ChronoCem IR - HeidelbergCement
ChronoCem IR - HeidelbergCement
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Kurzbericht · Fachinformationen<br />
Grundprüfung [1] zu. Jedoch können die<br />
im M BEB genannten Anforderungen an<br />
die Festigkeiten bei Verkehrsfreigabe und<br />
Dauerhaftigkeit auch auf das neue System<br />
übertragen werden: Je nach Untergrund 1<br />
kann gemäß M BEB die Freigabe der<br />
neuen Fläche für den Verkehr erfolgen,<br />
wenn der Beton eine Mindestdruckfestigkeit<br />
von 20 N/mm 2 und eine Biegezug -<br />
festigkeit von mindestens 3 N/mm 2 hat.<br />
Gemäß Merkblatt für die Bauliche Er -<br />
haltung von Verkehrsflächen aus Beton<br />
(M BEB), Ausgabe 2009, kann bei Schnellreparaturbeton<br />
aufgrund der hohen<br />
Festigkeiten und des Wasserzementwerts<br />
< 0,40 auf die Zugabe von Luftporenbildnern<br />
verzichtet werden, wenn ein aus -<br />
reichender Frost-Tausalz-Widerstand nachgewiesen<br />
wurde.<br />
Eigenschaften des mit <strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong><br />
hergestellten Schnellreparaturbetons<br />
Schnellreparaturbeton zeichnet sich durch<br />
besondere Eigenschaften, wie eine sehr<br />
hohe Frühfestigkeit, ausreichende Ver -<br />
arbeitbarkeit und einen hohen Frost-Tausalz-Widerstand<br />
aus. Für das Erreichen<br />
dieser Eigenschaften muss neben einem<br />
Spezialzement mit schneller Festigkeitsentwicklung<br />
eine geeignete Betonzusammensetzung<br />
verwendet werden (Tabelle 1).<br />
Alle nachfolgend beschriebenen Eigenschaften<br />
beziehen sich auf die in der<br />
Tabelle 1 genannte Richtrezeptur.<br />
Die Verarbeitbarkeit des Schnellreparaturbetons<br />
wird über ein geeignetes Fließ -<br />
mittel eingestellt. In den umfangreichen<br />
Entwicklungsversuchen hat sich gezeigt,<br />
dass das Sika-Produkt ViscoCrete <strong>IR</strong>-10<br />
sich hierfür besonders eignet. Dieses<br />
wurde speziell auf den neuen Spezial -<br />
zement abgestimmt und ermöglicht eine<br />
adäquate Konsistenzhaltung bei gutem<br />
Zusammenhaltevermögen, moderater Klebrigkeit<br />
und hohen Frühfestigkeiten. Das<br />
Konsistenzverhalten des mit <strong>ChronoCem</strong><br />
<strong>IR</strong> hergestellten Schnellreparaturbetons ist<br />
im Wesentlichen von der verwendeten<br />
Fliesmittel-Dosierung und der Betontemperatur<br />
abhängig. In Abhängigkeit von<br />
der Bauteilgeometrie kann der Beton beim<br />
Einbau auf weiche bis fließfähige Kon -<br />
sistenzen eingestellt werden. Je nach<br />
1 Gilt für Betondecken auf Tragschicht aus<br />
hydraulischem Bindemittel und Trennschicht<br />
oder auf Schotter- oder Asphalttragschicht. Bei<br />
Betondecken auf Tragschicht aus hydrau -<br />
lischem Bindemittel im Verbund darf die<br />
Verkehrsfreigabe bei einer Druckfestigkeit von<br />
15 N/mm 2 und einer Biegezugfestigkeit von<br />
2,0 N/mm 2 erfolgen.<br />
Tabelle 1: Richtrezeptur für das Erreichen einer<br />
Druckfestigkeit von 20 N/mm 2 nach 5 h<br />
<strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong> 450 kg/m 3<br />
w/z-Wert 0,35 bis 0,38<br />
Gesteinskörnungen Sand und Splitt,<br />
D max 16 mm<br />
Fließmittel ViscoCrete-<strong>IR</strong> 10,<br />
max. 1,6 M.-% v. Z.<br />
Druckfestigkeit [N/mm 2 ]<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
üblicher frühhochfester Fahrbahndeckenbeton<br />
Schnellreparaturbeton mit <strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong><br />
0 7 14 21 28<br />
Prüfalter [d]<br />
Frischbeton- und Umgebungstemperatur<br />
verringert sich das gemessene Ausbreitmaß<br />
innerhalb einer Stunde deutlich.<br />
Jedoch ist das Ausbreitmaß aufgrund der<br />
