Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs
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H OCHSCHULDIDAKTIK –PFLICHT ODER K ÜR<br />
wettbewerbsfähig würden. Anders als es<br />
mit wissenschaftlicher Kompetenz, z. B.<br />
über Anzahl und Qualität von Veröffentlichungen,<br />
möglich ist, lässt sie sich gute<br />
Lehre jedoch nur schwer dokumentieren.<br />
Just andieser Stelle scheint derzeit Bewegung<br />
in die Hochschuldidaktik gekommen<br />
zu sein: War in der Vergangenheit<br />
die didaktische Qualifizierung der<br />
Lehrenden an deutschen Hochschulen<br />
„(mit wenigen Ausnahmen) weitgehend<br />
dem Zufall überlassen“ (Mürmann, in diesem<br />
Heft), gehen die aktuellen Bestrebungen<br />
zu zertifizierten Weiterbildungen,<br />
die hochschulübergreifende Anerkennung<br />
versprechen.<br />
Multimedia und Hochschuldidaktik<br />
Neben den sich wandelnden Ausschreibungsbedingungen<br />
von Personalstellen,<br />
die im Hochschulbereich zumindest den<br />
formalen Nachweis von Lehrkompetenz<br />
erforderlich machen, scheint für die zunehmenden<br />
(zertifizierten) Qualifikationsangebote<br />
in der Hochschuldidaktik vor<br />
allem der Einzug der „Neuen Medien“ in<br />
den Hochschulalltag verantwortlich zu<br />
sein: Das im Zuge der technologischen<br />
Entwicklung entstandene didaktische Vakuum<br />
stellt die Hochschulen nicht nur vor<br />
die Aufgabe, die technologischen Optionen<br />
den Anforderungen und Bedürfnissen<br />
der universitären Ausbildung anzupassen<br />
sondern sie müssen auch der<br />
Herausforderung begegnen, ihre Mitarbeiter<br />
im Umgang mit den „Neuen Medien“<br />
zuqualifizieren.<br />
Dieses Ziel kann jedoch nicht immer erreicht<br />
werden. Denn vielen dieser Angebote<br />
liegt, wie Schulmeister kritisiert, häufig<br />
kaum mehrals eine Didaktik reduzierter<br />
Ansprüche zugrunde, indem sie im<br />
Grunde kaum mehrsind als Trainingsangebote<br />
im Umgang mit Lernsoftware.<br />
Werden doch didaktische Inhalte thematisiert,<br />
„dann meist beschränkt auf die unmittelbar<br />
notwendige Aufgabe ime-Learning<br />
wie Moderation“ (Schulmeister, in diesem<br />
Heft).<br />
Was macht gute Lehre aus?<br />
Während die Unterrichtsforschung nicht<br />
nur inder Sportpädagogik derzeit an Bedeutung<br />
gewinnt, um schulpädagogische<br />
Konzepte in der Praxis zu messen,<br />
scheint für die Hochschuldidaktik die Frage<br />
nach guter Lehre hingegen häufig bereits<br />
a priori geklärt. So wird vielerorts<br />
zwar weiterhin mehr oder minder heftig<br />
zwischen Allgemein- und Fachdidaktikern<br />
gestritten. Dabei geht es jedoch um kaum<br />
mehr als um die Würdigung der angenommenen<br />
Besonderheiten eines Faches.<br />
Am Verständnis der Hochschuldidaktik als<br />
Dienstleistung wird dabei kaum gerüttelt.<br />
Entsprechend findet hochschuldidaktische<br />
Forschung im Grunde nicht statt.<br />
Eine der wenigen Ausnahmen stellt hier<br />
die Standort Hamburg dar, der mit einem<br />
eigenständigen Zentrum für Hochschuldidaktik,<br />
ausgestattet mit einer entsprechenden<br />
Professur und Mitarbeiterstellen,<br />
Fortbildungs- und Forschungstätigkeit<br />
miteinander verknüpft.<br />
Im Sinne der oben genannten Ansprüche<br />
an zertifizierte didaktische Qualifikation<br />
wurde hierausgehend von den Erfahrungen<br />
eines mehrjährigen Modellversuchs<br />
der Studiengang „Lehrqualifikation in<br />
Wissenschaft und Weiterbildung“ etabliert.<br />
Dieser hat das Ziel der didaktischen<br />
Qualifizierung des wissenschaftlichen<br />
<strong>Nachwuchs</strong>es und wird mit einem „Master<br />
of Higher Education“ abgeschlossen<br />
(vgl. Interdisziplinäres Zentrum für Hochschuldidaktik<br />
[IZHD], 2004).<br />
Hochschuldidaktik – Quo vadis?<br />
Hochschuldidaktik liegt scheinbar im<br />
Trend. Internationalisierung und Bologna-<br />
Prozess verlangen nach qualitativer Verbesserung<br />
in der Ausbildung von Studierenden.<br />
Die Hochschulen treten zunehmend<br />
miteinander in Konkurrenz um die<br />
6 Ze-phir 12 (2005) 1