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Geriatriekonzept Berlin 2010 - Kompetenz-Centrum Geriatrie

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Besondere Aufmerksamkeit ist Störungen der Orientierung und Merkfähigkeit zu widmen, die auf<br />

einen dementiellen Prozess hinweisen könnten. Defizite werden häufig maskiert und bleiben der<br />

Umgebung lange verborgen.<br />

Als standardisierte Testverfahren können im Bereich kognitive Störung z.B. zur Anwendung<br />

kommen:<br />

Mini Mental State Examination (MMSE) nach FOLSTEIN<br />

Uhrentest<br />

Als standardisierte Testverfahren können im Bereich Stimmung / Affekt z.B. zur Anwendung<br />

kommen:<br />

Geriatric Depression Scale<br />

Motivation des Patienten<br />

Die Lebensperspektive eines geriatrischen Patienten ist entscheidend für Lebensqualität und Motivation.<br />

Letztere ist unabdingbare Voraussetzung für Erfolge in der Rehabilitation.<br />

Apparative Diagnostik, Labordiagnostik<br />

Anamnese und körperlicher Status werden durch apparative und Laboruntersuchungen sinnvoll<br />

ergänzt. Jedoch müssen alle Maßnahmen, auch in der Diagnostik, unter Berücksichtigung der<br />

komplexen Gesamtsituation, der therapeutischen Konsequenzen und der erreichbaren Lebensqualität<br />

eingesetzt oder gegebenenfalls zurückgestellt werden. Dabei sind die Indikationen bei<br />

solchen Verfahren, die den Patienten belasten oder als risikoreich angesehen werden müssen,<br />

besonders kritisch und wohl überlegt zu stellen.<br />

ADL-Status<br />

Wesentlich für Lebensqualität ist die Selbständigkeit bei Alltagsaktivitäten. Einschränkungen<br />

müssen erkannt und dokumentiert werden. Für diesen Bereich stehen standardisierte Beurteilungsskalen<br />

zur Verfügung, wie beispielsweise der BARTHEL-Index oder die FIM-Skala (Functional<br />

Independence Measure).<br />

Wichtig ist auch die Erfassung aller dem Patienten zur Verfügung stehenden Hilfsmittel und seine<br />

Fertigkeit mit deren Umgang.<br />

Mobilität<br />

Einschränkungen der Beweglichkeit sind ein Problem der meisten geriatrischen Patienten. Die<br />

fehlende Mobilität macht im Alltag die Behinderung schmerzlich bewusst und begrenzt die Alltagskompetenz<br />

sowie die gesellschaftliche Teilhabe. Sitz, Stand, Gang und die Funktion von<br />

Rumpf und der oberen Extremitäten werden analysiert, dazu Beweglichkeit der Gelenke, Muskeltonus,<br />

Kraft, Ausdauer und Koordination.<br />

Als standardisierte Testverfahren können im Bereich Mobilität z.B. zur Anwendung kommen:<br />

Timed Up & Go - Test (TUG) nach PODSIADLO & RICHARDSON<br />

Mobilitätstest nach TINETTI<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Als gravierender Mangel an Lebensqualität wird von den Patienten eine Einschränkung der<br />

Kommunikationsfähigkeit empfunden. Entsprechende Störungen können direkt (z.B. durch<br />

Sprachstörungen) oder indirekt (Kommunikationsverlust durch Mobilitätseinschränkungen, häufig<br />

auch Scham wegen einer bleibenden Behinderung) ausgelöst sein.<br />

Daraus resultieren häufig Depressionen und Vereinsamung. Die Diagnostik dieses Bereiches gestaltet<br />

sich entsprechend kompliziert, ist aber für die Einschätzung der Gesamtsituation unverzichtbar,<br />

besonders auch angesichts der Tatsache, dass nahezu jede therapeutische Maßnahme die<br />

Kommunikation mit dem Patienten erforderlich macht.<br />

Ernährungsassessment<br />

Wegen der Bedeutung der Ernährung für das Gesundheitsmanagement ist die Analyse der Ernährungssituation<br />

sehr wichtig. Erfasst werden können z. B. der Body Maß Index (BMI), die Bioim-

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