f 2’<br />

12. Fagott 16‘<br />

13. Trompete 8‘ .<br />

Tremulant<br />

III. Schwellwerk:<br />

27. Liebl. Gedackt 16‘<br />

28. Geigenprincipal 8‘ (1913)<br />

29. Wienerflöte 8‘ (1918)<br />

30. Liebl. Gedackt 8’ 8‘<br />

31. Aeoline 8’<br />

32. Vox coelestis 8’<br />

33. Fugara 4’<br />

34. Traversflöte 4’<br />

35. Violine 4’<br />

36. Flageolet 2’<br />

37. Harm. aetherea 3f<br />

38. Progressio 2-5f 2 2 /3’<br />

39. Horn 16’<br />

40. Trompete 8’<br />

41. Oboe 8‘ (1913)<br />

42. Klarine 4‘<br />

Tremulant<br />

II. Positiv (schwellbar):<br />

14. Hornprincipal 8’<br />

15. Rohrflöte 8’ (1913)<br />

16. Salicional 8‘<br />

17. Oktave 4‘<br />

18. Kleingedackt 4‘ (1955)<br />

19. Nasard 2 2 /3‘<br />

20. Trichterflöte 2‘ (1913)<br />

21. Terz 1 3 /5‘ (1913)<br />

22. Quinte 1 1 /3‘<br />

23. Piccolo 1’<br />

24. Scharff 4f 1 1 /3’<br />

25. Clarinette 8’<br />

26. Vox humana 8‘<br />

Tremulant<br />

Pedal (C-f‘):<br />

43. Kontrabass 32‘<br />

44. Principalbass 16‘ (1913)<br />

45. Subbass 16’ (1913)<br />

46. Octavbass 8’ (1913)<br />

47. Flötbass 8’<br />

48. Gedacktbass 8‘ (1913)<br />

49. Violoncello 8‘<br />

50. Choralbass 4‘<br />

51. Posaune 16’ (1913)<br />

52. Basstrompete 8‘ (1913)<br />

Glockenspiel<br />

Z<strong>im</strong>belstern<br />

Spatzen<br />

Kuckuck<br />

69<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Koppeln (elektrisch): II-I, III-I, III-II, Sub III-III<br />

I-P, II-P, III-P<br />

Mechanische Schleif- und Kegelladen,<br />

elektrische Koppeln, Schwellwerksteuerungen elektrisch,<br />

Registertraktur elektrisch mit Setzerkombination<br />

Erbaut 2007 von der Fa. Speith. Rietberg<br />

Sachberatung:<br />

DKM Johannes Krutmann (Hamm)<br />

Beauftragter für den Orgelbau <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

Die Barockorgel in Borgentreich<br />

V. Teil<br />

Das 20. Jahrhundert<br />

Eine orgelgeschichtliche Betrachtung des vor wenigen Jahren beendeten 20.<br />

Jahrhundert ist in hohem Maße bemerkenswert. Standen die ersten beiden<br />

Jahrzehnte noch voll in der Tradition der romantisch/<strong>im</strong>pressionistischen<br />

Orchesterorgel, bedeutete die ab den 20er Jahren aufkommende „Orgel-Erneuerungsbewegung“<br />

eine radikale Umkehr von diesem grundtönigen, den Silberglanz<br />

alter Orgeln verschmähenden Orgelstil. Die von einer strikt antiromantischen<br />

Haltung geprägte Abkehr von der Orgelästhetik der vorangehenden<br />

Epoche war verbunden mit einer empathischen Hinwendung zur Orgelkunst<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts. Von großer Bedeutung für die Verbreitung<br />

der Ideen dieser „Orgelbewegung“ waren die Orgeltagungen zwischen den<br />

Weltkriegen in Freiburg (1926 und 1938), Freiberg/Sachsen (1927) und Berlin<br />

(1928). Im Gefolge der von Walter Supper organisierten Orgeltagung in Ochsenhausen<br />

1951 wurde die Gesellschaft der Orgelfreunde (GdO) gegründet, eine<br />

70


noch heute bestehende Vereinigung von Orgelfachleuten und Orgelenthusiasten,<br />

die sich zunächst die Verbreitung und Weiterentwicklung der Ideen<br />

der Orgelbewegung zum Ziel setzte. Als Charakteristikum seien an dieser<br />

Stelle nur die Verwirklichung barocker Klangideale, oder besser gesagt, dessen,<br />

was man glaubte darunter verstehen zu können, und später auch die Rückbesinnung<br />

auf alte Konstruktionsprinzipien wie der Schleiflade mit mechanischen<br />

Steuerung genannt. Eine Kritik an der Orgelbewegung setzte allmählich erst<br />

nach 1960 (an manchen Orten wesentlich später) ein, als zunehmend deutlich<br />

wurde, dass die Orientierung der orgelbewegten Orgel an den Ideen des barokken<br />

