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Geriatriekonzept Berlin 2010 - Kompetenz-Centrum Geriatrie

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Zusammenfassung<br />

Das <strong><strong>Geriatrie</strong>konzept</strong> <strong>Berlin</strong> erhebt folgenden Anspruch:<br />

1. Eine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen geriatrischen Versorgungsangebotes<br />

2. Eine Bestandsaufnahme der in den nächsten Jahren zu erwartenden Entwicklung mit<br />

Blick auf die Herausforderungen an das Fachgebiet der <strong>Geriatrie</strong><br />

3. Identifizierung von Verbesserungspotential für eine medizinisch/pflegerisch fachlich und<br />

ökonomisch optimierte Versorgung geriatrischer Patienten in unserer Stadt<br />

4. Die Perspektiven der Weiterentwicklung der Vernetzung des geriatrischen Versorgungssystems<br />

mit abgestuften Strukturelementen der wohnortnahen stationären und ambulanten<br />

Versorgung<br />

5. Aufzeigen von Handlungsbedarf auf den Gebieten von Forschung und Lehre in der Altersmedizin,<br />

Schaffung von Motivation bei der Nachwuchsrekrutierung für alle altersmedizinisch<br />

relevanten Professionen.<br />

Die Beschäftigung mit Fragen des Alterns, der Multimorbidität und der möglichen Pflegebedürftigkeit<br />

zum Ende des Lebens ist bewusst oder unbewusst angstbesetzt und erinnert uns daran,<br />

dass unser aller Leben endlich ist. Das Risiko ist groß, dass man diese Problematik verdrängt und<br />

eigene Entscheidungen hierzu vor sich herschiebt. In unserer Gesellschaft findet noch zu wenig<br />

Auseinandersetzung mit der Problematik des eigenen Alterns und mit den damit verbundenen<br />

notwendigen Umdenkprozessen mit Blick auf die Zukunft statt. Hier gilt es durch Aufklärung der<br />

Bevölkerung über die Medien noch deutlich mehr Problembewusstsein zu schaffen.<br />

Es ist zu fordern, dass ältere Patienten, die des besonderen Versorgungsangebots der <strong>Geriatrie</strong><br />

bedürfen, bereits in der Rettungsstelle identifiziert werden und über entsprechende Behandlungspfade<br />

einer qualitätsgesicherten Versorgung zugeführt werden. Die geriatrische Versorgung<br />

sollte noch weiter vernetzt werden und noch mehr als bisher auch gezielt Präventionsstrategien<br />

wie z. B. zur Sturzvermeidung verfolgen. Das erfolgreiche in <strong>Berlin</strong> „geborene“ Heimarztmodell<br />

sollte weiter ausgebaut werden. Dazu bedarf es aber fairer Vertragsbedingungen und einer kostendeckenden<br />

Finanzierung seitens der Krankenkassen. Weiterhin gilt es endlich geriatrische<br />

Schwerpunktpraxen zu fördern und auskömmlich zu finanzieren. Das stationäre geriatrische Behandlungsangebot<br />

muss mit Blick auf den Qualitätserhalt maßvoll ausgebaut werden, wobei auch<br />

Bettenumwidmungen ins Auge gefasst werden sollten. Ein Ausbau des Versorgungsangebots wird<br />

nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt entsprechenden Nachwuchs in allen Berufsgruppen der<br />

Altersmedizin, angefangen bei Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, zu rekrutieren. Hier müssen<br />

eine Reihe von immer noch bestehenden Vorurteilen über eine vermeintlich wenig Erfolgserlebnisse<br />

mit sich bringende Tätigkeit in der Altersmedizin abgebaut werden. Im Zeitalter von Evidence<br />

Based Medicine ist geriatrische und gerontopsychiatrische Forschung zu fordern vor allem<br />

mit dem Fokus auf der Fragestellung, inwieweit Hochaltrige von bestimmtem therapeutischen<br />

Interventionen profitieren.

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