Die Dienstleistungsgeschäfte der Kreditinstitute ... - Wissen ist MANZ
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Ergänzungs-Lerneinheit 1: <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäfte <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
Ergänzungs-Lerneinheit 1<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäfte <strong>der</strong><br />
<strong>Kreditinstitute</strong><br />
Alle SbX-Inhalte<br />
zu dieser Lerneinheit<br />
finden Sie unter <strong>der</strong><br />
ID: 3240.<br />
Neben dem Aktiv-, Passiv- und Eigengeschäft betreiben die <strong>Kreditinstitute</strong> eine<br />
große Anzahl von <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäften. Dazu zählen:<br />
● Zahlungsverkehr<br />
● Emissionsgeschäft<br />
● Depotgeschäft<br />
● Handel (mit Wertpapieren, Fremdwährungen und Sonstigem – z. B. Gold, Münzen)<br />
● Beratung<br />
Nicht alle Geschäfte tragen unmittelbar zum Gewinn bei. Vor allem <strong>der</strong> Zahlungsverkehr<br />
<strong>ist</strong> nicht kostendeckend, hilft aber Kunden zu gewinnen bzw. führt zu weiteren<br />
Geschäften (z. B. Kreditgeschäft, Depotgeschäft, Wertpapiergeschäft etc.).<br />
Ebenso dient die Beratung in erster Lienie <strong>der</strong> Gewinnung und dem Erhalt von Kunden<br />
und führt erst indirekt zu zusätzlichen Erträgen (z. B. Wertpapiergeschäft).<br />
2 <strong>Die</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
Lernen<br />
1 Der Zahlungsverkehr (Hinweis)<br />
Der Zahlungsverkehr <strong>ist</strong> nicht kostendeckend.<br />
<strong>Die</strong> Funktionen <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> im inländischen Zahlungsverkehr wurden bereits im Band I<br />
eingehend besprochen. Zum Zahlungsverkehr mit dem Ausland finden Sie Hinweise in diesem<br />
Band in Teil 2, Kapitel 3.<br />
2 Das Emissionsgeschäft<br />
<strong>Kreditinstitute</strong> betreuen ihre Kunden bei <strong>der</strong> Ausgabe von Wertpapieren.<br />
● <strong>Kreditinstitute</strong> legen Wertpapiere (Aktien, Anleihen) ihrer Kunden (Unternehmen) zur Zeichnung<br />
auf und werben für die Zeichnung.<br />
● Manchmal übernehmen <strong>Kreditinstitute</strong> die Neuemissionen und verkaufen diese dann am<br />
Kapitalmarkt.<br />
3 Das Depotgeschäft<br />
<strong>Kreditinstitute</strong> verwahren und verwalten Wertpapiere und<br />
vermieten Schließfächer.<br />
● Girosammelverwahrung (übliche Form)<br />
<strong>Die</strong> Wertpapiere werden einer Wertpapiersammelbank zur Sammelverwahrung übergeben. In<br />
Österreich <strong>ist</strong> dies die Oesterreichische Kontrollbank. Kauf und Verkauf von Wertpapieren erfolgt<br />
nur mehr durch Umschreiben auf den Wertpapierkonten <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> bei <strong>der</strong> Oesterreichischen<br />
Kontrollbank.<br />
Betriebliche Organisation HTL III 56/1
Lernen<br />
Üben<br />
Sichern<br />
<strong>Wissen</strong><br />
Der Wertpapierverkehr<br />
wird immer weiter rationalisiert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
verfügen über<br />
Wertpapierbestände<br />
fast ausschließlich durch<br />
Überweisungen von<br />
und auf Wertpapierkonten.<br />
Bei Neuemissionen<br />
werden die Wertpapiere<br />
me<strong>ist</strong> nicht<br />
mehr ausgedruckt.<br />
Beispiel:<br />
● Kunden <strong>der</strong> Bank Austria besitzen Aktien <strong>der</strong> OMV im Nominale von € 5 Millionen. Kunden<br />
<strong>der</strong> „Erste Bank“ besitzen solche Aktien im Nominale von € 15 Millionen. Beide Banken<br />
haben ihren Aktienbesitz <strong>der</strong> Kontrollbank zur Girosammelverwahrung übergeben.<br />
