Inhalt IPD_1_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
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1/<strong>2008</strong>
<strong>Inhalt</strong><br />
Im Blickpunkt 2<br />
Literaturhinweise 16<br />
Berichte und Nachrichten 28<br />
Termine 41<br />
Orgeln 65<br />
Anschriften 76<br />
1
Im Blickpunkt<br />
Paul Thissen<br />
Olivier Messiaen - Ein katholischer Musiker des<br />
20. Jahrhunderts<br />
Für das säkularisierte 20. Jahrhundert<br />
ist es schon ein erstaunliches Phänomen,<br />
dass ein Mann, der über 50 Jahre<br />
lang bis in sein Todesjahr hinein<br />
Sonntag für Sonntag an der Kirche<br />
Ste. Trinité seinen Organistendienst<br />
versah, zu einem der bedeutendsten<br />
und einflussreichsten Komponisten<br />
seiner Epoche avancierte, zu einem<br />
Komponisten, der seine Überzeugung,<br />
all seine Musik – ob sie das Gehe<strong>im</strong>nis<br />
der Dreifaltigkeit meditiere,<br />
mit üppigsten Farben den Tristan-<br />
Mythos male oder serielle Operationen<br />
antizipiere – das Lob Gottes zu<br />
singen, niemals verleugnet hat. Dieser<br />
Sachverhalt mag dazu beigetragen<br />
haben, dass Messiaen einem größeren<br />
Kreis nur als Komponist von<br />
Werken für Orgel bekannt geworden<br />
ist. Tatsächlich hat sich mit ihm –<br />
nach Bach, Franck und Reger – erstmals<br />
wieder ein Komponist von Weltruf<br />
in zentraler Weise der Orgel zugewandt.<br />
Dabei darf aber nicht übersehen<br />
werden, dass Messiaen ebenso<br />
eine Vielzahl von Werken für Gesang,<br />
für Klavier und für Orchester ge-<br />
2<br />
schrieben und mit Saint François<br />
d’Assise auch die Gattung Oper bedacht<br />
hat.<br />
Olivier Messiaen wurde am 10. Dezember<br />
1908 in Avignon geboren und<br />
1919 für 11 Jahre Schüler des Pariser<br />
Conservatoire, wo er u. a. Komposition<br />
und Orgel studierte. Zu seinen bedeutendsten<br />
Lehrern zählten Marcel<br />
Dupré, Maurice Emmanuel und Paul<br />
Dukas. 1930 wurde Messiaen Titulaire<br />
an Ste. Trinité. Im selben Jahr gründete<br />
er mit Daniel Lesur, Ives Baudrier<br />
und André Jolivet die Gruppe La jeune<br />
France, die sich gegen den Neoklassizismus<br />
gewandt hat. 1940 kam<br />
Messiaen in deutsche Kriegsgefangenschaft.<br />
Im Stalag VIII A bei Görlitz<br />
entstand eines seiner ergreifendsten<br />
Werke, das Quatuor pour la fin du<br />
temps. Die Uraufführung fand am 15.<br />
Januar 1941 vor 5000 Gefangenen<br />
statt. „Nie hat man mir mit soviel Aufmerksamkeit<br />
und Verständnis zugehört“<br />
bekannte Messiaen später. 1947<br />
errichtete man für ihn am Pariser<br />
Conservatoire eine Professur für Analyse<br />
und Ästhetik eingerichtet. Von
nachhaltiger Wirkung waren auch die<br />
Kurse, die Messiaen in Budapest,<br />
Tangelwood und innerhalb der Darmstädter<br />
Ferienkurse für Neue Musik<br />
hielt. Zu den bedeutendsten Preisen,<br />
die der mit Ehrungen überhäufte<br />
Messiaen erhielt, zählt der Erasmus-<br />
Preis, der ihm 1971 verliehen wurde. Er<br />
starb am Abend des 27. April 1992 in<br />
Paris.<br />
*<br />
Olivier Messiaen hat weder mit Überschwang<br />
noch mit Leidenschaft am<br />
Leben seiner Zeit teilgehabt. Im Gegensatz<br />
zu Schostakowitsch, Luigi<br />
Nono oder Nicolaus A. Huber war<br />
Messiaen niemals ein auch nur <strong>im</strong><br />
Ansatz ein politisch-gesellschaftlich<br />
engagierter Künstler, vielmehr war er<br />
vor allem „ein“, wie er einmal meinte,<br />
„von der Unendlichkeit Gottes geblendeter<br />
Glaubender“.<br />
61 Jahre versah Messiaen seinen<br />
Dienst als Organist an St. Trinite, jenem<br />
Ort, an dem er sich nach seinen<br />
eigenen Worten wie ein „an den Gottesdienst<br />
gebundenes Pfarrkind“ und<br />
„in Einheit mit der Liturgie“ gefühlt<br />
hat. Der Autor eines großen Orgelzyklus´<br />
mit dem Titel Livre du Saint<br />
Sacrement hat seinen Organistendienst<br />
wie folgt beschrieben:<br />
Ich bin als Organist dazu verpflichtet, am Gottesdienst<br />
teilzunehmen. In diesem Augenblick<br />
bin ich eng mit dem verbunden, was sich am<br />
Altar ereignet, beinahe wie ein Priester [...]<br />
Während der Messe nehme ich teil an dem<br />
Mysterium, das sich in der Segnung von Brot<br />
und Wein entfaltet, also in der Transsubstantiation.<br />
Das Heiligste Sakrament ist hier<br />
gegenwärtig, während ich <strong>im</strong>provisiere, und<br />
ich weiß, dass das, was ich unter diesen Umständen<br />
zuwege bringe, besser ist als <strong>im</strong> Konzert.<br />
Pater Gaillard, Pfarrer von Petichet,<br />
der Messiaen die letzten 20 Jahre seines<br />
Lebens gekannt hat, sagte einmal:<br />
„Messiaen war nicht zum Priesteramt<br />
berufen, aber er hatte die<br />
Seele eines Priesters.“<br />
Dass ein solchermaßen in der katholischen<br />
Liturgie verwurzelter Komponist<br />
kaum liturgische Musik geschrieben<br />
hat, mag auf den ersten Blick<br />
überraschen. Messiaen selbst liefert<br />
hierfür eine Erklärung in der<br />
Conférence de Notre Dame, einem<br />
Vortrag, den er <strong>im</strong> Dezember 1977 in<br />
Notre Dame in Paris gehalten hat. Der<br />
erste Teil handelt von der „liturgischen<br />
Musik“, und Messiaen lässt keinen<br />
Zweifel daran aufkommen, dass<br />
es für ihn nur eine gibt, nämlich den<br />
gregorianischen Choral: „Der gregorianische<br />
Choral allein besitzt zugleich<br />
die Reinheit, die Freude, die nö-<br />
3<br />
Im Blickpunkt
Im Blickpunkt<br />
tige Leichtigkeit für das Sichaufschwingen<br />
der Seele hin zur Wahrheit.“<br />
Was den Rhythmiker Messiaen<br />
am Choral am ehesten fasziniert, ist<br />
die rhythmische Freiheit, die er mit<br />
der des Vogelgesangs vergleicht. In<br />
seinen früheren Werken verändert<br />
Messiaen die gregorianischen Melodien,<br />
sie werden gleichsam durch das<br />
„Prisma“ seiner persönlichen Sprache<br />
gebrochen, die melodische Kontur<br />
wandelt sich, die Harmonisierung<br />
lässt sie in ganz verschiedenen Farben<br />
erstrahlen. In seinen späten Werken<br />
erklingt der gregorianische Choral<br />
auch als wörtliches Zitat, oft inmitten<br />
von sehr komplexen Strukturen.<br />
Der zweite Teil des Vortrags handelt<br />
von der „religiösen Musik“. Messiaen<br />
erklärt, dass „jede Kunst, die das Mysterium<br />
des Göttlichen auszudrücken<br />
versucht, als religiös bezeichnet werden<br />
kann“, und dass folglich „alle Musik,<br />
die sich in Ehrerbietung des Göttlichen,<br />
dem Heiligen, dem Unaussprechlichen<br />
nähert, eine religiöse<br />
Musik <strong>im</strong> vollen Wortsinn“ ist, wobei<br />
das Religiöse auf keinen Fall mit dem<br />
Liturgischen gleichgesetzt werden<br />
kann.<br />
Als Professor für Ästhetik und musikalische<br />
Analyse am Conservatoire<br />
4<br />
nationale supérieur de la musique entwickelte<br />
Messiaen sich zu einer<br />
Schlüsselfigur der internationalen<br />
Entwicklung der Musik nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg. Studenten aus<br />
aller Welt haben seine Vorlesungen<br />
gehört und Anregungen durch ihn<br />
empfangen, unter ihnen lannis<br />
Xenakis, Pierre Boulez und Karlheinz<br />
Stockhausen. Welche Ehrerbietung<br />
dem Lehrer Messiaen entgegengebracht<br />
wurde, mögen einige Sätze<br />
Nguyen Thien Daos und lannis<br />
Xenakis dokumentieren. Zunächst<br />
Dao:<br />
Die zeitgenössische Produktion [...] lässt auf<br />
schmerzhafte Weise jede Ernsthaftigkeit vermissen,<br />
und man kann leicht nachvollziehen,<br />
warum sich die Zuhörer, es sind <strong>im</strong> übrigen<br />
nur wenige, in diesem musikalischen Labyrinth<br />
verirren.<br />
Wer glaubt denn noch, einen Beethoven, dessen<br />
Werk auf einem Höchstmaß an Größe und<br />
Vornehmheit des Gefühls gründet, unter den<br />
heutigen Komponisten entdecken zu können,<br />
da doch die meisten von ihnen, bewusst oder<br />
unbewusst, einem Systemzwang unterworfen<br />
sind?<br />
Glücklicherweise wird der westliche H<strong>im</strong>mel<br />
dieser Abenddämmerung von einem auf großartige<br />
Weise am Rande stehenden Stern durchquert;<br />
er trägt den Namen Olivier Messiaen.<br />
Olivier Messiaen ist durch seine Noblesse und<br />
seine umfassende Bildung, die auf allerhöchster<br />
Stufe steht und alle Kulturen durchdringt,<br />
keinem Systemzwang unterworfen.
Und Xenakis schrieb:<br />
Doch war er mehr als ein Mensch, er war die<br />
Sonne, die die Musik der Vergangenheit und<br />
der Zukunft in einem edlen Licht und voller<br />
Liebe erstrahlen ließ, den Regenbogen der klingenden<br />
Kirchenfenster gleich, die er so sehr<br />
geliebt hat. Die überwältigendste Wahrheit,<br />
die er durch seinen Unterricht und seine Musik<br />
enthüllt hat, war, dass in der Musik (wie auch<br />
in den anderen Künsten und Wissenschaften)<br />
alles möglich ist, wenn man es aus einer inneren<br />
Notwendigkeit heraus schafft - jenseits<br />
ästhetischer und ideologischer Dogmen, mit<br />
der Begabung, in der die Intuition und das Rationale<br />
aufeinander gründen, als einziger Leitstern.<br />
Die Musik Messiaens, der sich übrigens<br />
durch Debussys Oper Pelléas et<br />
Mélisande, deren Partitur der 10jährige<br />
Olivier von Jehan de Gibon bekam,<br />
zum Komponisten berufen fühlte, ist<br />
nicht denkbar ohne die reichen Anregungen<br />
der Kindheit. Ein ganz entscheidendes<br />
Stichwort ist hierbei „le<br />
mervellieux“, das Wunderbare. Da ist<br />
zunächst seine Mutter, die Dichterin<br />
Cécile Sauvage, die dem noch nicht<br />
geborenen Sohn einen Gedichtband<br />
widmet und prophezeit, ihre Kind<br />
würde Musiker, da ist die Märchenwelt<br />
der Dramen Shakespeares, die<br />
Messiaen durch seine Vater, den Anglisten<br />
Pierre Messiaen kennen ge-<br />
lernt hatte, da ist die Welt der Bühnenwerke<br />
Mozarts, Glucks, Berlioz’<br />
und Wagners, da sind die Natur, die<br />
Berge, Gletscher und Felswände der<br />
Gegend um Grenoble, wo Messiaen<br />
seine Kindheit verbrachte, und da ist<br />
zu guter letzt der alles best<strong>im</strong>mende<br />
katholische Glaube.<br />
Messiaens Glaube beruht offenbar<br />
nicht auf einer besonders strengen<br />
religiösen Erziehung. Der Komponist<br />
äußerte einmal: „Der Glaube lässt<br />
sich nicht erklären, ich bin als gläubiger<br />
Mensch geboren. Ich hätte vielleicht<br />
nichts komponiert, wäre mir<br />
nicht diese Gnade zuteil geworden.“<br />
Vielleicht darf man in diesem Zusammenhang<br />
die Psychologie bemühen<br />
und feststellen, dass eine entscheidende<br />
Ursache für Messiaens Glauben<br />
in seinem Urvertrauen zu suchen<br />
ist, das ihm von seiner Mutter geschenkt<br />
wurde, die dem noch nicht<br />
geborenen Kind einen Gedichtband<br />
mit dem Titel L´âme en bourgeon<br />
(„Die knospende Seele“) gewidmet<br />
hat. Messiaen äußert sich hierzu wie<br />
folgt:<br />
Den größten Einfluss hat meine Mutter auf<br />
mich ausgeübt; ein Einfluss, der umso ungewöhnlicher<br />
war, als er meiner Geburt vorausging,<br />
denn meine Mutter, die Dichterin Cécile<br />
5<br />
Im Blickpunkt
Im Blickpunkt<br />
Sauvage, schrieb, während sie mich erwartete,<br />
einen wundervollen Gedichtband über die<br />
Vormutterschaft mit dem Titel L´âme en<br />
bourgeon. Die Musik führt zurück in den Leib<br />
meiner Mutter. Während ihrer Schwangerschaft<br />
schrieb sie eine Gedichtsammlung; dort<br />
drückt sie ihre Gewissheit aus, einen Sohn zu<br />
erwarten, der Künstler, ja Musiker werden<br />
würde. Sagt sie doch in einem der Verse: „Je<br />
soufrre d’un lointain musical que j´ignore.“<br />
Hierauf gründet mein Glaube an die Vorherbest<strong>im</strong>mung.<br />
Messiaen war fest davon überzeugt,<br />
dass diese Gedichtsammlung, auf die<br />
er <strong>im</strong>mer wieder hinweist, seinen<br />
Charakter und sein ganzes Schicksal<br />
best<strong>im</strong>mt habe:<br />
Das lyrische Erwarten eines Kindes muss dessen<br />
Schicksal beeinflussen. Ich bin stolz auf<br />
dieses Buch. Es ist mein höchster Ehrentitel.<br />
Völlig überraschend ist, dass die Mutter<br />
Messiaens eine nichtreligiöse Frau<br />
war, ganz <strong>im</strong> Gegensatz zum Vater<br />
Messiaens, dem Anglisten Pierre<br />
Messiaen, der einem strengen Katholizismus<br />
huldigte. Was die Sauvage<br />
glaubte, zeigen die folgenden Worte:<br />
Wir leben <strong>im</strong> Universum wie in einem Käfig.<br />
Zuerst <strong>im</strong> Mutterleib, dann in der Wiege, in<br />
unseren Häusern, in unserem Schicksal, zuletzt<br />
<strong>im</strong> Sarg. Man mag schreien, man mag weinen,<br />
sich vergnügen, sich langweilen, nie entrinnt<br />
man dem Käfig.<br />
6<br />
Auf den Vorwurf ihres Mannes, Gott<br />
habe ihr die Gabe der Dichtkunst<br />
nicht verliehen, damit sie sie in Weinerlichkeit<br />
verkehre, entgegnete<br />
Cécile Sauvage:<br />
Du glaubst wohl, dass es Gott war, der die Poesie<br />
erfunden hat, es waren die Menschen - um<br />
sich Mut zu machen in ihrem Elend. Sieh’ dir<br />
die größten Lyriker an, die Propheten Israels.<br />
Was hat sie inspiriert? Besiegte zu sein, Gefangene,<br />
Menschen, die Hunger leiden und geschlagen<br />
werden; sie fanden Trost in der Hoffnung,<br />
ein Retter werde sie eines Tages zu<br />
Weltherrschern machen. Mir war <strong>im</strong>mer kalt,<br />
ich habe mich <strong>im</strong>mer allein gefühlt - meine<br />
Dichtkunst, sie ist meine Hoffnung.<br />
Die Hoffnungslosigkeit der Poesie der<br />
Sauvage steht in einem extremen<br />
Kontrast zum Werk ihres Sohnes, der<br />
kein Thema so oft besingt wie die<br />
Auferstehung, für den „das Leiden<br />
zwar auch existiert“, der aber „nur<br />
sehr wenige schmerzliche Stücke geschrieben“<br />
hat, weil er „dafür nicht<br />
geschaffen ist“.<br />
Neben dem Einfluss der Mutter war<br />
es besonders der Shakespeares, der<br />
für Messiaen wichtig wurde:<br />
Ich war <strong>im</strong>mer empfänglich für das Wunderbare,<br />
meine früheste Kindheit verstrich inmitten<br />
der Gedichte meiner Mutter und der Dramen<br />
Shakespeares, die diese Empfänglichkeit<br />
nur steigern konnten.