Orgelbaus inkonsequent war, indem wesentliche Teile der Orgelbauästhetik<br />

und –technologie des 19. Jh. und 20. Jh. unbefragt beibehalten worden waren:<br />

gleichstufige Temperaturen, völlig stabiler Wind, moderne Materialien und Fertigungsverfahren<br />

<strong>im</strong> Pfeifenbau oder auch moderne St<strong>im</strong>m- und Intonationsmethoden.<br />

Nachdem die ältere Orgelgeschichtsforschung sich vor allem auf<br />

schriftliche Quellen bezogen und die materiellen Überlieferungen der historischen<br />

Instrumente wenig beachtet hatte, wurden ab den 70er Jahren (an manchen<br />

Orten wesentlich später) intensive Studien an erhaltenen Orgeln des 16.<br />

bis 18. Jahrhunderts durchgeführt, die auch be<strong>im</strong> Orgelneubau zu einer engeren<br />

Anlehnung bis hin zu Stilkopien bzw. Kopien einzelner historischer Instrumente<br />

führten. Gleichzeitig fand die <strong>im</strong> Zuge dieser Entwicklung verpönte und in zahlreichen<br />

Fällen dem Untergang geweihte Orgel des 19. und frühen 20. Jahrhunderts<br />

wieder das Interesse der Organisten. Im Gefolge dieser Entwicklung, die<br />

dazu geführt hat, dass heute glücklicherweise in aller Regel authentische Orgeln<br />

einer jeden Epoche in ihren zeitbedingten Charakteristika als gültig angesehen<br />

werden, lösten Instrumente mit präziserer stilistischer Orientierung die orgelbewegten<br />

Orgeln ab, die allmählich – soweit noch nicht beseitigt – selbst nun<br />

Objekte der Denkmalpflege werden.<br />

Was haben diese eher allgemeinen Betrachtungen für unsere Beschäftigung<br />

mit der Borgentreicher Orgel zu bedeuten?<br />

Im Zuge der Rückbesinnung auf die Orgel des 17. und 18. Jh. rückten selbstredend<br />

auch die erhaltenen Instrumente dieser Epochen verstärkt in den Fokus<br />

der Aufmerksamkeit und die Restaurierung alter Instrumente mit der Wieder-<br />

71<br />

Orgeln


Orgeln<br />

herstellungen ihres alten Zustands wurden schnell zum Ziel der Begeisterten.<br />

Die Orgeln präsentierten sich in den Jahren um den zweiten Weltkrieg zumeist<br />

in ihrem „romantisierten Zustand“, d. h. nach Veränderungen <strong>im</strong> 19. Jahrhundert.<br />

In Borgentreich konkret hatte der Orgelbauer Randebrock 1872 mit Billigung<br />

des <strong>Paderborn</strong>er Domorganisten Henkemeyer alle „schreienden und unnützen<br />

Zungenst<strong>im</strong>men“ der Manualwerke entfernt. Anstelle von Krummhorn,<br />

Dulcian, Vox humana und Hoboe waren Geigenprincipal, Traversflöte, Bordun<br />

und Salicional zum Einbau gekommen. Noch 1924 hatte der Orgelbauer Döhre<br />

aus Warburg dem Instrument technische Neuerungen der Zeit angedeihen lassen.<br />

Ein neuer Spieltisch mitsamt einer ansonsten <strong>im</strong> romantischen Orgelbau<br />

gebräuchlichen Barkermaschine zur Erleichterung der Spielart hatte die große<br />

Orgel „auf den neuesten Stand“ gebracht, wie der Seminar-Oberlehrer Wegener<br />

aus <strong>Paderborn</strong> in seinem Abnahmegutachten bescheinigte.<br />

Die Restaurierung 1951-1953<br />

Dies war der fotografisch vergleichsweise gut dokumentierte Zustand, in dem<br />

die große Orgel den zweiten Weltkrieg überdauerte. Theodor Peine, damals Student,<br />

später Lehrer in Warburg und noch später Professor in Hannover ist es zu<br />

verdanken, dass das Instrument allmählich in den Blick der Fachwelt geriet,<br />

denn die Existenz dieser Orgel war bis dato gänzlich unbekannt.<br />

Am 31. Mai 1950 untersuchte einer der Protagonisten der Orgelbewegung Oberlandeskirchenrat<br />

