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SEITE 22 NEPAL AKTUELL<br />
MIT DEM KÖNIG XXX IN DEN WOLKEN<br />
SEITE 11<br />
auf zwei Faktoren zurückzuführen:<br />
einerseits haben die meisten Erzeuger<br />
dieses Jahr keinen Kohl<br />
gepflanzt als Reaktion auf die<br />
niedrigen Preise des letzten Jahres<br />
und andererseits führten die höheren<br />
Preise anderer Waren auch zu<br />
einem Anstieg der Preise von Gemüse.<br />
Allgemein sind die Obst- und Gemüsepreise<br />
in den ersten 10 Monaten<br />
des laufenden Jahres um<br />
33,5% gestiegen.<br />
Die Krankheit der Armen<br />
„Hirn-Fieber“ nennen es die Menschen<br />
in den Dörfern. Es kommt<br />
jedes Jahr zur Regenzeit und trifft<br />
vor allem die Kinder. In diesem<br />
Jahr wütet die Krankheit besonders<br />
schlimm im Terai. Stechmücken<br />
übertragen die Viren dieser<br />
Form der Gehirnentzündung.<br />
Rund 200 Kinder kamen schon ins<br />
Krankenhaus der Kleinstadt an<br />
der Grenze zu Indien. Die meisten<br />
Familien kennen den medizinischen<br />
Namen nicht: Japanische<br />
Enzephalitis. Im vergangenen Jahr<br />
starben in der Klinik 31 Mädchen<br />
und Jungen an dieser schweren<br />
Gehirnentzündung.<br />
In diesem Jahr, so befürchten die<br />
Ärzte, werden es noch mehr sein.<br />
In ganz Indien und Nepal wurden<br />
schon mehr als 300 Tote gezählt.<br />
Stechmücken übertragen die Viren<br />
dieser Form der Enzephalitis, die<br />
nicht nur in Japan, sondern in<br />
ganz Ostasien vorkommt. Die<br />
Grenzregion zu Indien, das Terai,<br />
gilt als Risikogebiet. Während des<br />
Monsuns werden dort viele Ebenen<br />
überschwemmt - eine ideale<br />
Brutstätte für die Mücken.<br />
Besonders Kinder unter zehn Jahren,<br />
die aus armen Familien stammen,<br />
werden schnell ernsthaft<br />
krank. „Sie bekommen plötzlich<br />
leichtes Fieber am Morgen, dann<br />
kommen Krämpfe und Bewusstlosigkeit.<br />
Einige Stunden später sind<br />
sie tot“, sagt ein Klinik-Arzt.<br />
Zwar gibt es einen Impfstoff gegen<br />
die Enzephalitis. Doch Massenimpfungen<br />
scheiterten in Nepal bisher<br />
an Bürokratie, Korruption und der<br />
Untätigkeit der Behörden.<br />
MIT DEM KÖNIG IN<br />
DEN WOLKEN<br />
Günther Wippenhohn<br />
Das ist die Geschichte<br />
von Erika Leuchtag, einer<br />
deutschen Physiotherapeutin,<br />
die, wie Historiker<br />
bestätigen, die Geschichte<br />
Nepals nachhaltig beeinflusst<br />
hat.<br />
Weihnachten 1948: Erika Leuchtag<br />
lebte in Shimla, Nordindien, als sie<br />
ein Schreiben eines englischen Arztes<br />
aus Kathmandu erhielt. Es war<br />
eine Einladung zu einer Reise in ein<br />
zu dieser Zeit sehr unzugängliches<br />
Land, verbunden mit der Bitte in<br />
Kathmandu eine Dame der Gesellschaft<br />
zu behandeln. Als sie um nähere<br />
Details bat, erhielt sie die Auskunft,<br />
dass es sich bei der Dame um<br />
1949:Obere Reihe,<br />
zweiter von links:<br />
König Trihubvan,<br />
Reihe Mitte:<br />
Erika Leuchtag<br />
die Königin von Nepal handelte die<br />
um ihre Hilfe bat. Erika sagte nach<br />
einiger Überlegung zu. Sie war neugierig<br />
auf ein Land, das zu dieser<br />
Zeit noch relativ unbekannt war. Es<br />
stand ihr eine äußerst beschwerliche<br />
Reise nach Kathmandu bevor.<br />
Es gab noch keine Strassen, sie<br />
musste den Weg dorthin über steinige<br />
Bergpfade zurücklegen. Als besonderes<br />
Entgegenkommen hatte<br />
der König ihr eine Begleitmannschaft<br />
gesandt, die sogar eine Sänfte<br />
für sie bereithielt. In Kathmandu<br />
angekommen erwartete sie eine<br />
Athmophäre der Angst. Sie fand<br />
eine Königsfamilie gefangen wie<br />
Vögel in einem goldenen Käfig, eingeschlossen<br />
durch die herrschende<br />
Familie der Ranas.<br />
Ein kurzer geschichtlicher Rückblick:<br />
1911 bestieg König Tribhu-