Was Messiaen an Shakespeare am<br />
meisten faszinierte, war die Welt des<br />
Unsichtbaren, die Geister, das Märchenhafte<br />
und Magische:<br />
Sie wissen, was Shakespeares Theater alles<br />
enthält, nicht nur die menschlichen Leidenschaften,<br />
sondern auch die Magie, Hexen, Kobolde,<br />
Sylphen, Gespenster und Erscheinungen<br />
aller Arten. Shakespeare ist ein Autor, der die<br />
Fantasie stark entwickelt. Ich hatte einen Hang<br />
zum Märchen, Shakespeare ist manchmal ein<br />
Supermärchen, und es ist vor allem dieser<br />
Aspekt, der mich geprägt hat. Mehr als alles<br />
andere liebte ich Macbeth (wegen der Hexen<br />
und wegen Banquos Gespenst), ebenso Puck<br />
und Ariel (aus denselben Gründen), und äußerst<br />
lebhaft empfand ich die Größe des Königs<br />
Lear, der, dem Wahnsinn verfallen, gegen<br />
Gewitter und Blitz angeht.<br />
Ausdrücklich betont Messiaen den<br />
Einfluss dieser Kindheitseindrücke auf<br />
seine Musik:<br />
Die Atmosphäre dieser Dramen - wollüstige<br />
Sturzbäche von Bildern des Entsetzens und der<br />
Poesie - ist die meiner Musik.<br />
Messiaens „goût du merveilleux“,<br />
entzündet und entwickelt an der Poesie<br />
seiner Mutter und an Shakespeares<br />
Märchenwelt, fand seine letzte<br />
und endgültige Erfüllung <strong>im</strong> katholischen<br />
Glauben:<br />
Shakespeares Feen, Gespenster und Hexen<br />
befremdeten mich nicht: als ich später die<br />
Eigenschaften der verklärten Leiber begriff,<br />
ihre Geistigkeit, Behändigkeit, Leidensunfähigkeit,<br />
ihren Lichtglanz, brauchte ich nur<br />
von der Fantasie in die Realität umzusteigen<br />
[...] Es ist unbestreitbar, dass ich in den Wahrheiten<br />
des katholischen Glaubens diese Verführung<br />
durch das Wunderbare hundertfach,<br />
tausendfach multipliziert wiedergefunden<br />
habe, und es handelt sich nicht mehr um eine<br />
theatralische Fiktion, sondern um etwas Wahres.<br />
Zumindest erwähnt sei in diesem Zusammenhang,<br />
dass auch für Hector<br />
Berlioz Shakespeares Kunst - <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zum Christentum - der Ort<br />
war, an dem er einen Gott der Liebe<br />
und der Menschlichkeit zu finden<br />
glaubte. „Shakespeare! Shakespeare!“,<br />
fleht Berlioz in einer trostlosen<br />
Passage <strong>im</strong> Schlusskapitel der<br />
Memoires, voll der bittersten Verzweiflung<br />
in der Reflexion über den<br />
Tod seiner Frau, der einst angebeteten<br />
Shakespeare-Darstellerin Harriet<br />
Smithson:<br />
Shakespeare! Wo ist er? Wo bist du? Mir<br />
scheint, dass er unter allen vernunftbegabten<br />
Wesen mich begreifen kann und uns beide<br />
begriffen haben muss; er allein kann Mitleid<br />
mit uns gehabt haben, mit zwei armen Künstlern,<br />
die sich liebten und die sich gegenseitig<br />
zerfleischten. Shakespeare! Shakespeare! Du<br />
7<br />
Im Blickpunkt
Im Blickpunkt<br />
musst menschlich gewesen sein; wenn du<br />
noch lebst, muss du die Elenden aufnehmen!<br />
Du, du bist unser Vater, der du bist <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel,<br />
wenn es einen H<strong>im</strong>mel gibt. Gott ist dumm<br />
und grässlich in seinem unendlichen Gleichmut;<br />
du allein bist der gute Gott für die Seelen<br />
der Künstler; n<strong>im</strong>m uns an deinen Busen, Vater<br />
umarme uns! De profundis ad te clamo.<br />
Berlioz’ Zuflucht ist allerdings, um<br />
Messiaens Worte noch einmal zu gebrauchen,<br />
die in eine „theatralische<br />
Fiktion“. Für Messiaen dagegen ist<br />
Shakespeares Kunst lediglich ein,<br />
wenn man es einmal so formulieren<br />
darf, religiöses Propädeutikum. So tief<br />
greifend die Eindrücke auch waren,<br />
die der Komponist durch seine Mutter<br />
und Shakespeare empfing, zu einem<br />
best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt gingen sie<br />
endgültig auf <strong>im</strong> größeren Ganzen<br />
des katholischen Glaubens. Nachdem<br />
ihn dessen Wahrheit ergriffen hatte,<br />
wollte Messiaen nur noch eins,<br />
„expr<strong>im</strong>er le merveilleux de la foi“.<br />
Das erklärt auch, warum die Namen<br />
Sauvage und Shakespeare nur in den<br />
Kindheitserinnerungen des Komponisten<br />
einen großen Raum einnehmen,<br />
dann aber nahezu vollständig verschwinden.<br />
In den an Andeutungen<br />
und Hinweisen überaus reichen Kommentaren<br />
des so zitierfreudigen Komponisten<br />
taucht der Name der Mutter<br />
8<br />
nie wieder auf, geschweige denn,<br />
dass - mit einer Ausnahme - eines ihrer<br />
Gedichte vertont oder einer ihrer<br />
Verse als Motto zu einem Werk verwendet<br />
würde. Durch die sinnlich erfahrbare<br />
Welt hindurch führt<br />
Messiaens Weg Schritt für Schritt hin<br />
zu Gott. Ihn wird er mit Vogelst<strong>im</strong>men,<br />
mit komplexen rhythmischen<br />
Operationen und einer alle Farben<br />
des Regenbogens widerspiegelnden<br />
Musik rühmen. Hierin liegen aber<br />
auch, wie Messiaen selbst sagt, die<br />
vier Tragödien seines Lebens begründet:<br />
Die erste besteht darin, dass ich als gläubiger<br />
Musiker über den Glauben zu Atheisten spreche.<br />
Wie sollen sie mich verstehen? Meine<br />
zweite Tragödie ist, dass ich Ornithologe bin<br />
und über die Vögel zu Menschen spreche, die<br />
in Städten leben, zu Menschen, die niemals<br />
um vier Uhr morgens aufgestanden sind, um<br />
dem Erwachen der Vögel auf dem Lande zu<br />
lauschen. Sie sehen hässliche Tauben auf den<br />
Straßen und Spatzen in den Grünanlagen, aber<br />
sie wissen nicht, was ein Vogelgesang ist. Und<br />
hier nun meine dritte Tragödie: Wenn ich Klänge<br />
höre, sehe ich geistig Farben. Ich habe das<br />
öffentlich gesagt, ich habe es vor den Kritikern<br />
wiederholt, ich habe es meinen Schülern erklärt,<br />
aber niemand schenkt mir Glauben. Ich<br />
kann noch so reichlich Farben in meiner Musik<br />
verwenden, die Zuhörer hören, aber sie sehen<br />
nichts. Was meine vierte Tragödie betrifft, so<br />
ist sie weniger schl<strong>im</strong>m, sie beruht lediglich
auf einem bedauerlichen Missverständnis: Ich<br />
bin Rhythmiker, und ich lege Wert auf diese<br />
Bezeichnung. Die meisten Menschen glauben<br />
jedoch, unter Rhythmus seien die gleichmäßigen<br />
Zeitwerte eines Militärmarsches zu verstehen<br />
[...].<br />
*<br />
Nachfolgend soll auf die Parameter<br />
Harmonik und Rhythmik sowie auf<br />
den Vogelgesang etwas ausführlicher<br />
eingegangen werden.<br />
a) Harmonik<br />
Für das Verständnis der Harmonik der<br />
Musik Messiaens ist es wichtig zu<br />
wissen, dass der harmonische Verlauf<br />
nicht nur durch innermusikalische<br />
Gesetzmäßigkeiten reguliert wird,<br />
sondern auch durch den Wunsch, best<strong>im</strong>mte<br />
Farbwirkungen hervorzurufen,<br />
die ihrerseits wiederum symbolisch<br />
zu verstehen sind. Als Messiaen<br />
einmal gefragt wurde, welcher sein<br />
ästhetischer Kanon sei, gab er die folgende<br />
Antwort, die poetische Kraft<br />
und auch Lust am Rhetorischen zeigt :<br />
Mein he<strong>im</strong>liches Verlangen nach feenhafter<br />
Pracht der Harmonie hat mich hingedrängt zu<br />
diesen Feuerschwertern, diesen jähen Sternen,<br />
diesen blau-orangenen Lavaströmen, diesen<br />
Planeten von Türkis, diesen Violettönen, diesem<br />
Granatrot wuchernder Verzweigungen,<br />
diesem Wirbel von Farben und Tönen in einem<br />
Wirrwarr von Regenbögen. Ich weiß be<strong>im</strong> be-<br />
sten Willen nicht, ob ich eine Ästhetik habe.<br />
Aber ich kann wohl sagen, dass meine Vorliebe<br />
einer farblich schillernden, verfeinerten, ja<br />
wollüstigen Musik gehört; einer Musik, die<br />
Zartheit und Heftigkeit, Liebe und Ungestüm<br />
kennt; einer Musik, die den Hörer hin und her<br />
wiegt, die sich aussingt; einer Musik, die vom<br />
frischen Blut belebt wird, deutliche Gesten<br />
kennt, einen zuvor nie gekannten Duft verströmt,<br />
einem ruhelosen Vogel gleicht; einer<br />
Musik in der Art von Kirchenfenstern, in denen<br />
Komplementärfarben in wirbelnde Bewegung<br />
geraten zu sein scheinen; einer Musik, die die<br />
Begrenzung der Zeit und ihre Allgegenwart<br />
spürbar werden lässt; einer Musik, die einem<br />
theologischen Regenbogen gleicht.<br />
Der für Messiaen wichtigste und originellste<br />
dritte Teil der Conférence de<br />
Notre Dame trägt den Titel „Der<br />
Farbklang und das Geblendetsein“. In<br />
diesem letzten Teil, der zweifellos die<br />
tragende Säule der Messiaenschen<br />
Ästhetik dokumentiert, analysiert der<br />
Autor den Zusammenhang von Klang<br />
und Farbe. Für ihn handelt es sich<br />
hierbei um die höchste musikalische<br />
Ausdrucksform des Heiligen, weil sie<br />
ein „Geblendetsein“ erzeugt, das die<br />
übliche Form des einfachen Erfassens<br />
transzendiert. Und er zitiert Thomas<br />
von Aquin: „Gott blendet uns durch<br />
ein Übermaß an Wahrheit.“ Die Farben<br />
des Regenbogens und mittelalterlicher<br />
Kirchenfenster sind ein<br />
9<br />
Im Blickpunkt
Im Blickpunkt<br />
schwacher Abglanz der ewigen Herrlichkeit<br />
Gottes und lassen trotz ihres<br />
bloßen Abbildcharakters, wie<br />
Messiaen meint, „die ewige Glückseligkeit“<br />
erahnen, und er paraphrasiert<br />
einen Vers aus dem 36. Psalm: „In Deiner<br />
Musik werden wir die Musik sehen;<br />
in Deinem Licht werden wir das<br />
Licht hören.“<br />
Die verzückte, farbenreiche Schau der<br />
Mysterien hat ihren Niederschlag gefunden<br />
in Couleurs de la cite céleste<br />
(1963) für Orchester<br />
b) Rhythmik<br />
Messiaen meinte einmal:<br />
Vergessen wir nicht, dass das wichtigste<br />
und wesentlichste Element der<br />
Musik der Rhythmus ist.<br />
Diese Präferierung des Rhythmus besitzt<br />
eine große Tradition. Lange vor<br />
Hans von Bülows bekanntem Diktum<br />
„Im Anfang war der Rhythmus“ bezeichnet<br />
Rossini in einem Brief aus<br />
dem Jahr 1817 den Rhythmus als „das<br />
Urelement der Musik“. Und in besonders<br />
deutlicher Weise wird Messiaens<br />
Wertschätzung des Parameters<br />
Rhythmus durch Hector Berlioz antizipiert,<br />
der fordert „eine Klasse für<br />
Rhythmus einzurichten“, da Frank-<br />
10<br />
reich „noch <strong>im</strong>mer der Herd des Widerstands<br />
gegen die Emanzipation<br />
des Rhythmus ist“.<br />
Mit seinen rhythmischen Operationen<br />
will Messiaen die als Fessel empfundene<br />
rhythmische Einförmigkeit<br />
europäischer Musik überwinden. Das<br />
bedeutet die Abkehr von einem<br />
rhythmischen Mittelwert zugunsten<br />
eines extrem langen oder extrem kurzen<br />
Zählwerts, was zur Folge hat,<br />
dass dem Hörer die Stütze einer<br />
gleichmäßig pulsierenden Zählzeit<br />
genommen wird, und die Abkehr von<br />
einer qualifizierten Abstufung von<br />
Zählwerten (Akzentstufentakt) zugunsten<br />
einer rein quantitativen bzw.<br />
additiven rhythmischen Ordnung.<br />
Sehr bedeutsam wird hierbei<br />
Messiaens Hindu-Rhythmus-Rezeption.<br />
Hier entdeckt er das Prinzip der<br />
hinzugefügten Werte, der nicht umkehrbaren<br />
Rhythmen und pr<strong>im</strong>zahlig<br />
angelegte rhythmische Strukturen.<br />
Die pr<strong>im</strong>zahlig angelegte Ordnung<br />
formaler und rhythmischer Strukturen<br />
ist gleichsam ein Prinzip<br />
Messiaenscher Kompositionstechnik.<br />
Grund hierfür ist einerseits das Bestreben,<br />
asymetrische formale und<br />
rhythmische Abläufe zu schaffen, andererseits<br />
aber auch ein symbolischer
Aspekt. Die Vorliebe für Pr<strong>im</strong>zahlen<br />
ist gleichsam die gesteigerte Form<br />
einer Vorliebe für ungerade Zahlen,<br />
die ihren Niederschlag gefunden hat<br />
in einem Hauptgrundsatz der pythagoreischen<br />
Zahlensymbolik, der auch<br />
noch <strong>im</strong> Mittelalter galt:<br />
Die ungerade Zahl ist die bessere und glückbringendere,<br />
die gerade die unvollkommenere<br />
und weniger Glück verheißende.<br />
Im Islam ist derselbe Gedanke zu finden:<br />
Wahrlich, Gott ist eine ungerade Zahl, nämlich<br />
Einer, und liebt die ungerade Zahl.<br />
Schließlich ist die Pr<strong>im</strong>zahl für Messiaen<br />
das Symbol des Mysteriums des<br />
einen unteilbaren dreifaltigen Gottes,<br />
der Homousie der drei Personen.<br />
c) Vogelgesang<br />
Der Vogel – jener „kleine Bote der <strong>im</strong>materiellen<br />
Freude“, wie Messiaen<br />
sagt –, dessen Gesang seit 1950 in keinem<br />
Werk des Komponisten fehlt, ist<br />
ein Symbol der Transzendenz, der<br />
Freiheit und der Freude: „Wir laufen,<br />
er fliegt. Wir führen Krieg, er singt.“<br />
Der Vogelgesang ist für Messiaen allerdings<br />
nicht nur von ideeller, sondern<br />
auch von kompositions-<br />
technischer Bedeutung, wobei die<br />
Freiheit des Rhythmus´ wiederum<br />
von größter Relevanz ist:<br />
Die Vögel sind unsere größten Lehrmeister:<br />
Ihnen verdanken wir alles; sie haben schon<br />
alles erfunden, was in der Musik als Errungenschaft<br />
von Jahrhunderten gilt: die Neumen,<br />
den gregorianischen Gesang, die Leitmotive,<br />
die Vierteltöne, die Kollektiv<strong>im</strong>provisation in<br />
der Aleatorik. Sie sind die größten Komponisten.<br />
Ornithologisches Hauptwerk<br />
Messiaens ist der sieben Bände umfassende<br />
Klavierzyklus Catalogue<br />
d´oiseaux sein. Er offenbart eine ganz<br />
und gar franziskanische Haltung (den<br />
HI. Franziskus wird Messiaen zum<br />
Thema seiner einzigen Oper machen).<br />
So sind in La Fauvette des jardins diejenigen<br />
Akkorde, die die „Farben des<br />
Abends“ evozieren sollen, mit der Anmerkung<br />
versehen: „ekstatische Kontemplation“.<br />
Das ganze Stück ist eine<br />
Wahre „Feier“ des Lichts, der Farben,<br />
der Bewegungen, der Klänge und<br />
selbst der Düfte. Der Autor beschreibt<br />
den Zyklus eines ganzen Tags (von<br />
Nacht zu Nacht) mit seinen Veränderungen<br />
von Licht und Farbe, er beschreibt<br />
das Gebirge, den See, die<br />
Bäume, den Vogelflug und selbstverständlich<br />
die mit den Lichtverhältnis-<br />
11<br />
Im Blickpunkt
Im Blickpunkt<br />
sen sich wandelnden Vogelgesänge.<br />
In diesem Zusammenhang muss erwähnt<br />
werden, dass Messiaen in einem<br />
Gespräch mit Brigitte Massin<br />
bekannte, er neige zu der Annahme,<br />
dass <strong>im</strong> 20. Jahrhundert „lediglich die<br />
elektro-akustische Musik wirklich<br />
eine neue D<strong>im</strong>ension eröffnet“ und<br />
ihn gelehrt habe, „dass es keine wirkliche<br />
Grenzlinie zwischen Musik und<br />
Geräusch gibt. Und vor allem, dass<br />
das Geräusch Musik sein kann“:<br />
Ich habe mit Leidenschaft den Wellen des<br />
Meeres, den Wasserfällen und Sturzbächen <strong>im</strong><br />
Gebitge und allen Geräuschen des Wassers<br />
und des Windes gelauscht; und ich möchte<br />
hinzufügen, dass ich keine Grenze ziehe zwischen<br />
Geräusch und Klang: Alles stellt für mich<br />
gleichermaßen Musik dar.<br />
*<br />
Spätestens bei Messiaens Ausführungen<br />
zur Harmonik dürfte deutlich geworden<br />
sein, dass er die sinnliche<br />
Welt nicht asketisch meidet, <strong>im</strong> Gegenteil:<br />
Messiaen hat drei „Tristan“-<br />
Werke geschrieben: Harawi, ein Liederzyklus<br />
für Sopran und Klavier, Cinq<br />
Rechants, ein Chorwerk, und als<br />
Zentralwerk die große Turangalîla-<br />
Symphonie. Messiaen versteht den<br />
Tristan-Mythos als „Symbol für jede<br />
große Liebe“, einer schicksalhaften<br />
12<br />
Liebe“, einer „unwiderstehlichen Liebe,<br />
einer Liebe die <strong>im</strong> Prinzip tödlich<br />
endet und die bis zu einem gewissen<br />
Grad den Tod herbeisehnt, weil es<br />
sich um eine Liebe handelt, die das<br />
Körperliche, ja selbst unsere geistigen<br />
Fähigkeiten übersteigt und eine kosmische<br />
D<strong>im</strong>ension erreicht.“ Auf die<br />
Frage Claude Samuels, ob es „nicht<br />
einen Widerspruch zwischen diesem<br />
Begriff der menschlichen Liebe und“<br />
seinem „religiösen Glauben“ gebe,<br />
antwortet Messiaen:<br />
Aber nein, denn diese sehr starke Liebe ist ein<br />
Widerschein, ein schwacher Widerschein, aber<br />
nichts desto weniger ein Widerschein der einzig<br />
wirklichen Liebe, der göttlichen Liebe.<br />
Die große Turangalîla-Symphonie ist<br />
ein wahrhaft orgiastischer Hymnus<br />
auf die sinnliche Liebe. Der melodische<br />
Reichtum, den klangliche Glanz<br />
und sinnlichen Zauber der<br />
Turangalîla-Symphonie wurde allerdings<br />
von vielen nicht geschätzt. In<br />
einer von Heino Lüdicke für den Berliner<br />
Kurier verfassten Kritik hieß es:<br />
Es ist ein monströses Gebilde, worin eine<br />
effekthascherische Klangregie aus Stilmischmasch<br />
von Puccini bis zum Jazz, Naivität<br />
und Lärm an die Stelle wirklicher symphonischer<br />
Substanz tritt. Je länger die anmaßend
aufgedonnerte, mit einem hochfrequenten<br />
elektroakustischen Instrument namens Ondes<br />
Martenot technisch verbrämte Angelegenheit<br />
dauerte, desto erschreckender wird die musikalische<br />
Armut fühlbar. Das ist kein Fortschritt,<br />
sondern ein sensationell aufgezäumter Rückschritt,<br />
der Ablehnung verdient.<br />
Messiaens Schüler Karlheinz Stockhausen<br />
schreibt zum gleichen Werk:<br />
Mir ist das Gefühl noch sehr leicht wiederholbar,<br />
dieses Ausgeliefertsein an phantastischen<br />
Kitsch; nach all den asketischen Nachkriegsjahren<br />
der fortschreitenden Hindemitheritis,<br />
Bartokatis, Strawinskerrhö, Bergitis, des<br />
Schönbergium tremens nun so viel Jesulein<br />
mit Sixte ajoutée und Orientduft und Gamelan<br />
– verwöhnerisch.<br />
Als zukunftweisendes Werk, gleichsam<br />
als Gründungsdokument des<br />
Serialismus, wurde dagegen die kleine<br />
Klavieretüde Mode de valeurs et<br />
d´intensités verstanden, worauf<br />
Messiaen jedoch mit einiger Verständnislosigkeit<br />
reagierte:<br />
Ich habe mich sehr an der völlig übertriebenen<br />
Bedeutung gestört, die man einem kleinen<br />
Werk, das nicht mehr als drei Seiten umfasst<br />
und den Titel „Mode valeurs et d´intensités“<br />
trägt, unter dem Vorwand beigemessen hat,<br />
dass es den Beginn der seriellen Aufspaltung<br />
<strong>im</strong> Bereich der Anschlagsarten, der Dauern<br />
und der Farbintensitäten, kurz aller musikalischen<br />
Parameter bezeichne. Diese Musik ist<br />
vielleicht prophetisch gewesen, historisch be-<br />
deutsam, aber in musikalischer Hinsicht ist sie<br />
nichts und wieder nichts [...].<br />
Mystische Versenkung und Rationalität<br />
sind in Messiaens Universalismus<br />
eng miteinander verwandt, dem mittelalterlichen<br />
Universalismus durchaus<br />
vergleichbar.<br />
In den Gesprächen mit Claude Samuel<br />
äußert Messiaen die Ansicht, der<br />
moderne Mensch habe es verlernt, <strong>im</strong><br />
Sichtbaren das Unsichtbare zu finden,<br />
er habe es verlernt, die Welt der Realien<br />
gleichsam symbolisch zu deuten,<br />
und wenn Messiaen der Überzeugung<br />
Ausdruck verleiht, das Unsichtbare<br />
sei wahrer als das Sichtbare,<br />
dann wird hier einmal mehr deutlich,<br />
wie sehr sein Denken dem mittelalterlichen<br />
Denken <strong>im</strong> Allgemeinen und<br />
der mittelalterlichen Symbolik <strong>im</strong> besonderen<br />
verpflichtet ist, deren<br />
Fundamentalsatz lautet: „Jedes Ding<br />
gewinnt Bedeutung nicht durch das,<br />
was es ist, sondern durch das, was es<br />
ahnen lässt.“ Tatsächlich sind zahlreiche<br />
musikalische Strukturen <strong>im</strong> Werk<br />
Messiaens symbolisch zu verstehen<br />
und werden damit zu Trägern semantischer<br />
Gehalte.<br />
Messiaen macht darauf aufmerksam,<br />
dass die Farbe schon <strong>im</strong> Mittelalter<br />
symbolisch gebraucht wurde:<br />
13<br />
Im Blickpunkt
Im Blickpunkt<br />
[...] I“un [purpur] représentait l’amour de la<br />
verité et l’autre [hyacinthe] la verité de<br />
l’amour.<br />
So arbeitet der „musikalische Maler»<br />
ähnlich wie die Maler oder Glasmaler<br />
des Mittelalters, wenn sie einen blaugrünen,<br />
roten und goldenen Kreis<br />