Prof. D. Dr. Christhard Mahrenholz aus Hannover die Orgel. In<br />

einem Brief vom gleichen Tag schrieb Mahrenholz voller Begeisterung an den<br />

damaligen Landeskonservator von Westfalen einige Sätze, die auch heute <strong>im</strong>mer<br />

wieder gerne zitiert werden:<br />

„Die Orgel in Borgentreich ist ein Kunstwerk ersten Ranges, ein Orgeldenkmal,<br />

wie es weit und breit nicht zu finden ist und nur mit den großen<br />

Schnitgerwerken des norddeutschen Küstengebietes vergleichbar ist. Das<br />

Einzigartige an dem Werk ist das Vorhandensein von drei Springladen. In dieser<br />

Hinsicht stellt die Orgel heute ein absolutes Unicum dar, denn unter den vier<br />

oder fünf Springladenorgeln, die sich überhaupt bis in die heutige Zeit in<br />

Deutschland hinübergerettet haben, dürfte diese die einzige sein, die bis auf<br />

72


das Brustwerk in sämtlichen Klavieren mit Springladen besetzt ist. Auch der<br />

Pfeifenbestand ist von hohem Wert. Einige Pfeifenreihen gehen bis in die Zeit<br />

um 1600 zurück. ... Heute liegt mir nur daran Ihnen zu sagen, daß es sich bei<br />

der Orgel in Borgentreich auch vom Standpunkt der Orgelgeschichte aus um<br />

ein besonderes Werk handelt.<br />

Vielleicht interessiert es Sie, daß der jetzige etwas breit wirkende Prospekt nicht<br />

original ist: Man hat ihn zwischen Oberwerksprospekt und Pedaltürmen<br />

auseinandergeschnitten und die Lücken mit Stücken des früheren Rückpositivgehäuses<br />

ausgefüllt. Wenn die Orgel wieder das werden soll, was sie war, muß<br />

auch der Prospekt wieder in seinen alten Zustand zurückversetzt und das<br />

Rückpositiv, von dessen Gehäuse ja erfreulicherweise noch ein erheblicher Teil<br />

erhalten ist, wieder hergestellt werden.“<br />

Bei seinen Einschätzungen zur Geschichte der Orgel kommt Mahrenholz in seinem<br />

Gutachten nach nur eintägiger Untersuchung der Wahrheit schon recht<br />

nahe, indem er gewichtige Teile des Instruments der Orgelbauerdynastie der<br />

Bader zurechnet, die ältesten Pfeifen um 1600 datiert und vermutet, dass das<br />