Kunden <strong>der</strong> Bank Austria ver kaufen OMV-Aktien im Nominale von € 2 Mil lionen an Kunden<br />
<strong>der</strong> „Erste Bank“:<br />
„Erste Bank“ (OMV)<br />
Bank Austria (OMV)<br />
15.000.000 5.000.000<br />
2.000.000 2.000.000<br />
Umbuchung bei <strong>der</strong> Kontrollbank<br />
(Bestände stehen im Haben, da die Kontrollbank den Hinterlegern die Wertpapiere schuldet.)<br />
Neben <strong>der</strong> Girosammelverwahrung gibt es noch:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
verwalten auch die deponierten<br />
Wertpapiere<br />
(kassieren z. B. Zinsen<br />
und Dividenden, achten<br />
auf die Tilgung von<br />
Anleihen, üben Bezugsrechte<br />
aus).<br />
● Son<strong>der</strong>verwahrung (Streifbanddepot)<br />
<strong>Die</strong> Verwahrung muss so erfolgen, dass <strong>der</strong> Kunde dieselben Wertpapiere zurückerhält, die er<br />
hinterlegt hat (z. B. bei Namensaktien). <strong>Die</strong> Aufbewahrung erfolgt in Mappen o<strong>der</strong> mittels Papierschleife<br />
(„Streifband“), auf <strong>der</strong> <strong>der</strong> Name des Eigentümers steht.<br />
● Sammelverwahrung<br />
Das Kreditinstitut verwahrt die Wertpapiere des Depotkunden gemeinsam mit den Wertpapieren<br />
<strong>der</strong>selben Art, die von an<strong>der</strong>en Depotkunden hinterlegt werden. Der Hinterleger hat nur Anspruch<br />
auf Wertpapiere <strong>der</strong> gleichen Art, aber nicht auf dieselben Wertpapiere (z. B. dieselben<br />
Nummern).<br />
● Vermietung von Schließfächern (Safes)<br />
Das Kreditinstitut weiß nicht, was <strong>der</strong> Kunde im Schließfach deponiert (Schmuck, Wertpapiere,<br />
Gold, Bargeld etc.).<br />
4 <strong>Die</strong> Handelsgeschäfte<br />
<strong>Kreditinstitute</strong> handeln mit Wertpapieren, Fremdwährungen,<br />
Gold und Münzen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
besorgen den An- und<br />
Verkauf von Wertpapieren<br />
für ihre Kunden<br />
als Kommissionäre,<br />
d. h., sie handeln im eigenen<br />
Namen, aber auf<br />
Rechnung des Kunden.<br />
Näheres über die<br />
Wertpapiergeschäfte<br />
er fahren Sie im<br />
Kapitel 5.<br />
(1) Das Wertpapierkommissionsgeschäft<br />
Wertpapiere werden an Wertpapierbörsen gekauft bzw. verkauft. Da die me<strong>ist</strong>en Kapitalanleger<br />
keinen direkten Zutritt zur Börse haben, müssen sie sich beim An- und Verkauf von Wertpapieren<br />
an die <strong>Kreditinstitute</strong> wenden.<br />
Allerdings wird dieses Geschäft auch von unabhängigen Brokern oft mithilfe des Internets besorgt.<br />
(2) Das Fremdwährungsgeschäft<br />
Im Rahmen des internationalen Zahlungsverkehrs handeln die <strong>Kreditinstitute</strong> mit Valuten (ausländischen<br />
Banknoten) und Devisen. Durch die Einführung des Euro wurde diese Geschäftssparte<br />
stark reduziert.<br />
(3) Der Handel mit Münzen, Medaillen und Goldbarren<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> handeln mit Münzen, mit Medaillen und mit Goldbarren.<br />
5 Beratung<br />
Viele Bankgeschäfte werden durch Beratungen unterstützt.<br />
Beispiele:<br />
● Wertpapiergeschäft, Zahlungsverkehr mit dem Ausland, allgemeine Informationen über die<br />
Wirtschaftslage (auch im Ausland).<br />
56/2 Betriebliche Organisation HTL III
Ergänzungs-Lerneinheit 1: <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäfte <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
Üben – Anwenden<br />
Praxisbezogene Aufgaben<br />
Ü 1:<br />
<strong>Die</strong> Gebühren für den Zahlungsverkehr sind nicht kostendeckend. Warum <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Zahlungsverkehr<br />