malen, der von der Gestalt Christi her<br />
zu entstehen scheint und die Unsterblichkeit<br />
des Auferstandenen<br />
symbolisiert. Als Beispiel für eine symbolisch<br />
gedachte musikalische<br />
Farbkomposition sollen die „Akkorde<br />
der Resonanz» in Meditation V der<br />
Méditations sur le Mystère de la Sainte<br />
Trinité dienen. Die Stelle ist überschrieben<br />
mit den Worten „Dieu est<br />
éternel», und Messiaen kommentiert:<br />
[...] nous retrouvons la lumière scientillante de<br />
Dieu est éternel, rouge, orange, violet,<br />
amethyste, mauve et gris perle.<br />
- Farben, die zum Symbol der Ewigkeit<br />
Gottes geworden sind.<br />
Sehr häufig setzt Messiaen den charakteristischen<br />
Gesang einer spezifischen<br />
Vogelart ein, um einen theologischen<br />
Sachverhalt oder einen<br />
Glaubensinhalt zu symbolisieren.<br />
Dies verdeutlichen die Ausführungen<br />
zum Gesang des Uirapurus und der<br />
Kurzzehenlerche in dem Orchester-<br />
14<br />
werk Et exspecto resurrectionem<br />
mortuorum:<br />
Der Uirapuru [...] symbolisiert hier die innere<br />
St<strong>im</strong>me, die die St<strong>im</strong>me Christi sein wird,<br />
wenn er die Toten aus ihrem Schlaf weckt und<br />
das Zeichen der Auferstehung geben wird. Die<br />
Kurzzehenlerche [...] symbolisiert hier die<br />
h<strong>im</strong>mlische Freude und eine der vier Qualitäten<br />
der Verklärten, nämlich die Gabe der Behendigkeit.<br />
Die Vögel als gefiederte Boten einer<br />
ewigen Ordnung zu deuten, besitzt<br />
eine Tradition, die bis in die Antike<br />
zurückreicht. Die St<strong>im</strong>me der Vögel<br />
wurde schon von den Griechen als<br />
St<strong>im</strong>me von oben, als St<strong>im</strong>me des<br />
H<strong>im</strong>mels vernommen. Sie wurde von<br />
der Oionistike, der Wahrsagung nach<br />
dem Flug der Vögel und nach ihrem<br />
Gesang, als wahrsagende St<strong>im</strong>me<br />
gedeutet. Auch bei Hölderlin findet<br />
sich die Verknüpfung von Wahrheit,<br />
Musik und Vogelgesang. Wahr ist bei<br />
Hölderlin nur die Harmonie, weil sie<br />
es ist, welche die Kohärenz des Weltalls<br />
als ganzes begründet und sichert.<br />
Ihr Ausdruck ist der harmonische Ton;<br />
die Musik ist das Wahre überhaupt,<br />
und der Gesang der Vögle ist gleichsam<br />
die Botschaft des Wahren.<br />
Die intensive Beschäftigung<br />
Messiaens mit der Hindurhythmik -<br />
mit den von dem indischen Musik-
theoretiker Sarngardeva (13. Jahrhundert)<br />
gesammelten 120 „Desi-Talas“ -<br />
ist ein weiterer Beweis für die Liebe<br />
Messiaens zum Symbol. Der Komponist<br />
erzählt Claude Samuel, dass er<br />
sich mit den in diesen Rhythmen enthaltenen<br />
religiösen, philosophischen<br />
und kosmischen Symbolen beschäftigt<br />
habe. Zwar war für den Rückgriff<br />
auf die Hindurhythmen zunächst einmal<br />
entscheidend, dass sie unterschiedlich<br />
lange Zeitwerte aneinander<br />
reihen und die Summe der kleinsten<br />
Werte häufig eine Pr<strong>im</strong>zahl ergibt.<br />
Aber spätestens mit den Couleurs<br />
de la cité céleste werden die<br />
Rhythmen auch ihrem Symbolgehalt<br />
entsprechen eingesetzt. So erscheinen<br />
<strong>im</strong> zweiten Satz, der die Idee der<br />
Auferstehung Christi zum Thema hat,<br />
die Rhythmen s<strong>im</strong>havikrana und<br />
vijaya. Der erste bedeutet „Löwenkraft“,<br />
der zweite „Sieg“. Beide symbolisieren<br />
so den Sieg, den Jesus Christus<br />
durch seine Auferstehung über<br />
den Tod errungen hat.<br />
*<br />
Die mitunter ungeheure Disparatheit<br />
des verwendeten musikalischen Materials<br />
(strengster Reihenkonstruktivismus<br />
und quasi aleatorischer Vogelgesang)<br />
und Kontrastreichtum des<br />
klanglichen Erscheinungsbildes der<br />
Musik (bruitistische Exzesse neben<br />
lieblichen Sixte-ajoutée-Akkorden)<br />
verraten eine ästhetische Grundhaltung,<br />
die durchaus der Victor Hugos<br />
verwandt ist, der sagt:<br />
Die Kunst taugt nicht für Fesseln, Gängelbänder<br />
und Knebel, sie sagt zum freien Mann:<br />
geh, und entlässt ihn in jenen Garten der Poesie,<br />
in dem es keine verbotenen Früchte gibt.<br />
Im Sinne Berlioz ist Messiaen ein<br />
durch und durch romantischer Komponist:<br />
Die romantischen Komponisten haben auf ihre<br />
Banner geschrieben: Freie Inspiration. Sie untersagen<br />
nichts, von allem, was es <strong>im</strong> reich der<br />
Musik geben kann, machen sie Gebrauch.<br />
In seinen Beiträgen zu Olivier<br />
Messiaen in der FAZ hat Gerhard R.<br />
Koch mehrmals darauf hingewiesen,<br />
dass der politisch eher links orientierte<br />
und einer Ästhetik der Verweigerung<br />
wohlfeilen Wohllauts verpflichtete<br />
Komponist Matthias Spahlinger<br />
einmal meinte: Messiaen bleibe doch<br />
der schlechthin größte lebende Musiker<br />
- wäre er nur auch noch Marxist.<br />
15<br />
Im Blickpunkt
Literaturhinweise<br />
Bücher<br />
Heribert Allen, Hans Gebhard:<br />
Chorsinfonik Werkkunde<br />
Ausgabe 2007<br />
Aufführungstechnische Grundlagen<br />
von 230 Chorwerken<br />
Schriftenreihe des Verbandes<br />
Deutscher Konzertchöre (Band 3)<br />
ISBN 978-3-929698-03-9<br />
389 Seiten, 19,50 €<br />
In diesem Buch findet der<br />
interessierte Chorleiter neben<br />
ausführlichen Aufführungsstatistiken<br />
u. a. über die meistaufgeführten<br />
Chorwerke innerhalb<br />
dieses Verbandes (Platz 1:<br />
Weihnachtsoratorium von J.S. Bach)<br />
viele praktische Hinweise zur<br />
Aufführung von instrumentalbegeleiteten<br />
Chorwerken. Noch<br />
interessanter als die Statistik ist<br />
aber die Liste von 230 Werkbesprechungen,<br />
die eine Fülle von<br />
Anregungen bietet. Die Ordnung<br />
nach praxisorientierten Gesichtspunkten<br />
bietet schnelle Übersicht<br />
und kompetente Hinweise auch zu<br />
weiterführender Literatur. Sehr zu<br />
empfehlen, nicht nur für Konzert-<br />
Chöre.<br />
Gleiches gilt für weitere Beiträge<br />
16<br />
von Heribert Allen <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Schriftenreihe des Verbandes<br />
Deutscher Konzert-Chöre, so vor<br />
allem<br />
Chor-Management<br />
Arbeitshilfen und<br />
Materialiensammlung für<br />
Organisation und Management von<br />
Chören und Instrumentalgruppen<br />
Schriftenreihe Band 4, 300 Seiten,<br />
ISBN 3-929698-04-8, 14,50 €.<br />
Johannes Krutmann<br />
Hermann J. Busch, Matthias<br />
Geuting (Hrsg.)<br />
Lexikon der Orgel<br />
Laaber Verlag<br />
Das 1977 gegründete bayerische<br />
Verlagshaus Laaber macht seit<br />
einiger Zeit mit der Herausgabe<br />
einer ambitionierten Lexikon-Reihe<br />
von sich reden. In seiner<br />
fünfbändigen Reihe über einige<br />
Musikinstrumente ist nach den<br />
Lexika über die Violine, das Klavier<br />
und die Flöte nunmehr ein Lexikon<br />
über die Orgel erschienen. Unter der<br />
souve-ränen Schriftleitung des<br />
Siegener Professors und<br />
anerkannten Organologen
Hermann J. Busch und des Essener<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>ers Matthias Geuting<br />
ist ein in jeder Hinsicht gewichtiges<br />
Handbuch entstanden, welches<br />
mittelfristig trotz seines Preises von<br />
ca. 150,– € in keiner Bibliothek eines<br />
jeden in irgendeiner Weise mit der<br />
Orgel Verbundenen fehlen dürfte.<br />
Den Ausführungen <strong>im</strong> Geleitwort<br />
des Niederländers Ton Koopman ist<br />
unbedingt zuzust<strong>im</strong>men, dass allzu<br />
lange auf ein solches, alle D<strong>im</strong>ensionen<br />
sprengendes Kompendium<br />
gewartet werden musste, weil bei<br />
der Beschäftigung mit der Orgel der<br />
zu bewältigende Stoff zu<br />
umfangreich erscheint, um ihn in<br />
einem ebenso kompakten wie<br />
umfassenden Nachschlagewerk<br />
zusammenzufassen. Zwar weisen<br />
die beiden Herausgeber <strong>im</strong> Vorwort<br />
darauf hin, dass erschöpfende<br />
Auskünfte in keinem Fall verlangt<br />
werden können und verweisen auf<br />
die weiterführende Spezialliteratur,<br />
die <strong>im</strong> Anschluss eines jeden<br />
Artikels angegeben ist. Gleichwohl<br />
wäre eine übertriebene Bescheidenheit<br />
völlig unangebracht. Auf gut<br />
900 Seiten und unter knapp 1000<br />
Stichwörtern werden die Autoren<br />
ihrem eigenen Anspruch, in einem<br />
geradezu epochalen Werk in<br />
konzentrierter Form alle wesentlichen<br />
Aspekte zusammenzufassen,<br />
die das Instrument Orgel und seine<br />
Musik betreffen, vollauf gerecht.<br />
Natürlich wird die bei Orgelfreunden<br />
obligatorische Spezialbibliothek<br />
zu vielen Themen durch<br />
dieses Lexikon nicht überflüssig.<br />
Doch diese Neuerscheinung<br />
präsentiert sich als umfassendes<br />
und qualifiziertes Nachschlagewerk,<br />
das dem professionellen<br />
Instrumentalisten und Pädagogen,<br />
dem musizierenden Liebhaber<br />
sowie allen, die beruflich oder privat<br />
mit der Orgel zu tun haben, eine<br />
enorme Fülle an Informationen<br />
bietet.<br />
Zahlreichen konzentrierten Einführungen<br />
in das Schaffen ausgewählter<br />
Komponisten, Orgelbauer, Interpreten,<br />
Wissenschaftler und anderer Personen,<br />
die mit der Orgel zu tun haben,<br />
stehen Sachartikel aus den Bereichen<br />
Orgelbau, Orgelmusik und Orgelspiel<br />
zur Seite. Von kleineren Artikeln,<br />
etwa solchen, die sich mit technischen<br />
Einzelheiten der Orgel, nicht<br />
zuletzt einer Auswahl ihrer Register<br />
beschäftigen, bis hin zu übergeordneten<br />
Sachbeiträgen (z. B. zu den wichtigen<br />
kompositorischen Gattungen, zu<br />
pädagogischen Fragen, zu St<strong>im</strong>mung<br />
17<br />
Literaturhinweise
Literaturhinweise<br />
und Temperatur, zum Problem der<br />
Interpretation auf der Orgel, zum<br />
Themenkreis Synagoge und Orgel, zur<br />
Orgeldenkmalpflege, zur Rolle der Orgel<br />
<strong>im</strong> Nationalsozialismus oder zu<br />
den gesundheitlichen Aspekten des<br />
Orgelspiels). Des weiteren finden sich<br />
umfangreichere Artikel zu in orgelbaulicher<br />
und orgelmusikalischer<br />
Hinsicht bedeutenden Städten und<br />
Ländern. Die Namensliste der Autoren<br />
versammelt über 100 Experten<br />
der (europäischen) Orgelszene, die<br />
mit ihrem Spezialwissen und ihren<br />
unter-schiedlichen, eigenverantwortlichen<br />
Perspektiven und Herangehensweisen<br />
eine lebendige und<br />
facettenreiche Darstellung des Stoffes<br />
ermöglicht haben.<br />
Illustriert wird das Lexikon durch zahlreiche<br />
graphische Darstellungen und<br />
einen Bildteil (dessen Fotoqualität die<br />
zuvor gelegte Messlatte etwas unterschreitet),<br />
abgerundet wird es durch<br />
eine Bibliographie sowie die Nennung<br />
der wichtigsten Museen und<br />
Internetadressen zum Thema.<br />
18<br />
Jörg Kraemer<br />
Michael Stecher<br />
Musiklehre – Rhythmik –<br />
Gehörbildung<br />
De Haske Verlag, Eschbach (Band 1:<br />
LMM 97-001-400; Bd. 2: LMM 97-002-<br />
400; jeweils inkl. 2 CDs)<br />
Ganz gleich ob <strong>im</strong> Instrumentalunterricht,<br />
<strong>im</strong> Gruppenunterricht, als<br />
Kompaktphase <strong>im</strong> Klassenverband<br />
oder insbesondere zur Vorbereitung<br />
auf die C-Ausbildung, begleitend zu<br />
unserem diözesanen Lehrgang<br />
Kinderchorleitung oder in der chorsängerischen<br />
Förderung sind die beiden<br />
vorliegenden Arbeitsbände (jeweils<br />
mit 2 CDs) sehr vielseitig einsetzbar.<br />
Konzipiert für die Bläserausbildung D1<br />
und D2 werden die grundlegenden<br />
<strong>Inhalt</strong>e der Allgemeinen Musiklehre,<br />
Rhythmik und Gehörbildung überaus<br />
sorgfältig, vielgestaltig, pädagogisch<br />
fundiert und optisch höchst ansprechend<br />
dargelegt. So bilden die beiden<br />
Bände sowohl für Schüler als auch<br />
Lehrer ein umfassendes Übungs- und<br />
Nachschlagewerk.<br />
Im Einzelnen finden sich folgende<br />
Themenbereiche: Notenschrift – Versetzungszeichen<br />
– Notenwerte –<br />
Taktarten – Tonleitern – Intervalle –<br />
Musikalische Fachausdrücke – Rhyth-
mik – Gehörbildung – Instrumentenkunde<br />
– Üben und Lernen.<br />
Durch viele Übungsaufgaben und die<br />
beigefügten Audio-CDs können die<br />
Schüler ihr Wissen festigen und dürften<br />
darüber hinaus noch große Freude<br />
daran entwickeln.<br />
Ein anregendes Lehrwerk, das auch<br />
Ihre musiktheoretische Grauzone<br />
nachhaltig erhellen wird!<br />
Peter Wagner M.A.<br />
Michael Bosch / Klaus Döhring / Wolf<br />
Kalipp / Juergen Bonn / Peer<br />
Schlechta<br />
Lexikon Orgelbau u. a.<br />
Bärenreiter Verlag, Kassel (Buch mit<br />
CD: ISBN 978-3-7618-1391-1)<br />
Mit der trefflich gelungenen Zielsetzung<br />
Grundlagenwissen zu vermitteln,<br />
erläutert das neu erschienene<br />
„Lexikon Orgelbau“ in alphabethischer<br />
Reihenfolge von „Abgeführte<br />
Pfeifen“ bis „Zwillingslade“ in sehr<br />
prägnanter und praxisnaher Form<br />
alle wesentlichen Begriffe des Orgelbaus.<br />
Neben der umfassenden Beschreibung<br />
des „Hardware-Bereichs“<br />
<strong>im</strong> Orgelbausektor, der zugehörigen<br />
Werkzeuge sowie vor allem einer Viel-<br />
zahl von Registern, werden ebenfalls<br />
Themen aus Vertragsrecht und Verwaltung,<br />
historische Phänomene sowie<br />
neuere Entwicklungen aus Elektrotechnik<br />
und Elektronik berücksichtigt.<br />
Über 130 meist farbige Abbildungen<br />
und Detailzeichnungen führen anschaulich<br />
und übersichtlich in das Innenleben<br />
des Instrumentes. Ein umfangreiches<br />
Verzeichnis deutschsprachiger<br />
und internationaler Fachzeitschriften,<br />
Verbände und Museen rundet<br />
den informativen und exzellent<br />
gestalteten Band ab.<br />
Als willkommenes Novum in dieser<br />
Sparte stellt eine begleitende Audio-<br />
CD - eingespielt auf mehreren Orgeln<br />
- die wichtigsten genannten Register<br />
und Registermischungen vor und verbindet<br />
somit sehr zielgerecht theoretische<br />
Vermittlung mit klanglicher<br />
Wirklichkeit.<br />
Mit nachdrücklicher Empfehlung an<br />
alle mit der Orgel befassten <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />
in unserem <strong>Erzbistum</strong>, insbesondere<br />
an unsere C-Musiker!<br />
Peter Wagner M.A.<br />
19<br />
Literaturhinweise
Literaturhinweise<br />
Gabriele Hermann<br />
Sing ein – St<strong>im</strong>m mit!<br />
Edition Metropol (Bd 1: E.M.B. 921;<br />
Bd. 2: E.M.B. 922)<br />
Mit jeweils 50 x 5 Übungen ist als<br />
zweibändige Ausgabe ein Leitfaden<br />
für ein lebendiges, vielfältiges und<br />
auf längere Zeit hin angelegtes konzeptionelles<br />
„Warm Up“ innerhalb<br />
der Chorarbeit erschienen, das in seiner<br />
vorzüglichen Verwertbarkeit und<br />
Praxisnähe seines gleichen sucht.<br />
Die einzelnen Übungsprogramme<br />
basieren auf einem progressiv angelegten<br />
Konzept, das direkt in der konkreten<br />
st<strong>im</strong>mbildnerischen Chorpraxis<br />
eingesetzt, bei verantwortungsvoller<br />
Handhabung jedoch<br />
ebenso variiert verwendet werden<br />
kann. Überdies tritt auch bei der Auswahl<br />
der zielorientierten Intonationsübungen<br />
der große Erfahrungsschatz<br />
der Autorin in der Leitung von Kinder-<br />
, Jugend- und Erwachsenenchören<br />
zutage, der die Entwicklung dieses<br />
speziell auf Laienchöre ausgerichtete<br />
Programm, das auf allgemeiner Basis<br />
gesangtechnische Grundlagen vortrefflich<br />
vermittelt, erst ermöglichte.<br />
Band 1 bietet in seinen 50 Einheiten<br />
jeweils Übungen zu den Bereichen<br />
Haltung, Atmung, Resonanz, Geläu-<br />
20<br />
figkeit und Intonation an, die in Band<br />
2 mit ebenfalls 50 Übungsprogrammen<br />
zu den Themenkreisen<br />
Körperübung, Atemübung,<br />
Lautbildungsübung, Technik und<br />
Theorie weitergeführt und vertieft<br />
werden.<br />
Ein Wegbegleiter auf den Chorleiter<br />
seit Jahren gewartet haben!<br />
Peter Wagner M.A.<br />
Albert Gerhards/Benedikt Kranemann<br />
Einführung in die<br />
Liturgiewissenschaft<br />
Darmstadt 2006<br />
Wissenschaftliche Buchgesellschaft<br />
ISBN 978-3-534-15742-6<br />
256 S., 19,90 €<br />
Die Publikation betrachtet in einführender<br />
Weise liturgiewissenschaftlich<br />
die vielfältigen Feiern unterschiedlicher<br />
christlicher Liturgien als Ausdrucksformen<br />
des Glaubens in ihren<br />
geschichtlichen, theologischen, pastoralen<br />
und gesellschaftlichen Kontexten.<br />
Trotz der Fülle an <strong>Inhalt</strong>en und der<br />
damit verbundenen Konzentrierung<br />
auf Basisinformationen gelingt es<br />
den Autoren, ein differenziertes Bild
des christlichen Gottesdienstes zu<br />
bieten und Interesse an der Liturgiewissenschaft<br />
zu wecken.<br />
Im Kapitel „Gestalten und Ausdrucksformen“<br />
des Gottesdienstes findet<br />
sich ein eigenes Unterkapitel „Gesang<br />
und Musik in der Liturgie“, das mit<br />
Betrachtungen z. B. zum „Gesang als<br />
Wesensbestandteil der Liturgie“,<br />
„Musik als Raum-Zeit-Kunst“ oder<br />
„Zur theologischen Begründung des<br />
Singens <strong>im</strong> Gottesdienst“ allen<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>ausübenden wie auch<br />
das Buch in seiner Gesamtheit sehr<br />
zu empfehlen ist.<br />
Kerala J. Snyder;<br />
Übersetzt von H.-J. Schulze<br />
Dieterich Buxtehude. Leben – Werk<br />
– Aufführungspraxis<br />
ISBN 978-3-76-1836-7.<br />
Bärenreiter-Verlag 2007. 581 Seiten.<br />
48,95 €<br />
Vor dreihundert Jahren, am 9. Mai<br />
1707 starb der bereits zu seiner Zeit<br />
hochgeschätzte Komponist Dieterich<br />
Buxtehude. Das Standardwerk der<br />
amerikanischen Musikwissenschaftlerin<br />
Kerala Snyder zu Buxtehudes<br />
Leben und Werk erscheint nun in<br />
deutscher Sprache.<br />
Der Band gliedert sich in drei Teile:<br />
Der erste Teil befasst sich mit Buxtehudes<br />
Leben und seinem Umfeld <strong>im</strong><br />
Dänemark des 17. Jahrhunderts, wo er<br />
aufwuchs und sein Berufsleben begann,<br />
sowie in Lübeck, wo er nahezu<br />
40 Jahre als Organist an der Marienkirche<br />
tätig war. Im zweiten Teil wird<br />
seine Musik vorgestellt: Vokalkompositionen,<br />
Werke für<br />
Tasteninstru-mente und Sonaten für<br />
Streichinstrumente. Der dritte Teil<br />
untersucht die Quellen, die<br />
Entstehungsdaten und die Aufführungspraxis<br />
seiner Werke.<br />
Die englische Originalausgabe wurde<br />
von der Autorin gründlich überarbeitet<br />
und von dem renommierten Bach-<br />
Forscher Hans-Joach<strong>im</strong> Schulze übersetzt.<br />
Die Überarbeitung stützt sich<br />
auf Archivalien, die kürzlich nach Lübeck<br />
zurückgekehrt sind, und auf neu<br />
entdeckte Quellen zu Buxtehudes<br />
Musik. Die Forschungsliteratur seit<br />
Erscheinen der Originalausgabe<br />
(1987) wurde berücksichtigt.<br />
Bärenreiter Presse-Information<br />
21<br />
Literaturhinweise
Literaturhinweise<br />
Sven Hiemke<br />
Johann Sebastian Bach –<br />
Orgelbüchlein<br />
Bärenreiter Werkeinführung<br />
ISBN 978-3-7618-1734-6. Bärenreiter-<br />
Verlag 2007. 259 Seiten. 19,95 €<br />
Wohl kein Werk ist Organistinnen<br />
und Organisten so vertraut wie Bachs<br />
„Orgelbüchlein“. Ursprünglich für die<br />
Gottesdienste der We<strong>im</strong>arer Hofkirche<br />
gedacht, gelten die Choralvorspiele<br />
seit Generationen als Musterbeispiele<br />
für verschiedene Techniken<br />
der Choralbearbeitung und als musikalisch-praktisches<br />
Vademekum für<br />
das Erlernen von strengem St<strong>im</strong>menspiel<br />
einschließlich der Verwendung<br />
des Pedals.<br />
Freilich ist das „Orgelbüchlein“ nichts<br />
weniger als eine bloße „Orgelschule“;<br />
ebenso wenig erschöpft es sich in seiner<br />
Best<strong>im</strong>mung als liturgische „Gebrauchsmusik“.<br />
Künstlerischer Anspruch<br />
und ästhetische Qualität legen<br />
es vielmehr nahe, die Sammlung<br />
auch als Anschauungsmaterial für<br />
außerordentliche Kontrapunktik und<br />
affektive Textausdeutung zu verstehen.<br />
Sven Hiemke erläutert die Entstehung<br />
des Orgelbüchleins und sein<br />
kompositorisches Umfeld, stellt ver-<br />
22<br />
schiedene Sichtweisen auf das Werk<br />