Brustwerk später in die Orgel gekommen sein muss.<br />

Seine Dispositionsaufzeichnung gibt den Zustand nach den romantisierenden<br />

Veränderungen Randebrocks 1873 und Döhres 1924 wieder:<br />

I. Hauptwerk II. Hinterwerk (ursprünglich Rückpositiv)<br />

1. Principal 8' 1. Principal 8'<br />

2. Bordun 16' 2. Rohrflöte 8'<br />

3. Viola di Gamba 8' 3. Spitzflöte 4'<br />

4. Hohlflöte 8' 4. Principalquinte 2 2 /3'<br />

5. Quinte 5 1 /3' 5. Waldflöte 2'<br />

6. Kornett 4 fach 6. Traversflöte 8'<br />

7. Oktav 4' 7. Oktav 2'<br />

8. Sesquialtera 3 fach 8. Terzian 2fach<br />

9. Z<strong>im</strong>bel 3fach 9. Quinte 1 1 /3'<br />

10. Mixtur 3fach 10. Mixtur 3 fach<br />

73<br />

Orgeln


Orgeln<br />

11. Gedackt 4' 11. Z<strong>im</strong>bel 3fach<br />

12. Trompete 8' 12. Nasatquinte 2 2 /3'<br />

13. Geigenprincipal 8'<br />

14. Diskant - Bordun 16'<br />

III. Brustwerk V. Pedal<br />

1. Gedackt 8' alt 1. Principal 16'<br />

2. Quintadena 8' 2. Subbaß 16'<br />

3. Oktav 4' 3. Oktav 8'<br />

4. Traversflöte 4' 4. Oktav 4'<br />

5. Gedackt 4' 5. Mixtur 6fach<br />

6. Oktav 2' 6. Clairon 4'<br />

7. Quintflöte 1 1 /3' 7. Posaune 16'<br />

8. Dez<strong>im</strong>aquinte 2fach 8. Trompete 8'<br />

9. Mixtur 3fach<br />

10. Salicional<br />

Manualkoppel II/I, Pedalkoppeln I/P, II/P<br />

Seinen denkmalpflegerischen Ansatz für die Wiederherstellung der Orgel begründete<br />

Mahrenholz wie folgt:<br />

„Es bedarf keiner Frage, daß alle Reparaturarbeiten an dem hervorragenden<br />

Werk nur in Richtung auf die Wiederherstellung des Zustandes um etwa 1750 zu<br />

gehen haben. Es gibt nur wenige Orgeln, die einen so großen Bestand alten guten<br />

Pfeifenmaterials gewahrt haben. Aber die Wiederherstellung des alten Zustandes<br />

wird nicht nur aus Gründen der Denkmalpflege zu fordern sein sondern<br />

ganz entscheidend auch aus gottesdienstlichen und kirchenmusikalischen<br />

Gründen. Nur die ursprüngliche Disposition vermittelt den Klangreichtum der<br />

originalen Orgel, und nur die ursprüngliche Aufstellung der Laden <strong>im</strong> eindeutigen<br />

Terrassenbau mit herausgestelltem Rückpositiv gibt die Möglichkeit zu einer<br />

guten Trakturführung.“<br />

Zur Erreichung dieses Zieles formuliert er einige Ziele, die vom Grundsatz her<br />

auch heute noch Gültigkeit beanspruchen könnten.<br />

74


- Wiederaufbau des Orgelgehäuses in der originalen Form, Wiederherstellung<br />

des Hauptwerksprospektes entsprechend dem Zuschnitt und der Pfeifenverteilung<br />

der Hauptwerkslade; Wiederherstellung der Flachfelder mit Prospektpfeifen<br />

neben den Pedaltürmen.<br />

- Herstellung eines neuen Rückpositivgehäuses unter Zuhilfenahme der <strong>im</strong> damaligen<br />

Hauptwerksprospekt noch vermuteten vorhandenen Teile. Einteilung<br />

der Rückpositivfelder und äußere Anordnung des Rückpositivgehäuses gemäß<br />

der vorhandenen Rückpositivlade.<br />

- Wiedereinbau der bei früheren Umbauten verstellten oder entfernten<br />

Prospektpfeifen, insbesondere der auf dem Hinterwerk sich befindlichen Oberwerksprospektpfeifen<br />

- Genaue Durchsicht der vorhandenen Pfeifen auf die ihnen eingravierte Tonhöhen-bezeichnung<br />

hin und Sortierung der Pfeifen. Bei den verschiedenen Reparaturen<br />

der Orgel seien die Pfeifen vor allen Dingen in den Principalregistern und<br />

z. Tl. auch in den Mixturen verstellt und durcheinandergeraten. Hier könne nur<br />

eine sorgsame und gewissenhafte Prüfung des vorhandenen Bestandes Klarheit<br />

schaffen und damit den Weg zum genauen Erkennen des ursprünglich vorhandenen<br />

Klangwillens frei legen.<br />

Seitens des Landesdenkmalamtes wurde zunächst die fachliche Begleitung des<br />

Projektes durch den „ersten Orgelexperten“ jener Tage Christhard Mahrenholz<br />

als unverzichtbar eingestuft.<br />

Es kam jedoch ganz anders!<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Besuchen Sie uns auch <strong>im</strong> Internet: www.barockorgel-borgentreich.de<br />

Jörg Kraemer<br />

75<br />

Orgeln


Anschriften<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Domplatz 3, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Leiter: Dr. Paul Thissen<br />