im Vergleich zu Normalbeton thixotropen<br />
Eigenschaften kein aussagekräftiges Maß<br />
für die wahre Konsistenz: Durch das<br />
Einbringen von Rüttelenergie beginnt eine<br />
scheinbar angesteifte Mischung wieder zu<br />
fließen und lässt sich verdichten. Die<br />
Prüfung des Verdichtungsmaßes anstelle<br />
des Ausbreitmaßes verdeutlicht diese<br />
Eigenschaft.<br />
Die Festigkeitsentwicklung des Schnell -<br />
reparaturbetons wird maßgeblich von den<br />
Eigenschaften des Spezialzementes, aber<br />
auch einem niedrigen w/z-Wert und dem<br />
geeigneten Fließmittel bestimmt. Darüber<br />
hinaus muss die Frischbetontemperatur an<br />
die Randbedingungen beim Betoneinbau<br />
angepasst werden. Im Rahmen der Entwicklung<br />
zeigte sich, dass die im Bild 1<br />
dargestellte Festigkeitsentwicklung mit<br />
einer Frühfestigkeit von mindestens<br />
20 N/mm 2 nach fünf Stunden zuverlässig<br />
erreicht werden kann. Dies gilt auch bei<br />
niedrigen Umgebungstemperaturen im<br />
Tabelle 2: Festigkeitseigenschaften des Schnell -<br />
reparaturbetons mit <strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong> geprüft in einer<br />
Fahrbahnplatte (d = 0,30 m) unter Baustellenbedingungen<br />
Anforderung für die<br />
Verkehrsfreigabe<br />
Biegezugfestigkeit<br />
≥ 3,0 N/mm²<br />
Druckfestigkeit<br />
≥ 20 N/mm²<br />
Schnellreparaturbeton mit<br />
<strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong> (5 Stunden<br />
nach Einbaubeginn)<br />
3,8 N/mm²<br />
31 N/mm²<br />
Bereich 5 bis 10 °C unter Einhaltung<br />
bestimmter Randbedingungen, wie beispielsweise<br />
einer ausreichend hohen<br />
Frischbetontemperatur von mindestens<br />
24 °C und Anwendung einer wärme -<br />
haltenden Nachbehandlung.<br />
Wie aus der Tabelle 2 ersichtlich, konnten<br />
für den mit <strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong> hergestellten<br />
Bild 1: Festigkeitsentwicklung<br />
unter Baustellenbedingungen<br />
Schnellreparaturbeton auch die Anfor -<br />
derungen an die Biegezugfestigkeit bereits<br />
nach fünf Stunden nachgewiesen werden.<br />
Der Nachweis erfolgte unter Verwendung<br />
des sogenannten Reifesimulators, der die<br />
Lagerung von separat hergestellten Probekörpern<br />
in einem temperaturgesteuerten<br />
Wasserbad ermöglicht. Hierbei wird die<br />
Soll-Temperatur des Wasserbads über eine<br />
Temperaturmessung im Bauteil vorge -<br />
geben. Dies bedeutet, dass die im Wasserbad<br />
gelagerten Probekörper unter vergleichbaren<br />
Temperaturbedingungen wie<br />
der Bauteilbeton erhärten und damit die<br />
Festigkeitsentwicklung des Bauteils simuliert<br />
wird. Die Probekörper können zu den<br />
gewünschten Zeitpunkten geprüft werden.<br />
Die schnelle Frühfestigkeitsentwicklung ist<br />
mit einer hohen Hydratationswärmeentwicklung<br />
verbunden. Beim Einbau des<br />
Schnellreparaturbetons wird dies gezielt<br />
genutzt, indem das Abfließen der Hydra -<br />
tationswärme durch Aufbringen einer<br />
wärmehaltenden Nachbehandlung im<br />
Bauteil gehalten wird. Da mit der Verkehrsfreigabe<br />
die wärmehaltende Nach -<br />
behandlung endet und sich der Beton zu<br />
diesem Zeitpunkt nahe seines Temperaturmaximums<br />
befindet, wird das Bauteil zu<br />
sehr frühem Zeitpunkt der Umgebungstemperatur<br />
ausgesetzt. Insbesondere in der<br />
kühlen Jahreszeit kann dies einen erheb -<br />
lichen Temperaturschock bedeuten (Bild 4).<br />
Um die Rissempfindlichkeit des Schnell -<br />
reparaturbetons mit <strong>ChronoCem</strong> <strong>IR</strong> zu beurteilen,<br />
wurde die Baustellensituation für<br />
kühle Umgebungsbedingungen im so -<br />
Straße und Autobahn 10.2010