vor und veranschaulicht die kompositorische<br />
Machart der 45 Choralvorspiele<br />
in Einzelanalysen. Ein abschließendes<br />
Kapital widmet sich der<br />
Wirkungsgeschichte dieser wohl<br />
wichtigsten Orgelchoralsammlung<br />
überhaupt.<br />
Bärenreiter Presse-Information<br />
Peter Hill / Nigel S<strong>im</strong>eone<br />
Messiaen<br />
Mainz 2007 (Schott)<br />
Innerhalb der kaum noch überschaubaren,<br />
nicht selten durch Redundanzen<br />
gekenn-zeichneten Messiaen-<br />
Literatur liegt mit diesem Buch liegt<br />
nun erstmals – rechtzeitig zum 100.<br />
Geburtstag – eine Biografie des großen<br />
französischen Musikers und<br />
„Komponisten-machers“ des 20. Jahrhunderts<br />
vor. Die Verfasser, die bereits<br />
verschiedene Büchern bzw. Aufsätze<br />
zu Messiaen publiziert haben,<br />
können aufgrund der großzügigen<br />
Bereitstellung entsprechenden Materials<br />
durch Yvonne Loriod-Messiaen<br />
eine Studie vorlegen, die zu einem<br />
gossen Teil auf unveröffentlichten<br />
Notizen, Tagbuchaufzeichnungen,
Briefen und Bildern basiert. Auf diese<br />
Weise entsteht nicht zuletzt auch ein<br />
int<strong>im</strong>es Bild der Person des Komponisten,<br />
der sich zwar <strong>im</strong>mer wortgewaltig<br />
zu seinem Werk, nur selten aber<br />
zu seinem Privatleben geäußert hat.<br />
Noten<br />
Paul Thissen<br />
Juan Gutiérrez de Padilla (ca. 1590-<br />
1664):<br />
Missa „Ego flos campi“<br />
zu acht St<strong>im</strong>men in zwei Chören<br />
Mapa mundi (Verlag Vanderbeek &<br />
Imrie Ltd.)<br />
ISMN M-57011-553-2<br />
Eine Rarität bietet diese Messe des<br />
bislang völlig unbekannten spanischen<br />
Komponisten, der nach Lateinamerika<br />
auswanderte und als Kapellmeister<br />
der Kathedrale von Puebla<br />
(Mexiko) eine blühende Musiktradition<br />
aufbaute. Die Musikkapelle<br />
dieser Kathedrale bestand aus 28<br />
Männern und 14 Knaben und galt als<br />
die beste Cappella aller spanischen<br />
Kolonien in Übersee. Seine Musik ist<br />
geprägt durch eine Mischung aus der<br />
altehrwürdigen pr<strong>im</strong>a prattica mit<br />
zahlreichen Elementen der Folklore,<br />
die bei aller Schulmäßigkeit des alten<br />
Kirchenstils mehr aus dem Geist des<br />
Tanzes entspringt und durch <strong>im</strong>pulsive,<br />
rhythmische Elemente geprägt ist.<br />
Bei dieser Messe handelt es sich um<br />
eine so genannte Parodiemesse, d. h.<br />
um die Bearbeitung einer<br />
präexistenten Hoheliedmotette, die<br />
allerdings in diesem Fall nicht bekannt<br />
ist, aber vor allem zu Beginn<br />
eines jeden Ordinariumteils durch<br />
diese Vorbildkomposition ein einheitliches<br />
Klang- und Satzbild erhält.<br />
Die aufführungspraktischen Voraussetzungen<br />
halten sich in realisierbaren<br />
Grenzen, da vor allem ein wirkungsvoller,<br />
deklamatorischer<br />
Vertonungsstil vorherrschend ist, der<br />
auf komplizierte polyphone Strukturen<br />
fast ganz verzichtet. Die Wirkung<br />
dieser Messe erschließt sich dementsprechend<br />
aus ihrem originellen<br />
Klangbild, in dem kurze Passagen vorherrschen,<br />
teilweise sogar Abschnitte<br />
mit litaneiartigen Wiederholungen<br />
abwechseln und so interessante Steigerungen<br />
aufgebaut werden können.<br />
Die Wirkung dieser Musik ist allerdings<br />
nicht nur Chören vorbehalten,<br />
die zur doppelchörigen Besetzung in<br />
der Lage sind. In der spanischen Musik<br />
ist die Besetzung der so genannten<br />
„ministrels“, Instrumentalisten<br />
23<br />
Literaturhinweise
Literaturhinweise<br />
wie Posaunen, Zinken, Fagotten, Flöten,<br />
Schalmeien, seltener auch Streicher<br />
und natürlich Orgeln üblich gewesen,<br />
welche die Singst<strong>im</strong>men ergänzen<br />
oder sogar ersetzen konnten.<br />
Der erste Chor dieser Komposition<br />
könnte auch solistisch besetzt werden.<br />
Auf diese Art kann auch einem<br />
durchschnittlichen, „nur“ <strong>im</strong> vierst<strong>im</strong>migen<br />
Singen geübten Chor eine farbige<br />
und wirkungsvolle Komposition<br />
zur Verfügung gestellt werden, deren<br />
Entdeckung sich sehr lohnt.<br />
CD’s<br />
24<br />
Johannes Krutmann<br />
Messiaen: Organ Works complete*<br />
Willem Tanke<br />
Brilliant Classics 8639 (8 CD Box)<br />
Eine erfrischend pragmatische, dazu<br />
erfreulich preisgünstige Gesamtedition<br />
seines Orgelwerkes hat das<br />
Label “Brilliant Classics” mit dem<br />
Remaster einer Aufnahme von 1994<br />
zum 100. Geburtstag von Olivier<br />
Messiaen (1908-1992) vorgelegt.<br />
Weitab vom Wirkungskreis Cavaillé-<br />
Colls und auf einem modernen Instrument<br />
aus der Amsterdamer<br />
Werkstatt Adema/Schreurs, das sich<br />
nicht die geringste Mühe gibt, eine<br />
Stilkopie zu sein, spielt Willem Tanke<br />
in der St.Bavo-Basilica zu Haarlem.<br />
Der Interpret, Jahrgang 1959, hat sich<br />
als Konzertorganist auf die Werke Johann<br />
Sebastian Bachs und Olivier<br />
Messiaens spezialisiert. Von 1988 bis<br />
2000 war er Professor für Orgel an<br />
der Universität von Utrecht, momentan<br />
ist er Professor für Theorie und<br />
Improvisation am Konservatorium in<br />
Rotterdam. In seiner Einspielung gibt<br />
er einen mustergültigen Eindruck<br />
vom Orgelwerk des aufgrund seiner<br />
Universalität und der genialen Verbindung<br />
von abstraktesten Techniken<br />
mit natürlichem Klangempfinden<br />
wohl bedeutendsten Komponisten<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
Das leider nur in englischer Sprache<br />
vorliegende Begleitheft beschränkt<br />
sich auf überschaubare Biographien<br />
von Komponist und Interpret sowie<br />
kurze Beschreibungen der einzelnen<br />
Stücke. Auf die umfangreichen theologischen,<br />
musik- und naturwissenschaftlichen<br />
Studien Messiaens, die<br />
ihnen zugrunde liegen und manchem<br />
Experten einen größeren Lustgewinn<br />
verschaffen als das Hören oder Spielen,<br />
wird in knapper Form hingewiesen.<br />
So bleibt der Weg frei für einen
zwar nicht ahnungslosen, aber trotzdem<br />
unbefangenen Zugang zur Musik.<br />
Als Ganzes macht die Edition nicht<br />
nur dem sich erziehungsbedingt vorsichtig<br />
moderner Musik nähernden<br />
Hörer, sondern auch dem über Zugang<br />
zu einem zwar ausreichend vielseitigen,<br />
aber nicht unbedingt nach<br />
Art von Cavaillé-Coll durchgestylten<br />
Instrument verfügenden Organisten<br />
Mut, sich mit dem Phänomen<br />
Messiaen zu befassen.<br />
Dupré: Works for Organ Vol. 1-13<br />
Diverse Interpreten<br />
Naxos 8.553862 (Vol.1, weitere Bestellnummern<br />
nicht fortlaufend, s.<br />
www.naxos.com)<br />
Auch das Label „Naxos“ bietet preisgünstige,<br />
dazu auch außerhalb der<br />
spärlich gestreuten Fachgeschäfte<br />
erhältliche Gesamteinspielungen an,<br />
die u. a. <strong>im</strong> Buchhandel angeboten<br />
werden. Die Reihe „Organ<br />
Encyclopedia“ wird dabei von Wolfram<br />
Rübsam produziert.<br />
Auf 13 einzeln erschienenen CDs hat<br />
er das (fast) komplette Orgelwerk von<br />
einem der wichtigsten Lehrmeister<br />
Messiaens, Marcel Dupré (1886-1971),<br />
vorgelegt. Die Interpretationen von 11<br />
amerikanischen und deutschen Organistinnen<br />
und Organisten sind ausnahmslos<br />
in den USA eingespielt worden,<br />
einem Land, zu dem Dupré durch<br />
häufige<br />
Konzertreisen und mehrere bedeutende<br />
Schüler eine intensive Beziehung<br />
hatte. Sie bieten so auch einen<br />
interessanten Querschnitt durch die<br />
amerikanische Orgellandschaft.<br />
Auf eine chronologische Anordnung<br />
der Werke hat der Produzent verzichtet,<br />
was ein Verfolgen der stilistischen<br />
Entwicklung des Komponisten - zugegeben<br />
bei weitem nicht so geradlinig<br />
und für ihre Zeit repräsentativ wie die<br />
von Messiaen - ziemlich mühsam<br />
macht. Die 13 verschiedenen Kurzbiographien<br />
und naturgemäß unterschiedlich<br />
wertende<br />
Beschreibungen des Gesamtwerkes<br />
sind wahrscheinlich ebenso einer<br />
Verkaufsstrategie geschuldet wie die<br />
Aufteilung der 79 kurzen Orgelchoräle<br />
aus op. 28 auf insgesamt 9<br />
CDs. Die Fassung für Orgel solo von<br />
„Cortège et Litanie“, op.19, „Trois<br />
Elevations“, op. 32, „Les<br />
Nymphéas», op. 54 und «Choral et<br />
Fugue», op. 57, fehlen. Ein großes Plus<br />
der Ausgabe sind dagegen die Aufnahmen<br />
der Werke für Orgel und Or-<br />
25<br />
Literaturhinweise
Literaturhinweise<br />
chester (Vol.3), Orgel und Klavier<br />
(Vol.6) und Orgel und Violine, Viola,<br />
Violoncello (Vol.9).<br />
Eine gewisse Sprunghaftigkeit haftet<br />
dieser Edition an, aber genau das entspricht<br />
vielleicht dem vielfältigen Bild,<br />
das das große organistische Gesamtwerk<br />
Marcel Duprés abgibt: Von liturgisch<br />
gebundener Musik bis zu solcher,<br />
die eindeutig für den Konzertsaal<br />
best<strong>im</strong>mt ist, von Miniaturen bis<br />
zu monumentalen Zyklen, von C-<br />
Kurs-kompatibel bis hochvirtuos<br />
reicht<br />
die Palette. Dazu kommt eine Tonsprache,<br />
die von Romantizismen und<br />
schlichter Modalität an aufwärts alle<br />
„Härtegrade“ einer Moderne unterhalb<br />
der Schwelle zur Atonalität bedient<br />
und mit dazu beiträgt, dass<br />
Dupré als der Protagonist der Generation<br />
vor Messiaen gilt.<br />
26<br />
Wolfgang Hohmann / Roland Krane<br />
Alexandre Guilmant<br />
L´Organiste liturgiste op. 65<br />
Orgel- und Choralmusik <strong>im</strong> Kirchenjahr<br />
Norbert Düchtel, Orgel<br />
Mönchsschola der Erzabtei St. Ottilien<br />
Leitung: P. Vianney Meister OSB<br />
EOS-Verlag<br />
Die in der Bewegung des „Renouveau<br />
chatholique“ sich niederschlagende<br />
Begeisterung, die französische Intellektuelle<br />
in der zweiten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts der katholischen Kirche<br />
und ihre Liturgie entgegenbrachten,<br />
mag dazu beigetragen haben, dass<br />
dem Gregorianischen Choral in der<br />
französischen Orgelmusik bis auf den<br />
heutigen Tag eine hervorgehobene<br />
Bedeutung zukommt.<br />
Alexandre Guilmant hat mit seinem<br />
op. 65 „L´Organist liturgique“ eine<br />
Sammlung vorgelegt, die auf die Erfordernisse<br />
der Liturgie in der<br />
vorkonziliaren französischen Kirche<br />
zuge-schnitten ist. Dabei entstand ein<br />
Werk, das Gebrauchsmusik <strong>im</strong> besten<br />
Sinne des Wortes ist und in seinem<br />
Schwierigkeitsgrad nicht unterschätzt<br />
werden sollte.<br />
Die vorliegende CD präsentiert die<br />
Orgelmusik mit den zugehörigen gregorianischen<br />
Stücken (u. a. „Adoro<br />
devote“, „Stabat mater“ und „Veni<br />
sancte spiritus“) und belebt damit<br />
zumindest <strong>im</strong> Ansatz die konkrete<br />
liturgische Situation.<br />
Professor Norbert Düchtel, der in Regensburg<br />
und Detmold lehrt, zeigt<br />
bei der Interpretation der teilweise<br />
von symphonischem Gestus geprägten<br />
Musik Guilmants virtuosen Zu-
griff und musikantischen Schwung,<br />
wobei ihm mit der Sandtner-Orgel<br />
der Erzabtei Klangbild ein adäquates<br />
Instrument zur Verfügung steht.<br />
Ebenso überzeugend wirkt die Schola<br />
der Erzabtei, deren ganz am Text ausgerichtete<br />
Wiedergabe der Gesänge<br />
durch ein bei Choralscholen keineswegs<br />
selbstverständliches homogenes<br />
Klangbild gekennzeichnet ist.<br />
Paul Thissen<br />
27<br />
Literaturhinweise
Berichte und Nachrichten<br />
Neue Dekanatsmusikerin für das<br />
Dekanat Büren-Delbrück<br />
Regina Werbick wurde 1983 in Siegen<br />
geboren. Ihren ersten Orgelunterricht<br />
erhielt sie bei Rudolf Innig (Coesfeld),<br />
bevor sie <strong>im</strong> Jahr 2002 ein Studium<br />
der <strong>Kirchenmusik</strong> in an der Hochschule<br />
für Musik Detmold begann. Ihre<br />
Lehrer waren u. a. Gerhard Weinberger<br />
(Orgel), Tomasz A. Nowak<br />
(Orgel<strong>im</strong>provisation) und Joach<strong>im</strong><br />
Harder (Dirigieren). Besondere Anregungen<br />
erhielt sie <strong>im</strong> Bereich der Alten<br />
Musik durch Monika Bovenkerk-<br />
Jackowiak. Sie absolvierte Meisterkurse<br />
u. a. bei Thomaskantor Georg<br />
Christoph Biller und Barthold Kuijken.<br />
Ihr Studium schloss sie Anfang 2007<br />
mit der Diplomprüfung ab.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt ihrer<br />
Arbeit ist der Kinder- und Jugendchorbereich<br />
sowie das Neue Geistliche<br />
Lied. Regelmäßig leitet sie Chorprojekte,<br />
Workshops und Kurse. Außerdem<br />
ist sie in Zusammenarbeit<br />
mit dem Komponisten Dominic Fritz<br />
selbst als Verfasserin von NGL-Texten<br />
tätig.<br />
Wir wünschen Frau Werbick in ihrem<br />
neuen Tätigkeitsfeld viel Freude und<br />
für Ihre Arbeit Gottes Segen.<br />
Paul Thissen<br />
28<br />
Diözesankinderchortag in Olpe<br />
Ca. 900 Kinder aus 28 Chören des <strong>Erzbistum</strong>s<br />
waren auf Einladung des Referats<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> zusammen mit<br />
ihren Chorleitern und Betreuern am<br />
25. August 2007 zum diesjährigen<br />
Diözesankinderchortag nach Olpe in<br />
die gastgebende St. Martinus-Gemeinde<br />
gekommen. Das Treffen, das<br />
unter dem Motto „Weißt du, wo der<br />
H<strong>im</strong>mel ist?“ stand, begann um 10.30<br />
Uhr mit einem Wortgottesdienst in<br />
der Kirche von Olpe-Sondern. Danach<br />
teilte sich die Gruppe: Die einen probten<br />
weitere Lieder aus dem für den<br />
Anlass entstanden Liederheft, die<br />
zweite Gruppe machte sich auf zur<br />
Biggesee-Rundfahrt. An Bord wartete<br />
für alle großen und kleinen Teilnehmer<br />
jede Menge Abwechslung mit<br />
Seepanorama, einem Stausee-Quiz,<br />
einem Zauberer und Eis am Stiel. Am<br />
Nachmittag ging es weiter zur St.<br />
Martinus-Kirche in Olpe. Auf dem<br />
Marktplatz vor der Kirche hatten die<br />
Kinder die Möglichkeit zum Spielen,<br />
Singen, Kuchen essen und Besichtigen.<br />
Vier Chöre erhielten bei einer<br />
Verlosung einen Geldbetrag für die<br />
Chorkasse. Der 1. Preis (200,– €) ging<br />
an den Chor der St. Patrokli-Gemeinde<br />
in Soest, der 2. Preis (150,– €) an
den Chor der St. Pius-Gemeinde in<br />
Arnsberg, der 3. Preis (100,– €) an den<br />
Chor der Gemeinde St. Johannes-Baptist,<br />
Arnsberg. Einen Sonderpreis<br />
(50,–€) wurde dem Chor der St. Servatius-Gemeinde,<br />
Kirchveischede, für<br />
ihr engagiertes Entertainement während<br />
der Biggesee-Rundfahrt zugesprochen.<br />
Während der abschließenden<br />
Heiligen Messe um 17.15 Uhr in<br />
der übervollen St. Martinus-Kirche<br />
erklangen aus über 900 Kinderkehlen<br />
unter der Leitung der Dekanatskirchenmusiker<br />
Harald Gokus und<br />
Helga Lange ein- und mehrst<strong>im</strong>mige<br />
Gesänge. Begleitet wurden die Chöre<br />
von einer Band unter der Leitung von<br />
DKM Werner Komischke. Orgel spielte<br />
DKM Dieter Moers, der auch für die<br />
Organisation vor Ort verantwortlich<br />
war. Auf keinen Fall vergessen werden<br />
darf die Predigt über den Regenbogen<br />
von Pallottinerpater Sascha-<br />
Phillip Geissler; sie faszinierte am<br />
Ende dieses Tages Klein und Groß.<br />
Reich an Eindrücken und glücklich, in<br />
einer großen Gruppe von kleinen Sängerinnen<br />
und Sängern mittun zu dürfen,<br />
traten die Kinder die Rückreise in<br />
ihre Gemeinden an. Sicherlich werden<br />
viele von ihnen in zwei Jahren wiederkommen,<br />
um am nächsten Kinderchortag<br />
teilzunehmen, der wahr-<br />
scheinlich in Medebach stattfinden<br />
wird.<br />
Paul Thissen<br />
Fortbildungen „Liturgiegesang“ am<br />
14. Oktober 2007<br />
Im Rahmen der diözesanen Fortbildungsveranstaltungen„Liturgiegesang“<br />
fand am 14. Oktober 2007 in<br />
der Abtei Königsmünster zu<br />
Meschede ein Gregorianikkurs mit<br />
Pater Michael Hermes OSB statt.<br />
Die Organisation der Veranstaltung<br />
lag bei Roland Krane (Soest) und DKM<br />
Christian Vorbeck (Witten).<br />
Unter dem Leitwort „Er-lesene Gesänge“<br />
eröffnete Pater Michael den<br />
Nachmittag mit einem Vortrag über<br />
die Entwicklung des gregorianischen<br />
Gesanges aus dem gesprochenen<br />
Wort, die Bedeutung des<br />
benediktinischen Mönchtums für die<br />
Geschichte der Gregorianik und die<br />
Besonderheiten des gesungenen<br />
Stundengebetes in der Abtei Königsmünster.<br />
Nach dem Kaffeetrinken<br />
folgte eine Einheit gemeinsamer musikalischer<br />
Arbeit, die schließlich in die<br />
Mitfeier der Vesper in der Klosterkirche<br />
mündete.<br />
Insgesamt nahmen 34 Personen an<br />
dieser Fortbildung teil.<br />
Christian Vorbeck<br />
29<br />
Berichte und Nachrichten
Berichte und Nachrichten<br />
Go(o)d’s Music 2007<br />
Zum vierten Mal fand in<br />
Hardehausen die Veranstaltung<br />
Go(o)d’s Music mit diesmal 45 Teilnehmern<br />
am 3.11.2007 statt. Die Weiterbildung<br />
wird in Zusammenarbeit<br />
von Referat <strong>Kirchenmusik</strong> und<br />
Jugendhaus angeboten. Angesprochen<br />
werden Leiter und Aktive (Vokal<br />
und Instrumental) von Musikgruppen<br />
in den Gemeinden der ganzen Diözese<br />
unter vier verschiedenen Aspekten.<br />
„Weniger ist mehr“ lautete das<br />
diesjährige Thema.<br />
Gregorganic –Dekanatskirchenmusiker<br />
Werner Komischke aus<br />
Medebach wusste natürlich, wie man<br />
gregorianische Choräle singt. Als aufgeschlossener<br />
moderner Mensch<br />
zeigte er aber, dass man zu solch einer<br />
Musik auch Rhythmus hinzufügen<br />
oder auf ihrer Basis solistisch tätig<br />
werden kann. Ein Chorworkshop<br />
und etwas mehr wurde den Teilnehmenden<br />
hier geboten.<br />
Reducere – Arrangements, bei denen<br />
man vor lauter Bäumen den Wald<br />
nicht mehr sieht, die kennen alle. Arrangements<br />
zu bekannten NGL, für<br />
alle möglichen Instrumente, die nicht<br />
zukleistern sondern das Wesentliche<br />
zum Vorschein bringen, erarbeitete<br />
30<br />
Dekanatskirchenmusiker Michael<br />
Störmer aus Schwerte in seinem<br />
Workshop.<br />
Blue Notes on Little Riffs erarbeitete<br />
Ludger Bollinger aus Herne. Es wurde<br />
auf der Gitarre <strong>im</strong>provisiert über<br />
schlichte und unkomplizierte Themen.<br />
Percussione piccoli – Hier wurden<br />
von Martin Berens aus Kirchhundem<br />
Rhythmen mit Percussion eingeübt.<br />
Es galt mit möglichst wenig rhythmischer<br />
Unterstützung NGL „dezent“ zu<br />
untermalen.<br />
An dieser Stelle sei noch einmal auf<br />
die Möglichkeit der „abgesprochenen“<br />
Bandweiter-bildung über das<br />
ganze Jahr aufmerksam gemacht. Informationen<br />
hierzu gibt es <strong>im</strong> Referat<br />
für <strong>Kirchenmusik</strong> oder direkt bei DKM<br />
Michael Störmer unter 02304 /<br />
822045.<br />
Michael Störmer<br />
Zum Gedenken am Günther Ramin<br />
110. Geburtstag am 15.10.<strong>2008</strong><br />
Günther Ramin (1898-1956) war in<br />
Leipzig von 1919-1938 als Thomasorganist<br />
tätig und damit Nachfolger<br />
seines Lehrers Karl Straube (1873-<br />
1950). Von 1940-1956 bekleidete
Ramin das Amt des Thomaskantors,<br />
ebenfalls in der Nachfolge Straubes.<br />
Während der Amtszeit Ramins begann<br />
die Orgelbewegung, welche<br />
sich für die Wiederbe-lebung der<br />
Barockorgel einsetzte und gegen romantische<br />
Orgeldispositionen gerichtet<br />
war. Die Orgelbewegung hinterließ<br />
ihre Spuren auch bei der 1889 fertiggestellten,<br />
berühmten Wilhelm-<br />
Sauer-Orgel der Thomaskirche,durch<br />
Entfernung von Originalregistern bis<br />
in die 1960er Jahre hinein. In diesem<br />
Zusammenhang ist auch Ramins intensive<br />
Beziehung zu dem Literaten<br />
Hans Henny Jahnn (1894-1959) zu sehen.<br />
Jahnn setzte sich damals sehr für<br />
die Restaurierung der Arp-Schnitger-<br />
Orgel in der Hamburger Jacobikirche<br />
ein. Eine von Ramin und Jahnn initiierte<br />
Orgeltagung in Hamburg <strong>im</strong><br />
Jahre 1925 war eng verknüpft mit den<br />
Ideen der Orgelbewegung. Ramin<br />
wirkte in Leipzig auch als Orgeldozent<br />
am Konservatorium, als vielbegehrter<br />
