Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs
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H OCHSCHULDIDAKTISCHE Q UALIFIZIERUNG<br />
Ausweitung des Weiterbildungsangebots<br />
An immer mehr Hochschulstandorten entstanden<br />
oder entstehen Weiterbildungsprogramme<br />
unterschiedlichen Ausmaßes,<br />
organisiert entweder von „ehrenamtlichen“<br />
Initiativen zumeist aus dem wissenschaftlichen<br />
<strong>Nachwuchs</strong> (z.B. Tübingen, Göttingen)<br />
oder getragen von neu eingerichteten<br />
hochschuldidaktischen Arbeitsstellen<br />
(z.B. Paderborn, Bremen, Lübeck, Stuttgart,<br />
Karlsruhe). Auchanden schon länger<br />
bestehenden hochschuldidaktischen<br />
Einrichtungen (z.B. Dortmund, Essen, Bochum,<br />
Braunschweig, Heidelberg) werden<br />
die Angebote intensiv genutzt und ausgeweitet.<br />
Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede<br />
zwischen den Bundesländern:<br />
Allen voran hat Baden-Württemberg auf<br />
Initiative der Landesregierung seit 2002<br />
einen flächendeckenden Verbund hochschuldidaktischer<br />
Zentren und ein Weiterbildungsprogramm<br />
nach internationalen<br />
Maßstäben mit einem abschließenden<br />
„Baden-Württemberg-Zertifikat“ eingerichtet.<br />
Erklärtes Ziel des Wissenschaftsministeriums<br />
ist es, die Hochschulen des<br />
Landes zu den bundesweiten besten<br />
(auch) im Bereich der Lehre zu machen.<br />
Bayern hat inzwischen nachgezogen und<br />
ist dabei, an seinen Universitäten, ebenfalls<br />
flächendeckend, das Hochschuldidaktik-Angebot<br />
auszuweiten und sogar die<br />
Teilnahme zur Verpflichtung zu machen.<br />
In Nordrhein-Westfalen haben sich hochschuldidaktische<br />
Zentren und Arbeitsstellen<br />
zum „Netzwerk Hochschuldidaktik<br />
NRW“ zusammengeschlossen, in dem ein<br />
abgestimmtes Angebot entwickelt und<br />
landesweit präsentiert wird. In Niedersachsen<br />
stellt die Hochschuldidaktik der<br />
TU Braunschweig ihr Angebot allen Hochschulen<br />
des Landes zur Verfügung. Neben<br />
diesen landesweiten Aktivitäten gibt<br />
es in verschiedenen Bundesländern immer<br />
mehr Bestrebungen, an einzelnen<br />
Universitäten die Hochschuldidaktik-<br />
Angebote nicht nur auszuweiten, sondern<br />
sie auch zu systematisieren.<br />
Professionalisierung hochschuldidaktischer<br />
Qualifizierung<br />
Bislang waren die Weiterbildungsangebote<br />
an den Hochschulen, die ihren Lehrenden<br />
überhaupt die Möglichkeit zur<br />
Entwicklung ihrer Lehrkompetenzen gaben,<br />
sehr unterschiedlich – inhaltlich, methodisch,<br />
in der Breite und Struktur des<br />
Programms. Ob eine didaktische Basisqualifizierung<br />
auf „Skills“ wie Rhetorik,<br />
Präsentation oder Zeitmanagement beschränkt<br />
blieb oder, was sinnvoller ist, vor<br />
allem eine lernförderliche Organisation<br />
von Lehren und Lernen zum Thema<br />
macht, war (mit wenigen Ausnahmen)<br />
weitgehend dem Zufall überlassen. Oban<br />
einer Hochschule absolvierte Weiterbildungsleistungen<br />
an einer anderen Hochschule<br />
anerkannt werden würden, war<br />
zumindest nicht sicher.<br />
Auf Initiative des hochschuldidaktischen<br />
Fachverbands, der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Hochschuldidaktik (AHD), wurden im<br />
Jahr 2004 die Bemühungen um einebundesweite<br />
Entwicklung und Abstimmung<br />
von Mindeststandards einer hochschuldidaktischen<br />
Basisqualifizierung intensiviert.<br />
Ein wichtiger Meilenstein hierfür sind die<br />
erst kürzlich (März 2005) von der AHD<br />
verabschiedeten „Leitlinien zur Modularisierung<br />
und Zertifizierung hochschuldidaktischer<br />
Weiterbildung“. Mit ihnen wird ein<br />
Rahmenkonzept für eine professionelle<br />
und an internationalen Standards orientierte<br />
hochschuldidaktische Qualifizierung<br />
formuliert. Hochschuldidaktik wird darin<br />
als Beitrag zur Qualitätssicherung und<br />
-entwicklung gesehen. Die Einhaltung der<br />
Mindestanforderungen ist Voraussetzung<br />
für einewechselseitige Anerkennung der<br />
Leistungen zwischen den Weiterbildungsträgern.<br />
Lehrende haben damit dann eine<br />
Garantie für die bundesweite Anerkennung<br />
von Teilleistungen und Zertifikaten.<br />
10 Ze-phir 12 (2005) 1