Ausgabe 3 - Luke & Trooke

Stöckchen in der Schnauze eben geht. Das Herrchen
wird immer gereizter und schreit schließlich das Tier
an: »Ponzo, gib's Hölzchen! Aber zacki! « Ponzo denkt
nicht daran, statt dessen beschweren sich Nachbarn
über den Lärm. Das Herrchen, dessen violettrotes Ge-
men, Klospülung und Gameboy®. Der Lärm wird
lauter und die Bühne betritt: Die Postmoderne. Das
heißt, sie betritt sie nicht wirklich, vielmehr schleppt
sie sich herauf, so wie der Schauspieler in »Ein andalusischer
Hund« ein Klavier, zwei Geistliche und
sicht nun einen deutlichen
Kontrast zur blaßbeigen
jede Menge anderen Unrat an Stricken
zur Tür hinaus
Freizeitjacke formt, keift zurück, die Herrschaften
möchten sich doch gefälligst um ihren eigenen Scheiß
kümmern.
Blumenkastenerde von schrägoben.
Ponzo, von alldem völlig hochgepeppt, hat den
Stock fallengelassen und beißt - quasi als Übersprung-
reaktion - Herrchen ins Bein. Für den ist das nun
endgültig ein bißchen viel, er erleidet eine Her-
zattacke und kollabiert. Ein Krankenwagen kommt
und holt ihn.
schleppt.
Die Postmoderne ist ganz in Rosa mit Glanzeffekten
und verfügt über große tentakelige Styroporfinger, die
in unterschiedliche Richtungen weisen. Sie hat zahlreiche
Gegenstände umgebunden, von denen sich aus
dem Zuschauerraum nur Vizir-Waschkugel, Halbfettmargarinepackung
und Handy ausmachen lassen. Aus
mehreren Körperöffnungen sickert mintfarbenes Softeis.
Zunächst kriecht die Postmoderne etwas unbeholfen
auf der Bühne umher, eine Fahrenheit-Schleimspur
hinter sich herziehend - sie muß sich erst an das
Licht gewöhnen.
Dann aber strebt sie unter anschwel-
3. Akt
Wieder ist die Bühne leer, und lange Zeit geschieht
lendem Lärm zielstrebig auf den Bühnenrand zu,
kippt fällt
vornüber und volle Kanne auf die Fresse.
Ein erbärmliches Schauspiel!
nichts. Als gerade die andere Hälfte auch gehen will,
hört man von fern einen Lärm, der klingt wie eine
Mixtur aus »They might be giants«, kaputtem Keilrie-
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