Cembalist und als Gewandhausorganist.<br />
Ramins Tätigkeit als<br />
Gewandhausorganist bezieht sich auf<br />
seine Tätigkeit an der 1948 fertig gestellten<br />
zwe<strong>im</strong>anualigen Jehmlich-<br />
Orgel in der Leipziger Kongresshalle,<br />
der damaligen Spielstätte des<br />
Gewandhausorchesters. (Erst 1981<br />
wurde das Neue Gewandhaus mit<br />
einer großen, viermanualigen<br />
Schukeorgel festlich eröffnet.)<br />
Als Orgelkomponist stand Ramin, der<br />
auch als mitreißender Orgel<strong>im</strong>provisator<br />
in Erscheinung trat, in<br />
der Tradition der Leipziger Schule und<br />
des spätromantischen Stils. Neben<br />
seiner großen Fantasie in e-moll op. 4<br />
hat er auch kleinere Orgelwerke geschrieben,<br />
wie z. B. die Choralvorspiele<br />
„Straf mich nicht in deinem Zorn“,<br />
„Liebster Immanuel“ und Morgenglanz<br />
der Ewigkeit“.<br />
Markus Breker<br />
Berichte aus den Dekanaten<br />
Dekanat Dortmund<br />
Abendlob der Kirchenchöre des<br />
Dekanats Dortmund am 21.10.07<br />
Zum ersten Mal nach der Gründung<br />
des Dekanats Dortmund <strong>im</strong> Juli 2006<br />
trafen sich acht Kirchenchöre aus diesem<br />
Dekanat am 21.10.07 in der Pfarrgemeinde<br />
„Vom Göttlichen Wort“ in<br />
Dortmund-Wickede zu einem Chortag.<br />
Der Festtag begann um 16 Uhr<br />
mit einem Kaffeetrinken, an das sich<br />
die Probenarbeit der einzelnen Chöre<br />
anschloss. Um 18 Uhr feierten die<br />
31<br />
Berichte und Nachrichten
Berichte und Nachrichten<br />
Chöre das Abendlob, das unter der<br />
liturgischen Leitung von<br />
Dekanatspräses Pfr. i.R. Friedrich<br />
Enste stattfand.<br />
Zu Beginn spielte Dekanatskantor<br />
Wolfgang Hohmann ein Präludium C-<br />
Dur von Dietrich Buxtehude (1637-<br />
1707). Der Kirchenchor St. Franziskus-<br />
Solanus sang darauf unter Leitung<br />
von Barbara Scholz die Motette „Groß<br />
ist der Herr“ von Carl Philipp<br />
Emmanuel Bach (1714-1788). Hierauf<br />
begrüßte der Dekanatspräses die<br />
Chöre und die zahlreichen Besucher<br />
des Abendlobs. Der gastgebende<br />
Chor „Vom Göttlichen Wort“ sang<br />
unter Leitung von Mirco Weiss „An<br />
Irish Blessing. May the Road Rise to<br />
Meet You“ von James E. Moore<br />
(*1954). Auf eine Schriftlesung aus<br />
dem Kolosserbrief folgte der Chorsatz<br />
„Mache dich auf, werde Licht“ aus<br />
dem Oratorium „Paulus“ von Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy (1809-1847).<br />
Der Dekanats-kantor begleitete an<br />
der Orgel das mitreißende Stück, das<br />
der Chor von St. Maria Königin, Dortmund-Eichlinghofen,<br />
unter Leitung<br />
von Marie Luise Nieder vortrug. Ebenfalls<br />
mit Orgel-begleitung sang der<br />
Kirchenchor Propstei den „Psalm 148“<br />
von Nicolas Jaques Lemmens (1823-<br />
1881).<br />
32<br />
In der Ansprache ging der Dekanatspräses<br />
dem Sinn der Kirchenchöre in<br />
Gemeinden nach. Er stellte die positiven<br />
Auswirkungen auf den<br />
Gemeindegesang sowie den Beitrag<br />
zur Qualität des Glaubens und Vertrauens<br />
in der Gemeinde heraus.<br />
Die Chorgemeinschaft von St. Clemens,<br />
Dortmund-Brackel, und St. Johannes<br />
Baptista, Dortmund-Kurl,<br />
sang darauf den „Ambrosianischen<br />
Lobgesang“ von Ernst-Heinrich<br />
Gebhard (1832-1899). Eine weitere<br />
Chorgemeinschaft, St. Joseph, Dortmund-Mitte,<br />
und St. Antonius, Dortmund-Brechten,<br />
trug unter Leitung<br />
von Manfred Preuß die Choralfantasie<br />
„Ich danke dem Herrn“ von<br />
einem unbekannten Komponisten<br />
des 17. Jahrhunderts vor. Auf die Fürbitten<br />
folgte das „Vater unser“ von<br />
Nicolas Kedrov (1871-1954) in deutscher<br />
und lateinischer Sprache, das<br />
zwei Chorgruppen sangen. Alle Chöre<br />
versammelten sich darauf <strong>im</strong> Chorraum<br />
der Pfarrkirche zum<br />
„Marienlied“ op. 61 Nr.6 von Max Reger<br />
(1873-1916). Der Chorsatz erklang<br />
mit über einhundert St<strong>im</strong>men unter<br />
der Leitung des Dekanatskantors. Auf<br />
den Segen und die Entlassungsgrüße<br />
folgte als abschließendes Orgelstück<br />
die „Toccata h-moll“ von Eugene
Gigout (184-1925), die Wolfgang<br />
Hohmann an der dre<strong>im</strong>anualigen Orgel<br />
meisterhaft interpretierte und die<br />
einen glanzvollen Abschluss des<br />
Abendlobs bildete. Die zahlreichen<br />
Besucher erlebten einen besinnlichen<br />
Abend mit geistlicher Musik und<br />
konnten sich von der Leistungsfähigkeit<br />
der Kirchenchöre <strong>im</strong> Dekanat<br />
Dortmund überzeugen.<br />
Helferinnen und Helfer der Gemeinde<br />
„Vom Göttlichen Wort“ hatten sowohl<br />
zum Kaffeetrinken als auch zum<br />
anschließenden „Abend der Begegnung“<br />
ein reichhaltiges Angebot von<br />
Speisen und Getränken vorbereitet.<br />
So fand der Tag von Anfang an in einer<br />
angenehmen, umsorgten Umgebung<br />
statt, in der sich die Sängerinnen<br />
und Sänger aus insgesamt acht<br />
Chören wohl fühlten und noch lange<br />
zusammen blieben.<br />
Mit diesem Chortag wurde ein erster<br />
Schritt in die kirchenmusikalische Zukunft<br />
des <strong>im</strong> Jahre 2006 neu gegründeten<br />
Dekanats Dortmund getan. So<br />
fanden sich Chöre zusammen, die<br />
nicht nur aus Gemeinden der Stadtmitte,<br />
sondern auch aus den Stadtteilen<br />
kamen. Zum Teil finden in den<br />
Stadtteilen ebenfalls noch Chortreffen<br />
statt; die nach 1945 entstan-<br />
denen Strukturen werden auch in Zukunft<br />
noch weiter bestehen. Gleichzeitig<br />
wächst jedoch auch das<br />
Bewusst-sein von notwendiger Zusammenarbeit<br />
der Chöre und das Gefühl<br />
der Zusammengehörigkeit <strong>im</strong><br />
neuen, großen Dekanat Dortmund.<br />
Herbert Schnier<br />
Dekanat Hagen-Witten<br />
Neue Kindersingschule an St.<br />
Marien zu Witten<br />
Im Rahmen ihrer kirchenmusikalischen<br />
Basisarbeit wurde von<br />
der Gemeinde St. Marien zu Witten<br />
und Ihrem <strong>Kirchenmusik</strong>er Christian<br />
Vorbeck eine „Kindersingschule“ gegründet.<br />
Im vergangenen Schuljahr<br />
wurde begonnen, mit den Vorschulkindern<br />
des<br />
Marienkindergartens regelmäßig zu<br />
singen. Dies wurde dann durch die<br />
jeweiligen Altersstufen der Grundschulen<br />
fortgeführt. So entstanden<br />
bis jetzt drei Gruppen:<br />
Marienkäfer – Vorschulkinder des<br />
Marienkindergartens (Probe montags<br />
um 11 Uhr)<br />
Mariendötzchen – Kinder der Ersten<br />
und Zweiten Klassen<br />
(Probe montags um 15 Uhr <strong>im</strong><br />
Pfarrhe<strong>im</strong>)<br />
33<br />
Berichte und Nachrichten
Berichte und Nachrichten<br />
Marienkokis – Kommunionkinder der<br />
Dritten Klassen<br />
(Probe dienstags innerhalb der Weggottesdienste)<br />
Das Konzept der Kindersingschule ist<br />
mittel- bis langfristig auf Nachhaltigkeit<br />
angelegt: Im Idealfall rücken die<br />
Kinder jedes Jahr in eine neue Altersgruppe<br />
vor. In den nächsten Jahren<br />
sollen dann auch neue Gruppen für<br />
die Kinder der weiterführenden Schulen<br />
angeboten werden. Ganz besonders<br />
sind alle Kinder der Ersten und<br />
Zweiten Klassen zur Probe der<br />
„Mariendötzchen“ montags um 15.00<br />
Uhr ins Pfarrhe<strong>im</strong> eingeladen.<br />
Nähere Informationen bei Christian<br />
Vorbeck, Tel. 0 23 02 - 2 77 82 50<br />
Dekanat Hellweg<br />
Orgeltage in Lippstadt<br />
Vom 7. bis 28. Oktober fanden die 34.<br />
ORGELTAGE IN LIPPSTADT statt. In<br />
der Stadt, den Ortsteilen und benachbarten<br />
Gemeinden gab es sechs Veranstaltungen,<br />
die sich lebhafter Resonanz<br />
erfreuten.<br />
„Feinfühlige Interpretationen“ überschrieb<br />
die Presse das Eröffnungskonzert<br />
„Hanseatische Abendmusik“ mit<br />
34<br />
Werken von Dieterich Buxtehude. Das<br />
Repertoire des Konzertes reichte von<br />
der Kantate „Lobet Christen, euren<br />
Heiland“ über die Kantaten „Nichts<br />
soll uns scheiden von der Liebe Gottes“<br />
und „Jesu meine Freude“ bis zur<br />
Kantate „Laudate Dominum“. „Feinfühlig<br />
lotete das Collegium musicum<br />
mit der Capella vocalis, dem Bassisten<br />
Alfons Haselhorst und der Sopranistin<br />
Gerburg Krapf – Lumpe die Kompositionen<br />
aus. Kurzum: Die Aufführung<br />
in der Bad Waldliesborner Pfarrkirche<br />
St. Josef war eine Entdeckung.“ (mes)<br />
Ein geistliches Konzert höchsten Anspruchs<br />
gestalteten der Bremer Domchor<br />
und die Gesangssolisten in der<br />
St. Ida Wallfahrtskirche Lippetal –<br />
Herzfeld. „Zu einem weit überregionalen<br />
Kulturereignis geriet das geistliche<br />
Konzert, das der Bremer Domchor<br />
<strong>im</strong> Rahmen der gegenwärtigen<br />
Lippstädter Orgeltage am Samstagabend<br />
in der Herzfelder St. Ida Pfarrkirche<br />
gestaltete. Seinen Höhepunkt<br />
erreichte das Konzert mit Johann Sebastian<br />
Bachs innig erfüllter Motette<br />
„Jesu, meine Freude“ (BWV 227) Die<br />
bekannte Choralmelodie bildet das<br />
Grundgerüst, um das herum sich die<br />
vielfarbigen, in St<strong>im</strong>mung und Rhythmus<br />
höchst gegensätzlichen Zwischenstücke<br />
gliedern. Fugen in
schwieriger Polyphonie und der weihevolle<br />
Satz „So aber Christus in euch<br />
ist“ münden ein in die Heilsgewissheit<br />
des Finales. Helbig deutete das<br />
anspruchsvolle Werk mit seinem<br />
klangfrisch und sicher intonierenden<br />
Klangkörper in kluger Einsicht vollkommen<br />
aus dem Textverständnis<br />
heraus. Die Zuhörer hatten sich durch<br />
die Schönheit und Geistigkeit des<br />
Chorklanges entführen lassen in eine<br />
Region geläuterten Musikgenusses<br />
und dankten dementsprechend mit<br />
stehend dargebrachtem Beifall.“ (Dr.<br />
Ulrich Gehre)<br />
Die alten Lübecker Orgelmeister – <strong>im</strong><br />
Mittelpunkt des Programms natürlich<br />
Dieterich Buxtehude - präsentierte<br />
Friederike Braun auf der historischen<br />
Möller Orgel (1746/47) in Hoinkhausen.<br />
„Ungewohnt wirkte der Klang<br />
des Instruments, das sich bei Brauns<br />
Konzert nicht richtig entfalten konnte.“<br />
Dass die Orgel dringend einer Reinigung<br />
bedarf hatte Orgeltage Initiator<br />
Johannes Tusch einleitend erklärt<br />
und das war für die zahlreichen Hörer<br />
auch unüberhörbar. (mes)<br />
Über die vorletzte Veranstaltung<br />
schreibt die Presse: „Diesmal gesellten<br />
sich die Flöten zur Königin der In-<br />
strumente. Als äußeren Rahmen<br />
wählte Kantor Tusch die Pfarrkriche<br />
St.Severinus in Esbeck. Dabei nutzte<br />
der die Vorabend- Messe anlässlich<br />
des Patronatsfestes der Gemeinde<br />
zur feierlichen musikalischen Ausgestaltung<br />
des Festgottesdienstes. Behilflich<br />
waren dabei die Sängerinnen<br />
der Capella vocalis Lippstadt, ein kleiner,<br />
aber feiner Chor mit hervorragendem<br />
St<strong>im</strong>menpotenzial.<br />
Im direkt anschließenden Abschlusskonzert<br />
schickte Tusch seine Zuhörer<br />
auf eine musikalische Zeitreise und<br />
widmete sich Komponisten mit in<br />
diesem Jahr runden Gedenktagen.<br />
Die in ihrer machtvollen Klangfülle<br />
des kraftvollen Prinzipal- Registerplenums<br />
majestätisch wirkende Symphonie<br />
von Jean Baptiste Lully sowie<br />
Edward Elgars analog disponierte<br />
Cantique Nr. 1 bildeten dabei die<br />
pompöse Umrahmung der von Johannes<br />
Tusch brillant inszenierten<br />
Orgelpartien. Zum Beitrag „Orgel<br />
plus“ formierte sich mit Elisabeth<br />
Metzner, Andrea Massem, Hanne<br />
Hoffmann und Anja Feldmeier ein<br />
gut eingespieltes Flöten – Ensemble<br />
<strong>im</strong> Altarraum der Kirche. Höfisch wirkende<br />
Klänge in feinstem Concertino<br />
mit exakten Intonationen durch-<br />
35<br />
Berichte und Nachrichten
Berichte und Nachrichten<br />
pulsten das Kirchenschiff bei Domenico<br />
Scarlattis fünfsätziger Sonate.<br />
Ein würdiger Abschluss der Orgeltage“.<br />
LB<br />
„Orgelmaus feierte Premiere <strong>im</strong> Heilbad“.<br />
Die Orgelmaus (gespielt von<br />
Brigitte Hesse – Schmidt) war zum<br />
ersten Mal zu Gast bei den<br />
Lippstädter Orgeltagen. Und es gab<br />
viele neugierige Kinder, die sich die<br />
„Königin der Instrumente“ einmal<br />
von Nahem ansehen und hören wollten.<br />
Johannes Tusch führte die fünf<br />
bis zwölfjährigen durch ein unterhaltsames<br />
Gesprächskonzerte und erklärte<br />
ihnen auf lockere Art und Weise die<br />
klanglichen Besonderheiten und technischen<br />
Funktionen der Orgel. Die<br />
fanden bei den jungen und auch älteren<br />
Zuhörer großen Anklang. „Jetzt<br />
spiel mal was mit Ramba Zamba“<br />
fordert Charly zum Schluss und so<br />
kam der Kantor endlich dazu, die Toccata<br />
d moll von Johann Sebastian<br />
Bach – ein Klangbeispiel par<br />
excellence – zu spielen. Nach dieser<br />
mäusestarken Veranstaltung gab’s<br />
natürlich Mäusespeck. Ein tolles Projekt,<br />
das unbedingt der Fortführung<br />
bedarf“. (rio)<br />
36<br />
Dekanat Rietberg-Wiedenbrück<br />
Besucherboom bei den<br />
Orgelkonzerten in der St.-Clemens-<br />
Kirche Rheda<br />
Seit ihrer Errichtung und Weihe <strong>im</strong><br />
Jahre 1984 konnte sich die Fischer &<br />
Krämer-Orgel der St.-Clemens-Kirche<br />
Rheda einen hervorragenden Ruf in<br />
den internationalen Orgelfachkreisen<br />
erwerben und ist bei den Musikliebhabern<br />
überregional bekannt und beliebt.<br />
Fest etabliert und aus dem Kulturkalender<br />
der Stadt Rheda-Wiedenbrück<br />
nicht mehr wegzudenken sind<br />
drei hochkarätige kirchenmusikalische<br />
Reihen, die der rührige Verein<br />
„Freunde der <strong>Kirchenmusik</strong> in St. Clemens<br />
Rheda e.V.“ alljährlich organisiert.<br />
Die „Geistliche Abendmusik“ an<br />
jedem ersten Freitag <strong>im</strong> Monat rahmt<br />
das Kalenderjahr ein. In den Sommermonaten<br />
Juni, Juli und August erklingt<br />
die „Königin der Instrumente“<br />
<strong>im</strong> Rahmen der „Orgelmusik zum Feierabend“<br />
sogar an jedem Freitag in<br />
der Woche. Die „Rhedaer Orgeltage“,<br />
die internationale Organisten und<br />
Musiker nach Rheda-Wiedenbrück<br />
führen, sorgen stets <strong>im</strong> Oktober für<br />
Furore und für ein volles Gotteshaus;
<strong>im</strong> Jahr 2007 strömten 3.000 Besucher<br />
allein zu den sieben Konzerten –<br />
mehr als 5.000 Gäste waren es am<br />
Jahresende, die die <strong>Kirchenmusik</strong> in<br />
St. Clemens genossen.<br />
Obwohl die kirchenmusikalische Arbeit<br />
unter der künstlerischen Leitung<br />
von Regionalkantor Harald Gokus, der<br />
seit 1991 in St. Clemens als <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />
verantwortlich ist, <strong>im</strong> Jahr<br />
2009 auf das 25jährige Jubiläum zusteuert,<br />
werden die Gäste doch auch<br />
<strong>im</strong>mer wieder mit Neuerungen überrascht.<br />
So geschehen <strong>im</strong> Rahmen der<br />
letzten Rhedaer Orgeltage. Das brillante<br />
Abschlusskonzert mit Harald<br />
Gokus an der Orgel <strong>im</strong> konzertanten<br />
Zusammenspiel mit dem berühmten<br />
Trompeter Rupprecht Drees wurde<br />
vor über 400 Zuhörern mit einer<br />
aufwändigen Lichtinszenierung untermalt<br />
und damit zu einem<br />
unvergesslichen Erlebnis. Bei den anderen<br />
Konzerten waren die Besucher<br />
hautnah am Organisten, deren Spiel<br />
per Video <strong>im</strong> Kirchenraum auf eine<br />
Großbildleinwand übertragen wurde.<br />
Insgesamt werden <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />
mindestens 30 Konzerte in St.<br />
Clemens Rheda organisiert und<br />
durchgeführt. Dabei reichte das Spektrum<br />
von reinen Orgelkonzerten über<br />
große Sinfonie- und Chorkonzerte bis<br />
hin zu den beliebten Konzerten für<br />
Orgel <strong>im</strong> Zusammenspiel mit weiteren<br />
Instrumentalisten. So konnte man<br />
in St. Clemens auch so seltene Klang-<br />
Kombinationen hören, wie Alphorn,<br />
Saxophon, Klavier, Akkordeon oder<br />
Schlagzeug <strong>im</strong> Spiel mit der Orgel.<br />
Ein Blick in die Pressedokumentation<br />
zur <strong>Kirchenmusik</strong> in St. Clemens der<br />
vergangenen Jahre bringt erstaunliche<br />
Ergebnisse zu Tage: In verschiedenen<br />
Beiträgen berichteten Rundfunk<br />
und Fernsehen überregional über die<br />
Konzert-Aktivitäten. Ständige Lokalund<br />
Kulturberichterstattungen in den<br />
he<strong>im</strong>ischen Zeitungen begleiteten<br />
ebenso die kirchenmusikalische Arbeit<br />
wie Sonderberichte in überregionalen<br />
Blättern und Fach-Zeitschriften.<br />
Insgesamt erscheinen jährlich <strong>im</strong><br />
Durchschnitt 170 Berichte und<br />
Veranstaltungshinweise in den verschiedenen<br />
Medien. 2.200 Privatpersonen<br />
und Institutionen, darunter<br />
350 katholische und evangelische Kirchengemeinden<br />
der weiteren Region<br />
stehen auf der Interessentenliste der<br />
Organisatoren und werden regelmäßig<br />
über die kirchenmusikalischen<br />
Veranstaltungen in St. Clemens informiert.<br />
37<br />
Berichte und Nachrichten
Berichte und Nachrichten<br />
Der Erfolg dieser großartigen kirchenmusikalischen<br />
Arbeit fußt auf einer<br />
besonderen Kooperation, die der Verein<br />
„Freunde der <strong>Kirchenmusik</strong> in St.<br />
Clemens“ eingegangen ist. Die Finanzierung<br />
der „Rhedaer Orgeltage“ und<br />
der Reihe „Orgelmusik zum Feierabend“<br />
wird neben freiwilligen Kollekten-Einnahmen<br />
vor allem durch<br />
Zuschüsse der Flora Westfalica –<br />
Fördergesellschaft Wirtschaft und<br />
Kultur GmbH sichergestellt, die als<br />
städtisches Tochterunternehmen die<br />
Kultur in Rheda-Wiedenbrück managt.<br />
Für die Besucher der drei<br />
Orgelmusikreihen in St. Clemens<br />
heißt es daher stets: „Eintritt frei!“.<br />
Neben einer Vielzahl interessierter<br />
Mitglieder der Rhedaer St.-Clemens-<br />
Gemeinde und Gästen aus dem weiteren<br />
Stadtgebiet von Rheda-<br />
Wiedenbrück, kommen die Besucher<br />
aus dem gesamten Kreis Gütersloh zu<br />
den Konzerten. Darüber hinaus ist<br />
auffallend der überaus große Zuspruch<br />
von Besuchern aus dem Raum<br />
Ostwestfalen-Lippe und dem Ruhrgebiet.<br />
Ein Beleg für die überregionale<br />
Bedeutung der <strong>Kirchenmusik</strong> an St.<br />
Clemens Rheda.<br />
38<br />
Burkhard Schlüter<br />
Dekanat Südsauerland<br />
Regionaltag <strong>Kirchenmusik</strong> 2007 am<br />
3. November 2007 in Attendorn, St.<br />
Johannes Baptist<br />
Im „Sauerländer Dom“ fand das Treffen<br />
der Katholischen Kirchenchöre<br />
des Dekanates Südsauerland statt. In<br />
diesem Jahr wurde ein Großchor von<br />
Teilnehmern aus allen Kirchenchören<br />
gebildet.<br />
In drei vorgelagerten Gesangsproben<br />
und am eigentlichen <strong>Kirchenmusik</strong>tag<br />
wurde eine abwechslungsreiche<br />
Auswahl von Chorstücken einstudiert,<br />
die allen Beteiligten viel Freude<br />
bereitete. Die modernen Gesänge mit<br />
aktuellen Texten stammten von Katholikentagen<br />
und Papstbesuchen.<br />
Zum feierlichen<br />
Abschlussgottesdienst, der von Monsignore<br />
Präses Schröder aus<br />
Attendorn zelebriert wurde, kamen<br />
zahlreiche Besucher, die für die musikalische<br />
und liturgische Gestaltung<br />
nicht mit Applaus sparten.<br />
Die Vorbereitung und Durchführung<br />
des Regionalkirchenmusiktags lang in<br />
den Händen der<br />
Dekanatskirchenmusiker Helga Lange<br />
und Dieter Moers. Für das leibliche<br />
Wohl und den sich anschließenden<br />
gemütlichen Abend sorgten der
Franziskuschor (Attendorn) und der<br />
Kirchenchor St. Josef, Attendorn. Für<br />
das kommende Jahr ist ein weiteres<br />
Treffen geplant. Es wird als Cäcilienfest<br />
in Hünsborn stattfinden.<br />
Zurzeit gehören der Chorgemeinschaft<br />
der Katholischen Kirchenchöre<br />
des Dekanats Südsauerland 22 Chöre<br />
mit 950 aktiven Sängerinnen und<br />
Sängern an.<br />
Dieter Moers<br />
Orgelfahrt 2007<br />
der Dekanate Südsauerland und<br />
Siegen<br />
Ein guter Organist wird seine Orgel<br />
in- und auswendig kennen. Für ihn<br />
bedeutet die Besichtigung anderer<br />
Orgeln Anregung und Motivation für<br />