für die Geschäfte <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> dennoch sehr wichtig?<br />
Ü 2:<br />
Beschreiben Sie die Möglichkeiten <strong>der</strong> „Wertpapierverwahrung“ durch <strong>Kreditinstitute</strong>. Welche<br />
Verwahrungsart kommt heute am häufigsten vor?<br />
Ü 4<br />
mit automatischer<br />
Aufgabenkontrolle<br />
ID: 3242<br />
erledigt 4<br />
Ü 4<br />
Ü 3:<br />
Frau Gabler hat einen Großteil ihrer Ersparnisse in Wertpapieren (Aktien und Schuldverschreibungen)<br />
angelegt.<br />
a) Warum <strong>ist</strong> es wenig wahrscheinlich, dass Frau Gabler diese Wertpapiere zu Hause in den Tresor<br />
legen kann?<br />
b) Welche <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungen erbringen die Banken beim Depotgeschäft?<br />
NEU! Weitere Übungsaufgabe im SbX<br />
Ü 4: <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäfte <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
Vervollständigen Sie eine Übersicht zu den <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäften <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong>!<br />
2 <strong>Die</strong> <strong>Kreditinstitute</strong><br />
Sichern<br />
<strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäfte<br />
<strong>der</strong><br />
<strong>Kreditinstitute</strong><br />
Zu den <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäften <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> zählen:<br />
Der Zahlungsverkehr, das Emissionsgeschäft, das Depotgeschäft, <strong>der</strong> Handel mit Wertpapieren,<br />
Fremdwährungen und Sonstigem (z. B. Gold o<strong>der</strong> Münzen).<br />
Nicht alle Geschäfte sind unmittelbar gewinnbringend. So <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Zahlungsverkehr nicht kostendeckend,<br />
führt aber oft zu weiteren Geschäften mit den Kunden. Auch die Beratung bringt direkt<br />
keinen Gewinn, kann aber indirekt gewinnbringende Geschäfte (z. B. Wertpapiergeschäft)<br />
einleiten.<br />
SbX<br />
Eine Audio-Wie<strong>der</strong>holung mit Audio-Player und MP3-Download finden Sie unter <strong>der</strong><br />
ID: 3243.<br />
ID: 3243<br />
Betriebliche Organisation HTL III 56/3
Lernen<br />
Üben Sichern <strong>Wissen</strong><br />
<strong>Wissen</strong><br />
Aufgaben zur Lernkontrolle<br />
W 1:<br />
Womit handeln <strong>Kreditinstitute</strong>?<br />
W 2:<br />
Sind die folgenden Aussagen richtig o<strong>der</strong> falsch. Falschen Aussagen stellen Sie bitte richtig!<br />
1. Der Zahlungsverkehr <strong>ist</strong> nicht kostendeckend.<br />
Richtig<br />
Falsch, richtig <strong>ist</strong>:<br />
2. <strong>Die</strong> häufigste Form des Depotgeschäftes <strong>ist</strong> das Streifbanddepot.<br />
Richtig<br />
Falsch, richtig <strong>ist</strong>:<br />
3. Bei <strong>der</strong> Vermietung von Schließfächern muss <strong>der</strong> Kunde eine L<strong>ist</strong>e mit dem Depotinhalt bei<br />
<strong>der</strong> Bank hinterlegen.<br />
Richtig<br />
Falsch, richtig <strong>ist</strong>:<br />
4. Das Fremdwährungsgeschäft <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> nimmt ständig zu.<br />
Richtig<br />
Falsch, richtig <strong>ist</strong>:<br />
Test: W 2<br />
mit automatischer<br />
Aufgabenkontrolle<br />
ID: 3244<br />
NEU! Test mit automatischer Aufgabenkontrolle und Feedback im SbX<br />
Test: <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungsgeschäfte <strong>der</strong> <strong>Kreditinstitute</strong> (W 2)<br />
Überprüfen Sie mit diesem Test, ob Sie Ihr <strong>Wissen</strong> erfolgreich anwenden können!<br />
erledigt 4<br />
56/4 Betriebliche Organisation HTL III