Telefon: 0 52 51/125-13 55<br />

Sekretariat: Rita Kramer<br />

Telefon: 0 52 51/125-14 55<br />

Web: www.kirchenmusik-erzbistumpaderborn.de<br />

paul.thissen@erzbistum-paderborn.de<br />

rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />

DKM Daniel Beckmann<br />

Bruchgarten 25<br />

33106 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel.: 0 52 51/8 71 96 13<br />

info@danielbeckmann.de<br />

Dekanat Büren-Delbrück<br />

DKM Regina Werbick<br />

Rahbusch 15<br />

33142 Büren<br />

Tel.: 0 29 51/93 80 74<br />

regina.werbick@web.de<br />

Dekanat Höxter<br />

DKM Jörg Kraemer<br />

Holtrupper Weg 20<br />

34434 Borgentreich<br />

Tel.: 0 56 43/339; Fax: 0 56 43/637<br />

Kraemer-Borgentreich@t-online.de<br />

76<br />

Dekanat Rietberg - Wiedenbrück<br />

DKM Harald Gokus<br />

Glatzerstraße 10<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Tel. 0 52 42/40 88 43;<br />

Fax: 0 52 42/40 88 45<br />

Harald.Gokus@web.de<br />

Dekanat Bielefeld – Lippe<br />

DKM Georg Gusia<br />

Georgstr. 13<br />

33649 Bielefeld<br />

Tel. 05 21/45 29 49; Fax. 05 21/17 23 91<br />

gusia@jodokus.de<br />

Dekanat Herford – Minden<br />

DKM Peter Wagner<br />

Weg in die Hanebek 51<br />

32427 Minden<br />

Tel. 05 71/4 04 15 97<br />

Kontakt@PeterWagner.com<br />

Dekanat Hellweg<br />

DKM Johannes Krutmann<br />

Wichernstr. 1<br />

59063 Hamm 1<br />

Tel. und Fax: 0 23 81/5 35 40<br />

Krutmann@web.de


Dekanat Lippstadt – Rüthen<br />

DKM Johannes Tusch<br />

Nußbaumallee 29<br />

59557 Lippstadt<br />

Tel. und Fax: 0 29 41/ 132 93<br />

joeltusch@aol.com<br />

Dekanat Hochsauerland –West<br />

DKM Hartwig Diehl<br />

Allensteinweg 29a<br />

59755 Arnsberg 1<br />

Tel. 0 29 32/73 34 o. 0 29 32/44 58 30<br />

Fax: 0 29 32/44 58 29<br />

diehlmusic@t-online.de<br />

Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />

DKM Mark Ehlert<br />

Brückenstraße 3<br />

59872 Meschede<br />

Tel.: 02 91/9 08 51 83<br />

markehlert@web.de<br />

Dekanat Hochsauerland-Ost<br />

DKM Werner Komischke<br />

Am Krämershagen 1<br />

59964 Medebach<br />

Tel. 0 29 82/92 17 87<br />

w.komischke@musident.de<br />

DKM Dieter Moers<br />

Maria-Theresia-Str. 9<br />

57462 Olpe<br />

Tel. 0 27 61/46 95<br />

Fax: 0 27 61/82 53 56<br />

dieter.moers@gmx.de<br />

Dekanat Siegen<br />

DKM Franz-Josef Breuer<br />

Stormstr. 19 b<br />

57078 Siegen<br />

Tel. 0 23 05/9 20 98 56<br />

Fax: 02 71/2 38 74 99<br />

breuer-siegen@t-online.de<br />

Dekanat Dortmund<br />

DKM Wolfgang Hohmann<br />

In der Wanne 41<br />

4458 Castrop-Rauxel<br />

Tel. und Fax: 0 23 05/9 20 98 56<br />

W.Hohmann.Orgue@gmx.de<br />

Dekanat Unna<br />

DKM Michael Störmer<br />

Sigridstr. 21<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. 0 23 04/89 81 20<br />

stoermer@schwerterkirchen.de<br />

Dekanat Emschertal<br />

DKM Markus Breker<br />

Haldenstr. 12<br />

44629 Herne<br />

Tel. 0 23 23/5 15 85<br />

77<br />

Anschriften


Anschriften<br />

Dekanat Hagen-Witten<br />

DKM Christian Vorbeck<br />

Körnerstr. 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. 0 23 02/2 77 82 50<br />

christianvorbeck@gmx.de<br />

Dommusik<br />

Domorganist Gereon Krahforst<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel. (Büro) 0 52 51/125 - 16 58;<br />

privat: 0 52 51/8 76 97 00<br />

Faxnr.: 0 52 51/8 76 97 01<br />

post@gereonkrahforst.com<br />

Domkapellmeister Thomas Berning<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel.: (Büro) 0 52 51/125 – 13 46;<br />

78

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