das eigene Spiel.<br />
So kann er sein Können steigern und<br />
erlangt Erfahrung <strong>im</strong> Umgang mit<br />
Musik und Registrierungen.<br />
Die Dekanatskirchenmusiker Franz-<br />
Josef Breuer, Helga Lange und Dieter<br />
Moers organisieren schon seit vielen<br />
Jahren in 2-jährigem Abstand Orgelfahrten,<br />
die für Organisten und weitere<br />
Interessenten (auch Nichtorganisten<br />
in den Pfarrgemeinden!)<br />
zugänglich sind.<br />
Im September 2007 machten sich 13<br />
Organisten der Dekanate Südsauerland<br />
und Siegen auf den Weg,<br />
Orgeln <strong>im</strong> Kreis Hamm und Soest zu<br />
erkunden.<br />
Die gemeinsame Busfahrt führte zunächst<br />
in die Stadt Hamm mit ihrer<br />
neuen Orgel in der Liebfrauenkirche.<br />
Mit 52 Registern auf 3 Manualen<br />
steht hier die größte neu erbaute Orgel<br />
<strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong>. Die Firma<br />
Goll aus Luzern hat eine gut klingende<br />
und handwerklich meisterhafte<br />
Orgel geschaffen, die Ausstrahlung<br />
über die Stadt hinaus auf das ganze<br />
<strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong> hat. Für eine<br />
solche Investition kann man der Gemeinde<br />
in Zeiten knapper Kassen<br />
herzlich gratulieren. Alle Register der<br />
Orgel sind charakteristisch intoniert<br />
und klingen edel <strong>im</strong> großen Kirchenraum.<br />
Das Äußere der Orgel, der Prospekt,<br />
passt sich der klaren Linienführung<br />
der Kirche an und ist in hellem<br />
Holz gearbeitet. Die Orgel steht durch<br />
ihre Nähe zur Emporenbrüstung günstig<br />
für die Klangentfaltung. Trotzdem<br />
haben Chor und Instrumentalisten<br />
seitlich noch genügend Platz.<br />
Der in der Liebfrauenkirche wirkende<br />
Dekanatskirchenmusiker und Orgelsachverständige<br />
des <strong>Erzbistum</strong>s Pa-<br />
39<br />
Berichte und Nachrichten
Berichte und Nachrichten<br />
derborn Herr Johannes Krutmann<br />
führte die Orgel in ihren einzelnen<br />
Registern vor. Daran schloss er ein<br />
Konzertprogramm mit spanischer<br />
Orgelmusik vom Barock bis zur Neuzeit<br />
an. Auch <strong>im</strong> anschließenden fachlichen<br />
Gespräch am Spieltisch lernten<br />
die Teilnehmer dieses Instrument<br />
sehr gut kennen.<br />
Wer wusste bisher, dass in Osttönnen<br />
(Kreis Soest) die zweitälteste spielbare<br />
Orgel der Welt steht steht? Mit<br />
großem Interesse erlebten die Teilnehmer/Innen<br />
den kräftigen Orgelklang<br />
der Register dieser Orgel. Es ist<br />
ein klingendes Denkmal, dessen außergewöhnlicher<br />
Rang erst eine Restaurierung<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003 zutage förderte.<br />
Zwar war seit langem bekannt, dass<br />
die Orgel 1722 von dem berühmten<br />
westfälischen Orgelbauer Johann<br />
Patroklus Möller in Osttönnen aufgestellt<br />
wurde und dass sie zuvor in Alt<br />
St. Thomae in Soest gestanden hat.<br />
Das Pfeifenmaterial aus dem Jahr<br />
1430 wurde aber erst vor vier Jahren<br />
bei einer Restaurierung entdeckt.<br />
Staunen erregte die qualitätsvolle<br />
und kenntnisreiche Arbeit des frühen<br />
Orgelbauers, dessen Name unbekannt<br />
geblieben ist.<br />
40<br />
Mit viel Sachverstand konnte die<br />
Osttönnener Organistin Frau Strelow<br />
Orgel und Kirchbau erläutern. Be<strong>im</strong><br />
anschließenden Vorspiel zeigte sie<br />
mit ausgewählter Literatur, dass das<br />
Instrument sehr schön klingt, voll<br />
funktionsfähig ist und regelmäßig in<br />
Gottesdienst und Konzert gebraucht<br />
werden kann.<br />
Die Orgel hat einen eher harten Anschlag,<br />
„die Orgel schlagen“ ist ein<br />
alter Ausdruck für Orgel spielen. Das<br />
konnte auch Dekanatskirchenmusiker<br />
Dieter Moers be<strong>im</strong> anschließenden<br />
Ausprobieren feststellen. Lehrreich<br />
waren seine Ausführungen über die<br />
mitteltönige St<strong>im</strong>mung des Instruments<br />
und die Verwendung von Tonarten<br />
dieser frühen Zeit des deutschen<br />
Orgelbaus.<br />
Motivation und Freude für das eigene<br />
Orgelspiel in den Gemeinden vermittelte<br />
dieser abwechslungsreiche und<br />
zudem sonnige Tag. Mit viel Gesprächsstoff<br />
<strong>im</strong> Gepäck und aufgefrischten<br />
bzw. neuen Kontakten zu<br />
Kollegen ging es danach zurück ins<br />
Sauerland bzw. Siegerland.<br />
Dieter Moers
Weiterbildungsveranstaltungen<br />
Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Zielgruppe: Alle Interessierten<br />
Ort: Kath. Akademie Schwerte<br />
Zeit: Mittwoch - Samstag, 02.01. – 05.01. <strong>2008</strong><br />
Thematik: „Musik aus Skandinavien“<br />
Referenten: Prof. Steffen Schreyer, Mark Ehlert, Dr. Paul Thissen<br />
Kosten: 140,00 € / 128,00 € + Kosten für Notenmaterial: 40,00 €<br />
Anmeldung: Kath. Akademie Schwerte, Bergerhofweg 24, 58239 Schwerte,<br />
Tel.: 02304/477-0<br />
Liturgiegesang<br />
Zielgruppe: Mitglieder und Leiter/innen von Scholen und Chören, C-Kurs-Teilnehmer/innen<br />
und –absolventen/innen, Interessierte<br />
Ort: Pfarrkirche St. Marien, Witten, Marienplatz<br />
Zeit: Freitag, 29.02.<strong>2008</strong>, 18.00 - 21.00 Uhr<br />
Thematik: „Laetare Jerusalem“<br />
Interpretation gregorianischer Gesänge nach den St. Galler<br />
Neumenhandschriften<br />
Gemeinsames Erarbeiten von gregorianischen Gesängen nach<br />
semiologischen Gesichtspunkten<br />
Gemeinsam gestaltetes Abendlob mit gregorianischen Gesängen<br />
in der Pfarrkirche<br />
Referenten: Wolfgang Hohmann, Roland Krane, Christian Vorbeck<br />
Kosten: für Verpflegung<br />
Anmeldung: bis zum 15.02.<strong>2008</strong><br />
Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />
Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Weitere Informationen bei DKM Christian Vorbeck/ Witten<br />
02302 – 2778250<br />
41<br />
Termine
Termine<br />
empedrei<br />
Zielgruppe: Interessierte junge Menschen aus Musikkreisen, Bands und Chören<br />
von 12 – 16 Jahren, Leiter und Aktive (Vokal u. Instrumental) von<br />
Musikgruppen aus dem Bereich NGL; Firmbewerber mit Lust auf<br />
Musik u. Kreativität<br />
Ort: Jugendhaus Hardehausen<br />
Zeit: Montag bis Mittwoch, 17. – 19. März <strong>2008</strong> (Osterferien)<br />
Thematik: Nach einer kreativen Einführung in die Geschichte von der Verurteilung<br />
und Hinrichtung Jesu sollen alle, die dabei waren (und sich<br />
schuldig gemacht haben), gründlich unter die Lupe genommen<br />
werden. Pilatus; das Volk; Petrus; der Esel; Judas; etc. Text, Gesang,<br />
Parodie, Instrumentalmusik<br />
Abschluss ist eine musikalisch kreative Performance<br />
Referenten: DKM Michael Störmer (Dekanat Unna)<br />
Udo Reineke (Jugendhaus Hardehausen)<br />
Kosten: 40,00 €<br />
Anmeldung: bis zum 29. Februar <strong>2008</strong><br />
Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />
Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Orgelbau<br />
Zielgruppe: Alle Interessierten<br />
Ort: St. Agatha, Bad Wünnenberg-Leiberg<br />
Zeit: Samstag, 19. April <strong>2008</strong>, 10.00 - 13.00 Uhr<br />
Thematik: Die Röver-Orgel in der St. Agatha-Kirche in Bad Wünnenberg-Leiberg<br />
Seit 2003 besitzt die katholische Pfarrkirche St. Agatha eine von der<br />
Firma Baumhoer in Salzkotten restaurierte und erweiterte Orgel von<br />
Ernst Röver (1857–1923) aus Hausneindorf bei Quedlinburg. Ursprünglich<br />
wurde das Instrument <strong>im</strong> Jahre 1900 für die ev. Christuskirche in<br />
Hamburg-Altona-Othmarschen gebaut. 1936 gelangte sie von dort<br />
in die ev. Friedenskirche in Eberswalde bei Berlin, die 2001 aufgegeben<br />
wurde.<br />
42
Zusammen mit seinem Vater hatte Röver die kanzellenlose »Kastenlade«<br />
entwickelt, die er alsbald mit der Pneumatik kombinierte.<br />
Zeitlebens baute er diese pneumatischen Kastenladen und erlangte<br />
damit solche Berühmtheit, dass seine Werkstatt um 1900 zu den vier<br />
größten Orgelbauanstalten Deutschlands gezählt wurde.<br />
Neben diesen technischen Besonderheiten mit einer bemerkenswert<br />
präzisen pneumatischen Steuerung, verfügt die 19-Register<br />
Orgel in Leiberg über eine ausgesprochen typische Disposition<br />
deutsch-romantischer Prägung und trägt hiermit zu einer wesentlichen<br />
Bereicherung unserer Orgellandschaft bei.<br />
Auf dem Programm des Workshops stehen eine klangliche Vorführung,<br />
die Erläuterung der Technik, Geschichte und der Restaurierung<br />
<strong>im</strong> Kontext der Orgelgeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden<br />
20. Jahrhunderts.<br />
Referenten: OBM Albert Baumhoer<br />
DKM Jörg Kraemer<br />
Anmeldung: bis zum 15. April <strong>2008</strong><br />
Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />
Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Workshop für Chorleiter/innen und Sänger/innen<br />
Chormusik zum Thema „Maria“<br />
Zielgruppe: Chorleiter/innen und Sänger/innen<br />
Ort: <strong>Paderborn</strong> - Wewer, Gemeindehaus und Kirche Sankt Johannes<br />
Baptist<br />
Zeit: Samstag, 31. Mai <strong>2008</strong>, 10.30 – 19.00 Uhr<br />
Thematik: Mitsingen <strong>im</strong> Workshop-Chor; Neue und unbekannte Chormusik<br />
zum Thema „Maria“ kennen lernen; Literatur von 1-4 st<strong>im</strong>mig, mit und ohne<br />
Orgelbegleitung; Aspekte der Einstudierung; St<strong>im</strong>mbildnerische Gesichtspunkte;<br />
Zwanglose Möglichkeit zum (Nach-)dirigieren; Gemeinsames<br />
Mittagessen, Mitgestaltung der Vorabendmesse um<br />
18 Uhr<br />
43<br />
Termine
Termine<br />
Kosten: für Verpflegung<br />
Referenten: Daniel Beckmann, Franz-Joseph Breuer, Harald Gokus, Johannes<br />
Krutmann, Gregor Schwarz<br />
Anmeldung: bis zum 20. Mai <strong>2008</strong><br />
Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />
Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Diözesaner Organistentag für das <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
- ein Bildungs- und Begegnungstag für Organisten und Orgelinteressierte -<br />
Termin: Samstag, 26. April <strong>2008</strong><br />
Ort: Dortmund, Propsteikirche St. Johannes Bapt.<br />
Zeit: 9.00 – 16.00 Uhr<br />
Thematik: Eröffnungsgottesdienst, Arbeitsgruppen zu: Vorstellung klangvoller<br />
Orgelliteratur für den gottesdienstlichen Gebrauch; praxisnahme<br />
Orgel<strong>im</strong>provisation <strong>im</strong> Gottesdienst (Propsteikirche, Liebfrauenkirche,<br />
Kapelle Christinenstift)<br />
Referenten: Daniel Beckmann (<strong>Paderborn</strong>), Markus Breker (Herne), Wolfgang<br />
Hohmann, (Dortmund), Christian Vorbeck (Witten), Peter Wagner<br />
(Minden)<br />
Anmeldung: bis zum 18. April <strong>2008</strong><br />
Erzb. Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>; Frau Rita Kramer,<br />
Tel.: 05251/125-1455, rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
44
Geistliche Musik <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
Hoher Dom<br />
Freitag, 7. März <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Johann Sebastian Bach: Johannespassion, BWV 245<br />
für Soli, Chor und Orchester<br />
Ina Siedlaczek, Sopran<br />
Ursula Eittinger, Alt<br />
Uwe Stickert, Tenor, Evangelist und Arien<br />
Stefan Adam, Bass, Jesus<br />
Wolfgang Newerla, Bass, Arien<br />
Barockorchester „le nouve musiche“, Detmold<br />
Domkantorei<br />
Leitung: Domkapellmeister Thomas Berning<br />
Freitag, 2. Mai <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Konzert der Rottenburger Mädchenkantorei,<br />
Leitung: Domkapellmeister Elmar Leenen<br />
Mitwirkend: Domorganist G. Krahforst<br />
Angelus-Matinéen<br />
Jeden Samstag außer während der NRW-Sommerferien findet in der Regel um<br />
12.00 Uhr <strong>im</strong> Hohen Dom das Mittagsgebet „Der Engel des Herrn“ statt; anschließend<br />
werden ca. 30 Minuten Orgelmusik angeboten; bisher bekannte<br />
Ausnahmen sind der 23. Februar und der Karsamstag (22. März).<br />
Der Eintritt zu den Angelus-Matinéen ist frei.<br />
45<br />
Termine
Termine<br />
In ternationale Orgelkonzerte <strong>im</strong> Hohen Dom zu <strong>Paderborn</strong><br />
(81. Halbjahr <strong>2008</strong>)<br />
Montag, 14. Januar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Prof´in Moon-Kyung Chae, Seoul / Südkorea<br />
Montag, 11. Februar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />
Montag, 10. März <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Els Biesemans, Antwerpen / Belgien<br />
Montag, 14. April <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig, Köln<br />
(Olivier Messiaen: Livre du Saint Sacrament,<br />
Konzert mit Diaprojektion)<br />
Montag, 19. Mai <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Prof. Olivier Latry, Paris<br />
Montag, 9. Juni <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />
Eintrittspreise: 6,– € bzw. 4,– €<br />
Gaukirche<br />
Freitag, 8. Februar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Gregorianische Gesänge, Improvisationen und Instrumentalmusik<br />
zur Einst<strong>im</strong>mung in die Fastenzeit<br />
Konzert der Schola Gregoriana<br />
Uli Lettermann, <strong>Paderborn</strong>: Saxophon<br />
Leitung: Domkapellmeister Thomas Berning<br />
46
St. Johannes Baptist, <strong>Paderborn</strong>-Wewer<br />
Sonntag, 27. Januar <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
12. Orgelmatinée<br />
Annegret Peters, Rheinberg<br />
Werke von Bach (Triosonate G-Dur) u. a.<br />
Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
13. Orgelmatinée<br />
Torben Zepke, Köln<br />
Werke von Vierne u. a.<br />
13. Orgelzyklus<br />
Samstag, 16. Februar <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
1. Konzert<br />
Bachchor Gütersloh<br />
Orgel: Christian Weiherer, Memmingen<br />
Leitung: Sigmund Bothmann, Gütersloh<br />
Werke von Britten (Rejoice in the Lamb), Kodály (Laudes Organi) und Martin<br />
(Messe für zwei vierst<strong>im</strong>mige Chöre)<br />
Sonntag, 24. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
2. Konzert<br />
Domorganist Prof. Markus Eichenlaub, L<strong>im</strong>burg/Essen<br />
Werke von Jesús Guridi, Guy Ropartz, A.P.F. Boely, Marco Enrico Bossi, John Ireland<br />
Sonntag, 02. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
3. Konzert<br />
Orgel, Rezitation und Bild<br />
Sprecher: Christian Schmidt, Berlin<br />
Orgel: Ulrich Pakusch, Werl/Würzburg<br />
Dupré: Le chemin de la croix (Der Kreuzweg), Op. 29<br />
mit Texten nach Paul Claudel<br />
47<br />
Termine
Termine<br />
Sonntag, 09. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
4. Konzert<br />
Christoph Grohmann, Rheda-Wiedenbrück<br />
Werke von Vierne (3ème Symphonie), Franck (Choral No. I) u. Improvisationen<br />
Sonntag, 06. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Sonderkonzert<br />
T<strong>im</strong> Henning Lüttge, Querflöte<br />
Daniel Beckmann, Orgel<br />
Werke von Bach, Mahault, Gluck, Poulenc u. a.<br />
Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
14. Orgelmatinée<br />
Stefan Jost, Detmold<br />
Werke von Bach, Widor und Eben<br />
Donnerstag, 01. Mai <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />
Kantatengottesdienst zu Christi H<strong>im</strong>melfahrt<br />
Deutsche Vocal-Concertisten<br />
Studentes musices<br />
J. S. Bach: Lobet Gott in seinen Reichen, BWV 11<br />
(„H<strong>im</strong>melfahrts-Oratorium“)<br />
Sonntag, 01. Juni <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
15. Orgelmatinée<br />
Johannes Pöld, Detmold<br />
Orgelromantik aus Estland<br />
Attendorn, Collegium Bernardinum<br />
Sonntag, 20. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Konzert für Orgel /Flügel und Sopran<br />
Helga Lange (Orgel), Marlies Buchmann (Sopran)<br />
48
St. Jodokus, Bielefeld<br />
Sonntag, 24. Februar 2007, 10.00 Uhr<br />
Kantatengottesdienst<br />
Soli, Kantoreiorchester und Kirchenchor St. Jodokus<br />
Leitung: Georg Gusia<br />
Sonntag, 2. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Die deutsche Orgelsonate (I)<br />
Georg Gusia spielt deutsche Orgelsonaten (Johann Sebastian Bach – Triosonate<br />
c-Moll, Carl Philipp Emanuel Bach – Sonate g-Moll, Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
– Sonaten d-Moll und A-Dur, Paul Hindemith – 2. Orgelsonate, Sigfrid Karg-Elert<br />
– Sonatine a-Moll)<br />
Eintritt 5,– €/3,– €<br />
Karfreitag, 21. März <strong>2008</strong>, 15.00 Uhr<br />
Feier vom Leiden und Sterben Christi<br />
Antonio Scandello (1517 - 1580) – Johannes-Passion (1561)<br />
und Motetten von Carlo Gesualdo und Thomas Luis de Victoria<br />
Hermann Munkelt – Evangelist; Vokalkreis St. Jodokus<br />
Leitung: Georg Gusia<br />
Ostermontag, 24. März <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />
Festhochamt<br />
Francis Poulenc (1899 - 1963) – Messe in G-Dur (1937)<br />
Kammerchor St. Jodokus<br />
Leitung: Georg Gusia<br />
Samstag, 20. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Cembalokonzert<br />
Eberhard Brünger und Georg Gusia spielen Werke für zwei Cembali.<br />
Eintritt 7,– €/4,– €<br />
49<br />
Termine
Termine<br />
Samstag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 20.30 Uhr<br />
Kammermusik für Flöte, Violine und Basso continuo<br />
Frank Oberschelp (Blockflöte), Uta Michels (Barockvioline) und Georg Gusia<br />
(Cembalo) spielen italienische und deutsche Kammermusik des Barock.<br />
Eintritt 8,– €/5,– €<br />
Sonntag, 1. Juni <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />
Hochamt<br />
Moritz Brosig (1815 - 1887) – Neunte Messe, op. 44 (Missa solemnis)<br />
für Chor, Orgel und Orchester<br />
Kantoreiorchester, Kirchenchor St. Jodokus<br />
Leitung: Georg Gusia<br />
Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 16.00 Uhr<br />
Missa e salmi<br />
Italienische Mess- uns Vespervertonungen des Hochbarock von Francesco<br />
Cavalli, Giovanni Gabrieli, Giovanni Rigatti, Alessandro Grandi und Johann<br />
Rosenmüller<br />
Soli, Concerto St. Jodokus auf historischen Instrumenten, Vokalkreis St. Jodokus<br />
Leitung: Georg Gusia<br />
Eintritt 12,– €/8,– €<br />
Heilig Geist, Bielefeld<br />
Sonntag, 27.01.<strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Musik für Oboe und Streicher mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters<br />
der Stadt<br />
Bielefeld<br />
Sonntag, 20.04.<strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Flauto senza Basso<br />
Musik für Blockflöte solo<br />
Frank Oberschelp, Bielefeld, spielt Werke von J.S. Bach, v. Eyck u.Yun<br />
Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei.<br />
50
St. Nikolaus, Büren<br />
Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />
Orgelkonzert zur Fastenzeit<br />
Daniel Beckmann (<strong>Paderborn</strong>) spielt an der Johann-Patroclus-Möller-Orgel<br />
Werke von Bach, Mendelssohn u. a.<br />
Palmsonntag, 16. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />
„Via crucis“ - Passionskonzert<br />
Werke für Chor und Klavier von Liszt, Rheinberger u. a.<br />
Vokalensemble St. Nikolaus<br />
David Keönch, Klavier<br />
Leitung: Regina Werbick<br />
Sonntag, 8. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />
Abschlusskonzert des NGL-Workshops<br />
Der Workshop-Chor singt Neue Geistliche Lieder von<br />
Dominic Fritz und Regina Werbick.<br />
Sonntag, 15. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus<br />
Orgelkonzert mit Heribert Metzger (Salzburg)<br />
Ein Konzert <strong>im</strong> Rahmen des Orgelfestivals Westfalen-Lippe.<br />
St. Lambertus, Castrop<br />
www.st-lambertus-castrop.de<br />
Orgelkonzerte<br />
Sonntag, 18. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Werke von W. A. Mozart & Improvisationen<br />
Christian Vorbeck, Orgel<br />
51<br />
Termine
Termine<br />
Donnerstag, 22. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Werke von R. Schumann & Improvisationen<br />
Christian Vorbeck, Orgel<br />
Sonntag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Werke von G. F. Händel & Improvisationen<br />
Christian Vorbeck, Orgel<br />
Angeluskonzerte<br />
jeden 3. Samstag <strong>im</strong> Monat,<br />
20.Min. Orgelmusik auf der neuen Eisenbarthorgel<br />
Sonntag, 13. Januar <strong>2008</strong>,15.00 Uhr<br />
„Weihnachtssingen“<br />
Astrid Gerdsmann, Sopran<br />
Christopher Brauckmann, Orgel<br />
Kirchenchor und Kinderchor an St.Lambertus<br />
Leitung:KM Martina Schlak<br />
Sonntag, 3. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Orgelkonzert „Maranata“<br />
Konzertorganist Hans L<strong>im</strong>berg<br />
Freitag, 21. März <strong>2008</strong>,15.00 Uhr<br />
Karfreitagsliturgie<br />
Der Kirchenchor singt u. a. die Passion von Lorenz Lauterbach<br />
Leitung: Martina Schlak<br />
Sonntag, 24. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Konzert für Trompete und Orgel<br />
Prof. Uwe Komischke und Thorsten Pech<br />
52
Propsteikirche Dortmund<br />
Sonntag, 3. Februar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Studenten/-innen der Universität Dortmund<br />
„komponieren, <strong>im</strong>provisieren“.<br />
Ltg.: Prof. Dr. Eva-Maria Houben<br />
Sonntag, 2. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Bläserkonzert<br />
„Cantabile Brass“, Dortmund<br />
Ltg.: Bernd Becker<br />
Wolfgang Hohmann, Orgel<br />
Sonntag, 4. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Propstei-Trio Dortmund<br />
„Konzert zum Muttertag“<br />
Ilsaben Arndt, Violine<br />
Elisabeth Wilfart, Sopran<br />
Wolfgang Hohmann, Klavier<br />
(bei schönem Wetter <strong>im</strong> Pfarrgarten)<br />
Sonntag, 1. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Orgelkonzert mit Studenten/-innen der Universität Dortmund<br />
und den Teilnehmern des C-Kurses Dortmund der Erzdiözese <strong>Paderborn</strong><br />
Dekanat Hagen-Witten<br />
www.dekanat-hagen-witten.de<br />
Woche der <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>2008</strong><br />
Künstlerische Leitung: Dekanatskirchenmusiker Christian Vorbeck<br />
Sonntag, 6. April, 18.00 Uhr - St. Marien/ Witten<br />
Heilige Messe zur Eröffnung mit Chor & Orchester<br />
53<br />
Termine
Termine<br />
Montag, 7. April, 19.00 Uhr - St. Elisabeth/ Hagen<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />
Dienstag, 8. April, 19.00 Uhr - St. Johannes Baptist/ Hagen-Boele<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />
Mittwoch, 9. April, 19.00 Uhr - St. Philippus & Jakobus/ Herdecke<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />
Donnerstag, 10. April, 19.00 Uhr - St. Bonifatius/ Hagen-Hohenl<strong>im</strong>burg<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />
Freitag, 11. April, 19.00 Uhr - St. Franziskus/ Witten<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />
Samstag, 12. April, 19.00 Uhr - St. Vinzenz/ Witten<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alisches Abendlob<br />
Sonntag, 13. April, 18.00 Uhr - St. Josef/ Hagen-Altenhagen<br />
Heilige Messe zum Abschluss mit Chor & Blechbläserquartett<br />
Witten, St. Marien „Unsere liebe Frau vom Siege“<br />
www.marienorgel-witten.de<br />
Freitag, 21. März <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr – Karfreitag<br />
Konzert zur Passion<br />
Kammerchor St. Marien, Barbara Vorbeck (Sopran), Christian Vorbeck (Leitung &<br />
Orgel)<br />
Sonntag, 6. April <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr – Woche der <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Heilige Messe zur Eröffnung der Woche der <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>im</strong> Dekanat Hagen-<br />
Witten<br />
Kirchenchor St. Marien, Kammerorchester St. Marien<br />
Leitung: Christian Vorbeck<br />
54
Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
Chor- und Orgelkonzert<br />
Kammerchor St. Marien<br />
Leitung & Orgel: Christian Vorbeck<br />
Witten, Kreuzkirche<br />
www.kreuzgemeinde-witten.de<br />
Orgelkonzerte, 1. Halbjahr <strong>2008</strong><br />
Mittwoch, 16. April, 19.00 Uhr<br />
Werke von W. A. Mozart & Improvisationen<br />
Christian Vorbeck, Orgel<br />
Sonntag, 20. April, 19.00 Uhr<br />
Werke von R. Schumann & Improvisationen<br />
Christian Vorbeck, Orgel<br />
Mittwoch, 23. April, 19.00 Uhr<br />
Werke von G. F. Händel & Improvisationen<br />
Christian Vorbeck, Orgel<br />
Liebfrauenkirche Hamm<br />
Sonntag, 27. Januar <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse<br />
Orgel: Michael Gassmann (Bonn)<br />
Sonntag, 24. Februar <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse zum 3. Fastensonntag<br />
Orgel: Hans-Joach<strong>im</strong> Wensing (Werne)<br />
55<br />
Orgeln
Termine<br />
Donnerstag, 20. März <strong>2008</strong>, 22.00 Uhr<br />
Tenebrae zum Gründonnerstag<br />
Thomas Selle: Johannes-Passion (1643)<br />
für Soli, Chor und Instrumente<br />
Cappella vocale Liebfrauen<br />
Leitung: Johannes Krutmann<br />
Freitag, 21. März <strong>2008</strong>, 15.00 Uhr<br />
Karfreitagsliturgie<br />
Hermann Schröder: Johannespassion<br />
Kirchenchor Liebfrauen und seine Solisten<br />
Leitung: Johannes Krutmann<br />
Sonntag, 30. März <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse zum Weißen Sonntag<br />
Orgel: Tobias Lehmenkühler (Hamm)<br />
Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse zur Osterzeit<br />
An der Orgel: DKM Daniel Beckmann (<strong>Paderborn</strong>)<br />
2. Orgeltriduum<br />
Sonntag, 18. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Olivier Latry (Paris)<br />
Sonntag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Thomas Sauer (Berlin)<br />
Sonntag, 1. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Gunther Rost (Graz)<br />
56
St. Bonifatius, Herne<br />
Sonntag, 20. Januar <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
„Missa Pacem in Terris“ in F-Dur von Markus Breker<br />
mit den teilnehmenden Chören des Dekanates Emschertal<br />
St. Dreifaltigkeit, Herne<br />
Freitag, 7. März, 17.00 Uhr bis Sonntag 9. März <strong>2008</strong>, 18.30 Uhr<br />
Chor-Workshop, Neue Geistliche Lieder, Spirituals, Gospels<br />
Mitgestaltung der hl. Messe, Sonntag, 10.00 Uhr<br />
Abschlusskonzert Sonntag, 17.00 Uhr mit dem Chor ConBrio aus Essen<br />
Für alle interessierten Sängerinnen und Sänger<br />
St. Dreifaltigkeit, Börsinghauser Str. 60, Herne<br />
Information und Anmeldung bis 20.02.08 bei S<strong>im</strong>one Hirsch-Bicker,<br />
Tel.: 0201/6099898<br />
Dekanat Lippstadt<br />
Sonntag, 20. Januar <strong>2008</strong>, 16.00 Uhr<br />
St. Johannes Evangelist, Erwitte – Bad Westernkotten<br />
Orgel plus<br />
Musik für Orgel, Saxophon u. Klarinette<br />
Werke von J. X. Lefèvre, Gabriel Fauré u. F. A. Guilmant<br />
Heinz Dazert, Blasinstrumente<br />
DKM Johannes Tusch, Orgel<br />
Sonntag, 17. Februar <strong>2008</strong>, 15.00 Uhr<br />
St. Severinus, Esbeck<br />
Die Orgelmaus<br />
Ein unterhaltsames Gesprächskonzertfür Kinder und Erwachsene über die<br />
Funktionsweise der Orgel<br />
Brigitte Hesse – Schmidt, Orgelmaus – DKM Johannes Tusch, Orgel<br />
57<br />
Termine
Termine<br />
Sonntag, 16. März <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
St. Pius, Lippstadt<br />
Franz Lizst<br />
Via crucis<br />
Die 14 Stationen des Kreuzweges für<br />
Soli, Chor und Orgel (mit Bildmeditationen)<br />
Capella vocalis, Leitung: DKM Johannes Tusch<br />
Samstag, 24. Mai <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
Sonntag, 25. Mai <strong>2008</strong>, 10.00 Uhr<br />
St. Petri, Geseke<br />
Pater Theodor Grünberger:<br />
Neue Orgelstücke<br />
nach der Ordnung unter dem Amte<br />
der heiligen Messe zu spielen<br />
DKM Johannes Tusch, Orgel<br />
St. Nicolai, Lippstadt<br />
Sonntag, 27. Januar <strong>2008</strong>, 16.30 Uhr<br />
Konzert für zwei Orgeln<br />
Werke von G.F. Händel, W.A. Mozart u.a., Improvisationen auf zwei Orgeln<br />
Gunther Antensteiner und Harduin Boeven, Orgel<br />
Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 20:00 Uhr<br />
Jubiläumskonzert „10 Jahre Kammerchor Lippstadt“<br />
Kammerchor Lippstadt<br />
Harduin Boeven, Leitung und Orgel<br />
Freitag, 7. Mai <strong>2008</strong>, 20:00 Uhr<br />
Konzert für Violine und Orgel<br />
Hansdieter Meier, Violine<br />
Harduin Boeven, Orgel<br />
58
Nähere Informationen zu diesen Konzerten und über Gottesdienstgestaltungen in<br />
den Kirchen St. Nicolai und St. Joseph finden Sie unter www.musik-in-st-nicolailippstadt.de.<br />
St. Peter und Paul, Medebach<br />
Näheres erfahren Sie auf unserer Internetseite www.pv-medebach.de<br />
Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Werner Komischke spielt Werke von J. S. Bach, Ch .-M. Widor,<br />
L. Vierne u.a.<br />
Sonntag, 09. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Passionsandacht<br />
Heinrich Schütz: Johannespassion<br />
Projektchor St. Peter und Paul, Medebach<br />
Leitung: Werner Komischke<br />
Sonntag, 27. April <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>alische Andacht zur Osterzeit<br />
Es spielen Schüler des C-Kurses<br />
St. Vincenz, Menden<br />
Sonntag, 6. Januar <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
Orgelkonzert mit Shin Young Lee (Korea/Paris)<br />
Sonntag, 10. Februar <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
Konzert für Querflöte und Orgel<br />
Barbara und Heinz Peter Kortmann (Krefeld)<br />
59<br />
Termine
Termine<br />
Karfreitag, 21. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
Die sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze<br />
Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker<br />
Donnerstag, 27. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
Konzert mit der Mädchenschola des Würzburger Domchores<br />
Sonntag, 13. April <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
Anneli Pfeffer (Sopran), Christian Rose (Orgel)<br />
Freitag, 16. Mai <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Orgelkonzert mit Michael Markuszewski (Warschau)<br />
Sonntag, 8. Juni <strong>2008</strong>, 18.00 Uhr<br />
Orgelkonzert mit Christian Rose<br />
St. Clemens, Rheda-Wiedenbrück<br />
Geistliche Abendmusik<br />
Jeweils am ersten Freitag <strong>im</strong> Monat um 18.30 Uhr in den Monaten September<br />
2007 bis Mai <strong>2008</strong>.<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
An jedem Freitag um 18.30 Uhr in den Monaten Juni, Juli und August <strong>2008</strong>.<br />
St. Marien, Schwerte<br />
Sonntag, 27.01.<strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Gospel and more<br />
Konzert mit den Florian-Singers in St.Christophorus in Schwerte-Holzen<br />
Leitung: Helmut Pieper<br />
60
Freitag, 29. Februar <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
Samstag, 1. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
<strong>im</strong> LICHT von KLANG und FARBEN<br />
Orgel<strong>im</strong>provisation über den Bilderzyklus<br />
Ein Lebenskreis: das Werden – das Sein – die Vollendung<br />
von Anette Kummer<br />
Orgel: Michael Störmer<br />
Licht: Soundworks<br />
Sonntag, 20. April <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Konzert mit vier Gitarren<br />
Es spielt das GuitArtist – Quartett, Herne<br />
Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
Orgelkonzert mit französischer Orgelliteratur<br />
mit Werken von Vierne, u.a.<br />
Orgel: Dr. Paul Thissen, <strong>Paderborn</strong><br />
St. Walburga - Meschede<br />
Freitag, 18. Januar <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Orgelkonzert der C-Kursteilnehmer<br />
Samstag, 2. Februar <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
Chor- & Orgelmusik zum Fest Darstellung des Herrn<br />
Katholischen Kirchenchor Meschede<br />
Ltg. Mark Ehlert<br />
Orgel: N.N.<br />
Samstag, 16. Februar <strong>2008</strong>, 17.30 Uhr – St. Franziskus<br />
Abschlussgottesdienst des Dekantskirchenmusikertags<br />
mitgestaltet von den TeilnehmerInnen<br />
61<br />
Termine
Termine<br />
Sonntag, 24. Februar <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
Chormusik zum „Passionsretable“<br />
Motettenchor Meschede<br />
Ltg. Michael Schaefer<br />
Sonntag, 18. Mai <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
„Huit motets à la Vierge pour le mois de mai“ von Adolphe Adam<br />
„Sechs religiöse Gesänge“ von Josef Rheinberger<br />
Sopran: Monika Werthschulte<br />
Alt: Sachiko Bömer-Oshiumi<br />
Orgel: Mark Ehlert<br />
Samstag, 23. Juni <strong>2008</strong>, 21.00 Uhr<br />
„Evensong“ – Abendlob mit englischer Chor- & Orgelmusik bei Kerzenschein<br />
zum Hochfest der Geburt des Hl. Johannes des Täufers<br />
Katholischen Kirchenchor Meschede<br />
Ltg. Mark Ehlert<br />
Orgel: N.N.<br />
Wegen des noch nicht feststehenden Beginns der Innenrenovierung und der<br />
„Jugendkirche <strong>2008</strong>“ kann für die Pfarrkirche Mariä H<strong>im</strong>melfahrt keine Planung<br />
gemacht werden.<br />
Bitte besuchen Sie unsere Internetseite www.st-walburga-meschede.de<br />
St. Walburga, Porta-Westfalica<br />
Sonntag, 20. Januar <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
W. A. Mozart: Exultate, jubilate KV 165<br />
Sancta Maria KV 273<br />
Krönungsmesse KV 317<br />
Kirchensonate Nr. 16 KV 329<br />
Chor- und Orchesterkonzert<br />
62
Dorothea Winkel, Sopran<br />
Sandra van Gemert, Alt<br />
Daniel Kasel, Tenor<br />
Arndt Winkelmann, Bass<br />
Kirchenchor St. Walburga<br />
Barockorchester l’Arco, Hannover auf historischen Instrumenten<br />
Leitung: Christiane Pesendorfer<br />
Samstag, 8. März <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
J. S. Bach: Johannespassion<br />
Chor- und Orchesterkonzert<br />
Stephanie Hanf, Sopran<br />
Sandra Marks, Alt<br />
Alexander Efanov, Tenor<br />
Matthias Nenner, Bass<br />
Kammerchor Porta Westfalica<br />
Kammerorchester La Rejouissance<br />
Leitung: Georg Kindt<br />
St. Patrokli, Soest<br />
Ostersonntag, 23. März <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
Hochamt<br />
Steffano Bernardi: Missa “Il bianco e dolce cigno”<br />
St.Patrokli-Domchor, Leitung: Roland Krane<br />
Christi H<strong>im</strong>melfahrt, 1. Mai <strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />
Orgelmatinee<br />
Roland Krane spielt „L’Ascension“ von Olivier Messiaen<br />
63<br />
Termine
Termine<br />
St. Martinus, Olpe<br />
Sonntag, 30. Dezember 2007, 17.00 Uhr<br />
St. Martinus<br />
Weihnachtskonzert<br />
mit Chören und Musikern des Pastoralverbunds<br />
Leitung: Thomas Bröcher und Dieter Moers<br />
Sonntag, 2. März <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />
St. Maria H<strong>im</strong>melfahrt, Olpe<br />
Requiem c-moll v. Luigi Cherubini<br />
Gemischter Chor Olpe<br />
Orchestermitglieder der Südwestfälischen Philharmonie<br />
Leitung: Horst Schmitz<br />
Freitag, 4. April <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr<br />
St. Martinus, Olpe<br />
Benefizkonzert zugunsten des Kinderospizes „Balthasar“<br />
Siegen-Gospel-Chor; Upstairs Gospelchor Olpe<br />
Orgelwoche anlässlich des 50. Geburtstags der Klais-Orgel<br />
Sonntag, 22. Juni <strong>2008</strong>, 11.00 Uhr<br />
St. Martinus<br />
Gottesdienst mit besonderer Orgelmusik<br />
anlässlich des 50. Geburtstags der Klais-Orgel<br />
Dienstag, 24. Juni <strong>2008</strong>, 16.00 Uhr<br />
St. Martinus<br />
Konzert für Orgel und Trompete<br />
Ingo Samp, Trompete<br />
Dieter Moers, Orgel<br />
64
Projekt „Marienorgel Witten“<br />
In der katholischen Kirchengemeinde St. Marien zu Witten entsteht derzeit die<br />
romantische Marienorgel – ein Ausnahmeprojekt, das seines Gleichen sucht. Die<br />
Bauphase des Instruments ist bis Ende des Jahres 2009 abgeschlossen und wird<br />
mit einem umfangreichen und vielfältigen Konzertjahr in 2010 begleitet.<br />
Erbauer des neuen Instrumentes ist die Orgelbaufirma Siegfried Schmid aus<br />
Immenstadt <strong>im</strong> Allgäu, die bereits durch den aufwändigen Umbau der Orgel in<br />
Mariae H<strong>im</strong>melfahrt zu Landsberg am Lech – einem Instrument mit über 60<br />
Registern, inklusive Fernwerk etc. – für Furore sorgte.<br />
Der Wittener Marienorgel liegt eine konsequente deutsch-romantische Gesamtkonzeption<br />
zu Grunde: 58 klingende Register auf vier Manualen und Pedal.<br />
Von insgesamt fünf Teilwerken werden drei als Schwellwerk gebaut werden.<br />
Eigens für die neue Marienorgel wurde vom Kirchenvorstand ein Marketingkonzept<br />
in Auftrag gegeben, das bereits vorliegt und nun Schritt für Schritt umgesetzt<br />
wird. So erhielt das Projekt „Marienorgel Witten“ bereits eine eigene „Corporate<br />
Identity“, die von einer renommierten Essener Design- und Werbeagentur<br />
entwickelt wurde.<br />
Mit diesem Orgelneubau und dem dazugehörigen Konzertprogramm in 2010<br />
bewirbt sich die Mariengemeinde als Teilprojekt der Initiative „Ruhr.2010-<br />
Kulturhauptstadt Europas“.<br />
Der Orgelneubau, wie auch das künstlerische Programm, werden durch Kantor<br />
Christian Vorbeck organisiert und gestaltet.<br />
Ziel dieses Projektes ist es – neben dem Mehrwert für die Mariengemeinde zu<br />
Witten - das kulturelle Angebot <strong>im</strong> Ennepe-Ruhr-Kreis nachhaltig zu stärken<br />
und das Kulturgut Orgelmusik zu wahren. Für das Gesamtprojekt konnten bereits<br />
namhafte Freunde und Förderer gewonnen werden, wie Weihbischof Dr.<br />
Wiesemann, Bürgermeisterin Leidemann und Landtagspräsidentin van Dinther.<br />
Bereits ab Januar <strong>2008</strong> können umfangreiche Informationen auf der Website<br />
abgerufen werden: www.marienorgel-witten.de<br />
65<br />
Orgeln
Orgeln<br />
St. Vincenz, Menden<br />
Mit der Renovierung und Neugestaltung des frühgotischen Hallenkirchenraums<br />
wurde auch für die neue Orgel ein neuer Standort an der Westseite eingerichtet.<br />
Wer den Kirchenraum vom seitlichen Haupteingang betritt, n<strong>im</strong>mt die neue<br />
Orgel vor allem in der Tiefenstaffelung von Pedal, Balgraum und darüber liegenden<br />
Schwellwerk, Hauptwerk und Rückpositiv wahr. Beeindruckender ist natürlich<br />
die Vorderansicht des Instrumentes, das sowohl in architektonischer als<br />
auch in klanglicher Hinsicht einen starken, beeindruckenden Akzent setzt. Dazu<br />
trägt die farbliche Gestaltung in hell marmorierten Orangetönen bei.<br />
Auf einem schmalen Stahlgerüst positioniert erscheint die Orgel als sehr leicht,<br />
fast als schwebend. Besonders die hinten, auf beiden Seiten angeordneten<br />
Pedaltürme sind außerordentlich schmal gestaltet.<br />
Der Klang des Instrumentes ist geprägt durch eine deutliche Staffelung der Teilwerke.<br />
In allen Werken sind terzhaltige Register vorhanden, die den Klang wesentlich<br />
färben (HW: Cornett, RP: Sesquialtera, SW: Progressio mit 1 3/5’ und 1’).<br />
Die horizontale Trompete zeichnet durch ihre Teilung (<strong>im</strong> Bass 4’, <strong>im</strong> Diskant 8’)<br />
auch <strong>im</strong> Plenum sehr deutlich, fügt sich dennoch gut in den Gesamtklang ein.<br />
Sämtliche Trakturen sind mechanisch und angenehm zu traktieren.<br />
Die Windversorgung ist durch die Keilbälge geprägt, deren Charakteristik in der<br />
einzelnen Teilwerken unterschiedlich deutlich ausfällt. Das Rückpositiv ist <strong>im</strong><br />
Spiel sensibel und delikat, das Hauptwerk ist <strong>im</strong> Klang und von der Windversorgung<br />
gravitätischer und das Schwellwerk aufgrund getrennter Laden als<br />
stabil zu bezeichnen. Gewöhnungsbedürftig sind die Auszüge aus dem Hauptwerk<br />
in das Pedal als Wechselschleife, die z.B. be<strong>im</strong> raschen Aufregistrieren die<br />
gezogenen Register des Hauptwerkes (z. B. Oktave 4’) wieder herausn<strong>im</strong>mt. Hier<br />
ist für manche eine etwaige Notwendigkeit des Einsparens doch allzu deutlich<br />
geworden. Ein gewünschtes Glockenspiel konnte durch eine Spende ergänzt<br />
werden.<br />
Die Raumakustik ist von der für Orgelklänge sehr angenehmen Hallenkirchenakustik<br />
mit langen Nachhallzeiten geprägt, in der sich der Orgelklang sehr gut<br />
entfaltet.<br />
Die junge Orgelbaufirma Scholz aus Mönchengladbach realisierte mit diesem<br />
66
Projekt ihren bislang größten Neubau und ihr erstes Instrument in der Erzdiözese<br />
<strong>Paderborn</strong>.<br />
Disposition der Orgel:<br />
II. Hauptwerk (C-a‘‘‘):<br />
1. Bordun 16‘<br />
2. Principal 8‘<br />
3. Harmonieflöte 8‘<br />
4. Salicional 8‘<br />
5. Octave 4‘<br />
6. Koppelflöte 4‘<br />
7. Quinte 2 2 /3‘<br />
8. Superoctave 2‘<br />
9. Cornett 5f<br />
10. Mixtur 4-5f 2’<br />
11. Trompete 8‘<br />
12. Chamade 4’/8’<br />
Glockenspiel (c-d’’’)<br />
.<br />
III. Schwellwerk:<br />
20. Holzprincipal 8’<br />
21. Gedackt 8’<br />
22. Gambe 8’<br />
23. Vox coelestis 8’<br />
24. Praestant 4’<br />
25. Traversflöte 4‘<br />
26. Nasard 2 2/3’<br />
27. Octavin 2’<br />
28. Progressio 3-5f 2’<br />
29. Trompete harm 8’<br />
30. Fagott-Oboe 8’<br />
Tremulant<br />
I. Rückpositiv:<br />
13. Rohrflöte 8’<br />
14. Principal 4‘<br />
15. Rohrflöte 4’ 4’<br />
16. Sesquialtera 2f‘<br />
17. Octave 2’<br />
18. Quinte 1 1 /3’‘<br />
19. Cromorne 8’<br />
Tremulant<br />
Pedal (C-f‘):<br />
31. Kontrabass 16‘<br />
(aus der Vorgängerorgel)<br />
32. Subbass 16‘ (aus HW)<br />
33. Quintbass 10 2 /3’<br />
34. Octavbass 8’<br />
(aus der Vorgängerorgel)<br />
35. Flöte 8’<br />
(Wechselschleife HW)<br />
36. Oktave 4’<br />
(Wechselschleife HW)<br />
37. Posaune 16’<br />
38. Trompete 8’<br />
67<br />
Orgeln
Orgeln<br />
Koppeln (mechanisch):<br />
III-II, I-II, III-I, Sub III-II, I-P, II-P, III-P, II 4’-P<br />
Mechanische Schleifladen, mechanische Registertraktur<br />
Erbaut 2007 von der Fa. Scholz, Mönchengladbach<br />
Künstlerische Farbgestaltung: Horst Lerche<br />
Sachberatung:<br />
DKM Johannes Krutmann (Hamm)<br />
Beauftragter für den Orgelbau <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
St. Aegidius, Wiedenbrück<br />
Im vorhandenen, neogotischen Orgelgehäuse wurde bereits 1913 eine Orgel der<br />
Fa. Speith gebaut, die später (1955 und 1972) vor allem <strong>im</strong> Sinne der Orgelbewegung<br />
überarbeitet und verändert wurde. Nachdem diese Orgel in einem<br />
teilweise unspielbaren Zustand war, entschloss sich die Kirchengemeinde zu<br />
einem technischen Orgelneubau. Im Rahmen einer Innenrenovierung des bedeutenden<br />
Kirchenraumes wurde auch die Orgelempore neu gestaltet, wobei<br />
das in Teilen erhaltene Rückpositivgehäuse aus dem 17. Jahrhundert entfernt<br />
wurde.<br />
Für die neue Orgel galt die Vorgabe des Orgelbeauftragten, alle alten Register<br />
von 1913 zu übernehmen, die neue Konzeption dementsprechend deutlich an<br />
der Ästhetik der deutschen Romantik zu orientieren. Im Verlauf der Planung<br />
wuchs die Disposition auf nunmehr über 50 Register. Deshalb wurde das Gehäuse<br />
sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe stark erweitert, was sich auf die<br />
Proportionen nicht nachträglich auswirkte. Der Klang des Instrumentes wird<br />
durch die alten, romantischen Register von 1913, reichliche Besetzung in den<br />
Streicherst<strong>im</strong>men und durch die neuen Zungenst<strong>im</strong>men geprägt, mit zwei<br />
schwellbaren Manualwerken bieten sich wirksame dynamische Möglichkeiten.<br />
68
Disposition der Orgel:<br />
I. Hauptwerk:<br />
1. Bordun 16‘ (1913)<br />
2. Principal 8‘<br />
3. Doppelflöte 8‘<br />
4. Gedackt 8‘<br />
5. Gamba 8’ (1913)<br />
6. Octave 4‘ (1913)<br />
7. Flauto dolce 4‘<br />
8. Quinte 2 2 /3‘<br />
9. Octave 2‘ (1913)<br />
10. Cornett V 8‘ (1913)<br />
11. Mixtur 4f 2’<br />
12. Fagott 16‘<br />
13. Trompete 8‘ .<br />
Tremulant<br />
III. Schwellwerk:<br />
27. Liebl. Gedackt 16‘<br />
28. Geigenprincipal 8‘ (1913)<br />
29. Wienerflöte 8‘ (1918)<br />
30. Liebl. Gedackt 8’ 8‘<br />
31. Aeoline 8’<br />
32. Vox coelestis 8’<br />
33. Fugara 4’<br />
34. Traversflöte 4’<br />
35. Violine 4’<br />
36. Flageolet 2’<br />
37. Harm. aetherea 3f<br />
38. Progressio 2-5f 2 2 /3’<br />
39. Horn 16’<br />
40. Trompete 8’<br />
41. Oboe 8‘ (1913)<br />
42. Klarine 4‘<br />
Tremulant<br />
II. Positiv (schwellbar):<br />
14. Hornprincipal 8’<br />
15. Rohrflöte 8’ (1913)<br />
16. Salicional 8‘<br />
17. Oktave 4‘<br />
18. Kleingedackt 4‘ (1955)<br />
19. Nasard 2 2 /3‘<br />
20. Trichterflöte 2‘ (1913)<br />
21. Terz 1 3 /5‘ (1913)<br />
22. Quinte 1 1 /3‘<br />
23. Piccolo 1’<br />
24. Scharff 4f 1 1 /3’<br />
25. Clarinette 8’<br />
26. Vox humana 8‘<br />
Tremulant<br />
Pedal (C-f‘):<br />
43. Kontrabass 32‘<br />
44. Principalbass 16‘ (1913)<br />
45. Subbass 16’ (1913)<br />
46. Octavbass 8’ (1913)<br />
47. Flötbass 8’<br />
48. Gedacktbass 8‘ (1913)<br />
49. Violoncello 8‘<br />
50. Choralbass 4‘<br />
51. Posaune 16’ (1913)<br />
52. Basstrompete 8‘ (1913)<br />
Glockenspiel<br />
Z<strong>im</strong>belstern<br />
Spatzen<br />
Kuckuck<br />
69<br />
Orgeln
Orgeln<br />
Koppeln (elektrisch): II-I, III-I, III-II, Sub III-III<br />
I-P, II-P, III-P<br />
Mechanische Schleif- und Kegelladen,<br />
elektrische Koppeln, Schwellwerksteuerungen elektrisch,<br />
Registertraktur elektrisch mit Setzerkombination<br />
Erbaut 2007 von der Fa. Speith. Rietberg<br />
Sachberatung:<br />
DKM Johannes Krutmann (Hamm)<br />
Beauftragter für den Orgelbau <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
Die Barockorgel in Borgentreich<br />
V. Teil<br />
Das 20. Jahrhundert<br />
Eine orgelgeschichtliche Betrachtung des vor wenigen Jahren beendeten 20.<br />
Jahrhundert ist in hohem Maße bemerkenswert. Standen die ersten beiden<br />
Jahrzehnte noch voll in der Tradition der romantisch/<strong>im</strong>pressionistischen<br />
Orchesterorgel, bedeutete die ab den 20er Jahren aufkommende „Orgel-Erneuerungsbewegung“<br />
eine radikale Umkehr von diesem grundtönigen, den Silberglanz<br />
alter Orgeln verschmähenden Orgelstil. Die von einer strikt antiromantischen<br />
Haltung geprägte Abkehr von der Orgelästhetik der vorangehenden<br />
Epoche war verbunden mit einer empathischen Hinwendung zur Orgelkunst<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts. Von großer Bedeutung für die Verbreitung<br />
der Ideen dieser „Orgelbewegung“ waren die Orgeltagungen zwischen den<br />
Weltkriegen in Freiburg (1926 und 1938), Freiberg/Sachsen (1927) und Berlin<br />
(1928). Im Gefolge der von Walter Supper organisierten Orgeltagung in Ochsenhausen<br />
1951 wurde die Gesellschaft der Orgelfreunde (GdO) gegründet, eine<br />
70
noch heute bestehende Vereinigung von Orgelfachleuten und Orgelenthusiasten,<br />
die sich zunächst die Verbreitung und Weiterentwicklung der Ideen<br />
der Orgelbewegung zum Ziel setzte. Als Charakteristikum seien an dieser<br />
Stelle nur die Verwirklichung barocker Klangideale, oder besser gesagt, dessen,<br />
was man glaubte darunter verstehen zu können, und später auch die Rückbesinnung<br />
auf alte Konstruktionsprinzipien wie der Schleiflade mit mechanischen<br />
Steuerung genannt. Eine Kritik an der Orgelbewegung setzte allmählich erst<br />
nach 1960 (an manchen Orten wesentlich später) ein, als zunehmend deutlich<br />
wurde, dass die Orientierung der orgelbewegten Orgel an den Ideen des barokken<br />
Orgelbaus inkonsequent war, indem wesentliche Teile der Orgelbauästhetik<br />
und –technologie des 19. Jh. und 20. Jh. unbefragt beibehalten worden waren:<br />
gleichstufige Temperaturen, völlig stabiler Wind, moderne Materialien und Fertigungsverfahren<br />
<strong>im</strong> Pfeifenbau oder auch moderne St<strong>im</strong>m- und Intonationsmethoden.<br />
Nachdem die ältere Orgelgeschichtsforschung sich vor allem auf<br />
schriftliche Quellen bezogen und die materiellen Überlieferungen der historischen<br />
Instrumente wenig beachtet hatte, wurden ab den 70er Jahren (an manchen<br />
Orten wesentlich später) intensive Studien an erhaltenen Orgeln des 16.<br />
bis 18. Jahrhunderts durchgeführt, die auch be<strong>im</strong> Orgelneubau zu einer engeren<br />
Anlehnung bis hin zu Stilkopien bzw. Kopien einzelner historischer Instrumente<br />
führten. Gleichzeitig fand die <strong>im</strong> Zuge dieser Entwicklung verpönte und in zahlreichen<br />
Fällen dem Untergang geweihte Orgel des 19. und frühen 20. Jahrhunderts<br />
wieder das Interesse der Organisten. Im Gefolge dieser Entwicklung, die<br />
dazu geführt hat, dass heute glücklicherweise in aller Regel authentische Orgeln<br />
einer jeden Epoche in ihren zeitbedingten Charakteristika als gültig angesehen<br />
werden, lösten Instrumente mit präziserer stilistischer Orientierung die orgelbewegten<br />
Orgeln ab, die allmählich – soweit noch nicht beseitigt – selbst nun<br />
Objekte der Denkmalpflege werden.<br />
Was haben diese eher allgemeinen Betrachtungen für unsere Beschäftigung<br />
mit der Borgentreicher Orgel zu bedeuten?<br />
Im Zuge der Rückbesinnung auf die Orgel des 17. und 18. Jh. rückten selbstredend<br />
auch die erhaltenen Instrumente dieser Epochen verstärkt in den Fokus<br />
der Aufmerksamkeit und die Restaurierung alter Instrumente mit der Wieder-<br />
71<br />
Orgeln
Orgeln<br />
herstellungen ihres alten Zustands wurden schnell zum Ziel der Begeisterten.<br />
Die Orgeln präsentierten sich in den Jahren um den zweiten Weltkrieg zumeist<br />
in ihrem „romantisierten Zustand“, d. h. nach Veränderungen <strong>im</strong> 19. Jahrhundert.<br />
In Borgentreich konkret hatte der Orgelbauer Randebrock 1872 mit Billigung<br />
des <strong>Paderborn</strong>er Domorganisten Henkemeyer alle „schreienden und unnützen<br />
Zungenst<strong>im</strong>men“ der Manualwerke entfernt. Anstelle von Krummhorn,<br />
Dulcian, Vox humana und Hoboe waren Geigenprincipal, Traversflöte, Bordun<br />
und Salicional zum Einbau gekommen. Noch 1924 hatte der Orgelbauer Döhre<br />
aus Warburg dem Instrument technische Neuerungen der Zeit angedeihen lassen.<br />
Ein neuer Spieltisch mitsamt einer ansonsten <strong>im</strong> romantischen Orgelbau<br />
gebräuchlichen Barkermaschine zur Erleichterung der Spielart hatte die große<br />
Orgel „auf den neuesten Stand“ gebracht, wie der Seminar-Oberlehrer Wegener<br />
aus <strong>Paderborn</strong> in seinem Abnahmegutachten bescheinigte.<br />
Die Restaurierung 1951-1953<br />
Dies war der fotografisch vergleichsweise gut dokumentierte Zustand, in dem<br />
die große Orgel den zweiten Weltkrieg überdauerte. Theodor Peine, damals Student,<br />
später Lehrer in Warburg und noch später Professor in Hannover ist es zu<br />
verdanken, dass das Instrument allmählich in den Blick der Fachwelt geriet,<br />
denn die Existenz dieser Orgel war bis dato gänzlich unbekannt.<br />
Am 31. Mai 1950 untersuchte einer der Protagonisten der Orgelbewegung Oberlandeskirchenrat<br />
Prof. D. Dr. Christhard Mahrenholz aus Hannover die Orgel. In<br />
einem Brief vom gleichen Tag schrieb Mahrenholz voller Begeisterung an den<br />
damaligen Landeskonservator von Westfalen einige Sätze, die auch heute <strong>im</strong>mer<br />
wieder gerne zitiert werden:<br />
„Die Orgel in Borgentreich ist ein Kunstwerk ersten Ranges, ein Orgeldenkmal,<br />
wie es weit und breit nicht zu finden ist und nur mit den großen<br />
Schnitgerwerken des norddeutschen Küstengebietes vergleichbar ist. Das<br />
Einzigartige an dem Werk ist das Vorhandensein von drei Springladen. In dieser<br />
Hinsicht stellt die Orgel heute ein absolutes Unicum dar, denn unter den vier<br />
oder fünf Springladenorgeln, die sich überhaupt bis in die heutige Zeit in<br />
Deutschland hinübergerettet haben, dürfte diese die einzige sein, die bis auf<br />
72
das Brustwerk in sämtlichen Klavieren mit Springladen besetzt ist. Auch der<br />
Pfeifenbestand ist von hohem Wert. Einige Pfeifenreihen gehen bis in die Zeit<br />
um 1600 zurück. ... Heute liegt mir nur daran Ihnen zu sagen, daß es sich bei<br />
der Orgel in Borgentreich auch vom Standpunkt der Orgelgeschichte aus um<br />
ein besonderes Werk handelt.<br />
Vielleicht interessiert es Sie, daß der jetzige etwas breit wirkende Prospekt nicht<br />
original ist: Man hat ihn zwischen Oberwerksprospekt und Pedaltürmen<br />
auseinandergeschnitten und die Lücken mit Stücken des früheren Rückpositivgehäuses<br />
ausgefüllt. Wenn die Orgel wieder das werden soll, was sie war, muß<br />
auch der Prospekt wieder in seinen alten Zustand zurückversetzt und das<br />
Rückpositiv, von dessen Gehäuse ja erfreulicherweise noch ein erheblicher Teil<br />
erhalten ist, wieder hergestellt werden.“<br />
Bei seinen Einschätzungen zur Geschichte der Orgel kommt Mahrenholz in seinem<br />
Gutachten nach nur eintägiger Untersuchung der Wahrheit schon recht<br />
nahe, indem er gewichtige Teile des Instruments der Orgelbauerdynastie der<br />
Bader zurechnet, die ältesten Pfeifen um 1600 datiert und vermutet, dass das<br />
Brustwerk später in die Orgel gekommen sein muss.<br />
Seine Dispositionsaufzeichnung gibt den Zustand nach den romantisierenden<br />
Veränderungen Randebrocks 1873 und Döhres 1924 wieder:<br />
I. Hauptwerk II. Hinterwerk (ursprünglich Rückpositiv)<br />
1. Principal 8' 1. Principal 8'<br />
2. Bordun 16' 2. Rohrflöte 8'<br />
3. Viola di Gamba 8' 3. Spitzflöte 4'<br />
4. Hohlflöte 8' 4. Principalquinte 2 2 /3'<br />
5. Quinte 5 1 /3' 5. Waldflöte 2'<br />
6. Kornett 4 fach 6. Traversflöte 8'<br />
7. Oktav 4' 7. Oktav 2'<br />
8. Sesquialtera 3 fach 8. Terzian 2fach<br />
9. Z<strong>im</strong>bel 3fach 9. Quinte 1 1 /3'<br />
10. Mixtur 3fach 10. Mixtur 3 fach<br />
73<br />
Orgeln
Orgeln<br />
11. Gedackt 4' 11. Z<strong>im</strong>bel 3fach<br />
12. Trompete 8' 12. Nasatquinte 2 2 /3'<br />
13. Geigenprincipal 8'<br />
14. Diskant - Bordun 16'<br />
III. Brustwerk V. Pedal<br />
1. Gedackt 8' alt 1. Principal 16'<br />
2. Quintadena 8' 2. Subbaß 16'<br />
3. Oktav 4' 3. Oktav 8'<br />
4. Traversflöte 4' 4. Oktav 4'<br />
5. Gedackt 4' 5. Mixtur 6fach<br />
6. Oktav 2' 6. Clairon 4'<br />
7. Quintflöte 1 1 /3' 7. Posaune 16'<br />
8. Dez<strong>im</strong>aquinte 2fach 8. Trompete 8'<br />
9. Mixtur 3fach<br />
10. Salicional<br />
Manualkoppel II/I, Pedalkoppeln I/P, II/P<br />
Seinen denkmalpflegerischen Ansatz für die Wiederherstellung der Orgel begründete<br />
Mahrenholz wie folgt:<br />
„Es bedarf keiner Frage, daß alle Reparaturarbeiten an dem hervorragenden<br />
Werk nur in Richtung auf die Wiederherstellung des Zustandes um etwa 1750 zu<br />
gehen haben. Es gibt nur wenige Orgeln, die einen so großen Bestand alten guten<br />
Pfeifenmaterials gewahrt haben. Aber die Wiederherstellung des alten Zustandes<br />
wird nicht nur aus Gründen der Denkmalpflege zu fordern sein sondern<br />
ganz entscheidend auch aus gottesdienstlichen und kirchenmusikalischen<br />
Gründen. Nur die ursprüngliche Disposition vermittelt den Klangreichtum der<br />
originalen Orgel, und nur die ursprüngliche Aufstellung der Laden <strong>im</strong> eindeutigen<br />
Terrassenbau mit herausgestelltem Rückpositiv gibt die Möglichkeit zu einer<br />
guten Trakturführung.“<br />
Zur Erreichung dieses Zieles formuliert er einige Ziele, die vom Grundsatz her<br />
auch heute noch Gültigkeit beanspruchen könnten.<br />
74
- Wiederaufbau des Orgelgehäuses in der originalen Form, Wiederherstellung<br />
des Hauptwerksprospektes entsprechend dem Zuschnitt und der Pfeifenverteilung<br />
der Hauptwerkslade; Wiederherstellung der Flachfelder mit Prospektpfeifen<br />
neben den Pedaltürmen.<br />
- Herstellung eines neuen Rückpositivgehäuses unter Zuhilfenahme der <strong>im</strong> damaligen<br />
Hauptwerksprospekt noch vermuteten vorhandenen Teile. Einteilung<br />
der Rückpositivfelder und äußere Anordnung des Rückpositivgehäuses gemäß<br />
der vorhandenen Rückpositivlade.<br />
- Wiedereinbau der bei früheren Umbauten verstellten oder entfernten<br />
Prospektpfeifen, insbesondere der auf dem Hinterwerk sich befindlichen Oberwerksprospektpfeifen<br />
- Genaue Durchsicht der vorhandenen Pfeifen auf die ihnen eingravierte Tonhöhen-bezeichnung<br />
hin und Sortierung der Pfeifen. Bei den verschiedenen Reparaturen<br />
der Orgel seien die Pfeifen vor allen Dingen in den Principalregistern und<br />
z. Tl. auch in den Mixturen verstellt und durcheinandergeraten. Hier könne nur<br />
eine sorgsame und gewissenhafte Prüfung des vorhandenen Bestandes Klarheit<br />
schaffen und damit den Weg zum genauen Erkennen des ursprünglich vorhandenen<br />
Klangwillens frei legen.<br />
Seitens des Landesdenkmalamtes wurde zunächst die fachliche Begleitung des<br />
Projektes durch den „ersten Orgelexperten“ jener Tage Christhard Mahrenholz<br />
als unverzichtbar eingestuft.<br />
Es kam jedoch ganz anders!<br />
Fortsetzung folgt!<br />
Besuchen Sie uns auch <strong>im</strong> Internet: www.barockorgel-borgentreich.de<br />
Jörg Kraemer<br />
75<br />
Orgeln
Anschriften<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Domplatz 3, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Leiter: Dr. Paul Thissen<br />
Telefon: 0 52 51/125-13 55<br />
Sekretariat: Rita Kramer<br />
Telefon: 0 52 51/125-14 55<br />
Web: www.kirchenmusik-erzbistumpaderborn.de<br />
paul.thissen@erzbistum-paderborn.de<br />
rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />
DKM Daniel Beckmann<br />
Bruchgarten 25<br />
33106 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: 0 52 51/8 71 96 13<br />
info@danielbeckmann.de<br />
Dekanat Büren-Delbrück<br />
DKM Regina Werbick<br />
Rahbusch 15<br />
33142 Büren<br />
Tel.: 0 29 51/93 80 74<br />
regina.werbick@web.de<br />
Dekanat Höxter<br />
DKM Jörg Kraemer<br />
Holtrupper Weg 20<br />
34434 Borgentreich<br />
Tel.: 0 56 43/339; Fax: 0 56 43/637<br />
Kraemer-Borgentreich@t-online.de<br />
76<br />
Dekanat Rietberg - Wiedenbrück<br />
DKM Harald Gokus<br />
Glatzerstraße 10<br />
33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
Tel. 0 52 42/40 88 43;<br />
Fax: 0 52 42/40 88 45<br />
Harald.Gokus@web.de<br />
Dekanat Bielefeld – Lippe<br />
DKM Georg Gusia<br />
Georgstr. 13<br />
33649 Bielefeld<br />
Tel. 05 21/45 29 49; Fax. 05 21/17 23 91<br />
gusia@jodokus.de<br />
Dekanat Herford – Minden<br />
DKM Peter Wagner<br />
Weg in die Hanebek 51<br />
32427 Minden<br />
Tel. 05 71/4 04 15 97<br />
Kontakt@PeterWagner.com<br />
Dekanat Hellweg<br />
DKM Johannes Krutmann<br />
Wichernstr. 1<br />
59063 Hamm 1<br />
Tel. und Fax: 0 23 81/5 35 40<br />
Krutmann@web.de
Dekanat Lippstadt – Rüthen<br />
DKM Johannes Tusch<br />
Nußbaumallee 29<br />
59557 Lippstadt<br />
Tel. und Fax: 0 29 41/ 132 93<br />
joeltusch@aol.com<br />
Dekanat Hochsauerland –West<br />
DKM Hartwig Diehl<br />
Allensteinweg 29a<br />
59755 Arnsberg 1<br />
Tel. 0 29 32/73 34 o. 0 29 32/44 58 30<br />
Fax: 0 29 32/44 58 29<br />
diehlmusic@t-online.de<br />
Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />
DKM Mark Ehlert<br />
Brückenstraße 3<br />
59872 Meschede<br />
Tel.: 02 91/9 08 51 83<br />
markehlert@web.de<br />
Dekanat Hochsauerland-Ost<br />
DKM Werner Komischke<br />
Am Krämershagen 1<br />
59964 Medebach<br />
Tel. 0 29 82/92 17 87<br />
w.komischke@musident.de<br />
DKM Dieter Moers<br />
Maria-Theresia-Str. 9<br />
57462 Olpe<br />
Tel. 0 27 61/46 95<br />
Fax: 0 27 61/82 53 56<br />
dieter.moers@gmx.de<br />
Dekanat Siegen<br />
DKM Franz-Josef Breuer<br />
Stormstr. 19 b<br />
57078 Siegen<br />
Tel. 0 23 05/9 20 98 56<br />
Fax: 02 71/2 38 74 99<br />
breuer-siegen@t-online.de<br />
Dekanat Dortmund<br />
DKM Wolfgang Hohmann<br />
In der Wanne 41<br />
4458 Castrop-Rauxel<br />
Tel. und Fax: 0 23 05/9 20 98 56<br />
W.Hohmann.Orgue@gmx.de<br />
Dekanat Unna<br />
DKM Michael Störmer<br />
Sigridstr. 21<br />
58239 Schwerte<br />
Tel. 0 23 04/89 81 20<br />
stoermer@schwerterkirchen.de<br />
Dekanat Emschertal<br />
DKM Markus Breker<br />
Haldenstr. 12<br />
44629 Herne<br />
Tel. 0 23 23/5 15 85<br />
77<br />
Anschriften
Anschriften<br />
Dekanat Hagen-Witten<br />
DKM Christian Vorbeck<br />
Körnerstr. 4<br />
58452 Witten<br />
Tel. 0 23 02/2 77 82 50<br />
christianvorbeck@gmx.de<br />
Dommusik<br />
Domorganist Gereon Krahforst<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Domplatz 3<br />
33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel. (Büro) 0 52 51/125 - 16 58;<br />
privat: 0 52 51/8 76 97 00<br />
Faxnr.: 0 52 51/8 76 97 01<br />
post@gereonkrahforst.com<br />
Domkapellmeister Thomas Berning<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Domplatz 3<br />
33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: (Büro) 0 52 51/125 – 13 46;<br />
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